Aufgabenstellung:
Jack verwüstet Zou, aber wie haben die Minks den Kampf innerhalb dieser fünf Tage dauernden Auseinandersetzungen erlebt, bis die tödliche Waffe gezündet wurde, die ihr Schicksal beinahe besiegelt hätte?
Beschreibe eine Szene aus dem Blickwinkel eines Minks.
Einschränkungen:
Die Geschehnisse müssen vor bzw. bis zum Zünden der Gaswaffe stattgefunden haben.
Wortgrenze: 900 (Überschrift zählt dazu). Zählt die Wörter bitte mit Hilfe folgender Seite.
Bewertungskriterien:
25%: Schreibstil (Grammatik, Rechtschreibung, Lesefluss,...)
25% Kreativität (Welches Szenario konnte am meisten von der Idee her überzeugen?)
50% Atmosphäre (Welche Geschichte transportiert die Atmosphäre der Schlacht auf die beste Weise?)
Abgabe:
Bitte schickt eure Texte per PN an alle Turnierleiter (GreenBull, Vexor, Zoot und Leonardho) pünktlich bis zum 16.03.2016, 18:00 Uhr! Bei Verspätung gibt es einen Strafpunkt.
Euer FFT-Team
Jack verwüstet Zou, aber wie haben die Minks den Kampf innerhalb dieser fünf Tage dauernden Auseinandersetzungen erlebt, bis die tödliche Waffe gezündet wurde, die ihr Schicksal beinahe besiegelt hätte?
Beschreibe eine Szene aus dem Blickwinkel eines Minks.
Einschränkungen:
Die Geschehnisse müssen vor bzw. bis zum Zünden der Gaswaffe stattgefunden haben.
Wortgrenze: 900 (Überschrift zählt dazu). Zählt die Wörter bitte mit Hilfe folgender Seite.
Bewertungskriterien:
25%: Schreibstil (Grammatik, Rechtschreibung, Lesefluss,...)
25% Kreativität (Welches Szenario konnte am meisten von der Idee her überzeugen?)
50% Atmosphäre (Welche Geschichte transportiert die Atmosphäre der Schlacht auf die beste Weise?)
Abgabe:
Bitte schickt eure Texte per PN an alle Turnierleiter (GreenBull, Vexor, Zoot und Leonardho) pünktlich bis zum 16.03.2016, 18:00 Uhr! Bei Verspätung gibt es einen Strafpunkt.
Euer FFT-Team
Stille…Totenstille…wie unwirklich sich dies nach den ganzen Geschehnissen der letzten vier Tage doch anfühlte. Oh, er sollte nicht hier sein. Sein Platz war wo anders. Draußen, in der Stadt, in den Wäldern, mitten im Schlachtengetümmel. Bei seinen Kameraden, Seite an Seite mit ihnen kämpfend! Aber nicht hier, fernab von alledem. Wachehaltend. Während seine Freunde tapfer kämpften…und fielen.
„Bind mich endlich los! Hörst du mich?!“, durchbrach sein Gegenüber flehend die Stille.
Wie gerne er ihm doch helfen würde, aber er konnte nicht. Durfte nicht. Es war zu seinem eigenen Wohl. Ohne auf die flehende Bitte weiter einzugehen, wanderten seine Hände zum x-ten Mal über seine Ausrüstung. Mit geübten Fingern kontrollierte er den Zustand seiner geladenen, jederzeit abschussbereiten Kleinkaliberwaffe, ehe er sie zufrieden wieder in seinen Holster schob. Nicht mehr lange, dann musste Wachablösung sein. Dann würde es auch für ihn endlich weitergehen…auf dem Schlachtfeld. Wie schon die Tage zuvor. Seine Tatzen ballten sich zu Fäuste beim Gedanken an die Ereignisse der letzten Tage…
…Staub wirbelte auf, als er sich keuchend seinen Weg durch das Schlachtengetümmel bahnte. Vorbei an sich zurückziehenden Verbündeten, verletzten Kameraden, über eingestürzte Gebäude, gefallene Freunde und Feinde hinweg, hin zum Zentrum des Geschehens. Hin zur Ursache allen Übels, zum großen Mammut…spitze, qualvolle Schreie ertönten von allen Seiten, eingebettet in einer Unmenge dumpfer, unverständlicher Laute. Das Klirren von Metall auf Metall, das Geräusch in sich zusammenfallender Gebäude, der Knall von Pistolenschüssen, die sich unaufhaltsam durch das Fleisch ihrer Opfer bohrten…Die vielen Eindrücke, die auf ihn einprasselten, raubten ihn beinahe den Verstand.
