Natur der Filmindustrie und was macht einen Film aus

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    • Natur der Filmindustrie und was macht einen Film aus

      In diesem Bereich wollte ich über zwei Dinge der Filmindustrie reden, die auf jeweils einer Seite der Medaille liegen, aber nicht zu trennen sind. Die finanzielle Seite und die Frage was einen guten Film den ausmacht. Denn dieses Thema hat mich schon des Öfteren etwas genervt, weil es jedes Mal das Selbe ist. Ein großer Multi-Million-Movie kommt in die Kinos und es gibt immer diesen Typen der meint diesen Film von vornherein schlecht machen zu müssen und rum heult was aus Hollywood geworden ist.
      Ein tolles Beispiel habe ich letzten November selbst bei einer Vorführung von „die Tribute von Panem 3.1“ erlebt. Ich stand vor dem Saal wartete darauf, dass dieser geöffnet wird und neben mir stand eine kleine Gruppe von Jugendlichen (ca. 16). Einer von denen meinte wohl er sei ganz schlau und hat sich darüber ausgelassen, dass die Splitterei der letzten Teile nur Geldmacherei sei. Darüber hab ich nur geschmunzelt und später im Saal wurde dieses Schmunzeln zu einem breiten Grinsen, welches mit Kopfschütteln einherging. Genau dieser Wanna-be-Schlaue nahm eine Reihe unter mir seinen Platz ein und ich dachte mir nur „So zerstört man seine Aussagekraft mit einem Ticket über 7,50€“. Regt er sich doch erst darüber auf, dass Hollywood mit dem gesplitteten Finale nur Geld machen will und dann schiebt er ihnen das Geld, am ersten Ausstrahlungswochenende, in den Arsch. Das nenne ich konsequent.

      Was ich an der ganzen Geschichte so interessant fand war der Fakt, dass er wirklich dachte er würde damit ein Geheimnis lüften welches nur er kennt. In Wahrheit ist es allerdings das Offensichtlichste der Welt: eine Firma will Geld verdienen – no shit Sherlock!
      Zugegeben, er war um die 16 Jahre alt und irgendwann muss man zu dieser Erkenntnis kommen und dann will man das eben raushauen. Das Problem ist allerdings, dass es genug Ältere gibt, welche genau dieselben Sprüche klopfen und das ernst meinen.
      Ich frag mich was sich die Leute dabei denken oder ob sie überhaupt nachdenken bevor sowas von ihnen ausgesprochen wird.

      Begeben wir uns kurz in die Position einer Produktionsfirma, egal ob Universal, Disney, Warner Bros. und so weiter.
      Ich stecke 200 Millionen Dollar in die Produktion eines Blockbusters. Mit dem Budget soll der beauftragte Produzent den Film realisieren. Locations suchen, schauen was ich im Studio bauen kann, wo muss ich Abstriche machen, einen Regiesseur und geeignete Schauspieler finden, die ganzen Stuntdoubles, Maske, Ton, Kamera, Verpflegung etc., das Drehbuch muss an einigen Ecken und Enden überarbeitet werden und und und. Darauf folgt die Post Production mit Schnitt, Musik und Special Effects und im Anschluss daran die Promotion des Films welche nochmal separat finanziert wird. Das kostet alles Geld und nebenbei viel Zeit und Nerven.
      Die Firma hat bis zu diesem Punkt nur investiert und keinen Cent am Film verdient. Wenn der Film in die Kinos kommt erwartet die Produktionsfirma natürlich, dass erstmal die Ausgaben reingeholt werden und zumindest keine Verluste hängen bleiben. Allerdings will man auch keine Null-Nummer haben und selbst einen gewissen Gewinn sehen und ein möglicher Überschuss kann zur Finanzierung zukünftiger Projekte verwendet.
      Ich investiere in ein Vorhaben welches mir am Ende Gewinne erwirtschaftet, was für ein Geheimnis.

      Hier ein Link zu einem Video in welchem ein Filmpromoter ein paar Einblicke in diese ganze Geschichte gibt.

      Das Ganze hat natürlich nichts mit Leidenschaft am Film zu tun, aber das Geld dieser Firmen kann Regiesseuren und Schauspielern die Möglichkeit geben diese Leidenschaft auszuleben. Sie bekommen ihr Geld ja von vornherein. Bei Marvel kann ich mir nicht vorstellen, dass da so viele Leute dran arbeiten ohne das wirklich zu wollen sondern, weil es halt muss.

      Zudem heißt viel Budget nicht gleich schlechter Film und wenig Budget heißt auch nicht gleich guter Film. Ich vergleich das gerne mit einem Werkzeugkasten.
      Mit viel Budget kann man sich natürlich viel mehr und spezielleres Werkzeug kaufen. Mit weniger Budget bleibt die Auswahl eben beschränkt. Das muss aber nichts bedeuten. Es kommt immer darauf an wem man etwas in die Hände drückt. Was er damit machen soll und auf welche Art und Weise und ob er das mit dem Werkzeug bewerkstelligen kann. Der eine kann aus wenig sehr viel rausziehen während der andere mit dem besten Werkzeug nichts zustande bringt. Der nächste bringt mit wenig nichts zustande, weil er von dem luxuriösem verwöhnt wurde und der letzte zaubert mit dem Super-Werkzeug ein Meisterwerk ohne Gleichen. Das Budget sagt nichts über die Qualität des Filmes aus, es kommt darauf an was man aus dem was man hat machen kann.

