Chainbreaker (Eldrail)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Einsatz von Cookies
    Beachten Sie zudem unsere Datenschutzerklärung: Pirateboard.net - Datenschutzerklärung

    • So, diesmal ganz pünktlich und ohne eine Woche Pause die Antworten und das neue Kapitel :thumbup:

      Also auf gehts!
      blink:

      blink schrieb:

      Hoffe, dir geht es inzwischen wieder besser. Manche Autoren schrieben ihre Kapitel auf Vorrat, um eventuelle Pausen leichter überbrücken zu können. Davon habe ich allerdings nie viel gehalten, da ich oft recht zufrieden mit dem Geschriebenen war, sodass ich gar nicht mehr darauf warten wollte, es zu veröffentlichen. Enthusiasmus, gepaart mit einem florierenden FF-Bereich. Es waren üppige Zeiten. xD
      Zum Glück bin ich jetzt keiner von den Dauerkranken^^ Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Was Vorratsschreiben angeht, so kann ich mir das durchaus vorstellen. Allerdings muss dafür genügend Zeit und Schreibefluss da sein. Diesmal hatte ich es geschafft bereits einen guten Teil des nächsten (also 6.) Kapitels zu schreiben, aber mit dem Ergebnis bin ich noch recht unzufrieden, deswegen werde ich da doch noch länger benötigen. Ich habe jetzt auch bemerkt, dass die Lücke zwischen veröffentlichtem Kapitel und selbst bereits Geschriebenen doch recht merkwürdig sein kann. Da verliert man gerne mal aus den Augen, was jetzt aktuell bekannt ist. Kein Wunder, dass man lieber sofort veröffentlicht!

      blink schrieb:

      Vorab ein Hinweis: Da wir den Charakter-Bereich öfters lesen werden, immerhin bestätigst du dort Informationen, die wir womöglich anders oder gar nicht interpretiert hätten, wäre es ratsam, dort eine gewisse Grundordnung einzuhalten.
      Super Hinweis. Die Behebung folgte ja im Prinzip sofort, hoffentlich komplett. Jetzt muss man das nur noch pflegen xD

      blink schrieb:

      Zum Kapitel selber: Hydra wird ihren Urlaub doch nicht auf den Schlageninseln machen?
      Das würde mir doch arg konstruiert vorkommen. Okay, ich könnte mir bestimmt einen Grund aus den Fingern saugen, aber nein, dass passt (jetzt) noch nicht.

      blink schrieb:

      Die spanische Inselkonstruktion weiß zu gefallen,
      Das gefällt mir, wenngleich es sich eigentlich um eine portugiesische Inselgruppe handelt. ANgelehnt an die Kapverden, obwohl ich das nicht so eng sehe. Gerade die Namen könnten (vielleicht) hierbei verdeutlichend helfen.

      blink schrieb:

      Überhaupt legen die Beschreibungen bislang einen verlassenen, weniger einen abgeschlachtet-verlassenen Eindruck an den Tag. Dass Galayn erneut zielgerichtet und wissend in genau diesem Dorf landete, obwohl die Schlageninseln weit mehr bewohnte Areale zu besitzen scheinen, spricht ja schon dafür, dass wir demnächst in Erfahrung bringen, welchen Bezug die hiesigen Personen zu ihm haben.
      Das neue Kapitel wird die Verlassenheit zumindestens in gewisser Hinsicht auflösen. Kleine Frage am Rande: du schreibst hier zum zweiten Mal Schlageninseln, obwohl da noch ein 'n' sein müsste für "Schlangeninseln". Schreibfehler oder Absicht? Was den Bezug angeht, so wird klar werden, dass Galayn der Archipel zwar grundsätzlich bekannt ist, nicht aber speziell diese Insel oder gar das Dorf. Er hat es nicht (mehr) eilig, da ist ein spontaner Abstecher auf jeden Fall drin.

      blink schrieb:

      Ob es sein Auftrag war, dieses Gebiet zu besuchen, lässt sich beim flüchtigen Interesse Galayns für Boras Ausführungen nicht gerade feststellen. Beizeiten ist es genauso interessant zu sehen, wann Bora dieses eigenmächtige Handeln vor die Füße gerotzt wird. Seinen schwindenden Einfluss durch einen losen Verbündeten zu steigern, den man im Zweifel sogar von sich stoßen kann - denn abgesehen von der Telefonnummer und dem "Briefing", das uns noch nicht näher vorgestellt wurde, verbindet Galayn und Bora herzlich wenig. Für beide Seiten ein vergleichsweise unverfängliches Geschäft, auch wenn ich mir recht sicher bin, dass das noch so manche Probleme mit sich bringen kann. Dem Direktor wird es nicht gefallen. Jener wird von Bora nicht gemocht, während dessen Stellung im Schwund begriffen ist. Zeugt von einem internen Machtkampf,
      Im Sinne des vorherigen sollte klar sein, dass es kein Auftrag ist. Trotzdem wird es spannend werden, wie sich die EInsetzung Galayns auswirken wird. Gerade auch weil er ja zu recht eigenwilligen Aktionen tendiert. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

      blink schrieb:

      Bin ja gespannt, wer oder was der entscheidende Anstoß sein kann, um sie während ihres Urlaubs von der Bildfläche - und der Konditionierung - verschwinden zu lassen. Raus aus dem Gnati-Programm, das bestimmt für "Gnadenlose Tötungsinstrumentalisierung" steht. You heard it here, first! :D
      Nun, da wird es bald zur Sache gehen. Der Urlaub ist ja nicht umsonst da, soll er doch überprüfen, ob sie sich sozusagen entkonditionieren kann. Was die Bedeutung des Programmes angeht, könnte ich jetzt behaupten, das wäre mein Hintergedanke gewesen. Ist es aber (leider) nicht, hat er doch einen völlig anderen Hintergedanken. Ist ein auch ein Wink mit dem Zaunpfahl, um was es in dem Programm geht, auch wenn es schon so langsam ohne dies erkennbar sein könnte.

      Bo:

      -Bo- schrieb:

      Habe nämlich eher damit gerechnet, dass sich Hydra und Galayn über die Regierung kennenlernen und eventuell schnell erkennen, dass beide viel verbindet und gleichzeitig trennt.
      Ein Treffen dieser beiden Protagoinisten bietet sich ja an, aber das ist noch nicht so ganz durchdacht bzw. da bin ich noch vorsichtig, gerade weil man da auch leicht etwas kaputt machen kann. Und wie ein solches Treffen dann abläuft und was danach passiert - großes Geheimnis^^

      -Bo- schrieb:

      Diese Gegenüberstellung gefällt mir
      Schön, dass ich damit jemanden erfreuen konnte. Diese beiden Schauplätze geben oft Potential für kontrastierende Ereignisse, was mir persönlich gefällt.

      -Bo- schrieb:

      Welche Relevanz hat dieser Handlungsstrang für die Zukunft?
      Also diesmal habe ich es nicht so eilig, dass jedes Ereignis direkt das große Ziel einläuten muss oder einen großen Schritt dorthin bedeutet. Relevanz kann sein, dass die Handlung vorangetrieben wird, kann aber auch heißen, dass ein Charakter weiter beleuchtet wird. Provokant gefragt: muss alles immer Relevanz haben? Also in einer solchermaßen vorantreibenden Sicht?

      -Bo- schrieb:

      Immerhin wissen wir noch nicht, ob der Kult mit seinem Anführer wie ein Schwarm Heuschrecken von Insel zu Insel zieht oder verschiedene Stützpunkte unterhält, um Ressourcen und Macht zu festigen.
      Gute Frage. Da wird es Antworten geben, aber die weiß außer mir und dem Kult ja eben niemand so genau. Da muss noch etwas Wasser den Fluss hinabfließen.

      -Bo- schrieb:

      Was ein Abschluss.
      Tschüss. Acuh ein toller Abschluss xD

      qoii:

      qoii schrieb:

      Das Konditionierungsprogramm der CP-0 ist, wie man es eigentlich erwarten kann, nicht perfekt, der menschliche Geist findet oft bis immer eine Möglichkeit diese zu umgehen. Auch wenn wir Menschen erstaunlich einfach zu beeinflussen sind, sonst würde es keine Werbung, Verkaufstricks und vieles andere geben.
      Stimmt. Ich wüsste jetzt auch nicht, ob es möglich ist, jemanden vollkommen zu einer Art Zombie zu machen, aber so etwas gibt es bei mir hier nicht. Gerade die Möglichkeit zu entkommen ist ja auch irgendwo wichtig. Finde ich auch gerade deshalb spannend, weil ich zur Zeit eine Buchreihe lese, in der genau diese Beeinflussung öfter vorkommt. Aber auch die Welt zeigt so etwas ja leider viel zu oft.

      qoii schrieb:

      Das Hydra schon versucht diese zu durchbrechen, ist etwas, von dem er nichts weiß. Deswegen ist die Chance sehr hoch, dass es ihr letztendlich gelingen wird. Ob ihr dabei der neuste freie Mitarbeiter der WR helfen wird oder ob sie erst später aufeinandertreffen, bleibt noch abzuwarten.
      Sagen wir es mal so: der Direktor kann nicht in ihren Kopf schauen. Das heißt aber nicht, dass er keine Vermutungen haben kann. Ob es ihr gelingt - es wird letztlich wohl jeder erwarten und eigentlich muss es auch passieren. Aber das ist auch einer der Punkte, an dem ich im Moment noch an der Umsetzung hake. Naja, wird schon werden.
      Was das Treffen angeht verweise ich auf weiter oben.

      qoii schrieb:

      Derweil befindet sich Galayn auf dem Weg zur Schlangeninsel, wobei nicht ganz klar wird, ob er dies aus eigenem Interesse, was ich eher vermute oder im Auftrag der WR macht. Von Bora erfahren wir nichts in die Richtung und Galayn hatte seine Kurs schon gesetzt, bevor er den Umschlag geöffnet hat. Weiterhin scheint er von dem verlassenen Dorf überrascht/beunruhige zu seine, weswegen wir davon Ausgehen können, dass ihm dies noch nicht bekannt war.
      Das neue Kapitel beantwortet den ersten Teil, auch wenndu da schon selbst gut gefolgert hast.

      qoii schrieb:

      Auffällig finde ich noch, wie Bora betont, dass Galayn ihm unterstellt ist und keinem anderen.
      Hier ist aber schon noch zu beachten, dass Bora sein Ansprechpartner ist. Galayn würde auch kaum zu einem Hund der Regierung oder auch nur eines Bora werden. Sollte nicht heißen, dass er nicht schon gewissermaßen eine Bindung mit der Regierung eingegangen ist, aber keinesfalls so. Interessant ist aber schon, dass er vorerst relativ unabhängig von dem Rest der Regierung ist.

      qoii schrieb:

      Interessant dürfte dann noch Galayns Abschiedsgruß sein/werden. Immerhin scheinen Bora die Worte „Gute Tage, angenehme Nächte!“ bekannt zu sein bzw. er hat eine Idee zu welcher Gruppierung Galayns gehören/gehört haben könnte. Wir wissen noch zu wenig über deine Welt und Galayn um damit wirklich etwas anfangen zu können. Allerdings scheinen die (ehemaligen) Mitgleiter dieser Organisation/Gruppierung/Weltanschauung/Religion/Schule usw usw, alle etwas seltsam, aber auch gut Informiert zu sein. Weiterhin könnte das Ketten Tattoo ebenfalls damit in Verbindung stehen. Wie auch immer, ich mache mal eine gesiegt Notiz, auf weitere Andeutungen zu achten.
      Das stimmt auf jeden Fall. Im Prinzip war das ein unbeabsichtigter Ausrutscher von Galayn. Was das genau bedeutet ist jetzt tatsächlich noch nicht abzusehen, aber demnächst sollten da ein paar Brocken kommen. Das Kettentattoo ist ebenfalls wichtig. Aber was die Vergangenheit angeht, so folge ich dem überaus beliebten und gemeinen Herangehen, dass erstmal noch nicht so viel offenbart wird. Es kann hin und wieder kleine Flashbacks geben (einer wird sich anbahnen), aber wer würde denn mit allem auf einmal herausrücken?

      qoii schrieb:

      Ich denke mal, meine Kommentare werden besser, sobald dein Projekt etwas weiter fortgeschritten ist und ich mehr Fakten habe, die ich hin und her interpretieren kann.
      Ich finde die Kommentare bereits gut. Andere gucken mehr auf Sprache und direkten Inhalt, du interpretierst mehr und wie bekannt auch schon ganz gut. Natürlich kann man mit mehr Informationen auch mehr machen, aber ich will jetzt auch nicht zu früh zu sehr mit Informationen um mich schmeißen. Wurde ja auch bereits kritisiert^^
      Mach weiter so, dann wirst du bestimmt finden!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • RE: Kapitel 5 - Zufälle

      Grüß dich!
      Weiter geht es und ich muss zugeben, dass ich über deine mehrgleisige Darstellung sehr froh bin. Ein ganzes Kapitel, das sich mit Galayns Suche nach nicht vorhandenem Leben beschäftigt, hätte ich ziemlich schwer verfolgen können. Eventuell spricht da einfach der Hunger aus mir, jedenfalls werde ich mich ausnahmsweise kürzer fassen - denn was ich an Galayns Handlungsstrang ziemlich spannend fand: Seine kompromisslose Hilfsbereitschaft. Nicht nur lässt er sich nicht abwimmeln, auch sieht er sich imstande das Problem der armen, zerlaubten Einwohner zu lösen, ohne es zuvor gekannt zu haben. Auch seine Gutgläubigkeit gegenüber der Regierung als geringstes Übel finde ich bemerkenswert. Im Vergleich zu anderen bekannten, aber leidlichen Phänomenen wie der Piraterie erscheint sie ihm und seiner Dienstmarke als annehmbare Hand, die, erstmal entgegengestreckt, auch angenommen werden kann.
      Der Kontrast zwischen Hydra und ihm wird im Laufe der Kapitel wohl immer deutlicher und pointierter, Galayn wird die Dankbarkeit der Dortbewohner erleben, da seine Absichten in dem Moment ehrenwert sind, während Hydra mehr und mehr erkennt, dass sie nicht die Rebellen bekämpft hat, sondern Brüder, Freunde, Arme, die keinen anderen Weg fanden, um ihre elende Situation zu verändern. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie du diese entgegengesetzten Wege zeichnest - und vor allem, wie diese Bezüge in ihnen eingeknüpft werden. Die angedeutete Vergangenheit Hydras, die sie innehalten und lauschen ließ, der Grund, weshalb Galayn sein Leben um 180° zu drehen scheint - vom finsteren wortkargen Dulug blieb ja nach wenigen Kapiteln nichts mehr übrig, was natürlich spannend ist, ab wann dieser "andere" Galayn alias Dulug erneut auftritt und wie er getriggert wird. Bisher gab es immer mal wieder (1) Anzeichen des Wetters, die gesondert hervorgehoben wurden, daneben (2) der Gruß, der Bora im Gedächtnis haften blieb.
      Jedenfalls ist es bisher maßgeblich, dass sowohl männlicher Protagonist als auch weibliche Protagonisten zwei Herzen sich schlagen haben. Mehr oder minder bewusst leben sie in einer Persönlichkeit, die sich stark von der anderen abhebt und gleichsam kontrolliert wie unkontrolliert durch Schlüsselreize hervorgerufen werden können. Wer sich besser im Griff hat bzw. stärkeren Zugriff auf seine "beiden" Herzen hat, wie ich es mal ins Bild stelle - auf weitere Eindrücke, diese Frage betreffend, freue ich mich schon sehr.

      Was die Bewohner der Insel anlangt, bin ich verblüfft, das ausnahmslos alle das Dorf verließen und alle nun zurückkehrten. Was diesen Wanderzug beflügelte und welchen Teil der Schlangeninseln (da verschreibt sich gern mal!) Galayn bisher kennt - die Bewohner scheinen ihn ja bislang nicht wiedererkannt zu haben - das bleibt bisher offen, ebenso wie der ausstehende Auftritt des unfähigen Mitgliedes der Marine. Hoffentlich eine vergleichsweise schrullige Erscheinung deines bisher vergleichsweise normalgehaltenen Sets an Charakteren. Beim Schwarzen Engel Domenico können wir uns jedenfalls sicher sein, dass er entweder ein selbstverbliebt-glorifizierender herabblickender Günstling Gottes ist oder ein von Selbsthass zerrissener gefallener Engel, der melodienarm, dafür inbrünstig herabblickend die läuternden Feuer der brennenden Finsternis heraufbeschwören wird. In jedem Fall ein zwielichtiger Charakter, dessen Worten man mit zweierlei Maß begegnen sollte.

      Da ich oben schon ein wenig auf Hydra einging, möchte ich ihren nicht vorhandenen Urlaub mit wehmütigem Applaus bedenken. Kenne ich, auch wenn es bei mir noch das ganze Leben ist, jedoch lang genug, um sich noch mehr Stauraum für etwaige Vorfreude zu schaffen, da ich sonst bald vor erwartender Gewissheit eines freien Tages platze. :D

      Dass ich nicht näher auf die Beschreibung der Orte eingegangen bin, die Galayn und Hydra - wer weiß, vielleicht erfahren wir in der Minute eines freien Gedankens ihren Mädchennamen - liegt ehrlich gesagt daran, dass ich diesen Teil, zumindest bei Galayn ziemlich halbherzig gelesen habe. Zwar aufmerksam, jedoch habe ich mich nicht so richtig in die suchende Szenerie einfinden können, die letztlich von Leere, gleichzeitig allerdings nicht von "böser" Leere zeugte - und letztlich zeugen würde - sodass ich mir dachte: Er findet nichts, gleichzeitig löste es bei mir noch kein Unbehagen aus, da der Nichtfund zugleich auf etwas - leicht gesagt - böses, verwerfliches hätte schließen können. Bald werden wir darüber sicherlich über den Wanderzug an einkehrenden Menschen sicher aufgeklärt.
      Die Szene rund um Hydras Einstieg in den inneren verwahrlosteren Distrikt hat mich dahingehend weit mehr gepackt, wodurch auch im rückblickenden Vergleich die Galayn-Suche inhaltlich nicht überzeugend auf mich wirkte. Schwierig - für dich - zu beschreiben, wenn man einerseits unfündig ist, andererseits aber noch keine tieferen Spekulationen ermöglichen kann (oder will?)

      Kapitel 4 schrieb:

      Das gefällt mir, wenngleich es sich eigentlich um eine portugiesische Inselgruppe handelt.
      Ilha no Meio ist portugiesisch; Archipielago de Serpiente - Archipielago ist spanisch. Ich werde allerdings ohnehin bei Schlangeninseln bzw. Schlageninseln bleiben, je nachdem, wie ich mich verschreiben werde. Dein Rückbezug ist sinnvoll, die an-erlernte portugiesische Sprache ist mir leider nicht mehr sehr präsent, zuckte nur kurz beim Archipelbegriff auf, den ich meine, innerlich anders ausgesprochen in Erinnerung zu haben. Ist letztlich auch kleinspalterisch, daher belasse ich es hier.

      Von der Struktur her gefällt mir der Aufbau immer besser, wenn gleich das Tempo bisher sehr gleichmäßig verläuft. So befinden wir uns allerdings auch erst am Anfang, da sind schnelle Sprünge und große Überraschungen bzw. Enthüllungen noch gar nicht so recht möglich. Ein wenig Skurrilität kann allerdings nicht schaden. ^^

      Nun esse ich erstmal was, ehe ich bei @-Bo- reinschaue. Bin heute Mittag endlich mal fertig geworden. Ich bin auch ein unmotivierter, letztlich ausdauernder Leser. :D
    • So, noch nicht soviel los, aber war ja Ostern. Davon lasse ich mich jetzt mal nicht aufhalten^^

      blink schrieb:

      denn was ich an Galayns Handlungsstrang ziemlich spannend fand: Seine kompromisslose Hilfsbereitschaft. Nicht nur lässt er sich nicht abwimmeln, auch sieht er sich imstande das Problem der armen, zerlaubten Einwohner zu lösen, ohne es zuvor gekannt zu haben. Auch seine Gutgläubigkeit gegenüber der Regierung als geringstes Übel finde ich bemerkenswert. Im Vergleich zu anderen bekannten, aber leidlichen Phänomenen wie der Piraterie erscheint sie ihm und seiner Dienstmarke als annehmbare Hand, die, erstmal entgegengestreckt, auch angenommen werden kann.
      Was Galayn in positiver Hinsicht auszeichnet, ist sein Wille. Gerade eben auch mal das Unvermeidliche zu akzeptieren gehört dazu. Freut mich, dass so jemand bei dir gut ankommt^^

      blink schrieb:

      Die angedeutete Vergangenheit Hydras, die sie innehalten und lauschen ließ, der Grund, weshalb Galayn sein Leben um 180° zu drehen scheint - vom finsteren wortkargen Dulug blieb ja nach wenigen Kapiteln nichts mehr übrig, was natürlich spannend ist, ab wann dieser "andere" Galayn alias Dulug erneut auftritt und wie er getriggert wird. Bisher gab es immer mal wieder (1) Anzeichen des Wetters, die gesondert hervorgehoben wurden, daneben (2) der Gruß, der Bora im Gedächtnis haften blieb.
      Interessante Punkte. Die Vergangenheit Hydras wird thematisiert werden, irgendwann. Was Galayn angeht, so ist er im Prinzip die älteste und wichtigste Figur dieser FF. Schon ziemlich lange in meinem Kopf und folglich auch mit viel Vorgeschichte bedacht. Daraus geht auch hervor, woher diese beiden Persönlichkeiten kommen. Erklärt auch den Gruß. Gute Beobachtung des Wetters, das ist nicht so ganz grundlos vorhanden, da kann man dran überlegen.

      blink schrieb:

      Jedenfalls ist es bisher maßgeblich, dass sowohl männlicher Protagonist als auch weibliche Protagonisten zwei Herzen sich schlagen haben. Mehr oder minder bewusst leben sie in einer Persönlichkeit, die sich stark von der anderen abhebt und gleichsam kontrolliert wie unkontrolliert durch Schlüsselreize hervorgerufen werden können. Wer sich besser im Griff hat bzw. stärkeren Zugriff auf seine "beiden" Herzen hat, wie ich es mal ins Bild stelle - auf weitere Eindrücke, diese Frage betreffend, freue ich mich schon sehr.
      Beide sind ja auch gerade deshalb interessant, weil sie so mehrdimensional sind. Der Titel der FF ist ja auch schon ein Hinweis, dass es in mancherlei Hinsicht eben Ketten gibt, seien es nun Ketten der Vergangenheit oder Konditionierung etc.

      blink schrieb:

      Was die Bewohner der Insel anlangt, bin ich verblüfft, das ausnahmslos alle das Dorf verließen und alle nun zurückkehrten.
      Dafür gibt es eine Erklärung, sonst wäre es ja auch merkwürdig.

      blink schrieb:

      Beim Schwarzen Engel Domenico können wir uns jedenfalls sicher sein, dass er entweder ein selbstverbliebt-glorifizierender herabblickender Günstling Gottes ist oder ein von Selbsthass zerrissener gefallener Engel, der melodienarm, dafür inbrünstig herabblickend die läuternden Feuer der brennenden Finsternis heraufbeschwören wird. In jedem Fall ein zwielichtiger Charakter, dessen Worten man mit zweierlei Maß begegnen sollte.
      Naja, mal sehen...

      blink schrieb:

      Da ich oben schon ein wenig auf Hydra einging, möchte ich ihren nicht vorhandenen Urlaub mit wehmütigem Applaus bedenken. Kenne ich, auch wenn es bei mir noch das ganze Leben ist, jedoch lang genug, um sich noch mehr Stauraum für etwaige Vorfreude zu schaffen, da ich sonst bald vor erwartender Gewissheit eines freien Tages platze. :D
      Kenne ich auch entfernt. Mein Beileid^^

      blink schrieb:

      Die Szene rund um Hydras Einstieg in den inneren verwahrlosteren Distrikt hat mich dahingehend weit mehr gepackt, wodurch auch im rückblickenden Vergleich die Galayn-Suche inhaltlich nicht überzeugend auf mich wirkte. Schwierig - für dich - zu beschreiben, wenn man einerseits unfündig ist, andererseits aber noch keine tieferen Spekulationen ermöglichen kann (oder will?)
      Nun, so ein Besuch im Slum geht bestimmt auch tiefer, als ein gewissermaßen harmloses Dorf, da kann ich nicht so toll etwas ändern. Aber ich bin ja zumindestens versuchterweise jemand, der nicht einfach nur sagt: hier, leeres Dorf. Deswegen wird es auch beschrieben. Muss ja nicht immer der oft besuchte, wichtige und dutzende Kapitel umspannende Schauplatz sein, aber eine Beschreibung sollte schon vorhanden sein.

      blink schrieb:

      Von der Struktur her gefällt mir der Aufbau immer besser, wenn gleich das Tempo bisher sehr gleichmäßig verläuft. So befinden wir uns allerdings auch erst am Anfang, da sind schnelle Sprünge und große Überraschungen bzw. Enthüllungen noch gar nicht so recht möglich. Ein wenig Skurrilität kann allerdings nicht schaden.
      Freut mich, dass es da besser geworden ist. Was das Tempo angeht, so war es zuerst als zu schnell empfunden worden, jetzt eher das Gegenteil. Da droht Verzweiflung xD
      Mal schauen, was meine Skurrilität angeht. Bald gibt es die EInführung einer zumindestens mal spezielleren Sorte von Leuten, vielleicht hilft das ja weiter.

      Also dann, viel Spaß!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • Wie angekündigt kommentiere ich im Doppelpack, was sich angesichts der gemächlichen bzw. "kleineren" Handlung einfach besser macht. Ist keine Kritik, lediglich eine objektive Feststellung angesichts der Tatsache, dass wir erst sechs Kapitel tief in deiner Geschichte stecken.

      Der Teil um Hydra gefällt mir dabei wesentlich besser als der Teil um Galayn, der mir noch immer recht blass erscheint. Ich denke aber, dass das von dir gewollt ist. Er ist einfach ein mysteriöser Typ, der gleichzeitig aber auch noch keine nennenswerten Charaktermerkmale gezeigt hat. Wenn ich jetzt mal in meine FF schaue, so hatten die Kopfgeldjäger zumindest von Beginn an eine grundlegende Eigenschaft, die sie kennzeichnete und dem Zuschauer näherbrachte. Callaghan war der mürrische Anführer, O'Mara der sorglose Alkoholiker usw.
      So eine Kleinigkeit, die Galayn bis zu einer tieferen Betrachtung mit Leben füllt, fehlt mir bei ihm einfach. Alles geht bei ihm irgendwo seinen Gang, ohne Eindruck zu machen. Er wurde ohne großen Aufwand zum zweifelhaften Werkzeug der Weltregierung, findet gleich auf seiner ersten Insel eine Bedrohung, die er beseitigen kann und generell scheint er ein "straighter" Typ zu sein, der sich für die kleinen Leute einsetzt und der WR zu einem besseren Ruf verhelfen will, um die Welt sicherer zu machen. Überspitzt formuliert: Läuft halt.

      Heißt nicht, dass ich den Teil um Galayn schlecht finde. Er entwickelt sich nur wesentlich langsamer und geruhsamer, sodass dem geneigten Leser noch etwas die Bezugspunkte fehlen. Dazu kommt, dass du Galayn bisher als äußerst fähigen Kämpfer beschrieben und inszeniert hast, wohingegen Domenico eher an die Sorte überheblicher Ganoven erinnert, die sich in ihrem Einwegglas für große Nummern halten und keine Ahnung haben, wie gefährlich die Welt auerhalb ihrer Hinterwälder ist. Natürlich kann ich mich täuschen und Domenico könnte nun zu einer Nemesis von Galayn werden. Aber so recht glaube ich da noch nicht dran. Wäre vielleicht kein guter Einstieg, wenn Galayn gleich nach seinem Blitzsieg über Hawk und dessen Bande gleich seinen Meister trifft. Mal schauen.


      Wie gesagt, Hydra gefällt mir besser und ist dabei ein wesentlich greifbarerer Bezugspunkt, sowohl emotional als auch dramaturgisch. Ihr Blick in die Welt, die sie erschaffen (oder eher zerstört) hat sowie die ständigen Zweifel an ihrem Dasein als Agentin der WR gestalten sich interessanter und irgendwo auch gewichtiger als Galayns kleines Südsee-Abenteuer. Wieder überspitzt formuliert. Aber das wirst du wahrscheinlich auch nicht leugnen. Gerade der Brand im neuesten Kapitel ist viel spannender als Galayns Handlungsstrang, der sich erst entwickeln muss. Ist das ein bewusster Kontrast oder einfach ungleich erzählt? Ist eigentlich auch nicht wichtig. Für den Moment reißt Hydra mehr mit, aber das kann ganz schnell umschlagen, sobald Galayn mehr von sich zeigt oder anderweitig gefordert wird. Bei ihm lief es bisher halt sehr flüssig, wodurch sich noch keine Reibung einstellen konnte. Und ohne nennenswerte Konflikte bleibt nicht viel zurück.