„STIRB, du verdammter Hunde-Mink!“
Im letzten Moment konnte er dem Hieb seines heranstürmenden Feindes mit einer Drehung um die eigene Achse ausweichen. Unbarmherzig bohrte sich sein Schwert in den Rücken des Angreifers, ehe es diesen mit einem schmatzenden Geräusch wieder verlies. Doch es blieb keine Zeit sich über diesen kleinen Sieg zu freuen. Es waren einfach zu viele! Noch in derselben Bewegung riss er sein Schwert nach oben und durchtrennte mit einem gekonnten Schnitt die Luftröhre eines weiteren Feindes. Röchelnd glitt dessen Körper zu Boden, zuckend im Takt seines aussichtslosen Todeskampfes.
Ein Knall.
Bereits im nächsten Moment spürte er, wie eine Kugel seine Wange streifte und ihn nur um Millimeter verfehlte. In einer fließenden Bewegung zog er mit seiner freien Hand seine Pistole aus dem Holster und betätigte den Abzug. Die Kugel bohrte sich mitten in die Stirn des Schützen. Da hatte er noch einmal Glück gehabt. Um ein Haar hätte der Mistkerl ihn erwischt. Doch das Glücksgefühl, dem Tod gerade eben noch entkommen zu sein, währte nicht ewig. Hinter ihm, mitten auf der Straße, konnte er den Körper von Rabbit erkennen, einem Freund von Kindheitstagen an. Der Körper des Hasen-Mink lag regungslos auf dem Boden. Seine Augen vor Schreck weit aufgerissen, sein Blick benommen in die Ferne blickend, während aus einem kleinen Loch in seiner Brust unaufhaltsam das Blut sickerte und sich auf den aschgrauen Steinboden ergoss. Die Kugel, die für ihn bestimmt war, hatte ihn zwar verschont, dafür aber ein anderes Opfer gefunden…
„ACHTUNG!!!“
Noch ehe er reagieren konnte, war es bereits zu spät. Bevor er wusste, wie ihm geschah, schlug auch schon die Kanonenkugel neben ihm ein. Ein ohrenbetäubender Knall durchbrach die Luft, Steine zerbarsten in hunderte von Stücke und wurden ihrerseits zu tödlichen Streugeschossen. Durch die Wucht der Detonation von den Beinen gerissen, landete er unsanft auf den harten Pflastersteinboden. Umherwirbelnde Holzsplitter bohrten sich durch sein Fell tief in die Haut, während sein Kopf unsanft auf dem harten Boden aufschlug. Benommen, mit schmerzverzerrtem Gesicht, versuchte er eilig wieder auf die Beine zu kommen. Doch sein Körper gab augenblicklich unter seinem Gewicht nach. Sein Blickfeld wurde immer kleiner, er spürte, wie die beginnende Ohnmacht drohend über ihm schwebte. Er durfte jetzt nicht aufgeben, musste weitermachen. Seine Kameraden verliesen sich auf ihn! Er musste ihnen helfen, musste weiterkämpfen, ihnen zur Seite stehen! Sein Blick begann sich zu trüben. So sehr er auch versuchte gegen die drohende Ohnmacht anzukämpfen, die Erschöpfung der letzten Tage und seine Verletzungen zollten nun ihren Tribut. Er spürte, wie zwei kräftige Pfoten ihn von hinten packten und bestimmt nach hinten schleiften, weg von der Schlacht.
„Halte durch, Hilfe ist unterwegs…“, hörte er den Tiger-Mink hinter sich brüllen, während sein Blick weiterhin verklärt auf das Schlachtfeld gerichtet war. Das letzte, was er sah, bevor ihn die Dunkelheit einholte, war wie nicht unweit von ihnen entfern das riesen Mammut sein Unwesen trieb…
…Stille…Totenstille…er hielt es nicht mehr länger aus! Wann war endlich Wachablösung?!
„Wieso…tut ihr das nur?“, bittere Tränen kullerten dem Gefangenen über die Wangen, seine aufgequollenen Augen starr auf seinen Bewacher gerichtet, „Lass mich frei und ich beende diesen Wahnsinn…“
Ignorieren. Er musste ihn weiter ignorieren. So schwer es ihm auch fiel. Eilig wandte er dem Ninja den Rücken zu und machte sich auf den Weg zur steinernen Treppe. Hier unten war alles in Ordnung, der Gefangene hatte sein Essen und es ging ihm soweit gut. Das musste fürs erste reichen.