      Das wäre mal mein Auswurf zur Geld-Geschichte, allerdings schwingt mit diesem rum Gemecker für mich auch ein gewisser Unterton mit, welcher sagt ‘die ganzen Blockbuster haben keinen Inhalt, eine plumpe Story die es schon X-mal gab, die Charaktere sind eindimensional, die Filme haben keine Tiefe, dummes rum ballern und sein Hirn braucht man erst gar nicht zu benutzten‘ Bla bla bla... Boah bei sowas krieg ich das kalte Kotzen und die Begriffe ‘ein/zweidimensionale Charaktere‘ und ‘Tiefe‘ sind für mich sowieso ein rotes Tuch, weil ich das Gefühl hab, dass sich manche Leute riesig freuen wenn sie solche Phrasen um sich werfen und sich für überlegen halten während sie den Punkt vollkommen verfehlen.

      Worum geht es denn beim Film?
      Um eine Geschichte, die in sich geschlossen funktioniert ohne Fragen offen zu lassen und braucht eine solche Geschichte nun viele Twists oder sollte es lieber geradlinig bleiben?
      Geht es darum einen philosophischen Ansatz zu verfolgen und den Zuschauer zum Denken anzuregen? Und sollte das Thema relativ offen besprochen werden oder versteckt? Gebe ich dem Zuschauer meine Meinung mit auf den Weg oder gebe ich ihm einfach den Anstoß über das Thema nach zu denken nachdem er den Film gesehen hat?
      Muss jeder Charakter der einen Namen hat eine Ellenlange Hintergrundgeschichte haben oder kann ich Kanonenfutter auch einfach Kanonenfutter sein lassen? Und wenn ein Film aus der Sicht eines einzigen Charakters geschildert wird sollte ich dann wirklich die anderen Charaktere so stark in den Fokus stellen obwohl es nicht um sie geht?
      Sollte sich ein Film hardcore in eine Richtung begeben oder doch lieber einen gut abgestimmten Mix darstellen? Soll die Erzählgeschwindigkeit schnell, langsam oder abwechslungsreich sein?
      Und was ist am Ende wirklich besser?

      Ich kann aus einigen Blockbustern auch philosophische Ansätze in Form eines Zitates rauspicken und hab damit schon Diskussionen gestartet. Bei Avengers 2 kann ich den Dialog zwischen Vision und Ultron nehmen und hab gleich mehrere Punkte. Einmal ist es, für die Geschichte genommen, der Schlüssel zum Charakter Ultorn, warum er getan hat was er eben tat. Und zum anderen haben wir gleich zwei Ansätze über die man sich Gedanken machen kann. Den Evolutionsansatz welcher den Untergang der menschlichen Rasse in der Stagnation der Entwicklung sieht und gleichzeitig die Frage stellt ob eben diese Vergänglichkeit nicht eine gewisse Schönheit mit sich bringt. Und dann die Aussage, dass Ultron, als künstliche Intelligenz, aus Angst vor dem Tod gehandelt hat.
      Klar, das sind keine neuen Fragen, Blade Runner und Ex Machina beschäftigen sich auch mit der Frage ob eine KI Emotionen hat und wie man sie behandeln soll, aber wenn wir anfangen auszusortieren was irgendwo irgendwie und irgendwann schon mal da war, dann müssten wir uns mit den chronologisch zuerst erschienen Werken zu einer Thematik zufrieden geben. Ich hab darauf keinen Bock und je mehr Filme sich mit einem Thema auseinander setzten, desto mehr Blickwinkel können wir erforschen und uns eher ein Bild davon machen.

