"The Shannara Chronicles" ist eine Serie, die auf MTV ausgestrahlt wird und seit Anfang Januar dort läuft. Parallel, nur einen Tag später, werden die Folgen beim Streaming Service 'Amazon Prime' angeboten. Auch mit deutscher Vertonung. Die Serie basiert auf den Shannara-Romanen von Terry Brooks. Die erste Staffel ist aktuell bei Episode 7 angelangt, wöchentlich kommt eine neue Folge dazu. 10 Folgen soll die erste Staffel umfassen (zu je 40 Minuten).
Lange habe ich mit mir gehadert, ob ich dieser Serie eine Chance geben sollte, letztlich habe ich mich dazu entschieden mal einen Blick hinein zu riskieren. Der Grund für mein Zögern lag weder an serienbezogenen Gründen, sondern vielmehr daran, dass ich ohnehin zurzeit so vielen Serien versuche zu folgen, dass es hier und da allmählich recht schwer wird den Überblick zu wahren. Zumal darunter teilweise so hochklassige Granaten wie "Game of Thrones", "The Walking Dead", "House of Cards", "Better Call Saul" oder auch "Daredevil" sind und neue Serien deswegen bei mir meist einen schweren Stand haben. Aber auch bei "The Walking Dead" brauchte es bei mir einiges an Überwindung, gelohnt hat es sich aber allemal ^^
Dennoch: Das Niveau ist teilweise dementsprechend so hoch, dass ich mich nur noch schwer für Neues erwärmen kann.
Und nun, nachdem ich die ersten drei Folgen von "The Shannara Chronicles" gesehen habe, kann ich nur sagen ... Die Serie ist bisher zwar ganz interessant, weiß mich aber nicht richtig zu fesseln. Den Grund dafür hab ich auch schon recht schnell fest machen können: Und zwar liegt dieser bei der Erzählweise. Denn an dieser hapert es mir imo noch an zu vielen Stellen, da, für meinen Geschmack, hier vor allem zu leichtfertig mit diversen Charakteren umgegangen wird. Das Folgende verpacke ich vorsichtshalber mal in eine Spoilerbox, da es Storydetails von Folge 2 enthält:
Als Beispiel nehme ich hier mal die Tante von Amberle. Man erfährt zwar, dass sie sich mit dem Elfenkönig entzweit hat, aufgrund eines Streits darüber wen sie heiraten dürfte und wen nicht, ebenso wie man von ihrer alten Beziehung zum Druiden Allanon erfährt, aber was machen die Verantwortlichen mit diesen Informationen? Gar nichts, sie lassen diesen Charakter einfach im nächsten Moment von einem 0815er Dämon auseinander reißen. Absolut vergeudetes Potenzial, mMn, da man hier noch unfassbar viel hätte rausholen können. Ich denke da besonders an eine Rückkehr von ihr zum Königreich, wo man den Streit zwischen ihr und dem König neu hätte aufrollen können. Das ist aber nur eine der vielen Möglichkeiten, die mir dazu auf Anhieb einfällt.
Ebenso muss ich leider etwas ankreiden wie die Geschichte selbst hier aufgezogen wird. Das Ganze läuft mir nämlich noch zu stringent ab, zu berechenbar. Zu vorhersehbar. Imo erinnert mich die Aufmachung mit den wieder erweckten Dämonen, von denen einer nach dem anderen auftaucht und einen Angriff wagt, irgendwie an ein schlechtes Videospiel, in dem sich die Helden von einem Level bzw. Bosskampf zum nächsten kämpfen. Ohne wirklichen Aufbau, jedenfalls auf der Seite der Antagonisten fehlt dieser praktisch völlig. Mir sind die Fronten hier einfach zu klar definiert, zu stark vorgegeben, als dass ich wirklich mitfiebern könnte. Jeder kennt dieses Schema, im Prinzip kann sich jeder denken, wie das Ganze ausgeht. Wirkliche Spannung kommt da bei mir imo noch nicht auf.
Ein Lichtblick sind für mich hier imo noch die Zigeuner, die etwas mehr Grau ins sonstige Schwarz/Weiß Bild werfen könnten. Allerdings vermag ich zu dieser Gruppierung noch nicht allzu viel sagen, da diese für mich dafür noch etwas zu undurchsichtig ist. Da warte ich einfach mal ab, was die nächsten Folgen dafür hergeben werden.
Aber es ist natürlich nicht alles schlecht an dieser Serie. Manu Bennett brilliert mal wieder, dieses Mal als Druide, und auch die junge Poppy Drayton, die die junge Amberle verkörpert, sagt mir hier sehr zu. Überhaupt mag ich es, wenn der (Haupt-)Protagonist eine Frau ist, weil ich männlichen Helden einfach überdrüssig geworden bin. Deswegen habe ich unter anderem auch "Jessica Jones" so extrem hart gefeiert.
Und, wie gesagt, die Zigeuner zählen für mich ebenfalls zu den Lichtblicken der Serie, da diese etwas Würze in den Eintopf hinzu geben und eventuell dafür sorgen, dass dieser vielleicht doch noch schmecken könnte ... Oder aber sie versauen ihn ganz. Aber das lässt sich jetzt imo unmöglich sagen.
Alles in allem kommt diese Serie bisher noch längst nicht an andere Serien-Formate heran, denen ich zurzeit folge und die mich auch mit den ersten ihrer Folgen besser zu fesseln wussten, als "The Shannara Chronicles". Nichtsdestotrotz sehe ich durchaus Potenzial, aber vor allem erhoffe ich mir natürlich, dass man der Serie mal ein paar mehr Facetten verpasst. So was ist nach drei Folgen aber auch immer sehr schwer zu beurteilen, deswegen werde ich der Serie vorerst erst mal weiter folgen und schauen, was diese noch so alles bereithält. Wie gesagt, Potenzial ist da. Und ich hoffe, dass es auch entsprechend genutzt wird!
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