„WARTE!“, schrie die Stimme hinter ihm verzweifelt, als er bereits fast den Ausgang erreicht hatte, „WARUM?! Warum tut ihr das nur? Legt mich hier einfach in Ketten, während da draußen dutzende von euch ihr Leben aufs Spiel setzen…FÜR MICH!!!“
Ein dumpfes Beben ging durch den Raum. Auf dem Schlachtfeld musste es wohl wieder ordentlich zugehen…
„Tut mir Leid, Raizou…aber glaub mir…es ist das Beste für dich“, flüsterte der Mink leise, mehr zu sich selbst, ehe er den Raum verlies.
Leise, um jedes Geräusch bedacht, schlich Wanda an der Mauer des Kanals entlang. Der Mond schien in dieser Nacht hell, heller als die Tage zuvor, umso mehr musste sie darauf achten, nicht entdeckt zu werden. Immerhin wäre der Plan gescheitert, wenn die Piraten von ihrem Vorhaben Wind bekämen – dann wäre alles aus. Ihr Volk würde untergehen.
Vier Tage und drei Nächte wüteten die Kämpfe bereits, und ein Ende schien nicht in Sicht. Kurau City, die Heimstätte der Minks lag in Trümmern; die einst so prächtigen, Jahrhunderte alten Gemäuer waren nur noch unbewohnbare Ruinen. Und alles nur wegen eines Mannes, so unbarmherzig wie grauenvoll: Jack war der fleischgewordene Teufel, der größte Feind, dem Wandas Volk je gegenüber gestanden ist. Sie hasste ihn, vielleicht mehr als alle anderen.
Und deshalb hatte sie sich gemeldet, als Meister Nekomamushi nach einem Freiwilligen für seinen Plan suchte.
Vor ihr ragte die äußere Fassade der großen Zisterne empor. Sie war der Lebensquell des Reiches, von hier gelangte das wertvolle Wasser, das ihnen Zunisha zweimal am Tag schenkte, in jeden Winkel des Herzogtums. Was für eine Ironie, dachte sich Wanda, dass eben dieses lebenspendende Nass nun zu einer todbringenden Waffe werden sollte, zum letzten Mittel, die Katastrophe abzuwenden.
Jack trug seinen Titel nicht zu Unrecht, er war ein wahres Desaster. Keiner der Minks war stark genug, ihn zu besiegen, auch wenn die restlichen Piraten keine Gefahr für sie waren, egal wie viele von ihnen noch kamen. Einzig Meister Nekomamushi und Herzog Inuarashi konnten gegen ihn bestehen, ihn zu besiegen waren sie jedoch nicht in der Lage. Vielleicht wäre es Ihnen gemeinsam gelungen, doch keiner von ihnen wollte über seinen Schatten springen, nicht einmal zu solch dunkler Stunde für ihr Volk.
Deshalb ruhten nun alle Hoffnungen auf ihr, der Hundedame, die beiden Herrschern der Minks als Beraterin diente. Sie stand nun an dem Punkt der Mauer, den ihr die große Katze genannt hatte, dem Ort, an dem sie ihre Mission erfüllen sollte. Unruhig blickte sie den Berg hinab, wo sie sah, wie die Wächter, die die Schlacht aktuell bestritten, die Piraten auf den Platz trieben, der am Fuße des Hügels lag.
Mit zittrigen Händen holte sie den Hammer und den Meißel aus ihrer Tasche, um sich auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Sobald Pedro, der am Boden das Kommando führte, brüllte, musste alles schnell gehen. Jeden Sekunde zählte, jeder Augenblick gab ihren Feinden die Möglichkeit ihrem Schicksal zu entrinnen. Sie durfte nicht versagen, um keinen Preis der Welt.
Da hörte Wanda das tiefe Grollen des Jaguarmannes. Noch einmal tief durchatmend drehte sie sich um, nahm den Meißel fest in ihre Hand und setzte ihn an der schmalen Lücke im Mauerwerk an. Dies war der Schwachpunkt der Anlage, von ihren Baumeistern absichtlich implementiert, genau für Notfälle wie den heutigen. Als letzte Verteidigung sollte das gespeicherte Wasser dienen, alle Feinde vom Rücken des Elefanten zu spülen, die die Minks bedrohten. Anders war Jack nicht beizukommen. Das Meerwasser war der einzige Weg.
Als sie mit dem Hammer den Meißel traf, spürte Wanda, wie ein Beben sich durch das antike Bauwerk ausbreitete, es in seinen Grundfesten erschütterte. Ein weiterer Schlag würde ausreichen, die Mauer zum Einsturz zu bringen, dem Wasser die wortwörtlich Tür und Tor öffnen, alles zu verschlingen, was sich ihm in den Weg stellte. Auch sie selbst, das war von Anfang an klar.