      Und muss wirklich jeder Film unbedingt mit Philosophie zugepflastert sein? Ich hab zum Beispiel manchmal einfach Lust mir einen Film anzusehen um abzuschalten, weil die Arbeit stressig war, ich in einem Loch steck und was zum aufheitern brauch oder einfach krank im Bett lieg und jetzt nichts Schweres will. Da gibt es auch die Leute die nur ein oder zweimal im Jahr ins Kino gehen, weil teilweise 18 Euro für ein Ticket ein happiger Preis ist. Die wollen halt auch was geboten bekommen. Das heißt nicht gleich, dass ich mein Hirn nicht benutzen will sondern, dass ich mich nicht jeden Tag und jede Stunde mit dem Sinn des Lebens auseinander setzen muss. Nehmen wir beispielsweise die schon X-mal ausgelutschte Geschichte des kleinen Helden der sich zur Spitze hochkämpft. Er stolpert und tut sich schwer. Er kratzt am Tor zum Himmel und krieg heftig aufs Maul, will aber einfach nicht aufgeben. Er versucht es immer und immer wieder und kommt irgendwann an den Punkt, wo er sich sagt ‘wenn ich es diesmal nicht schaffe war’s das, it’s do or die time‘! Das ist definitiv nicht die originellste Geschichte der Welt, aber wenn man es richtig anpackt zieht sie auch beim 1001mal. Man kann das Grundgerüst mit den verschiedensten Facetten ausschmücken und damit der Geschichte eine neue Würze geben.
      Zwei super Beispiele aus der letzten Zeit sind Wrestling-Storylines. Die eine beschäftigt sich mit einem Typen der sich zwei Jahre lang an die Spitze gekämpft hat aber immer kurz bevor er den Titel hatte, hat er es sich selbst verbaut und am Ende hieß es ‘entweder ich gewinn den Titel oder ich beende meine Karriere‘. Der Ausgang war an dem Punkt schon Fix und jeder wusste, dass er das Ding holt. Trotzdem zog diese Storyline mehr als alles andere und man hat sich riesig gefreut als er es endlich geschafft hat nach einem guten Match den Titel in den Händen zu halten.
      Das zweite Beispiel dreht sich um drei Jobber, die bisher nichts gerissen haben und sich untereinander zoffen. Sie werden vom Besitzer der Promotion in ein Trios-Team gesteckt und werden in ein Turnier um die neu eingeführten Trios-Titles gestellt. Sie können sich irgendwei bis ins Finale vorkämpfen und setzen sich gegen die Favoriten durch. Doch der böse böse Promoter sagt ‘ihr müsst noch gegen ein weiteres Team gewinnen‘ und schickt seine Schläger raus, welche die schon angeschlagenen ziemlich in die Mangel nehmen. Die drei reißen sich aber zusammen und kämpfen unermüdlich weiter, weil sie es dieses eine Mal nicht vermasseln wollen. Und dann packt einer der drei einen Dive aus, bei dem jedem die Kinnlade runtergefallen ist. Die Halle ist explodiert, einer der Kommentatoren ist schier durchgedreht und der andere ist aufgesprungen und durch die Arena gesaust. Am Ende wurden die drei Nieten die ersten Trios-Champions
      Es funktioniert. Man sieht jemandem zu, wie er sich lange und qualvoll nach oben arbeitet mit allen Pleiten und Pannen die dazu gehören und am Ende gibt es den Pay Off auf den man von Anfang an hingearbeitet hat. Ich bin ehrlich, als Sami Zayn den Titel von Adrian Neville gewann, hab ich mich riesig gefreut und hab kurz vergessen, dass das alles ‘gefaket ist‘. Und da ist die Parallele zum Film, beides ist geplant und soll grundsätzlich den Zuschauer in seinen Bann ziehen und ihn vergessen lassen, dass es eben geplant ist.
      Es gibt da auch noch Etwas, das ich persönlich sehr wichtig finde, wenn es um die ‘Bewertung‘ eines Films geht: Was will man sein und was ist man!
      Hier möchte ich einen Film zur Sprache bringen, welcher meinen Geschmack auf den Punkt getroffen hat. ‘Kingsman: The Secret Service‘ legt eine sehr gute Mischung aus mehreren Punkten hin. Wir haben einmal einen Film mit satten poppigen Farben, der eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlt. Die Actionszenen sind gut durchchoreografiert und an einigen Stellen over the top, was allerdings zum Ton des Films passt. Er sagt einem während des Schauens genau was er sein will und das ist er am Ende auch. Es gibt einen kurzen Dialog bei einem ‘Happy Meal‘ in dem der Antagonist mit dem Geheimagenten über die Bond-Filme redet. Die neuen seien dem Agenten zu steif und ernst und er zieht die alten Filme, mit noch so weit her geholten Geschichten, vor. Und genau das ist Kingsman am Ende auch, aber trotzdem kann ich daraus noch was rausholen. Auch hier haben wir einen Denkansatz den man nach dem Film durchdiskutieren kann: die Überbevölkerung und der Vergleich der Menschen mit einem Virus in einem Wirtskörper. Zudem wird ein Zitat von Ernest Hemingway ziemlich gut umgesetzt „There is nothing noble in being superior to your fellow man; true nobility is being superior to your former self“ (hatte nur das englische Zitat). Es beschreibt den Werdegang des Protagonisten, eigentlich wieder die schon X-mal ausgelutschte Geschichte des Straßenköters der eine Wandlung durchmacht (Es funktioniert einfach immer wieder). Für mich hat dieser Film alles was er braucht und ist einwandfrei, allerdings wird er eben nicht jeden Geschmack treffen und das muss er ja auch nicht. Er ist das was er sein wollte und das sagt er einem auch noch also sollte man ihn auch an diesen Maßstäben messen und nicht in einen Topf mit z.B. ‘Requiem Of A Dream‘ werfen.

      Ein weiteres Bewertungsproblem sind Mehrteiler. Soll ich jeden einzelnen Film für sich selbst bewerten oder im großen Ganzen sehen. Bei Age of Ultron hatte ich das Gefühl, dass er mehr Weichen für die Zukunft legte als selbst eine eigenständige Geschichte zu erzählen. Und das brauchen Franchise Filme nunmal. Irgendwann muss man Handlungsstränge zusammenführen oder neue einbauen oder nur anteasen und in die Zukunft schielen.
      Wenn ich grad dabei bin, Franchises werde ja gerne als Geldmacherei verteufelt. Ich hab irgendwo den Spruch gelesen „Serien sind die neuen Romane“ und das triffts glaub ich ganz gut. Ob jetzt TV oder Kino ist egal, der Unterschied liegt schlicht in den finanziellen Möglichkeiten und selbst das nicht immer (teilweise 10 Mio pro Game of Thrones Folge). Warum dürfen Romane mehrere Bände überspannen und keiner regt sich auf, während man bei Filmen nach Profitgier schreit und teilweise nicht die Fähigkeit besitzt das große ganze im Blickfeld zu behalten? Ich konnte zum Beispiel nachvollziehen warum Ultron nicht der überlegene Motherf*cker war den einige erwartet haben. Warum sollte ich einen Aufbaugegner, der grundsätzlich einen Keil zwischen Verbündete treiben soll, gefährlicher darstellen als den Endgegner?
      Wieder zurück zum Thema, klar sind solche Weichensteller-Filme nicht jedermanns Sache, aber sie sind dann und wann notwendig.