      Ich gehe aber schon davon aus, dass das nicht so bleiben wird. Deine Aussagen zu ihm lassen schließlich vermuten, dass hinter Galayn mehr steckt als nur ein Mann, der sich der WR verschrieben hat, um einen teuflischen Kult auszulöschen und auf dem Weg dahin so viele Menschen wie möglich zu retten. Klingt fast wie ein The Legend of Zelda Abenteuer. xD
      Zugeben muss ich aber, dass mir dieses leichte "Held zieht aus, um Dorf zu retten"-Motiv sehr angenehm ist. Ich mag solche alten und herkömmlichen Geschichten. Ritter erschlägt Drache, Abenteuer erkundet verlorene Ruinen, Jäger wird zum Gejagten, Gnadenloser Cop jagt gewissenlosen Mörder. Sowas halt. In dieser Hinsicht kannst du bei mir nicht viel falschmachen. Das sei nur für den Fall erwähnt, dass mein Beitrag jetzt etwas negativ anmutet. Ich verfolge Galayns Werdegang durchaus mit Vergnügen, auch wenn Hydras momentan stärker fesselt.


    • RE: Kapitel 6 - Das Recht des Stärkeren

      Grüß dich!
      Ich muss aufpassen, dass ich gedanklich nicht zu stark trenne. Solange wir Galayn und Hydra beide an unterschiedlichen Orten sehen, bietet es sich einfach an, die jeweils vorgenommenen Entwicklungen zu vergleichen. So haben wir den klassischen Quereinsteiger neben der klassischen Desillusionierten, die nun hautnah miterlebt, dass sie durch ihr Töten letztlich nur noch mehr Tote verantwortet, die nicht einmal mehr etwas mit den Rebellen zutun haben. Aus einem aufdiktierten Feindbild, das sie in ihrem Job irgendwo hinnehmen und akzeptieren muss, sieht sie nun hinter den toten Rebellen diejenigen Menschen, die mehr oder weniger zum Rebellendasein gezwungen sind, da sich ansonsten nichts an ihrer elenden Situation verändern wird. Eben die Menschen, die sich einer fatalen, aber idealistischen Hoffnung hingeben werden genauso umgebracht wie diejenigen, die bereits resignierten und de facto "da sind".
      Ohne Träume, Wünsche - eben diese beiden Typen an Bewohnern über einen Kamm geschert als Abschaum zu bezeichnen, ist einerseits harter Tobak, andererseits muss ich zugeben, dass mir das nicht hart genug herübergebracht wurde. Mit Philipp V. bietest du einen Charakter auf, der mit seinen Handlungen im Prinzip neben potentiellen Rebellen auch die Hoffnungslosen ausmerzen lässt. Letztere wehren sich nicht, verelendigen. Das sieht nicht schön aus, rührt schließlich niemanden zu tränen, sofern sie weg sind. Eine solche Sicht Philipps hätte etwas unfassbar bedrückendes, da es einen Grat zwischen der Abwertung menschlichen Lebens und gnadenloser Rationalität darstellt. Die Meinung vertrittst ja nicht du als Autor, der so einen Gedanken anspricht, sondern eben jener Philipp, der sich bisher als kompromissloser Monarch in die Handlung einführt.

      Ich habe den Gedanken von dem abstrahiert, was da gerade vor Hydras Augen abgeht, doch ausgesprochen würde er Philipp mit einem Schlag Tiefe verleihen. Jemand, der nicht der klischeehafte böse König ist, der jeden Throngefährder präventiv ermorden lässt, sondern ein charakterlich komplexer Mann, der mit purem Zynismus über das Leben entscheidet, das, in großer Armut in den Ghettos seines Königreiches, nicht weniger lebenswert als auf einer Landkarte betrachtet der Schandfleck seines Königreiches ist. So, wie es für Ruffy und Co. das Gray Terminal war. Ein Ort, bei dem man auch einfach in Kauf nahm, dort sämtliches Prekariat eingekesselt verbrennen zu lassen. Thematisch bietest du mit dem Blick hinter die Fassade, nach dem der Arc nun benannt wurde, eine Möglichkeit, in der du als Autor sehr, sehr viel Stimmung aufbauen kannst. Durch nachvollziehbares Leid, durch gezwungene Lebensumstände, durch daraus auftretende Reaktionen - vieles, was wir in unserer Gesellschaft sehen und uns wundern, warum das so ist. Es hat viele Gründe. Dass ärmere Familien schlichtweg unfähig und ungebildet sind, kann ein Grund sein, wäre als übergreifende Erklärung aber sehr deutlich an der Oberfläche komplexer Problemstrukturen gekratzt. Gründe und Ursachen gehören immer zusammen, etwas, was in leichten Argumentationen abgebildet ausgesprochen dünn erscheinen muss bzw. gar nicht.
      Neben dem Themenbezug, der aufgrund der Vergegenwärtigung gedanklich nachvollziehbar ist, bietet dir der Blick hinter die Kulissen aber auch die Möglichkeit, deine Figuren zu überzeichnen. Letztlich kann der dunkel gezeichnetste Charakter mit einem Schwenk wieder grauer erscheinen, aus den Guten werden die Bösen und umgekehrt, bis letztlich keiner mehr die moralische Hoheit innehat. Dein Themenset hat dafür Potential und ich hoffe doch, dass es neben Hydra, die an der Gerechtigkeit zu zweifeln beginnt, noch weitere Möglichkeiten gibt, an einer weiß/grau/schwarz Einordnung teilzuhaben. Einer ersten Einordnung, die sich je nach Gestaltung ändern kann.

      Hierfür vergleiche ich mit einem Auge die Galayn/Hydra-Handlungsstränge, zugleich muss ich auch aufpassen, dass ich (a) etwaigen Vergleichen offen gegenüber stehe, gleichzeitig aber auch feststellen muss, sofern sich (b) die beiden momentanen Stränge unterschiedlich schnell entwickeln. Es wäre zu einfach zu sagen, dass Galayn zum Musteragenten wird, der Buße tut, während Hydra sich immer mehr davon distanziert. Parallelität sollte beachtet, jedoch nicht zwingend vorausgesetzt werden. Denn ansonsten würde ich mich mit dem Galayn-Part noch schwerer tun. Ich muss zugeben, dass es mir den Wind aus den Segeln nimmt, wenn bereits Galayn nüchtern feststellt, dass Domenico wohl kein Problem für ihn darstellen wird. Einfach durch einen Blick aufs Bild, dem Kopfgeld und dem daraus zusammengesetzten Eindruck. Die Stimmung hatte mich in dem Handlungsstrang so gar nicht eingefangen, obwohl es immer assoziatives Potential hat, sobald Menschenmengen zusammengepfercht werden. So vom Bauchgefühl her folgt darauf nie etwas Gutes, sofern man nicht gerade auf einem Konzert oder Rave ist.

      Ich kann noch nicht mit dem Finger darauf deuten, doch was du beim Hydra-Part an Emotionen vermittelst, nicht einmal durch die Dialoge, sondern durch die angetriggerten Vorstellungen, von denen du als Autor vermutlich weißt, dass sie Bilder in unseren Köpfen erzeugen, eben solche Emotionen gehen mir bei Galayn vollkommen ab. Da wird nichts angetriggert, nichts macht mich stutzig. Ich habe ein wenig Furcht davor, dass du dich ein wenig auf dieses Konzept versteifst - Hälfte eins, Galayn - Hälfte zwei, Hydra. Mir ist klar, dass du das gar nicht aufrecht erhalten wirst, da wir zwischendurch auch wieder vom Direktor, Bora oder dem Kultanführer hören werden, doch der Gedanke, dass die "Erzählweise" starr wirken kann, lässt mich ein wenig schauern.
      In diesem Kapitel hast du es bereits sehr gut hingekriegt und uns spontan ins Königshaus versetzt, mit Philipp einen aufmerksamen, aber auch verschlagenen Typ Mann präsentiert. Der "inkompetente Marinekapitän" wird sicher auch noch auftreten, nachdem er nun ein zweites Mal entsprechend "mies in seinem Job" beschrieben wurde. Momentan schaffst du es mich beim Hydra-Part anzufixen, während mir das bei Galayn noch ziemlich abgeht.

      Ich bin insofern schon sehr gespannt, ob und wann mich beide Teile deiner Geschichte richtig mitnehmen, denn irgendwo wirkt der Galayn-Strang sehr eingeengt. Sofern Galayn nicht von Domenico einen emotionalen Ausbruch (oder "An"bruch) angetriggert bekommt, immerhin erkennt er diesen "aus der Zeitung" - oder sonstwoanders her, sehe ich dem Galayn-Part mit einem Gefühl der Berechenbarkeit entgegen. Bei Hydra kann es ja alles anders kommen. Dass sie sich mit Philipps abgerissenem Haupt in den Untergrund zurückzieht oder selber alle Todgeweihten tötet, um selbst als das verkommene System zu agieren, dem sie sich hingeben muss - sprich, die Ent-Konditionierung klappt wider Erwartens doch noch nicht, was einen wunderbaren Impact bereithalten würde. Indem sie sich vom sinnlosen Abschlachten und dem darauf folgenden noch-mehr-Abschlachten seitens der Philipp'schen Armee NICHT lösen kann, verfällt sie in eine noch tiefere Sinnkrise, die sie zum Direktor zurückkehren lässt, nur um noch später, noch unerwarteter zu explodieren. Da kann viel passieren, bei Galayn "theoretisch", da ich irgendwo nicht glauben mag, dass es so vorhersehbar sein wird. Galayn fängt den bösen Buben, rettet das Dorf und verdient sich die ersten Meriten. Irgendwo - um zur Parallelität zurückzukommen - fände ich es etwas potential-arm, sofern beide Handlungsstränge gleichsam weit angelegt sein können, während einer allerdings seinem hohen Niveau treu bleibt, während der andere noch ein wenig Anlauf braucht. Trennt man das nicht scharf, würde man vielleicht sogar vom herumdümpeln sprechen. Doch so richtig trennen, ist, finde ich, nicht die Sichtweise, die du uns hier vermittelst. Der Titel der Geschichte und des Arcs bezieht sich an sich auf beide Figuren und es wäre etwas "willkürlich", sofern diese beiden Ansprüche nur einem der beiden aufoktroyiert werden. Mir fällt gerade nicht das einfachere Wort für ein, daher schließe ich lieber, ehe meine Birne qualmt. xD

      Bis zum nächsten Kapitel!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von blink ()

    • Ja ich lebe noch, sitze allerdings in den letzten zwei Wochen immer etwas ratlos bis demotiviert vor allen FFs. Ich hoffe da bald wieder raus zukommen und der beste Weg dazu ist einfach anzufangen. Also wird dies mal wieder ein (für meine Verhältnisse) schlechter Kommentar, aber immerhin ein Kommentar.^^

      Über Hydra erfahren wir, dass sie als Kind irgendwann von der Regierung in einem Slum aufgelesen wurde. Sie hat in dem Sinne also (wahrscheinlich) keine Familie oder jemanden der sie noch von früher kennt. Damit ist sie eine ziemlich klassische Agentin für ein geheimes Regierungsprogramm wie die Indoktrination der CP-0. Keiner der sie vermissen wird, wenn sie bei den versuchen oder einer geheimen und gefährlichen Mission umkommt. Bei ihrer Entdeckungstour durch den Slum und ihren eigenen Erinnerungen hört sie zufällig eine Gespräch zwischen zwei Kindern mit, welche sich über Rebellen bzw. einen speziellen unterhalten. Dadurch werden bei Hydra die bereits vorhandenen Zweifel bestärkt, da eines ihrer Opfer zum ersten mal etwas Hintergrund bekommt. Das der König im gleichen Zeitraum entscheidet, sich der Hauptbrutstätte der nun zerschlagenen Rebellion endgültig zu entledigen, ist einfach ungünstiges Timing. Denn während Hydra noch mit ihrem Gewissen kämpfe, führen die gelegten Brände dazu, dass sie sich entscheidet aktiv zu werden und zumindest das junge Mädchen zu retten. Das diese schon von den Schergen des Königs getötet worden ist wird ihren zweifel und sicher späteren Hass auf die WR nur weiter befeuern.


      Derweil nimmt sich Galayn der Aufgabe an irgendeinen kleinen Fisch zu fangen, welcher der anwesenden Marine und besonders den Dorfbewohnern doch zu groß ist. So wie die beiden bis jetzt aufgetreten sind, dürfte es für Galayn hierbei keine größeren Probleme geben. Interessant ist dabei, dass er doch ziemlich entscheiden als Agent der WR auftritt und trotz seiner bedenken deren ruf verbessern will. Da hat er aber Glück gehabt, dass die Bewohner noch keinen allzu großen Hass auf die WR aufgebaut haben.


      Domenico wird natürlich eine Zoan gegessen haben, wobei ich derzeit am ehesten auf Krähe oder Rabe tippen würde.


      Das wars auch schon wieder von mir, nicht wirklich das gelbe vom Ei, aber jetzt ruft auch meine Arbeit. Hoffentlich mehr beim nächsten mal.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • So, zwar schaffe ich es nicht mehr, auf die Kommentare einzugehen (zumindestens nicht mehr heute morgen), aber das fertige Kapitel wollte ich trotzdem veröffentlichen.
      Jetzt auch endlich alle kommentierten Kommentare.

      Bo:

      -Bo- schrieb:

      Wie angekündigt kommentiere ich im Doppelpack, was sich angesichts der gemächlichen bzw. "kleineren" Handlung einfach besser macht. Ist keine Kritik, lediglich eine objektive Feststellung angesichts der Tatsache, dass wir erst sechs Kapitel tief in deiner Geschichte stecken.
      Passt ja. Herrscht ja kein Kommentierzwang vor^^

      -Bo- schrieb:

      Der Teil um Hydra gefällt mir dabei wesentlich besser als der Teil um Galayn, der mir noch immer recht blass erscheint. Ich denke aber, dass das von dir gewollt ist. Er ist einfach ein mysteriöser Typ, der gleichzeitig aber auch noch keine nennenswerten Charaktermerkmale gezeigt hat. Wenn ich jetzt mal in meine FF schaue, so hatten die Kopfgeldjäger zumindest von Beginn an eine grundlegende Eigenschaft, die sie kennzeichnete und dem Zuschauer näherbrachte. Callaghan war der mürrische Anführer, O'Mara der sorglose Alkoholiker usw.
      So eine Kleinigkeit, die Galayn bis zu einer tieferen Betrachtung mit Leben füllt, fehlt mir bei ihm einfach. Alles geht bei ihm irgendwo seinen Gang, ohne Eindruck zu machen. Er wurde ohne großen Aufwand zum zweifelhaften Werkzeug der Weltregierung, findet gleich auf seiner ersten Insel eine Bedrohung, die er beseitigen kann und generell scheint er ein "straighter" Typ zu sein, der sich für die kleinen Leute einsetzt und der WR zu einem besseren Ruf verhelfen will, um die Welt sicherer zu machen. Überspitzt formuliert: Läuft halt.
      Sehen wir mal. Galayn ist schon noch etwas blass, was aber zum Teil auch mit einem Mangel an Kommunikation liegt. Bzw. anscheinend hat die bisherige da noch nicht viel geholfen, wobei ich ja finde, dass eine gewisse Form der Persönlichkeitsspaltung durchaus interessant ist. Zu blöd, dass Galayn sie im Prinzip unter Kontrolle hat. Allerdings fehlt es bisher ja auch gerade in dem Bereich der Vergangenheit an Informationen, die ja Charakteren noch Farbe verleihen. Bei ihm läuft es, aber a) tut es dies immer? und b) warum läuft es?

      -Bo- schrieb:

      Heißt nicht, dass ich den Teil um Galayn schlecht finde. Er entwickelt sich nur wesentlich langsamer und geruhsamer, sodass dem geneigten Leser noch etwas die Bezugspunkte fehlen. Dazu kommt, dass du Galayn bisher als äußerst fähigen Kämpfer beschrieben und inszeniert hast, wohingegen Domenico eher an die Sorte überheblicher Ganoven erinnert, die sich in ihrem Einwegglas für große Nummern halten und keine Ahnung haben, wie gefährlich die Welt auerhalb ihrer Hinterwälder ist.
      Schön, dass es dich nicht völlig langweilt. Gerade die Tatsache, dass Galayn angelegt ist als jemand, der schon bei Beginn der FF stark ist (wie aber auch ein Callaghan), gehört aber dazu. Was ihm fehlt ist ein Gegner und eine Schwierigkeit. Beides ist aber für ihn nicht so leicht zu finden^^
      Klar, Domenico ist nicht das Monster, aber sonst würde er ja wohl kaum auf einer solchen Insel residieren xD

      -Bo- schrieb:

      Gerade der Brand im neuesten Kapitel ist viel spannender als Galayns Handlungsstrang, der sich erst entwickeln muss. Ist das ein bewusster Kontrast oder einfach ungleich erzählt? Ist eigentlich auch nicht wichtig. Für den Moment reißt Hydra mehr mit, aber das kann ganz schnell umschlagen, sobald Galayn mehr von sich zeigt oder anderweitig gefordert wird. Bei ihm lief es bisher halt sehr flüssig, wodurch sich noch keine Reibung einstellen konnte. Und ohne nennenswerte Konflikte bleibt nicht viel zurück.
      Im Prinzip ist es ein Kontrast, der meines Erachtens ganz gut passt. Die Konflikte finden bei Hydra jetzt statt, Galayn hatte eben wie bereits angedeutet früher seine richtungsweisenden Konflikte. Das dies so ist, ist aber auch unverrückbar mit dem Charakter und seiner Geschichte verbunden. Freu dich auf einen ersten Flashback im nächsten Kapitel, da wird er auch mal eine Situation erleben (besser gesagt hat er eine erlebt), wo es nicht so toll läuft.

      -Bo- schrieb:

      Deine Aussagen zu ihm lassen schließlich vermuten, dass hinter Galayn mehr steckt als nur ein Mann, der sich der WR verschrieben hat, um einen teuflischen Kult auszulöschen und auf dem Weg dahin so viele Menschen wie möglich zu retten.
      Genau. Aber dazu wird man doch noch so einiges erfahren, also kein weiterer Kommentar.

      -Bo- schrieb:

      In dieser Hinsicht kannst du bei mir nicht viel falschmachen. Das sei nur für den Fall erwähnt, dass mein Beitrag jetzt etwas negativ anmutet. Ich verfolge Galayns Werdegang durchaus mit Vergnügen, auch wenn Hydras momentan stärker fesselt.
      Freut mich. Ich hatte aber auch gar nicht das Gefühl, der Beitrag wäre besonders negativ. Du hast ja auch das Positive erwähnt und halt Betrachtungen angestellt, die naturgemäß wohl auch mal Dinge findet, die einem nicht so zusagen.

      blink:

      blink schrieb:

      Ich muss aufpassen, dass ich gedanklich nicht zu stark trenne. Solange wir Galayn und Hydra beide an unterschiedlichen Orten sehen, bietet es sich einfach an, die jeweils vorgenommenen Entwicklungen zu vergleichen.
      Parallelität bietet Potential für Vergleiche, allerdings ist es klar, dass man hier nicht alles übertragen kann. Insofern hast du recht, dass du hier Entwicklungen vergleichen kannst, aber wie du ja später selbst bemerkt hast, führt das eventuell auch zu weniger Freude.

      blink schrieb:

      Thematisch bietest du mit dem Blick hinter die Fassade, nach dem der Arc nun benannt wurde, eine Möglichkeit, in der du als Autor sehr, sehr viel Stimmung aufbauen kannst. Durch nachvollziehbares Leid, durch gezwungene Lebensumstände, durch daraus auftretende Reaktionen - vieles, was wir in unserer Gesellschaft sehen und uns wundern, warum das so ist. Es hat viele Gründe. Dass ärmere Familien schlichtweg unfähig und ungebildet sind, kann ein Grund sein, wäre als übergreifende Erklärung aber sehr deutlich an der Oberfläche komplexer Problemstrukturen gekratzt. Gründe und Ursachen gehören immer zusammen, etwas, was in leichten Argumentationen abgebildet ausgesprochen dünn erscheinen muss bzw. gar nicht.
      Der Blick hinter die Fassade bietet einen Einblick in unschöne Gefilde, die vielleicht nicht immer so erkannt und thematisiert werden. Aber wie Vila - von Oda so auch bereits erwähnt - ein Bild unserer Gesellschaft darstellt, bildet es auch eigene Blickwinkel ab. Natürlich ist es nicht unbedingt üblich heutzutage einen Slum abzubrennen, was aber vergleichbare Aktionen nicht ausschließt. Genauso sind Gründe für Probleme vielfältig, komplex und oftmals ineinander verwoben. Letztlich sollte man hier aber nicht die großartig angelegte Gesellschaftskritik mitsamt mitgelieferter Lösung erwartet werden. Dem fühle ich mich nicht gewachsen, insofern ist es mehr Darstellung und Vehikel, als weitergehende und tiefschürfende Behandlung. Wer weiß, vielleicht kommt noch etwas, aber ich denke ich werde meine eigene Sicht schon noch darstellen im folgenden Kapitel.

      blink schrieb:

      Denn ansonsten würde ich mich mit dem Galayn-Part noch schwerer tun. Ich muss zugeben, dass es mir den Wind aus den Segeln nimmt, wenn bereits Galayn nüchtern feststellt, dass Domenico wohl kein Problem für ihn darstellen wird. Einfach durch einen Blick aufs Bild, dem Kopfgeld und dem daraus zusammengesetzten Eindruck. Die Stimmung hatte mich in dem Handlungsstrang so gar nicht eingefangen, obwohl es immer assoziatives Potential hat, sobald Menschenmengen zusammengepfercht werden.
      Ja, das ist die Gefahr, wenn man einen kämpferisch fähigen Protagonisten hat. Aber ich kann dem "ich werde auf einmal stark"-Protagonisten nicht immer so viel abgewinnen. Stimmung wird hoffentlich noch kommen, die vielleicht auch dich erreicht^^

      blink schrieb:

      Ich kann noch nicht mit dem Finger darauf deuten, doch was du beim Hydra-Part an Emotionen vermittelst, nicht einmal durch die Dialoge, sondern durch die angetriggerten Vorstellungen, von denen du als Autor vermutlich weißt, dass sie Bilder in unseren Köpfen erzeugen, eben solche Emotionen gehen mir bei Galayn vollkommen ab. Da wird nichts angetriggert, nichts macht mich stutzig. Ich habe ein wenig Furcht davor, dass du dich ein wenig auf dieses Konzept versteifst - Hälfte eins, Galayn - Hälfte zwei, Hydra. Mir ist klar, dass du das gar nicht aufrecht erhalten wirst, da wir zwischendurch auch wieder vom Direktor, Bora oder dem Kultanführer hören werden, doch der Gedanke, dass die "Erzählweise" starr wirken kann, lässt mich ein wenig schauern.
      In diesem Kapitel hast du es bereits sehr gut hingekriegt und uns spontan ins Königshaus versetzt, mit Philipp einen aufmerksamen, aber auch verschlagenen Typ Mann präsentiert. Der "inkompetente Marinekapitän" wird sicher auch noch auftreten, nachdem er nun ein zweites Mal entsprechend "mies in seinem Job" beschrieben wurde. Momentan schaffst du es mich beim Hydra-Part anzufixen, während mir das bei Galayn noch ziemlich abgeht.
      Es wird immer mal wieder Parts außerhalb der Protagonisten geben, klar. Trotzdem wird das Hauptaugenmerk sinnigerweise bei diesen bleiben. Aber der zweite Arc wird mit dem bisherigen Schema brechen, also wird dieses Hälftengeschreibe vorerst ein Ende haben. Ansonsten werde ich da natürlich weiter versuchen, dass auch bei Galayn mehr Interesse aufkommt, aber das wird entweder durch die geplanten Ereignisse geschehen oder eben nicht. Entscheide selbst^^

      blink schrieb:

      Sofern Galayn nicht von Domenico einen emotionalen Ausbruch (oder "An"bruch) angetriggert bekommt, immerhin erkennt er diesen "aus der Zeitung" - oder sonstwoanders her, sehe ich dem Galayn-Part mit einem Gefühl der Berechenbarkeit entgegen.
      Es wird nicht die Superüberraschung geben, aber Galayn wird schon "getriggert" werden, allerdings nicht so berechenbar. Kannst ja versuchen zu erraten, was passiert...

      blink schrieb:

      Da kann viel passieren, bei Galayn "theoretisch", da ich irgendwo nicht glauben mag, dass es so vorhersehbar sein wird. Galayn fängt den bösen Buben, rettet das Dorf und verdient sich die ersten Meriten. Irgendwo - um zur Parallelität zurückzukommen - fände ich es etwas potential-arm, sofern beide Handlungsstränge gleichsam weit angelegt sein können, während einer allerdings seinem hohen Niveau treu bleibt, während der andere noch ein wenig Anlauf braucht. Trennt man das nicht scharf, würde man vielleicht sogar vom herumdümpeln sprechen. Doch so richtig trennen, ist, finde ich, nicht die Sichtweise, die du uns hier vermittelst. Der Titel der Geschichte und des Arcs bezieht sich an sich auf beide Figuren und es wäre etwas "willkürlich", sofern diese beiden Ansprüche nur einem der beiden aufoktroyiert werden. Mir fällt gerade nicht das einfachere Wort für ein, daher schließe ich lieber, ehe meine Birne qualmt
      Tja, es wäre schade, wenn es so gesehen wird, aber jeder Leser hat seine eigenen Vorlieben und ich kann dich da gut verstehen. Gerade als Vergleich hat er es auf jeden Fall schwer. Ich will jetzt auch nicht zwanghaft versuchen, da irgendwelche Niveaus anzuheben oder zu vergleichen. Aber das komplexere Wort gefällt mir gut!

      Gut, Phase 3 kann beginnen!
      qoii:

      qoii schrieb:

      Ja ich lebe noch, sitze allerdings in den letzten zwei Wochen immer etwas ratlos bis demotiviert vor allen FFs. Ich hoffe da bald wieder raus zukommen und der beste Weg dazu ist einfach anzufangen. Also wird dies mal wieder ein (für meine Verhältnisse) schlechter Kommentar, aber immerhin ein Kommentar.^^
      Ich finde es ja bereits sehr bewundernswert, dass du seit wirklich langer Zeit es meist schaffst alle FF zu kommentieren. Ich habe schon in einem viel kürzerem Zeitraum festgestellt, dass es hin und wieder Motivationsschwankungen gibt, insbesondere bei steigender FF-Anzahl. Zur Zeit läuft ja sowieso nicht so viel und mit Bo und blink habe ich auf jeden Fall zwei feste FF, die ich verfolge. Eventuell noch Vexor, aber damit fühle ich mich schon recht ausgelastet. Insofern kann ich dich verstehen und sage dir: nimm dir die Zeit, die du brauchst. Ach, und so schlecht ist dein Kommentar im großen und ganzen nicht, nur eher kurz.

      qoii schrieb:

      Über Hydra erfahren wir, dass sie als Kind irgendwann von der Regierung in einem Slum aufgelesen wurde. Sie hat in dem Sinne also (wahrscheinlich) keine Familie oder jemanden der sie noch von früher kennt. Damit ist sie eine ziemlich klassische Agentin für ein geheimes Regierungsprogramm wie die Indoktrination der CP-0. Keiner der sie vermissen wird, wenn sie bei den versuchen oder einer geheimen und gefährlichen Mission umkommt.
      Nun, wenn ich versuche, so etwas durchzuführen, sind Kinder, insbesondere welche, die man nicht vermisst eben optimal. Muss natürlich nicht heißen, dass dies auf alle Agenten zutrifft, aber eben auf die Teilnehmer am Programm "Gnati".

      qoii schrieb:

      Das der König im gleichen Zeitraum entscheidet, sich der Hauptbrutstätte der nun zerschlagenen Rebellion endgültig zu entledigen, ist einfach ungünstiges Timing. Denn während Hydra noch mit ihrem Gewissen kämpfe, führen die gelegten Brände dazu, dass sie sich entscheidet aktiv zu werden und zumindest das junge Mädchen zu retten. Das diese schon von den Schergen des Königs getötet worden ist wird ihren zweifel und sicher späteren Hass auf die WR nur weiter befeuern.
      Das Timing ist unglücklich, geplant war es aber schon von langer Hand. Wer kann auch wissen, dass ein Agent in den Slum geht? Einziger "Patzer" deinerseits ist der Mörder der beiden Kinder. Gerade die Gestalt im Kapuzenmantel, die ihr heimlich gefolgt ist, sollte oberster Verdächtiger sein und der ist nur höchst unwahrscheinlich vom König ausgesandt. Aber das aktuelle Kapitel macht da ja im Prinzip alles deutlich.

      qoii schrieb:

      Interessant ist dabei, dass er doch ziemlich entscheiden als Agent der WR auftritt und trotz seiner bedenken deren ruf verbessern will. Da hat er aber Glück gehabt, dass die Bewohner noch keinen allzu großen Hass auf die WR aufgebaut haben.
      Galayn sieht, dass es als staatliche Institution eben nicht wirklich etwas gibt außerhalb der Weltregierung für weite Teile der Welt. Will er Chaos verhindern, ist es nur logisch, die vornehmlich "Guten" zu unterstützen. Die Bewohner sind nicht besonders wissend. Wenn, dann wird sich ihr Hass auf den Verursacher richten oder halt auf die Marine bzw. speziell den Verantwortlichen hier auf Ilha no Meio. Immerhin fehlt es auch an Aufwieglern, was in einer städtischeren Umgebung oder größeren Insel ein Problem darstellen könnte.

      qoii schrieb:

      Domenico wird natürlich eine Zoan gegessen haben, wobei ich derzeit am ehesten auf Krähe oder Rabe tippen würde.
      Gut vermutet. Es wäre zumindestens zweifelhaft, ob es eine Engelsfrucht gibt^^

      qoii schrieb:

      Das wars auch schon wieder von mir, nicht wirklich das gelbe vom Ei, aber jetzt ruft auch meine Arbeit. Hoffentlich mehr beim nächsten mal.
      Waren doch ein paar gute Beobachtungen dabei. Und wie gesagt, mach am Besten, was dir Spaß macht!