Der Hundedame war das egal gewesen, obwohl Carrot sie verzweifelt davon abzuhalten versucht und sie angefleht hatte, jemand anderem die Aufgabe zu überlassen. Ihr eigenes Leben, fand Wanda, war nur ein kleiner Preis, um ihr Volk zu retten, das gab sie dafür gerne her. Sie hoffte nur, dass ihre Freundin, die dort unten mit den Wächtern kämpfte, sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Wanda schloss die Augen und ließ den Hammer noch einmal niederfahren.
Keine Sekunde später wurde sie mit den Wassermassen weggerissen, die sich brüllend den Weg in die Freiheit bahnten. Schon wusste die Musketier nicht mehr, wo oben und unter war, da knallte sie mit ihren Kopf gegen einen harten Gegenstand und ihr wurde Schwarz vor Augen.
Als sie wieder zu sich kam, waren das Erste was sie sah, Carrots verweinte Augen, die in diesem Moment schlagartig aufhellten. „Du lebst“, sagte sie mit brüchiger, doch erleichterter Stimme und drückte Wanda fest an sich. „Ich dachte schon das Schlimmste, als ich dich so leblos an der Baumwurzel gefunden habe.“
„Haben wir... Sind die Piraten weg?“ fragte Wanda erschöpft, während sie versuchte, sich aus der herzlichen Umarmung ihrer Freundin zu befreien.
„Ja! Sie wurde fortgespült, ehe sie merkten, wie ihnen geschah. Der Plan war ein voller Erfolg!“, antwortete Carrot, ihre Freundin loslassend. „Du hättest ihre entgeisterten Gesichter sehen sollen, als der Wall brach. Und wir haben keinen einzigen verloren, alle konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Du bist eine Heldin!“
Zufrieden atmete die Hundedame aus, da fiel ihr etwas ungewöhnliches auf. „Carrot... Wo kommt dieser Nebel her?“
„Welcher Nebel?“, fragte die andere Beraterin irritiert, da fielen auch ihr die Schwaden auf, die langsam aus Richtung des Tores kamen. „Oh nein!“, entfuhr ihr ein Laut der Überraschung.
Wanda wurde mit einem Schlag hellwach und sprang auf. „Schnell, wir müssen zurück und die anderen warnen. Die Piraten sind noch nicht besiegt!“ Und da lief sie schon los, weg vom Rauch, den sie schon längst eingeatmet hatte.
Vier Tage und drei Nächte wüteten die Kämpfe bereits, und ein Ende schien nicht in Sicht. Kurau City, die Heimstätte der Minks lag in Trümmern; die einst so prächtigen, Jahrhunderte alten Gemäuer waren nur noch unbewohnbare Ruinen. Und alles nur wegen eines Mannes, so unbarmherzig wie grauenvoll: Jack war der fleischgewordene Teufel, der größte Feind, dem Wandas Volk je gegenüber gestanden ist. Sie hasste ihn, vielleicht mehr als alle anderen.
Und deshalb hatte sie sich gemeldet, als Meister Nekomamushi nach einem Freiwilligen für seinen Plan suchte.
Vor ihr ragte die äußere Fassade der großen Zisterne empor. Sie war der Lebensquell des Reiches, von hier gelangte das wertvolle Wasser, das ihnen Zunisha zweimal am Tag schenkte, in jeden Winkel des Herzogtums. Was für eine Ironie, dachte sich Wanda, dass eben dieses lebenspendende Nass nun zu einer todbringenden Waffe werden sollte, zum letzten Mittel, die Katastrophe abzuwenden.
Jack trug seinen Titel nicht zu Unrecht, er war ein wahres Desaster. Keiner der Minks war stark genug, ihn zu besiegen, auch wenn die restlichen Piraten keine Gefahr für sie waren, egal wie viele von ihnen noch kamen. Einzig Meister Nekomamushi und Herzog Inuarashi konnten gegen ihn bestehen, ihn zu besiegen waren sie jedoch nicht in der Lage. Vielleicht wäre es Ihnen gemeinsam gelungen, doch keiner von ihnen wollte über seinen Schatten springen, nicht einmal zu solch dunkler Stunde für ihr Volk.