      Um das Ganze mal zum Schluss und auf einen Punkt zu bringen, Filme können so vieles sein: Unterhaltung, Kritik, Inspirationen, Kontroversen, Gefühlsachterbahnen, Technische Meisterwerke, Philosophie und und und, doch einige reduzieren es auf einen kleinen Bereich. Und damit tut sie vielen anderen Kreationen unrecht.

      Ich wollte mir das einfach von der Seele schreiben und vielleicht hat der ein oder andere von euch ja noch ein paar andere Ansätze zu dem Thema.

      MfG Proto
    • Erstmal, guter Beitrag, kann bei vielem nur zustimmen.

      Aber ein Kontrapunkt will mir doch einfallen, bezüglich des "Abschluss-Zweiteilers"

      Als Paradebeispiel nehm ich da mal HP,bei dem der letzte Teil auch in 2 Teile verwurschtet worden ist.
      Prinzipiell finde ich das auch nicht so schlimm wie du es siehst, aber hier ist vieles falsch gemacht worden.
      Vom Buch ausgehend ist Band 5 mit Abstand der längste,wird aber trotzdem nur in einem Film abgehandelt und (ich hab den Film nicht mehr gesehen,weil ich mir nach Teil 4 und besonders Teil 3 nicht meine Fantasie zerstören wollte) ich vermute die Hälfte des Buchs hat gefehlt. Wenn man da schon 2 Filme drauß gemacht hätte, weil einfach das Material dazu da war dann wären diese Profitgier Vorwürfe glaub ich nie so aufgekommen.

      Außerdem gibt es da noch den Hobbit als "neuestes" Beispiel.
      Hier werden 2-3 Handlungsstränge dazu erfunden,damit man 3 Filme füllen kann,weil die "ursprüngliche" Geschichte es locker in einen Film geschafft hätte.
      Sicher,das Endergebnis ist ganz unterhaltsam,aber mir persönlich war das doch wieder too much.

      Was mich zurzeit tierisch ankotzt am Kino ist,dass richtig schlechter Stoff so gehyped wird und sich so viele Leute solchen Käse auch noch anschauen,aber das ist nochmal ne ganz andere Baustelle
    • Ja die Teilung des letzten Teils ist ein zweischneidiges Schwert. Man kann es wie im Falle von Hobbit sehr gut sehen, dass es derbe nach hinten losgehen kann, wenn der letzte teil aus zwei Stunden Schlacht besteht und dermaßen über den Punkt des Overkills hinausgeht, dass es nicht mehr feierlich ist. Anderer Seits, und das ist bisher eine reine Hoffnung meiner Seits, bin ich gespannt auf die beiden finalen Avengers-Filme, Infinity War I und II. Einerseits weiß ich, dass Marvel genug Basismaterial hat um beide Teile ausreichend zu füllen und andererseits gibt man sich selbst die Möglichkeit am Ende des ersten Teils den Protagonisten auf's Maul zu geben und zwar richtig. Das fehlt bisher bei Marvel, eine richtige Niederlage der Avengers und nicht nur ein kurzer Burn Out. Klar kann ich das noch nicht beweißen, aber der bisherige Erfolg gibt ihnen recht und das gibt Hoffnung.
      Und Gerade Marvel zeigt, dass man nicht immer der Vorlage stupide Folgen muss. Sie nehmen bestehende Bausteine, setzten diese neu zusammen und bringen auch Fans der Comics nochmal zum mitfiebern. (Außerdem haben sie ein Händchen fürs Detail, für mich als Detail-Fetischten einfach super)

      Ein weiteres Problem an der Sache ist die Sicht der Zuschauer und die kann man nur schwer ändern. Auf Amazon kann man bei Age of Ultron Rezessionen von '5 Sterne Grandios' bis 'kommt nicht an Teil 1 ran' alles lesen. Die einen jubeln ihn in übertriebene Höhen und die anderen gehen mit der falschen Einstellung heran. Bei Mehrteilern geht es nicht darum die vorherigen Teile auszustechen sondern darum eine übergreifende Geschichte auszubauen und voran zu treiben bis der allerletzte Teil kommt. Dieser profitiert dann von dem ganzen Aufbau und kann diese übertriebenen Höhen erreichen.
      Hier passt der Vergleich zum Wrestling wieder perfekt und ich geh mal mit dem Beispiel NXT ran. Alle drei Monate gibt es ein zwei Stunden Special und in der zwischen Zeit gibt es jede Woche eine einstündige Show. Diese sind nicht immer der Bringer, dann und wann gibt es einen Durchhänger, aber es gibt auch Highlights und, ganz wichtig, es wird auf dieses Special hingearbeitet. Dieses Special ist der Payoff für den sich auch mal eine miese Show reinzieht, weil sie das große ganze weiter voran bringt.
      Diese Erwartungshaltung, dass ein Nachfolger immer besser sein muss als der Vorgänger zerstört für einige glaube ich die Freude an der Sache. Sowohl nach Age of Ultron als auch Mockingjay Part1 war mein kleiner Bruder irgendwie enttäuscht, weil es halt nicht seinen Erwartungen entsprachen und auf meine Frage, was er denn erwartet habe, kam immer die Antwort "Ja, keine Ahnung". Keine Ahnung wie es besser gehen soll und wie das dann aussieht, aber soll besser sein. Einige wissen einfach nichts damit anzufangen und gerade bei Marvel gibt es ja genug Ecken und Enden an denen man ansetzten könnte. Daran kann man wohl nicht viel ändern.