      Have funViel Spaß! (weniger Englisch?)
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Eldrail ()

    • RE: Kapitel 7 - Anfang

      Hui, das neue Kapitel ist bald einen halben Tag alt. Da wird es langsam Zeit zu kommentieren. #Einfachkommentieren

      Das verflixte siebte Jahr. Ein siebenjähriges namenloses Mädchen weint, die sie später als Hydra, in ihrer Freizeit als Alatea umherzieht, um ihrer rückfälligen Natur nachzutrauern. Sofern du bei diesem Lebensjahr bleibst und den Mythos drumherum baust, ist es genau die Art Geheimnis, die mir persönlich ziemlich gut gefällt. Um hier 'The Blacklist' heranzuziehen: Wir schreiben das Jahr 1990. Der angehende Marineoffizier Raymond Reddington will seine Frau und seine Tochter an Heiligabend besuchen, doch er kommt nie Zuhause an. Vier Jahre lang verschwindet er von der Bildfläche - in der Zeit zieht es ihn auf die andere Seite und er wird zu einem der meistgesuchten Verbrecher der USA. Was geschah an jedem Weihnachtsabend? Nach vier Staffeln nach wie vor unfassbar spannend für mich. Seitdem begeistere ich mich für diese Zeiten, in denen sich ein Wendepunkt für die jeweilige Person abzeichnete. Was brachte das fünfjährige Mädchen zum weinen? Und vor allem, wenn es so schlimm war, weshalb war es das letzte Tränenvergießen? Die Situationen von damals und heute können in gewisser Weise zu vergleichen sein, um einen Menschen wie Hydra zum weinen zu bewegen. Diejenige Frau, die schon einiges auf dem Kerbholz hat - und just in dem Moment erfährt, dass sie überhaupt ein Kerbholz besitzt - und keinen Freifahrtpersilschein, geht in sich, um eine folgenschwere Entscheidung zu treffen.
      Abgesehen vom Augenlider schließen, das ich schon in Film und Fernsehen fürchterlich klischeehaft finde, empfand ich die beiden Hydra-Parts als bislang stärkste Szenen deiner FF. Das war ausgesprochen gut geschrieben, die hölzernen Formulierungen, die ich noch zuvor an manchen Stellen als plump ansah, fehlten hier. Damit gemeint sind Formulierungen, die etwas aufzeigen und beschreiben, ohne, dass es es den Leser irgendwie berührt - quasi das Schema F des Auffindens bestialisch abgeschlachteter Personen. Formulierungen, die schon so oft gelesen wurden, dass man sich als alter FF-Veteran denkt: Jetzt kommt das wieder. Eben diese hölzerne Blaupause fehlte bzw. fiel mir beim Lesen überhaupt nicht auf.
      Das ist sehr gut, und eine andere Herangehensweise meinerseits für ein ausformuliertes blink'sches Lob. Das und das...und auch das fehlt im Kapitel - gut so. Ich hatte das Gefühl, dass du dich bei der Anfangsszene ein wenig reingefuchst und daran gefeilt hast. Falls ja, hat es sich gelohnt (auch das Spätererscheinen), falls nein, weshalb sind dann andere Szenen nicht so gut, hehe. ^^

      Was ich nicht so ganz einordnen konnte, war Hydras innerer Kampf. Hätte man meinen können, dass sie die beiden Kinder, ihre Tränen und die - ich gehe mal fest von aus - inhärenten Erinnerungen an ihr siebtes Lebensjahr umgestimmt haben, kam es mir noch sehr nach einem Ringen vor. Ich hatte eher geglaubt, dass es wie eine Dominokette abläuft, wobei der letzte Stein schließlich den inneren Turm darstellt, der schließlich ebenfalls umfällt. Doch der Entschluss kam mir dann doch vom Bild gesprochen anders vor. Als würde man darauf warten, dass der klebrige Teig durch sein Eigengewicht aus der umgedrehten Rührschüssel herausfällt. Etwas, was unweigerlich passieren muss, jedoch dauern kann.
      Zugleich hatte ich dabei aber die Frage im Kopf, was Hydra noch aktiv an diesem Entschluss gehindert hat. Von der Konditionierung habe ich nichts gesehen, da ich eher von ausgehe, dass sie Kill im kommenden Kapitel antriggern wird. Dann kann sich auch erst zeigen, ob die vom Direktor angesprochene Loslösung überhaupt erfolgen kann. Etwas, das bisher ja nicht geklappt hat. An der Stelle bin ich auch gespannt, was der Direktor über die schnelle Entscheidung sagt. Keine Stunde im Urlaub und schon hat man keinen Bock mehr auf den Job. So schnell kann es gehen. xD

      Kills Auftauchen am Ende des Kapitels kam dann doch etwas abrupter als man annehmen mochte. Einerseits war es ja klar, dass sich Hydra irgendwo abmelden wird und dass Kill noch kurz zuvor mit ihr Rebellen massakrierte - doch mir kam es am Ende des Kapitels wirklich so vor, als müsste er jetzt da sein, damit sich Hydra mit ordentlichem Pathos in der Stimme verabschieden kann. Ein Gefühl dafür, dass Kill in der Nähe ist, war mit den geköpften Kindern zwar einmalig vorhanden, doch dieses Gefühl, dass er dann da ist, da es seine Funktion als Ansprechpartner für Hydras Entschluss in gewisser Hinsicht verlangte, konnte ich gar nicht ablegen. Einerseits ein klarer Schlussstrich, andererseits hätte mir diese Szene womöglich noch ein, zwei Sätze weitergeführt als Cliffhanger besser in die Szene gepasst. Denn dieses "I'm out!" ist dann doch recht klassisch. Ein Kill, der darauf beispielsweise mit "Okay!" antwortet, hätte das Ende des Kapitels noch ein Stück weit spezieller gemacht. Denn dieser Bruch hätte dann gleich mit einem erneuten Bruch, nämlicher unserer Erwartungen geendet. Mit inhaltlicher sowie Metaebene zugleich zu schließen, hat einfach immer einen gewissen Reiz. Da traut man sich was als Autor und endet mal einen Satz nach dem mit Trommelwirbel einsetzenden Höhepunkt bzw. dem dumpfen Aufprall. Apropos Aufprall, so ist Hydra ja zügig rückfällig geworden und sich zugleich treu geblieben. Alatea hadert, Hydra tötet. Eine klare Aufgabenteilung. Mal schauen, ob Kill noch ein wenig Hydra herauskitzelt - oder ob Alatea schließlich die Insel verlassen wird.

      Abschließend zu Part a: Sind die drei getöteten Wachen - ich glaube, du hattest deinen Spass an dem Beschreiben solcher brutalen Szenen - die selben, die im Kapitel zuvor das gerüstete Mitglied der Stadtwache und den händereibenden Hauptmann darstellen - oder einfach drei namenlose Opfer? Ramirez und Alatea sind getötet worden, was ist mit Devante?
      Ich frage deshalb, da ich wissen will, ob ich mir jeden Namen merken muss - oder du auch "ein Kapitel"-Charakteren Namen verleihst? Das erschwert mir auch den Leseteil von Galayn, auf den ich gleich zu sprechen komme. Nahezu jeder Dorfbewohner, der etwas erzählt oder erzählen lässt, bekommt einen Namen. Mag es an der Kürze dieser dort bislang stattfindenden Handlung liegen, so tue ich mich schwer damit, mir Namen von denen zu merken, zu denen ich bislang nur flüchtigen oder einfach kurzen Bezug als Leser gehabt habe.
      Erweitert gefragt: Nimmst du alle Namen in deine Namensliste auf bzw. letztlich nur diejenigen, die langfristig handlungsrelevant sein werden?
      ______________

      Der zweite Teil, rund um Galayn und die Dorfbewohner hatte ebenfalls eine tragische Szene. Domenico verlangt ein unverschämt hohes Schutzgeld und fordert bereits sein erstes Opfer ein. Arturos Tod war, das finde ich schade, leider sehr Stereotyp. Stellt man sich die Frage, weshalb das Dorf so handelt, wie es handelt, wird ein solcher kaltblütiger Mord herangezogen, um die übrige Bevölkerung auf Linie zu bringen - und ihre berechtigten Proteste im Keim zu ersticken. Das war beim Lesen ein kurzer Weg über angenehme Formulierungen, gedanklich war ich zugleich wenig ergriffen. Neben den grimmigen muskelbepackten Schlägerschränken, die Domenico zur Seite stehen, wirkt er mir im Ganzen noch zu schablonenhaft.
      Mit der Schlangeninsel hast du ein grundlegend gutes Setting parat, um Domenicos Schritte auf dem Terrain in weitere Kreise ziehen zu können - es wird sicher einen Grund haben, weshalb er gerade dort zuschlägt, wo die Gegenwehr nicht die Größte sein wird. Mit der Cidade do Meio hat er bereits einen Rückzugsort bzw. Abgabenplatz ausgemacht, bevor er die Bewohner überfallen hat. Das spricht ja entweder für eine gewisse Vorbereitung und einer tieferen Kenntnis der hiesigen örtlichen Beschaffenheit. Da wir auch noch nicht wissen, was Galayn ursprünglich an den Ort verschlagen hat, sehe ich durchaus noch einiges Potential, das nicht ganz zufällig daherkommt, sondern durch eben jene Grundlagenarbeit bedingt ist. Mal schauen, was du entsprechend daraus machst.

      Ich beende den Kommentar mit einer persönlichen Einschätzung:

      Eldrail schrieb:

      Sehen wir mal. Galayn ist schon noch etwas blass, was aber zum Teil auch mit einem Mangel an Kommunikation liegt. Bzw. anscheinend hat die bisherige da noch nicht viel geholfen, wobei ich ja finde, dass eine gewisse Form der Persönlichkeitsspaltung durchaus interessant ist. Zu blöd, dass Galayn sie im Prinzip unter Kontrolle hat. Allerdings fehlt es bisher ja auch gerade in dem Bereich der Vergangenheit an Informationen, die ja Charakteren noch Farbe verleihen. Bei ihm läuft es, aber a) tut es dies immer? und b) warum läuft es?
      Da ich mir als Leser eine Meinung zu einer Person bilden möchte, ist es unfassbar schwierig, sofern sie zwei oder mehr Persönlichkeiten hat. Problematisch wird es dann, wenn Hauptperson A noch eine abweichende Persönlichkeit B hat. Genauso wird es problematisch, sobald es keine Hauptpersönlichkeit gibt und sowohl A als auch B gleichwertig sind - sodass man gar nicht feststellen kann, wer zuerst da war (Huhn oder Ei?)
      Insoweit weiß ich gar nicht, ob ich mit der Person mitfiebern kann, solange sie lediglich ein körperliches Gefäß für mehrere geistige Einstellungen und Lebensweisen darstellt. Ist es dann gleichwertige Duplizität, Wirt und Parasit, Symbiose? Da Galayn bislang recht schwammig in seinen Persönlichkeiten getrennt dargestellt wird, fällt es mir noch recht schwer, mich in sein Handeln hineinzuversetzen. (Daher hat meine FF trotz seines psychologischen Themas keine multiplen Persönlichkeiten. Das wäre nur noch verwirrender, hehe. :D)

      Sobald beim Namen genannt wird, was Dulug vorhatte und was Galayn bereit ist zu tun, wird dieser Handlungsstrang nicht nur verständlicher, ich bin der Ansicht, dass er dadurch auch wesentlich besser transportiert werden kann. Dass man als Leser dadurch besser reinfindet, ist denke ich eine Konsequenz, auf die mich schon freue. Wenn es nach etwas Vorlauf entsprechend etabliert ist, bin beim Galayn-Teil auf lange Sicht gesehen durchaus guter Dinge.

      So denn, soweit von mir. Ich nominiere jemand anderes dazu, hier reinzuschauen und seine Meinung kundzutun. Na los! ^^
    • Kapitel 7 der Anfang

      Dann möchte ich mal blinks Aufforderung nachkommen, bevor ich mich, nach einen kurzen Zwischenstopp bei bei >Cold-Blood<, seinem neuen Kapitel widmen werde. :)

      Auch ich muss ganz klar sagen, dass ich zu Hydra eine viel bessere Verbindung aufgebaut habe, als zu Galayn. Dies liegt vor allem daran, dass wir bei ihr schon viel mehr erfahren und miterlebt haben. Ihre Trauer um die Kinder ist ziemlich gut greifbar. Sie hat die Kinder zwar nicht gekannt, aber für einen kurzen Moment zu Rettern ihres Gewisses auserkoren, aber trotz alle ihrem können , konnte Hydra sie nicht retten. Eher im Gegenteil, wenn Hydra nicht in diesen Slum gegangen wäre, hätte sich Kill nie für die Beiden Interessiert. Zwar wären die Kinder auch so in den Flammen umgekommen und unter diesem Gesichtspunkt ist es wahrscheinlich sogar eine Gnade, dass Kill dort war und nicht die Flammen. Aber letztendlich interessieren und betreffen uns Menschen Schicksale, die ein Gesicht, eine Stimme und/oder einen Namen bekommen haben, weit mehr, als bloße Zahlen. Dies gilt auch für Hydra, ihren Entschluss ein besserer Mensch zu werden und etwas für die Menschen zu tun, deren Angehörige und zukünftige Retter sie mit dem Rebellen umgebracht hat, wäre viel besser umgesetzt gewesen, wenn sie einen Fluchtweg für möglichst viele Geschaffen hätte, als erst nach zwei Kindern zu suchen und danach drei Soldaten bei ihrem makaberen Grillfest zu töten. Aber Menschen sind, besonders in solchen Situationen, nicht rational und das mit dem Fluchtweg wäre sicher auch schwierig geworden. Etwas gewundert hat es mich nur, dass sich nicht versucht weitere Menschen zu retten, nachdem ihr die Schreie der Eingeschlossenen wieder bewusst gewordenen sind. Im Gegenteil, sie entschließt sich bewusst allem hier den Rücken zu kehren.

      Interessant dürfte ihre weitere Entwicklung werden. Wird sie zwei Persönlichkeiten entwickeln, wie sie von dir bereits bei Galayn/ Dulug angedeutet wurden. Eine Hydra, für den gnadenlosen Kampf gegen alles, was sie als was sie als nicht richtig erachtet und eine Alatea, für die anderen Situationen. Denn dass sie an ihrem Entschluss keine Menschen mehr zu töten nicht festhalten kann, hat sich schon in den ersten drei Minuten gezeigt und viele Andere in der Welt sind nicht besser, als der König oder seine Soldaten. Da wird es für Alatea noch genug andere Situationen geben, in denen sie mit sich selber ringen wird.

      Ganz abgesehen von der Situation, in der sie mit Kills auftauchen gerade steckt. Zwar wäre es für ihre ihr Inneres und ihre neue Persönlichkeit sicher gut, wenn sie sich erfolgreich Kill stellen würde, um sich für die Kinder Genugtuung zu verschaffen, aber ich sehe sie derzeit noch nicht auf seinem Level. Zumindest nach dem, was bis jetzt von ihnen gezeigt wurde. Weiterhin hat Kill immer noch das Codewort, sofern dieses nach dem Sturz des Turmes noch funktioniert. Ich halte derzeit einfach noch zu viel für Möglich, einen Kampf den Alatea doch ganz knapp gewinnt, weil sie es z.B. schafft Kill auszutricksen oder zu überrumpeln, indem sie vorgibt, wieder unter des Wort zu fallen. Einen Kampf, bei dem sie ganz knapp entkommen kann oder für tot gehalten wird, bis ihn zu dem von blink angesprochen "Okay!". Wobei Kill hierbei, im Auftrag des Direktors, Alatea weiter auf dem Fersen bleibt, um sie zu beobachten und ihr das Leben zur Hölle zu machen, indem er weiterhin seinem Namen treu bleibt.

      Derweil erfährt Galayn von den Dorfbewohner, wie ihre erste Begegnung mit Domenico verlaufen ist. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Inspirationen, aber das ganze hat mich irgendwie dann doch zu sehr an Arlong und Konomi erinnert, während des Niederbrennen des Slums und die Reaktion der Stadtbewohner an den Brand des Gray Terminals angelehnt sind. Wie gesagt, Grundsätzlich habe ich mit solchen Inspirationen kein Problem, aber die parallelen kommen mir gerade doch etwas zu stark vor, was aber vielleicht auch nur daran liegt, dass beides im selben Kapitel stattfindet.

      Jedenfalls wissen wir jetzt, wo die kleine Prozession der Dorfbewohner hergekommen ist. Sie waren bei ihrem Engel um ihren Zehnt zu entrichten. Womit ich den Kommentar auch wieder beenden möchte, im vollem Bewusstsein, dass "Zehnt", von der Menge der Abgabe, das falsche Wort ist, welches sich aber wunderbar in die weiteren Analogien einfügt. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Oh Gott. Tut mir leid, aber du hast bei der Rückblende um das gebeutelte Dorf und Domenicos Schreckensherrschaft einen entscheidenden Fehler gemacht: Du hast mein zweifelhaftes Wissen unterschätzt, wenn es um mittelmäßige romantische Komödien geht.

      Was soll ich sagen, das Ding war für mich gegessen. Hier kann ich nicht objektiv bleiben, weil mir die dramatische Wiedervereinigung von Kurt Russel und Goldie Hawn sofort in den Ohren klingelte wie die Schulglocke dem gemobbten dicken Kind. ARTUUROOO!! xD

      Ich gebe blink insofern recht, dass es eine etwas klischeehafte Entwicklung war und man das Gefühl hatte, diese Szene so oder so ähnlich schon mehrmals irgendwo gesehen zu haben. Böser Typ kommt ins Dorf, einer muckt auf, wird erschossen und dessen Vater/Sohn/Bruder schwört Rache. Klingt wie einer der grottigen B-Filme mit einem Wrestler. Aber darüber kann ich hinwegsehen. Du hast dir hier vielleicht nicht das Ei des Columbus geschnappt, aber es reicht für ein kleines Omelette. Zumal ich ohnehin der Meinung bin, dass der Handlungsstrang um Galayn nicht noch mehr Fett gebrauchen kann und relativ zügig abgearbeitet werden sollte. So leid es mir tut, aber gegen Hydras Reise in die Untiefen der menschlichen Existenz stinkt die Verbrecherjagd am Arsch der Welt irgendwie ab. Natürlich will man sehen, wie Galayn die Situation löst, aber sie holt einen irgendwie nicht so ab wie eine Hydra, die sich tränenüberströmt durch Soldaten schlachtet und ihrem ehemaligen Kollegen - einem blutdurstigen Soziopathen - die Kündigung vor den Latz knallt. Bei Galayn läuft es hingegen so gemächlich, so locker, so ruhig. Gewiss, die Dorfbewohner können dem geneigten Leser leidtun, aber die ganz großen Emotionen werden nicht abgefackelt. Daneben ist Hydras Werdegang einfach schlicht zu fesselnd.

      Auf der einen Seite haben wir Galayn, der ganz locker die gute Regierung stellen will und Menschen hilft, aber auf der anderen Seite Hydra - inmitten einen Chaos, dass sie bzw. die Regierung verursacht hat. Diese Gegenüberstellung funktioniert noch immer sehr gut - vielleicht sogar überraschend gut - aber allmählich zeigen sich die Schattenseiten dieser Erzählweise. Galayn steckt immer weiter zurück, auch aufgrund der Kühle und Blässe seiner Persönlichkeit. Während sich Hydra wie eine Blume geöffnet hat und nun erblüht ist, verhält sich Galayn wie eine holzige Erdknolle. Das mag sein Charakter sein, den du auch noch mit mehr Leben und Facetten füllen wirst, aber neben Hydra wirkt er halt dementsprechend karg im Moment, was sich in letzter Konsequenz auch auf seinen Handlungsstrang auswirkt.
      Umso interessanter scheint das, weil Galayn dein hauptsächlicher Protagonist ist. Man weiß, dass da noch was kommen muss - man fragt sich bloß wann. Im Kampf gegen Domenico? Im nächsten Arc? Sobald er an Hydra gerät? Schwierig.

      Nun bleibt die Frage, wie es weitergeht. Persönlich würde ich mir ja einen Kampf zwischen Hydra und Kill wünschen. Das passt einfach, wenn dieser grausame Agent die letzte Hürde für Hydra wäre, um der Regierung zu entfliehen - zumindest vorerst. Andererseits könntest du dir diese Konfrontation auch für eine andere Gelegenheit aufsparen wollen. Meine Theorie, dass Hydra desertiert und Galayn geschickt wird, um sie einzufangen oder niederzustrecken, würde so oder so funktionieren. Daher halte ich mich mit Mutmaßungen noch zurück.
      Viel wichtiger ist mir persönlich, dass du allmählich etwas an den Handlungsstrang mit Galayn ranklotzt. Von mir aus soll Domenico ein richtiges Arschloch sein oder Galayn geht in den Blutrausch über oder oder oder. Halt irgendetwas, um diesen Teil deiner Geschichte endlich an Fahrt aufnehmen zu lassen. Ein gemächlicher Aufbau taugt nur etwas, wenn dabei Dinge wie Charaktermomente und Atmosphäre hervorgehoben werden. Speziell Erstere fehlen aber noch immer, was bei mir zwiespältige Gefühle hervorruft. Langsame Erzählweise ja, aber zu welchem Zweck?

      Unterm Strich bleibt aber ein wirklich interessantes Kapitel mit einer tollen Hydra, die deine FF bisher auch maßgeblich trägt. :)


    • Okay, Kommentare kommentieren klappt jetzt relativ zeitnah. Allerdings habe ich festgestellt, dass die folgenden (zwei) Kapitel doch deutlich mehr Raum einnehmen, als vielleicht zuerst erwartet. Insofern werde ich noch etwas brauchen, dafür kommen die dann als mein erstes Double Feature. Freut euch auf Kapitel, die etwas länger sind oder schreckt vor soviel Text zusammen^^
      Fakt ist, der Arc nähert sich dem Ende und ich gehe davon aus (sofern Spontanität mir da nicht einen Strich durch die Rechnung macht), dass es nur noch ein abschließendes und in die neue Richtung weisendes Kapitel geben wird. Da will ich lieber noch mehr rein investieren, da sie für die Geschichte auf jedenfalls sehr wichtig sind.
      Also wird es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit noch bis nächste Woche dauern, aber ihr werdet ja schon nicht verschwinden^^

      Nach langer Vorrede zu den Kommentaren:

      blink schrieb:

      Hui, das neue Kapitel ist bald einen halben Tag alt. Da wird es langsam Zeit zu kommentieren. #Einfachkommentieren
      Schäm dich, schon ein halber Tag! Nein, im Ernst, sehr bewundernswert. Meine Blicke ins PB sind oft kurzzeitig zwischendurch, deswegen kriege ich das nie hin. Aber mich freut es auf jeden Fall! Insbesondere, weil einem da ja schon für die weiteren Kapitel nützliches Leserwissen zur Verfügung gestellt hat.

      blink schrieb:

      Was brachte das fünfjährige Mädchen zum weinen? Und vor allem, wenn es so schlimm war, weshalb war es das letzte Tränenvergießen?
      Nun, da wird ein Rückblick in die Vergangenheit helfen. Allerdings ist er noch nicht so schnell geplant, also kreiere dir solange eigene Ideen!

      blink schrieb:

      Abgesehen vom Augenlider schließen, das ich schon in Film und Fernsehen fürchterlich klischeehaft finde, empfand ich die beiden Hydra-Parts als bislang stärkste Szenen deiner FF. Das war ausgesprochen gut geschrieben, die hölzernen Formulierungen, die ich noch zuvor an manchen Stellen als plump ansah, fehlten hier.
      Klischeehaft kann schlecht sein, aber es ist eben manchmal auch durchaus gut in dem Sinne, als dass die häufige Verwendung auf berechtigter Qualität beruhen kann. Naja, ich finde, dass gehört irgendwie dazu.
      Ansonsten kann ich nur ein großes Dankeschön anbringen für das blink'sche Lob.

      blink schrieb:

      Ich hatte das Gefühl, dass du dich bei der Anfangsszene ein wenig reingefuchst und daran gefeilt hast. Falls ja, hat es sich gelohnt (auch das Spätererscheinen), falls nein, weshalb sind dann andere Szenen nicht so gut, hehe.
      Ja, die Szene hat auch etwas länger gedauert. Übrigens einer der Gründe, warum es jetzt wieder etwas dauert, da solche relevanten Szenen oft mehr Aufmerksamkeit benötigen. Andererseits sehe ich mich jetzt nicht unbedingt auf einem so hohen schriftstellerischen Niveau, dass ich diesen Standard immer halten kann, aber mal sehen^^

      blink schrieb:

      Was ich nicht so ganz einordnen konnte, war Hydras innerer Kampf. Hätte man meinen können, dass sie die beiden Kinder, ihre Tränen und die - ich gehe mal fest von aus - inhärenten Erinnerungen an ihr siebtes Lebensjahr umgestimmt haben, kam es mir noch sehr nach einem Ringen vor. Ich hatte eher geglaubt, dass es wie eine Dominokette abläuft, wobei der letzte Stein schließlich den inneren Turm darstellt, der schließlich ebenfalls umfällt.

      blink schrieb:

      Zugleich hatte ich dabei aber die Frage im Kopf, was Hydra noch aktiv an diesem Entschluss gehindert hat. Von der Konditionierung habe ich nichts gesehen, da ich eher von ausgehe, dass sie Kill im kommenden Kapitel antriggern wird.
      Gehört thematisch zusammen. Ihre Ausbildung und damit einhergehende Konditionierung hat sozusagen zwei Komponenten. Einerseits ist da das Code/Schlüsselwort, welches im Prinzip so eine Art Schalter ist. In Aktion wird man das wohl nicht übermäßig überraschend bald erleben. Andererseits ist es auch eine "einfache " Konditionierung, bei der ihr eingetrichtert wird, was sie zu denken hat. Diese ist nicht unähnlich zu dem, was Sektenführer manchmal machen. Ihr Weltbild ist so in seinen Anhängern verankert, dass es ausreichend ist, auch ohne so etwas wie das Schlüsselwort. Nichtsdestotrotz könnte jemand ja daraus ausbrechen. Dieser Prozess kann sehr schleichend sein, oder in Hydras Fall relativ Schlag auf Schlag. Deswegen auch das Ringen, es ist zu plötzlich.

      blink schrieb:

      Kills Auftauchen am Ende des Kapitels kam dann doch etwas abrupter als man annehmen mochte. Einerseits war es ja klar, dass sich Hydra irgendwo abmelden wird und dass Kill noch kurz zuvor mit ihr Rebellen massakrierte - doch mir kam es am Ende des Kapitels wirklich so vor, als müsste er jetzt da sein, damit sich Hydra mit ordentlichem Pathos in der Stimme verabschieden kann. Ein Gefühl dafür, dass Kill in der Nähe ist, war mit den geköpften Kindern zwar einmalig vorhanden, doch dieses Gefühl, dass er dann da ist, da es seine Funktion als Ansprechpartner für Hydras Entschluss in gewisser Hinsicht verlangte, konnte ich gar nicht ablegen.
      Ich habe durchaus Hinweise gestreut, sei es der kapuzierte Mann, der Hydra gefolgt ist (bei welchem die Verbindung zu Kill nahe lag), als auch der geplante Urlaub, bei dem eine Überwachung wegen des Sinns eben dieses auch zu erwarten war. Insofern erklärt sich seine Anwesenheit über die beiden Kinder hinaus. Das er jetzt da steht hat im wesentliche zwei Gründe. Zum ersten hat er Zeit verloren, als er sich der beiden Kinder angenommen hat, was dank des ausbrechenden Feuers doch recht störend wirkte. Also hat er den Slum verlassen. Zweitens konnte er stark vermuten, dass Hydra wieder zurückkommen würde. Weder ist ihre Abwendung vollständig klar, noch steht zu erwarten, dass sie einen unbekannten Weg nimmt. Passt mir als Autor natürlich auch gut in den Kram, ist jetzt aber nicht ausschließlich Plot.

      blink schrieb:

      Denn dieses "I'm out!" ist dann doch recht klassisch. Ein Kill, der darauf beispielsweise mit "Okay!" antwortet, hätte das Ende des Kapitels noch ein Stück weit spezieller gemacht. Denn dieser Bruch hätte dann gleich mit einem erneuten Bruch, nämlicher unserer Erwartungen geendet. Mit inhaltlicher sowie Metaebene zugleich zu schließen, hat einfach immer einen gewissen Reiz. Da traut man sich was als Autor und endet mal einen Satz nach dem mit Trommelwirbel einsetzenden Höhepunkt bzw. dem dumpfen Aufprall.
      Sehr interessant. Ist wirklich sehr klassisch, aber auch wenn ich jetzt gerechterweise sagen muss, dass mir eine solche Idee nicht gekommen ist, hätte es hier nicht gepasst. Könnte aber für die Zukunft interessant sein.

      blink schrieb:

      Apropos Aufprall, so ist Hydra ja zügig rückfällig geworden und sich zugleich treu geblieben. Alatea hadert, Hydra tötet. Eine klare Aufgabenteilung. Mal schauen, ob Kill noch ein wenig Hydra herauskitzelt - oder ob Alatea schließlich die Insel verlassen wird.
      Gut, die wesentliche Frage ist ja genau das bzw. ob sie überhaupt so bleibt. Die Antwort wird es geben, ich bin gespannt, wie du es empfinden wirst.

      blink schrieb:

      Abschließend zu Part a: Sind die drei getöteten Wachen - ich glaube, du hattest deinen Spass an dem Beschreiben solcher brutalen Szenen - die selben, die im Kapitel zuvor das gerüstete Mitglied der Stadtwache und den händereibenden Hauptmann darstellen - oder einfach drei namenlose Opfer? Ramirez und Alatea sind getötet worden, was ist mit Devante?
      Ich frage deshalb, da ich wissen will, ob ich mir jeden Namen merken muss - oder du auch "ein Kapitel"-Charakteren Namen verleihst?

      blink schrieb:

      Erweitert gefragt: Nimmst du alle Namen in deine Namensliste auf bzw. letztlich nur diejenigen, die langfristig handlungsrelevant sein werden?
      Das ist unwahrscheinlich, denn der Hauptmann trat auf, als Hydra auf einer anderen Seite des Slums war. Es sind also namenlose Opfer. Was Devante angeht, so kann man davon ausgehen, dass er tot ist, denn die Rebellen wurden von der CP-0 ausgelöscht. Was Namen angeht, so wird nicht nur jeder wichtige Charakter einen bekommen. Allerdings müsste ich da wohl entweder wichtigere Namen fett markieren, eine Liste führen, die die wichtigeren Namen enthält oder ganz fortschrittlich eine separate Liste für jeden Arc führen, in dem nur dort vorkommende Charaktere zu bezeichnen. Oder ich bin zu faul und mache gar nichts. Okay, letzteres hoffe ich wirklich nicht. Zur Zeit ist es Variante 2.

      blink schrieb:

      Arturos Tod war, das finde ich schade, leider sehr Stereotyp. Stellt man sich die Frage, weshalb das Dorf so handelt, wie es handelt, wird ein solcher kaltblütiger Mord herangezogen, um die übrige Bevölkerung auf Linie zu bringen - und ihre berechtigten Proteste im Keim zu ersticken. Das war beim Lesen ein kurzer Weg über angenehme Formulierungen, gedanklich war ich zugleich wenig ergriffen.
      Okay, akzeptiert. Ansonsten hätte ich aber wohl deutlich mehr Zeit investieren müssen, wofür ich manchmal noch zu ungeduldig bin. Naja, es wäre aber zukünftig besser, da hast du recht.

      blink schrieb:

      Mit der Schlangeninsel hast du ein grundlegend gutes Setting parat, um Domenicos Schritte auf dem Terrain in weitere Kreise ziehen zu können - es wird sicher einen Grund haben, weshalb er gerade dort zuschlägt, wo die Gegenwehr nicht die Größte sein wird. Mit der Cidade do Meio hat er bereits einen Rückzugsort bzw. Abgabenplatz ausgemacht, bevor er die Bewohner überfallen hat. Das spricht ja entweder für eine gewisse Vorbereitung und einer tieferen Kenntnis der hiesigen örtlichen Beschaffenheit.
      Die Abgeschiedenheit alleine ist schon ein guter Grund. Angekommen ist er aber in Cidade do Meio und solchermaßen bot sich dieser Ort an. Es wird noch etwas zu ihm geben, also kann man seine Anwesenheit hier noch etwas besser nachvollziehen.

      blink schrieb:

      Sobald beim Namen genannt wird, was Dulug vorhatte und was Galayn bereit ist zu tun, wird dieser Handlungsstrang nicht nur verständlicher, ich bin der Ansicht, dass er dadurch auch wesentlich besser transportiert werden kann. Dass man als Leser dadurch besser reinfindet, ist denke ich eine Konsequenz, auf die mich schon freue. Wenn es nach etwas Vorlauf entsprechend etabliert ist, bin beim Galayn-Teil auf lange Sicht gesehen durchaus guter Dinge.
      Was Dulug angeht, so hängt das sehr eng mit der Vergangenheit Galayns zusammen. Einen ersten Einblick wird es geben im Double Feature. Daraus kann man eventuell schon ein paar Schlussfolgerungen ziehen.


      qoii schrieb:

      Aber letztendlich interessieren und betreffen uns Menschen Schicksale, die ein Gesicht, eine Stimme und/oder einen Namen bekommen haben, weit mehr, als bloße Zahlen. Dies gilt auch für Hydra, ihren Entschluss ein besserer Mensch zu werden und etwas für die Menschen zu tun, deren Angehörige und zukünftige Retter sie mit dem Rebellen umgebracht hat, wäre viel besser umgesetzt gewesen, wenn sie einen Fluchtweg für möglichst viele Geschaffen hätte, als erst nach zwei Kindern zu suchen und danach drei Soldaten bei ihrem makaberen Grillfest zu töten. Aber Menschen sind, besonders in solchen Situationen, nicht rational und das mit dem Fluchtweg wäre sicher auch schwierig geworden. Etwas gewundert hat es mich nur, dass sich nicht versucht weitere Menschen zu retten, nachdem ihr die Schreie der Eingeschlossenen wieder bewusst gewordenen sind. Im Gegenteil, sie entschließt sich bewusst allem hier den Rücken zu kehren.
      Rationalität ist etwas, was Hydra zwar prinzipiell drauf hat, aber gerade die Emotionalität der Situation ist da in gewisser Hinsicht eine Überforderung. Sieht man ja auch an ihrer Fixierung auf die Toten, währenddessen sie fast selbst verbrennt. Damit einher ging aber auch ihr Entschluss, sich völlig abzuwenden, also eine totale Flucht und Abkehr. Folglich macht sie einen Abgang, der aber nur bis zur Mauer hält. Dort kriegt sie ja gleich den nächsten Zusammenbruch, in dessen Folge sie sich zwar wieder aufrichtet, aber eben auch nur sich selbst. Andere kommen nicht vor. Tatsächlich beschließt sie ja auch nicht, jetzt "Gutes" zu tun, sondern letztlich gar nichts. Kein gutes Bild, oder? Bleibt ja auch fraglich, ob das so aufrecht zu erhalten ist.

      qoii schrieb:

      Interessant dürfte ihre weitere Entwicklung werden. Wird sie zwei Persönlichkeiten entwickeln, wie sie von dir bereits bei Galayn/ Dulug angedeutet wurden. Eine Hydra, für den gnadenlosen Kampf gegen alles, was sie als was sie als nicht richtig erachtet und eine Alatea, für die anderen Situationen. Denn dass sie an ihrem Entschluss keine Menschen mehr zu töten nicht festhalten kann, hat sich schon in den ersten drei Minuten gezeigt und viele Andere in der Welt sind nicht besser, als der König oder seine Soldaten. Da wird es für Alatea noch genug andere Situationen geben, in denen sie mit sich selber ringen wird.
      Die Konfrontation mit Kill wird einen Scheideweg darstellen, an dessen Ende eindeutig feststehen wird, wer sie denn nun sein wird.

      qoii schrieb:

      Ganz abgesehen von der Situation, in der sie mit Kills auftauchen gerade steckt. Zwar wäre es für ihre ihr Inneres und ihre neue Persönlichkeit sicher gut, wenn sie sich erfolgreich Kill stellen würde, um sich für die Kinder Genugtuung zu verschaffen, aber ich sehe sie derzeit noch nicht auf seinem Level. Zumindest nach dem, was bis jetzt von ihnen gezeigt wurde. Weiterhin hat Kill immer noch das Codewort, sofern dieses nach dem Sturz des Turmes noch funktioniert. Ich halte derzeit einfach noch zu viel für Möglich, einen Kampf den Alatea doch ganz knapp gewinnt, weil sie es z.B. schafft Kill auszutricksen oder zu überrumpeln, indem sie vorgibt, wieder unter des Wort zu fallen. Einen Kampf, bei dem sie ganz knapp entkommen kann oder für tot gehalten wird, bis ihn zu dem von blink angesprochen "Okay!". Wobei Kill hierbei, im Auftrag des Direktors, Alatea weiter auf dem Fersen bleibt, um sie zu beobachten und ihr das Leben zur Hölle zu machen, indem er weiterhin seinem Namen treu bleibt.
      Einer Konfrontation wird sie hier nicht wirklich vermeiden können, aber wie sie diese angeht, nun, lass dich überraschen. Vieles daneben, manches in Teilen korrekt.

      qoii schrieb:

      Grundsätzlich habe ich mit solchen Inspirationen kein Problem, aber die parallelen kommen mir gerade doch etwas zu stark vor, was aber vielleicht auch nur daran liegt, dass beides im selben Kapitel stattfindet.
      Parallelen sind unbeabsichtigt, aber die Erwähnung macht es schon deutlich. Gut, bleibt die Hoffnung, dass ich Zukunft nicht noch mehr solcher Parallelen ziehen werde^^

      qoii schrieb:

      Jedenfalls wissen wir jetzt, wo die kleine Prozession der Dorfbewohner hergekommen ist. Sie waren bei ihrem Engel um ihren Zehnt zu entrichten.
      Eine beantwortete Frage, immerhin^^


      -Bo- schrieb:

      Oh Gott. Tut mir leid, aber du hast bei der Rückblende um das gebeutelte Dorf und Domenicos Schreckensherrschaft einen entscheidenden Fehler gemacht: Du hast mein zweifelhaftes Wissen unterschätzt, wenn es um mittelmäßige romantische Komödien geht.
      Was du so weißt....
      Sehr interessant^^ Aber das war leider nicht meine Inspirationsquelle xD

      -Bo- schrieb:

      Aber darüber kann ich hinwegsehen. Du hast dir hier vielleicht nicht das Ei des Columbus geschnappt, aber es reicht für ein kleines Omelette. Zumal ich ohnehin der Meinung bin, dass der Handlungsstrang um Galayn nicht noch mehr Fett gebrauchen kann und relativ zügig abgearbeitet werden sollte.
      Dieser Handlungsstrang neigt sich nun auch dem Ende zu. Letztlich bleibt noch die Begegnung mit Domenico, die in meinen kühnsten Träumen endlich Galayn etwas besser machen wird^^

      -Bo- schrieb:

      Umso interessanter scheint das, weil Galayn dein hauptsächlicher Protagonist ist. Man weiß, dass da noch was kommen muss - man fragt sich bloß wann. Im Kampf gegen Domenico? Im nächsten Arc? Sobald er an Hydra gerät? Schwierig.
      Tja, was kann man machen? Ah, vielleicht sollte ich besser Hydra sterben lassen? Nein, ich glaube, dass er demnächst und dann auch im folgenden Arc mehr Farbe bekommen wird.

      -Bo- schrieb:

      Nun bleibt die Frage, wie es weitergeht. Persönlich würde ich mir ja einen Kampf zwischen Hydra und Kill wünschen.
      Den Wunsch hatte ich auch, also freu dich drauf!

      -Bo- schrieb:

      Meine Theorie, dass Hydra desertiert und Galayn geschickt wird, um sie einzufangen oder niederzustrecken, würde so oder so funktionieren.
      Wer natürlich auch sehr ironisch. Der Mann seines Gegners muss seine Probleme ausbügeln. Lass dich überraschen, was die Zukunft beider angeht.

      -Bo- schrieb:

      Viel wichtiger ist mir persönlich, dass du allmählich etwas an den Handlungsstrang mit Galayn ranklotzt.
      Ich versuchs ja. Vor allem wird Hydra/Alatea (wer wird es werden?) ja ihren Höhepunkt bald hinter sich haben. Inwiefern sich Galayn für euch darstellen wird hängt aber auch sehr mit dem Folgenden zusammen. Okay, Vertröstung ist immer so eine Sache, aber was will man machen?

      Also dann, Antworten wird es irgendwann geben, aber heute nicht mehr. Vielleicht hilft ja mein Kommentar etwas weiter!

      So, neue Kapitel sind da!

      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eldrail ()

    • Moin, moin!

      Was für ein Wetter da draußen. Zeit meinem Lieblingscafé einen Besuch abzustatten, oder meinem Lieblingsmexikaner, oder ich gehe einkaufen - unter leicht bewölktem und doch sichtbar blauen Himmel. So ein schöner Wochenstart, ich bin ganz beseelt. Grund für diese einleitenden Sätze, aus denen eine gewisse Lebensfreude herausspricht, ist die Zufriedenheit, die ich beim Lesen deiner beiden neuen Kapitel bemerkt habe. Chapeau, junger Mann, jetzt haben Sie mich am Haken!

      Es braucht immer ein wenig, bis etwas ins Rollen kommt und man es sich im gemachten Nest gemütlich gemacht hat. Allerdings habe ich mit den beiden Kapiteln den Eindruck gewonnen, dass nun vieles weitaus stimmiger ist und den Leser durchaus anfixen kann. Bei Dulug/Galayn war es wochenlang ein einziger Spießrutenlauf durch ein Dorf ohne größere Eigenschaften, mit Einwohnern ohne ausgefallenen (einprägsamen) Eigenschaften, hin zu einem Schurken, der sich schneller ins gemachte Nest setzen konnte als wir Leser, die wir nicht allzusehr mit Spannung verwöhnt wurden. Galayn ist ein mächtiger Charakter, der einen Piraten mit knapp 50 Millionen Kopfgeld wie einen Spielball behandeln konnte. Diesem einen Mann gegenüberzustellen, der mit 10 Millionen nicht das oberste Glied der Nahrungskette sein kann, ist entsprechend als warmup zu betrachten. Das sind Kombinationen, aus denen sich ein vergleichsweise spröder Handlungsstrang bauen lässt, frei nach Schema F.
      Entsprechend erfreulich war es, wie du mit deinem Doppelpack gleich einige interessante Facetten und Klarheiten einbauen konntest. Angefangen hat es mit dem Weg, den Galayn mit Ira zurückgelegt hat. Dort hast du zwar auch das reine Gehen beschrieben, also der Moment, an dem wortwörtlich sinngemäß gesagt wird: Es wurde eine lange Strecke zurückgelegt, doch nun müssen sie weitere Strecken zurücklegen. Dieser Wechsel von Steppen- zu Waldlandschaft war zwar da, doch ich tue mich immer ziemlich schwer damit, neben der Wegbeschreibung, die durchaus anschaulich erfolgen kann und erfolgt ist, auch noch die Wegzurücklegungsbeschreibung mitgeliefert zu bekommen. In meinem inneren Auge sind das Wasserstandsmeldungen, getreu dem vielgelesenen: Nach zwei Tagen war die Insel xy in Sichtweite. Nach einer Stunde konnten sie schließlich anlegen - schnarch. Oft genug gelesen, daher bin ich jedesmal hocherfreut, wenn jemand diese vergleichsweise uninteressante Beschäftigung der Fortbewegung entsprechend mit Dialogen, Gedanken oder Beobachtungen ausfüllt. Der Überlebenskampf war ein solcher, die angetriggerte Erinnerung in Domenicos Schuppen - die den "Hausherren" und später Galayn befiel - so etwas ist spannend (und noch spannender, wenn man als Autor nicht unbedingt schreibt, dass er sich in diesem Moment erinnert) - lass Domenico den Kopf senken oder sich mit der Hand abstützen, da er müde ist und zack, baust du im nächsten Absatz mit einem Kursivsatz eine Rückblende ein.

      Eldrail schrieb:

      Jetzt, wo der Preis für den Monat gespendet worden war, gab es nichts Dringliches zu planen. Also erlaubte er es sich, den Blick in die Vergangenheit schweifen zu lassen. Zurück in die Zeit, wo er noch als Adeliger in angemessenen Verhältnissen gelebt hatte.
      Mir kam es beim Lesen so vor, dass du uns keinen Zweifel daran lassen wolltest, dass nun ein Blick in die Vergangenheit folgt. Ein bisschen mehr Mut in Zukunft, selbst, wenn es verwirrend wirken mag. Beispiel: Jetzt, wo der Preis für den Monat gespendet worden war, gab es nichts Dringliches zu planen. Gelangweilt blickte Domenico durch den weiten Raum, überhörte das eklige Schmatzen, das ihm regelmäßig die Haare zu Berge stehen ließ.
      Rückblende / Gedanken / Zitate

      [Fortsetzung folgt]
      Raum gewechselt, weiter geht's!

      Die Gedanken Domenicos waren kurz und bündig, erinnerten mich angenehm an den guten Sankt Nimmerlein aus meiner FF. Einen Adligen zu verurteilen ist nie etwas, das denselbigen in Verzückung versetzt. Ob darauf noch Todeschwadrone folgen werden, die sich Jahre durch die FF-Belegschaft morden? Meine Erwartungen sind nicht ganz so hoch, doch die good old times hast du erfolgreich - und unwissentlich - angetriggert. Dafür möchte ich danken.
      Weit interessanter ist allerdings, wofür Domenico genau verurteilt wurde. Er hat es gesagt, gleichzeitig aber auch nicht. Ob die Namen seiner Opfer noch von Relevanz sein werden? Gleichzeitig wird auch wichtig zu wissen sein, welches Gericht ihn genau verurteilte. Wenn es hohe Adlige waren, ist ja durchaus danach zu fragen, weshalb diese Domenicos "Größe" nicht erkannt haben. Und sollte es ein "bürgerliches" Gericht gewesen sein, ist hier zu fragen, welche (hohen) Wellen Domenicos Fall geschlagen hat. Wo ein Verurteilter steht, stehen auch Menschen, die es verantwortet oder gesehen haben müssen. Eben jene mehr oder minder aktiven Beobachter dürften theoretisch noch eine Rolle spielen, allein schon, weil Domenicos Rolle durch Galayns Vergleich größer gesteckt wurde als bei dem Kopfgeld erst anzunehmen war. Selbst, wenn es nur eine Spekulation seites Galayn war, so steht der Gedanke trotzdessen im Raum. Dadurch wird Domenico erhöht, selbst wenn er nicht der größte Hecht im Karpfenteich wäre.
      Nun ist natürlich eine weitere Frage: Was führte Domenico/Galayn "wieder" an diese Inselgruppe. Das es für keinen das wirkliche erste Mal vor Ort war, zieht sich seit einigen Kapiteln durch - und diese Aufklärung bist du uns durchaus noch schuldig. Weshalb die Schlangeninsel als first target? - Bringt es Galayn näher an den Kult und ist der "Kult" mit den "Boten der Apokalypse" verwandt oder verschwägert? Je eher dort eine Trennschärfe zu sehen ist, desto sinnvoller können künftige Verweise in die Richtung[en] verortet bzw. eingeschätzt werden. Spannend ist ja, ob Domenico eben jener "Mann" ist, den Galayn bei den Boten vermutet oder es eine klassische Verwechslung ist, wodurch wir uns auf einen Mann freuen dürfen, der wie Domenico gekleidet, jedoch ein Stück weit gefährlicher ist. (Für mich persönlich ist es schwer zu glauben, dass jemand einfach aus dem Club "Boten der Apokalypse" austreten kann oder gefeuert wird, ohne gleich zur Hölle geschickt zu werden.) Je nach Zugehörigkeit kann es ja recht sinnvoll sein, den guten Domenico ein wenig auf den Zahn zu fühlen. ^^

      Ein weiterer Brückenschlag war im Inneren von Alatea/Hydra und Dulug/Galayn zu sehen. Sehr schön, dass du einmal klipp und klar gesagt hast, wie sich diese beiden Seiten miteinander vertragen und wie diese miteinander agieren können. Solange du nicht mehr Persönlichkeiten einbaust, bin ich ganz zufrieden, wenn wir jeweils eine gemäßigte und eine gewaltbereite Seite vorfinden. Diesen kannst du bereits genügend Emotionen zuordnen sowie diese verstärken lassen, ohne, dass du nun zehn verschiedene Modelle einbaust, die je nach Situation aktiv werden. Bei Hunger, bei Wollust, wenn der Stuhlgang drückt, etc. Wäre dem Kernthema deiner FF doch ziemlich abträglich, da du mit zwei Persönlichkeiten durchaus zeigen kannst, wie die Interaktion im Innern aussieht - zumal sich Ketten auch leichter sprengen lassen, wenn es bei ein, zwei Teilen gelingt. Bei vielen verschiedenen wäre es schon sehr, sehr fraglich, ab wann alle Einzelteile getriggert wären, um sich aus einem inneren Hader zu befreien.
      Wer nun zuerst da war, Dulug oder Galayn, da möchte ich keinen Tipp abgeben, da Dulug einen Meister besaß. Ob es den allerdings schon immer gab und er von Geburt an von vielen verschiedenen Lehrern unterrichtet wurde? Dafür reicht uns der Blick zurück noch nicht, wobei der Anfang schon einmal sehr vielversprechend war. Ob die Lehrer überlebt haben, was den Meister, der Caesarengleich als Zuschauer dem ungleichen Kampf beiwohnen durfte, letztendlich ins Grab befördert hatte - we'll see. Doch das leere Kolosseum mitsamt der Bezugspersonen auf einen Schlag serviert zu bekommen - das war gleichzeitig überfällig wie überraschend umfassend. Kein Brotkrumen, den wir erstmals zugeworfen bekamen, sondern gleich ein Eimer voller Hühnchen - vielleicht fahre ich nachher auch noch zu KFC...so viele schöne Ideen! Face the fact: Jetzt bin ich auch im Galayn-Teil angekommen und ich bin zuversichtlich, dass Domenico durchaus als Brückenschlag gesehen werden kann. Was wir von und über diesen noch erfahren werden? Immer wieder interessant, wie zügig jemand mit ein, zwei Informationen an Profil gewinnen kann. Das ist die Möglichkeit eines jeden Autors und es entscheidet die Intensität, inwieweit es den Leser auch überraschen wird. Schimpfen muss ich allerdings dennoch. :D

      Eldrail schrieb:

      Die Dolche, glänzend polierte Waffen, in deren Beherrschung er es in mühseligen Jahren zur Meisterschaft gebracht hatte, fest mit den Händen umfasst, schritt er aus dem Dunkel des Ganges unter dem hochgezogenen eisernen Fallgitter hinaus in das Licht.
      Der Satz war dann irgendwo so holprig, dass er letztendlich grammatisch ein Knüppel für jedes laufende Paar Beine wurde.

      x: Die Dolche [...] schritt er [...] hinaus in das Licht.
      : Mit den Dolchen [...] schritt er [...] hinaus in das Licht.