Deshalb ruhten nun alle Hoffnungen auf ihr, der Hundedame, die beiden Herrschern der Minks als Beraterin diente. Sie stand nun an dem Punkt der Mauer, den ihr die große Katze genannt hatte, dem Ort, an dem sie ihre Mission erfüllen sollte. Unruhig blickte sie den Berg hinab, wo sie sah, wie die Wächter, die die Schlacht aktuell bestritten, die Piraten auf den Platz trieben, der am Fuße des Hügels lag.
Mit zittrigen Händen holte sie den Hammer und den Meißel aus ihrer Tasche, um sich auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Sobald Pedro, der am Boden das Kommando führte, brüllte, musste alles schnell gehen. Jeden Sekunde zählte, jeder Augenblick gab ihren Feinden die Möglichkeit ihrem Schicksal zu entrinnen. Sie durfte nicht versagen, um keinen Preis der Welt.
Da hörte Wanda das tiefe Grollen des Jaguarmannes. Noch einmal tief durchatmend drehte sie sich um, nahm den Meißel fest in ihre Hand und setzte ihn an der schmalen Lücke im Mauerwerk an. Dies war der Schwachpunkt der Anlage, von ihren Baumeistern absichtlich implementiert, genau für Notfälle wie den heutigen. Als letzte Verteidigung sollte das gespeicherte Wasser dienen, alle Feinde vom Rücken des Elefanten zu spülen, die die Minks bedrohten. Anders war Jack nicht beizukommen. Das Meerwasser war der einzige Weg.
Als sie mit dem Hammer den Meißel traf, spürte Wanda, wie ein Beben sich durch das antike Bauwerk ausbreitete, es in seinen Grundfesten erschütterte. Ein weiterer Schlag würde ausreichen, die Mauer zum Einsturz zu bringen, dem Wasser die wortwörtlich Tür und Tor öffnen, alles zu verschlingen, was sich ihm in den Weg stellte. Auch sie selbst, das war von Anfang an klar.
Der Hundedame war das egal gewesen, obwohl Carrot sie verzweifelt davon abzuhalten versucht und sie angefleht hatte, jemand anderem die Aufgabe zu überlassen. Ihr eigenes Leben, fand Wanda, war nur ein kleiner Preis, um ihr Volk zu retten, das gab sie dafür gerne her. Sie hoffte nur, dass ihre Freundin, die dort unten mit den Wächtern kämpfte, sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Wanda schloss die Augen und ließ den Hammer noch einmal niederfahren.
Keine Sekunde später wurde sie mit den Wassermassen weggerissen, die sich brüllend den Weg in die Freiheit bahnten. Schon wusste die Musketier nicht mehr, wo oben und unter war, da knallte sie mit ihren Kopf gegen einen harten Gegenstand und ihr wurde Schwarz vor Augen.
Als sie wieder zu sich kam, waren das Erste was sie sah, Carrots verweinte Augen, die in diesem Moment schlagartig aufhellten. „Du lebst“, sagte sie mit brüchiger, doch erleichterter Stimme und drückte Wanda fest an sich. „Ich dachte schon das Schlimmste, als ich dich so leblos an der Baumwurzel gefunden habe.“
„Haben wir... Sind die Piraten weg?“ fragte Wanda erschöpft, während sie versuchte, sich aus der herzlichen Umarmung ihrer Freundin zu befreien.
„Ja! Sie wurde fortgespült, ehe sie merkten, wie ihnen geschah. Der Plan war ein voller Erfolg!“, antwortete Carrot, ihre Freundin loslassend. „Du hättest ihre entgeisterten Gesichter sehen sollen, als der Wall brach. Und wir haben keinen einzigen verloren, alle konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Du bist eine Heldin!“
Zufrieden atmete die Hundedame aus, da fiel ihr etwas ungewöhnliches auf. „Carrot... Wo kommt dieser Nebel her?“
„Welcher Nebel?“, fragte die andere Beraterin irritiert, da fielen auch ihr die Schwaden auf, die langsam aus Richtung des Tores kamen. „Oh nein!“, entfuhr ihr ein Laut der Überraschung.
Wanda wurde mit einem Schlag hellwach und sprang auf. „Schnell, wir müssen zurück und die anderen warnen. Die Piraten sind noch nicht besiegt!“ Und da lief sie schon los, weg vom Rauch, den sie schon längst eingeatmet hatte.