      MfG Proto
    • Willst du nun im allgemeinen darüber diskutieren oder eher über den neuen Avenger?
      Liest sich nämlich so als könntest du Kritik daran nicht wirklich verstehen bzw. wehrst die dagegen und versuchst diese durch allgemeine Beispiele zu relativieren.

      Allgemein kann ich zum Kino nur folgendes sagen:

      Ich schaue gerne Filme die zum Denken anregen und eine gute Story haben, aber es gibt halt auch Tage an denen man mal stumpfe Action a la Transformers schauen möchte.
      Ich erwarte aber dennoch von beiden Typen (es gibt ja noch viel mehr), dass sie in sich einen abgeschlossenen Film darstellen. Damit meine ich auch Dinge wie schauspielerische Leistung, Effekte, o.Ä.
      Kann ein Film dies bieten, bin ich auch bereit das Geld fürs Kino zu bezahlen. Nichtsdestotrotz ist der Preis für Kinokarten in den letzten Jahren erheblich gestiegen, weswegen ich auch seltener ins Kino gehe und manchen Film den man wohl eher im Kino genießen kann, auch mal im TV schaue.
      Aber um mal bei deinem konkreten Beispiele der Mehrteiligen Filme zu bleiben:

      Ich darf doch von einem Film, sei es auch Teil 3,5 oder 9 sein erwarten, dass dieser in sich ein guter, interessanter Film sein soll. Wenn aber sowas wie Hobbit oder Harry Potter (oder für mich auch HungerGames) rauskommt, sprich das einzelne Filme nur als reine "Vorbereitung" für den Nachfolger benutzt wird, heißt es passiert eigentlich nichts sinnvolles, interessantes oder "cooles", dann ist das für mich halt nen Flop und von daher ne Frechheit, dass man quasi den nächsten noch Anschauen "muss", um das Ganze zu einem einigermaßen befriedigenden Ende bringen zu können.

      Das ist für mich dann in der Tat, ob Wirtschaftlich nachvollziehbar oder nicht, eine reine Geldmacherei! Ums mal am Hobbit klar darzustelle

      -Man hätte die Story in einen Film bringen können --> man zerlegt ihn in 3, weil gutes Franchise (wird trotz Gemecker von vielen Angeschaut) --> allen Teile sind weder Fisch noch Fleisch, sondern bauen irgendwie nur auf, um dann in ner Schlachtenorgie zu enden. Was als Gesamtwerk (sprich alle 3) vl noch klappen mag, geht halt wenn man sich auf die einzelnenen Teil konzentriert, gar nicht.
      Und da kann man finde ich schon von übertriebender Geldmacherei reden. Denn man profitiert quasi vom "Namen", ohne wirklich zu liefern.
      Aber verschenktes Potenzial ist wieder nen anderes Thema....

      Avengers 2 habe ich noch nicht geschaut (habe aber auch schon viel negatives gehört). Fand den 1er aber nicht so gut.

      Generell habe ich was dagegen mir 3 schlechte Filme anzusehen nur damit der 4. richtig reinhauen kann. Dann schau ich lieber 4 gute Filme auf annähernd ähnlichem Niveau (Herr der Ringe z.B) als anders herum (Beispiel evtl. Avengers/ HungerGames 3.1)

      Natürlich ist Storytelling wichtig und man kann ein Herr der Ringe auch nicht in einem Film abhandeln, aber man kann versuchen und sollte dies mMn auch, dass eben Filme nicht durch unnötige Szenen/Filler auf Kosten von Storytelling, grundlos in die Länge gezogen werden. Aber hier kommt eben wieder das Wirtschaftliche zum Tragen....

      Vielleicht reden wir auch nur ein bisschen aneinander vorbei.
    • Dass ich Age of Ultron öfter erwähnt habe liegt an der Aktualität, aufgefallen ist mir das schon öfter und jetzt wollte ich einfach mal dazu was sagen.

      Klar sollte auch ein Weichensteller-Film eine eigene Story haben, ich meinte damit nur das die übergreifende Geschichte immer im Hintergrund mitschwingt und hier und da einfach gewisse Teile des Films einnimmt ohne die eigenständige Geschichte dessen wesentlich voran zu treiben. Und das muss ja nicht direkt heißen, dass die einzelnen Filme 'schlecht' sind, ich krieg einfach immer wieder mit, dass die Erwartungen zu hoch gesteckt werden. Ich hab beim letzten Hobbit auch zu hohe Erwartungen gehabt, was aber daran lag, dass ich das Buch nicht kannte und nicht wusste dass mir eine zweistündige Overkill-Schlacht bevorstand. Und das die Produktions-Firmen nicht aus Leidenschaft zum Film arbeiten, habe ich auch nicht anders gesagt: Eine Firma arbeitet aus der Sicht Gewinn zu machen, ein Peter Jackson bekommt das Geld und wird auch kreative Rechte haben. Der Inhalt des Films wurde nicht vom finanziellen Gedanken gekillt sondern von den Leuten die sich dachten "die Schlacht wird schon reichen". Das Geld für die Produktion haben sie gekriegt, so oder so, und die Leute wären ins Kino gegangen, so oder so. Es lag nicht nur an der Firma die Geld machen wollte sondern auch an Peter Jackson der sich derbe verschätzt hat und es nicht schaffte eine Story für den dritten Teil hinzukleistern.

