Mittsommernachtstraum (Akkarin)

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    • Mittsommernachtstraum (Akkarin)

      Nach 4 Jahren traue ich mich endlich meine kleine Geschichte zu veröffentlichen. Davon war zwar nun ein Jahr Pause aber mittlerweile habe ich den Fluss gefunden in dem ich Baden muss um im Flow zu bleiben... What ... da ... Fuck?

      Als kleine Ankündigung - diese Geschichte hat nichts mit One Piece zu tun. Und wer sich gerne spoilern will, kann dies tun. Es ist sehr nahe an die Geschichte gelehnt, jedoch habe ich mich für ein anderes Setting entschieden - da es für mich einfacher war.

      Aber ich will nicht weiter um den heißen Brei reden, lest einfach selber. (Achtung, könnte lang werden)


      Mittsommernachtstraum
      Wenn der Schlüssel zur Unsterblichkeit der Tod ist, dann bin ich bereit zu Sterben.


      Kapitel I - Endlich Ferien

      Das der Wecker klingelte war mir durchaus bewusst, doch versuchte ich es so gut wie möglich zu ignorieren. Ich überlegte sogar die Schule zu schwänzen, was sollte ich schon verpassen. Es war der letzte Schultag vor den Ferien und meine Motivation hatte ihren Tiefpunkt erreicht. Ich drehte mich auf den Rücken und machte die Augen auf. ‘Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber... ‘, ging ich im Kopf die Möglichkeiten durch um nicht zur Schule gehen zu müssen.
      “Jason, aufstehen sonst kommst du zu spät”, rief meine Mutter und ich seufzte. Ich verwarf die Überlegungen und machte mich langsam fertig. ‘Hoffentlich behalten sie uns heute nicht den ganzen Tag in der Schule, sondern rücken nur die Zeugnisse raus.’, dachte ich mir beim Zähneputzen. Ich warf noch mal ein Blick in den Spiegel und entschloss das man sich so in der Öffentlichkeit blicken konnte. Meine Mutter Julia und meine Schwester Sarah waren schon dort. Es war merkwürdig still, als wollten sie etwas bereden aber trauten sich nicht.
      Ich setzte mich auf meinen Platz und fing an zu Frühstücken. Ich war ein ruhiger Mensch und wollte eigentlich nicht viel reden. Und erst recht nicht Morgens, das wussten normalerweise alle. Dennoch musste Sarah die Bombe platzen lassen, kaum als ich mich hingesetzt habe.
      “Was ist da eigentlich mit dir und Nessi?”, fragte sie scheinbar scheinheilig. In Gedanken erschoss ich sie und meine Mutter wurde sofort hellhörig.
      ‘Natürlich muss das auffallen.’, dachte ich mir.
      Wir waren vor einem Jahr umgezogen, nachdem sich unsere Eltern haben scheiden lassen. Unsere Mutter hat das Sorgerecht bekommen, da unser Vater lieber mit seiner Geliebten durchbrannte und noch in der Nacht verschwand, wo Julia ihn erwischt hatte. Mir hat der Gedanke am Umzug nicht gefallen, erst Recht nicht als ich erfuhr das es nach Forks ging. Noch viel weiter konnte man nicht wegziehen.. Mit dem Umzug kam auch eine neue Schule und neue Leute. Ich hatte nicht groß Interesse daran gehabt, neue Leute kennen zu lernen oder neue Freunde zu finden. Wohl auch wegen der Vorstellung das ich aus meinem gewohnten Umfeld gerissen wurde. So hatte ich mit meinen Mitschülern ein stillschweigendes Abkommen, das wir so wenig wie möglich miteinander redeten. Sie merkten irgendwann das ich lieber für mich blieb, auch wenn sie versucht hatten mich in ihre Clique mit einzubinden. So hatte ich mir den Ruf eingehandelt, das niemand mein Interesse wecken könnte. Egal auf welche Art und Weise.
      “Nichts.”, antwortete ich knapp und hoffte sie würde es dabei belassen. Doch ich kannte meine Schwester und wusste das sie weiter fragen würde. Sie musste einfach auf dem aktuellsten Stand der Dinge sein, dabei war es egal worum es sich handelte. Erschoss der Nachbar sein Vogel, wusste Sarah es sofort und als Erste. Zumindest kam mir es fast so vor. Aber man würde ihr auch alles erzählen was man wusste. Wenn es ein anderes Wort für Hübsch gäbe, dann würde es Sarah perfekt beschreiben. Sie war eine Naturschönheit, die wenig Make-Up benötigte um trotzdem auszusehen als hätte sie gerade die Miss World Wahl gewonnen. Viele Frauen beneideten sie darum, das wusste ich doch war sie bodenständig und nach meinem Wissen immer noch Single. Das überraschte mich, jedoch beruhigte mich das gleichzeitig. Aber selbst wenn es anders wäre, würde es mich nicht mehr kümmern.
      “Ach komm schon Jason, seitdem wir umgezogen sind warst du immer alleine an diesem Tisch und seit ein paar Wochen setzt sich dieses Cullen-Mädchen zu dir, da muss doch was laufen. Hat es wirklich jemand geschafft Jason’s Interesse zu wecken?”, nervte sie mich weiter. Ich seufzte. Sie hatte ja zum Teil Recht, das musste ich zugeben. Ich dachte an den Tag zurück, wo sie sich das erste Mal zu mir gesetzt hatte.

      Ich saß, wie sonst immer auch an ‘meinem’ Tisch und kaute gemütlich auf meinem Essen. Ich ließ dabei mein Blick durch die Mensa streifen. An dem einen Tisch saßen meine Klassenkameraden und schmiedeten angeregt Pläne für das Wochenende, sie wollten schwimmen gehen. Etwas weiter entdeckte ich meine Schwester mit ihren Freundinnen, die sich hektisch über etwas unterhielten.
      “Hallo... “, ertönte es etwas zu nah und ich zuckte zusammen. Erschrocken schaute ich mich um und schräg gegenüber von mir schaute ich in stahlblaue Augen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, zu dem war ich verwirrt. Wie war sie unbemerkt an meinen Tisch gekommen, war ich tatsächlich so in meinen Gedanken versunken gewesen?
      “Entschuldige, wenn ich dich erschreckt habe, das wollte ich nicht.”, lächelte sie mich an.
      “Nein, ich hatte wohl geträumt, schon gut”, sagte ich langsam. Ich betrachtete sie noch mal kurz. Sie hatte samtweiche Haut, schulterlange glatte rotbraune Haare und ein weiches Gesicht, als würde es einem Engel gehören. Bei dem Lächeln wurde mir warm ums Herz, es war so offen und voller Liebe. Dann ließ ich mein Blick wieder durch den Raum gleiten und versuchte mich an ihren Namen zu erinnern.
      “Renesmee... oder Nessi“, sagte sie aus heiterem Himmel, sie schien wohl zu ahnen das mir der Name entfallen war. Dennoch war ich verwirrt, denn normalerweise ließen meine Mitschüler mich in Ruhe. Oder sollte das wieder ein neuer Versuch werden mich in die Klassengemeinschaft einzubinden.
      “Danke und tut mir leid. Ich bin nicht gut in Namen merken.”, antwortete ich ohne sie anzugucken.
      “Das macht nichts. Kann ich dir helfen?”, fragte sie mich unbeirrt und ich schaute sie wieder an.
      “Mir helfen?”, kam es von mir zurück.
      “Naja jedes Mal sitzt du hier alleine und schaust durch die Mensa als würdest du etwas suchen.”, sagte sie unbekümmert.
      “Nein... ich suche nichts. Ich träume meist vor mich hin”, antwortete ich. In diesem Moment klingelte es und Renesmee stand auf.
      “Vielleicht erzählst du mir ja mal davon”, sagte sie und verschwand. Ich saß verwirrt da und versuchte die Situation zu verstehen. Wieso kam Renesmee zu mir und fing an sich mit mir zu unterhalten? Ich hatte darauf keine Antwort und stand ebenfalls auf. Erst dann bemerkte ich das mich die halbe Mensa verdutzt anschaute, als käme ich von einem anderen Stern. ‘Na super, jetzt werde ich bestimmt DAS Gesprächsthema.’, dachte ich mir in dem Moment. Und ich sollte Recht behalten, nicht nur weil ich mich an dem Tag 5 Minuten mit Renesmee unterhalten habe, sondern weil sie seit dem Tag jedes Mal zu meinem Tisch kam. In den ersten Tagen waren wir wie ein öffentliches Kino, jeder schaute uns zu. Auch wenn eigentlich gar nichts passierte. Renesmee stellte mir fragen, die ich sporadisch antwortete. Doch wurde das Verhältnis lockerer und ich freute mich ein über ihre Anwesenheit.

      “Da ist nichts, was geht dich das eigentlich an? Und musst du nicht los zur Schule?”, fragte ich jetzt meine Schwester, die sofort aufsprang.
      “Mist, ich bin viel zu spät dran, tschau Mum”, fluchte sie und verschwand ohne weiteres. Ich musste leicht auflachen, denn es war noch eine halbe Stunde bis die Schule anfing. Mir war bis heute nicht klar gewesen wieso man so früh zur Schule wollte.
      “Lerne ich Nessi denn auch mal kennen?”, fragte meine Mum mich vorsichtig.
      “Sie heißt Renesmee, Mum. Und das ist wirklich nichts Besonderes, vielleicht lade ich sie mal ein, okay?”, antwortete ich seufzend. Julia hatte mich so bittend angeschaut, das ich es einfach nicht ablehnen konnte. Und ich war ihr was schuldig, da ich ihr das erste Jahr hier fast zur Hölle gemacht hatte. Sie hat sie große Mühe gemacht, das ich mich hier wohlfühlte, jedoch hatte ich es kaum angenommen. Vielleicht sollte ich wirklich etwas nachsichtiger sein. Und ich sah es meiner Mutter an, das sie sich freute das ich endlich Freunde hatte. Oder zumindest eine Freundin. Sie lächelte mich freudig an und ließ mich in Ruhe frühstücken.

      Zur Schule war es kein weiter Weg, man könnte eigentlich auch zu Fuß hingehen. Trotzdem nahm ich jedes Mal mein geliebtes Auto. Einen Mitsubishi Lancer Evolution, den ich mir teuer zusammen gespart hatte. Von daher nahm ich jede Möglichkeit wahr mit dem Auto zu fahren. Der Parkplatz der Schule war gut gefüllt, so wie jedes Mal wenn ich ankam. Dennoch schaffte ich es jedes Mal noch ein Parkplatz zu ergattern. Mir blieben noch 5 Minuten. Ich überlegte noch ob ich nicht einfach weiter fahren soll, nach Port Angeles und dort den Tag verbringen soll. Die Hoffnung zerschlugen sich aber sofort da meine Klassenkameraden gerade vorbei liefen und mich grüßten. Ich nickte mit dem Kopf als Antwort und stieg aus meinen Wagen. Wenn man mich schon an der Schule gesehen hatte, machte es kein Sinn jetzt wieder abzuhauen. Ich verschloss mein Wagen und machte mich auf den Weg in die Schule.
      “Hey Jason, warte mal eben.”, hörte ich hinter mir. Ich drehte mich um und Chris und Sophia stand vor mir.
      “Hm?”, kam als Antwort, aber Chris ließ sich davon nicht stören. Er ging in meine Klasse und verstand die Regeln, man sollte nur dann mit mir reden wenn man auch wirklich etwas wollte. Sonst reagierte ich erst gar nicht oder es kam keine Antwort.
      “Heute ist ja der letzte Schultag vor den Ferien und wir wollten eine kleine Klassenfeier machen. Drüben am Strand von La Push. Ich wollte dir nur kurz Bescheid sagen, vielleicht kommst du ja auch wenn du Lust hast”, sagte er mehr fragend als aussagend. Es war nett, das sie mich bei solchen Veranstaltungen immer berücksichtigen auch wenn ich selten dabei war. Chris war jemand der gerne in Harmonie lebte und das zeigte er auch deutlich. Er war unser Streitschlichter, jedes mal wenn es Probleme gab, schritt er ein um die Sache zu klären. Sophie stand etwas schüchtern daneben. Sie sagte ungefähr so viel wie ich, aber nur weil sie sich nicht traute.
      “Ja, mal schauen. Ich werde es mir überlegen”, antwortete ich. Chris schaute überrascht und nickte. Das war wohl mehr als er erwartet hatte.
      “Okay... dann bis gleich”, sagte er und ging an mir vorbei. Ich schaute den beiden hinterher wir sie noch die Köpfe zusammensteckten und sich noch mal nach mir umdrehten. Irgendwas hatte sich verändert, seit dem Renesmee sich mit mir gemeinsam aufhielt. Ich wurde häufiger auf etwas angesprochen oder kritisch beäugt. Als würde mir eine grundlegende Sache entgehen. Nachdem ich noch kurz darüber nachgedacht hatte, ging ich in meine Klasse und setzte mich auf meinen Platz. Hin und wieder schaute jemand zu mir, als würde er mir etwas sagen wollen. Jedoch kam dann schon Mr. Varner mit den Zeugnissen in den Händen. Ich atmete erleichtert auf, es gab wirklich nur die Zeugnisse und dann war ich auch schon von dem Leiden erlöst. Mr. Varner gab mir mein Zeugnis mit den Worten ‘Ich will nicht wissen, was passiert wenn du dich mal anstrengst.’ und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Dafür das ich scheinbar nur ‘desinteressiert und gelangweilt’ dem Unterricht gefolgt war, hatten sich erstaunlich viele 2en auf mein Zeugnis gemogelt. Mr. Varner hatte meine Mutter auf mein Verhalten in der Schule angesprochen gehabt, jedoch konnte sie ihm nichts Neues sagen. Schließlich war mein Verhalten zu Hause eben so gewesen.
      “... und ich hoffe wir sehen uns alle nach den Ferien genauso Gesund und Munter wieder.”, beendete Mr. Varner seine Ansprache und die Klasse jubelte. Ich nahm meine Sachen und ging Richtung Ausgang.
      “Hey Jason, wir treffen uns um 19 Uhr am Strand”, rief Chris noch. Ich hob die Hand zeigte ihm den Daumen, als Zeichen das ich ihn verstanden habe.
      “Ich überlege es mir.”, antwortete ich und verließ den Klassenraum. Ich wusste nicht, ob ich wirklich einer Party beiwohnen sollte, aber vielleicht wäre es eine Ablenkung. Während ich darüber nachdachte, ging ich zu meinem Auto.
      “Du gehst auch Blind durch die Welt, oder?”, hörte ich lachend. Ich schaute mich um und fand Renesmee an der Beifahrertür. Manchmal war es wirklich beängstigend wie sie scheinbar aus dem Nichts auftauchte. Es war schon öfters passiert, das sie urplötzlich neben mir stand ohne das ich etwas mitbekommen habe. Und ich bezweifelte das ich wirklich so unaufmerksam war, das sie sich immer an mich anschleichen konnte. Ich hatte mir vorgenommen, darauf aufmerksamer zu achten auch wenn es mir dieses Mal nicht gelungen war.
      “Oder du bist einfach nur eine Geheim Agentin, die sich besonders gut anschleichen kann”, antwortete ich und wir musste beide lachen. Unsere Beziehung hatte ein guten freundschaftlichen Status erreicht. Mittlerweile konnte ich unbeschwert mit ihr reden, auch wenn sie manchmal etwas seltsames an sich hatte. Ich konnte es mir nicht erklären, jedoch wollte ich es auch gar nicht wissen. So wie es jetzt war funktionierte es super. Das sollte ausreichen. Ich machte jetzt die Tür auf und wollte mich in mein Wagen setzen.
      “Sag mal... Jason, hast du heute noch was vor?”, fragte Renesmee mich aus heiterem Himmel. Dieses Mädchen war immer für eine Überraschung gut. Sie schaffte es immer wieder mich komplett aus der Bahn zu werfen und mich damit zu verwirren. So stand ich jetzt planlos an meinem Auto und überlegte krampfhaft was sie jetzt wieder vorhatte. Sie hatte vorher nie Andeutungen gemacht, das sie sich außerhalb der Schule treffen wollte. Wir haben im allgemeinen nur über Schulthemen oder Mitschüler gesprochen. Nach dem die Schule geendet hatte, ging jeder seines Weges. Bis zum nächsten Schultag.
      “Ähm, also... “, sagte ich verdattert
      “Naja, es war ja nur eine Frage. Ich dachte, weil ja heute Abend die Party in La Push ist, kommst du auch dahin. Vielleicht hätte man sich dann ja noch gesehen.”, sagte sie jetzt etwas schüchtern und ihre Wangen wurden rot. Zumindest war ihr die Situation genauso unangenehm wie mir.
      “Ja... ich überlege es mir.”, antwortete ich langsam. Ein kleines Leuchten erstrahlte ihre Augen und sie lächelte.
      “Super, dann bis nachher”, sagte sie und verschwand ohne ein weiteres Wort.
      “Na Jason, hast du ein Date?”, hörte ich Sarah hinter mir. Ich verdrehte die Augen bevor ich mich zu ihr wand.
      “Hat man nicht gelernt, das man fremden Gesprächen nicht lauscht”, antwortete ich. Sarah zuckte nur mit den Schultern.
      “Ist auch egal, kommst du denn jetzt mit oder nicht?”, fragte sie mich. Allmählich ging mir die Frage auf die Nerven. Wieso waren alle so erpicht darauf, es war doch nur eine Feier.
      “Da ich anscheinend nicht daran vorbei komme, ja”, antwortete ich und stieg ins Auto. Sarah klatschte freudig in die Hände und ging wieder zu ihren Freundinnen.
      “... das Haus, wurde auch mal Zeit”, hörte ich sie noch sagen, bevor ich die Tür endlich zu zog. ‘Gott, geht ihr mir heute auf die Nerven’, dachte ich nur und ließ den Motor an. Schnell verließ ich das Schulgelände und fuhr auf die Straßen von Forks. Auf dem Weg nach Hause überlegte ich, ob ich wirklich nach La Push sollte. Ich war dort nur einmal, damals als wir hergezogen sind. Damals wollte ich die Landschaft erkunden, jedoch war es dort noch einsamer als hier. Hinzu kam, das dort eine seltsame Aura herrschte die mich unwohl fühlen ließ. Mir war es dort nicht geheuer, aber ich hatte jetzt schon zumindest Sarah zugesagt. Ich kam zu Hause an und auf dem Wohnzimmertisch lag ein Zettel.
      Ich bin noch einkaufen, Essen steht in der Küche - Hab euch Lieb, Mum’, stand dort. Da wurde mir bewusst das wir gerade mal 2 Stunden in der Schule waren. Ich stöhnte auf und ging in die Küche. ‘Na super, was soll ich denn jetzt noch mit der restlichen Zeit machen.’, überlegte ich mir, während ich mir eine Schüssel mit Milchreis fertig machte. Ich setzte mich in die Küche und fing an zu Essen und überlegte was ich machen könnte. Dann wurde ich abgelenkt als Sarah nach Hause kam.
      “Mum, weißt du was?”, rief sie gut gelaunt, kaum als sie die Tür geöffnet hatte.
      “Nein, aber sie ist auch noch nicht wieder da”, rief ich zurück.
      “Oh.”, hörte ich und kurz darauf kam Sarah in die Küche.
      “Aber du kannst es auch gerne mir erzählen.”, grinste ich sie an während sie sich etwas von dem Milchreis nahm.
      “Ich wollte nur die Sensation verkünden, das du dich freiwillig aus dem Haus begibst.”, antwortete sie und setzte sich zu mir.
      “Als ob ich mich nur in meinem Zimmer einschließen würde.”, murrte ich.
      “Okay, ich korrigiere mich, das du dich aus dem Haus begibst und freiwillig auf eine Party gehst.”, sagte sie etwas genervt.
      “Sie wird sich freuen, das du dich endlich ein wenig mehr an dem Leben hier beteiligst und dich einfügst anstatt den einsamen Bergemeriten abzugeben.”
      “Jaja, schon gut. Hab schon verstanden. Und von freiwillig kann ja keine Rede sein”, antwortete ich.
      “Wieso? Hat Nessi dich gezwungen?”, fragte sie
      “Nein. Du!”, kam als Antwort von mir und sie streckte mir die Zunge raus. Ich reagierte darauf nicht und aß mein Milchreis auf.
      “Ich mach mich schon mal fertig”, sagte sie als sie fertig war und stand auf.
      “Wieso? Das fängt da doch erst um 19 Uhr an?”, fragte ich verwirrt.
      “Egal, ich wollte sowieso nach La Push.”, antwortete sie.
      “Schon wieder? Du bist in letzter Zeit fast immer da”, fragte ich sie verwundert Und es war nicht gelogen, meine Schwester verbrachte fast jeden Tag in La Push. Trotzdem kam sie mit der Schule hinterher und ich fragte mich wie sie das machte.
      “Lass mich doch, ist doch meine Sache. Das geht dich ja wohl nichts an”, antwortete sie. Sie reagierte dabei genauso wie ich heute morgen.
      “Hat etwa jemand DEIN Interesse geweckt?”, fragte ich. Sarah wurde hochrot und wich meinem Blick aus. Sie konnte solche Sachen nur schwer verbergen und ich wusste das ich Recht hatte. Und dann fiel der Groschen.
      “Deswegen hast du heute morgen von Renesmee angefangen, du wolltest von dir ablenken.”, ich lachte auf. Es war also nur ein Ablenkungsmanöver gewesen.
      “Ach, lass mich.”, nuschelte sie und ging aus der Küche. Ich saß lachend in der Küche. Heute Morgen hatte ich meine Schwester noch in den Gedanken gelobt, dass sie noch Single war und jetzt so etwas. Damit hatte ich nicht gerechnet und ich fragte mich was meine Mutter rausbekommen hatte, damit Sarah das Thema auf mich lenkte, denn normalerweise wollte sie immer im Mittelpunkt stehen. Das würde auch die angespannte Stimmung von dem Frühstück erklären. Julia hatte auf jeden Fall was rausbekommen, aber anscheinend nicht alles.
      “Aber kein Wort zu Mum!,” sagte Sarah noch mal und steckte den Kopf durch die Tür. “Sonst bist du ein Kopf kürzer”.
      “Okay, versprochen. Aber das Thema Renesmee ist dann auch gestorben.”, antwortete ich. Wenn sie das Thema nicht im Haus haben wollte, dann sollte Renesmee auch kein Thema mehr sein.
      “Okay, ich werde es nicht wieder als Ablenkungsmanöver benutzen”, seufzte sie und verschwand wieder.
      Na geht doch. Und vielleicht würde Mum auch vergessen, das ich sie einladen soll.’, dachte ich. Nicht das es nicht gewollt hätte aber sie war lediglich eine Schulfreundin. Eine Schulfreundin, die es geschafft hat in gewisser Maßen mein Interesse zu wecken.