Weit über den versprengten Soldaten kreischten die ersten Aasgeier. Sie spüren es, realisierte er. Seine Kompanie stand kurz vor der Auslöschung durch die anrückenden Piratentruppen und der erlösende Sonnenuntergang ließ unerbittlich auf sich warten. Wo sich Meister Inuarashi und dieser Jack ein denkwürdiges Duell lieferten, mochte der Kampf noch zu gewinnen sein, hier jedenfalls war er verloren. Und er wusste, wessen Schuld das war. Schließlich hatte er selbst seine Kompanie vor wenigen Stunden in einem Anfall von Raserei und Größenwahn zum Vorstoß ins Epizentrum der Schlacht geführt und dabei die entsetzliche Kraft des Feindes erfahren.
Wenige Mink waren zurückgekehrt, viele davon verwundet, die meisten mehr oder weniger halbtot. Alle hatten sich in der Hoffnung auf Unterstützung in den umliegenden Häusern verschanzt und warteten. Entweder auf einen Helfertrupp auf der Suche nach Verletzten oder aber ihren Tod. Kaum einer konnte sagen, was ihm lieber wäre.
Er selbst hielt es für ein Wunder, dass er noch unter den Lebenden weilte, nachdem das Mammut ihn so beiläufig weggewischt hatte, wie er den Dreck auf seiner Uniform. So zugerichtet hatte er mit letzter Kraft den Rückzug befohlen und sich selbst irgendwie in ein eingerissenen Gebäude am Rande der vormaligen Hauptstadt gerettet, wo er letztlich unter Blutverlusten zusammengebrochen war.
Was... wie konnte ich... wer gibt mir das Recht…Er verdrängte derlei Gedanken widerwillig. Was zählte, war jetzt, soviel wusste er, die Rettung der paar Mink, die noch zu retten waren. Beflügelt durch dieses heroische Motiv stützte er sich auf den zerbrochenen Tisch zu seiner Rechten, ignorierte die höllischen Schmerzen, die seinen zerschmetterten Ellbogen durchfuhren und stand nach einigen Minuten auf zwei geschundenen, wackeligen Beinen. Mit entkräftetem Stöhnen kämpfte er sich an der Wand entlang zu dem großen Loch, durch das die hoffentlich letzten Sonnenstrahlen des Tages ein unheimliches Licht auf seine Umgebung warfen. Er musste erbärmlich aussehen, als er sich wie ein Sack Getreide über das Loch schmiss und ebenso elegant dahinter aufschlug.
„Kommandant?“, drang es über den entfernten Schlachtlärm viel zu laut an sein Ohr. Das war nicht gut. Unklar nahm er wahr, wie sich auf der anderen Straßenseite ein Mink vom Dach eines steinernen Hauses schwang. „Ha-Hal-t“, wollte er ihn warnen, doch seiner ausgetrockneten Kehle entrang sich nur ein jämmerliches Röcheln. Es war zu spät und kam so, wie es kommen musste. Unmittelbar nach seinem Erscheinen stürmte ein widerwärtiger, im Triumph ekelhaft grölender Pirat aus seiner Lauerstellung im angrenzenden Wald in die anbrechende Nacht hinaus. Sich seiner Ohnmacht allzu schmerzlich bewusst, blieb ihm nichts, außer sich auf die Zunge zu beißen und weinend zuzusehen, wie der Schemen von einer Salve Kugeln zerfetzt wurde und leblos zu Boden fiel. Er verbarg Augen und Ohren unter seinen Pfoten, als wolle er der Realität entfliehen, doch vor dem metallischen Blutgestank gab es kein Entrinnen. Er hatte keine Ahnung, wie lange er so zusammengekauert dalag, als sich Schritte näherten. Seine Sicht verschwamm, als sich aus dem Zwielicht der mittlerweile vollkommenen Dunkelheit unheilvolle Konturen schälten. Jemand kniete sich neben ihn. Der Tod macht keine Ausnahmen, er nimmt sich, was ihm zusteht. Dann umfing ihn die Schwärze.
Das nächste in seinen Erinnerungen war das Gesicht der Krankenschwester, die mit besorgtem Blick über ihm gebeugt stand und die Überreste seiner rechten Körperhälfte begutachtete. Er wollte nach dem Verbleib seiner Kompanie fragen, doch er brachte nicht mehr als einen elenden Keucher gefolgt von einem blutigen Hustenanfall hervor, der in jeder Faser seines Körpers wehtat. Die Schwester war so nah, aber ihr entsetztes Aufschreien registrierte er, als käme es aus einer anderen Welt. Sie verschwand aus seinem Augenwinkel.