      Was die Haltung angeht 'erst drei Filme schauen und beim vierten den Höhepunkt erreichen' da bin ich, persönlich, einfach mehr drin als der Casual-Kinogänger. Ich lass mich gerne auf eine längere Reise ein, weil für mich solche Langzeitprojekte das Potential haben ganz groß zu werden. Der WOW-Effekt fällt einfach größer aus wenn ich über Jahre diese Geschichte verfolgt hab und sehe wie alle Fäden am Ende zusammenkommen. Man könnte an der Stelle einen Manga erwähnen den wir alle kennen und jeder dürfte verstehen was ich mein *hust One Piece hust*.

      Klar, kann man das nicht von jedem erwarten und das tue ich auch nicht.

      Was ich auch allgemein mit dem eigentlichen Thema ansprechen wollte war eher, dass die Arthouse-Liebhaber ja gerne sagen ein Blockbuster sei dumm und nicht originell usw. und mich das so dermaßen nervt, weil sie den Punkt verfehlen. Für mich ist wichtig was ein Film sein möchte und was er am Ende ist. Sharknado ist ein Film der sich nicht im Geringsten ernst nimmt und einfach nur stumpfe Unterhaltung bieten möchte und genau das macht er am Ende auch und deswegen ist er für mich kein schlechter Film. Andererseits gibt es Filme die sich so unfassbar ernst nehmen, denen es am Ende aber nicht schlecht stehen würde hier und da ein paar Witze einzubauen. Underworld und I Frankenstein waren für mich solche Filme die sich selbst zu ernst nahmen. Auch der fünfte Teil der Resident Evil Filme gehört dazu. Der Audiokommentar dieses Films ist Gold wert, da sich der Regiesseur und zwei Hauptdarsteller darüber lustig machen und einem auch noch die Fehler des Films erklären, einfach awesome. Das ist Trash bester Güte.
      Wenn ein Film eine komplexe Story erzählen möchte und das schafft - Ziel erreicht
      Wenn ein Film philosophische Fragen stellen will und das schafft - Ziel erreicht
      Wenn ein Film mir zeigen möchte wie mutierte Zombie-Hasen mit Karotten aus Stahl und eine Dynamitstange rauchend die Weltherrschaft an sich reißen und das schafft - Ziel erreicht

      Ein Film ist nicht schlecht nur weil er keine Lebensfragen stellt und das über zwei Stunden in einer depressiven Story zieht. Das wollte ich eigentlich sagen.

      MfG Proto
    • Blockbuster laufen halt immer nach einem ähnlichen Schema ab und sind jetzt nicht die Filme mit bahnbrechenden, innovativen Ideen und das müssen sie auch nicht sein.
      Es MUSS beide Arten von Filmen geben. Denn die Geschmäcker sind eben verschieden.
      Wie ich bereits gesagt habe, würde ich mich auch eher in die Arthouse-Schiene stecken, aber schaue eben auch viele Blockbuster da ich selber einfach auch oft merke ich möchte einfach nicht nachdenken und "stumpfe" Unterhaltung.
      Hinterher darf man halt finde ich, dann auch nicht den Arthouse-Maßstab ansetzen und die Erwartungshaltung dementsprechend senken. Wenn ich in einen Transformerfilm gehe darf ich mich hinterher nicht über die Eindimensionale Story und überdrehten Actionszenen beschweren. Das ist nunmal der Film.

      Ich stimme dir da schon zu: Man sollte jedes Genre respektieren und nicht einen auf übergenialen Kinogänger machen der sich zu fein ist für "niedere" Filme, da diese ja keinen philosophischen oder tiefgründigeren Aspekt haben...

      Vielleicht hab ich mich ein bisschen unglücklich ausgedrückt.
      Ich habe generell auch nichts dagegen wenn Filmereihen sich aufbauen, nur eben bevorzuge ich eine nicht so krasse Form.
      Heißt eben, dass ich gerne auch mit Brocken auf dem Weg gefüttert werden möchte und nicht verhungern will. One Piece macht das für mich ja mit den einzelnen Arcs und Höhepunkten.
      Würde aber 100 Folgen nur Segelei kommen mit sporadisch eingestreuten Infos zu Ruffys-Ziel, wäre das für mich langweilig auch wenn am Ende evtl. ein fetter, alles in den Schatten stellender Kampf kommen würde.
      Geschmackssache wie so vieles.

      Und was die Umsetzung solcher Filme/Projekten angeht, kann man wie du mit Jackson ja bereits gesagt hast, auch extrem viel Falsch machen. Sprich das Konzept kann geil sein nur die Umsetzung ist halt Müll-

      Aber das ist ja das schöne am Kino/Film: Für jeden ist was dabei. Alle Geschmäcker werden mehr oder weniger bedient.
      Deswegen finde ich es momentan auch toll, wie Variantenreich die Filme zurzeit sind ("Kunstfilme" bei den Oscars, Stichwort Birdman usw.).