      Kapitel II - Eine Überraschung kommt selten alleine

      Ich schaute auf die Uhr, welche mir 18:33 Uhr anzeigte. Ich sollte mich langsam auf den Weg nach La Push machen, nicht das ich zu spät zur sagenumwobene Mega-Party kam. Ich rappelte mich auf und streckte mich. Dieses kleine Nickerchen hat wirklich gut getan und so konnte ich gut vor meiner Mutter und ihren neugierigen Fragen zu Renesmee flüchten. Ich ging die Treppe runter und nahm mein Autoschlüssel vom Haken.
      “Ich bin jetzt weg”, sagte ich zu meiner Mutter die vor dem Fernseher saß.
      “Wo willst du denn jetzt hin?”, fragte sie mich überrascht. Sie hatte also nicht mitbekommen das ich heute auch auf der Feier bin.
      “Ich fahre eben nach La Push und guck mir das dort an.”, sagte ich ohne viel Bedeutung in die Worte zu legen, eben so als wäre es beiläufig.
      “Oh, ja gut… viel Spaß und komm nicht zu spät”, stammelte meine Mutter, die sich aber sichtlich freute.
      Ohne ein weiteres Wort ging ich zu meinem Auto und stieg ein. ‘Wenn ich mich beeile bin ich in 15 Minuten da’, überlegte ich und wollte gerade beschleunigen, als das Auto von Chief Swan hinter mir einbog. ‘Oder auch erst in 30 Minuten.’ So wie es aussah wollte Chief Swan ebenfalls ins Reservat, denn er fuhr bis zum Strand hinter mehr her und parkte schließlich auch neben mir ein. Ich ärgerte mich ein wenig, aber dachte auch gleichzeit das ich noch den Rückweg hatte. Am Strand hatten sich schon einige eingefunden und ich fand ein paar bekannte Gesichter. Jedoch auch einige die mir völlig fremd war. Ich saß noch im Auto und überlegte ob ich wirklich aussteigen sollte. Schließlich entdeckte mich Chris wieder, der erst überrascht wirkte mir dann aber freudig zu winkte. ‘Jetzt habe ich keine andere Wahl’, dachte ich und stieg aus. Chris kam mir sofort entgegen.
      “Hey, super das du doch kommst. Wir wollten schon wetten ob du kommst oder nicht?”, begrüßte er mich.
      “Manchmal bin ich für eine Überraschung gut und mir war sowieso langweilig.”, antwortete ich.
      “Komm mit rüber und schnapp dir ein Bier.”, sagte Chris und ging wieder. Ich ging langsam hinterher und schaute mich um. Tatsächlich war größtenteils meine Klasse hier vertreten und feierten. Ich nahm mir ein Bier aus dem Eiskübel und öffnete es.
      “Wow, sogar pünktlich. Ich hab damit gerechnet das du erst auf den letzten Drücker kommst.” , bemerkte Sarah hinter mir.
      “Tadaa.”, erwiederte ich, ohne sie anzuschauen.
      “Und lass das Chief Swan nicht sehen, das du ein Bier trinkst.”, bemerkte sie als ich gerade ein Schluck nahm.
      “Gegen ein Bier ist sicherlich nichts einzuwenden, oder”, erwiderte ich und beobachtete weiter die Menge.
      “Wenn du Nessi suchst, sie ist noch nicht da”, sagte sie stumpf.
      “Haben wir nicht gesagt das wir das Thema lassen…”, sagte ich jetzt genervt und wendete mich zu ihr. Sie sah mal wieder hinreißend aus, jedoch war ich das ja gewöhnt. Was ich jedoch nicht gewöhnt war, das ein 2 Meter Hüne neben ihr stand, den Arm um ihre Taille legte und dabei breit grinste.
      “Oh…”, entfuhr es mir. Sarah schaute verlegen drein und das Grinsen von dem Mann wurde noch breiter.
      “Ja, wir wollten das Thema lassen also naja ist auch egal also… “, stammelte Sarah und holte tief Luft, “das ist Seth Clearwater und wir sind… zusammen. Und das ist der Grund warum ich so oft hier war.”
      Ich schaute zwischen den beiden hin und her. Sarah schüchtern und verlegen und Seth selbstbewusst und stolz. Es dauerte ein Moment bis ich meine Fassung wieder hatte.
      “Okay.”, zuckte ich mit den Schultern und schaute die beiden an. Damit schienen beide nicht gerechnet zu haben, den erst schauten sie mich verwundet an und dann schauten sie sich fragend an.
      “Wie okay?”, fragte Sarah mich.
      Ich musste über die Frage lachen, vermutlich weil es auch nur für mich so selbstverständlich war.
      “Ja okay halt. Was soll ich schon großartig dazu sagen, du hast deine Entscheidung getroffen und wenn du damit zufrieden und glücklich bist, ist es okay”, antwortete ich schließlich. Sie löste sich von Seth und schenkte mir eine von ihren seltenen Umarmung. Zumindest waren diese Umarmungen für mich selten.
      “Danke, meinst du Mum reagiert genau so?”, fragte sie mich. Sie hatte also Angst es unserer Mutter zu beichten und ich überlegte kurz. Sarah kam eigentlich immer gut hier zurrecht und ich hatte das Gefühl das sie sich hier wohler fühlte als in England und Mum weiß wahrscheinlich sowieso schon das Gröbste.
      “Wenn du es ihr vielleicht schonender beibringst als mir, wird sie dir vielleicht nicht sofort den Kopf abreißen”, zwinkerte ich ihr zu. Sie sah noch nicht ganz überzeugt aus und stellte sich wieder zu Seth der automatisch den Arm um sie legte.
      Dann entdeckte sie ihre Freundinnen und verabschiedete sich. Ich beobachtete die beiden etwas und merkte das sie sich im Grunde wie ein Element bewegten. So bald sich einer von ihnen bewegte reagierte der andere darauf. Als wären sie zwei Zahnräder wären die ineinander greifen und nur so funktionierten. Ich freute mich für sie, auch wenn mir Seth ein wenig unheimlich erschien. Er war riesig und überragte alle anderen fast um eine Kopflänge. Ich trank mein Bier aus und stellte es in die Kiste für die leeren Getränke und ging etwas abseits von der Gruppe. Es waren mittlerweile wieder welche dazu gekommen, aber ich niemanden den ich kannte. Erst da fiel mir auf, das ich in dem Jahr wo ich hier war, wirklich zurückgezogen haben muss. Das ich einfach etwas abseits mich hinsetzen konnte und es niemanden störte.
      Die Erwachsenen standen etwas abseits vom Geschehen und hatten ihr eigenes kleines Lagerfeuer gemacht. So konnten wir Jüngeren in Ruhe feiern. Chris und Sophie waren gerade am Tanzen, Jens war mit Timo und Steve am raufen und lachen. Nora, Janine und Ela steckten immer wieder die Köpfe zusammen und kicherten wie verrückt.
      “Selbst außerhalb der Schule bleibst du für dich alleine?”, fragte Renesmee mich. Ich hatte mich schon fast daran gewöhnt das sie aus dem Nichts auftauchte.
      “Und kannst du mir mal erklären wie du es schaffst immer wieder bei mir zu sein ohne das ich auch nur ein Hauch davon mitbekomme?”, antwortete ich mit einer Gegenfrage ohne sie anzugucken.
      “Du bist wahrscheinlich nur unaufmerksam”, beantwortete sie meine Frage. ‘Nein, es ist irgendetwas anderes’, sagte eine Stimme in meinem Kopf, aber ich beließ es dabei.
      “Ich bin nicht so oft mit meinen Klassenkameraden unterwegs, von daher, ja”, ging ich jetzt auf ihre Frage ein und sie setzte sich neben mich.
      “Es ist schön, dass du da bist.”, sagte sie etwas nachdenklich, jedoch ging ich nicht darauf ein.
      “Oh, Seth ist ja doch da”, sagte sie auf einmal überrascht.
      “Du kennst ihn?”, fragte ich sie verwundert und schaute sie von der Seite an. In dem Lichtschein von dem Lagerfeuer, sah sie umwerfend aus. Es war mir vorher nie aufgefallen und vielleicht war es auch nur eine Einbildung von mir, das sie in dem Licht sanft leuchtete. Ich schüttelte den Kopf um dieses Bild wieder los zu werden und schaute wieder zur Gruppe wo Seth herrausragte.
      “Ja… ich bin öfters im Reservat, aber wer ist das Mädchen bei ihm. ”, meinte sie langsam, als wäre sie mit den Gedanken nicht wirklich hier.
      “Achso, das ist meine Schwester”, meinte ich beiläufig. Ihr Kopf ruckte in meine Richtung.
      “Deine Schwester?”, fragte sie leise. Ich schaute in ihre Augen und glaubte mich darin zu verlieren, dieses Blau war so unglaublich rein, ich musste mich losreißen um antworten zu können.
      “Ähm ja, wieso?”
      “Mist, mist, mist… ich muss los. Tschuldige”, sagte sie schnell, berührte mich kurz an der Schulter und ging schnell wieder weg.

      Ich saß noch in dem Sand und fragte mich, was heute los war. Erst am Morgen, dann der Schultag, dann Sarah und jetzt Renesmee’s Verhalten. Gott, wieso konnte denn nicht einfach ein normaler Tag sein.
      “Ärger im Paradies?”, neckte mich Sarah die jetzt vor mir stand.
      “Ach halt die Klappe.” Ich hatte gerade wirklich keine Lust auf diese Unterhaltung.
      “Jetzt sag schon, was ist passiert? Es schien so als müsste sie auf einmal weg.”, fragte Sarah jetzt etwas feinfühliger. Meinte sie mich trösten zu müssen weil mein ‘Date’ geplatzt war.
      “Sie hat Seth erkannt. Dann hat sie gefragt, wer bei ihm wäre. Als ich gesagt habe das du meine Schwester bist, sprang sie auf und war weg.”, erzählte ich kurz. “Apropro, wo ist eigentlich dein Adonis” versuchte ich vom Thema abzulenken.
      “Er wollte kurz was zu trinken holen, er kommt gleich wieder.”, antwortete sie und sie sah aus als würde sie mich am liebsten weiter ausfragen.
      Mein Blick ging an ihr vorbei und ich sah das Seth gerade wieder kam.
      “Stimmt da ist er schon”, antwortete ich und stand auf.
      “Hey, du kannst ruhig sitzen bleiben, ich tu dir nichts”, lachte Seth auf.
      “Schon in Ordnung, ich wollte sowieso gerade nach Hause.”, antwortete ich.
      “Jetzt schon? Die Feier hat doch noch nicht mal richtig angefangen.”, fragte er mich verwundert.
      “Große Feiern waren noch nie meine Spezialität”, gab ich als Antwort und ging Richtung Parkplatz.
      “Was hat er denn?”, hörte ich Seth hinter mir fragen.
      “Seine… Verabredung ist geplatzt”, antwortete Sarah ihm.
      “Sag bloß, er war hier mit Nessi verabredet?”, kam verwundert von ihm und als er keine Antwort bekommen hatte, lachte er auf. Ich verstand nicht warum es so lustig war, aber so wie sich Seth vor Lachen schüttelte, musste es ein ziemlich guter Witz sein.
      Ich setzte mich in mein Auto und überlegte ob ich jetzt wirklich schon nach Hause sollte. Ich beobachtete noch mal die Leute am Strand, wie sie ausgelassen feierten und sich auf den Ferienbeginn freuten. Sollte ich mir jetzt wirklich die Laune vermiesen lassen, nur weil Renesmee wie von einer Tarantel gestochen verschwand? Es würde eigentlich nicht auffallen wenn ich weg wäre, da ich immer relativ schnell wieder verschwand. Ich machte den Motor an und wollte gerade zurücksetzen, als ich Sarah zu mir laufen sah. Ich seufzte und ließ das Fenster runter.
      “Ach komm schon, sei nicht so und bleib noch ein bisschen.”, sagte sie bittend.
      “Nein, mir ist wirklich die Lust vergangen. Ich war ja jetzt einmal hier, außerdem fühle ich mich hier unwohl.”, erklärte ich ihr kopfschüttelnd.
      “Wenn Renesmee wieder kommen sollte...”, seufzte sie und sah mich an.
      “Dann wirst du ihr nichts sagen und sie in Ruhe lassen.”, sagte ich tonlos und machte mein Fenster wieder hoch. Im Rückspiegel sah ich wie Seth zu Sarah kam und die beiden mir hinterher schauten. Dann konzentrierte ich mich auf die Straße und warf ein Blick auf die Uhr. ‘15 Minuten, lass die Spiele beginnen’, dachte ich grimmig und trat das Gaspedal durch.

      Ich fuhr auf die Auffahrt und überlegte ob ich das nächste Mal die Zeit stoppen sollte. Ich hatte jetzt tatsächlich 15 Minuten gebraucht, aber ich wollte gerne eine genaue Zeit haben. ‘Das nächste Mal’, dachte ich und ging zur Haustür. Im Fernseher lief eine irgendeine Serie, die ich nicht kannte und meine Mutter war auf dem Sofa eingeschlafen. Ich ging leise die Treppe hoch und warf mich auf das Bett. Im Bett ging ich den Abend im Kopf noch mal durch. Es war eigentlich so wie immer gewesen, wenn ich mit der Klasse unterwegs war. Renesmee war wie üblich aus dem Nichts aufgetaucht, was mich wirklich ärgerte. Ich dachte an Sarah und Seth. Die beiden sahen wirklich glücklich aus und bei der genaueren Überlegung an Seth lief mir ein Schauer runter. Er hatte nichts bedrohliches an sich, obwohl er so riesig war aber trotzdem war es auf gewisse Weise unheimlich. Ich war gespannt darauf wie Julia auf die Nachricht reagieren würde. Sarah würde nächstes Jahr ihren Abschluss machen und dann wollte sie studieren. Sie hatte sich schon College’s rausgesucht für Architektur und Design. Während ich darüber nachdachte, schlief ich ein.
      Ich ging durch ein Wald, der mir sehr vertraut war bis ich bemerkte das ich im Stadtwald war. Sofort wurde mir ein wenig mulmig, denn es war wie in La Push. Ich war erst einmal dort gewesen und hatte eine seltsame Atmosphäre gespürt, die mich unwohl fühlen ließ.
      Doch im Traum ließ ich mich nicht davon beirren und ging weiter. Auf einmal Stand ich auf einer Lichtung die wie aus dem Nichts kam. Die Lichtung war hell erleuchtet, obwohl die Bäume relativ dicht standen. Ich schaute mich im Traum ein wenig um. Das Bild veränderte sich dabei und ich war wieder am Strand. Ich war dort alleine, was ungewöhnlich war. Der Strand war beliebt und viele von den Jugendlichen zog es ans Meer. Ich ging ein paar Schritte, bis sich das Bild wieder veränderte. Ich stand an einer Klippe und der Ausblick war atemberaubend. Unter mir schellten die Wellen an der Klippenwand, das Rauschen des Meeres hatte etwas bedrohliches aber auch beruhigendes an sich. Die Sonne schien, als würde es kein Morgen geben. Ich stand dort und genoss den Moment.
      “Jason”, schrie jemand hinter mir. Ich drehte mich, doch fiel ich im selben Moment. Mein Gefühl sagte mir, das ich ins Wasser fallen müsste. Jedoch war es ein endloser Fall. Jemand streckte mir die Hand entgegen, jedoch konnte sie mich nicht erreichen.
      “JASON”, schrie jetzt jemand panisch. Mir huschte ein Lächeln auf die Lippen, denn ich wusste mir würde es geht gehen. Aufeinmal wurde ich geschüttelt und ich schlug die Augen auf.
      “Ey, Aufwachen du Schnarchnase.”
      Sarah stand neben mir und ich musste mich noch orientieren. ‘Was für ein verrückter Traum’, dachte ich.
      “Du hast Besuch, also naja. Egal… sie wartet unten”, meldete Sarah sich nach einigen Momenten wieder zu Wort und verschwand wieder.
      Sie wartet unten? Ich verdrehte die Augen und hoffte das es nicht Renesmee sei. Tief in Inneren wusste ich es natürlich. Seufzend stand ich auf und es fing sich an zu drehen, so das ich mich erst mal abstützen musste. ‘Der Traum hat mich echt weggerissen, als wäre er mehrere Tage lang, wie spät ist es eigentlich’, dachte ich wieder und schaute zu Uhr.
      02:53 Uhr blinkte es auf meinem Wecker. ‘Was will die jetzt mitten in der Nacht hier, was will sie hier überhaupt.’, dachte ich ein wenig verärgert.
      Ich ging langsam nach unten um meine Mutter nicht aufzuwecken. Da ich mich nicht umgezogen hatte, bevor ich mich hingelegt hatte, konnte ich direkt zur Tür gehen und sie öffnen. Natürlich stand Renesmee dort und schaute schüchtern drein. Soweit ich mich erinnerte war es das erste Mal das ich sie schüchtern sah. ‘Niedlich’, war mein erster Gedanke.
      “Woher weißt du, wo ich wohne?”, fragte ich sie, denn wir hatten nie darüber geredet.
      “Ich, ähm... “, fing sie an und guckte mich ein wenig erschrocken an.
      “Ich bin mit Seth mitgefahren, als er Sarah nach Hause gebracht hat.”, sagte sie schließlich zögernd. Irgendwas ließ mich an ihrer Aussage zweifeln, aber ich fragte nicht weiter danach.
      “Okay… du weißt aber schon das es Mitten in der Nacht ist, oder?”, fragte ich sie.
      “Ja … ich weiß. Ich wollte aber noch mal mit dir reden. Wegen vorhin. Tut mir leid.”, sagte sie leise. ‘Achja, sie ist ja Kopf über Hals geflüchtet’, fiel mir wieder ein.
      “Ja... “, sagte ich langsam, weil ich nicht wusste was ich dazu sagen sollte. Ich schaute an ihr vorbei zur Straße.
      “Ich wollte dich wirklich nicht versetzen, aber… “, setzte sie wieder an. Mein Blick verharrte ein kurzen Moment. ‘Irgendwas stimmt hier doch nicht’, dachte ich träge und musste in dem Moment auch gähnen.
      “Renesmee, ich bin dir nicht sauer. Dafür das ich eigentlich gar nicht zur Feier wollte und wir uns dementsprechend gar nicht gesehen hätten, war es mehr als wir beide erwarten konnten.”, sagte ich schließlich. ‘Und wieso versuchst du dich zurechtfertigen’, fügte ich in meinen Gedanken hinzu.
      “Kann ich das vielleicht gut machen? Also wenn wir das nachholen?”, fragte sie leise und trat schüchtern auf der Stelle. Es dauerte eine Weile bis ja ich die Frage verstand und verarbeitet hatte.
      “Was?”, kam von mir verblüfft zurück.
      “Naja… wenn wir uns … treffen… Also wenn du noch nichts vor hast… in den Ferien. ?”, sagte sie immer leiser. ‘Das kann doch nicht wahr sein’, dachte ich. Ein Jahr lang hatte ich es geschafft für mich alleine zu Leben, mich von allen Frauengeschichten rauszuhalten. Und dann kam dieses Mädchen und musste meine Welt auf den Kopf stellen.
      “Jaaa… können wir”, sagte ich langsam.
      “Okay… ich melde mich dann und ich muss jetzt echt los”, sagte sie dann schnell und schenkte mir eines von ihren bezaubernden Lächelns. Dann wandte sie sich um zum gehen. Ich nickte nur und schloss langsam die Tür. Ich ließ mir das Gespräch noch mal durch den Kopf gehen. Seth war ja ein richtiger Gentleman wenn er Sarah nach Hause brachte. Und da traf mich es wie ein Blitz. Da war kein Auto an der Straße zu sehen. DAS hatte nicht gestimmt. Ich riss die Tür auf um Renesmee darauf anzusprechen, doch war sie nirgends mehr zu sehen. Ich rannte die Auffahrt runter um an der Straße zu gucken. Weit und breit kein Auto zu sehen. Man konnte nicht mal in der Ferne ein Motorgeräusch hören. Ich stand da auf der Straße und wusste nicht mehr weiter. Habe ich das doch nur geträumt? Langsam ging ich wieder ins Haus und ließ die Tür ins Schloß fallen. ‘Fuck’, aber da war es schon zu spät. Meine Mutter schreckte vom Fernseher hoch und schaute verwirrt zur Tür.
      “Sorry Mum, ich bin’s nur”, sagte ich entschuldigend.
      “Oh Gott, ich bin auf Couch eingeschlafen, wie spät ist es denn”, sagte Julia noch verschlafen.
      “Es müsste gleich 3 Uhr sein oder so”, antwortete ich.
      “Und du kommst jetzt erst nach Hause?”, fragte sie mich erstaunt.
      “Naja, nicht direkt…”, sagte ich vorsichtig.
      “Erzähle mir das lieber Morgen”, gähnte meine Mutter, “Ich lege mich jetzt ins Bett.” Und mit diesen Worten stand sie auf und ging in ihr Schlafzimmer. Somit stand ich alleine im Wohnzimmer. Ich war noch immer verwirrt von diesem Tag. ‘Wieso kann das nicht ein Tag wie jeder andere sein’, dachte ich.
      “Was wollte Nessi denn?”, hörte ich Sarah fragen als ich in mein Zimmer ging.
      “Wiedergutmachung”, sagte ich abwesend, mit meinen Gedanken. “Es war ja nett von Seth dich nach Hause zu bringen.” Mir waren die Worte gar nicht bewusst, als sie meinem Mund verließen.
      “Hä? Seth hat mich gar nicht gebracht. Ich bin mit Saskia gefahren?”, hörte ich es noch leise von Sarahs Zimmer. ‘Komisch, Nessi hat doch doch gesagt sie wäre mit Seth gefahren’, dachte ich verschlafend und ließ mich aufs Bett fallen und schlief sofort ein.