Wie eine Ewigkeit erschienen ihm diese Sekunden und allmählich fasste er wieder klarere Gedanken. Erst wie ein steter Tropfen, bald schon einem reißenden Strom gleich ergossen sich die Erinnerungen über ihn: Ich bin schuld. Ich habe sie alle in den Tod geführt! Alle! Wie konnten sie mir, MIR, eine Kompanie überlassen? Die Bilder zogen an ihm vorbei wie in einer endlosen Diashow und er war gezwungen hinzuschauen. Er sah, wie der Nachbarsjunge noch vor seinem Angriff von einer Bazooka getroffen und getötet wurde, er sah, wie Jack seine Unterstellten, Freunde und Bekannten wie Ungeziefer zerstampfte. Er sah auch Inuarashi, außer sich vor Wut über diese selbstmörderische Unvernunft. Und er sah auch, wie er selbst niemanden hatte beschützen können. Es hatte eine Ewigkeit gedauert, bis er sich, von der Verzweiflung beseelt, ohne rechten Plan als beinahe Letzter seiner Truppe auf Jack stürzte. Die Gefühle übermannten ihn. Die Verantwortung für all das vermeidbare Leid lag zweifelsfrei bei ihm und er wusste, dass er diesen Umstand nicht wieder würde vergessen können.
Irgendwann erschien wieder ein Kopf über ihm. Dieser hier war aber faltiger und er ordnete ihn einem Doktor zu, der alle Hände voll zu tun hatte. Wie mit einem Kind begann er zu sprechen: „2 am Tag; eine morgens, eine abends “, sagte er belehrend und wies mit der Pfote auf eine gläserne Schüssel, die er auf ein Tablett am Kopfende des Krankenbettes stellte, „das sind starke Schmerzmittel, mit denen geht’s Ihnen bald wieder gut.“ Er wollte sich eine greifen, doch unter der Decke rührte sich nichts. Der Arzt trat unsicher von einem Fuß auf den anderen: „Achja, ähm…“, er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, „nehmen Sie lieber, wie soll ich sagen…den linken Arm.“
Er verschwand. Endlich. Über diese Worte machte er sich kaum Gedanken, denn er hatte das Wesentliche begriffen. Sein Leben war vorbei. Irgendwie gelangten 10 Pillen in seine linke Hand.
Der Angriff kam ohne Vorwarnung. Alred hatte gerade genug Zeit sein Schwert zu ziehen, um den ersten Hieb zu parieren. Wie waren so viele Piraten ungesehen bis an die Tore des Mokomo Herzogtums gekommen? „Bariete, läute die Glock und warn die anderen. Wir halten sie auf.“ Alred sah noch den Affenschwanz davonhuschen, bevor er seine ganze Aufmerksamkeit dem Gegner widmete. „Ihr werdet das hier nicht überleben, Fuchs. Lasst uns durch und wir verschonen euch. Vielleicht.“ Der Pirat grinste. „Du solltest die Minks nicht unterschätzen. Hier gibt es keine Schwächlinge.“ Ein Blitz, der Pirat taumelte. Alred nutze die Gelegenheit und versetzte ihm den tödlichen Stoß. „Sammelt euch bei der Pforte. Lasst sie nicht durch.“ Das Läuten der Glocke übertönte die Schlachtgeräusche. Jeden Augenblick müsste Verstärkung eintreffen. Auf einmal bebte der Boden, als eine riesige Gestalt sich den Weg zwischen den Kämpfern bahnte. Alred umklammerte den Griff seines Schwerts fester. Dies war kein normaler Gegner. Der Pirat baute sich vor ihm auf. „Wo ist Raizou?“ Alreds Augen weiteten sich, das war schlimmer als er angenommen hatte. Wer immer dieser Kerl war, er war gefährlich. „Mein Name ist Alred, Anführer der Torwachen. Wer bist du und warum greifst du uns an?“ Wo blieb die Verstärkung? „Das ist Jack, die Dürre.“ Ein Mann mit Bockshörner war neben den Riesen getreten. „Einer der drei Top-Leute von Kaido.“ Alreds Hand zitterte kaum merklich. „Nun, auch der Untergebene eines Kaisers darf…“ Der Schlag kam hart und unerwartet. Wo gerade noch ein Mensch stand war auf einmal ein Mammut aufgetaucht. Sein Rüssel schleuderte Alred mit voller Wucht gegen das geschlossene Tor, das unter dem Gewicht des Aufpralls aufsprang. Er konnte diesen Kampf nicht gewinnen, das wusste er, trotzdem rappelte Alred sich auf. Er dachte an seine Frau und Tochter. Er durfte dieses Monster nicht in die Stadt lassen. Und so griff er an. Der Rüssel des Mammuts sauste auf ihn herab, doch Alred wich aus, das Schwert fest in der Faust. Er sprang und wollte das Schwert Jack direkt zwischen die Augen rammen, doch dieser riss den Kopf hoch. Alred sah den Stoßzahn zu spät. Schmerz durchfuhr seinen Unterleib. Er spürte doch wie er abermals davon geschleudert wurde. Dann umfing ihn Dunkelheit.
