Es ist wirklich schade das sich viele Kerle beim Thema Shoujo abwenden, denn mit Akatsuki no Yona verpasst ihr ein wirkliches Juwel. Um euch meine aktuelle Sucht etwas näher zu bringen, habe ich mich entschieden mal wieder aus meinem Loch zu kriechen und einen kleinen Beitrag zu schreiben.
Kurz zu den Fakten. Akatsuki no Yona (jap. 暁のヨナ, dt. „Yona des Morgengrauens“), häufig auch nur 'AkaYona' genannt, ist eine Manga-Serie von Mizuho Kusanagi, die zuvor schon durch ihre Serie NG Life eine gewisse Bekanntheit bei Shoujo fans erlangt hat. Der Manga erscheint seit August 2009 im Magazin Hana to Yume, umfasst momentan etwas mehr als 100 Kapitel, und ist den genres Fantasy, Historical, Adventure und Romance zu zuordnen. Während die Serie in Japan schon seit längerem Erfolge feiert, wurden die meisten internationalen Fans erst durch die, momentan noch laufende, Anime Umsetzung auf das Schmuckstück aufmerksam.
Zur Story. Titelgebene Heldin ist die Prinzessin Yona des kleinen Königreichs Kouka, die als einzige Tochter das friedliebenden Königs Il ein wirklich luxeriöses Leben führt. Teure Kleider, Schmuck, nen Haufen an Dienern, sie hat so ziemlich alles was sich ein junges Mädchen wünschen könnte. Die schöne heile Welt wird allerdings ausgerechnet in der Nacht ihres 16. Geburtstages zerstört. Unglücklicherweise wird das Mädchen Zeugin an einem grausigen Mord, denn ihr liebster Vater wird genau vor ihren Augen erstochen... ausgerechnet von dem Mann, in dem sie seit frühster Kindheit verliebt ist: Ihren Cousin Soo-Won. Dummerweise hat dieser den Putschversuch schon länger geplannt, und auf einmal stellen sich auch Soldaten und Wachen gegen das junge Mädchen, die nun auch beseitigt werden soll. Gerade in dem moment, in dem einer der Krieger sein Schwert ausholt um die Prinzessin zu enthaupten, wird die junge Adelige von ihrem Bodyguard und Diener Hak gerettet.
Gemeinsam schaffen es die beiden aus dem Palast zu fliehen, und suchen erstmal Zuflucht in Hak's Heimatdorf, von wo sie aus weiterreisen um die Hilfe des Priesters Ik-Soo zu erbitten. Das ist der Punkt an dem sich der eigentliche Plot entfaltet. Ik-Soo, der in der Lage ist die Stimme der Götter zu hören, prophezeit das Kouka düstere Zeiten bevorstehen, und das Yona in der Rettung des Landes eine wichtige Rolle spielen soll. Yona soll angeblich nämlich die Wiedergeburt eines uralten Drachengotts sein, der einer alten Legende nach vor vielen Jahunderten als Mensch auf die Erde hinabgestiegen ist. Die kleine, zerbrechliche Prinzessin? So nen schwachsinn. Aber Yona interessiert das ganze reichlich wenig, will sie doch einfach leben und Hak für seine Mühen entlohnen. Ik-Soo rät den beiden, sich auf die Suche nach den legendären Drachenkriegern zu machen, die einst an der Seite des Drachengottes gekämpft haben, und versichert ihnen, das die vier Kämpfer Yona und Hak unterstützen werden.
Während die Story nun ansich wirklich nicht allzu besonders ist ( hm, Auserwählte die ein magisches Land beschützen soll, nen Haufen hübscher Jungs die für sie Kämpfen, hm, klingt nen bisschen wie Fushigi Yuugi, nee? ), glänzt die Serie wirklich durch eins: Charakterentwicklung. Yona, Hak, die Drachenkrieger, Soo-Won selber, und so ziemlich alle anderen Persönlichkeiten die im Laufe der Serie von Bedeutung sind, keiner ist vor der Charakterentwicklung sicher. Yona selber ist wohl das beste Beispiel, denn wie sie sich langsam von der verzogenen Prinzessin, über gebrochenes, verstörtes Mädchen, zur badass Anführerin einer Drachencrew entwickelt ist wirklich großartig.
Und obwohl der Manga angeblich dem Romance genre zuzuordnen ist, und Yona ja auch von nem Haufen hübscher Kerle umgeben ist, halten sich die Liebesspiele eher in Grenzen. Zum größten Teils dank Yona selber, die vollkommen blind gegenüber jeglichen Flirt-Versuchen ist, und so jeder Versuch etwas Romanze in den Manga zu bringen in einem Running Gag endet. Dagegen gibt es weitaus mehr Action, teils auch sehr drastisch dargestellt, so das man nach einiger Zeit ganz vergisst das dieser Manga eigentlich an junge Mädchen gerichtet sein soll. Drama gibt es zu Hauf, dank der Beziehung zwischen Yona, Hak und Soo-Won, die als Kindheitsfreunde zusammen aufgewachsen sind und nun als Feinde gegenüberstehen. Und trotz all dem Scheiß den er fabriziert hat, kann man den lieben Soo-Won ganz und gar nicht hassen.
Die legendären Drachenkrieger entpuppen sich als ein Haufen von Vollidioten mit tragischen Hintergrundgeschichten, was sowohl zu düsteren Flashbacks führt als auch lustigen Streiterreien.
Kusanagi's Zeichenstil ist detail-verliebt, und sie schafft es immer wieder ihre Charaktere perfekt in Szene zu setzen. Allzu oft benutzt sie auch gerne eher lustige Gag-Gesichter, die den Leser nicht selten zum schmunzeln bringen.
Akatsuki no Yona ist der Manga, von dem man nichts besonderes erwartet, sich allerdings dank toller Charaktere, Zeichnungen und Story-Verlauf schon bald zu einer Sucht entwickelt. Die Anime-Umsetzung ist übrigens auch gelungen, und hält sich ziemlich genau an das Vorbild, wer also lieber bewegte Bilder mag, darf hier auch einen Blick riskieren.
Also, springt über euren Schatten und gibt Akatsuki no Yona ne Chance. :3