      Kapitel III - Zeitvertreib

      Ich genoss die Ferien in vollen Zügen, also schlief ich immer aus (vor 10 Uhr dachte ich gar nicht ans Aufstehen) und versuchte so viel wie möglich unterwegs zu sein (vor 22 Uhr kam ich nicht nach Hause). Mir war auch nicht klar, wo meine Unternehmungslust herkam, jedoch fühlte ich mich wohl dabei. Meine Geldbörse musste aber darunter leiden, da ich alle möglichen Strecken mit dem Auto unternahm und ich dementsprechend häufig tanken musste. Den Abend von der Feier hatte ich fast wieder verdrängt beziehungsweise als Traum abgetan. Es waren einfach zu viele Unstimmigkeiten, als das es real wäre. Sarah sprach mich auch nicht wieder darauf an. Das einzige was darauf hinweisen könnte, war das Julia mich am nächsten Morgen (es war eigentlich fast Mittag) darauf ansprach, wieso ich denn erst um 3 Uhr zu hause war. Ich hatte es als kleinen Nachtspaziergang abgetan, denn ich konnte mich auch nur verschwommen an das erinnern was wirklich passiert war. Meine Mutter gab sich zufrieden und hakte nicht weiter nach. Außerdem schien sie glücklich darüber zu sein, das ich jetzt häufiger das Haus verließ. Sarah verschwand ebenfalls weiter jeden Tag nach La Push und ich fragte mich wie lange sie es noch vor unsere Mutter geheim halten wollte. Ich sollte schon bald eine Antwort darauf bekommen.
      Wir saßen zusammen am Frühstückstisch, was erstaunlich war. Normalerweise war Sarah schon vor 10 Uhr verschwunden und es war das erste Mal das ich vor 10 Uhr das Bett verließ. Sarah hatte es ziemlich eilig, das merkte sogar unsere Mutter.
      “Du musst nicht so schlingen, hier isst dir niemand etwas weg”, sagte Julia schließlich ein wenig angesäuert.
      “Ja, ich weiß. Aber ich fahre gleich rüber nach La Push - ach Jason, darf ich mir dein Auto ausleihen”, brachte Sarah zwischen zwei Bissen raus.
      “Was ist eigentlich in La Push das du immer dahin willst?”, brach es aus meiner Mutter raus.
      “Seit dem wir dort vor ein paar Wochen waren, fährst du jetzt fast täglich dahin?”
      Meine Mutter wusste als doch nicht so viel wie ich angenommen hatte. Ihr war nur Sarah’s Verhalten aufgefallen, was wirklich kein Kunststück war. Es wurde wieder still in der Küche und ich erkannte die Stille. An dem Tag wo Sarah mich vor unserer Mutter auf Renesmee angesprochen hatte herrschte, die selbe Atmosphäre.
      “Und jetzt sage nicht du triffst dich mit Freunden dort, La Push ist jetzt wirklich nicht so interessant das man da jeden Tag verschwenden kann.”, hakte meine Mutter nach.
      Sarah sah mich ein wenig hilflos an, aber ich konnte ihr schlecht helfen. Aber dann kam mir eine Idee.
      “Naja La Push hat immerhin ein Strand. Damit ist es interessanter als Forks.”, warf ich in den Raum und sowohl Julia als auch Sarah schauten mich an.
      “Ich mein ja nur bei dem Wetter lässt sich das ja gut am Strand aushalten. Und als ich letztens in La Push war, liefen die Typen mit freiem Oberkörper rum. Ich kann mir also schon vorstellen, das Sarah daran gefallen findet.”, meinte ich nur. Ich hoffte das der Wink mit dem Zaunpfahl deutlich genug war und beide verstanden worauf ich hinaus wollte. Sarah wurde aber auf Anhieb rot und meine Mutter verstand schließlich auch worum es ging.
      “Also … geht es um einen Jungen?”, fragte sie jetzt besänftigt Sarah.
      “Mum… also… ja schon… irgendwie”, sagte Sarah zögernd.
      “Ja? Jetzt sag schon”, wurde meine Mutter ungeduldig. Sarah holte tief Luft.
      “Ich mag da wirklich einen Jungen wirklich sehr. Seit ein paar Wochen. Es… war wie Liebe auf den ersten Blick. Wo wir in La Push einkaufen waren, habe ich ihn gesehen. Und… als wir uns in die Augen gesehen haben, war es als würde ein Feuer durch mir gehen. Ich kann es nicht erklären. Aber ich bin dann wieder hin um ihn zu suchen und wir verstanden uns auf Anhieb super. Und… wir sind zusammen… glaube ich”, sprudelte es dann aus Sarah. Ein Moment lang war es mucksmäuchsen Still. Ich befürchtete einen Wutausbruch von meiner Mutter und Sarah sah aus als würde sie ähnliches befürchten.
      “Oh… ist er nett?”, sagte Julia schließlich. Ich brüllte auf vor Lachen. Sarah hatte sich solche Sorgen gemacht, das unsere Mutter ausrastet und sauer wird und die einzige Reaktion war die Frage, ob er nett sei. Unsere Mutter war eben unberechenbar. Und sie wollte für uns nur das Beste.
      “Ja… wirklich. Er ist total toll”, sagte Sarah erleichtert.
      “Ich hoffe er macht dich glücklich. Werden wir ihn kennenlernen?”, fragte unsere Mum.
      Ich musste die Augen verdrehen, es war immer die erste Frage. ‘Werde ich ihn kennenlernen’. Ich fragte mich ob andere Mütter auch so erpicht darauf sind.
      “Jason hat ihn schon kennengelernt. Bei der Feier in La Push. Aber ich kann ihn ja mal zum Grillen einladen”, sagte Sarah.
      “Kann ich eigentlich jetzt dein Auto haben?”, fügte sie noch an.
      “Wieso fährst du nicht mit deinem?”, fragte ich verwundert.
      “Der steht in La Push”, gestand sie und wurde wieder rot.
      “Da scheint irgendwas kaputt zu sein, aber einer von Seth Freunden guckt danach. Vielleicht kann ich ihn heute wieder haben, dann bringt Seth ihn her. Und dann können wir ja grillen”.
      “Super Idee, Jason bleibt dann heute mal Zuhause”, reagierte meine Mutter sofort. Ich war ein wenig überrumpelt, aber da ich überstimmt war warf ich die Autoschlüssel meiner Schwester zu.
      “Danke, dafür hast du ein gut”, bedankte sie sich. Ich zuckte nur mit den Schulter und ging auf mein Zimmer. Kurze Zeit später hörte ich wie mein Auto die Auffahrt verließ und die Straße runter fuhr. Da ich heute ja ein wenig mehr Zeit hatte, holte ich mein Laptop. Als er hochfuhr überlegte ich mir, welchen Film ich schauen sollte. Dann hörte ich wieder ein Auto auf der Auffahrt. ‘Hm, hat Sarah was vergessen? Oder kommt die Post’, überlegte ich mir. Dann klingelte es an der Tür. ‘Wahrscheinlich die Post, Sarah hat ein Schlüssel’, schoss es mir durch den Kopf. Da meine Tür noch offen stand hörte ich, wie meine Mutter die Tür öffnete.
      “Hallo Mrs. Miller, ist Jason zuhause?”, hörte ich eine vertraute Stimme. Eine Stimme die einem Glockenspiel gleicht, so lieblich und schön. Es dauerte ein wenig bis meine Mutter reagierte.
      “Jason, du hast Besuch”, rief sie mich, doch ich war schon am Treppenabsatz.
      “Bin ja schon da.”, sagte ich “Hey Renesmee”, begrüßte ich sie noch. Sie lächelte mich an und mir wurde warm ums Herz. Dann fiel mir wieder etwas ein.
      “Mum, das ist Renesmee. Renesmee, das ist meine Mum, Julia”, stellte ich die beiden vor. Somit war der Wunsch von meiner Mutter auch erfüllt. Sie hatte Renesmee kennengelernt.
      “Es ist schön dich kennen zu lernen. Und entschuldige mich, ich muss eben nach der Soße gucken”, sagte meine Mum und verschwand in der Küche. Renesmee kicherte.
      “Deine Mum ist nett, ich mag sie”, sagte sie. Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, also schwieg ich.
      “Also… hast du heute Zeit?”, fragte sie mich schließlich. Da mein Auto gerade auf dem Weg nach La Push war, konnte ich nicht wirklich weg fahren.
      “Also, Zeit habe ich schon. Aber kein Auto”, gestand ich ihr.
      “Das ist kein Problem, ich fahre. Komm steig ein”, verkündete sie erfreut.
      “Mum, ich bin… eben mit Renesmee unterwegs”, rief ich ins Haus.
      “Denke aber daran, dass wir nachher noch grillen. Komm nicht zu spät”, rief sie zurück.
      “Jaja”, schloss ich die Haustür.
      Renesmee stand schon am Auto, welches mir jetzt erst auffiel. Es war ein enzianblauer BMW M3.
      “Wow”, erstaunte ich und musterte das Auto.
      “Ja… ein Geschenk. Von meiner Tante”, sagte sie ein wenig beschämt, doch ich bekam es kaum mit.
      Sie stieg ins Auto und ließ den Motor an. Ein lautes Röhren kam aus dem Auspuff und ich war mir sicher das dieses Auto nicht serienmäßig war. Ich ging zur Beifahrerseite und setzte mich ins Auto.
      “Ich muss zugeben, ich bin glatt neidisch.”, gab ich zu.
      “Naja…”, mehr sagte Renesmee nicht sondern fuhr los.
      “Also hast du ein Plan was wir heute machen?”, fragte ich sie.
      “Natürlich”, lachte sie auf. “Sonst hätte ich dich doch nicht abgeholt.”
      ‘Stimmt’, dachte ich mir und ließ mich überraschen. Sie fuhr Richtung Süden. Während der Fahrt sprachen wir nicht viel mit einander. So nutzte ich die Zeit, um mir den Innenraum von dem BMW anzuschauen. Er war edel verarbeitet und hatte ein großen Touchscreen als Bordcomputer. Hin und wieder schaute ich zu ihr. Ich mochte es ihr Profil zu betrachten, es stimmte mich glücklich. Nach einiger Zeit wurde aber meine Neugier zu groß.
      “Verrät’s du mir auch, was du mit mir vorhast?”, fragte ich sie.
      Renesmee überlegte eine Weile.
      “Erst habe ich überlegt, ob wir nach Port Angeles fahren. Wenn du nichts dagegen hast. Ich muss noch was einkaufen. Außerdem möchte ich dir etwas zeigen.”, antwortete sie schließlich. Ich musste breit grinsen und versuchte nicht los zukichern.
      “Was ist?”, fragte sie verunsichert.
      “Wir treffen uns wirklich mal außerhalb der Schule um etwas gemeinsam zu unternehmen und du entführst mich zum Shopping. Typisch Frau würde ich sagen”, erzählte ich und lachte nun doch los. Renesmee stimmte in mein Lachen ein.
      “Tja, so ist das eben”, sagte sie.
      “Wann wollt ihr eigentlich Grillen? Das ich dich rechtzeitig nach Hause bringe”
      “Ich weiß nicht”, antwortete ich und überlegte ob Sarah was gesagt hat wann sie wieder kommt.
      “Sarah ist bei Seth und ich weiß nicht wann sie wieder kommen. Wahrscheinlich so gegen 17 oder 18 Uhr”
      “Ist das zwischen den beiden was Ernstes?”, fragte sie mich.
      “Ich denke schon. Sie ist fast jeden Tag da und so wie sie es heute beschrieben hat, würde sie am liebsten noch mehr Zeit mit ihm verbringen”, gab ich zu zurück und dachte an die Schwärmerei.
      “Ich freue mich für sie. Seth ist schon ein toller Typ.”, plauderte sie.
      “Ich fand ihn ein wenig unheimlich”, gab ich zu. “Er ist Riese und … hat irgendwie was an sich.”
      “So sind die Quileute eben.”, sagte Renesmee gedankenverloren. Ich musste darüber nachdenken. Es stimmt eigentlich, denn auf der Feier waren tatsächlich mehrere Leute, die Seth Statur hatten. Ich wollte nicht wissen was die zu Essen bekamen, dass sie so in die Höhe schossen. Es dauerte nicht lang und wir fuhren in Port Angeles rein und fanden noch schneller ein Parkplatz. Zum Glück auch noch relativ Stadtnahe, so das wir nicht weit laufen mussten.
      “Also… als erstes wollte ich nach Klamotten gucken”, gab sie zu. “Ich versuch mich zu beeilen, versprochen.”
      “Lass dir nur Zeit, ich habe es nicht eilig wieder nach Hause zu kommen”, antwortete ich und bekam ein kleines Lächeln.
      Wir waren in verschiedenen Klamottenläden und Renesmee schien eine Menge zu gefallen. Nach dem wir in dem dritten Laden waren, hatte sie schon 5 prall gefüllte Tüten.
      “So ich glaube das reicht dann erst Mal”, sagte sie etwas verlegen.
      “Bis wann denn? Nächste Woche?”, witzelte ich und wir mussten beide lachen. Wir brachten die Tüten zum Auto und verstauten sie im Kofferraum.
      “Ich muss jetzt nur noch etwas abholen.”, sagte sie etwas zögernd. “Willst du hier eben warten oder lieber mitkommen, ich bin in 5 Minuten wieder da.”
      “Also wenn es dich nicht stört, komme ich mit. Ich war hier noch nicht”, gab ich schließlich zu und Renesmee guckte mich erstaunt an.
      “Du wohnst seit einem Jahr hier und warst hier noch nicht? Was hast du denn die ganze Zeit gemacht?”, fragte sie.
      “Naja, ich war meistens in Forks oder bin sinnlos durch die Gegend gefahren.” gestand ich. Ich hatte mir tatsächlich keine Städte in der Nähe angeschaut, wenn bin ich höchstens mit dem Auto mal durch gefahren. Und hatte ich nicht auf die Umgebung geachtet.
      Kopfschüttelnd sah Renesmee mich an. “Du lebst ja echt hinterm Berg, komm ich zeig dir was auf den Weg liegt.”
      Sie schient die halbe Stadt auswendig zu kennen, denn es gab kaum ein Haus wozu sie nichts sagen konnte. Zu den verschiedenen Resteraunst konnte sie immer eine Bewertung abgeben und wusste bei den Hotels die Vor-und Nachteile.
      Wir kamen schließlich zu einem großen Gebäude, welches prächtig gebaut war.
      “Wir sind da”, verkündete sie. Ich schaute zum Gebäude und fragte mich was sie hier abholen wollte.
      Sie klopfte an die Tür, welches sich sofort öffnete.
      “Ja?”, fragte eine dunkle Stimme.
      “Ich möchte das Paket für Bella Cullen abholen”, sagte Renesmee freundlich. Die Tür schloß sich wieder für ein Moment, bevor sie wieder ein Spalt aufging und ein Päckchen durch gereicht wurde. Renesmee nahm das Päckchen entgegen und sofort schloss sich die Tür. Ich verstand nicht was los war, aber Renesmee war schon wieder auf den Rückweg und ich folgte ihr.
      “Ich musste es irgendwo anders hinbringen. Meine Mutter ist immer neugierig und wenn ich es Zuhause versteckt hätte, dann hätte sie es gefunden”, erzählte sie, als wir zum Auto zurück gingen.
      “Und jetzt will ich dir etwas zeigen”, sagte sie aufgeregt und ging schnell ins Auto.
      “Lass mich raten und jetzt wird es eine Überraschung”, folgte ich ihr.
      Sie grinste nur und ließ den Motor an

      Wir fuhren wieder nach Forks, jedoch fuhr sie Straßen entlang dich ich nicht kannte, so das ich bald die Orientierung verloren hatte. Sie blieb dann am Straßenrand stehen und machte den Motor aus.
      “Wir müssen jetzt ein Stück gehen”, sagte sie und schaute mich an.
      “Wohin denn?”, fragte ich und schaute mich um. Um uns war einfach nur Wald, auf den sie jetzt auch zeigte. ‘Na denn, auf ins Abenteuer’, dachte ich.
      Sie ging zielgerichtet in den Wald, als hätte sie ein genauen Plan. Ich folgte ihr, auch wenn ich mehr Probleme mit dem Untergrund hatte als sie. Sie blieb dann plötzlich stehen und wartete auf mich. Als ich dann zu ihr kam, schaute ich mich um. Es war die Lichtung, die ich im Traum hatte. Genauso geformt, die Geräusche waren gleich. Es war, als würde ich wieder träumen, nur das Renesmee jetzt bei mir stand.
      “Ich komme hier immer her, wenn ich für mich sein möchte.”, sagte sie.
      “Nicht das ich jetzt dein heiligen Platz entweihe”, sagte ich scherzend. Eigentlich machte ich es ja jetzt auch.
      “Es ist schon in Ordnung”, sagte sie und setzte sich mitten auf die Lichtung. Ich folgte ihr und eine Zeitlang sagten wir gar nichts. Ich achtete auf die Geräusche um mich. Die Blätter, die im Wind raschelten, das Vogelgezwitscher in den Bäumen. Wenn man genau hinhörte konnte man Wasser plätschern hören, also musste ein Bach oder das Meer in der Nähe sein.
      “Danke”, sagte Renesmee auf einmal und ich schaute sie von der Seite an.
      “Wofür?”, fragte ich verdutzt. Ich hatte nichts gemacht, wofür man sich bedanken muss.
      “Naja, für die letzten Wochen. Es war wirklich schön, mit dir so zu reden und so”, sagte sie schließlich.
      “Achso, ist schon in Ordnung”, zuckte ich mit den Schultern.
      “Wirklich?”, schaute sie mich fragend an.
      “Ich mein du warst immer alleine und… du hast dich immer von der Klasse abgekoppelt. Du hast nie wirklich mit einem geredet, naja bis ich mich aufgedrängt habe”.
      “Wenn sich jemand bedanken sollte bin das wohl ja ich”, erwiderte ich lachend. Es war einfach urkomisch. Renesmee hatte mich aus meiner Routine gerissen und Leben in mich gebracht. Und sie bedankte sich dafür. Aber dann fiel mir etwas ein.
      “Aber kann ich dich mal was fragen”, sagte ich schließlich, als ich die Fragen in die richtige Reihenfolge gebracht habe.
      “Natürlich, schieß los.” Sie schien über das Themawechsel froh zu sein.
      “Wie schaffst du es immer an mich zu schleichen.”, war meine erste Frage.
      “Ich schleiche mich eigentlich gar nicht an, du beachtest mich einfach zu wenig”, schmollte sie gespielt. Ich überlegte ob ich das Thema vertiefen sollte, aber ich war mir nicht sicher genug. Vielleicht hatte ich sie wirklich zu wenig beachtet.
      “Okay, zweite Frage. Wieso bist du bei der Feier so schnell verschwunden?”, fragte ich sie. Dieses Mal schien sie genau zu überlegen, was sie sagen sollte.
      “Naja als ich Seth mit deiner Schwester gesehen habe, ist mir eingefallen das ich noch zu einem Bekannten muss. Ich hatte es vergessen und musste das schnell noch nach holen. Tut mir wirklich leid, das ich dich habe sitzen lassen”, antwortete sie schließlich.
      “Schon gut… ich habe es ja überlegt. Also dritte Frage.”, setzte ich an.
      “Wie viele Fragen hast denn?”, lachte Renesmee auf.
      “Das ist die Letzte, versprochen. Also, wo du noch bei mir warst. Sarah ist gar nicht mit Seth gefahren. Und es war auch kein Auto zu sehen. Ich hatte nicht mal die Tür geschlossen, da warst du verschwunden. Ich bin sogar noch zur Straße gerannt, aber du warst nirgends zu sehen.”, erzählte ich.
      Renesmee verkrampfte sich kaum, aber ich bemerkte es.
      “Und was ist jetzt die Frage?”, kam es von ihr.
      “Wie hast du das gemacht? Wie bist du so schnell verschwunden?”, fragte ich dann.
      “Das sind aber jetzt zwei Fragen. Eine Frage nur.”, antwortete sich ausweichend. Ich überlegte wie ich die beiden Fragen verband, so das nur eine Frage dabei raus kam. Ich versuchte Zeit zu schinden.
      “Okay nur noch eine Frage, aber die beantwortest du dann ehrlich?”, fragte ich sie. Sie überlegte lange, was mir die ebenfalls die Zeit gab, mir meine Frage zu überlegen.
      “Okay. Ich werde die Wahrheit sagen, aber nur eine Frage”, sagte sie schließlich ernst. Und dann wusste ich was ich fragen sollte. Es waren immer wieder diese Unstimmigkeiten gewesen, worauf sie aber immer passende Antworten hatte.
      “Verheimlichst du mir etwas?”, fragte ich schließlich. Sie seufzte aus und schaute mir in die Augen. Mir lief ein Schauer über den Rücken, so wie jedes Mal wenn ich diese Augen sah. Und dann nickte sie langsam.

      Wir saßen eine gefühlte Ewigkeit dort ohne etwas zu sagen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, denn ich hatte mein Trumpf ausgespielt. Auf einmal musste ich anfangen zu lachen.
      “Was ist?” Renesmee sah mich erschrocken an.
      “Ich hatte die Möglichkeit dich alles mögliche zu Fragen und du hättest die Wahrheit gesagt. Und ich frage ob du Geheimnisse vor mir hast”, lachte ich. Renesmee schaute mich mit großen Augen an. Sie sah aus als würde sie die Situation gerade nicht verstehen.
      “Aber... “, fing sie an aber hörte auch sofort wieder auf. Sie sah unentschlossen aus, als würde sie etwas sagen wollen.
      “Jeder hat etwas zu verheimlichen. Ich hätte dich auch fragen können, wie du in der Nacht so schnell verschwunden bist. Aber darauf hätte ich wohl gar keine Antwort bekommen. Und so weiß ich, das du etwas vor mir verheimlichst. Ob es jetzt dein Zweitname ist oder etwas anderes. Weiß ich ja nicht.”, sagte ich und betrachtete sie.
      “Mein Zweitname ist Carlie”, sagte sie leise. Das warf mich jetzt komplett aus der Bahn. Ich hatte es eigentlich nur so dahin gesagt, aber ich hatte nicht mit der Antwort gerechnet.
      Es dauerte ein Moment bis ich mich wieder gefangen hatte.
      “Also… ist es etwas anderes?”, fragte ich sie. Sie lächelte mich verunsichert an.
      “Komm ich bring dich nach Hause, sonst kommst du zu spät zum grillen.”, sprang sie auf und ging in die Richtung aus der wir gekommen waren.
      Ich blieb noch ein wenig verdutzt sitzen und schaute ihr hinter her. Dann schüttelte ich den Kopf und folgte ihr zum Auto. Diesmal sprachen wir gar nicht während der Fahrt, jeder hing seinen Gedanken nach.
      “Kann ich dich eigentlich auch was fragen?.”,sagte sie als wir vor dem Haus standen.
      “Öhm, klar wieso nicht.”, antwortete ich und machte die Tür auf.
      “Wieso nennst du mich eigentlich immer Renesmee und nicht Nessi?”, fragte sie neugierig. .
      “Ich komme aus England und ich finde es unfair dich genauso zu nennen wie das Monster von Loch Ness. Ich finde Renesmee schöner”, kicherte ich und machte die Tür auf.
      “Oh okay, na denn. Danke für den Tag… es war schön mit dir.” verabschiedete sie sich.
      “Bis dann.”, erwiderte ich und machte die Tür zu. Renesmee beschleunigte sofort und fuhr davon.