      Lediglich die Kinopreise stören halt....
    • Nun dann begebe ich mich auch einmal in die Höhle des Löwen. Ja tatsächliche Höhle des Löwen, denn ich muss vorab gestehen, dass mein allgemeines Wissen um Filme und dergleichen vielleicht nicht an das von anderen Usern heranragt, weshalb ich hier nur meine persönliche Meinung zu diesem Thema abgeben bzw. darlegen kann. Habt bitte Nachsicht mit mir.


      Mir ist durchaus bewusst, dass in der heutigen Zeit enorm viel Geld in Filme gesteckt wird, wie "ThePrototype" auch schon geschrieben hat, aber das setzt eben nicht unbedingt voraus, dass es deswegen auch ein sehenswerter Film ist. (Wie Proto auch schon vollkommen richtig geschrieben hat.) Das ist für mich persönlich auch der springende Punkt. Klar ist es kein Geheimnis, dass man sich durch einen Film etwas erwirtschaften will, was ich an dieser Stelle aber auch gar nicht bestreiten will. Viel mehr geht es mir darum, mit was für einer "Tiefe bzw. Liebe" Filme inzwischen gemacht werden, oder eben leider nicht. Nur um das Anhand eines Beispiels zu erklären, so hat George Lucas für "Star Wars - Krieg der Sterne" ein Budget von 11 Millionen USD zur Verfügung gehabt und wir wissen alle, was er daraus gemacht hat. Mir fällt akut leider kein besseres Beispiel ein und mir ist durchaus bewusst, dass es damals noch andere Zeiten waren und bla bla bla. Nichtsdestotrotz gab es ein Budget von 11 Mio. USD und damit wurde einer der besten Filme der Geschichte geschaffen. Weil eine Liebe da war. Die Szenen am Todesstern wurden teilweise so gedreht, dass man nur mit einer Kamera über eine speziell angefertigte Kunststoffplatte "geflogen" ist. Der Millennium Falke ist als Kunststoffmodell vor dem Bluescreen geflogen. Und fanden wir den Film schlecht? Definitiv nicht! Wenn ich dann daran denke, dass für "Star Wars - Das Erwachen der Macht" ein Budget von mehr als 200 Millionen USD zur Verfügung steht, dann ist das schon ein phänomenaler Unterschied. Natürlich muss man sich bis zu einem gewissen Grad auch der aktuellen Zeit anpassen, aber ich persönlich habe die Empfindung, dass bei heutigen Filmen eben zum Teil nicht mehr mit dieser "Liebe zum Detail" bzw. mit dieser "Tiefe" gearbeitet wird, wie es früher zum Teil der Fall war. Ein gutes Beispiel sind hier auch diese "Charakter-Zusammenstellungen" wie ein Luke&Solo, ein Bud Spencer&Terence Hill, Old Shatterhand&Winnetou, um hier nur ein paar Beispiele zu nennen. Es vermag schon gute Schauspieler in der heutigen Zeit zu geben, aber diese "Tiefe" und dieser Eindruck, den oben genannte Charaktere erreichen konnten, ist heute eigentlich so gut wie gar nicht mehr gegeben. Man möge mich bitte eines Besseren belehren. Und klar sind die neuen Computer animierten Filme voll mega, giga, hyper toll (- und wenn dann beim Hobbit zwei Stunden lang herumgekämpft wird, sitzen wir alle mit der Hand in der Hose im Kinosaaal -), aber schlussendlich fehlt mir persönlich oft das gewisse Etwas bei vielen Filmen. Kann natürlich auch sein, dass ich mich hier sehr von meinem Geschmack beeinflussen lasse und daher eine sehr subjektive Denkweise gegenüber manchen Filmen an den Tag lege. Allgemein bin ich persönlich der Meinung, dass bei Filmen ein wenig diese Liebe zum Film verloren gegangen ist. Man bekommt zum Teil einfach das Gefühl vermittelt, dass nur noch produziert wird um zu verdienen und nicht um zu unterhalten.

      Ist ein Film nun gut oder schlecht? Ich glaube, dass es keine allgemeine Antwort auf diese Frage gibt, weil der Geschmack eines jeden Menschen verschieden ist. Manche wollen vielleicht gar nicht diese "Tiefe" von der ich spreche, manche wollen vielleicht nur ganz viel Computer animiertes Zeug, Roboter die sich gegenseitig zerstören oder stundenlange Schlachten. Vollkommen legitim. Jeder soll sich schlussendlich das ansehen, was ihm persönlich zusagt. Ich habe den Hobbit auch gesehen, war froh darüber noch einmal ein wenig Herr der Ringe "Feeling" zu bekommen, aber der Film war derart in die Länge gestreckt, dass es am Schluss einen bitteren Beigeschmack bei mir hinterlassen hat. Von Harry Potter will ich hier gar nicht erst anfangen. Hat mir persönlich nicht gefallen. Für mich ist es dann ein guter Film, wenn er meine vorhandenen Erwartungen erfüllt. Um hier nur ein Beispiel zu nennen, so erwarte ich mir vom Film "Despicable-Me" Unterhaltung im Sinne von Spaß, Scherz und Freude. Das wurde zu 101% erfüllt und dementsprechend ist es für mich auch ein guter Film. Schlussendlich - und wie schon oben geschrieben - wird jedem etwas anderes gefallen, jeder hat einen anderen Geschmack und demnach gibt es in meinen Augen - allgemein betrachtet - keine guten oder schlechten Filme. Jeder wie er will. ^^