      Dazu rate ich bei solch langen Sätzen zu Kürzungen - 'hinaus in das Licht' [wird zu] 'hinaus ins Licht'. Je weiter du Sätze abkürzen kannst, ohne dass sie an Struktur einbüßen, desto besser. Ein zweites Meckern muss ich fürs Codewort anbringen: Der lateinische Imperativ "gehorche!" als Konditionierungstrigger? Da hat sich die CP-0 wirklich kein Bein ausgerissen. Überhaupt ein fieser Verein. Da bist du zehn Minuten im Urlaub und wirst gleich von deinem Vorgesetzten und dem ungeschätzten Kollegen für 'sehr bald' tot erklärt. Dass der Direktor nicht einmal ihren wahren Namen weiß? Abgesehen davon, dass er mir über die Teleschnecke ausgesprochen emotional herüberkam, da hat sich neben Kill ein weiterer bislang gefasst wirkender Typ Mensch schnell demaskiert - so glaube ich, dass der Direktor die Wahrheit aussprechen konnte oder im Zorn nicht wollte.
      Wenn Alatea Bruchstücke an trauriger Kindheit durchblitzen ließ, dann wird die CP-0 entweder sehr sehr früh in ihr Leben getreten sein, um ihre Erinnerungen an ihren echten Namen zu verschleiern oder es gab vor der CP-0 schon traumatische Erinnerungen, die Alatea/Hydra momentan zu einem Behelfsgefäß für einen Übergangsidentitätshybriden macht, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie ihr ursprünglichstes Ich wieder in Erinnerung ruft. Bei Yu-Gi-Oh! hatte es zum Beispiel auch Jahre gedauert, bis der Name des Pharaos enthüllt wurde. Dann ging aber auch die Post ab - armer Bakura, er war ein brillanter Bösewicht. :D

      Der innere Kampf gegen die Konditionierung ging erstaunlich zügig über die Bühne. Letztlich war es ja eher ein gedankliches Lockerlassen und Akzeptieren. Als hätte man die Trauerphasen übersprungen, um gleich bei der Akzeptanz so langsam zurück in die Normalität finden zu können. (Von Kill war ich dann doch et-was enttäuscht. Gegen wehrlose Zivilisten und Rebellen ging es leicht, nur um bei der ersten, zugegeben, harten Nuss auf Schauspielerei zurückgreifen zu müssen. Da bald der gute Haze ankommt, wird der Kampf, sollte der neue Name Programm sein, in einer undurchsichtigen Fluchtaktion enden. Lustigerweise hätte die CP-0 dann gleich ihren neuen "H", nachdem Alatea hinschmeißt. xD

      Diese Kapitel haben mir sehr viel Freude bereitet und ich würde es einfach so beibehalten, etwaige Doppelkapitel einfach unangekündigt zu veröffentlichen. Wenn man vorher nicht weiß, ob einfach mal zwei Kapitel rauskommen, bringt es schon was mit sich. ^^

      Sodale, ich bin dann gleich mal was essen oder anderen Blödsinn machen. x

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von blink ()

    • Da hat man ja schon wieder elendig lange herausgezögert, weiter zu machen. Dabei hätte man nur mal dieses oder jenes sein lassen müssen. Naja, was solls, jetzt wird es Zeit, das Arcfinale zu präsentieren!
      Dann noch zum treuesten Kommentator:

      blink schrieb:

      Grund für diese einleitenden Sätze, aus denen eine gewisse Lebensfreude herausspricht, ist die Zufriedenheit, die ich beim Lesen deiner beiden neuen Kapitel bemerkt habe. Chapeau, junger Mann, jetzt haben Sie mich am Haken!
      Das freut mich doch zu hören. Wenn man schreibt, dann hat man ein paar innere Gedanken, Bilder und Ideen, die man gerne niederschreiben möchte. Das mit anderen zu teilen hilft ja nicht nur einem selbst, sondern bietet auch noch die Möglichkeit, dass auch die Leser Freude haben. Als Autor ist man doch glüklich, wenn die Leser gerne verfolgen, was man so produziert. Mal sehen, ob das auch in der Zukunft so sein wird^^

      blink schrieb:

      Angefangen hat es mit dem Weg, den Galayn mit Ira zurückgelegt hat. Dort hast du zwar auch das reine Gehen beschrieben, also der Moment, an dem wortwörtlich sinngemäß gesagt wird: Es wurde eine lange Strecke zurückgelegt, doch nun müssen sie weitere Strecken zurücklegen. Dieser Wechsel von Steppen- zu Waldlandschaft war zwar da, doch ich tue mich immer ziemlich schwer damit, neben der Wegbeschreibung, die durchaus anschaulich erfolgen kann und erfolgt ist, auch noch die Wegzurücklegungsbeschreibung mitgeliefert zu bekommen.
      Eine gewisse Natur/Wegbeschreibung ist schwierig, wenn man nicht zwischendrin auch mal unterwegs ist. Ich mache das halt ganz gerne und versuche es aufzulockern und nicht nur so dahin zu stellen, indem dabei noch etwas geschieht. Optimalerweise natürlich relevante Passagen für die Handlung oder Charaktere.
      Dazu muss man aber auch noch sagen, dass man - zumindest ich - auch so etwas geprägt ist von dem Autor, den man zur Zeit selbst gerade liest. Bei mir ist es jemand, der diese Beschreibung und bildliche Darstellung ziemlich ausladend nutzt, in einem Maße, dass ich hier wohl kaum bringen könnte. Trotzdem färbt das etwas ab.

      blink schrieb:

      Der Überlebenskampf war ein solcher, die angetriggerte Erinnerung in Domenicos Schuppen - die den "Hausherren" und später Galayn befiel - so etwas ist spannend (und noch spannender, wenn man als Autor nicht unbedingt schreibt, dass er sich in diesem Moment erinnert)
      Geschehnisse sollten ja im besten Falle den Leser nicht langweilen. Gut, dass es mir hier gelungen ist. Die dazugehörige Kritik ist verständlich, da muss ich als Autor auch noch mehr wagen und weniger preisgeben. Da muss man den Spagat zwischen zu viel und zu wenig hinkriegen. Da ist ja noch was zum dran arbeiten^^

      blink schrieb:

      Mir kam es beim Lesen so vor, dass du uns keinen Zweifel daran lassen wolltest, dass nun ein Blick in die Vergangenheit folgt.
      Siehe auch darüber. Gewissermaßen ähnelt es mehr einem Buch, wo kein Dialog stattfinden kann und wo sogesehen Dinge lieber auch klar sein sollten, sofern die Situation damit abgeschlossen ist. Kann mir nur sagen: einfach mal etwas mehr blinksche Verwirrungstaktik anwenden!

      blink schrieb:

      Weit interessanter ist allerdings, wofür Domenico genau verurteilt wurde. Er hat es gesagt, gleichzeitig aber auch nicht. Ob die Namen seiner Opfer noch von Relevanz sein werden? Gleichzeitig wird auch wichtig zu wissen sein, welches Gericht ihn genau verurteilte. Wenn es hohe Adlige waren, ist ja durchaus danach zu fragen, weshalb diese Domenicos "Größe" nicht erkannt haben.
      Das aktuelle Kapitel gibt eine etwas ausführlichere Antwort und das wird es wohl vorerst sein. Vielleicht habe ich ja irgendwann mal das plötzliche Interesse, diee Phase aus Domenicos Leben niederzuschreiben, aber versprechen will ich nichts.

      blink schrieb:

      Dadurch wird Domenico erhöht, selbst wenn er nicht der größte Hecht im Karpfenteich wäre.
      Vielleicht etwas. Tatsächlich bleibt er nach wie vor ein kleiner Karpfen, der auch dazu dient, die Hechte über erst einzuführen.

      blink schrieb:

      Weshalb die Schlangeninsel als first target?
      Nur nochmal kurz: Domenico hat keine besondere Bindung zur Schlangeninsel, das wurde nie erwähnt und ist auch nicht geplant gewesen. Hingegen Galayn da ja früher wirklich schon war. Warum er hier ist, wird recht bald im nächsten Arc klar werden und sollte als triftiger Grund reichen. Die Verbindung hat aber inchts mit Ilha no Meio zu tun.

      blink schrieb:

      (Für mich persönlich ist es schwer zu glauben, dass jemand einfach aus dem Club "Boten der Apokalypse" austreten kann oder gefeuert wird, ohne gleich zur Hölle geschickt zu werden.)
      Nun, kann man auch nicht. Deswegen machte sich ja sogar der etwas weltfremde Domenico Sorgen. Aber da hilft das Kapitel ja weiter^^

      blink schrieb:

      Ein weiterer Brückenschlag war im Inneren von Alatea/Hydra und Dulug/Galayn zu sehen. Sehr schön, dass du einmal klipp und klar gesagt hast, wie sich diese beiden Seiten miteinander vertragen und wie diese miteinander agieren können. Solange du nicht mehr Persönlichkeiten einbaust, bin ich ganz zufrieden, wenn wir jeweils eine gemäßigte und eine gewaltbereite Seite vorfinden.
      Ich wollte die verschiedenen Persönlichkeiten auch nicht zu weit ausdehnen. Tatsächlich hat Alatea etwas geschafft, was Galayn/Dulug bisher verwehrt blieb, nämlich eine Art Verschmelzung der Persönlichkeiten. Sie ist keinesfalls so gestört wie Galayn.

      blink schrieb:

      Wer nun zuerst da war, Dulug oder Galayn, da möchte ich keinen Tipp abgeben, da Dulug einen Meister besaß. Ob es den allerdings schon immer gab und er von Geburt an von vielen verschiedenen Lehrern unterrichtet wurde? Dafür reicht uns der Blick zurück noch nicht, wobei der Anfang schon einmal sehr vielversprechend war. Ob die Lehrer überlebt haben, was den Meister, der Caesarengleich als Zuschauer dem ungleichen Kampf beiwohnen durfte, letztendlich ins Grab befördert hatte - we'll see.
      Nun, man weiß noch nicht so viel über sein Lebenslauf und wann was stattgefunden hat. Die Vermutungen, die man anstellen könnte, haben aber durchaus schon Belege, die man anführen könnte. Da wird es bald wieder weiter gehen, denn Galayn sorgt ja hin und wieder vielleicht nicht sonderlich bewusst für Andeutungen (z.B. seine Verabschiedung von Bora).

      blink schrieb:

      Doch das leere Kolosseum mitsamt der Bezugspersonen auf einen Schlag serviert zu bekommen - das war gleichzeitig überfällig wie überraschend umfassend. Kein Brotkrumen, den wir erstmals zugeworfen bekamen, sondern gleich ein Eimer voller Hühnchen - vielleicht fahre ich nachher auch noch zu KFC...so viele schöne Ideen!
      Es wäre auch zu gemein, wenn der erste Flashback zu informationslos gewesen wäre. Allerdings habe ich da in deiner Analogie noch nicht wirklich mit Hühnchen(buh!) um mich geschmissen. War für Galayn auch nötig, ich gebs ja zu^^

      blink schrieb:

      Der lateinische Imperativ "gehorche!" als Konditionierungstrigger? Da hat sich die CP-0 wirklich kein Bein ausgerissen. Überhaupt ein fieser Verein. Da bist du zehn Minuten im Urlaub und wirst gleich von deinem Vorgesetzten und dem ungeschätzten Kollegen für 'sehr bald' tot erklärt. Dass der Direktor nicht einmal ihren wahren Namen weiß?
      Ja, ich und meine Namensfindung...
      Ob zehn Minuten oder fünf Tage: mach was gegen die CP-0 und du hast auf einmal ganz schlechte Karten. Ob wir wirklich noch einen Namen für Alatea/Hydra/H brauchen?

      blink schrieb:

      Wenn Alatea Bruchstücke an trauriger Kindheit durchblitzen ließ, dann wird die CP-0 entweder sehr sehr früh in ihr Leben getreten sein,
      Formbar sind Kinder mit Sicherheit einfacher, als Erwachsene. Gerade, wenn ihr Alter mit 22 angegeben wird und sie nach vier Jahren den ersten Urlaub erhält, bleibt ja nicht mehr so viel Zeit davor.

      blink schrieb:

      Der innere Kampf gegen die Konditionierung ging erstaunlich zügig über die Bühne. Letztlich war es ja eher ein gedankliches Lockerlassen und Akzeptieren.
      Genauso sollte es sein. Schnell und schmerzlos zum Erfolg. Etwas, was Galayn nicht auf die Reihe kriegt, deswegen plagen ihn ja auch noch zwei Persönlichkeiten. Da schimmert dann auch erstmals gewisse eigene Welt- und Philosophieanschauung durch.

      blink schrieb:

      Von Kill war ich dann doch et-was enttäuscht. Gegen wehrlose Zivilisten und Rebellen ging es leicht, nur um bei der ersten, zugegeben, harten Nuss auf Schauspielerei zurückgreifen zu müssen.
      Ich muss den etwas unglücklich agierenden Agenten mal in Schutz nehmen. Er ging - natürlich von mir gewollterweise - mit einem Handicap in den Kampf. Den ersten Treffer zu vermeiden wäre wirklich nahezu unmöglich gewesen und genau der hat ja für das frühzeitige Ende gesorgt. Mag sein, dass er selbst in einem fairen Kampf nicht übermächtig wäre, aber er ist jetzt keine Null.

      blink schrieb:

      Diese Kapitel haben mir sehr viel Freude bereitet und ich würde es einfach so beibehalten, etwaige Doppelkapitel einfach unangekündigt zu veröffentlichen. Wenn man vorher nicht weiß, ob einfach mal zwei Kapitel rauskommen, bringt es schon was mit sich.
      Werde ich dann so auch machen. Dann vielen Dank für den Kommentar und viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • Was für ein Finale, oder um es in einem fragenden Schreibton zu fassen: Was für ein Finale? Auf der einen Seite wird so vieles erzählt, inhaltlich eingeführt oder geschickt in einzelnen Wörtern versteckt, die man sowohl als Name, als auch als Beschreibung sehen kann - wobei es hier eher eindeutigerer Natur sein wird - daneben steht dann ein eigentlich konfrontierendes Finale, das allerdings auf mich so gehetzt wirkt, obwohl die Intention aus Autorensicht eher einen dynamischen, entladenden Stil bevorzugt darzustellen versuchte. Ich hatte am Schluss den Eindruck, dass du gemerkt hast, wie lang das Kapitel bereits wurde, dann allerdings nichts mehr kürzen wolltest, um eine imaginäre Grenze einzuhalten, in der das Kapitel ausführlich, allerdings nicht gestopft wirkt.
      So haben wir einen vergleichsweise langen ersten Teil, dessen Spannung aus zwei Komponenten bestand: a) Dem Aufeinandertreffen von Galayn und Verzweiflung und b) den abzuwägenden Informationen, die beide Seiten innerhalb ihres Gesprächs gewonnen haben. Die Fronten teilen sich in mehrere Richtungen auf, den Boten der Apokalypse, dem Kult und den - ich greife sie hier mal raus - Tätowierten, die allesamt ihre eigene Symbolik haben (Ketten, Schuppen, Dolche, etc.) wobei Überschneidungen zu Front a und Front b nicht auszuschließen sind. Da stellt sich auch gleich die Frage, ob der Beobachter aus Kapitel 1 dem Kult oder den Boten angehört. Dem Guide nach müsste es der Kult sein - da stellt sich die nächste Frage: Wie lange wird Dulug/Galayn noch beobachtet und ab wann erfahren wir von einem Berichtsupdate?
      Ein weiterer Punkt, der mich ein wenig irritiert hat: Wie zügig wurden Verzweiflung und Murphy eingeführt und (vorerst) wieder verlassen? Bei Murphy haben wir einige Male gehört, dass ein nich besonder kompetenter Marine vor Ort ist. Wurde damit gleich Murphy gemeint oder womöglich der Marine auf dem Bild, das den Safe versteckt hielt - wer ist der Marine auf dem Bild? Der eigentliche Leiter der Basis - und weshalb kommt mir Murphy so vor, als wäre er zur falschen Zeit am falschen Ort? Hatte beim Lesen schon den Gedanken, dass Murphy gerade erst von Außen in die Marinebasis eindrang und nun mehr oder minder von Galayns Auftauchen überrascht wurde. Jedenfalls, so ist es realistischer, sehe ich in der skurillen Figur des Murphy doch eher ein klares, zügiges Zeichen, dass die Marine wirklich weder Heller noch Pfennig wert zu sein scheint. Dessen Einführung, Abhandlung von Domenicos Übergabe, Verlassen von Galayn, Kaufen der Zeitung und anschließende erneute Konsultation von Murphy - irgendwie wirkte das alles so zügig hintereinander abgeheftet, dass ich bei Galayn nach dem gemächlichen Einstiegstempo beinahe ein, zwei Rollen vorwärts beim Lesen gemacht habe. xD

      Das wäre nun mein nächster Kritikpunkt. Entweder habe ich so manche dezente Verweise überlesen oder Verzweiflungs Auftauchen kam mehr oder minder aus dem nichts. Da der Block an Handlung ziemlich massiv dargestellt wurde, bin ich erst einmal einige Male in den Zeilen verrutscht, fühlte mich erschlagen, sodass ich plötzlich dachte: Was, wer kommt woher? Dann bin nochmal zurück und auch beim normalen Lesen kam das gefühlt doch ziemlich out of nothing. Danach konnte ich mich zwar mit der Darstellung von Verzweiflungs Aussehen anfreunden - erinnerte mich erst an die Akatsuki-Umhänge, auch wenn diese rote Wolken hatten - was mich dann aber recht ratlos (für ein Arcfinale) zurückließ: Es ging aufgrund des gedanklichen Voreinanderhergetänzels natürlich nie darum, ob nun Gefahr im Verzug ist.
      Auch wenn es nachweislich sinnvolle Begründungen dafür gab, dass sich Galayn und V. nicht gleich die Köpfe einschlagen werden, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass ein Kampf für mehr als einem klischeehaften ersten Säbelrasseln reichen würde. Anders gesagt, machte mir V. bei ihrem ersten Eindruck - aufgrund der gleich angeteaserten Vergangenheit und ihrer Gedankenlage - nicht den Eindruck, eine ernstzunehmende Hürde zu sein. Um Domenico auszuschalten, der in gefühlten zwei Absätzen abgefrühstückt wurde, dafür reichte es sicher - und die Gefahr äußerte sich im angedachten Umgang mit dem Krähenmann - doch eben diese Gefahr war ein reiner Konjunktiv, da eben Galayn vor Ort war. Somit wurde aus einem möglichen Gefahrgedanken gleich etwas gedeckeltes, gehemmtes, was mir zur Figurenetablierung ein wenig zuwider ist.
      Bei einem Murphy hatte ich hingegen das Gefühl, dass er einem etwas vormacht und womöglich weitaus fähiger ist als gezeigt. Sobald ein Charakter nachdenkt und wir in sein Inneres blicken können, ist er unfähig sich zu verstellen, zu verschleiern, wie immer man eine Festnagelung / Justierung auf einer "Skala" (etc) nennen mag. In jedem Fall ein kreativer Charakter, hinsichtlich Mäusen, Blut, Kleidung, etc., wohingegen das Motiv: Darauf warten, bis jemand in seiner Verzweiflung um seinen Tod bettelt, puh, ich glaube, dass sich inzwischen ziemlich viele FFs mit diesen Gefühls-/Apokalypse/Reiter des Todes-Motiven schmückt. Bin ich tendenziell nicht dagegen, der Eindruck, dass man dann weiß, dass jener Charakter mit diesen Motiven (in der Folge) auftauchen 'muss'. Dieser Gedanke liegt dann gar nicht mal fern. Die Umsetzung ist eine Schiene, die kann unabhängig davon gelingen. Das Wissen, dass etwas kommen muss, womöglich in einem erwartbaren Gewand, das ist immer eine andere Schiene. Begleitet mich als Leser mit einem Gefühl, nicht beim Lesen spontan erschlagen zu werden - vor Überraschung - was schon hin und wieder ziemlich nice ist. :D

      Was anfangs durchklang, das nehme ich für den Schlussakkord meines Arcfinaleresümees, welches sich insoweit von anderen unterscheidet, da ich es über mehrere Tage hinweg geschrieben habe. (Wurde gestern partout aus meinem Raum gelockt und dann war ich erstmal weg. Mhh, Weinfest. xD) - der Schluss, bei dem hatte ich aus Autorensicht den Eindruck, dass er einmal dynamisch, zum anderen auch emotional bis impulsiv herüber kommen sollte. Bei mir machte sich leider ein gehetzter Eindruck breit, womöglich empfanden @-Bo- und @qoii es anders - da bin ich gespannt darauf! (Dezent an den Lesertisch gezerrt. :D) Alatea war gleich vor Ort, mit zitternden Beinen und Puls - das fand ich schön zu lesen - um dann gleich dem Direktor von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten. Dass das nun so einfach funktioniert hat und die obligatorische theatralische Stuhldrehung mitsamt Katze auf dem Schoß ausblieb, ich weiß ja nicht. Wie bei Dulug meets Bora war das im Vorlauf zu "glatt" und widerstandslos vonstatten gegangen. Der Eindruck, dass nach dem Galayn-Teil keine Wörter mehr übrig blieben - und der Arc genau zehn Kapitel haben durfte - blieb dir wirklich nicht fern.
      Das fand ich von der Umsetzung her schade, da der Direktor in einem vergleichsweise kurzen Part entzaubert wurde. Hätte wirklich gefehlt, dass die Schritte auf dem Flur vom echten Direktor kamen und Alatea lediglich jemandem gegenübertrat, der gerade den Stuhl warmgehalten oder sich im Raum vertan hat. Das wäre so ein klassischer "zur Hölle!?"-Moment, der mich vom Stuhl gebrezelt hätte. Die besten Ideen kommen einem meist nach dem Abschicken des Kapitels sowie dem Lesen fremder Kapitel, doch ehrlich, das hätte diesem vergleichsweise kurzen Teil das gewisse Extra gegeben. Alatea, von Aufregung und leiser Panik gehetzt, begegnet dem Direktor, auf dessen Gesicht sie mit wenigen Eindrücken eingeht, nur, um im nächsten Moment (unwissend) vor dem echten Direktor zu türmen. Der Hammer, sieh es als Lesertraum meinerseits, doch das wäre wirklich die Kirsche auf dem i. ^^

      Insgesamt bin ich durchaus zufrieden, die Kritik kann ich daneben allerdings nicht wegrationalisieren. Gestaucht/gewetzt wirkte es auf mich, weshalb ich keine fünf-Sterne-Wertung auf amazon vergeben werde! ^^
      ____________

      Ihr mit Gütesiegel zertifizierter treuer Leser also known as blink
    • So, da ich ja wegfahre, gibt es auch keine weitere Gnadenfrist mehr für eventuelle Kommentatoren. Okay, ich sollte so langsam auch mal wieder zum kommentieren kommen, also bleibe ich lieber ganz ruhig^^

      So dann aber zu blink, der zu meinem Entsetzen sein tolles Profilbild geändert hat. Wie kannst du nur?

      blink schrieb:

      Ich hatte am Schluss den Eindruck, dass du gemerkt hast, wie lang das Kapitel bereits wurde, dann allerdings nichts mehr kürzen wolltest, um eine imaginäre Grenze einzuhalten, in der das Kapitel ausführlich, allerdings nicht gestopft wirkt.
      So ungefähr. Wie man sehr gut feststellen kann, habe ich keine spezielle Kapitellänge. Allerdings wird es mir irgendwann doch zu lang und zu gedehnt. Dennoch fällt es mir schwer, dass was ich für ein Kapitel geplant hatte, dann noch aufzuspalten. Also wird es dann halt länger. Könnte ich mir als dezenten Hinweis für die Zukunft merken, doch von Anfang an besser zu planen, damit es direkt zwei Kapitel werden^^

      blink schrieb:

      Dem Guide nach müsste es der Kult sein - da stellt sich die nächste Frage: Wie lange wird Dulug/Galayn noch beobachtet und ab wann erfahren wir von einem Berichtsupdate?
      Der Guide lügt natürlich nicht (unbeabsichtigte Fehler ausgenommen natürlich) und so handelt es sich um einen Beobachter. Also wird es auch mal ein Update geben. Sinnigerweise macht es keinen SInn, damit ewig zu warten, also kannst du davon ausgehen, dass es demnächst passieren wird.

      blink schrieb:

      Bei Murphy haben wir einige Male gehört, dass ein nich besonder kompetenter Marine vor Ort ist. Wurde damit gleich Murphy gemeint oder womöglich der Marine auf dem Bild, das den Safe versteckt hielt - wer ist der Marine auf dem Bild?
      Gemeint war Murphy, der ja auch nicht gerade den kompetentesten EIndruck abgegeben hat. Wer der Marine ist, nun, dass wird mal ganz gekonnt von mir übergangen...

      blink schrieb:

      Dessen Einführung, Abhandlung von Domenicos Übergabe, Verlassen von Galayn, Kaufen der Zeitung und anschließende erneute Konsultation von Murphy - irgendwie wirkte das alles so zügig hintereinander abgeheftet, dass ich bei Galayn nach dem gemächlichen Einstiegstempo beinahe ein, zwei Rollen vorwärts beim Lesen gemacht habe.
      Okay, es fehlte an einheitlichem Tempo, erst zu schnell, dann zu langsam, jetzt wieder zu schnell. Allerdings passieren manche Dinge schnell hintereinander, was soll ich da machen? Strecken, aufspalten oder irgendwas dazwischen packen?

      blink schrieb:

      Entweder habe ich so manche dezente Verweise überlesen oder Verzweiflungs Auftauchen kam mehr oder minder aus dem nichts. Da der Block an Handlung ziemlich massiv dargestellt wurde, bin ich erst einmal einige Male in den Zeilen verrutscht, fühlte mich erschlagen, sodass ich plötzlich dachte: Was, wer kommt woher? Dann bin nochmal zurück und auch beim normalen Lesen kam das gefühlt doch ziemlich out of nothing.
      Es stand nicht direkt vorher verraten, dass Verzweiflung auftauchen würde, allerdings hatte man ja die Verbindung zwischen Domenico und den Boten bereits kennen gelernt. Dabei deutete Domenico ja bereits an, dass er sich gewisse Sorgen macht. Zusammen mit der Darstellung der Boten liegt es nahe, dass sie auf der Suche nach ihm sind. Passender Zufall ist dabei natürlich, dass Verzweiflung gerade rechtzeitig kommt, ich gebs ja zu.

      blink schrieb:

      erinnerte mich erst an die Akatsuki-Umhänge, auch wenn diese rote Wolken hatten
      Die hatte ich nicht im Kopf. Dafür habe mich etwas von Terry Goodkinds Mord-Sith inspirieren lassen (Zopf und rote Lederkleidung und gewisse Persönlichkeitsaspekte).

      blink schrieb:

      Um Domenico auszuschalten, der in gefühlten zwei Absätzen abgefrühstückt wurde, dafür reichte es sicher - und die Gefahr äußerte sich im angedachten Umgang mit dem Krähenmann - doch eben diese Gefahr war ein reiner Konjunktiv, da eben Galayn vor Ort war. Somit wurde aus einem möglichen Gefahrgedanken gleich etwas gedeckeltes, gehemmtes, was mir zur Figurenetablierung ein wenig zuwider ist.
      Galayn sollte Bekanntschaft mit den Boten machen. Da es aber kontraproduktiv für mich gewesen wäre, direkt einen Konflikt vom Zaun zu brechen, musste jemand kommen, der eben nicht wild drauf los prügelt. Der Falsche und schon würde sich Galayn direkt mit den Boten auseinander setzen müssen. Zudem ist sie für die Aufgabe genau die richtige Person.

      blink schrieb:

      Bei einem Murphy hatte ich hingegen das Gefühl, dass er einem etwas vormacht und womöglich weitaus fähiger ist als gezeigt.
      Murphy ist vielleicht "etwas" ungeschickt, aber er ist natürlich nicht umsonst ein Marineoffizier. Seine Fähigkeiten sind allerdings verborgener...

      blink schrieb:

      Darauf warten, bis jemand in seiner Verzweiflung um seinen Tod bettelt, puh, ich glaube, dass sich inzwischen ziemlich viele FFs mit diesen Gefühls-/Apokalypse/Reiter des Todes-Motiven schmückt.
      Das ist wiederum mehr ein Bezug zu den oben erwähnten Mord-Sith. Tatsächlich - man höre und staune - sind keine typischen Reiter der Apokalypse zu erwarten. Dazu würde ja Verzweiflungs Name schon nicht so gut passen.

      blink schrieb:

      Was anfangs durchklang, das nehme ich für den Schlussakkord meines Arcfinaleresümees, welches sich insoweit von anderen unterscheidet, da ich es über mehrere Tage hinweg geschrieben habe. (Wurde gestern partout aus meinem Raum gelockt und dann war ich erstmal weg. Mhh, Weinfest. xD) - der Schluss, bei dem hatte ich aus Autorensicht den Eindruck, dass er einmal dynamisch, zum anderen auch emotional bis impulsiv herüber kommen sollte. Bei mir machte sich leider ein gehetzter Eindruck breit, womöglich empfanden @-Bo- und @qoii es anders - da bin ich gespannt darauf! (Dezent an den Lesertisch gezerrt. :D)
      Das mit dem an den Lesertisch zerren hat ja leider nicht so gut geklappt xD
      Schön zu hören, dass du auch mal mehr als eine Sitzung brauchst. Da kommst du mir ja schon viel menschlicher mir näher vor. Was soll ich sagen, dynamisch sollte es zwar schon sein, aber mir war schon klar, dass die Statik der Situationen da nicht zuviel zulassen würde. Daher war meinerseits etwas mehr Hoffnung auf Emotionen, Informationen und die Charaktere gelegt worden.
      Das es vielleicht auch gerade wegen der Fülle gehetzt wirkt, ist da schade, aber jetzt ist auch zu spät^^

      blink schrieb:

      Alatea war gleich vor Ort, mit zitternden Beinen und Puls - das fand ich schön zu lesen - um dann gleich dem Direktor von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten. Dass das nun so einfach funktioniert hat und die obligatorische theatralische Stuhldrehung mitsamt Katze auf dem Schoß ausblieb, ich weiß ja nicht. Wie bei Dulug meets Bora war das im Vorlauf zu "glatt" und widerstandslos vonstatten gegangen. Der Eindruck, dass nach dem Galayn-Teil keine Wörter mehr übrig blieben - und der Arc genau zehn Kapitel haben durfte - blieb dir wirklich nicht fern.
      Der Direktor soll ja nicht der klischeehafte Katzenstreichler sein, den du aber selbst schon nicht wolltest^^
      Glatt ging es gerade auch deswegen, weil Alateas Auftauchen so unerwartet kam. Hatte insofern also auch nicht soviel mit imaginären Grenzen zu tun. Wobei ich nicht verhehlen will, dass ich zehn als Zahl mag^^

      blink schrieb:

      Das fand ich von der Umsetzung her schade, da der Direktor in einem vergleichsweise kurzen Part entzaubert wurde.
      Soll er ja auch werden. Er ist, wie auch schon bei dem Telefonat mit Kill und Alatea demonstriert, eben nur ein Mensch und dazu noch nicht mal so ein Genie, dass hinter den Kulissen die Fäden zieht. Sonst wäre ja auch nicht bei der Weltregierung, sondern selbst für sich tätig.

      blink schrieb:

      Die besten Ideen kommen einem meist nach dem Abschicken des Kapitels sowie dem Lesen fremder Kapitel,
      Oh ja, üblicherweise weisen sie aber nie - zumindest bei mir - eine Nähe zu meinem Stoff auf...

      blink schrieb:

      Insgesamt bin ich durchaus zufrieden, die Kritik kann ich daneben allerdings nicht wegrationalisieren. Gestaucht/gewetzt wirkte es auf mich, weshalb ich keine fünf-Sterne-Wertung auf amazon vergeben werde!
      Nun, immerhin bist du schon noch zufrieden. Zwar stelle ich es mir auch toll vor, wenn ich eine vor Begeisterung ausflippende Leserschaft hätte, die jedes Wort vergöttert, aber um ehrlich zu sein, ist es besser, wenn Leser auch mal Kritik äußern. Gerade weil ich mir ja auch sicher bin, dass ich keine Tolkien, oder wen man hier anführen möchte, sein kann. Da gibt es gewissermaßen zwangsläufig Probleme und Unzulänglichkeiten. Und wer weiß, vielleicht können die sich ja bessern.