      Kapitel IV - Verlorene Geheimnisse

      Renesmee hatte mittlerweile Übung darinne, bestimmte Dinge vor mir zu verheimlichen. Ich konnte zwar erkennen, das sie mir etwas verheimlichte, aber sie ließ nie durchblicken was es genau war. So war es auch als sie an diesem Abend wieder nach Hause kam. Ich hatte zwar meine Gabe noch ein wenig weiter geübt, doch so bald meine Tochter im Radius war, kam mir ein Schwall von bunter Farben entgegen. Dieses Mal war es intensiver als sonst, als würde sie sich nur darauf konzentrieren. Ich drückte Bella etwas an mich.
      “Unsere Tochter kommt nach Hause”, sagte ich als man auch schon das Auto hören konnte.
      “Und?”, schaute sie mich fragend an. Ich schüttelte aber nur den Kopf. Meiner Frau war es natürlich auch nicht entgangen, das Nessi uns etwas verheimlichte. Bella entging selten etwas, schon als sie ein Mensch gewesen war. Es war jetzt ungefähr 5 Jahre her gewesen, seit der Geburt unserer Tochter, der Verwandlung meiner Frau und das Treffen mit den Volturi. Seit 5 Jahren lebten wir nun in Frieden in Forks. Ich hörte Nessi’s Wagen in die Garage fahren und kurz darauf war sie auch schon bei uns.
      “Ich bin wieder da”, sagte sie fröhlich und warf sich in unsere Mitte.
      “Hallo mein Schatz”, begrüßte Bella sie und küsste sie auf den Kopf. “Hast du alles bekommen?”
      ‘Konzentration, du darfst nichts verraten’, dachte Nessi und ging den Tag in den Gedanken durch. Und sortierte sorgfältig aus. Sie war in Port Angeles erfolgreich Shoppen gewesen. Im Kofferraum warteten 5 große Tüten mit Klamotten. Alice würde sich darüber freuen. Dann gab es mehrere Gedankensprünge. Ich lächelte kaum merklich auf, Nessi ahnte also das ich lauschte. Dann war sie auf ihrer Lichtung, bevor sie nach Hause fuhr.
      “Ja, ich war in Port Angeles bummeln und ein wenig in der frischen Luft. Es war ein schöner Tag”, erzählte sie dann.
      Bella schaute sie misstrauisch an. Sie musste nicht Gedankenlesen um zu wissen, dass bei der Erzählung nicht alles dabei gewesen ist.
      “Schätzchen, was ist denn los? Du verheimlichst uns doch etwas”, fragte Bella sie schließlich. Nessi spielte die Überraschte.
      “Wie, verheimlichen? Papa kann doch sowieso immer nachgucken”, lachte sie auf.
      “Es ist wirklich alles in Ordnung. War Jake eigentlich schon mal da?”
      “Nein. Er ist noch mit Sam unterwegs. Aber er müsste bald wieder da sein”, sagte Bella.
      Jake und Sam sind auf ein neues Rudel getroffen. Wir waren überrascht, das es in Washington noch weitere Gestaltenwandler gab. Sie wussten jedoch nichts von unserer Existenz in Forks, also sind Sam und Jacob losgezogen um die Reviere abzustecken. Wir sollten ein größeren Freiraum haben als vorher und ich war gespannt wie es Enden würde.
      “Manno”, quengelte Nessi. “Er soll wiederkommen.”
      “Wenn er wieder da ist, könnt ihr ja mal Urlaub machen. Du hast ja Ferien”, sagte ich zu ihr und Nessi strahlte mich sofort an.
      “Juhuuu, oooh am liebsten würde ich mal nach New York”, jubelte sie. “Ich gehe schon mal gucken”.
      Sie sprang auf und ging in mein altes Zimmer. Wir waren bei Carlisle und Esme, außer wenn Bella und ich unsere Zeit brauchten. Jedoch waren wir gerade alleine im Haus, da die anderen Familienmitglieder gerade jagen waren. Bella kuschelte sich an mich und ich legte mein Arm um sie
      “Ich liebe dich”, flüsterte ich ihr zu.
      “So wie ich dich”, war ihre Antwort.
      Ich genoß diesen Augenblick und wusste das ich nie genug davon bekommen würde. Auch wenn wir die Ewigkeit hatten, würde es nicht ausreichen mein Bedürfnis zu befriedigen. Es war ein unstillbares Verlangen sie bei mir zu haben. Nebenbei achtete ich auf meine Tochter. Vielleicht gelang es mir ja doch raus zufinden, was sie verheimlichte. Doch kaum das ich lauschte haute Bella mir die Ellenbogen in die Rippe und schüttelte mit dem Kopf.
      “Sonst bist du auch nicht so.”, meinte sie. Ich lächelte sie an und küsste sie langsam. Sie hatte ja Recht, es war nicht mein Ding zu lauschen. Ich mochte es nur nicht, das man vor mir Geheimnisse hatte, trotz meiner Gabe. Bella schmiegte sich wieder an mich. So saßen wir eine Zeit lang bis wir die anderen hörten. Gerade als sie durch die Haustür kamen, erschien Nessi an der Treppe.
      “Alice Alice Alice, endlich bist du da”, freute sie sich. Die beiden teilten die Leidenschaft für Mode.
      “Komm, ich war shoppen, das musst du sehen”, ließ Nessi ihr keine Zeit und zog sie sofort zur Garage.
      Die anderen standen noch lachend um sie, während sie von Nessi weg gezogen wurde.
      “Irgendwelche Nachrichten?”, fragte Carlisle mich. Ich schüttelte mit den Kopf. Es machte auch Carlisle unruhig, seine Gedanken kreisten immer wieder um dieses Thema. Auch wenn er den anderen es nicht zeigte, wusste ich es besser. ‘Auch nicht von Seth?’, fügte er in den Gedanken hinzu. Ich schüttelte wieder mit dem Kopf. Seth hatte sich lange nicht mehr bei uns sehen lassen. Erst viel es nicht auf, da Leah die Beta in dem Rudel war. Jedoch hatte sie ihre Abneigung gegen uns nie gänzlich abgelegt. Von daher war es Seth, der immer mit uns Kontakt hielt. Ab und zu kamen Quil oder Embry mit. Nach einiger Zeit kamen sie aber ohne Seth aber mit Leah. Ich dachte erst das Seth sich eine Pause gegönnt hatte, jedoch blieb es dabei. So hatten wir Seth seit ein paar Wochen nicht mehr gesehen. Rosalie und Emmet verschwanden sofort wieder ohne auch nur ein Wort zu sagen, während sich Jasper zu uns gesellte und den Fernseher anschaltete.
      Ich stand auf und dachte nochmal über Seth nach, denn ich machte mir schon Sorgen. Er war mir ans Herz gewachsen und war ein guter Junge. Auch wenn er jetzt schon 20 war, er war immer noch ein Hitzkopf.
      Auf dem Weg zum Fenster lauschte bei meiner Tochter und Alice.
      Und das hier kann man super mit dem kombinieren und hier das Kleid...’, erzählte gerade meine Tochter.
      ‘Oh, da kann ich dir noch was raussuchen, ich glaube ich habe noch die passenden Schuhe.’, antwortete Alice
      ‘Mist, Schuhe habe ich ganz vergessen. Da muss ich noch mal los. Aber hilfst du mir mit den Tüten?’, fragte Nessi.
      ‘Soll ich das Päkchen auch nehmen?’, hörte ich Alice.
      ‘NEIN… also Nein… das nehm ich schon?’, antwortete Nessi hektisch.
      Das hat sie heute also noch in der Stadt gemacht’, dachte ich. Mir war schon bewusst gewesen, das sie was verheimlicht hatte. Jetzt wusste ich was es war, sie hatte noch etwas besorgt. Aber für was oder wen konnte ich nicht sagen.
      Alice flitzte wieder zu uns und brachte die Taschen in mein altes Zimmer. Ich habe es Renesmee überlassen, da meine Habseligkeiten jetzt in unserem Häuschen verstaut war. So fühlte man sich dort auch ein wenig heimischer. Nessi folgte ihr, wenn auch nicht ganz so schnell. Sie mied meinen Blick, als würde sie ahnen, das ich was gehört habe.
      “Nessi, hast du eigentlich schon was gegessen?”, fragte ich sie dann.
      “Nee, ich hatte keine Lust.”, sagte sie knapp.
      “Du warst das letzte Mal mit Jake jagen und du hast seit dem nichts mehr gegessen.”, sagte ich etwas mahnend. Es war für ihre Verhältnisse schon zu lang, sie war immer noch ein halber Mensch. Und Menschen müssen auch mal was Essen.
      “Soll ich dir etwas machen?”, fragte ich sie schließlich.
      “Naja... “, sagte sie zögernd. Und zum ersten Mal hörte ich in ihren Gedanken etwas durchsickern.
      Seine Mum meinte ja sie würden grillen…. aber ich war bestimmt nicht eingeplant. Dann soll mir Dad aber ein schönes Steak machen’, hörte ich noch, bevor sie sich wieder konzentrierte und ich das übliche Farbenspiel sah. Ich ließ mir nichts anmerken und wartete geduldig.
      “Naja, wenn du mir ein Steak machen würdest, wäre das schon gut. Aber schön blutig, ja?”, sagte sie.
      “Wird gemacht”, lächelte ich sie an und verschwand in der Küche. Wir hatten zum Glück Fleisch zu Hause, da wir ab und zu für das Rudel etwas zubereiteten. Esme dachte sich, das sie wohl am liebsten Fleisch haben würde und hat den halben Metzger aufgekauft. Ich stellte die Pfanne auf den Herz, fügte ein wenig Öl hinzu und suchte ein großes Stück für Nessi raus.

      Während ich in der Küche herumwirbelte, dachte ich an die Worte von Nessi. Seine Mum? Hatte sie sich doch mal mit jemanden getroffen? Bella und ich hatten es ihr nahegelegt, sich Freunde in der Schule zu suchen. Sie war sonst nur mit uns, dem Rudel oder dem Rudel aus dem Reservat in Kontakt. Ansonsten hatte sie bis auf Charlie keine menschlichen Kontakte. Von daher sollte sie sich ein wenig bemühen. Es war ja schon eine Überraschung das sie freiwillig zur Feier in La Push ging, obwohl Jake nicht da war. Ohne das wir sie darauf ansprachen, hatte sie an dem Tag erzählt das sie dort hingehen würde. Und sie war auch erst relativ spät Zuhause gewesen, also musste es ihr ja schon gefallen haben. Ich konnte es nicht genau sagen, da sie mich seit einigen Wochen blockierte mit ihrem Farbspiel. Meine Gedanken kreisten während ich den Teller für meine Tochter anrichtete und ihr brachte.
      Sie freute sich und bemerkte das ich das Steak perfekt gemacht hätte. Ich schmunzelte ein wenig, denn wenn ich ihr es Roh hingelegt hätte, würde es ihr besser schmecken. Während ich ihr beim Essen beobachtete, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
      “Oh...”, entfuhr es mir, als ich es realisiert hatte.
      Einen Tag, nachdem Bella und ich sie gebeten hatten, Kontakte in der Schule zu suchen. Natürlich hatte sie Kontakte gefunden. Und es war ein Junge, den Nessi anscheinend angefangen hat zu mögen. Sonst würde sie nicht so penibel darauf achten, nichts zu verraten. Mir fiel nicht auf das mich alle anstarrten.
      “Was ist los, Edward”, fragte Jasper mich. Er spürte meine Erleichterung, konnte es aber nicht nach vollziehen.
      “Nichts, es ist alles in Ordnung. Mir kam gerade nur eine Idee.”, erklärte ich ihm. Niemand verstand worauf ich hinaus wollte.
      “Was für eine Idee?”, fragte Alice mich nun, welche auf dem Schoß auf Jasper saß.
      “Ach, Bella und ich haben Nessi versprochen, das sie mit Jake ein Urlaub machen kann. Und Nessi will unbedingt nach New York und mir ist eingefallen, das Esme doch noch das Haus damals fertig gemacht hatte. Vielleicht würde Rose es den beiden für den Urlaub überlassen”, log ich ohne Mühe.
      “Die beiden fahren in den Urlaub?”, fragte Alice verwundert.
      “Natürlich nur wenn die beiden es auch wollen.”, sagte Bella jetzt scherzend. Es bestand keine Zweifel das die beiden nicht zusammen weg wollten. Das Jake jetzt alleine los musste, war für Nessi ein halber Weltuntergang.
      Da bin ich auch mal gespannt. Upsi, du hast nichts gehört Edward!’, kam es aus Alice Richtung und ich schaute sie fragend an. Jedoch bekam ich keine weitere Antwort mehr. Alice wusste also mehr als wir. Wann wusste sie denn auch mal weniger. Aber gerade bei unserer Tochter wurmte mich das. Und Alice beherrschte es perfekt, mich im Dunkeln zu lassen. Wäre dieser Ausrutscher nicht gewesen, hätte ich nicht mal ansatzweise geahnt, das sie davon wusste.
      Nessi schlang ihr Steak runter und stellte den Teller zur Seite.
      “Meinst du wirklich Rose würde Jake ins Haus lassen?”, fragte sie mich nun.
      Das Verhältnis zwischen den beiden hatte sich gebessert. Sie waren zwar keine Freunde, aber sie konnten miteinander vernünftig reden. Ich sah dort eigentlich keine großartigen Probleme.
      “Rose wird zwar noch eine Hundeklappe in die Tür einbauen lassen wollen, aber sonst”, lachte ich und Nessi sah mich beleidigend an.
      Sie war zur Zeit etwas empfindlich wenn man auf Jake’s Kosten Witze machte. Sie waren das erste Mal für längere Zeit getrennt und für sie war es schwer.
      Unsere Gruppe löste sich auf und auch Nessi verschwand wieder in ihr Zimmer.
      “Edward, könnte ich einmal mit dir reden?”, Carlisle hinter mir. ‘Es ist dringend.’, fügte er in den Gedanken hinzu.
      Ich nickte und folgte ihm in sein Büro.
      Ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich mich auf diese Art und Weise mit dir unterhalte. Ich möchte jedoch Möglichen Lauschangriffen vermeiden’, dachte er. Ich verstand ihn, es waren fast alle Familienmitglieder zu Hause. Da konnte man nicht sicher sein, das nicht doch jemand zuhörte.
      Ich mache mir ein wenig Sorgen. Jake und Sam sind lange weg, Seth hat sich nun auch schon lange nicht mehr gemeldet. Meinst du es ist etwas schief gelaufen?, fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf, da ich mir nichts dergleichen vorstellen konnte. Sam und Jake waren ein gutes Team und konnten mit Sicherheit eine Lösung finden. Jedoch hatten wir von Seth tatsächlich lange nichts gehört.
      Sollten wir mal nachfragen was mit ihm ist? Wenn einer von den Wölfen wieder vorbei schaut?’, fragte Carlisle mich.
      Ich nickte als Antwort, das war tatsächlich eine gute Idee.
      Und wir können uns nicht mehr lange in Forks aufhalten, das weißt du auch oder?’, kam es dieses Mal besorgt. Ich knirschte mit den Zähnen. Ich wusste das wir nicht ewig in Forks bleiben könnten. Allen in der Familie war die Situation bewusst, jedoch wollte auch keiner Forks verlassen. Wir hatten hier ein sicheres Zuhause. Zudem das Jake auf Renesmee geprägt war, schien es unmöglich von hier fortzugehen. Und Bella wollte Charlie auch nicht alleine lassen, auch wenn sich Sue hervorragend um ihn kümmerte.
      Es kommen so langsam fragen auf. Wir sind nun schon hier länger als geplant. Wir wollten eigentlich nach Bella’s Verwandlung verschwinden. So langsam müssen wir eine Lösung finden’, dachte er. Das er auch schon eine Lösung hatte war überraschend, denn eigentlich mochte er es nicht wenn sich die Familie trennte. Er wollte mit Esme alleine verschwinden, je nachdem wer sich ihnen noch anschließen wollte. Er hoffte das Alice und Jasper sie begleitete, damit man es als Familienurlaub sehen konnte. Jedoch wusste er nicht wie der Vorschlag bei den anderen ankommen würde.
      Bitte behalte dies für dich. Es ist schwer genug es vor Alice geheim zu halten’, lächelte er mich an und ich nickte ihm als Antwort.

      Es war ein kurzes Gespräch und ich ging wieder zu meiner Frau die immer noch auf dem Sofa war.
      “Was wichtiges?”, fragte sie mich als ich meine Hände auf ihre Schulter legte.
      “Er wollte die Situation wegen Seth noch mal ansprechen. Wir wollen die Wölfe darauf ansprechen, ob alles in Ordnung ist”, sagte ich lächelnd und küsste sie sanft.
      “Oh, Seth geht es bestens. Glaub mir.”, sagte Nessi als sie gerade die Treppe runter kam. “Ich bin noch mal weg...”.
      “Woher weißt du das mit Seth?”, kam mir Bella zuvor. Es war zwar nicht meine Frage gewesen, aber Bella wollte ihr ein wenig Freiheit lassen.
      “Ach ich habe ihn gesehen, auf der Feier in La Push. Mit einem Mädchen und er schien glücklich zu sein”, sagte sie und wippte leicht hin und her.
      “Ach wie schön. Hat sich Seth also auch geprägt?”, fragte Bella weiter, aber unsere Tochter zuckte nur mit den Schultern.
      “Naja, kann ich gehen?”, fragte sie nach einer Weile.
      “Wo willst du denn jetzt noch hin”, fragte ich, so als würde es mich nicht wirklich interessieren. Doch innerlich brannte ich auf die Antwort.
      “Naja, einfach… ein wenig raus und so.”, sagte sie zögernd, war dann aber auch schon verschwunden.
      “Mach es ihr doch nicht so schwer”, tadelte meine Frau mich.
      “Tue ich gar nicht, hab doch nur gefragt”, gab ich zurück.
      “Ja schon, aber lass ihr doch mal ihre Zeit”, meinte sie.
      “Wenn sie diese Zeit auch wirklich alleine verbringen würde.”, sagte ich gespielt verschwörerisch.
      Sind schon weg’, hörte ich Alice und dann waren sie schon verschwunden.
      “Was meinst du damit?”. Bella guckte mich jetzt mit großen Augen an.
      “Nun, wir haben ihr doch nahegelegt sich doch auch mal mit ein paar Schulkameraden zu treffen”, erklärte ich ihr.
      “Und sie scheint jemanden gefunden zu haben. Zumindest glaube ich es, weil sie mich seit dem konstant immer abblockt”.
      “Aber… wieso erzählt sie uns denn nichts?”, fragte Bella nun verwundert.
      “Vielleicht ist es ihr peinlich? Ich weiß es nicht. Sie gibt sich aber große Mühe nichts zu verraten.”, sagte ich und zog Bella nun zu mir.
      “Vielleicht weiß ja Alice mehr?”, überlegte sie. Ich antwortete nicht darauf und wartete auf den Sturm.
      “Alice weiß mehr oder? ALICE, komm her. Was weißt du davon? Jetzt rück schon mit der Sprache raus. UND ALICE KOMM RUNTER!”, fing es dann an. Ich seufzte und versuchte sie zu beruhigen.
      “Ja, Alice weiß mehr aber sie ist schon wieder weg. Sie darf aber nichts verraten und ich weiß nur das ihr spontaner Urlaub vielleicht doch nicht stattfindet.”, sagte ihr zu ihr.
      Sie schaute mich böse an und zog eine Schnute.
      “Es ist gemein das ihr beide immer so viel mehr wisst.”, sagte sie, sprang auf und ging zu Tür.
      “Wo willst du denn hin?”, fragte ich verwundert.
      “Ich gehe meine Tochter suchen”, beschloss sie und war auch schon verschwunden.

      Es war mitten in der Nacht als die beiden wieder nach Hause kamen. Erst kam Bella und im Schlepptau kam unsere Tochter. Sie sah etwas geknickt aus.
      “Ich glaube unsere Tochter möchte dir noch etwas sagen”, versuchte Bella ruhig zu sagen, doch ihn Unterton verriet das sie sauer war. Was hatte Nessi angestellt, das sich Bella so sehr darüber aufregte. Ich schaute meine Tochter an und sie sah wirklich verunsichert aus. Meine Frau hatte also ihre ernste Seite gezeigt. Schließlich kam Nessi auf mich zu um mir zu zeigen was passiert war, so wie es ihre Art war wenn sie etwas schwieriges erklären musste.

      Ich sah unser Gespräch, wo wir sie gebeten hatten sich Freunde in der Schule zu machen. Sie war über diese Entscheidung nicht glücklich gewesen. So fing sie an in der Schule an, sich mehr zu beteiligen. Bis sie ein Jungen an unserem Tisch sah. Bei dieser Szene musste ich leise Kichern, denn es war unser Tisch gewesen, als wir zur Schule waren. Und er saß genauso einsam und teilsnahmlos da. Nessi knurrte und ich wandte ihr wieder meine Aufmerksamkeit zu. Sie hatte sich an ihren Tisch gesetzt. Der Junge hatte von dem nichts mitbekommen und hat sich erschrocken. Und er schien verwirrt gewesen zu sein. Das Gespräch war belanglos. Jedoch hatte Nessi jemanden gefunden, denn sie teilten in den darauf folgenden Tagen und Wochen immer die Pausen. Ein Problem war aber das der Junge, Jason, immer aufmerksamer wurde. Meine Tochter hatte sich ein Spaß daraus gemacht, sich anzuschleichen und ihn zu erschrecken. Er schien sich daran gewöhnt zu haben, jedoch war er misstrauisch geworden. Genau wie sie bei der Feier von La Push verschwunden waren. Die Bilder wurden langsamer und zuckten etwas bis sie dann am heutigen Tag angelangten. Jason war mit in Port Angeles gewesen und sie hatten den Tag gemeinsam verbracht. Dann waren sie auf ihrer Lichtung gewesen.


      Ich werde sicherlich nicht vom knalligen Plan eines anderen Mannes gefangen sein. Mein Schicksal ist mein Schicksal.

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    • Nachdem ich in >Der über mir< einen beängstigenden und unbeabsichtigten Volltreffer gelandet habe, wollen wir mal schauen, wie gut ich bei deinem FF abschneide.

      Wie du bereits in der Einleitung angekündigt hast, handelt es sich nicht um FF, welches mit dem One Piece Universum im Zusammenhang steht, weswegen wir abwarten müssen, ob meine Teufelsfrucht auch hier ihre volle Wirkung entfalten kann. Ich bin da aber ziemlich zuversichtlich, da ich schon ein paar Ideen habe. Deine vorherige Version der Geschichte habe ich nicht gelesen und werde es auch nicht tun. Ich habe nur die ersten paar Absätze des ersten Kapitels überflogen, um mir einen kleinen Überblick zu verschaffen, in wieweit dein neues Projekt dem alten Einspricht, da ich bei einem anderen FF, mit einer solchen Umsetzung, als Leser eher schlechte Erfahrungen gemacht habe. Du hast anscheinend einige Namen geändert und auch beim Setting bzw. der Erzzählart, -reihenfolge, Informationsweitergabe... ach was auch immer. Die Informationen in den ersten Absätzen des alten Kapitels waren mir jedenfalls schon aus deinem neuen Kapiteln bekannt, auch wenn sie an anderer Stelle kamen. Ob die neue Sortierung nun besser als die Alte ist, kann ich nicht beurteilen, da ich nicht so viel gelesen habe. Weiterhin darfst du von mir auch sonst keine professionelle Bewertung deiner Grammatik und Rechtschreibung erwarten, da ich mit diesen oft selbst auf den Kriegsfuß stehe. Mein Spezialgebiet liegt da eher im Bereich der Spekulation und Aufdeckung.

