Benutzt Oda Wiederholung als stilistisches Mittel?

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    • Ich finde, dass hier ein wichtiger Aspekt vergessen wird; die Zeit der Planung.

      Hat Oda One Piece im Groben und Ganzen schon komplett geplant gehabt, sprich, als er sich Alabasta ausdachte, hatte er auch schon Ideen für Dress Rosa?
      War damals vielleicht auch schon geplant, ob der Zeitpunkt ab der Neuen Welt eine "Hommage" an die Zeit vor der Neuen Welt sein soll? Oder war Oda vielleicht schon hier am Ende seiner Kreativität wie er einen Arc aufbaut und wieviele unterschiedliche Sachen er eigentlich "erfinden" kann?
      Man kann ja auch mal überlegen, ob Dress Rosa eventuell eher geplant war als Alabasta und Alabasta eine "Kopie" von Dress Rosa ist, wenn man das Ganze also mal andersrum betrachtet.

      Unterschiede sind immer da, aber Unterschiede heißen für mich zwangsläufig auch Kopien und Gleichheiten. Wieso? Weil Oda sich eventuell seine Arcs anguckt und sie dann versucht zu spiegeln, in dem Fall sieht alles nach Unterschied aus, ist aber theoretisch das Gleiche nur anders verpackt.
      Für Croco waren alles nur Untergebene, für Doffy war es eine Familie. Croco wollte das Land noch einnehmen, Doffy hatte es schon.
      Ich finde das Thema deswegen auch interessant und hier bin ich wieder an einen Punkt, wo ich hoffe, dass Oda all seine Kreativität, seine Einfälle, eventuell notiert hat, wie er zu was gekommen ist. Also ich möchte Odas Gedankengänge gerne mal später nach One Piece eventuell als Buch in den Händen halten.
      Wie hat er die Welt konzeptioniert, wie konnte er alles verbinden, wann ist ihm wann welche Idee gekommen.

      Langfristig gesehen, schätze ich, würde jeder der ein großes Universum erschafft auf sein Werk zurückschauen und gucken, was gab es schon, was änder ich wie, damit es nicht wieder gleichwirkt? Jeder gute Author muss da denke ich mal irgendwann drüber nachdenken.
      Allerdings muss ich hier dann auch sagen, finde ich, ist es schon keine richtige neue Kreativität mehr, weil man nur noch auf das "reagiert" was man ja schon veröffentlicht hat, um Wiederholungen zu vermeiden.

      Also ja, ich denke er plagiiert bzw inspiriert sich selber, sage aber auch direkt, dass es gar keinen anderen Weg gibt um etwas langfristiges zu erschaffen.
      Wie heißt es noch? Besser gut geklaut, als schlecht kopiert oder besser Gut kopiert als schlecht geklaut?

      Das Thema find ich auch weiterhin interessant, wenn ich mir die Star Wars Filme angucke. Ich sag nur, Hand ab, Duell tiefer Schacht, Todessternschacht, Familienclinch.
      Bei One Piece wirkt vieles an Dress Rosa wie bei Alabasta, es stört mich aber nicht so arg wie bei Star Wars in jedem Film fast die gleiche Szenerie, wo ich denke, ernsthaft?
    • Der Beitrag von Bee, wie auch eine PN die mir zugeschickt wurde – ich überlasse es dem Absender sich bei Wunsch diesbezüglich zu äußern, durchaus mit den interessanten Punkten, die er mir in besagter PN schrieb –, haben mich nun veranlasst die Überschrift dieses Threads etwas anzupassen.

      Natürlich bleibt aber die alte Überschrift als Edit im ersten Beitrag, um eine Nachvollziehbarkeit der Beiträge auch zukünftig zu gewährleisten. Nun aber zurück zum eigentlichen Thema.


      Insbesondere finde ich den von Bee angesprochenen Aspekt wichtig, inwieweit man bei diesem Thema bedenken muss, was Oda alles schon wann und wie geplant hatte. Oda hat – wenn mich nicht alles täuscht – in diversen Interviews bereits erwähnt, dass die gesamte Handlung von One Piece bereits in seinem Kopf existiere. Ich denke, dass dies durchaus eine stimmige Behauptung ist, denke jedoch was man dabei einschränkend erwähnen sollte: Vermutlich aber nicht in dem detailgrad, wie wir den Manga letztendlich erleben!