      Also dann, im Beitrag darunter findet sich das neue Kapitel und hoffentlich in absehbarer Zukunft auch ein Characterguide für den neuen Arc. Viel Spaß!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • Kapitel Arc II

      So, hier geht es damit weiter, erstmal noch ganz toll unformatiert.

      Kapitel 11 – Der Letzte der Musashi

      Ilha no Navio

      Versteckt hinter einem hölzernen Ungetüm von Schiff, verborgen vor den Blicken anderer, saß Galayn mit an den Körper gezogenen Beinen in seinem Boot. Das sanfte Schaukeln konnte ihn nicht beruhigen, stattdessen presste er den Kopf auf die Knie und umschlang seine Beine noch fester.
      Die herrliche Gewissheit, die er noch auf Ilha no Meio verspürt hatte, sie war verflogen. Er war im Begriff etwas zu tun, was dieses Mal nicht nur sein Leben verändern würde, sondern auch das eines Außenstehenden. Er atme das salzige Aroma des Meeres ein und doch roch er Rauch, wusste, dass um ihn Wasser war und sah Feuer. Diese Bilder, sie kamen und Galayn konnte sie nicht vertreiben. Einmal hatte er Menschen in sein Leben gelassen. Einmal war er nicht alleine gewesen. Einmal hatte er Männer gekannt, die er Freunde nennen durfte. Verzweifelt versuchte Galayn sich zu erinnern an die Freude, die dieses Miteinander auslöste. Vergeblich, er verspürte nur Trauer und darüber hinaus noch die Selbstvorwürfe. Wäre er nur damals vor Ort gewesen.
      Wieder saß er da, auf seinen Knien lag der Kopf mit seinen blicklosen Augen, dem schmerzverzerrtem Mund. Vergeblich hoffte Galayn auf Erlösung, auf Tränen, die verschleierten, was er sah. Stattdessen Klarheit für jede Einzelheit, jedes Detail, das einstmals seinen Freund Richard ausgemacht hatte. Unfähig, sich von den Heimsuchungen zu lösen, wiegte sich Galayn vor und zurück. Dann zerlief das Gesicht, flackerte kurz, nur um sofort wieder aufzutauchen. Dieses Mal jedoch war es ein anderer Kopf. Das blutüberströmte Fleisch erkannte er sofort, hatte er es doch kurz zuvor noch auf einem Steckbrief gesehen. Das Antlitz, obgleich totenblass, wandte sich ihm zu. Leere Augen starrten ihn an und aus dem Mund kroch eine Grabesstimme hervor:
      „Du hast mich in den Tod geführt.“
      Er konnte kein Wort zu seiner Verteidigung hervorbringen. Wusste mit jeder Faser seines Seins: es war wahr. Am Ende würde der Tod stehen und dieser würde kein friedlicher sein. Galayn kannte sein Ziel und ahnte, dass dies der Preis sein würde. Er war gefangen in dieser Vision, stummer Zuschauer und konnte nur vergeblich auf ein Ende hoffen.
      Plötzlich stand die Welt Kopf und löschte mit einem letzten Flackern das tote Gesicht. Ächzend und orientierungslos löste Galayn die Umklammerung um seine Beine auf. Über ihm sah er blauen Himmel, vereinzelt von kleinen weißen Wölkchen bedeckt. Schlagartig wurde ihm klar, dass er in seinem Boot lag. Nie hätte sich Galayn träumen lassen, dass er einmal froh sein würde, von einer Bank gefallen zu sein. Befreit ließ er den Kopf sinken und spürte die beruhigende Härte der Bohlen unter sich.
      Galayn hätte nicht zu sagen vermocht, wie lange er einfach nur dalag. Schließlich rappelte er sich auf. In der Gegenwart schien die Sonne und Sengchou lebte noch. Richard und die anderen waren lange tot. Doch obwohl dieser Albtraum vorbei war, hielt ihn seine Angst im Boot. Würde er wirklich in der Lage sein, seine Entscheidung zu verantworten? Würde er verkraften können, wenn nochmal jemand, der ihm nahe stand, starb? Genauer, konnte er die Verantwortung tragen, für sein Ziel über die Leichen von Freunden zu gehen?
      Die Antwort auf diese Fragen zu geben, blieb ihm erspart, denn in diesem Moment hörte er Schritte den Steg herunter kommen. Galayn wandte den Blick zum unerwünschten auftauchenden Einheimischen. Dieser entpuppte sich als ein bärtiger, älterer Mann, dessen wettergegerbtes Gesicht ihm eindeutig bekannt war. In der Hoffnung, keinen zu schlechten Anblick abzugeben, stieg Galayn auf den Bug und ergriff die schwielige Hand Henriques, des Schiffbauers. Im Angesicht des strahlendes Lächeln des Erbauers seines kleinen Bootes, vermochte Galayn nicht länger seinen düsteren Gedanken nachhängen.
      „Schön, dich wieder zu sehen! Hast dich ja gar nicht verändert in den letzten zehn Jahren!“
      Die raue, heisere Stimme wurde gegen Ende der Begrüßung dünner und schließlich endete Henrique in einem heftigen Hustenanfall. Erleichtert sah Galayn, dass sich der Schiffsbauer wieder erholte und dem Anschein nach auch kein Blut gehustet hatte.
      „Du erinnerst dich wirklich noch an mich?“
      Jetzt wieder mit der dröhnenden Stimme, an die sich Galayn erinnerte, gab Henrique lächelnd Antwort:
      „Aber sicher. Ich erinnere mich an jeden meiner Kunden.“
      In traurigem Tonfall fügte er noch hinzu:
      „Allerdings arbeite ich inzwischen nicht mehr. Du hörst ja, wie es um mich steht.“
      Galayn wusste nicht, was er sagen sollte. Wie könnte er ihn trösten? Und vor allem, was sollte er diesem beinahe Fremden anvertrauen von seinen Plänen? Also kam er gleich zur Sache:
      „Dein Sohn wird dich bestimmt hervorragend vertreten, während du dir einen angenehmen Ruhestand machst. Wenn du jetzt mehr Zeit hast, dann kannst du mir doch bestimmt eine Frage beantworten.“
      Seufzend hatte Henrique zugehört, während er sich die behaarten Hände rieb.
      „Ja, das tut er tatsächlich. Aber ich bin nicht geschaffen für diese Ruhe. Da freut mich jede Abwechslung, also schieß los.“
      „Ich suche Sengchou. Sicherlich ist er dir bekannt, soll er doch hier in der Nähe gelebt haben. Weißt du, wo er sich aufhält?“
      Als Galayn den merkwürdigen Blick bemerkte, den ihm Henrique zuwarf, wurde ihm wieder klar, dass der ja im Prinzip nichts über ihn wusste. Kein Wunder, dass ihn die Frage komisch vorkommen musste. Noch dazu war offen, ob Sengchou hier als Freund oder Feind angesehen wurde.
      „Ich weiß von seinen Schwierigkeiten und will ihm helfen.“
      Anscheinend waren das die richtigen Worte gewesen, denn Henriques sonst so allgegenwärtiges Grinsen kehrte zurück.
      „Ja, das weiß ich tatsächlich. Nicht, dass du ihn nicht auch so finden würdest, aber ich kann deine Suche abkürzen.“
      Ein erneuter Hustenanfall unterbrach den Schiffsbauer. Etwas hilflos klopfte Galayn ihm auf den Rücken und stützte ihn ab. Endlich konnte Henrique wieder aufhören zu husten.
      „Entschuldigung. Zuviel geschrien.“
      Sein raues Lachen brach er abrupt ab, als es drohte, erneut in Husten überzugehen. Bitter fuhr er fort:
      „Nicht einmal mehr richtig lachen kann ich. Aber genug davon. Der letzte Musashi hat sich deprimiert in eine heruntergekommene Spelunke verzogen. Versucht sich mit billigem Schnaps zu betrinken, um seine Situation zu vergessen. Völlig nutzlos, mit ihm zu reden, aber vielleicht kannst du ja etwas erreichen.“

      Das im Wind schaukelnde Schild mit der halben Schlange, sagte Galayn, dass er der Wegbeschreibung Henriques korrekt gefolgt war. Die Spelunke „Zur halben Schlange“ lag am Ende einer düsteren Sackgasse, deren Steine glitschig vor Abfall und menschlichen Hinterlassenschaften waren. Galayn hatte sich bei dem alten Mann bedankt, der jetzt mit einem Boot hinaus aufs Meer gefahren war.Er war froh, dass er ohne weitere Fragen seine Informationen bekommen hatte. Der freundschaftliche Henrique hatte seine Stimmung erheblich gesteigert. Die Ängste, die ihn noch im Boot im Griff gehabt hatten, waren nur noch ferne Erinnerungen, überlagert von den viel näheren Freuden eines Freundes, wie es Henrique war. Hier war auch die Antwort. Er würde diese Verantwortung tragen. Allerdings galt es zuerst, überhaupt die Grundlage zu legen, auf der alle seine Ängste aufbauten.
      Ohne weiteres Zögern betrat Galayn die Bar durch die bereits wurmstichige Tür. Drinnen war es dunkel und das wenige Licht, welches durch die grob gezimmerten Fensterläden hereinfiel, wurde von Rauschschwaden durchzogen. Die von dem ewigen Raucherdunst bereits schwarz angelaufenen Holzbalken trugen die niedrige Decke, in welcher man bereits die Dachsparren sehen konnte. Die Gäste saßen an wackligen Tischen, verschmiert mit undefinierbaren Flüssigkeiten, die vermengt mit seit langer Zeit nicht entferntem Schmutz eine unappetitliche Schicht über den Platten bildeten. Nicht alle Besucher saßen noch auf den einfachen Stühlen, manche waren bereits betrunken genug, um innerhalb der auf dem Boden liegenden Essensreste in Lachen von Bier und Erbrochenen ihren Rausch auszuschlafen. Vorsichtig stieg manövrierte Galayn um diese Körper herum und näherte sich dem Tresen. Dabei rümpfte er die Nase ob des stechenden, unangenehmen Geruchs, der im ganzen Raum das Atmen zu einer unerfreulichen Pflichtarbeit machte. Hinter der hölzernen Barriere zwischen Barraum und dem Ausschank, stand der Besitzer und Wirt. Dieser polierte mit einem schmuddeligen Tuch von Schlieren bedeckte Gläser, ließ dabei jedoch den Blick wachsam umhergleiten, um im Falle einer Streitigkeit schnell und rettend eingreifen zu können, bevor seine Einrichtung demoliert werden würde.
      Innerhalb der heruntergekommen Matrosen und Halsabschneidern, die die üblichen Kunden waren, stach ein Mann hervor. Er saß zusammengesunken an der Theke, vor sich ein Glas mit einer undefinierbaren Flüssigkeit, deren Qualität unter Garantie minderwertig war, die aber Vergessen versprach. Von hinten sah man seine ungebändigte Haarmähne, die weit den Rücken hinunterreichte. Genau wie der dunkelblaue Kimono, der mit Flecken und Essensresten übersät war, hinterließ sie einen ungepflegten Eindruck. Von seiner linken Hüfte hingen die schlichten, aber gut gearbeiteten Scheiden zweier Schwerter.
      Das war also der Nachfahre und letzte Überlebende des Musashi-Clans, den er aufsuchen wollte. Galayn konnte seinen Blicken kaum trauen. Allerdings wusste er aber auch, dass dieser Schwertkämpfer gerade eine schwierige Phase durchlebte. Er musste auf jeden Fall versuchen, die Apathie dieses Meisters mit der Klinge zu überwinden.
      Als er an der rechten Seite die hölzerne Wand des Tresens erreichte, wollte Sengchou einen erneuten Schluck zu sich nehmen. Doch bevor er die Hand um das dreckige Glas legen konnte, hatte Galayn bereits zugegriffen. Mit einer fließenden Bewegung hatte er es auf den Boden geworfen und so zertrümmert. Reden half hier nicht, Galayn war überzeugt, er müsste den vom Alkohol Besessenen erst aufrütteln.
      Ungläubig starrte Sengchou dem versickernden Fusel hinterher, dann drehte er wutentbrannt mit blitzenden Augen das Gesicht zu dem Fremden, der es gewagt hatte, sein Getränk zu verschütten. Seine braunen und inzwischen stark blutunterlaufenen Augen bohrten sich in die violetten Pupillen Galayns. Fast automatisch zuckte die rechte Hand zum Griff des oberen Schwertes. Bevor er jedoch blank ziehen konnte, ergriff Galayn mit lauter Stimme das Wort:
      „Halt! Du hast genug getrunken. Bring nicht noch mehr Schande über dein Haupt, Erbe des Musashi-Clans!“
      Einen Moment krallte sich die Hand noch fester um das Heft, dann lockerte Sengchou seinen Griff. Das Funkeln in den Augen erlosch. Resigniert ließ er den Kopf hängen. Mit tonloser, leiser Stimme sagte er:
      „Du hast ja keine Ahnung. Meinst du-“
      Galayn fiel ihm ins Wort:
      „Oh doch. Ich kenne dein Schicksal. Denkst du, du wärst besonders? Jeder trägt Narben mit sich herum. Aber meinst du, deswegen lässt sich jeder so hängen, Sengchou? Fallen ist keine Schande, aber wieder aufstehen, darauf kommt es an.“
      Diese Resignation, die den Samurai immer noch fest im Griff zu haben schien, beunruhigte Galayn. Vielleicht war er zu hart gewesen. Plötzlich wurde er sich der beobachtenden Blicke der Säufer bewusst, die, aufgeschreckt und angelockt von seinem Vorgehen, näher herangerückt waren. Diese Gaffer mit ihrer Sensationslust Blutgier widerten ihn an. Seine Wut über Sengchou, der sich weigerte, aus seiner selbst gewählten Resignation zurück ins Leben zu kommen, wurde noch verstärkt durch diese gescheiterten Existenzen, die hirnlos ihr Leben vertranken und es wagten sie beide anzuglotzen, als wären sie eine Zirkusattraktion. Mit zitternden Nasenflügel ballte Galayn seine Fäuste und entlud seinen Zorn in einem Königshakiausbruch. Krachend zersplitterten Gläser auf den Tischen, in den Händen und in den Regalen. Befriedigt sah er zu, wie erschlaffende Körper übereinander fielen, dabei Stühle und Tische umstießen, um schließlich den Boden mit einer Schicht aus bewusstlosen Menschen zu bedecken. Hoffnungsvoll richtete Galayn den Blick auf den Schwertkämpfer, doch dessen Reaktion bestand in einem verzweifelten Tasten nach einem Glas, das nur in seiner Phantasie existieren konnte.
      Irgendwie musste er Sengchou erreichen, also schüttelte er die Ärmel seines Hemdes zurück und entblößte so die gewundenen bis ins feinste Detail herausgearbeiteten Ketten, die von den Unterarmen beginnend in die Haut eintätowiert waren und sich um die Arme wickelnd nach oben verliefen. Sengchou schwankte etwas, als er den bereits unkontrollierten Blick die Arme entlang richtete. Keine Reaktion. Kein Ton. Schon etwas frustriert machte Galayn weiter:
      „Sieh dir diese Ketten an. Sie sind ein Symbol eines Abschnitts meines Lebens, in dem ich mich nach deinen Problemen gesehnt hätte. Aber ich habe diese Ketten gesprengt.“
      Schon begann der Blick Sengchous sich wieder abzuwenden, auch wenn Galayn in seiner Mission befeuert wurde durch das aufblitzende Schamgefühl in den Augen des Schwertkämpfers. Galayn wusste, er musste diesen Augenblick nutzen. Seine violetten Augen glühten, als er sich in Rage redend den Schwertkämpfer am Kragen zu sich her zog:
      „Was meinst du, was Miyamoto von dir gehalten hätte? Er sagte einstmals zu mir, die größte Stärke der Musashis sei ihr Wille niemals aufzugeben, immer weiter zu machen und für ihr Ziel, ihren Traum zu kämpfen.“
      Hatte Sengchou vorher ziemlich teilnahmslos zugehört, so horchte er jetzt auf. Mit einem ungläubigen Blick musterte er Galayn, dann fing er an zu lachen, hustend und freudlos. Mit etwas lallender Stimme antwortete er:
      „Was erzählst du da? Unser großer Ahn ist seit über hundert Jahren tot.“
      Erfreut, endlich eine Reaktion bekommen zu haben, wenngleich er ob dieser Offenbarung leichtes Unbehagen verspürte, fuhr Galayn fort:
      „Aussehen kann täuschen. Ich kann dich nicht zwingen, mir zu glauben, aber es ist die Wahrheit. Also, bist du bereit, weiter zu machen? Deinen Traum zu verwirklichen?“
      Der jetzt schon weitaus weniger betrunken wirkende Sengchou richtete sich gerade auf. Mit einem Leuchten in den Augen fing er an:
      „Ich hatte einen Traum. Einfach friedlich auf meiner Insel meine Kampfkunst zu üben.“
      Wie eine vom Wind gelöschte Flamme, erlosch auch das Funkeln in seinen Augen langsam wieder:
      „Aber die Weltregierung hat ihn zerstört. Warum konnten sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?“
      Als sei damit alles gesagt, sackte der Schwertkämpfer wieder in sich zusammen. Mit dieser erneuten Demonstration seiner tief sitzenden Depression, hatte Sengchou es geschafft, auch den letzten Versuch Galayns nutzlos erscheinen zu lassen. Die Zähne fest zusammengepresst, mahnte sich Galayn zur Ruhe. Noch gab es eine Chance, eine letzte Hoffnung und einen Versuch, den resistenten Samurai wieder zur Vernunft zu bringen.

      Kapitel 12 – Die Narben der Vergangenheit


      Ilha no Navio, Taverne „Zur halben Schlange“

      Suchend sah sich Galayn in dem düsteren Raum um und wurde fündig rechts hinter dem Tresen. Dort, fast hinter dem staubigen Regal mit den Gläsern verborgen, war die Hintertür.
      „Zeit für einen Spaziergang!“
      Damit packte er sich den zusammengesunkenen Samurai und zog ihn rücksichtslos hinter sich her. Allerdings war kaum Gewalt vonnöten, denn das Sträuben Sengchous erwies sich als ebenso lethargisch, wie sein ganzes Auftreten bis hierher.
      Nach dem dunklen Zwielicht der Taverne war das gleißende Sonnenlicht eine echte Freude für Galayn. Was jedoch den Schwertkämpfer anging, stachen ihm die hellen Strahlen unangenehm in die, von dem tagelangen Aufenthalt in der Finsternis drinnen, empfindlichen Augen. Hilflos versuchte Sengchou sich mit der Hand zu schützen, während er hinter dem Fremden her stolperte.
      Vergeblich bemühte sein vom Suff benebelter Geist sich mit dem Problem auseinander zu setzen. Allerdings fiel es ihm schon schwer, auch nur einen zusammenhängenden Gedanken zu fassen. Blinzelnd versuchte Sengchou ein Bild von seiner Umgebung zu erhaschen, doch die verschwommenen Farben konnte er nicht zu einer sinnvollen Wahrnehmung zusammensetzen. Er vernahm das plätschernde Geräusch von Wasser und wandte den Kopf in die Richtung. Mit dem dämlichen Grinsen eines Betrunkenen auf den Lippen deutete er den braunen Umriss als ein Wasserfass. So langsam fing, zu der großen Freude des Samurais, das verschwommene Bild an, klarer zu werden. Damit einher kam die erschreckende Erkenntnis, dass sich das Fass rasend schnell näherte. Gerade, als ihm aufging, dass der Unbekannte ihn dahin schob, durchbrach Sengchous Kopf die Wasseroberfläche. Das kalte Nass war sehr erfrischend und belebte seine Augen wieder. Dann überkam ihn die Panik, als seine Lungen protestierten. Heftig zappelnd kämpfte er gegen den unerbittlichen Griff an, der ihn unter Wasser hielt. Plötzlich ließ der Widerstand und Sengchou tauchte heftig nach Luft schnappend aus dem Nass auf.
      Wutentbrannt fuhr der Samurai herum, innerlich nach Rache und Vergeltung schreiend. Jedoch fiel sein ganzer Zorn in sich zusammen, als er das breite Lächeln seines Peinigers bemerkte. Hier war keine Bedrohung vorhanden. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass der wattige Nebel des Alkohols verschwunden war. Nüchtern zu sein, bedeutete aber leider auch, sich wieder seines Problems bewusst zu werden. Da Sengchou nicht die geringste Ahnung hatte, wie er weiter vorgehen sollte, beugte er sich wieder zum Wasserfass. Brennender Durst erfüllte ihn und zweifelsohne würde er keinen Alkohol trinken können, solange der Fremde noch da war.
      „Das Feuer in deinen Augen eben. Du hast noch lange nicht aufgegeben.“
      Den letzten Schluck sorgfältig im Mund umherschiebend, wischte sich Sengchou das nasse Haar aus dem Gesicht. Er schluckte, aber den Geschmack nach Alkohol, nach Flucht, den würde er so schnell nicht loswerden. In einer plötzlichen Anwandlung von Anwiderung seinem Aussehen gegenüber, packte der Samurai das Fass und goss es sich über dem Kopf aus. Schließlich konnte er das unvermeidliche Gespräch nicht länger hinauszögern.
      „Wer bist du überhaupt?“
      Sengchou konnte nicht länger in diese Augen blicken, die ihn so hoffnungsvoll anblickten. Zumindest diese eine Annäherung konnte er sich bestimmt gestatten.
      „Ich bin Galayn. Und ich will dir helfen.“
      „Mir helfen?“
      Sengchou lachte trostlos. Trotz seiner Überzeugung, unentrinnbar gefangen zu sein, gezeichnet durch das Kopfgeld für die Ewigkeit, vermochte er es nicht, den Blick zu heben. Stattdessen sprach er zu seinen Füßen:
      „Mir kann man nicht mehr helfen. Schon vorher war ich in einer Zwickmühle. Aber jetzt, mit dem Kopfgeld, gibt es keine Zukunft für mich.“
      Was er erwartet hatte, wusste Sengchou nicht, mit Sicherheit aber nicht die Hand, die seinen Kopf nach oben zwang. Nicht länger konnte er ausweichen und musste dem Fremden, nein, Galayn, ins Gesicht sehen. Dort, in den violetten Augen, sah er Unglauben und Weigerung.
      „Niemand hat je keine Zukunft! Mag sein, dass das Leben nicht fair ist. Vielleicht erscheint einem seine Situation hoffnungslos. Aber erst, wenn man aufgibt, aufhört zu kämpfen und sich selbst verleugnet, dann verliert man seine Zukunft. Hör auf, weg zu laufen. Du fliehst vor etwas, sonst könntest du mir ins Gesicht sehen. Lebe für dein wirkliches Ziel!“
      Mehr konnte Galayn nicht tun. Er hatte seine ganze eigene Überzeugung in seine Rede gelegt. Es war die Wahrheit und er wusste das, denn auch zu ihm war das Leben nicht fair gewesen. Auch er hatte Verzweiflung kennen gelernt. Er hatte sie überwunden, aber er konnte sie nicht für Sengchou überwinden. Ohne zu blinzeln sah er Sengchou ins Gesicht. Dessen Blick war ziellos in die Ferne gerichtet, nahm nicht länger ihn, sondern etwas völlig anderes war. Und dann bildeten sich langsam Tränen in den braunen Augen.

      Vor 17 Jahren, Archipielago de Serpiente

      Der blaue Stoff, dessen schwarze Stickereien ihn als Gewand des Oberhauptes der Musashis auswiesen, wehte ziellos im Wind. Sein Blick war unstet auf das Kleidungsstück gerichtet, nur, um nicht aufsehen zu müssen. Sengchou schauderte im Wind, dessen schneidende und ungewöhnliche Kälte seinen dünnen orangenen Kimono mühelos durchdrang.
      „Du kannst immer noch mitkommen.“
      Die feste Stimme des Clanoberhauptes Masahiro zwang den Schwertkämpfer zu einer Reaktion. Mit zusammengebissenen Zähnen, hob er den Blick. Wie aus Stein gemeißelt verbarg das ausdruckslose Gesicht jede Emotion hinter einer Maske aus Ernsthaftigkeit. Verflucht sei dieser Starrsinn seines Clans, in den ehrlosen Tod zu rennen! Seine Entscheidung war unumstößlich. Mit aller Überzeugung, die ein Fünfzehnjähriger in seine Stimme legen kann, dessen Leben aus den Fugen geraten war, antwortete Sengchou, so wie er schon immer geantwortet hatte:
      „Nein. Es ist falsch, es ist ehrlos und es wird dem Clan den Todesstoß versetzen.“
      Aber so wie jedes Mal zeigte Masahiro mit keinem Muskel eine Reaktion. Verhielt er sich in Sengchous Augen nicht wie ein Samurai, so konnte er doch mit der den Samurai eigenen Selbstkontrolle seine wahren Gedanken und Gefühle verbergen. Wütend warf Sengchou seine Arme in die Luft und fast schreiend sprach er die letzten Worte zu seinem Clan, die er jemals äußern würde:
      „Erinnert euch daran, wenn ihr für das Thorn Empire sterbt!“
      Dann drehte er sich um und marschierte in Richtung des Schreines, dessen geschwungenes, spitz zulaufendes Dach über die Wipfel der noch in vollem Laube stehenden Bäume jenseits des steinernen Platzes emporragte. Auf dem Weg musterte er die kläglichen Überreste des einstmals so stolzen und beeindruckenden Clans der Musashi. Nur ein blauer Kimono war zu sehen und die höherstufigen Kämpfer konnte Sengchou an einer Hand abzählen. So jung waren diese ernsten Gesichter und er vermochte es nicht länger auszuhalten, sie anzusehen. Taub für Abschiedsworte, taub für Überredungsversuche, strebte er durch die fast komplett frauenlose Gemeinschaft, vorbei an roten, grünen, weißen und überwiegend braunen Kimonos.
      Schließlich hatte er seinen Clan hinter sich gelassen und tauchte ein in den Schatten unter dem grünen Dach der jahrhundertealten Riesen. Sengchou hoffte auf Heilung für seine Seele im Schrein, doch er war sich genauso gewiss wie über den Untergang seines Clans, dass die Wunde nicht heilen würde.

      Vor 15 Jahren

      Schweißtropfen rannen Sengchou in die Augen, doch unbeirrt bearbeitete er den Holzbalken, setzte Tritte und Schläge gegen die hervorstehenden abgenutzten Arme, die von den Generationen der übenden Musashis glänzten.
      Zum zweiten Mal jährte sich der Tag, an den sein Clan ihn verlassen hatte und nichts wünschte sich Sengchou mehr, als bis zur Erschöpfung zu trainieren. Vergessen, so hieß die verheißungsvolle Verlockung, der er inzwischen seit über acht Stunden vergeblich nachjagte. Schließlich pausierte er keuchend, um sich mit dem abgetragenen blauen Ärmel seines Kimonos über das Gesicht zu fahren. Kaum war er den Schweiß aus den Augen losgeworden, so wollte er seinen sinnlosen Kampf wieder aufnehmen, doch da hörte er Stimmen und Schritte draußen auf dem Vorplatz. Stirnrunzelnd wandte sich Sengchou von der Holzpuppe ab. Mit einem Seufzen fing er an, die weite Halle zu durchqueren, die jetzt im hellsten Tageslicht traurig leer wirkte. Seine Füße genossen die sanfte Berührung der Tatamimatten, doch sein Geist blieb düster. Er erwartete niemanden, denn seine Einsamkeit auf der Insel wurde nur jede Woche einmal durchbrochen, wenn ein Boot mit den notwendigen Dingen des Lebens von Ilha no Navio aus, seine Ilha no Brava ansteuerte. Allerdings lag der letzte dieser Besuche erst drei Tage zurück. Sein Herz sagte ihm, dass die Ankömmlinge ihm eine Nachricht überbringen würden, die er gar nicht hören wollte. Zwei Jahre lang hatte er getrotzt, keine Zeitung gelesen, kein Wissen über das Draußen an sich herangelassen. Zwei Jahre hatte Sengchou gezweifelt, mit sich gerungen und seine Entscheidung zu bleiben jeden Tag bereut. Doch jeden Tag überzeugte er sich von neuem, dass er Recht hatte. Durch eine Vorahnung, die an Gewissheit grenzte, war Sengchou überzeugt, dass diese Zeit der Unsicherheit nun vorüber war. Einen Moment verharrte der Samurai an der Schwelle, die Hand schon an der Tür. Er brauchte diese Zeit um sich zu sammeln und zu wappnen. Schließlich hatte sich sein Atem beruhigt und Sengchou stieß die Tür weit auf.
      Draußen auf dem Platz standen drei Personen, zwei ihm unbekannte Männer, gekleidet in einer roten Uniform mit weißen Knöpfen und der Besitzer des Lebensmittelladens, der sonst seine Verpflegung brachte. Zwischen den beiden Fremden, offensichtlich Soldaten, wie das Gewehr auf ihren Rücken bewies, stand ein schwarz lackierter Sarg. Wäre er nicht ein Samurai und wäre seine Ahnung nicht gewesen, Sengchou hätte seine Ruhe nicht bewahren können. So jedoch näherte er sich gemessenen Schrittes.
      „Es war sein letzter Wunsch. Das Thorn Empire hält seine Versprechen. Wir hätten auch den Rest deines Clans mitgebracht, hätte ihr Zustand dies erlaubt.“
      Der Sprecher wirkte steif und es schien, als sei ihm seine Pflicht unbehaglich. Dennoch konnte Sengchou kein Wort finden, um ihm zu danken, denn hier war die Information, die er nicht haben wollte.
      Schließlich, als die Stille den beiden Soldaten zu unangenehm wurde, salutierten sie und verließen den Platz. Der Händler stand noch kurz vor ihm und war offensichtlich nicht in der Lage, mit der Situation umzugehen. Dann rang er sich jedoch noch ein unbeholfenes Wort des Beileids ab, bevor er hastig hinter den Soldaten her eilte.
      Lange stand Sengchou vor dem Sarg, ungewiss, ob er noch einen letzten Blick hinein werfen sollte. Endlich entschied er sich, den Sarg zu öffnen. Drinnen lag, in die zerfetzten Überreste seines Gewandes gekleidet, der bleiche Leichnam Masahiros. Das Gesicht war genauso ausdruckslos, wie es im Leben gewesen war, ungeachtet der unzähligen Messerwunden, die den Körper bedeckten. Unter den auf der Brust gefalteten Händen lagen die Zwillingsschwerter. Ihr Anblick sorgte dafür, dass aus Sengchous ernstes Gesicht vor Überraschung eine Grimasse wurde. Was für ein Empire, das für den letzten Wunsch eines Toten auf zwei Drachenschwerter verzichtete! Nicht, dass es in seinen Augen an Achtung stieg, aber ein gewisser widerwilliger Respekt löste den unterschwelligen Hass auf das Land, das ihm seinen Clan geraubt hatte, ab.
      Fast schon ehrfürchtig zog er die lackierten Schwertscheiden unter dem starren Griff der übel zugerichteten Finger hervor. Jetzt war es an ihm, dem letzten noch lebenden Musashi, diese uralten Klingen zu tragen.