      Zunächst wäre aber noch die Frage des Generes zu klären, damit ich auch weiß, in welche Richtungen ich spekulieren kann. Der Titel Mittsommernachtstraum, lässt zumindest mich, an Shakespeares Stück >A Midsummer Night’s Dream< denken, weswegen ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass in deinem FF auch Fantasy bzw. Mystische oder Sagen bezogene Elemente enthalten sind. Ich habe das Stück an sich zwar nie gesehen oder gelesen, aber es kommen Elfen darin vor. Unter diesen Gesichtspunkten werde ich mal mit meinem Spekulationen beginnen. Falls ich mit der Vermutung zu diesem Elementen total falsch liege, bitte ich um eine Berichtigung, auch wenn es so für dich sicher unterhaltsamer werden dürfte.

      Zu Nessi hatte ich mir schon einige Gedanken gemacht, bevor ich mit dem Schreiben angefangen habe und bin, besonders wegen ihrem Spitznamen, eher in Richtung Meer gegangen. Allerdings habe ich dann doch mal ihren kompletten Namen (Renesmee (Cullen) ) in Googel eingegeben, bevor ich mit diesem Absatz begonnen habe. Dadurch ergaben sich dann einige neue Inforationen, die den vorangegangenen Absatz und auch viele meiner Ideen und Spekulationen etwas über den Haufen geworfen haben. Also ab jetzt ist es ein etwas anderer Kommentar, als Anfangs gedacht und nein, den Anfang möchte ich nicht noch einmal überarbeiten.

      Bei dem Namen Renesmee Cullen hat mich Google direkt auf auf Twilight gestoßen und nein, ich habe die Reihe nie gelesen. (Hauptsächliche) Liebesromane waren zu der Zeit nicht mein Ding und als ich gehört habe, dass die Vampire glitzern war es ganz vorbei. Trotzdem habe ich einen groben Überblick über die Handlung, dank meiner Cousine und vielen anderen aufgeschnappten Randinformationen, war damals kaum zu vermeiden. Ähnlich wie bei Harry Potter, die Tribute von Panem oder Games of Thrones, wobei ich hier jeweils die Bücher gelesen, aber nie die Filme/Serien geschaut habe, bis auf die ersten paar von HP. Nachdem dann auch noch Forks und die anderen Namen in die Twilight-Wiki-Suche eingegeben habe und es fast immer einen Treffer gab, scheint sich dein FF in dieser Richtung zu bewegen. Ich will nicht sagen, dass ich mir sorgen mache oder dass deine Inspirationen schlecht sind, aber glitzernde Vampire sind nicht so ganz meine Sache und wenn man sich erst aus irgendwelchen Gründen eine Meinung zu seinem Thema gebildet hat, kann es schwer sein diese wieder Abzulegen. Weiterhin haben diese Informationen, meine ersten Überlegungen und Ideen, doch ziemlich über den Haufen geworfen. Diese gingen mehr in die Richtung Wasserwesen und andere mystische Gestalten, bzw. griechische/keltische Sagen und nicht zu Vampire und Werwölfe. Allerdings will ich insgesamt deine Idee nicht vorschnell verurteilen oder ablehnen, nur weil ich eine deiner (wahrscheinlichen) Inspirationsquellen nicht mag, weswegen ich versuchen will, möglichst unvoreingenommen an die weitere Geschichte heranzugehen.

      Jedenfalls lösen ich mich mal davon, welche übernatürliches Wesen Nessi nun ist oder sagen wir besser, ich versuche mal so zu argumentieren als hätte die Twilightinfo nicht erhalten, denn es gibt schon einiges auffälliges an ihr. Zunächst natürlich ihre Fähigkeit aus dem Nichts aufzutauchen oder sollte man besser sagen, sich sehr leise zu bewegen. Weiterhin scheint sie auch an der Schule einen gewissen Ruf zu haben, zumindest wird so etwas angedeutet, bzw. Jason fällt auf, dass ihn die anderen Schüler so behandeln, als wüsste er etwas wichtiges (über Nessi) nicht. Weiterhin ist natürlich auch der fehlende Wagen am Ende von Kapitel zwei Auffällig. Wie bereits geschrieben, habe ich ihr zunächst irgendein mystischen Wesen zugeschrieben, was am ehesten in die altgriechische oder keltische Sagenwelt gehört oder das sie zumindest eine Verbindung zu dieser hat, wie Wissen über dessen Existenz, von Wesen aus diesem Kreis abstammt (Halbblut) oder sonst wie dazugehört.

      Ihr Verschwinden bei Auftauchen von Seth habe ich darauf bezogen, dass er entweder etwas über ihrer Herkunft/Hintergrund weiß oder eben umgekehrt. Seth, ein Gott im alten Ägypten, habe ich damit auch eine Verbindung in die mystische Welt zugeschrieben. Wer von den Beidnen jetzt wie genau damit in Verbindung steht oder wer was genau weiß, ob Seth und Nessi auch mal ein Paar waren, hatte ich noch nicht so ganz ausgearbeitet. Trotzdem habe ich irgendwelche Verbindungen zwischen den beiden Vermutet, im positiven wie im negativen Sinne, Freundschaft, Feindschaft, Familie, gegeneinander, miteinander, alles war irgendwie noch möglich. Dies wäre dann wohl der Hauptteil meiner weiteren Spekulationen geworden, wenn wieder neue Informationen aufgetaucht wären.

      Allerdings scheint es aber aufgrund der vielen vielen Namensüberschneidungen, Seth Clearwater gehört auch dazu, doch eher eine Fortsetzung von Twilight zu werden. Wie bereits erwähnt, ich weiß noch nicht was ich davon halten soll und werde. Allerdings nimmt es mir gerade irgendwie etwas den Wind aus den Segeln, wenn es ums Spekulieren über den weiteren verlauf der Geschichte oder Geheimnisse geht. Da sieht man mal wieder, wie einem zu viele Informationen den Spaß verderben können. Denn eigentlich wollte ich ursprünglich nur Renesmees Vornamen googeln, um zu schauen, ob es dazu irgendwelche interessanten Hintergrunde gibt, wie bei Jason oder Seth, denen ich auch ohne Googeln einiges im Sagen und Mythen Bereich einiges zuschreiben kann. Als Googel denn direkt ihren kompletten richtigen Namen vorschlagen hat, war ich dann noch erstaunt und habe einfach weiter recherchiert. Das klingt jetzt alles irgendwie viel negativer für dein Projekt, als ich es eigentlich meine. Deine Geschichte hat mit sehr gut gefallen und versprach auch spannend zu werden, mit viel Platz für Spekulationen über die Hintergründe zu deinen Charakteren. Nachdem ich aber nun die ganzen (vermeintlichen) Verbindungen zu Twilight gefunden habe, frage ich mich derzeit, >Was gibt es für mich noch hier Herauszufinden?<. Die Überlegungen zu den Hintergründen der Charaktere füllen einen Großteil meiner Kommentare und jetzt sehe ich diesen Bereich schon zu gut gefüllt. Ich werde auf jeden Fall, dein Projekt erst mal weiter verfolgen, kann dir aber nicht versprechen zu jedem Kapitel etwas zu schrieben, wenn sich die Geschichte weiter in die Richtung entwickelt, welche ich derzeit sehe.

      In diesem Sinne bis zum nächsten mal.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

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    • Antwort zu qoii + Kapitel III

      Jetzt nach viel zu langer Zeit schaffe ich es endlich mal eine Antwort zu verfassen

      Ich versuche es einigermaßen kurz zu halten:

      Im Prinzip hast du Recht: Es wird eine Fortsetzung von Twilight. Aus dem einfachen Grund - mir hat das Ende nicht gefallen. Außerdem bietet diese Twilight Welt viel viel mehr (wie ich finde) wenn man nicht dieses Ich bin ein Vampir *bling bling* Ich glitzer in der Sonne, ich bin gefährlich hätte. Es war alles viel zu Nett, harmonisch und freundlich. Es gibt eine Fanfiction aus der Sicht von Edward - welche wesentlich düsterer wirkt.

      Was man dazu sagen sollte: Ich werde versuchen bestehende Bindungen auch bestehen zu lassen - das heißt wer da mit wem verwand und wer mit was zu tun hat kann man alles nachlesen.

      Was gibt es jetzt noch herrauszufinden?
      Ich habe für mich selber noch ein paar Szenarien gefunden, welche in Twilight angeschnitten worden sind - welche mich aber unzufrieden gestellt haben. Diese werde ich nun ausführlicher noch mal nach meinem Geschmack aufrollen. Ich denke ich kann so viel verraten (was ich schon gemacht habe): Ich werde versuchen diese Twilight Welt nicht in diesem Bling Bling Glitzer Vampir Friede Freude Eierkuchen Schema aufrecht zu erhalten - denn wenn man eine unfreundlichere Variante wählt bietet es viel mehr Möglichkeiten

      Ich hoffe ich konnte mit der Antwort ein wenig helfen und anbei jetzt auch Kapitel III mal veröffentlicht. (Also jetzt auch wirklich - ist oben angehängt)


      Update:
      Ja es ist noch nicht Dienstag, da ich jedoch bis Mittwoch nicht da bin, gibt es Kapitel IV - Verlorene Geheimnisse halt jetzt schon. Es ist Oben im ersten Post zu finden.

      Ankündigung:
      Ich habe aktuell mit argen Internetproblemen zu kämpfen (200k Leitung bestellt - 17Kbps kommen an) - diese Probleme sollen sich noch bis Juni hinziehen. Sollte es also mal zu Verzögerungen kommen, liegt es daran das ich schlicht und einfach kein Internet habe.

      Ich werde sicherlich nicht vom knalligen Plan eines anderen Mannes gefangen sein. Mein Schicksal ist mein Schicksal.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Akkarin ()

    • Es hat lange gedauert und ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich das wirklich machen soll. Ich bin selber damit so lala zufrieden aber da ich mittlerweile 20 Kapitel weiter geschrieben habe und das sonst niemand lesen kann, fand ich es zu schade um es verrotten zu lassen. Ich werde es also fortführen und die restlichen Kapitel hier freigeben, nach und nach.

      Vielleicht schaffe ich es ja ein Rythmus reinzubekommen.

      Update: Still und Heimlich - Kapitel 6

      Update2: Uuund Kapitel 7

      Kapitel V - Die Erkenntnis

      Abgesehen von dem ersten Ferientag, wo ich mit Renesmee unterwegs war, passierte wirklich nichts besonderes. Ich flüchtete so schnell wie möglich aus dem Haus, denn ich konnte es nicht mehr ertragen wenn Seth bei uns war. Nicht das ich ihn unsympathisch fand, es war nur anstrengend. Meiner Mutter gefiel das Geturtel und sich freute sich fast noch mehr als Sarah, wenn es an der Tür klingelte. Für mich war es dann das Signal zu verschwinden. Ich fuhr meist außerhalb von Forks um die Gegend zu erkunden. Der Ausflug mit Renesmee hatte mir gezeigt, das ich mich hier in der Umgebung noch so gut wie gar nicht auskannte. Deswegen habe ich immer Tagesausflüge unternommen. Mal nach Olympia oder nach Seattle. Heute wollte ich ein wenig an der Küste entlang fahren und die mir die etwas kleineren Städte angucken. Damit würde ich auch wieder den ganzen Tag beschäftigt sein. Ich machte mich fertig und packte ein paar Sachen für unterwegs ein. Dann ging ich in die Küche um mich abzumelden.
      “Ich bin wieder weg”, sagte ich nur kurz und meine Mutter sah mich an.
      “Schon wieder? Wo geht es denn heute hin?”, fragte sie mich. Ich zuckte mit Schultern.
      “Weiß ich noch nicht genau, vielleicht fahre ich auch einfach nur so ein wenig rum.”
      “Kannst du mich nach La Push bringen?”, hörte ich Sarah hinter mir fragen.
      “Kann ich machen, aber ich wollte jetzt los. Bist du fertig?”, antwortete ich.
      “Kommt aber nicht so spät wieder.”, mahnte unsere Mutter also wir 5 Minuten später das Haus verließen.
      “Du kannst auch bei uns bleiben.”, schlug Sarah mir vor. “Seth’s Freunde sind echt cool drauf.”
      “Vielleicht das nächste Mal, heute will ich aber noch mal unterwegs. Dann habe ich zumindest alles in der näheren Umgebung schon mal gesehen”, antwortete ich. Das waren auch die einzigen Worte, die wir während der Fahrt gewechselt haben. Ich ließ meine Schwester am Strand aussteigen. Seth erwartete sie schon Sehnsüchtig aber ich fuhr direkt weiter. Ich versuchte mich immer an der Küste zu halten, was mir nicht immer gelang. Es war ein schönes Gefühl, mal nicht die belebten Straßen der Stadt zu fahren, sondern immer etwas abseits der Hauptstraße. Ich fuhr für meine Verhältnisse gemächlich und achtete bewusst auf die Umgebung. Immer wieder endete mein Weg in Sackgassen, jedoch machte es mir nichts aus. Da ich kein wirkliches Ziel hatte, konnte ich mich auch nicht verfahren. So fuhr ich weiter die kleinen Nebenstraßen lang und versuchte mir alles einzuprägen. Ich bemerkte das es in der Umgebung wirklich schöne Ecken gab, wo man mal ein Ausflug machen könnte. Entweder ging man Zelten und man fuhr zu einem See der hier in der Nähe war. Nachdem ich einige Stunden (eher Sinnlos) durch die Gegend gefahren war, machte ich mich wieder auf den Heimweg. Es dauerte ungefähr eine Stunde bis ich wieder auf den Straßen von Forks war. Zuhause angekommen war ich alleine, Sarah war noch in La Push und meine Mutter war bei Freunden. So hatte ich das Haus für mich alleine. Ich ging jedoch nur auf mein Zimmer und legte mich ins Bett. Da ich nicht wusste was ich sonst noch machen könnte, machte ich etwas Musik ein und döste dabei ein.