      Bevor ich hier nun zu einem Ende komme, möchte ich noch ganz kurz auf die Kinopreise zu sprechen kommen. Ich persönlich finde die Preise überhaupt nicht schlimm und kann mich ehrlich gesagt auch nicht beklagen, aber vielleicht sind die Kinotickets in Deutschland auch um einiges teurer als in Österreich!? (Was ich nicht glaube.) Ich meine, wenn ich in die Oper gehe, dann zahle ich dort wesentlich mehr als 10 Euro. Wenn ich ins Theater gehe, zahle ich vermutlich mehr als 10 Euro. Der Grad der Unterhaltung ist schlussendlich derselbe, sofern man sich für das Thema interessiert, weshalb mich ca. 10 Euro für ein Kinoticket jetzt nicht unbedingt stören. Viel schlimmer finde ich persönliche die Preise für Popcorn, Nachos und Getränke. Vielleicht kann mich hier ein erfahrener Kinobesucher eines Besseren belehren und natürlich bin ich nicht dazu gezwungen etwas zu kaufen, jedoch zähle ich mich zu den Menschen die sagen, dass ein Getränk und eine Portion Popcorn/Nachos einfach zum Kino dazugehören. Diesbezüglich würde ich den Kritikpunkt also eher dort ansetzen, anstatt bei den Kinokarten selber. Nur meine persönliche Meinung zum Abschluss. ^^

      Ein großes Lob an dieser Stelle noch an "ThePrototyp", welcher hier wirklich ein sehr interessantes Thema in den Raum geworfen hat. Ansonsten sage ich noch danke fürs Lesen und wünsche euch ein angenehmes Wochenende.

      lg Viva
      To obtain, something of equal value must be lost.

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    • Zu den Ticket-Preisen gab es die letzten Wochen eine riesige Diskussion, weil Disney eigenmächtig ihre Anteile erhöht haben.

      Bisher war es so, dass der Verleih ca 48% des Ticketpreises bekommen hat. Disney hat diese Konditionen nun aufgekündigt und neue gesetzt und dabei bekommen sie nun 53%. Erstmal nicht so wild denkt sich jetzt der ein oder andere, aber es geht noch weiter. Disney hat nebenbei auch die Häufigkeit der Vorstellungen festgelegt, auch Kinderfilme sollen um 20 Uhr laufen, die Mindestlaufzeit beträgt 3 Wochen und die Filme müssen dementsprechend beworben werden. Die Kinos in der Stadt haben diese Konditionen schon länger, aber sie haben auch teilweise über 12 Säle und die Preise liegen bei 15€ aufwärts. Die kleinen Kinos auf dem Land haben da schon größere Probleme. Sie müssen die Preise nicht nur anheben sondern ihr Programm stark nach Disney richten auch wenn es sich für sie nicht rentieren würde.
      Bundesweit haben sich von ca 1600 Kinos, 200 zu einem Boykott zusammengeschlossen um Disney Paroli zu bieten. Kratzt das Disney? Nein. Avengers 2 hat stärker eingeschlagen als der erste Teil was Besucherzahlen angeht und das auch noch in weniger Kinos als der Erste.
      Man wirft Disney natürlich Gier vor und damit hat wahrscheinlich jeder recht, aber andererseits nutzten sie die Position, welche sie nicht ohne Grund inne haben, einfach aus. Ich habe hier einen interessanten Blog-Beitrag welcher sich mal aus einer etwas anderen Sicht mit dem Thema beschäftigt und sich zurecht Rant nennt, zusätzlich hat der Verfasser auch noch eine Antwort auf diesen Beitrag am Ende verlinkt, in welcher ein Kinobetreiber einige Sachen aus anderer Sicht darstellt und ein paar Einblicke hinter die Kulissen gibt (nebenbei wird auch die Frage nach den hohen Popcorn-Preisen geklärt). Beides sollte man sich mal durchlesen wenn man sich mit der Materie beschäftigt. Link

      Ich persönlich bin in der glücklichen Lage, dass im Landkreis vier Kinos nah beieinander liegen und man diesbezüglich eine recht gute Auswahl hat. Wir haben ein kleines Kino welches sich, durch die Konkurrenz, auf Arthouse spezialisiert hat und damit recht gut fährt und noch drei Größere wobei ich schon länger ein Stammkino hab. Die Preise schwanken zwischen 4,50 bis 12,50 (Überlänge über 170 Minuten, 3D-Auspreis und Loge) und kann mich deshalb nicht beschweren. Zusätzlich gehört ihnen das Gebäude, nicht wie andere Kinos, welche die Räumlichkeiten dauerhaft mieten müssen,, und somit haben sie weniger Druck von der Ausgaben-Seite. Und durch meine Stammkundschaft hab ich schon des öfteren gratis Getränke bekommen also :thumbsup: . Allerdings war ich in München mal in einer Vorstellung von Man of Steel und die Karte hat über 20€ gekostet, das war knackig.


      Hängt schon einiges an den Preisen und der aktuellen Situation allgemein.

      MfG Proto

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