      Im Grunde beweist Oda auch innerhalb von One Piece selbst, wie durchdacht und ausgeprägt seine Vorstellung des Manga ist, anhand der extremen Fülle an gut platzierten Foreshadowings, die meiner Meinung nach in einer unüblich hohen Anzahl auftreten. Der Umstand, dass er einem todkranken Jungen das Ende seines Werkes verriet, zeigt ebenfalls wie genau seine Vorstellung dieses Werkes sind.

      Bee schrieb:

      War damals vielleicht auch schon geplant, ob der Zeitpunkt ab der Neuen Welt eine "Hommage" an die Zeit vor der Neuen Welt sein soll?
      Wenn man also davon ausgeht, dass er mehr oder weniger von Anfang an die groben Abläufe der einzelnen Inseln schon bei Beginn von One Piece im Kopf hatte, müsste man doch ebenfalls davon ausgehen, dass Oda sich nicht aktuell von der ersten Hälfte der Grand Line selbst inspiriert, sondern tatsächlich einen Hintergedanken dabei im Kopf hat, weswegen er wiederkehrende Motive verwendet, oder nicht?

      Allein schon die Tatsache, dass wir aktuell mit den Entwicklungen auf Zou wieder eine „alternative“ Geschichte, zu einer bereits bekannten Arc in den Grundzügen wiederfinden, bestärkt doch zumindest die Grundannahme, dass es sich hier nicht einfach nur um Kreativitätsschwund oder puren Zufall handeln kann.
      Beschreibe dich selbst in vier Klassifizierungen:
      1) Desillusionierter Buchhändler
      2) Podcastjunkie
      3) Erbauer eines Videospiel Pile of Shame
      4) Pen&Paper Spieler mit multipler Charakterpersönlichkeit
    • Bei dieser Diskussion ist mir ein Konzept in den Kopf gekommen, welches ich in meinem Germanistikstudium kennengelernt habe. In der mittelalterlichen Epik gibt es etwas was sich "Doppelwegstruktur" nennt oder auch doppelte Kurve. Das erinnert mich sehr stark an OP und diese sich wiederholenden Storyelemente. In den mittelhochdeutschen Artusromanen gab es dieses Prinzip, was in etwa so abläuft:
      Der Held zieht aus in eine Aventiure. Auf seinen Weg hin zu Ruhm und Reichtum muss er viele Abenteuer bestehen. Er tötet Drachen, kämpft gegen Riesen oder Zwerge, reist durch die Welt und meist bekommt er dann eine Frau. Wenn er am Hof des Artus angekommen ist und sich einen Namen gemacht hat, passiert aber etwas, wourch er ins Unglück gestürzt wird. Mal ist es, dass er faul wird und nur noch mt seiner Frau im Bett liegt oder einfach wichtige Dinge vernachlässigt. Wenn er dann seinen Ruhm verloren hat, zieht der Held erneut as um seinen Namen wieder groß zu machen. Er muss nun noch gefährlichere Abenteuer bestehen und länger auf Reise gehen. Am Ende kommt er zu mehr Ruhm und damit endet die Geschichte.
      Das nur mal verkürzt erklärt. Mich erinnert die Geschichte von Luffy ein wenig an diese Struktur. Luffy zieht aus, erlebt Abentuer bis zu dem Moment, wo er im Kreis der Tafelrunde (Supernovae) aufgenommen wird und kommt dann an einem Punkt, der ihn ins Unglück stürzt (Ace stirbt, Trennung von den Freunden). Dann rafft er sich jedoch wieder auf und zieht los um wieder Abenteuer zu bestehen in eine Welt, die noch härter ist als vorher. Am Ende wartet dann natürlich der Titel des Königs als großer Ruhm.
      Ob Oda nun diese Struktur kennt sei mal dahin gestellt, aber man könnte die Geschichte schon so interpretieren. Ein modernes Epos halt.