      Die Sonnenstrahlen weckten mich am nächsten Morgen und schreckte aus dem Bett. Mir war nicht bewusst gewesen das ich kaputt gewesen war. Ich streckte mich und dachte über mein Traum nach. Obwohl es kein wirklicher Traum war, sondern eher Farben. Zwischendurch hatte ich Renesmee Gesicht gesehen und ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Es gefiel mir auf der einen Seite, jedoch machte es mir auch Angst. Noch während ich darüber nachdachte, platzte Sarah in mein Zimmer.
      “Na, hast du endlich ausgeschlafen?”, fragte sie mich. Ich grunzte jedoch nur. ‘Was will die schon wieder’, dachte ich nur.
      “Die Quileute wollen heute ein Lagerfeuer machen, so mit Stockbrot, Grillen und so. Willst du mit?”, fragte sie mich.
      “Was soll ich denn bei Leuten die ich nicht kenne?”, fragte ich im Gegenzug. Denn außer meiner Schwester und Seth würde ich da keinen kennen.
      “Es sind ja nicht nur Leute es La Push da. Die Quileute haben das nur organisiert, aber jeder ist eingeladen. Da sind bestimmt auch welche aus deiner Klasse. Ach komm schon, Seth hat auch gefragt. Er hat das Gefühl du magst ihn nicht.”, sagte sie.
      “Seth ist okay. Nur ihr beide gemeinsam seid anstrengt.”, lachte ich als Antwort. “Ich schau mal ob ich Lust habe, dahin zu fahren, okay?”
      Sarah guckte etwas mürrisch aber gab sich mit der Antwort zufrieden. Sie verließ mein Zimmer und ich warf mich zurück. ‘Vielleicht sollte ich wirklich mal gucken wer da ist. Ich habe auch keine Lust mehr doof in der Gegend rum zu fahren und so langsam weiß ich nicht mehr was ich machen soll’, dachte ich und stand dann auf. Beim Frühstück fragte Sarah mich dann wieder.
      “Hast du was dagegen, wenn wir früher hinfahren?”, schaute sie mich vorsichtig an. Ich nickte jedoch nur, da ich keine Lust mehr hatte zu antworten. Mir war klar das sie nur zu Seth wollte, jedoch wusste ich nicht was ich machen sollte. Also konnte ich mich genau so gut in La Push langweilen.
      Ich beendete mein Frühstück relativ schnell und machte mich dann fertig.
      “Wir können dann los…”, sagte ich zu meiner Schwester, welche mich dann verdutzt anschaute.
      “Wie, jetzt?”, fragte sie mich.
      “Ja… jetzt. Oder willst du noch warten?”, fragte ich sie. Sie sprang sofort auf und machte sich in windeseile fertig.
      “Ihr habt es heute ja eilig.”, bemerkte meine Mutter, als sie gerade aus dem Garten kam.
      “Nö, ich spiele nur mal wieder Taxi.”, antwortete ich.
      “Bist du heute auch beim Lagerfeuer?”, fragte sie mich.
      “Jaaa… ich habe sonst ja nichts vor”, beantworte ich ihre Frage und sie nickte. Dann kam auch schon Sarah wieder und wir gingen zu meinem Auto.
      “Na, das hättest du echt mal Waschen können, oder?”, sagte sie, kaum als sie aus der Haustür war.
      “Du kannst ja auch laufen”, antwortete ich und stieg ein. Ohne ein weiteren Kommentar folgte sie mir und ich fuhr los.
      “Was ist eigentlich mit Renesmee?”, fragte sie mich auf halber Strecke.
      “Was soll mit ihr sein?”. Ich wollte dieses Gespräch nicht.
      “Habt ihr euch schon mal wieder gesehen?”, hakte sie weiter nach.
      “Ja, am ersten Ferientag. Wir waren in Port Angeles. Aber seit dem habe ich auch nichts mehr von ihr gehört.”
      “Hast du dich mal bei ihr gemeldet?”
      “Nein.”
      “Wieso nicht? Ich dachte du magst sie.”
      Ich antwortete nicht darauf, weil ich nicht die richtigen Worte fand. Denn irgendwie hatte ich kein Anlass gefunden, zu ihr zu fahren. Desweiteren wusste ich auch nicht genau wo sie wohnte. Jeder in Forks wusste eigentlich das die Cullen’s im Norden ihr Anwesen hatten. Doch wenn man nach einer Wegbeschreibung fragte, konnten die wenigsten helfen. Es war ein wenig seltsam.
      “Wenn du mir eine Wegbeschreibung geben kannst, fahre ich da morgen hin.”, sagte ich scherzend. Jedoch bekam ich keine Wegbeschreibung, so unterhielten wir uns auf dem Weg nicht weiter. Wieder mal fuhr ich zu dem Strand, den ich jetzt schon in ein paar Wochen häufiger gesehen hatte als das komplette Jahr davor. Kaum stand der Wagen, sprang meine Schwester aus den Wagen und rannte auf den Strand zu. Erst da bemerkte ich die Gruppe, die da stand. Ich war überrascht das ich sie erst nicht gesehen hatte. Wenn ich vorher der Meinung war, das Seth schon riesig war, so kam er mir in dieser Gruppe fast klein vor. Alle Männer die dort standen, waren von ähnlicher Statur und mindestens 2 Meter hoch. Ich folgte meiner Schwester langsam und stellte mich etwas abseits der Gruppe. Seth entdeckte mich aber sofort.
      “Hey, super das du gleich mitgekommen bist”, rief er mir zu.
      “Das sind Paul mit Rachel und Collin. Das hier sind Quil und Claire. Nachher kommt der Rest auch noch”, stellte er mir alle vor und ich versuchte mir die Namen zu merken. Ich wusste jedoch das ich nach 5 Minuten nicht mehr wissen würde, welcher Name zu welcher Person gehörte. Sarah begrüßte alle, als wären sie schon seit Jahren befreundet.
      Ich hielt mich jedoch etwas zurück und ging zum Wasser. Von dort aus beobachtete ich das ganze Szenario und mir fiel auf das sich die Paare genau wie Sarah und Seth verhielten. Wenn auch nur einer von beiden sich bewegte, sei es um das Gewicht zu verlagern oder sich anders hinzustellen, reagierte der Partner sofort. Was ich jedoch ein wenig seltsam fand war, das sich das Claire so an Quil klammerte. Sie war vielleicht gerade mal 10 Jahre alt, ließ aber Quil nicht ein Moment alleine. Bei Rachel und Paul war der Vergleich besser zu sehen. Sie waren nicht mehr ganz so verliebt, wahrscheinlich waren sie auch schon länger zusammen aber trotzdem bewegten sie sich als wären sie eine Einheit. Interessiert beobachtete ich die Gruppe, bis Seth sich von meiner Schwester löste und auf mich zu kam.
      “Was ist los?”, ließ er sich neben mich in den Sand fallen.
      “Nichts, was sollte los sein?”
      “Naja, kaum bist du da, verziehst du dich auch wieder”
      “Ich kenne hier halt niemanden.”
      “Dann macht es das auch nicht besser, wenn du dich abschottest”.
      Ich zuckte nur mit den Schultern. Seth hatte zwar Recht, jedoch fühlte ich mich in La Push immer noch nicht wohl.
      “Hast du eigentlich ein Problem damit?”, fragte er mich.
      “Hm?”, ich wusste nicht worauf er hinaus wollte.
      “Jedes Mal wenn ich bei euch war, hat es keine 5 Minuten gedauert und du bist mehr oder weniger geflüchtet.”
      Ich musste auflachen.
      “Nein, ich habe kein Problem damit. Es ist einfach… anstrengend in eurer Nähe zu sein. Ich bin so viel … Liebe und Harmonie nicht gewöhnt”, antwortete ich immer noch lachend. Seth entspannte sich dabei etwas.
      “Also hat es nichts mit mir zu tun?”
      “Nein.”
      Seth zeigte wieder sein breites Grinsen und mir kam es ein wenig animalisch vor. Jedoch konnte ich mich auch täuschen.
      “Aber warum sitzt du jetzt hier?”, fragte er wieder. Ich überlegte, ob ich ihm die Wahrheit erzählen sollte oder ihn anlügen sollte. Ich entschied mich für die Wahrheit.
      “Es ist einfach, das ich mich hier nicht so wohl fühle”
      “Wirst du krank? Oder ist dir kalt? Sollen ich dir eine Decke holen?”
      “Nein, nicht so … es ist einfach der Ort. Ich kann es nicht erklären, es ist mir einfach nicht so geheuer”, erklärte ich ihm dann schnell, bevor er aufstehen konnte.
      “Oh… achso.”, kam es zögernd.
      “Naja, vielleicht gewöhnst du dich noch daran”
      Wir saßen eine Weile da und es war lustig anzusehen wie Sarah immer wieder zu uns schaute und nervös wurde.
      “Ich glaube, ich gehe mal wieder zu Sarah bevor sie mir da umkippt. Du kannst ja gleich nach kommen oder so”, sagte Seth und ging wieder zu meiner Schwester, die sich sofort beruhigte. Es war erstaunlich welche Wirkung Seth auf sie hatte. Sie unterhielten sich kurz und Sarah schaute kurz in meine Richtung. Ihren Blick konnte ich nicht wirklich deuten, jedoch wurde ihre Aufmerksam dann von Rachel beansprucht.
      Nach und nach kamen immer wieder Leute zu Strand, so das er bald gut gefüllt war. Ich stand auf und stellte mich zu der Gruppe, wo auch Sarah war. Dort waren zumindest Namen, die ich schon kannte. Von meinen Klassenkameraden hatte ich noch keinen gesehen.
      “Wie heißt du eigentlich”, fragte mich jetzt einer aus Gruppe.
      Erst da fiel mir ein das ich mich noch gar nicht vorgestellt hatte.
      “Sein Name ist Jason”
      Renesmee war wieder mal hinter mir aufgetaucht und ich verdrehte die Augen.
      “Hast du wirklich vergessen dich vorzustellen?”, flüsterte sie mir zu.
      “Ich war damit beschäftigt, mir die Namen von diesen Ungeheuern zu merken. Ist dir schon mal aufgefallen wie groß die sind?”, flüsterte ich zurück.
      “Ach, deswegen warst du die ganze Zeit abseits.”, bemerkte sie, jedoch bekam ich keine Gelegenheit darauf einzugehen.
      “Hey Jason, kannst du Helfen? Wir wollen das Holz eben zusammentragen”, rief Quil mir zu. Ich schaute Renesmee noch mal an. Sie lächelte aber einfach nur und schob mich dann in die andere Richtung.
      “Na komm, dann hast du was zu tun.”
      Ich folgte Quil zum Holzlager, wo auch Paul und noch 2 andere warteten.
      “Super, kannst du mit Quil den Haufen da drüben nehmen?”, fragte ich mich der Größere von den beiden. Ich nickte und ging zu den Holzscheiten. Quil holte noch eine Platte.
      “Wir stapeln das Holz auf der Platte, dann können wir mehr transportieren.”, meinte er und fing an das Holz zu stapeln. Ich half ihm dabei. Die anderen folgten unserem Beispiel.
      Als wir gut die Hälfte aufgeladen hatten, meinte Quil das es erst mal reichen müsste. Ich versuchte meine Seite anzuheben, schaffte es aber nur mit Mühe. Quil seinerseits hatte keinerlei Probleme. ‘Irgendwas an denen ist doch Faul’, dachte ich nur verbissen, als wir die Platte trugen. Da jetzt noch mehr Leute an den Strand angekommen war, halfen sie uns das Holz zu einem großen Lagerfeuer zu legen. Mittlerweile waren auch Chris, Hendrik und Lucas aus meiner Klasse dort.
      “Hey, mit dir haben wir ja am wenigsten gerechnet, was verschlägt dich denn hier her”, begrüßte Chris mich.
      “Langeweile”, war meine knappe Antwort. Hendrik und Lucas staunten auch als sich mich sahen, jedoch freuten sie sich auch.
      “Ich weiß gar nicht ob die anderen kommen. So wie es aussieht geht die Grippe rum. Sophie hat es auch erwischt. Nicole und Nora fühlten sich auch nicht wohl und wollten lieber zu Hause bleiben. Aber Nessi habe ich auch gesehen. So müssen wir hier wohl unsere Klasse vertreten”, erzählte Lucas. Wir setzten uns an die Mauer und beobachteten das Treiben. Nach und nach verschwanden sie jedoch wieder weil sie Bekannte oder Freunde sahen. So saß ich bald wieder alleine und ich hatte meine Ruhe. Ich beobachtete die Leute, wie sie lachten und sich unterhielten. Einige fingen an zu tanzen oder saßen so wie ich einfach nur da. Irgendwann entdeckte ich Renesmee wieder. Sie stand bei dem Typen, der mich angesprochen hatte beim Holz tragen. Daneben stand Seth mit meiner Schwester und auf der anderen Seite war Quil mit Claire. Gegenüber von ihnen stand der Rest aus der Gruppe und diejenigen welche dazugekommen waren. Ich beobachtete Renesmee wieder eine Weile und dachte darüber nach wie es kam das sie so hell erschien. Lag es nur daran das die Quileute im Allgemeinen ein dunkleren Hautton hatten? Jedoch stachen zwei weitere Personen ähnlich hervor wie Renesmee, eben wegen dieser hellen Hautfarbe. Erst dann fiel mir auf das es sich um die Cullen’s handelte.
      Ich musste leicht schmunzeln. ‘Gegensätze ziehen sich halt an’, dachte ich. Als ich sie weiter beobachtete fiel mir auf das sich Renesmee genau wie die anderen Frauen beziehungsweise Mädchen verhielt. Sobald sich der Partner, der neben ihr stand, reagierte sie darauf. Erst war mir es nicht bewusst geworden, ich fand es eher amüsant.
      Die beiden sind zusammen!’, wurde mir schlagartig bewusst. Urplötzlich hatte ich ein Klos im Hals und ich wusste nicht warum. Natürlich mochte ich Renesmee, jedoch hatte ich kein Gedanken daran verschwendet, wie sehr ich sie mochte. ‘Sollte ich jetzt wirklich eifersüchtig sein? Wir sind doch nur Schulfreunde. Okay, wir haben einmal außerhalb der Schule etwas gemacht. Aber sonst? Sie hatte nie eine Andeutung gemacht, das es mehr wäre. Genauso wenig wie ich. Es gibt also kein Grund eifersüchtig zu sein’, dachte ich.
      “Kann ich mich zu dir setzen?”, fragte Renesmee unschuldig. ‘Und irgendwann musst du mir verraten, wie du das machst’, dachte ich entschlossen. Als ich jedoch antworten wollte, bemerkte ich, das sie schon neben mir saß.
      “Weißt du, wenn man etwas fragt sollte man den Gefragten zumindest die Chance zu lassen zu antworten”, sagte ich. Darauf hin sagte sie nichts und ich schaute wieder zur Gruppe wo sie noch vor wenigen Augenblicken stand.
      “Ist das dein Freund?”, fragte ich. Eigentlich wusste ich die Antwort schon, aber ich wollte die Bestätigung. Renesmee ließ sich mit der Antwort Zeit. Eigentlich war das schon Bestätigung genug.
      “Naja… ja schon, irgendwie”, seufzte sie schließlich. Ich wiederholte ihre Antwort in mein Gedanken. Überzeugend ist anders. ‘Nein, so darfst nicht mal ansatzweise denken’, ermahnte ich mich.
      “Davon hättest du mir ruhig mal was erzählen können”, antwortete ich und konnte die Verbitterung nicht wirklich unterdrücken.
      “Ich wollte ja, ich wusste aber nicht wie. Es ist… anders. Ich kann es schlecht erklären”, murmelte sie leise.
      “Lass mich raten. Eines von dein vielen Geheimnissen?”, fragte ich jetzt lachend. Renesmee sah mich kurz schockiert an.
      “Naja… jaaaa”, sagte sie langsam und es wurde wieder still.
      Wir saßen nebeneinander und guckten uns das Grillfest an.
      “Willst du jetzt noch was mit mir zu tun haben?”, fragte sie schließlich. Ich schaute sie verwundert an, jedoch mied sie meinen Blick. Das Feuer spielte mir vermutlich wie beim letzten Mal wieder ein Streich, denn in meinen Augen leuchtete sie sanft im Licht.
      “Warum sollte ich jetzt nichts mehr mit dir zu tun haben wollen? Nur weil du vergeben bist? Das doch Quatsch.”, antwortete ich und unsere Blick trafen sich.
      “Also ignorierst du mich jetzt nicht wieder?”, fragte sie vorsichtig.
      Innerlich hatte ich meine Zweifel ob ich sie wirklich wieder ignorieren konnte. Zumindest wollte ich es nicht, denn ich hatte mich in der Zeit zu sehr daran gewöhnt mit ihr zu reden oder meine Zeit mit ihr zu verbringen.
      “Nein, ich werde dich nicht ignorieren. Und wenn du willst können wir auch öfter was gemeinsam unternehmen”, antwortete ich und biss mir sofort auf die Zunge. ‘Das war einer zu viel’, dachte ich. Jedoch strahlte mich Renesmee mich an.
      “Super, ich hol dich morgen ab”, rief sie freudig und sprang auf.
      “Warte mal, was hast du vor?”, rief ich noch hinter her doch hörte sie mich nicht mehr. Ich schaute ihr hinterher und lächelte. Sie tänzelte zu der Gruppe und stellte sich sofort zu ihren Freund. Er schaute kurz in meine Richtung und ich erschauerte. Genau wie Seth war er einfach unheimlich, obwohl ich noch nicht ein Wort mit ihm gewechselt hatte. Er schaute jedoch nicht böse, sondern eher neugierig. Dann unterhielt er sich mit Seth, während Renesmee sich mit den anderen unterhielt. Sie schimmerte immer noch im Licht, so als würde das Feuer für sie tanzen. Ihre Bewegungen waren niemals ruckartig sondern eher wie Wasser. Ich dachte nicht an die Zeit oder das was um mich herum passierte.

      Irgendwann stand ich auf und ging zu meiner Schwester.
      “Hey, ich mach mich gleich auf den Weg nach Hause. Bleibst du noch hier?”, fragte ich sie
      “Kannst du noch eben 5 Minuten warten, dann komm ich mit.”, antwortete sie und ich nickte.
      “Wollt ihr echt schon los? Die Party hat doch noch gar nicht angefangen.”, meinte Quil und hob Claire auf seine Schultern.
      “Naja, Sarah kann ja noch hier bleiben, aber ich würde gern gehen.”
      “Wir bringen sie schon gut nach Hause, mach dir keine Sorgen.”, grinste Paul.
      Was dann passierte konnte ich selbst danach nicht erklären. Die bisher aufgelöste und entspannte Spannung schwang um. “Sam?”
      “Jake?”
      Das waren die einzigen Fragen, die gestellt wurden. ‘Jake, so heißt also Renesmee Freund. Und der andere heißt Sam’, dachte ich, denn die beiden haben es ebenso wie ich versäumt sich vorzustellen. Ich wusste auch nicht was ich verpasst hatte, denn die Stimmung wurde immer angespannter.
      Sam und Jake schauten angestrengt Richtung Wald, als würden sie sich auf etwas konzentrieren.
      “Wir müssen los. Sofort.”, meinte Jake auf einmal und lief los. Sam nickte und folgte ihm mit den anderen.
      “Hey Jason, nimm Sarah doch mit”, rief Paul mir zu und rannte zu Sam. Innerhalb von Sekunden war die Gruppe verschwunden und ich stand alleine dort. Naja nicht ganz alleine, denn Renesmee und die anderen beiden waren auch noch da. Kurz darauf war Sarah auch wieder da.
      “Ich bin muss auch los.”, sagte Renesmee und verschwand mit denen die noch von der ursprünglichen Gruppe noch da waren. Ich verstand nur Bahnhof, was war denn passiert, dass alle so hektisch aufbrachen. Jedoch waren sie schon verschwunden und ich stand mit meiner Schwester alleine.
      “Kannst du mir mal erklären was passiert ist?”, fragte ich sie.
      “Ähm… nicht wirklich. Ich weiß auch nicht was passiert ist”, antwortete sie, jedoch sah sie nicht annähernd so verwirrt aus wie ich mich fühlte. Sie hatte eine Ahnung, doch wollte sie mir nichts verraten.
      “Lass uns nach Hause fahren”, meinte sie dann nur und ging zum Auto. Ich guckte ihr verblüfft hinterher. Ihr Freund war gerade ohne jede Erklärung verschwunden und es störte sie nicht? Ich würde Liebebeziehungen wohl nie verstehen. Ich folgte ihr und fuhr nach Hause. Auf dem Weg schaute Sarah nur aus dem Fenster, als würde sie etwas suchen. Ich fragte nicht nach, denn ich war noch mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt.
      Irgendwas war an La Push faul und der heutige Abend bestätigte nur meine Meinung. Ich nahm mir vor in Zukunft diesen Ort wieder zu meiden, denn er hatte etwas unheimliches an sich.




      Kapitel VI - Ein Ausflug mit Folgen

      Sarah erwähnte beim Frühstück auch nichts von dem Abend. Unsere Mutter fragte uns natürlich aus und ich überließ Sarah die Antworten, was sich als Fehler raus stellte.
      “Und Jason hat wieder mit Renesmee geflirtet”, kicherte sie auf einmal.
      “Das kann man nicht mal im entferntesten Flirten nennen. Außerdem ist sie ja schon vergeben”, sagte ich sofort und warf ein bösen Blick auf meine Schwester.
      ‘Was soll denn die Scheiße. Nur weil das mit Seth öffentlich ist, heißt es nicht das Renesmee kein Tabu Thema mehr ist’, dachte ich und der Hoffnung sie würde es verstehen.
      “Oh, das tut mir leid Jason”, meinte meine Mutter mitfühlend.
      “Mum, ist schon in Ordnung. Ich weiß nicht was Sarah gesehen hatte, ich hatte aber kein Interesse. Und nur weil sie jetzt ein Freund hat, geht doch nicht die Welt unter.”
      Das war mehr gute Miene zum bösen Spiel und meine Schwester wusste das auch. Jedoch behielt sie ihren Kommentar für sich.
      Da klopfte es auch schon an der Tür und Sarah sprang auf. Natürlich konnte sie es kaum erwarten, Seth wieder zu sehen.
      “Hey Sarah, ist Jason schon wach.”
      Verdammt, das habe ich komplett vergessen! Sie wollte mich ja abholen’, fiel mir ein.
      “Jason, Nessi ist da”, rief sie unnötiger Weise. Meine Mutter sah mich bedeutend an und ich verdrehte die Augen. Was soll denn so ein Aufriss. Machte ich wirklich den Eindruck das die Welt untergehen würde. Ich nahm mein Brot und ging zur Tür.
      “Hey Renesmee.”, begrüßte ich sie und biss von meinem Brot ab.
      “Oh, habe ich dich gestört? Das wollte ich nicht, ich kann auch eben auf dich warten”, sagte sie schnell.
      “Nein, wenn ich mir es Recht überlege ist ein Frühstück to Go genau das was ich jetzt brauche”, sagte ich und ging an ihr vorbei zur ihrem Auto. Ich verstand immer noch nicht, wieso sie so ein BMW fuhr.
      “Ähm, okay… Sarah, Seth ist auf dem Weg. Viel Spaß wünsche ich euch”, sagte sie noch zu Sarah und kam zum Auto.
      “Sag mal, seit wann redest du mit Sarah?”
      “ich habe doch erzählt, dass ich öfter in La Push war. Wegen… Jacob. Nun Jacob und Seth sind… echt gut befreundet. Naja da lernt man sich kennen.”
      Ich war mir sicher das noch mehr hinter der Geschichte steckte. Sie fuhr auf Forks raus und ich erkannte ein paar von den Straßen, die ich in letzter Zeit gefahren bin. Ich hätte jedoch niemals das Haus der Cullens gefunden.
      Sie fuhr auf die Auffahrt und stellte den Wagen vor dem Haus ab. Etwas verlegen guckte sie mich an, während ich zu dem Haus schaute.
      Kann man mal machen’, dachte ich. Auch wenn es von außen schlicht aussah, täuschte der erste Eindruck. Es war regelrecht eine Villa, jedoch nicht imponierend wie andere sondern eher schlicht und modern. Renesmee stieg aus und ich folgte ihr zur Haustür. Schließlich klingelte sie und kaum hatte sie die Klingel losgelassen, wurde auch schon die Tür geöffnet. Wir wurden also erwartet.
      “Hallo, du musst Jason sein. Kommt rein”, sagte der Mann freundlich und zeigte ein strahlendes Lächeln. Er musste der Vater von Renesmee sein, denn ich erkannte dieses unwiderstehliches Lächeln wieder. Jedoch war es von Renesmee perfekt. Ich folgte Renesmee still ins Haus, an der Treppe stand noch eine Frau und beim Sofa stand Jacob.
      “Also ähm. Jason, das sind Bella und Edward, meine Eltern”, holte Renesmee meine Aufmerksamkeit wieder und Bella stand nun neben Edward.
      “Mum, Dad, das ist Jason von dem ich erzählt habe.”
      “Hallo Jason, Nessi hat viel von dir erzählt. Es freut mich dich kennen zu lernen.”, sagte Bella nun.
      “Ja… hallo”, sagte ich etwas verlegen. Ich mochte Vorstellungsrunden nicht wirklich, sie waren immer von peinlicher Stille begleitet.
      “Und Jacob kennst du ja schon”, sagte Renesmee nun etwas leiser.
      “Hey, wir haben uns gestern gar nicht gesprochen. Alles okay?”, fragte er sofort grinsend.
      Er ist auf jeden Fall größer als Seth’, fiel mir auf.
      “Ja schon, klar”, sagte ich etwas langsam. Er strahlte eine natürlich Autorität aus. Jedoch wunderte ich mich warum er hier war. Sie wohnten doch nicht etwa zusammen.
      “Ich muss aber jetzt echt weiter. Danke fürs Essen, ich komme später noch mal”, sagte Jacob nun und schaute Edward an, welcher nur nickte.
      “Du bist hier immer Willkommen, Jake”, sagte Bella freundlich.
      “Nessi, bis später. Und vielleicht sehen wir uns ja noch mal, Jason”, verabschiedete sich und verschwand durch die Tür.
      “Wollt ihr noch was essen? Wir haben noch was da”, fragte Bella uns, auch wenn ich das Gefühl hatte es war mehr an mich gerichtet.
      “Mum, ich wollte eigentlich direkt wieder los.”, sagte Renesmee und ich beobachtete die beiden. Sie waren sich wirklich ähnlich doch fiel mir etwas anderes ins Auge. Ich versuchte es auszumachen.
      Die Sonne schien und Renesmee fing wieder an zu leuchten. Sofort war ich in ihrer Welt gefangen. Doch gab es noch etwas anderes.
      “... vielleicht nach La Push oder so.”, sagte sie gerade.
      Ich wurde aus meiner Träumerei gerissen.
      Bitte nicht wieder La Push. Sarah ist bestimmt auch wieder da’, dachte ich und bemerkte ein Lichtblitz. Ich folgte dem Blitzen, jedoch war nichts.
      “Na dann viel Spaß”, sagte Edward schnell.
      Ich drehte mich in seine Richtung. Ich schaute zu der Stelle von wo das Blitzen kam. Edward und Bella standen dort. Jedoch waren sie jetzt auf der Couch. Sie hätten an mir vorbei gemusst und ich hatte nichts mitbekommen.
      Was sind das für Leute, das sie sich so bewegen können?’, dachte ich gerade. Ich hielt es für nicht möglich das man unbemerkt an mir vorbei gehen konnte. Auch wenn Renesmee neben mir stand.
      “Na komm Jason, wir gehen.”, sagte Renesmee, nahm meine Hand und zog mich zur Tür.
      Ein seltsames Kribbeln fuhr durch meine Hand. Es war das erste Mal das ich sie direkt berührte. Ihre Hand war etwas kalt, aber samtweich. Es war als würde Seide meine Hand umschließen, jedoch konnte meine Hand sich davon nicht lösen.
      Als wir wieder im Auto saßen, fiel mir ein wohin sie wollte.
      “Ähm, Renesmee? Macht es dir etwas aus woanders hinzufahren?”, fragte ich sie. Sie schaute mich überrascht an.
      “Wieso? Ich mein, eigentlich nicht.”
      “Naja, Sarah ist bestimmt in La Push. Und ich mag es da nicht so sehr.”
      “Okay, klar. Hast du ein Vorschlag?”
      “Hättest du Lust zum Preachers Point zu fahren?”
      “Klar.”
      Preachers Point hatte ich auf einer meiner Touren entdeckt, eigentlich durch Zufall. Ich hatte mich mal wieder verfahren und von den befestigten Straßen abgekommen. Es war eine von wenigen Ausnahmen gewesen, das ich nicht sofort gedreht war und wieder zurück gefahren bin. Und dieses Mal hatte ich es auch nicht bereut.
      Renesmee fuhr ein anderen Weg als ich ihn in Erinnerung hatte. Es war auch nicht wirklich verwunderlich, ich war nur durch Zufall dort gelandet. Jedoch dauerte es nicht lange bis ich wusste wo wir waren.
      “Sag mal, wieso musstest du gestern wieder so schnell weg?”, fragte ich. Mir war erst gar nicht bewusst gewesen, das ich die Frage laut gestellt hatte. So störte es mich auch nicht das Renesmee sich mit der Antwort Zeit ließ.
      “Meine Eltern hatten die Befürchtung das Ärger im Anflug ist. So wie alle, aber wir sind dann lieber nach Hause.”, erklärte sie und fuhr unbeirrt weiter.
      Nach einiger Zeit waren wir am Ziel angekommen und wir stiegen aus. Das Wetter war heute besser als angekündigt war, so schien die Sonne. Ich wartete auf Renesmee und gemeinsam gingen wir über die Brücke und setzten uns ans Ufer.
      “Tut mir leid wegen meinen Eltern”, sagte sie aus heiterem Himmel. “Sie sind manchmal etwas anstrengend.”
      Ich verstand nicht worauf sie hinaus wollte.
      “Ist doch nichts passiert. Aber ich glaube du musst mich noch besuchen kommen. Oder ich muss dich abholen. Sonst lässt mir meine Mutter keine Ruhe”, antwortete ich. Sie lächelte ein wenig und wir saßen still neben einander. Auf einmal schreckte sie hoch.
      “Du musst mir ja noch was erzählen.”, sagte sie ganz aufgeregt und ich verstand wieder nicht.
      “Was muss ich dir denn erzählen?”, fragte ich.
      “Naja, wo wir das erste Mal geredet haben. Dann hast du gesagt du träumst vor dir her. Wovon träumst du?”, guckte sie mich jetzt fragend an.
      Stimmt, dazu sind wir nie gekommen’, fiel mir ein und überlegte.
      “Meistens beobachte ich die anderen Leute. Wie sie sich verhalten. Sich unterhalten. Ich mag es und denke mir manchmal Geschichten aus. Manchmal liege ich damit richtig. Aber in letzter Zeit komme ich nicht mehr dazu.”, erzählte ich.
      “Und was hast du an dem Tag geträumt?”
      “Über meine Klassenkameraden. Ich hatte sie beobachtet und für mich sah es so aus als wollten sie zum Strand gehen und schwimmen wollten. Ich wusste da noch nichts von der Feier. Und über meine Schwester, sie hatte sich hektisch unterhalten. Das sie da mit Seth zusammen war wusste ich noch nicht, jedoch war es wohl das Gesprächsthema. Und dann kamst du.”
      Ja… dann kamst du’, fügte ich noch in Gedanken hinzu.
      “Ist es schlecht das ich gekommen bin?”
      “Nein, nur seit dem habe ich nicht mehr so viel Zeit nach zu denken.”
      “Es ist auch nicht gut so viel nach zu denken.”
      “Naja, ich habe nicht mehr so viel Zeit über andere nach zu denken”, lachte ich
      “Meistens dreht es sich um dich. Du verblüffst mich halt immer wieder wenn du auftauchst.”
      Renesmee blickte auf das Wasser und ich biss mir auf die Zunge. Ich hatte wohl zu viel geredet. Wie konnte ich auch meine Klappe nicht halten.
      “Was hast du gegen La Push, das du dich da unwohl fühlst”, wechselte sie das Thema.
      “Ich weiß es nicht, ich mag Atmosphäre dort einfach nicht so sehr. ich fühle mich dann einfach unwohl”.
      Renesmee seufze und lehnte sich leicht an mich.
      “Bedrückt dich etwas?”, fragte ich vorsichtig. Sie schüttelte aber den Kopf und ich fragte nicht weiter nach.
      Ich vergaß die Zeit um mich herum, sondern genoss den Augenblick mit ihr zusammen.
      “Wenn du ein Wunsch frei hättest was wäre das?”, fragte sie mich.
      “Die Ewigkeit.”, war meine Antwort.