      Ein letztes Mal warf Sengchou die krümelige Erde des Waldes auf das Grab, in dem er den Sarg versenkt hatte. Hier, unter den ausladenden Ästen ehrwürdiger Bäume, hatte er seine Ruhe wieder gefunden. Doch das Begräbnis konnte nicht ewig dauern und jetzt war es an der Zeit für Sengchou, eine Entscheidung für die Zukunft zu fällen. Vor dem aufgeschütteten Grabhügel ließ er sich auf den Boden nieder. Sollte er mit den Schwertern aufbrechen, Richtung Thorn Empire? Sollte er versuchen, nach Wa no Kuni zurück zu kehren? Oder sollte er bleiben? Eigentlich brauchte er sich diese Fragen gar nicht zu stellen, denn Sengchou wusste tief im Inneren, dass er nicht von der Insel verschwinden wollte. Keine Kämpfe für ihn. Kein weiteres Blut, das an den Schwertern kleben würde. Sengchou wollte nicht wie sein Clan enden.

      Vor kurzem

      Der Luftzug seines Schwertschlages peitschte durch den Wald und versetzte die Blätter flatternd in Bewegung. Mit einem lauten, tiefen Schrei stoppte Sengchou den Hieb perfekt vor seinem Körper. Den rechten Fuß leicht zurück gesetzt und das zweite Schwert rechts auf Schulterhöhe hielt er inne. Genauigkeit und Perfektion bei jedem Schlag war sein Ziel. Unzufrieden mit seiner Gewichtsverlagerung verrückte er die Füße. Da er die Zwillingsschwerter nur einmal pro Jahr, am Gedenktag an Masahiros Eintreffen im Sarg, hervor holte, war sein Umgang mit den Klingen seinen Ansprüchen keineswegs gewachsen. Allerdings hatte Sengchou auch kein Interesse daran, diesen Missstand in Zukunft zu beheben. Er war Kampfkünstler und als solcher nicht darauf aus, mit scharfen Waffen zu üben. Sein einziger Trainingstag mit den echten Schwertern war ein letzter Tribut an sein Dasein als Musashi.
      Sengchou ließ die Schwerter sinken, um seine Schultern zu lockern. Seine Hingabe an das Training war das Einzige, was ihn vor der erdrückenden Trübsal bewahrte, die ihn im ersten Jahr nach dem Tod seines Clans heimgesucht hatte. Also hob er die Klingen wieder, um im Wechselspiel des Schattens der Bäume und der Nachmittagssonne, seine Übungen fortzuführen. Doch wie vor fünfzehn Jahren stoppte ihn ein Gefühl. Da kamen Menschen und in seiner Isolation bedeuteten Menschen nichts Gutes. Seufzend schob er begleitet von einem metallischen Schaben die Schwerter zurück in ihre Scheiden und machte sich von der Lichtung hinter dem Schrein auf zum Platz. Zum ersten Mal seit vielen Jahren bedauerte Sengchou, dass er keine Zeitung las und nicht die geringste Ahnung von der Welt dort draußen besaß.
      Der kurze Weg beruhigte sein vor Anstrengung pochendes Herz. Als er auf den Platz trat, wischte er sich mit dem Ärmel den Schweiß aus dem Gesicht. Den drei Ankömmlingen im Anzug wollte er sich zumindest halbwegs präsentabel zeigen. Sengchou hielt ein paar Meter vor den Beamten an, nicht gewillt den ersten Schritt zu machen.
      Der mittlere und größte der Männer zog ein Papier aus dem Inneren seines schwarzen Jacketts hervor und wedelte nachlässig damit durch die Luft. Die ausbleibende Reaktion Sengchous zwang ihn schließlich zum Reden:
      „Die Weltregierung hat aufgrund der Bedrohung der Piraterie eine allgemeine Wehrpflicht beschlossen. Sie sind hiermit eingezogen worden.“
      Leeren Blickes starrte Sengchou ihn an, wie eingefroren. Der Schweiß brach ihm wieder aus. Vor seinem Auge sah er die Gestalten seiner Clanmitglieder vorbeiziehen. Kämpfen für eine Regierung?
      „Nein!“
      Die befremdlichen Blicke der Beamten sagten Sengchou, dass dieser Aufschrei nicht nur innerlich gewesen sein konnte. Es war ihm egal. Er würde niemandes Kämpfer werden, niemals.
      „Das geht nicht. Du kommst mit uns, freiwillig oder nicht.“
      Unterbewusst registrierte Sengchou dass unhöflichere ‚Du‘, welches der vorherigen Maske der Höflichkeit Hohn spottete. Hier würde er auf kein Verständnis stoßen. Bevor er wusste, was er tat, zuckte seine Hand zum Schwertgriff. Verkrampft umklammerte er die Waffe. Er wollte sprechen, aber kein Ton drang über seine Lippen. Der Beamte kam näher, die klackernden Schritte läuteten ihm seine Todesglocken, so kam es dem Samurai vor. Vergeblich versuchte Sengchou das Zittern zu unterbinden, dass seinen Körper ergriffen hatte. Die Hand des Staatsdieners streckte sich bereits nach seinem Arm aus, doch seine Füße waren wie im Boden verwurzelt. Er vermochte nichts zu tun, als seinem ohnmächtigen inneren Schrei der Ablehnung zu lauschen. Dann ergriff ihn der Arm des Gesetzes unnachgiebig am Handgelenk seiner wie zur Abwehr erhobenen Linken. Das war zu viel. Endlich brach es aus ihm heraus. Sengchou sah rot und mit einem Aufbrüllen riss er seine Klinge heraus. Blut spritzte sprudelnd aus der Furche, die der scharfe Stahl in gebogener Linie über Arm, Schulter und Brust in das Fleisch des Beamten gezogen hatte. Mit einem Schmerzensgeheul sprang der Getroffene zurück und sank auf die Knie. Ein Blick in sein vor Wut verzerrtes Gesicht genügte seinen beiden Begleitern, um mitsamt dem Verletzten die Flucht zu ergreifen.
      Schwer keuchend sah Sengchou ihnen nach, bis sie aus seinem Blickfeld verschwunden waren. Dann fiel das bluttriefende Schwert klirrend aus seinen plötzlich kraftlosen Händen. Mit aufgerissenen Augen sah der Samurai seine rot gefärbten Hände an.
      „Was habe ich getan?“

      Kapitel 13 - Entscheidung

      Ilha no Navio

      Eine einzelne Träne löste sich und kullerte seine feuchte Wange hinab und verschwand dort in den zahllosen Wassertröpfchen. Ja, Galayn hatte Recht. Über ein Jahrzehnt lang war er weggelaufen. Sengchou dachte daran, wie er seinem Clan abgesprochen hatte, wie Samurai zu handeln. Er war doch keinen Deut besser!
      Sengchou schüttelte den Kopf, dass Tränen und Wasser gleichermaßen durch die Luft spritzten. Jetzt endlich aufmerksam geworden, versuchte er die erneuten selbstzerstörerischen Gedanken zu vertreiben. Die Vergangenheit war vorbei und was brachte es ihm, sie wieder und wieder von neuem zu betrachten und zu bewerten? Es musste jetzt, sofort und ohne weitere Verzögerung, die Zukunft beginnen. Sein Leben würde nicht länger fern von allem auf einer einsamen Insel ablaufen. So viel war Sengchou klar. Aber wie sollte es weitergehen?
      Egal ob er mit seiner Vergangenheit abschließen wollte, so einfach war es doch nicht. Die Weltregierung konnte nicht vergessen. Sengchou war so gefangen in seiner Einsamkeit, dass er völlig vergessen hatte, dass er gar nicht alleine hier war. Erst der Schatten, der auf ihn fiel, als Galayn an ihn herantrat, erinnerte ihn. Er war nicht länger allein!
      Anfangs noch leise und zögerlich fing der Samurai an zu lachen. Warum, er hätte es sich nicht erklären können. Doch einmal angefangen, war es wie eine Lawine, die sich nicht mehr aufhalten ließ. Immer lauter wurde sein Lachen. Das verwunderte Gesicht Galayns konnte ihn nicht stoppen. Vielleicht war es einem Samurai nicht angemessen, doch das scherte ihn nicht länger. Jetzt konnte Sengchou auch beantworten, warum er so hemmungslos lachte, dass ihm bereits von neuem die Tränen kamen. Zum ersten Mal seit langen Jahren, genauer seit der Trennung von seinem Clan, fühlte er sich glücklich. Nicht länger mit seinen Problemen alleine zu sein wirkte wahre Wunder.
      So schön der Moment auch war, er konnte nicht ewig dauern und so hörte Sengchou nach einer kurzen Zeit wieder auf zu lachen. Seine Entscheidung stand fest. Jetzt wieder vollkommen ernsthaft richtete er sich an seinen Retter:
      „Hilf mir.“
      Galayn musste sich sehr zusammenreißen, um seine Freude und Erleichterung nicht zu sehr zu zeigen. Mochte die Zukunft kommen, jetzt nicht länger alleine, zweifelte der Sucher nicht mehr am Erfolg seiner Jagd. Sein Lächeln fiel allerdings in sich zusammen, als ihm auf einmal seine Verantwortung bewusst wurde. Er hatte gesagt, er würde helfen. Aber wie? Wäre doch nur jemand da gewesen, den er bekämpfen könnte! Darin war er gut. So aber blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Hoffnungen auf Bora zu setzen.
      Sengchou blieben diese Sorgen verborgen, denn Galayn, mit seinem besten Pokerface, holte die Teleschnecke hervor, ohne den Samurai vorher in seinen Plan einzuweihen.
      Galayn lief es heiß und kalt über den Rücken, als er gewählt hatte. Wenn Bora nun nicht abnahm. Wenn er nicht würde helfen wollen oder können. Wenn, das war auch hier der Schlüssel. Es war nicht wirklich und noch lange nicht eingetroffen. Seine Sorgen wegschiebend, sammelte sich Galayn.

      ~
      Iseti, Boras Büro

      Der überfüllte Raum hatte bereits bei dem letzten Besuch keinen guten Eindruck hinterlassen. Aber in den Tagen, seit Galayn in das Büro eingedrungen war, schien jede Ordnung endgültig aufgegeben worden zu sein. Beschränkte sich das papierne Durcheinander damals noch auf die Schränke und Regale, so griff die weiße Flut inzwischen auf den Boden über. Aus sämtlichen Ablagen quollen Dokumente hervor.
      Äußerlich immer noch ganz der Herr des Chaos, thronte Bora an seinem Schreibtisch und studierte ein Schriftstück. Seine Augen wanderten an den schwarzen Zeichen zusammen, die sonst in seinem Geist Wörter bilden würden. Doch in letzter Zeit war Bora nicht mehr richtig bei der Sache. Das Gefühl, so langsam aber sicher hier draußen zu versauern, wurde immer stärker. Der Psychologe kam sich wie der Verlierer eines Kampfes vor, an dem er nicht einmal teilgenommen hatte. Dahinter musste der Direktor stecken. Sie beide waren in ihrem Tätigkeitsbereich zu nah aneinander. Verärgert warf er den Brief auf den Schreibtisch. Das zerstörte das fragile Gleichgewicht, was das Sammelsurium an Papier, Stiften und sonstigem Krimskrams zusammenhielt. Mit einem Fluch musste Bora hilflos mit ansehen, wie sich klappernd und rauschend ein Strom an wichtigen oder doch zumindest für ihn wichtigen Dingen vom Tisch auf den Boden ergoss. Ergrimmt starrte er auf den Brief, der unschuldig auf dem jetzt bedeutend freieren Tisch lag. Schon wollte er sich, mehr aus Trotz, erheben, um für Ordnung zu sorgen, da klingelte die Teleschnecke. Automatisch langte seine Hand zum Hörer, griff aber ins Leere. Natürlich, was auch sonst. Seufzend rutschte Bora vom Stuhl und wühlte in dem Berg umher, in dem das arme Tier verschüttet worden war. Ehe der Anrufer noch die Geduld verlor, riss der Psychologe den Hörer hoch. Er knurrte seinen Namen in die Muschel und stand auf. Als er hörte, wer ihn da angerufen hatte, schwante ihm schon nichts Gutes. Ächzend sank er zurück auf seinen unbequemen Stuhl.
      „Ich brauche deine Hilfe, Bora. Bitte.“
      Das verzögerte Wort, welches er nun gar nicht erwartet hatte aus diesem Munde zu hören, vertrieb ihm jegliche scharfe Antwort.
      „Was denn?“
      „Du musst einen Steckbrief aus dem Verkehr ziehen.“
      Jetzt war es mit der kurzeitigen Rücksichtnahme auch schon wieder vorbei.
      „Bist du verrückt geworden?“ schrie er in den Hörer und fügte etwas gemäßigt hinzu: „Glaubst du, ich kann Wunder bewirken?“
      „Es handelt sich um einen Samurai, Sengchou. Er hat sich der Zwangsrekrutierung widersetzt.“
      Als hätte er gar nicht auf seine Worte gehört! Bora brauchte einen Moment, dann klickte es:
      „Auch noch Widerstand gegen die Regierung?“
      Es herrschte Stille. Galayn, weil er auf Boras Antwort wartete, Bora vor Schock. Das würde ihn Kopf und Kragen kosten. Und überhaupt, was dachte der Mann denn? Eben erst eingestellt und jetzt ohne jegliche Erfolge schon Steckbriefe annullieren lassen? Bora hatte mit seinen eigenen Problemen bereits genug zu tun. Mehr um den Schock zu verarbeiten, las er wieder den Brief. Diesmal gingen ihm die Augen auf. Hier stand es Schwarz auf Weiß: dem Direktor war eine Agentin entkommen, die dazu noch einen Kollegen außer Gefecht gesetzt hatte. Das stimmte ihn schon fast wieder versöhnlich.
      „Bitte.“
      Galayn, dem die Zeit zu lang geworden war, sprach diese Mal nicht in seinem sonstigen fordernden und selbstsicheren Ton. Das war alles, was Bora brauchte. Das Fass war voll. Genug mit herumsitzen im Nirgendwo!
      „Weißt du was? Ich mach’s. Allerdings muss dieser Sengchou bei dir bleiben. Als Agent kann er frei genug herumlaufen.“
      Er legte auf, noch ehe Galayn seine Dankesworte zu Ende bringen konnte. Das würde sein letzter Kampf werden. Alt genug war er und Bora wollte nicht länger dulden, dass der Direktor ihm auf der Nase herumtanzte, als wäre er irgendein Neuling. Der Psychologe hatte seine Entscheidung gefällt. Lächelnd, weil ihm diese Last, die ihm die letzten Tage zur Hölle gemacht hatte, nun verschwunden war. Aufbruch nach Marineford, das war sein Ziel. Zuerst galt es aber, ein paar Telefonate zu führen, Gefallen einzufordern und sein Versprechen wahr zu machen.

      ~

      Eine Stadt

      Gemächlich schritt Alatea die Straße entlang, die Kapuze weit über die schwarzen Haare gezogen. Sie war sich ziemlich sicher, nicht verfolgt worden zu sein. Trotzdem war ihr Körper bis auf ihre schmale, blasse rechte Hand unter einem groben schwarzen Mantel verborgen, den sie vor ihrer überhasteten Flucht erstanden hatte. In ihrer Hand hielt sie ein Sandwich, was ihr einer der Händler unten am Hafen angedreht hatte. Wäre ihr Hunger nicht groß genug gewesen, läge dieser Abfall, der als Essen verkauft wurde, bereits auf der Straße.
      Ziellos wanderte Alatea durch die Stadt, die ihr vollkommen unbekannt war. Wohin sie sollte, sie wusste es nicht. Abstand war alles gewesen, woran sie gedacht hatte. In ihrer Panik war sie aufgebrochen ohne jeglichen Gedanken an irgendeinen Plan. Im Nachhinein war Alatea ihre kopflose Flucht beinahe schon peinlich. Nicht einmal ein Schiff war ihr sicher genug vorgekommen.
      Doch ehe sie noch weiter ihre Fehler überdenken konnte, wurde sie auf eine Handvoll Steckbriefe aufmerksam, die an einer Hauswand hingen. Mehr aus alter Gewohnheit fühlte sie sich angezogen. Auf einen Schlag war es mit ihrer Gemütlichkeit vorbei. Denn Alatea gegenüber hing, auf druckfrisches Papier aufgebracht, ihr eigenes Gesicht. Alatea „die Hydra“, gesucht für 260.000.000 Berry. Ihr Sandwich fiel unbeachtet aus ihrer plötzlich kraftlosen Hand. Klar, sie wusste, dass sie verfolgt werden würde. Doch Alatea hätte nicht im Traum daran gedacht, dass man wirklich einen Steckbrief für sie verteilen würde. Der Direktor musste sehr verzweifelt sein, wenn er riskierte, dass jedermann eine Agentin der CP-0 jagen konnte. Ihre Gedanken rasten. Das brachte alles durcheinander. Jetzt war sie wirklich nicht mehr sicher, jedenfalls nicht dort, wo viele Menschen waren. Völlig erschlagen wandte sie sich von den Steckbriefen ab. Der Wind wehte ihr die Kapuze vom Kopf, doch sie achtete nicht darauf, zu sehr hatte sie noch an diesem Schock zu knabbern.
      Als sie sich wieder in Bewegung setzte, war sie noch so abwesend, dass sie in jemanden hineinlief. Sie wollte, eine Entschuldigung murmelnd, ihren Weg fortsetzen, doch als sie den Blick des Mannes zwischen den Steckbriefen hinter ihr und ihrem unbedeckten Gesicht hin und her wandern sah, hielt sie inne. War das Gesicht des Fremden zuerst noch wütend, wurde er jetzt schlagartig blass. In einer instinktiven Reaktion packte sie den Mann an der Kehle, wirbelte ihn herum und presste ihn an die Wand. Eine innere Stimme, deren Gefühlskälte sie als Hydra entlarvte, flüsterte ihr zu, den Zeugen zu beseitigen. Er hatte sie gesehen, er musste sterben. Doch Alatea genügte ein Blick in die panisch aufgerissenen Augen des Unschuldigen, um die Stimme zum Schweigen zu bringen. Mochte sie auch noch so gefährdet sein, sie würde sich nur verteidigen. Sie lockerte ihren Griff und entließ den nach Luft schnappenden Mann. Sie setzte die Kapuze wieder auf, zog sie sich tief ins Gesicht und sprang auf das nächste Dach.

      ~

      Ilha no Navio

      „Willkommen im Team!“
      Grinsend drehte sich Galayn zu Sengchou um. Er wischte sich, versucht unauffällig, die Schweißtropfen von der Stirn. Das war knapp gewesen.
      Der Samurai starrte ihn verständnislos an.
      „Dein Steckbrief wird annulliert werden. Du musst nur, so wie ich, Agent der Weltregierung werden. Keine Sorge, du bist niemandem unterstellt und kannst dich im Prinzip frei bewegen.“
      Er würde ja nicht mal einen Ausweis kriegen, fügte Galayn in Gedanken hinzu. Plötzlich bemerkte er siedend heiß, dass das ja überhaupt nicht bedeutete, dass der Samurai ihn begleiten würde. Da half alles nichts, er würde auf Sengchous Reaktion warten müssen. Die fiel anders aus, als er es erwartet hätte. Wie aus heiterem Himmel ging der Schwertkämpfer auf die Knie, senkte die Stirn auf den Boden und stieß seinen Dank hervor. Galayn wusste nicht, ob er es sich erlauben durfte, den Samurai zu unterbrechen. Das mochte eine Beleidigung darstellen, die ihre Beziehung zerstören könnte. Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als Sengchou den Kopf wieder anhob. Ein Knie nach vorne gestellt, löste er ein Schwert von der Hüfte und präsentierte es Galayn:
      „Nimm mich mit und lass mich dir folgen. Diese Schuld kann ich mit Worten niemals begleichen, also will ich dich begleiten, um irgendwann einmal vielleicht auch dir helfen zu können.“
      Der Schwertkämpfer hatte nicht eine Sekunde mit seinem Stolz kämpfen müssen, um diese Entscheidung zu fällen. Seinen Clan hatte er verloren und hier war jemand gekommen, der diese Lücke zu füllen vermochte. Dazu verlangte alleine schon die Schuld sein Vorgehen. Ehrlich eingestanden war es aber mehr seine Einsamkeit, die nach all den Jahren nach ihrem Ende schrie, die den Ausschlag gegeben hatte. Sengchou hätte vieles erwartet, aber nicht, dass Galayn ihn an den Oberarmen packte und nach oben zog.
      „Ich würde mich freuen, wenn du mir die Ehre erweist, mich zu begleiten. Aber nicht aus Schuld, sondern als gleichberechtigter Freund, der aus freiem Willen mit mir kommen will.“
      Ja, das war ein Mann, nein, ein Freund, den zu begleiten man sich freuen konnte. Sengchou befestigte sein Schwert wieder sorgfältig und ergriff dann die ausgestreckte Rechte Galayns. Worte mussten keine weiteren mehr gesagt werden.

      Im Schatten der Taverne stand ein Beobachter, der, unbeachtet von den abgelenkten neuen Freunden, den Geschehnissen vollste Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Sein Ergebnis lohnte das Risiko vollkommen, wenngleich er die Missachtung gegebener Befehle mit Sicherheit niemals jemandem beichten würde. Schnell, ehe er doch noch erspäht werden würde, machte sich der hagere Zeuge von dannen. Draußen, in sicherer Entfernung, holte er seine Teleschnecke hervor. Der Herr musste erfahren, dass sein Ziel endlich nicht mehr alleine unterwegs war. Dagalur würde hoffentlich begeistert sein und in Vorfreude der zu erwartenden Belohnung leckte sich der Kundschafter über die dünnen, blutleeren Lippen.
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Eldrail () aus folgendem Grund: Kapitel 13 eingefügt

    • Grüß dich!

      Momentan hat sich einiges an Mehltau über den FF-Bereich gelegt. Mit einem aufrüttelnden FFT ist nicht zu rechnen. Es liegen mehrere ausgearbeitete Konzepte seit Monaten in der Schublade, hehe. Ein wenig habe ich es auch an mir gemerkt. Kein Kapitel am Kapitelmontag. Was immer es ist, seit Tagen legt sich eine gewisse Müdigkeit über mich. Vermutlich will ich gleichzeitig in meiner Arbeit vorankommen und doch so langsam Erholung finden. Vermutlich ist es aber alles weitaus banaler und ich time mein Koffein (und Schlaf) einfach grundlegend falsch. Soweit hierzu, um meinen verzögerten Kommentar einzuleiten. ^^

      Interessant finde ich, dass du dich im neuen Arc gleich mal von deinem bisherigen Schema abwendest, um ein wenig Tiefgang einzubauen. Einmal erscheint es sinnvoll, da man durch den fehlenden Vergleich wirklich auf Galayn und dessen Handlungsstrang fokussiert bleibt, zum anderen habe ich den Eindruck gehabt, dass du den 'Fehler' des Arcfinales sogleich beheben wolltest, indem du dir Zeit genommen hast, um von einem langsam zur Insel treibenden Galayn, zu denjenigem überleitest, der ohne viel zipp und zapp den traurigen Trunkenbold von Samurai aufzurütteln versucht hat.
      Ein wenig hat mich die Kulisse an den 'alten' Krueger erinnert, der wie das Gesindel in seinem eigenen Erbrochenen herum krepelte. Daneben haben wir Sengchou als vom Leben müder William Martell, der zwischen nachgesagtem unbändigen Willen und völliger Teilnahmslosigkeit wandelt. Es war vermutlich nicht einmal eine Hommage, was mir gut gefallen hätte, sondern ein klassisches Bar-Szenario, jedoch habe ich mich sehr schnell darin einfinden können. Der stereotype Barkeeper, der dreckige Gläser mit schmierigen Lappen abwischt. Das wird nie alt. ^^

      Was Galayn anbelangt, ist es auffällig, dass die einzigen drei Personen mit (aktiven) Redeanteil auf das unnatürlich hoch wirkende Alter unseres tätowierten Verbrechers - ein Synonym, hehe - anspielen. Henrique hat in zehn Jahren keine Veränderung bemerkt, Galayn sagt, dass das Aussehen täuscht und unser langhaariger Phantomglas-Suchender spricht von einem lange Verstorbenen, den er selber mutmaßlich nie kennengelernt hat. Angesichts dessen, was Galayn rund um den Kult (und Ulcoraug) zu wissen oder zu suchen scheint, kann es schon sein, dass er davon nicht erst seit einigen Jahren weiß, sofern er auf Mitte 30/40 geschätzt würde. Seit Meliodas wissen wir ja, dass zwischen 20 und 3000 Jahren kein äußerlicher Unterschied vorhanden sein muss. Eröffnet in jedem Fall eine neue Sicht auf einen Charakter, dessen Fähigkeit zur menschlichen Nähe über einen (womöglich) längeren Zeitraum stark beeinflusst - und verändert - wurde. Ob sein Zwiegespräch auf Richard oder Sengchou verwies, den er in den Tod führte? Fand ich nicht ganz eindeutig, wobei es Stand jetzt ohnehin zurückgestellt werden muss, zwecks mangelnder Information. Fraglich bleibt nach wie vor, was Galayn tat, ehe er Captain Hawk und seiner tollkühnen Crew begegnete. Der berühmte Stein des Anstoßes ist mir da noch nicht vor Augen entlang gerollt. Immerhin zeigst du anhand von Henrique erneut auf, dass Galayn die Inselgruppen bereits besucht hat, was klar war, wobei mir immer noch nicht so recht klar ist, ob er den Abstecher zu Domenicos unterdrücktem Dorf unternommen hat, um Sengchou aufzusuchen oder ob ihn zuvor noch ein anderes Motiv dorthin verschlagen hat.

      Jetzt wirkt es so, dass er auf der Suche nach dem Samurai erst einmal auf Ilha no Meio begonnen hat, dort nicht fündig wurde und mehr oder weniger zufällig auf Domenico traf. Andernfalls ist zu klären, wie man die Puzzleteile des abtrünnigen Boten der Apokalypse und dem desillusionierten Samurai zusammenfügen kann. Ich erwarte bald mehr!
    • Hallo Eldrail, :)

      ich bin noch neu in diesem Forum, bin aber interessiert an FFs und deine ist eine, die mein Interesse geweckt hat, weil sie sich mit den Regierungsmitgliedern befasst (lt. deiner Beschreibung). So etwas finde ich selten, aber es sind gerade diese Nischen, die mein Interesse an FFs wecken. Von daher bin ich sehr gespannt. (Ich schreibe dieses Kommentar während ich lese, so dass ich nichts zu erwähnen vergesse. Kommentare anderer Leser habe ich nicht angeschaut, um mich noch nicht zu spoilern, von daher entschuldige, falls ich Sachen kommentiere, die schon längst erwähnt wurden.)

