Schöner Thread!

Ich muss mich hierzu auch mal melden. Ich habe mich zum Beispiel auf einen Manga eingelassen von dem ich niemals erwartet habe, dass er mich anspricht: Hajime No Ippo!

Jahrelang habe ich nur Mangas wie One Piece gelesen, die in Richtung Fantasy gehen, weil sie mir Welten geben in die man einfach eintauchen kann, die einem "unnatürliches" geben. Dinge die im echten Leben nicht existieren aber zu denen man trotzdem hingezogen wird. Das Magnetische an Welten wie One Piece hatte mich schon immer fasziniert und ähnliche Gefühle geben mir nur andere Welten wie die von Harry Potter oder Herr der Ringe. Meine Überwindung war groß als ich über eine Manga-App auf Beliebtheitslisten gestoßen bin und dieses komische Hajime No Ippo gesehen habe und tatsächlich dann runtergeladen habe, denn schaden konnte es ja nicht es zu versuchen. Nebenher holte ich mir noch andere Mangas wie zB Detective Conan um endlich mal eine Abwechslung und Ausweichmöglichkeit auf das Warten des nächsten One Piece Kapitels zu haben. Ich hatte vor beide quasi gleichzeitig zu lesen, doch schnell verdrängte Hajime No Ippo selbst einen großartigen Start bei Detective Conan bei denen mich die kreativen Fälle echt umgehauen haben. Und das aktuell um satte 650 Kapitel!

Hajime No Ippo ist die Geschichte von Makonouichi Ippo, dem Sohn eines Fischers, der seiner Mutter im Fischergeschäft aushilft. Ohne viel Selbstvertrauen ausgestattet lässt er sich relativ oft von seinen Mitschülern schikanieren und verprügeln, bis er eines Tages von Boxer Mamoru Takamura gerettet wird, der den verletzten Ippo in das Kamogawa Boxing Gym bringt. Dort aufgewacht wird er dazu ermutigt mal seinen Frust an einem Sandsack auszulassen und BÄM! Nach ein, zwei leichten Schlägen zeigt sich Ippo's Hardpunching Fähigkeit bei seinem dritten Schlag und schleudert den Sack direkt mal in die Luft. Nach kurzer anfänglicher Skepsis und einigen Videos von Mike Tyson's Kämpfen traut er sich schließlich in den professionellen Boxsport einzusteigen, auch wenn er natürlich erstmal ganz unten anfangen muss. Er entdeckt die Liebe zum Boxsport. Schnell trifft er auf einen Rivalen vor dem er großen Respekt empfindet: Ichiro Miyata, der ab dem Zeitpunkt sein großes Ziel wird. Nach und nach steigert sich das Können dieses Jungen und man erlebt über den gesamten Manga hinaus wie sich Ippo verändert, mehr Selbstvertrauen gewinnt, stärker wird und vor allem erwachsen wird.

Ippo's "Reise" und das Kennenlernen der unterschiedlichsten Kämpfer und ihrer Träume macht den Manga wohl zu einem der intensivsten Mangas die ich bisher gelesen habe. Am meisten haben mich die Kämpfe umgehauen, egal wer gegen wen antritt; jeder Kampf ist absolut intensiv dargestellt. Anfangs musste ich mich an den Zeichenstil gewöhnen, weil ich stark von Oda's detailreichem One Piece Stil verwöhnt war. Doch auch hier entwickelt sich der Stil von Zeichner Morikawa mit der Zeit immer besser auch wenn die Körperdarstellung ein wenig zu eigen wirkt. Da ich selbst Zeichner bin stören mich diese Eigenarten aber eher wenig.

Wie ich bereits oben geschrieben habe ziehen mich kreative Welten in der unnatürliches passiert magisch an, daher hatte ich zunächst einige Probleme mich zu überwinden es weiter zu lesen. Dann kamen die ersten Kämpfe und ich merkte was es war, dass mich so sehr eintauchen ließ: Nämlich das Gegenteil! Gerade weil jeder Charakter nur ein Mensch war konnte man sich mit ihnen ausgezeichnet identifizieren. Man "rootet" fast für jeden Charakter der in einem Kampf mitspielt. Ob Ippo oder Kimura oder Takamura. Selbst bei Antagonisten rootet man letztendlich für jemanden! Was mich ebenfalls umgehauen hat sind die inspirierenden Träume, Dialoge und Ziele die die verschiedenen Charaktere in wichtigen Momenten denken/fühlen und erleben. Selten erlebt man so inspirierende Momente die einem sogar Motivation geben ähnliches zu versuchen und auszuprobieren. Und das ist mein ernst. Vielleicht werde ich auch Richtung Fitnessboxen gehen um endlich mal aus meiner Komfortzone rauszukommen. Boxen am Sandsack habe ich bereits getestet! Man macht sich ja hin und wieder lustig über "Nakama"-Powerups während Kämpfen in anderen Mangas aber ich finde hier in diesem Manga sind sie am realistischsten und überzeugendsten umgesetzt weil es einfach nur glaubhaft rübergebracht wird. Immer wieder gibt es auch kurze Einblicke in was für einen Menschen sich Ippo entwickelt. Selbstbewusster und stärker mit jedem Kampf den er antritt. Man merkt einfach mit was für einer Leidenschaft Morikawa hier über den Boxsport zeichnet und erschafft ähnlich wie Oda die Welt und die Geschichte von One Piece erschafft. Wäre der Manga nicht schon so alt, ich weiß nicht ob ich es schaffen würde ihn in meinem jetzigen Leben komplett durchzulesen. Das Thema um "Lebensmangas" gibts bereits in einem anderen Thread und für mich ist es nun mal One Piece mit dem ich aufgewachsen bin. Doch trotzdem möchte ich unbedingt wissen wie Ippo's Geschichte irgendwann sein Ende findet. Ich bin daher auch sehr dankbar, dass er bereits so alt ist und aktuell mehr als 1100 Kapitel besitzt und ich aktuell keine neue Woche warten muss um direkt zu wissen was als nächstes passiert. Ich hätte nicht den Nerv ihn über die nächsten 25 Jahre zu lesen.

Ich muss ehrlich sein: Dieser Manga hat mir gezeigt Respekt gegenüber dem Boxsport zu haben! Absolut inspirierend, gefühlvoll und voller motivierender Botschaften sowie intensiven Kämpfen und interessanten Charakteren ist Hajime No Ippo wohl vielleicht eines der besten Mangas der Welt. Provokante Aussage, ich weiß, ich selbst lese schließlich nicht viele, aber man kann wie bei One Piece mit seinem unglaublichen Foreshadowing nicht umhin wegkommen dem Macher großen Respekt für sein Werk zu zollen, egal was andere sagen.