      Es wurde langsam dunkel und ich schaute in den Himmel. Die Sterne zeigten sich deutlich, denn es waren keine Wolken am Himmel. Auch Renesmee schaute in den Himmel.
      “Komm, wir fahren zur Lichtung”, sagte sie leise und sprang auf. “Dort gibt es häufiger Sternschnuppen zu sehen.”
      Ich lachte auf aber ich folgte ihr zum Auto. Wir waren erstaunlich nahe an der Lichtung, jedoch hätte ich die Stelle nie wieder gefunden. Sie parkte wieder ihren Wagen am Straßenrand und dieses mal musste sie mich nicht auffordern mit zukommen. Selbst im Dunkeln schien sie den Weg auswendig zu kennen, während ich mehr hinter ihr her stolperte. Doch wartete sie geduldig und schon bald waren wir auf der Lichtung. Wir legten uns auf den Rücken und schauten in den Himmel. Die Lichtung war durch den Mond noch mal erleuchtet und ich wagte ein Blick auf Renesmee zu werfen. Ich wurde nicht enttäuscht, selbst im Mondlicht schimmerte sie leicht vor sich hin. Jedoch sah sie auch etwas blasser aus, fast weiß. Ich blickte wieder in den Himmel und beobachtete die Sterne. Unsere Handrücken berührten sich leicht und ihre Hand war immer noch kalt. Ich überlegte ob ich sie nehmen sollte um sie zu wärmen, jedoch fiel mir Jacob wieder ein. Ich wagte es nicht, da ich doch ein gesunden Respekt vor ihm hatte und ich mich nicht einmischen wollte.
      Jedoch nahm sie meine Hand und hielt sie fest. Es war wieder dieses kribbelnde Gefühl, als die kalte Seide meine Hand umschlang. Ich wollte mich ihr gar nicht entziehen, sondern freute mich. Auch wenn es falsch war. Doch das war mir in diesem Moment egal. Ich musste mir eingestehen das ich den Kampf verloren hatte und sie mich gefangen hatte. Ausgerechnet Renesmee, welche schon vergeben war, musste mich aus meiner Welt reißen. Aus einer Welt wo ich alleine war, keine Sorgen hatte und für mich bleiben konnte. Und jetzt befand ich mich in einer Welt mit anderen Menschen, mit Gefühlen und den Ärger den ich mir einhandelte wen Jacob hier von erfuhr.
      “Schau, Sternschnuppen!”, sagte Renesmee leise und deutete mit ihrer freien Hand in den Himmel.
      Ich sah es, ein ganzer Schauer flog über uns hinweg.
      “Dann wünsche dir etwas.”, sagte ich ebenso leise.
      “Wenn sich zwei Menschen das gleiche Wünschen, ist die Chance höher, das der Wunsch in Erfüllung geht.”, murmelte sie kaum hörbar.
      Der erste Wunsch der mir in den Sinn kam, war ein Kuss. Ich musste vor Überraschung auflachen. Ich war von mir selber Überrascht, jedoch hatte ich auch meinen Kampf schon aufgegeben. Mein zweiter Wunsch der mir einfiel, das dieser Moment ewig andauern möge, war genauso unrealistisch.
      “Was gibt es denn da zu lachen”, fragte sie etwas beleidigt.
      “Es war nicht wegen dir. Es war …. mein Wunsch. Er hat mich überrascht”.
      “Was war es denn?”
      “Wünsche verrät man nicht, sonst gehen sie doch nicht in Erfüllung.”
      Ich schaute wieder zu ihr, sie hatte ihren Kopf auch in meine Richtung gedreht. Auch wenn es Dunkel war, wusste ich das sie mich mit ihren eiskalten Augen anschaute. Dieses helle Blau, wo ich das Gefühl hatte ihre Seele sehen zu können, welche so rein wie der Ozean war. Sie bewegte sich leicht in meine Richtung und meine Gedanken überschlugen sich. Bevor ich reagieren konnte, spürte ich ihre Lippen auf meinen.
      Ich explodierte.
      Ein Feuerwerk brannte ab, während Milliarden von Schmetterlingen durch mein Brustkorb schwirrten. Mein Magen schlug Purzelbäume und mein Kopf drehte sich. Ihre Lippen waren so weich wie ihre Hände und es fühlte sich an wie die Ewigkeit. Ich war frei von meiner Welt, jedoch in ihrer Gefangen.
      Langsam löste sie sich von mir und wir schauten uns in die Augen. Dieses Mal sah ich sie genau, denn der Mond strahlte uns an wie ein überdimensionaler Scheinwerfer. Ich war noch gefangen von dem Kuss und fand keine Worte. Sie schenkte mir wieder ihr Lächeln und mein Kopf drehte sich wieder.
      Niemand von uns sagte etwas, worüber ich froh war. Denn ich glaubte nicht in der Lage gewesen zu sein, irgendwelche Worte zu formen. Wir schauten wieder in den Himmel. Ich schloß die Augen um mir diesen Moment wieder vorzuführen. Ich lächelte und schlug die Augen auf. Es war bewölkt und ich verstand nicht. Renesmee lag noch neben mir, jedoch auch mit geschlossenen Augen. Wir mussten eingeschlafen sein. Ich beobachtete sie ein Moment, doch dann weckte ich sie sanft. Schlagartig war sie wach.
      “Sind wir eingeschlafen? Mist!”, fluchte sie leise.
      “Ich glaube ich bringe dich besser nach Hause.”
      Schnell stand sie auf und ging ein paar Schritte. Dann blieb sie auch schon stehen und seufzte.
      “Nessi, ist alles in Ordnung?”, hörte ich eine Stimme. Aus der Richtung, wo ihr Auto stand kam Jacob angerannt.
      “Jake, alles super. Du hättest nicht kommen brauchen.”, sagte Nessi und mir brannte das Gesicht. Ich hielt es für klüger, mich zurück zuhalten.
      “Wir haben uns Sorgen gemacht…”, sagte Jacob langsam und schaute zwischen uns beiden hin und her.
      “Wie gesagt. Alles super. Ich bring Jason nach Hause und komm dann nach Hause.”
      “Bis… gleich dann…”, nickte Jacob langsam.
      Renesmee ging vor und ich folgte ihr mit einigem Abstand. Jacob blieb alleine auf der Lichtung und bald musste ich auf meine Füße aufpassen. Wir kamen schließlich bei ihrem Auto an und ich setzte mich rein. Mein Herz klopfte immer noch wie verrückt und ich versuchte mich zu beruhigen.
      “Er macht sich immer zu viele Sorgen. Kaum bin mal länger weg, rennt er mir schon hinterher”, ärgerte Renesmee sich. Ich sagte dazu nichts, denn ich war mit meinen Gedanken ganz wo anders.
      “Es ist ja lieb, doch irgendwann kann es auch nerven. Manchmal beneide ich dich echt.”
      “Warum das denn?”
      Ihr Kommentar hatte mich zurück in die Realität geholt.
      “Naja bei dir sieht es immer so aus als würdest du tun und lassen was du wolltest. Dich stört niemand dabei. In La Push hast du dich von unserer Gruppe fern gehalten und keinen hat es gestört.”
      “Naja, nicht mehr ganz”, fügte ich hinzu.
      “Seit dem … wir Kontakt haben, bin ich sehr viel mehr unter Menschen als sonst.”
      “Was hast du denn vorher gemacht? Also… bevor wir... “
      “Ich war alleine. Meistens bin ich nur in meinem Zimmer gewesen, habe Musik gehört oder gelesen. In letzter Zeit war ich unterwegs gewesen und habe mir die Umgebung angeschaut. Wenn ich nicht gerade mit euch unterwegs war.”
      Renesmee sah gedankenverloren aus und ich schaute es dem Fenster. Ich war mir nicht sicher ob ich eine Bewegung gesehen hatte oder mir die Bäume ein Streich gespielt haben. Jedoch war es daraufhin auch wieder verschwunden und ich gähnte.
      Wir standen vor unserer Haustür und innerlich seufzte ich. Hier würde meine Ewigkeit jetzt enden.
      “Sehen wir uns noch mal wieder?”, fragte Renesmee mich jetzt unsicher.
      “Müsste ich dich das nicht fragen? Schließlich bist du vergeben”, antwortete ich.
      “Aber wenn du magst, kann ich dich morgen abholen. Vielleicht grillen wir wieder und Seth ist auch da.”, sagte ich etwas unsicher. Renesmee Augen strahlten mich an und sie lächelte mich breit an.
      “Gerne, dann lerne ich deine Eltern auch mal kennen”, freute sie sich.
      “Dann bis Morgen”, sagte ich und öffnete die Tür. Ich würde ihr morgen erklären, das sie nur meine Mutter kennenlernte.
      “Jason?”, sagte sie noch und ich schaute sie noch mal an.
      Sie küsste mich leicht auf die Wange und streichelte die andere.
      “Danke für Heute. Wirklich”, flüsterte und ließ mich dann aussteigen. Auch wenn es nur eine flüchtige Berührung war, mein Feuerwerk brannte wieder ab. Ich war unfähig mich zu bewegen. Wie in Trance schlug ich die Tür zu und sie fuhr mit durch drehenden Reifen die Straße runter. Ich stand noch dort und schaute ihr hinter her. Langsam ging ich zum Haus und öffnete die Tür. Es überraschte mich nicht das Sarah und Seth noch im Wohnzimmer waren und ein Film schauten.
      “Du kommst ja doch noch nach Hause. Wie wars denn?”, fragte Sarah mich gleich aufgeregt.
      “So wie sonst auch… ich haue mich aber jetzt aufs Ohr”, sagte ich ausweichend und verschwand die Treppe hoch.
      Als ich im Bett lang holte ich mir die Szene auf der Lichtung aus meiner Erinnerung. Sie hatte meine Hand genommen und festgehalten. Und sie hatte mich geküsst. Auch wenn es nur eine Erinnerung war, befreiten sich meine Schmetterlinge.
      Jedoch gab es noch Jacob. Sie war mit ihm zusammen und bezweifelte das sie ihn verlassen würde. Ich musste mich zusammenreißen und versuchen nicht noch mehr zu zulassen als es ohne hin schon war. Ich bereute den Kuss nicht. Jedoch wusste ich, wenn es so weiter gehen würde, ging ich mein Ende entgegen.

      Es war wieder eine Lichtung, jedoch eine andere. Sie war größer und in der Mitte stand ein Fels. Es war mitten am Tag gewesen und die Sonne schien. Renesmee stand bei mir und ich lächelte sie. Doch erwiderte sie es nicht. Pure Angst stand in ihren Augen. Sie schrie, ich verstand nicht was. Ich hörte ein ohrenbetäubenden Knall.

      Ich schreckte hoch und befand mich wieder in meinem Zimmer. Ich hatte einen Alptraum gehabt, den ersten seit dem ich in Forks lebte. Es ärgerte mich das Renesmee darin vorgekommen war, denn ein Traum mit ihr sollte kein Alptraum sein. Da es draußen hell war, ging ich runter zum Frühstück. Sarah und Seth saßen schon da, nur meine Mutter war nicht aufzufinden. Ich setzte mich auf meinen Platz und fing an zu Frühstücken.
      “Kein guten Morgen? Kein Hallo? Keine Frage?”, musterte mich Sarah und ich zuckte mit den Schultern.
      “Wo ist Mum?”, fragte ich schließlich.
      “Einkaufen. Wir wollen heute Nachmittag grillen. Bist du zuhause?”, ich nickte nur und fing an zu Essen. Seth beobachte mich dabei und mir fiel seine Tattoowierung am Arm auf. Es war kein klares Bild zu erkennen und es kam mir bekannt vor. Hatte ich es nicht schon mal gesehen?
      “Willst du uns jetzt erzählen was gestern passiert ist? Wieso bist du so spät nach Hause gekommen?”, fragte Sarah jetzt genervt. Sie mochte es nicht, wenn sie im unklaren war.
      “Nein. Sind eingeschlafen.”, war meine knappe Antwort und Seth zog die Augenbrauen hoch.
      “Ach komm schon Jason. Ich hab dir auch die Sache mit Seth erzählt.”, maulte Sarah.
      Ich seufzte. Ich wollte es wirklich nicht erzählen, jedoch hatte sie Recht. So wie immer.
      “Wir waren unterwegs. Preachers Point und so.”, erzählte ich. Nun schauten mich beide fragend an.
      “Was denn?”
      “Du warst gestern schon so komisch. Habt ihr euch gestritten oder so?”, fragte Sarah.
      “Nein, wir haben uns geküsst”.
      Es war eine totenstille in der Küche. Ihre Blicke waren eine Mischung aus Entsetzen und so als würden sie es nicht glauben.
      “Was? Ihr… was?”, stammelte Seth.
      “Ich fass es nicht.”, kam es von Sarah.
      Ich überlegte etwas und fügte dann leise hinzu.
      “Ich habe sie für heute eingeladen. Zum Grillen.”
      “Jetzt sag aber nicht, ihr seid zusammen”, sah Sarah mich etwas mitleidend an.
      “Nein… nicht das ich wüsste. Also… keine Ahnung. Darüber habe ich nicht nachgedacht.”
      Seth guckte mich derweil immer noch an, als wäre ich von allen guten Geistern verlassen.
      “Na das kann ja was werden… aber”, fand Seth dann seine Sprache auch wieder.
      Ich hatte kein Interesse die Unterhaltung fort zu führen. Ich beendete mein Frühstück und machte mich fertig.
      “Ich hol Renesmee jetzt ab, könnt ihr Mum bescheid sagen?”, fragte ich die beiden, als ich noch in der Haustür stand.
      “Ja … machen wir. Bis gleich.”, kam es aus der Küche zurück.
      Ich verstand nicht wieso die beiden so entsetzt reagiert hatten. Renesmee und ich führen ja keine Beziehung. Also… keine richtige. Es war etwas anderes. Und ich hoffte das es keine Liebesbeziehung werden würde.




      Kapitel VII - Ich

      “Was habt ihr hier zu suchen.”, hörte ich Jacob wütend brüllen. Ich war jedoch davon geschockt, das der Mann der vor uns stand noch vor ein paar Sekunden ein Bär war.
      Was zum Teufel geht jetzt hier ab’, dachte ich mir nur und schaute mich um. Überall zwischen den Bäumen waren Bewegungen zu sehen. Es war als ob wir umzingelt wären. Nessi klammerte sich verzweifelt an Jacob, welcher immer noch wutentbrannt aussah.
      “Was wir hier suchen. Schau dich um!”, brüllte der Mann. “Du kannst mir nicht sagen, das du nichts weißt!”
      “Und selbst wenn, wir haben eine Grenze. Woher nehmt ihr euch die Freiheit in unserem Gebiet zu wildern!”
      “Zu WILDERN? Wir schützen die Menschen, nur weil ihr Unfähig sein zu erkennen, was vor eurer Nase ist! Wie viele sind es? 8? 9?”
      “Es geht euch nichts an. Das hier ist unser Gebiet! Hier haben wir das sagen, also verschwindet sofort!”, brach es aus Jacob und ich erschauerte. Auch der Mann zuckte zusammen. Jacob hatte eine natürliche Autorität und in diesem Tonfall war ich mir sicher, da gab es niemanden der ihm widersprechen würde.
      “Wenn Menschen in Gefahr sind, geht es uns sehr wohl etwas an. Ihr seid unfähige Hunde!”, knurrte der Mann aber zurück.
      Dann passierten mehrere Sachen gleichzeitig. Ich hörte ein lautes Zerreissen und Jacob war verschwunden. Auch der Mann war verschwunden und es sprangen sich ein riesiger Wolf und Bär an. Gleichzeitig brachen aus dem Wald noch weitere Tiere hervor, alle überdimensional groß. Ich hörte ein lautes Krachen und ich warf mich auf den Boden. Über mir sah ich nur noch ein Puma und Wolf aufeinander prallen und ich rollte mich zur Seite weg. Ich blieb auf dem Boden liegen und versuchte zu verstehen was hier vor sich ging. Renesmee stand immer noch dort und guckte verzweifelt zu dem braunen Wolf. Der wirbelte um sich, schnappte nach Gliedmaßen. Ich war überrascht das ein Tier von der Masse so wendig sein konnte. Um mich herum prallten die Tiere immer wieder aufeinander. Aus dem Augenwinkel sah ich eine Bewegung und schaute ihr nach. Noch bevor ich realisierte meldete sich mein Instinkt. Ich wurde gesteuerte und konnte meine Bewegungen nicht wirklich bestimmen. Ich sprang auf die Beine und machte einen Satz auf Renesmee zu. Dabei prallte ich gegen ihren Körper und hörte ein lautes Knacken an meiner linken Schulter.
      Was zum?!’
      Renesmee schaute in meine Richtung, ich nahm ihre Hand und zog sie in meine Richtung. Sie kam in meine Richtung gestolpert, ich machte einen Aufallschritt und so standen wir Rücken an Rücken. Vor mir sprang in dem Moment das Tier ab, ich sah sein Maul weit aufgerissen und auf mich zu kommen. Ich hatte nicht mal Zeit für ein Stoßgebet, da war das Maul direkt vor meinem Gesicht. Jedoch wurde das Tier zur Seite geschleudert. Ich hatte nicht gesehen, wer oder was es war, aber ich spürte mein Brustkorb aufreißen. Das Tier, was auf mich zugesprungen war hatte noch nach mir mit seiner Pranke geschlagen und meinen Brustkorb aufgerissen. Ich schaute noch an mir runter und sah das Blut fließen und dann gaben meine Beine nach. Die Welt drehte sich und ich lag auf dem Rücken.
      Und nun… sterbe ich?’
      Ich öffnete die Augen und es stand alles still. Keine Bewegung war zu sehen. Vielleicht bildete ich es mir auch nur ein. Ich hörte ein Aufheulen oder ein Aufschreien. Ich konnte es nicht mehr zuordnen. Renesmee stand vor mir, die Augen weit aufgerissen. Ich versuchte zu lächeln aber ich hatte keine Kraft mehr. Sie bewegte ihren Mund aber ich hörte keinen Ton. Langsam nahm ich wieder die Bewegung um mich wahr.
      Noch steht die Zeit nicht’
      Nach und nach fanden immer mehr Gesichter in meinen Blickfeld. Ich kannte keinen von ihnen. Vielleicht hatte ich auch einen Alptraum. Ich ärgerte mich wieder das Renesmee es in meinen Alptraum geschaffte hatte. Dafür war sie zu wundervoll und es nicht wert.
      Nun verschwanden die Gesichter wieder und zwei neue kamen. Ich konnte zwar nichts mehr sagen, aber mein Blick war mehr als eintausend Worte. Jacob und Seth standen nun bei Nessi. Dann verdunkelte sich alles und ich seufzte.
      Nach und nach verschwammen die Bilder, ich sah noch wie wie Renesmee panisch schrie. Seth starrte immer noch entsetzt auf mich runter. Und Jacob schien irgendjemanden zu rufen. Und dann fiel ich.
      Jetzt… Auf Wiedersehen’.