Die Schlacht dauerte inzwischen 3 Tage an. Welle um Welle an Piraten kamen täglich auf Zou an, doch jeder ihrer Angriffe wurde von den Minks zurückgeschlagen. Sunny ließ sich an der Hauswand herunter gleiten, gönnte sich nur einen Moment der Ruhe bevor sie sich erneut in die Schlacht stürtze. Seit 3 Tagen hatte sie kaum geschlafen, denn seit ebendiesen 3 Tagen war auch ihr Mann Alred verschwunden. Sie ahnte was passiert sein könnte als Jack das Tor durchbrach, doch sie wollte den Gedanken nicht zu Ende denken. Sie musste kämpfen, für Zou und für ihre Tochter. Irgendwo auf dem Schlachtfeld stand Nona und kämpfte tapfer. Sie musste zu ihr. Wenn sie sie auch noch verlieren würde… Sunny stand auf und spähte um die Ecke des Hauses. Dort verlief die Frontlinie, gerade hatten sich die Piraten zu einem neuen Angriff gesammelt. Sie holte tief Atem, um sich vor der Schlacht zu sammeln und stürzte dann erhobenen Schwertes um die Ecke, mitten ins Getümmel.
Während sie sich einem Gegner nach dem nächsten stellte, versuchte sie das restliche Schlachtfeld im Auge zu behalten, um Nona in der Menge auszumachen. Nona war noch jung und unerfahren, außerdem schien der Kampf aussichtslos. Die Minks waren alle vom Kampfe erschöpft, sie erreichten langsam die Grenze ihrer Kraft. Pirat um Pirat kamen auf sie zu gerannt, Pirat um Pirat gingen durch ihre Hand zu Boden. Die Mittagssonne brannte gnadenlos auf das Schlachtfeld, der Schweiss rann Miranda durch das Fell. Neben sich sah sie ihre Kameraden zusammenbrechen, Freunde, Bekannte, langsam gingen alle zu Boden. Tränen der Verzweiflung schossen ihr in die Augen. Sie wusste, dass sie hier, im Kampf, gebraucht wurde, doch die Sorge um ihre Tochter machte sie halb wahnsinnig. Sollte sie diesen sinnlosen Kampf weiterführen, oder lieber doch die Suche nach Nona beginnen? Schweren Herzens drehte sich in einem Moment der Ruhe um und überlegte sich, wo sie Nona am ehesten finden würde. Ihr Blick schweifte über das Schlachtfeld. Trümmer, Verletzte, Kämpfende und viele Tote, ein Bild der Verwüstung. Sie schluckte. Nona hatte sie nicht finden können. Sie durfte sich nicht entmutigen lassen! Sie beschloss auf einen halb eingefallenen Turm zu klettern, da sich durch die erhöhte Position einen besseren Überblick erhoffte.
Das Schlachtfeld lag vor ihr, ein Chaos aus Körpern und Waffen. Ihre Augen suchten nach dem vertrauten Pelz ihrer Tochter, doch in diesem Tumult war es unmöglich irgendetwas zu finden. „Sunny was machst du da? Dort oben bist du die perfekte Zielscheibe!“ Wandas Stimme erklang hinter ihr. Ohne den Blick vom Kampf zu nehmen antwortete Sunny: „Ich suche Nona.“ Wanda schwieg. Ein Schweigen, das Sunny dazu bewog sich doch um zu drehen. „Weißt du, wo sie ist?“ „Ich hab sie das letzte Mal vor einem Tag gesehen. Sie war… sie war Teil des Musketiere Ausfalls. Ich weiß nicht wo sie jetzt ist.“ Sunnys Knie wurden weich. Die Musketiere hatten versucht durch einen Gegenangriff die Linien der Piraten zu durchbrechen und sie so zum Rückzug zu bewegen. Die Operation endete in einem Desaster nicht zu Letzt dank Jack selbst. Es gab viele Tote und noch mehr Verwundete. Sunny stürmte den Schutthaufen hinunter. Sie musste Nona finden. Ihr Verstand raste.
*Hierbei handelt es sich um keinen Fehler der Autoren, sondern um eine Schwäche der Spoilerfunktion, da dort Kommata nicht erlaubt sind. Eigentlicher Titel lautet also: Halb Mink, Halb Tier
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