      Es war ein endloser Fall, welcher am Anfang voller Farben war. Es waren grelle Farben, so das mir davon schlecht wurde wenn ich zu lange hinschaute. Doch dann wurden die Farben langsamer und nahmen verschiedene Formen an. Dann sah ich unser Haus mit Vorgarten in England. Unser Hund spielte gerade und ich lachte auf. Das muss doch schon Ewigkeiten her sein. Der Hund kam auf mich zu und sprang freudig um mich, als wolle er mit mir spielen.
      Die Formen verschwammen wieder und nahmen eine neue Form an. Es war immer noch in England doch dieses Mal in der Schule. Klassenkameraden winkten mir zu und lachten.
      Dann nahmen die Farben ein dunkleren Ton an.
      Ab hier musste ich mich abgeschottet haben’, dachte ich noch.
      Und es stimmte, die Formen nahmen keine feste Formen an oder hielten nie lange. So viel ich weiter und ließ mich von der Leere treiben. Dann kam wieder Licht und ich sah Forks. Ich musste lachen, denn in Forks hatte ich tatsächlich wieder zum Leben gefunden. Und dort standen sie alle. Meine Klassenkameraden, die mich ein wenig verwundert anschauten. Meine Familie, Julia und Sarah strahlten über beide Ohren. Ich wusste nicht wieso aber ich grinste zurück. Neben Sarah stand Seth, er grinste ebenfalls aber seine Augen waren pechschwarz. Als würden sie ein langes Geheimnis beinhalten. Neben Seth standen einige Leute aus La Push. Sie grinsten nicht so, hatten aber die selben Augen wie Seth.
      Und dann kamen die Cullens, auch sie grinsten nicht. Sie schauten mich erwartungsvoll an. Als würden sie auf etwas warten. Sie waren eben sonderbar gewesen. Danach kam Jacob mit Renesmee. Es betrübte mich ein wenig, Renesmee so zu sehen. Ich hätte mir gewünscht sie alleine zu sehen. Aber anscheinend konnte man sich während des Sterbens nicht wünschen was geschieht. Ich versuchte mir Renesmee genau einzuprägen, denn es wäre vermutlich das letzte Mal das ich sie sah. Ich schloß die Augen und merkte mir ihr Gesicht so gut wie es ging. Auf einmal verlangsamte sich der Fall und ich schwebte in der Luft. Ich öffnete meine Augen und sah mich um. In weiter Ferne sah ich die Gruppe noch stehen. Sollte ich vielleicht doch noch mal zurück kehren? Hatte ich noch eine Wahl. Als ich aber versuchte mich zu bewegen, passierte nichts. Ich schaute mich weiter um und urplötzlich stand alles um mich in Flammen. Die Gruppe war hinter den Flammen verschwunden und über all war Feuer. Ich konnte mich immer noch nicht bewegen und ich spürte wie die Flammen meine Füße und Hände erreichten. Es war nicht nur einfaches Brennen, wie bei einer Herdplatte. Sondern eher als wären die Hände in einem Nagelkissen, während man mit einem Hammer drauf schlug. Ich versuchte zu Schreien, jedoch war ich nicht in der Lage meinen Mund zu öffnen. Irgendetwas versiegelte es. Nach und nach wurde das Nagelkissen größer und schlich sich an meinem Körper entlang. Das Brennen wurde intensiver und die Schläge mit dem Hammer intensiver.
      Womit habe ich das eigentlich verdient’, dachte ich bitter.
      Ich versuchte den Schmerz zu überdecken in dem ich mich ablenkte, aber jedes Mal wenn ich dachte, es wäre erträglich steigerte sich die Intensität. Mittlerweile standen meine Arme und Beine komplett unter Feuer. Ich öffnete die Augen nicht, denn so ließ es sich einfacher ertragen. Doch zog das Brennen sich immer weiter zusammen und wanderte nun über meinen Körper.
      Zum Teufel damit. Wenn dies die Ewigkeit ist, will ich nicht sterben.’
      Das Brennen zog sich nun über meine Brust und ich löste mich von meinen Fesseln. Mein Brustkorb stand noch offen und es fühlte sich an, als würde jemand zusätzlich mit einem Bunsenbrenner in die Wunde halten. Ich schrie auf und krümmte mich. Meine Hände und Füße waren noch gefesselt aber ich hatte meine Stimme. Und ich benutzte sie um meinen Schmerz raus zu brüllen. Gefühlte Stunden schrie ich wie am Fließband, jedoch merkte ich das es dadurch auch nicht besser wurde. Das Brennen erreichte mein Herz, welches panisch klopfte. Als würde es genau wissen, das es gleich verbrennen würde.
      Mein Herz zerberste in Millionen kleine Einzelteile. Es schlug noch und es wurde immer schneller. Es war wie ein Presslufthammer, der sich auf mein Herz gesetzt hat und auf volle Leistung lief. Es war ein unangenehmes Gefühl und ich konzentrierte mich nur darauf. Deswegen bemerkte ich nicht, das dieses Brennen immer weniger wurde. Erst als meine Unterarme und Schienbeine befreit waren, fiel es mir auf. Das Brennen zog sich zu meinem Herz zusammen und versuchte panisch es aufzuhalten. Auch wenn die Schmerzen damit unerträglich waren, sie bewahrten mich vor dem Nichts. Ich wollte nicht in endloser Stille und Dunkelheit sein, dann würde ich lieber die Schmerzen auf mich nehmen. Ich hatte jedoch keine Möglichkeit als zu merken, wie sich das Brennen in der gleichen Geschwindigkeit wieder zu meinem Herzen zusammen zog.
      Als meine Arme und Beine frei waren, versuchte ich mich wieder zu bewegen. Es gelang mir immer noch nicht und ich bereitete mich auf die Stille vor. Das hier war wohl mein letztes Abenteuer und vermutlich würde ich in der Hölle landen. Warum sonst sollte man meinen Körper vorher verbrennen. Ich überlegte, was es denn rechtfertigen könnte, warum ich in die Hölle kam aber fand auch keine plausible Erklärung. Genauso wenig fand ich Gründe, die es rechtfertigen würden, das man mich ins Paradies schickte. So blieb mir nur die Unendlichkeit des Nichts.
      Je näher das Ende der Schmerzen auf mein Herz kroch um so schneller fing es an zu schlagen. Als wollte es all die Lebensjahre noch in der kurzen Zeit aufzuholen. Ich hatte nicht damit gerechnet, das es noch schneller werden könnte doch mittlerweile war es nur noch ein feines vibrieren.
      Nun wartete darauf, das der Schmerz nun sein Mittelpunkt fand. Nach und nach kroch es weiter auf mein Herz zu.
      Schließlich hatte mein Herz den ganzen Schmerz aufgesogen und hatte mit dem letzten Rest aufgehört zu schlagen.
      Nun… bin ich Tod’, dachte ich und öffnete meine Augen.
      Ich sah nur ein grelles Licht und schloss sie sofort wieder. Meine Augen waren Licht nicht mehr so gewohnt gewesen. Ich hörte eine Bewegung neben mir und war verwirrt. Ich öffnete wieder meine Augen jedoch langsamer. Dieses Mal gab ich meinen Augen die Zeit sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Ich schaute auf eine Holzdecke, welche mir bekannt vor kam. In meinen Erinnerungen sickerte langsam die Antwort zu mir durch.
      Das… ist unmöglich’
      Ich hob meinen Kopf leicht an und schaute mich langsam um. Nach und nach erkannte ich das Haus der Cullens wieder. Es bestand kein Zweifel das ich dort war.
      Wie ist das möglich? Wie kann ich hier sein?’
      Ich setzte mich auf, eine Bewegung die mir ungewöhnlich leicht vorkam. Ich ließ meinen Blick weiter durch das Zimmer streifen.
      Irgendwas stimmt nicht...’
      Und dann fiel es mir auf. Ich sah einfach alles, von der Staubflocke bis hin zur Holzspäne. Seit wann hatte ich so gute Augen?
      Ich wollte zur Tür gehen, konnte mich aber an keine Bewegung erinnern. Dann stand ich schon davor und hatte sie geöffnet. Verdutzt schaute ich zu dem Bett, wo ich noch vor einem Bruchteil einer Sekunde war. Ich schaute mich vor der Tür um aber sah niemanden.
      “Hallo?”, fragte ich vorsichtig und meine Stimme war rau. Ich hatte sie lange nicht wirklich benutzt gehabt und irgendwas hat sie verändert. Es klang nicht nach mir.
      Mir antwortete niemand, doch hörte ich von unten eine Bewegung. Jemand war also noch hier. Dieses Mal versuchte ich mich auf meine Bewegung zu konzentrieren. Es ging viel einfacher, viel schneller und viel flüssiger und ich stand unten an der Treppe. Wieder schaute ich verdutzt zurück. Nichts deutete darauf hin das ich eben noch im Obergeschoss war.
      “Krass…”, sagte ich zu mir selber und merkte im selben Moment eine Bewegung.
      Mein Instinkt meldete sich sofort und sprang von der Bewegung weg. In der Luft drehte ich mich so, das die Bewegung von eben nun vor mir war. Dort standen 4 Personen. Es waren die 2 Männer vom Picknick gewesen, der große Breite und der mit dem Wuschelkopf. Sie schauten mich prüfend an, so wie es während des Falls gesehen hatte.
      Ich legte mein Kopf schräg und merkte das ich gekauert stand. Sofort stellte ich mich bequemer hin und mein Körper reagierte wieder viel zu einfach. Ich schaute auf meine Hände und versuchte zu verstehen was passiert war.
      Die beiden bewegten sich wieder und nun kamen Edward und Renesmee zum Vorscheinen. Sofort breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus. Es war also doch nicht das letzte Mal gewesen auch wenn sie jetzt anders aussah. Oder lag es daran das ich jetzt anders sah. Ich sah alles viel genauer und mir kam vor als hätte ich sie nie richtig angeschaut.
      “Hallo… Jason”, sagte sie etwas zögerlich, jedoch mit ihrer wunderbaren Stimme.
      “Hi Renesmee”, antwortete ich. Im Gegensatz zu ihr klang meine Stimme wie ein Aschehaufen.
      “Wie fühlst du dich?”
      Es war eine gute Frage, denn ich konnte sie nicht beantworten. Ich schaute wieder auf meine Hände und drehte sie.
      “Anders… aber… ist das hier real?”, fragte ich.
      “Was meinst du damit?”
      “Ich… auf der Lichtung. Mit den Tieren.”, ich konnte nicht wirklich ein Satz formulieren, der das aussagen konnte was ich dachte.
      “Ich bin gestorben”, brachte ich es auf den Punkt.
      “Nun… ja.”, sagte sie langsam.
      “Also… ist nichts von dem hier die Wirklichkeit?”
      “Doch… alles was du siehst.”
      “Aber... “, setzte ich und versuchte zu verstehen.
      Auf der Lichtung war ich gestorben. Man hat mir den Brustkorb zerfetzt.’ Bei dem Gedanken tastete ich meine Brust ab, die aber unversehrt war. Erst dann fiel mir auch auf, das ich meine Schulter frei bewegen konnte. Ich war mir sicher gewesen, das sie gebrochen wäre.
      Ich schaute wieder zu der Gruppe vor mir. Ein Sonnenschein fiel durch das Fenster und mir kam ein Leuchten entgegen. Nicht nur Renesmee leuchtete, auch die anderen 3. Jedoch ging von mir auch ein Leuchten aus und ich hob meine Hände. Sie funkelten sanft im Licht und kniff die Augen zusammen. Es war das selbe Funkeln wie bei den anderen. Mir schossen dabei die früheren Erinnerungen wieder in den Kopf. Renesmee konnte sich ebenfalls unglaublich schnell bewegen. Edward war auch urplötzlich verschwunden und wo anders aufgetaucht. Sie alle leuchteten im Licht, wie ich es jetzt auch tat.
      Was hat das alles zu bedeuten?’
      “Denke zu Ende.”, sagte Edward.
      Woher wusste er das? Und was soll das heißen?’
      “Ich höre dich. Auch wenn du nur denkst. Und füge mal alles zusammen”, sagte er wieder und ich sah in erschrocken an. Aber ich tat was er sagte und versuchte alles zu einem Bild zusammen zu fügen. Ich hatte nie Interesse an übernatürlichen Kräften gehabt oder mich großartig für Geschichten interessiert. So wusste ich nur die groben Eckpunkte und ich ging alle Möglichkeiten durch, bis ich zu einem Schluss kam.
      “Vampire”, murmelte ich.
      “Ihr seid Vampire”, sagte ich zu Renesmee. Sie lächelte etwas entschuldigend, sagte aber noch nichts. Auch Edward sagte nichts, sondern schaute mich noch mal fragend an.
      “Moment, das heißt… Ich?”, fragte ich.
      “Ja”, antwortete Renesmee leise.
      “Oh…”, mehr brachte ich in dem Moment nicht raus.
      “Jasper, Emmet? Ich glaube ihr könnt gehen. Es besteht keine Gefahr…”, hörte ich Edward sagen und hörte eine Bewegung. Ich musste nicht nachschauen, ich wusste das sie verschwunden waren.
      “Möchtest du dich setzen?”, fragte Edward mich. Ich nickte und ging langsam zum Sofa und setzte mich. Auch dies geschah alles innerhalb einer Sekunde.
      “Was ist passiert?”, fragte ich. Renesmee und Edward sahen sich an und schließlich räusperte sich Edward.
      “Auf der Lichtung gab es ein Missverständnis. Du hast bemerkt das die… Tiere nicht natürlich waren. Sie sind unsere natürlichen Feinde. Sie haben uns gewittert und haben die Jagd begonnen. Aber sie dachten auf der Lichtung wären nun 2 Vampire. Da du den Tag mit uns verbracht hast und auch so viel mit Nessi unterwegs war haftet unser Duft an dir. Sie griffen also an, als sie dich jedoch töteten bemerkten sie, das du nur ein Mensch warst. Sie waren verwirrt und konnten die Situation nicht einschätzen. Unsere Freunde haben sie schließlich vertrieben. Nun lagst du also im Sterben. Wir wussten nicht was wir machen sollten. Carlisle versuchte alles mögliche um dich zu retten, jedoch hattest du Unmengen an Blut verloren. Wir hatten die Wahl dich Unsterblich zu machen oder dich sterben zu lassen. Und wir haben uns Entschieden. “, erzählte Edward mir. Ich dachte über das nach was er erzählt hatte.
      “Aber… warum?”, fragte ich.
      “Nun, es war eigentlich eine leichte Entscheidung. Durch dein Instinkt hast du Nessi das Leben gerettet. Wir waren beeindruckt das du die Situation so vorraus ahnen konntest. Es schien uns unmöglich die Person sterben zu lassen, die ein Familienmitglied das Leben gerettet hat. Und es war ein Wunsch meiner Tochter, dich zu retten.”
      “Danke…”, mehr wusste ich nicht zu sagen. Meine Stimme kratzte immer noch entsetzlich.
      “Hast du den ersten Schock überwunden?”, fragte Edward nach einiger Zeit.
      “Ja, ich denke schon… Mein Hals kratzt aber immer noch”, antwortete ich und Edward lächelte schwach.
      “Dann musst du etwas trinken”
      “Ein Glas Wasser würde vielleicht helfen”, sagte ich aber keiner bewegte sich.
      “Achja... “, fiel es mir dann wieder ein. Trinken hieß Blut. Ich erschauerte bei dem Gedanken, jemanden zu töten nur damit es mir besser ging.
      “Wie wäre es wenn es kein Mensch wäre?”, fragte Edward mich. Ich musste ein wenig über seine Aussage überlegen, dann wurde mir klar das er Tiere meinte.
      “Auf jeden Fall angenehmer.”, lachte ich.
      “Wir begleiten dich... “, sagte Renesmee leise und stand auf. Kurz darauf stand sie auch schon an der Tür. Ich musste aufgrinsen und folgte ihr sofort. Edward öffnete die Tür und mir kam ein beißender Geruch entgegen.
      “Ngh, was ist das?”, fragte ich entsetzt und hielt die Luft an. Dann sah ich den Rest der Familie draußen am stehen, als würde sie auf mich warten. Jacob und Seth standen bei ihnen, hielt sich aber im Hintergrund.
      “Den Geruch meinst du? Du wirst dich daran gewöhnen”, lachte Edward auf. Vorsichtig atmete ich noch mal ein. Es war ein scheußlicher Geruch, etwa sie wie nasser Hund.
      “Ja… aber woher kommt das?”, wiederholte ich meine Frage und Edward nickte zur Gruppe. Da Jasper und Emmet dort standen und es im Haus nicht so gestunken hatte, schloß ich die beiden aus. Ich schaute den Rest der Gruppe an und dann fiel mir auf das sich Jacob und Seth jetzt noch deutlicher von der Gruppe unterschieden. Sie hatten ein deutlich dunkleren Hautton und wirkten animalischer. Auch ihre Aura, die sie umgab war anders. So nach und nach dämmerte mir es, das die beiden den Geruch verbreiten.
      “Aber wieso?”, fragte ich sofort.
      “Das erkläre ich dir später. Erst mal gehen wir jagen. Folge mir”, antwortete Edward und sprintete los. Ich war mir sicher, als Mensch hätte ich diese Bewegung mit den Augen nicht folgen können, jedoch waren meine Sinne geschärft. Und es bereitete mir keine großen Probleme ihm zu folgen. Wir sprinteten nach Norden und waren bald an der Grenze zu Kanada. Wir liefen weiter nach Norden in einen Wald, wo wir schließlich anhielten.
      “Und nun, konzentriere dich. Wir sollten weit genug weg sein. So kannst du dich hier deinen Instinkten überlassen”, sagte Edward zu mir.
      Ich schloss die Augen und versuchte mich zu konzentrieren. Es waren so viele Geräusche, das ich einen Moment brauchte um sie zu sortieren. Es war erstaunlich was ich alles hörte, ob sich nun ein Blatt vom Baum löste oder das Flügelschlagen eines Insektes. Nichts blieb mir verborgen. Doch es war nicht das was ich hören wollte, bis ich es schließlich fand. Ich hörte das Schlagen eines Herzen. Ich konzentrierte mich weiter und drehte mich in die Richtung, von wo es kam. Dann schlug ich die Augen auf und sprintete los. Ich vernahm ein süßlichen Duft in der Luft und wusste das ich auf der richtigen Spur war. Es war genau das, was ich jetzt brauchte. Der Hirsch hatte keine Zeit zu realisieren, was gerade passiert war. Ich sprang auf ihn zu und schnappte mir sein Geweih. Mit einem Ruck verdrehte ich seinen Kopf und der Körper brach Augenblicklich zusammen. Ich war erstaunt, wie einfach es gelang den Hirsch zu töten. Jedoch war ich vom Durst geplagt und ich schlug meine Zähne in seinen Hals. Es war so wie Zartbitterschokolade. Sie schmeckte zwar gut, jedoch musste man es mögen. Echte Schokolade wäre natürlich weitaus besser, süßlicher und leckerer gewesen. Doch ich gab mich mit dem zufrieden was ich hatte. Ich trank so viel wie der Hirsch hergab und achtete auf das Kratzen im Hals. Es war noch nicht verschwunden, aber weitaus erträglicher als vorher.
      “Gleich viel besser.”, sagte ich erleichtert und meine Stimme hatte sich auch wieder normalisiert. Sie klang anders als meine menschliche Stimme, doch konnte ich nicht sagen warum.
      “Nicht schlecht. Dafür das du das gerade zum ersten Mal gemacht hast.”, grinste Edward.
      “Ich wollte das Tier ja nicht schlachten.”, antwortete ich fast gleichgültig. Edward lächelte mich an, was mich irritierte.
      “Aber du kennst jetzt den Geruch von den Tieren?”, fragte er mich und ich nickte.
      “Was ist dir dabei aufgefallen?”
      “Es war wie Schokolade. Nur als Zartbitter. Nicht wirklich das was man haben wollte, jedoch etwas womit man leben konnte. Echte Schokolade wäre natürlich schöner.”, antwortete ich ihm.
      “Hm, ein interessanter Vergleich. Den muss ich mir merken. Aber gut dann lass uns wieder zurück”, sagte Edward und lief wieder los.
      Ich folgte ihm und während des Laufens viel mir auf das ich alles klar und deutlich sah. Nichts war verschwommen, trotz der hohen Geschwindigkeit. Wir kamen wieder beim Haus der Cullens an. Es war niemand mehr draußen sondern es waren alle im Haus.
      “Kommst du noch eben mit rein?”, fragte Edward mich und ich folgte ihm. Es waren alle im Wohnzimmer an einem Tisch versammelt. Edward setzte sich auf einen freien Platz und ich stellte mich gegenüber von Seth und Jacob. Sie stanken wirklich fürchterlich und ich hielt es für besser mich erst mal etwas von ihnen zu distanzieren.
      “Nun, Jason… nachdem du den ersten Schock überwunden hast, können wir dich jetzt weiter aufklären oder hast du noch Fragen?”, fing Edward an. Fragen hatte ich jede Menge, doch versuchte ich mich auf die wichtigsten zu konzentrieren.
      “Wie lange… war ich weg?”, fragte ich als erstes.
      “Es ist gut eine Woche seit dem Vorfall vergangen. Das Rudel weiß noch nichts davon, wir halten jetzt an der Grenze Wache um sie daran zu hindern noch mal in unser Gebiet zu kommen.”, antwortete Edward und ein kalter Unterton schwang mit. Die Stimmung mit dem Rudel war also auf einem Gefrierpunkt und es könnte jeder Zeit wieder zu Konflikten kommen. Während ich darüber nachdachte, fiel mir wieder etwas ein.
      “Moment mal, Seth was machst du hier? Ich meine…”, fing ich an.
      Wie ist das möglich. Seth muss auf jeden Fall Bescheid wissen was die Cullens sind. Wie kann er dann hier gefahrenlos sein?’
      “Ja Seth und Jacob wissen von unserem wahren Wesen. Dennoch können sie hier sein, es ist etwas kompliziert aber es ist möglich.”, reagierte Edward auf meine Gedankengänge.
      “Aber wenn … Seth davon weiß, was ist dann mit meiner Schwester?”, fragte ich.
      “Wir haben alle unsere Geheimnisse. Sarah weiß über mein Geheimnis aber sie weiß nicht von den Cullens.”, antwortete Seth nun mir. Ich schüttelte den Kopf und versuchte meine Gedanken zu ordnen.
      Was haben sie für ein Geheimnis? Ist mit etwas entgangen? Denk nach!’
      Ich ging alles noch mal durch, was ich von Seth und Jacob wusste. Sie hatten etwas animalisches Ansich, waren auch unnatürlich stark. Und Seth war mit auf der Lichtung.
      “Ihr seid die Wölfe!”, brach es aus mir aus.
      “Auf der Lichtung, da waren so viele… ihr gehört dazu. Natürlich Jacob hatte sich verwandelt. Jetzt fällt mir es wieder ein. Was ist hier los?”
      Am Tisch brach ein Gelächter aus und ich verstand die Welt nicht mehr.
      “Du hattest Recht Edward. Hätte er sich wirklich intensiver damit beschäftigt wäre Nessis Tarnung schon viel früher aufgeflogen.”, sagte Carlisle.
      “Du hast Recht, Jason. Sie sind so genannte Gestaltenwandler und eigentlich unsere natürlichen Feinde. Jedoch ist es höheren Mächten zu verdanken, das wir in Frieden Seite an Seite mit ihnen Leben können. Nicht mit allen, jedoch mit dem Rudel aus La Push. Und Seth und Jacob gehören tatsächlich dazu.”, sagte Edward.
      “Dann weiß Sarah, das du ein riesiger Hund bis?”, fragte ich Seth.
      “Ja, sie weiß es. Aber sie kann sich es nicht vorstellen, sie hat mich nie so gesehen.”
      Stille kehrte ein und ich wurde von allen Seiten beobachtet.
      “Wie lange war ich eigentlich weg?”, fragte ich schließlich.
      “Du warst gut eine Woche weg.”, sagte Carlisle schließlich.
      “Wir haben deiner Mutter und Schwester Bescheid gesagt, das es ein Unfall gab. Wir müssen nun überlegen, wie wir fortfahren.”
      “Was soll das heißen?”, fragte ich.
      “Du bist ein Neugeborener. Du würdest deine Familie sofort anfallen, so wie du jedes menschliches Wesen anfallen würdest. Wir können dich unmöglich nach Hause lassen.”
      “Aber wo soll ich denn sonst hin? Ich habe doch nichts.”
      “Wir laden dich natürlich dazu ein hier zu bleiben. So könntest du immerhin noch in der Nähe bleiben.”
      Sie hatten natürlich Recht, es war vielleicht besser wenn ich erstmal nicht nach Hause gehen würde. Aber wie sollten wir verschweigen was ich wirklich war? Durch die Verbindung von Seth und Sarah würde es ziemlich bald auffliegen, da war ich mir sicher.


      Ich werde sicherlich nicht vom knalligen Plan eines anderen Mannes gefangen sein. Mein Schicksal ist mein Schicksal.

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