      Ich werde wohl auch nicht so ausführlich auf deine einzelnen Kapitel eingehen wie die anderen, aber ich möchte wenigstens mit meiner Rückmeldung vermitteln, wie die Story bei mir persönlich ankommt. ;)

      Zum Prolog
      Ja, der kommt schon sehr blutig rüber, wie du angekündigt hast. Die Art und Weise, wie du schreibst, ist sehr bildlich, und ich konnte mich gut in die Szene hineinversetzen.
      Was mir persönlich nicht gefällt, aber das ist prinzipiell so, ist, dass ich nicht weiß, um wen es sich bei der Hauptperson (ich weiß ja noch nicht, ob es einer der Protagonisten sein wird) handelt. Es gibt nicht einmal einen Namen. Natürlich weckt das einerseits Neugier, und ich nehme ja stark an, dass es ein erfundener Charakter ist, aber ich finde es für mich selbst immer hilfreich, wenigstens einen Namen zu haben. Wie gesagt, das ist persönlicher Geschmack, aber immerhin bin ich noch gewillt, weiter zu lesen. ;)

      Zu Kapitel 1
      Ich finde es super, dass du die Orts- bzw. Zeitangaben an den Anfang setzt. Es hilft ungemein, gerade bei dem ständigen Wechsel der Szene an mehrere verschiedene Orte.
      Der Mann im Boot scheint für mich im ersten Moment wieder der Mann aus dem Prolog zu sein, und jetzt will ich gerne umso mehr wissen, wer das ist. Ich hoffe, das klärt sich bald.
      Denn nach dem ersten Kapitel bin ich mir noch sehr unsicher, wie das alles zusammenlaufen wird und um wen es überhaupt geht (hätte ich die Kurzbeschreibung nicht gelesen, wäre ich wohl komplett verwirrt). Da ist der Kapitän Hawk, der Mann im Boot, der Gefangen, dann H und K. Also… ja, viele Personen und noch ist nicht erkennbar, wie das alles sich entwickeln wird. Was für eine lange Geschichte natürlich gut ist! Ich gebe dir nur meine Eindrücke wieder. :)

      Zu Kapitel 2
      Ein Satz, der mein Interesse weckte, war:

      Eldrail schrieb:

      Sie konnte es dem Direktor nicht antun, schon wieder Probleme zu verursachen.
      Ich frage mich, was dahinter steht. Natürlich verursacht man den Vorgesetzten ungern Probleme. Aber für mich klang es, als wäre sie dem Direktor irgendetwas schuldig. Dass er sich bereits des Öfteren für sie einsetzen musste, zum Beispiel. Also frage ich mich, was es mit H und ihren verursachten Problemen auf sich hat.
      Ganz selten finde ich, dass deine Formulierung nicht ganz stimmig ist. Zum Beispiel bei diesem Satz:

      Eldrail schrieb:

      Das Meer hatte sich wieder beruhigt und lag da, ein tiefblauer Spiegel, unwissend ob der Probleme der Menschen, die es befuhren.
      Ich finde den Satz nicht rund, wobei ich kein Experte bin und dir nicht im Fachjargon sagen kann, was hier so unstimmig wirkt. Aber ich fände den Satz besser, wenn er geschrieben wäre:
      Das Meer hatte sich wieder beruhigt und lag dawie ein tiefblauer Spiegel, unwissend ob der Probleme der Menschen, die es befuhren.
      Oder bei diesem Satz:

      Eldrail schrieb:

      Am Hafen der Insel Iseti herrschte noch rege Betriebsamkeit, gleichsam einem Ameisenhaufen aus der Luft betrachtet.
      Den fände ich so formuliert viel fließender, stimmiger:
      Am Hafen der Insel Iseti herrschte noch rege Betriebsamkeit, gleichsam einem Ameisenhaufen, wenn man ihn aus der Luft betrachtete.
      Wie bereits erwähnt, weiß ich nicht, ob sie grammatikalisch wirklich falsch sind. Hier spricht einfach mein Gefühl. :)

      Kapitel 3
      Eeeeeeendlich ein Gespräch! Ein Gespräch, was einem den Charakter Galayn etwas näher bringt. Jetzt habe ich das Gefühl, in dieser Geschichte doch etwas heimisch zu werden, einen Anker gefunden zu haben. Natürlich hat der Dialog auch einige neue Fragen aufgeworfen, aber ich habe die Hoffnung, dass es jetzt voran geht und wir Galayn nun kennen lernen werden.
      Allerdings finde ich die Absätze während des Gesprächs sehr irreführend gewählt. Hier ein Beispiel:

      Eldrail schrieb:

      Bora nutze den Augenblick der Überraschung aus:
      „Geht wieder zurück an eure Arbeit. Wir zwei hier wollen ein Gespräch zu führen.“
      Nach einem kurzen Zögern fügte er noch an:
      „Und ich brauche euch auch nicht, um meine Sicherheit zu garantieren. Ganz abgesehen davon, dass ich überzeugt bin, ihr wäret dazu gar nicht in der Lage.“
      Ich kenne es so, dass meistens die Handlung des sprechenden und seine Rede in einem Absatz stehen. Und der Absatz als Trennung zwischen den Personen vorkommt (und ja, ab und an vermischt sich das, deswegen meinte ich meistens). Also müsste es hier so aussehen:
      Bora nutze den Augenblick der Überraschung aus: „Geht wieder zurück an eure Arbeit. Wir zwei hier wollen ein Gespräch zu führen.“ Nach einem kurzen Zögern fügte er noch an: „Und ich brauche euch auch nicht, um meine Sicherheit zu garantieren. Ganz abgesehen davon, dass ich überzeugt bin, ihr wäret dazu gar nicht in der Lage.“

      Im zweiten Teil des Kapitels kommt es mir vor, als wärst du ab und an mit den Zeiten durcheinander gekommen. Z.B.:

      Eldrail schrieb:

      Vermutlich waren die meisten zu anderen Ausgängen geflüchtet und sie konnte sich gut die verzweifelten Gesichter vorstellen, die feststellen mussten, dass der Verräter ganze Arbeit geleistet hat.
      Müsste es am Ende nicht „hatte“ sein?
      Aber der letzte Satz dieses Kapitels hat mir sehr gut gefallen und mich schmunzeln lassen. Ja, Gerechtigkeit…

      Kapitel 4
      Interessanter Einblick in Hs Gedanken, das hat mir sehr gut gefallen. Ihre Zweifel, das Eingeständnis, nichts von der Welt zu wissen – das lässt mich neugierig werden, wie es mit ihr weitergehen wird.
      Bei Galayn wird es nun interessant, was es mit dem „unbedachten“ Gruß auf sich hatte, und was Bora daran erkannt haben mag. Und wieder werden Fragen aufgeworfen, ohne welche beantwortet zu bekommen. Und da Galayn einsam ist, finden keine Gespräche statt, und ich muss ehrlich sagen, ich bin eher ein Gesprächs-Leser. Die Beschreibungen der Handlungen und die ausformulierten Gedankengänge sind super, das ist keine Frage, und es ist auf einem Level geschrieben, um das ich dich beneide. Aber mir fehlt ein wenig mehr Interaktivität. Im Moment hoffe ich darauf, dass sich das noch entwickelt. :-D

      Kapitel 5
      Also, wieder ging das Kapitel ohne Gespräch los, aber dann hat Galayn ja tatsächlich menschliche Wesen gefunden und reden können – das freut mich gerade sehr! Vor allem gefiel mit Fernanda, die mal einen Eindruck gegeben hat, was im Moment tatsächlich auf der Welt los ist, bzw. wie es von Normalsterblichen wahrgenommen wird. Dass die Regierung nichts als Piraten im Sinn hätte… Natürlich ist das bekannt, da die Geschichte kurz nach Rogers Hinrichtung spielt. Aber bisher hatte man die Sichtweise der Bewohner der Inseln nicht wirklich dargelegt bekommen, und Fernandas offene Worte waren toll.
      Ansonsten war die Art und Weise, wie man etwas von Hs Vergangenheit herausgefunden hat, sehr schön eingefädelt. Dass sie in den schäbigeren Stadtteil geht, weil sie sich davon angezogen fühlt – ja, das war toll geschrieben, wenn auch so traurig für sie. ;(

      Kapitel 6
      Dass Philip die Vernichtung des Slums plant, erinnert an Goa und daran, wie die Müllhalde in ein Flammenmeer verwandelt wird. ;( Ich nehme an, es ist nicht überraschend, wenn ich sage, dass mir der König unsympathisch ist. Philip = :thumbdown: (Aber da du das so rüberbringen wolltest, gibt es :thumbsup: für dich.)
      Aber hier war ein Absatz, der wie ein Stolperstein zu lesen war:

      Eldrail schrieb:

      Nun, auch wenn Philipp den Einsatz der CP-0 hatte bezahlen müssen mit mehr Einfluss der Weltregierung, so war doch alles besser, als von dem rebellierenden Pöbel abgesetzt zu werden.
      Ich denke, so wäre es besser zu lesen:
      Nun, auch wenn Philipp den Einsatz der CP-0 damit hatte bezahlen müssen, dass die Weltregierung in seinem Land mehr Einfluss gewann, so war das doch besser, als von dem rebellierenden Pöbel abgesetzt zu werden.
      Aber solche Stolpersteine sind selten, und vielleicht bin ich ja auch die einzige, die die Formulierung seltsam findet (was eventuell an der späten Stunde liegt).
      Am Ende nimmt das Kapitel ganz schön an Fahrt auf, was wohl H zu verdanken ist, wie sie versucht, die Kinder zu finden. Ich musste mich zwingen, langsam weiterzulesen, weil es einfach so packend gewesen ist! =O
      Zu diesem Domenico: Er kommt rüber wie so ein typischer Bösewicht. Sein Name erinnert mich übrigens an den Flamingo. Sympathie ist damit gleich null. Aber er scheint ja der Haupt-Antagonist für Galayn zu sein/werden? Zumal Galayn sich ja irgendwie an ihn erinnert…?
      So viele ungelöste Fragen. Wo das wohl noch hinführt? :)

      Kapitel 7
      Alatea ist interessant. Einerseits ging es mir anfangs etwas zu schnell, dass sie den Namen des Mädchens annahm und sich zu einem neuen Leben entschloss, aber dann wurde sie doch wieder Hydra und mordete – und das finde ich nachvollziehbar. H/Alatea ist gerade dabei, sich zu finden, und auch wenn zuvor die Zweifel oft dagewesen waren, kann man sich nicht von heute auf morgen verändern. Ich finde, das hast du wirklich klasse gemacht.
      Eine kleine, wirklich kleinliche Kritik: Wenn Domenico den Geldbetrag von 10000 Berry nennt, wäre ein Tausender-Punkt hilfreich, um die Zahl direkt lesen zu können. :)
      Der Rückblick zu Domenico ist ansonsten gut dargestellt. Man kann sich die Szene richtig gut vorstellen, und ich finde den Wechsel zwischen Erzählung/Dialog gut gemacht.
      Oh, und wieder ein tolles Ende. Mitten in der Szene. Mein Herz ist fast stehen geblieben, weil ich mich fragte: Was wird Kill jetzt tun?
      Also lese ich direkt weiter. :P

      Kapitel 8
      Wow, das hast du super gelöst. Auch gefällt mir, dass Kill die Maske abnimmt, wobei ich versuche nachzuvollziehen, warum er das getan hat. Er zeigt ja wohl nicht jedem, den er tötet, sein Gesicht, also warum dann unbedingt ihr?
      Mir gefiel auch, dass Alatea gesagt hat, dass sie den Schritt gegangen ist, den er nicht gehen könne, und damit ins Schwarze getroffen hat. Es verleiht auch Kill einen viel tieferen Charakter.
      Oho! Bereits jetzt begegnen sich Galayn und Domenico. Ich bin gespannt! Dass Domenico mal ein Adliger gewesen war, hat mich etwas erstaunt, und ich habe nicht ganz nachvollziehen können, was er getan hat, um verbannt zu werden. Hat er seinen Diener umgebracht, weil dieser nicht gehorcht hatte? Und wenn ja, ist das nicht bei den Weltaristokraten auch normal? Vermutlich ist es dann in diesem Land nicht gestattet…

      Kapitel 9
      Interessanter Rückblick in Galayns Vergangenheit.
      Ansonsten muss ich gestehen, dass die Kämpfe in diesem Kapitel sehr gut beschrieben waren, aber wie zuvor fehlen mir Dialoge, es ist mir zu viel Erzählung. (Wie gesagt, persönliches Empfinden.) Und dennoch lese ich es, weil die Geschichte selbst noch spannend ist und alles andere als vorhersehbar! Wenn sie das wäre, dann würde ich abbrechen zu lesen. Aber ich habe bei dir absolut keine Ahnung, wie es weiter geht, was die nächst Szene sein wird, und deswegen kann ich nicht aufhören, mit jedem weiteren Wort weiter in deine Geschichte einzutauchen.

      Kapitel 10
      Oh, hier wird beantwortet, was Domenicos Vergehen war! Dann bin ich beruhigt, dass ich das in Kapitel 8 nicht erfasst habe. :) Oh, und auch meine Behauptung, Domenico sei der Haupt-Antagonist, nehme ich selbst verständlich zurück. Er war der Bösewicht von Arc I für Galayn, anscheinend.
      Ansonsten gibt es in diesem Kapitel Dialoooooge! Ich bin ja so glücklich. ^.^ Ich finde, das gibt der Geschichte wieder eine ganz andere Atmosphäre – es macht sie eben lebendiger! ;)
      Und ich finde es toll, dass Galayn das Kopfgeld an Ira übergibt. Ich mag Galayn, auch wenn immer noch nicht so ganz klar ist, welchen Vorteil er jetzt wirklich davon hat, dass er der Regierung beigetreten ist…
      Alatea ist tatsächlich zum Direktor gegangen. Irgendwie verständlich, sucht sie doch nach Antworten, die sie alleine nie finden könnte. Mir gefiel sehr gut, dass du wieder erwähnt hast, dass sie nicht weiß, wie sie in der Welt zurecht kommen soll. Das stimmt absolut, und es verleiht der Geschichte Glaubwürdigkeit, weil auch dieser Charakter damit eine extreme Schwäche hat, obwohl sie so eine starke Agentin ist.

      Kapitel 11
      Dieses Kapitel offenbart anscheinend, dass Galayn tatsächlich der Mann aus dem Prolog ist, weil er doch seine Freunde verloren hat? Vermutlich im damaligen Inferno… Aber da ist der Satz von dir „Wäre er damals doch nur vor Ort gewesen.“ Mh. Er war ja vor Ort. Vielleicht zu spät? Wieder einmal Fragen über Fragen.
      Das Beste an diesem Kapitel war, das Galayn die Erklärung geliefert hat, wieso deine FF heißt, wie sie heißt. :thumbup: Auch fand ich hier das Verhältnis Erzählung/Dialog sehr angenehm und ausgewogen.


      Abschlusskommentar

      So, jetzt habe ich alle Kapitel gelesen und bin up to date. Ich habe nicht im Blick, wie regelmäßig du veröffentlichst, und deine letztes Kapitel kam vor über einem Monat… aber ich hoffe, dass du bald weiter machst, und dann werde ich deine Geschichte gern regelmäßig verfolgen.

      Noch immer finde ich deine Darstellung von Alatea und Galayn sehr interessant, und auch ihre inneren Kämpfe, ihre Gedanken, ihre Zweifel – du bringst das alles angemessen herüber. Auch angemessen im Tempo, wie sie sich entwickeln, wobei ich da Alateas Temp nachvollziehbarer finde. Oder vielleicht auch nur ihre Reaktionen und Handlung, weil man von ihr mittlerweile so viel weiß. Als Kind von der CP gefunden und aufgezogen – da ist klar, wie sie ungefähr tickt. Bei Galayn ist es anders. Er ist voller Fragezeichen. Und auch wenn wir ihn besser kennen lernen in seiner Art, versteht man nicht unbedingt, wieso er so denkt/handelt.

      Es gibt natürlich noch viele offene Fragen. Mehr, als auf neue Kapitel zu warten und damit auf Antworten zu hoffen, kann ich jetzt leider nicht mehr tun. :)
      Danke, dass du eine so interessante Geschichte mit uns teilst.


      Jetzt habe ich auch mal die Kommentare der anderen überflogen.
      Immer, wenn ich Kommentare von -Bo- oder blink lese, bekomme ich das Gefühl, dass meine Rückmeldung so nichtssagend ist. -Bo-, blink und alle anderen: Damit bringt ihr mich dazu, mich auch beim Feedback-Geben verbessern zu wollen, das finde ich toll. Danke dafür! :-D

      Jedenfalls ist mein Feedback stellenweise anders als ihres, was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass ich jetzt alles am Stück gelesen habe. Und mir die FFs hier im Forum noch alle sehr neu sind. Das Niveau der FFs, die ich normalerweise lese, ist doch ein wenig anders. Von der Qualität der Reviews, die man dort erhält, ganz zu schweigen. Ich habe das Gefühl, hier gerade viel von euch zu lernen – von der Art und Weise, Feedback zu geben, aber auch anzunehmen. Von daher hoffe ich, dass ihr mein Feedback nicht als unbrauchbar abstempelt. :-/


      Lieben Gruß,
      Kassy
      ~*|*~

      <3 “A book, too, can be a star, a living fire to lighten the darkness, leading out into the expanding universe.” <3
      Madeleine L’Engle

      ~*|*~
    • Okay, die Pause war lang und ich war auch im Allgemeinen einfach mal wortlos abgetaucht :thumbdown: *beschämter Smiley*
      Tatsächlich habe ich zuerst nur etwas Zeitddruck gehabt und bin nicht so richtig fertig geworden. Dann kam ein Motivationstief und es ist nicht viel Kreativität bei mir angekommen...
      Inzwischen habe ich das nächste Kapitel zumindest größtenteils fertig. Es besteht also Hoffnung^^
      Aber genug davon, denn es ist ein neuer Kommentator vorbei gekommen :thumbsup:
      Da mich das wirklich glücklich macht (und sogar nach der Pause), melde ich mich schleunigst zu Wort! Und damit ist natürlich auch geplant, hier demnächst mal wieder in geregeltem Rhythmus zu veröffentlichen.

      Zuerst aber zu blink, der ja noch frühzeitig hier war^^

      blink schrieb:

      Ein wenig habe ich es auch an mir gemerkt. Kein Kapitel am Kapitelmontag. Was immer es ist, seit Tagen legt sich eine gewisse Müdigkeit über mich.
      Ja, dass ist dann einfach so eine gewisse Faulheit, die schwer zu erfassen ist. Dabei muss es noch nicht mal sein, dass einen die Lust verlassen hat, sondern man ist einfach in einem "Mir ist alles egal"-Stadium, wo schlicht nichts produktives mehr passiert. Kenne ich bei mir üblicherweise im Sommer, wenn es heiß ist. Heiß ist es jetzt ja nicht mehr...

      blink schrieb:

      Interessant finde ich, dass du dich im neuen Arc gleich mal von deinem bisherigen Schema abwendest, um ein wenig Tiefgang einzubauen. Einmal erscheint es sinnvoll, da man durch den fehlenden Vergleich wirklich auf Galayn und dessen Handlungsstrang fokussiert bleibt, zum anderen habe ich den Eindruck gehabt, dass du den 'Fehler' des Arcfinales sogleich beheben wolltest, indem du dir Zeit genommen hast, um von einem langsam zur Insel treibenden Galayn, zu denjenigem überleitest, der ohne viel zipp und zapp den traurigen Trunkenbold von Samurai aufzurütteln versucht hat.
      Neuer Arc, neues Vorgehen. In gwissem Maße werde ich hier wohl üblicherweise in einem Kapitel nur noch zusammenhängende Situationen beschreiben. Soll nicht heißen, dass zwischendurch nicht auch noch andere Sichten gezeigt werden, aber dann halt eher in einem eigenen Kapitel. Mal schauen, wie es so laufen wird. Inwiefern sich an meinen internen Geschwindigkeiten was ändert: who knows?

      blink schrieb:

      Ein wenig hat mich die Kulisse an den 'alten' Krueger erinnert, der wie das Gesindel in seinem eigenen Erbrochenen herum krepelte. Daneben haben wir Sengchou als vom Leben müder William Martell, der zwischen nachgesagtem unbändigen Willen und völliger Teilnahmslosigkeit wandelt. Es war vermutlich nicht einmal eine Hommage, was mir gut gefallen hätte, sondern ein klassisches Bar-Szenario, jedoch habe ich mich sehr schnell darin einfinden können. Der stereotype Barkeeper, der dreckige Gläser mit schmierigen Lappen abwischt. Das wird nie alt.
      Die Verbindung hatte ich auch so gesehen. Allerdings gibt es da schon so ein paar Unterschiede (und die Szene an sich gibts ja auch schon länger im allgemeinen xD), so dass ich mir da nicht zu sehr plagiatisierend vorkam. Ich finds halt toll und wenn es sogar dir gefällt, obwohl es nichts besonders neues ist...

      blink schrieb:

      Was Galayn anbelangt, ist es auffällig, dass die einzigen drei Personen mit (aktiven) Redeanteil auf das unnatürlich hoch wirkende Alter unseres tätowierten Verbrechers - ein Synonym, hehe - anspielen. Henrique hat in zehn Jahren keine Veränderung bemerkt, Galayn sagt, dass das Aussehen täuscht und unser langhaariger Phantomglas-Suchender spricht von einem lange Verstorbenen, den er selber mutmaßlich nie kennengelernt hat. Angesichts dessen, was Galayn rund um den Kult (und Ulcoraug) zu wissen oder zu suchen scheint, kann es schon sein, dass er davon nicht erst seit einigen Jahren weiß, sofern er auf Mitte 30/40 geschätzt würde. Seit Meliodas wissen wir ja, dass zwischen 20 und 3000 Jahren kein äußerlicher Unterschied vorhanden sein muss. Eröffnet in jedem Fall eine neue Sicht auf einen Charakter, dessen Fähigkeit zur menschlichen Nähe über einen (womöglich) längeren Zeitraum stark beeinflusst - und verändert - wurde.
      Das ist natürlich ein Punkt, den man in diesem Kapitel mitbekommen sollte. Ist noch keine ganze Erklärung, aber in gewissem Maße kann man so den Charakter Galayn aus einem anderen Licht betrachten.

      blink schrieb:

      Ob sein Zwiegespräch auf Richard oder Sengchou verwies, den er in den Tod führte? Fand ich nicht ganz eindeutig, wobei es Stand jetzt ohnehin zurückgestellt werden muss, zwecks mangelnder Information
      Naja, Sengchou lebt ja noch, das heißt, es war nur eine Vision, wie er sich die Zukunft ausmalt. Dass das nicht von ungefähr kommt, sollte klar sein. Riochard ist da jetzt aber kein "Urdruck". Sein Tod hat Galayn - wie er ja sich selbst nochmal vorwirft - eben nicht verursacht, sondern war nicht da, um ihn zu verhindern. Wo da die Verbindung ist, kann man durchaus mal drüber spekulieren.

      blink schrieb:

      Fraglich bleibt nach wie vor, was Galayn tat, ehe er Captain Hawk und seiner tollkühnen Crew begegnete. Der berühmte Stein des Anstoßes ist mir da noch nicht vor Augen entlang gerollt. Immerhin zeigst du anhand von Henrique erneut auf, dass Galayn die Inselgruppen bereits besucht hat, was klar war, wobei mir immer noch nicht so recht klar ist, ob er den Abstecher zu Domenicos unterdrücktem Dorf unternommen hat, um Sengchou aufzusuchen oder ob ihn zuvor noch ein anderes Motiv dorthin verschlagen hat.
      Der berühmte Stein des Anstoßes hängt im Wesentlichen auch mit der Zeit seines Aufbruches zusammen. Okay, der liegt jetzt nicht so perfekt dafür, aber sagen wir es mal so: es gab einen Auslöser, woraufhin er sich noch vorbereitet hat und dann ist er aufgebrochen. Was war da noch vor ein paar Monaten?
      Sein Abstecher war wirklich nur aus einer Laune heraus. Kennen tat er nur die Ilha no Navio und eine weitere Insel, die er demnächst auch noch ausuchen möchte.

      blink schrieb:

      Jetzt wirkt es so, dass er auf der Suche nach dem Samurai erst einmal auf Ilha no Meio begonnen hat, dort nicht fündig wurde und mehr oder weniger zufällig auf Domenico traf. Andernfalls ist zu klären, wie man die Puzzleteile des abtrünnigen Boten der Apokalypse und dem desillusionierten Samurai zusammenfügen kann. Ich erwarte bald mehr!
      Galayn hat die Suche nach dem Samurai tatsächlich erst auf Ilha no Meio begonnen. Die Existenz Sengchous war ihm noch nicht bekannt, da dessen Steckbrief ja noch nicht so alt ist. Erst dadurch hat er überhaupt ein Interesse an ihm entwickelt. Sein Grund, hier nach Ilha no Navio zu fahren, ist ein völlig anderer. Den wird man in spätestens drei Kapiteln auch praktisch erfahren.
      Ich erwarte auch bald mehr xD


      Dann weiter zu @Kassy!
      Es freut einen Autor immer sehr, wenn er nicht nur stumme Mitleser hat, sondern auch aktive Kommentatoren. Sie geben ihm Feedback und dass wünscht man sich natürlich sehr. Also ein herzliches Willkommen von meienr Seite! Hoffentlich bleibst du an Bord, wenn ich so langsam wieder die Segel setze und hast auch weiterhin Freude am Lesen!
      Jetzt aber zum Kommentar selbst:

      Kassy schrieb:

      (Ich schreibe dieses Kommentar während ich lese, so dass ich nichts zu erwähnen vergesse. Kommentare anderer Leser habe ich nicht angeschaut, um mich noch nicht zu spoilern, von daher entschuldige, falls ich Sachen kommentiere, die schon längst erwähnt wurden.)
      Ach, Quatsch. Gerade so ist es richtig. Ein Eindruck völlig unvorbelastet ist doch viel besser. Freut mich, dass ich deinen Eindrücke direkt mitbekomme und nicht erst von anderen beeinflusste Eindrücke.

      Kassy schrieb:

      Ich werde wohl auch nicht so ausführlich auf deine einzelnen Kapitel eingehen wie die anderen, aber ich möchte wenigstens mit meiner Rückmeldung vermitteln, wie die Story bei mir persönlich ankommt.
      Gerade, wenn man am Aufholen ist, ist ein kurzer Rückblick ja viel logischer. Immerhin kann man so manche Antworten später finden und insbesondere wäre es ja auch ein viel zu hoher Aufwand. So ist es schön knapp und gibt trotzdem deinen Eindruck wieder. Außerdem sollte jeder selbst wissen, wie viel er schreiben möchte. Meine Kommentare werden auch manchmal recht kurz, aber es gibt hier ja auch keine Mindestlänge^^

      Kassy schrieb:

      Ja, der kommt schon sehr blutig rüber, wie du angekündigt hast. Die Art und Weise, wie du schreibst, ist sehr bildlich, und ich konnte mich gut in die Szene hineinversetzen.
      Freut mich, dass es jemanden gibt, der den Prolog mag^^
      Also auch ganz persönlich kommt mir der noch beinahe wie ein Frühwerk vor. Damals hatte ich noch keinen Beta-Leser und so passierten merkwürdige Dinge^^
      Vielleicht habe ich aber sonst auch ein paar zu professionelle Leser. Danke!

      Kassy schrieb:

      Natürlich weckt das einerseits Neugier, und ich nehme ja stark an, dass es ein erfundener Charakter ist, aber ich finde es für mich selbst immer hilfreich, wenigstens einen Namen zu haben. Wie gesagt, das ist persönlicher Geschmack, aber immerhin bin ich noch gewillt, weiter zu lesen.
      Gut, Namen führe ich meist schon ein, mal sofort, mal etwas später. Vielleicht hat mich das ja motiviert, so langsam auch mal die noch fehlenden Namen nachzureichen^^

      Kassy schrieb:

      Ich finde es super, dass du die Orts- bzw. Zeitangaben an den Anfang setzt. Es hilft ungemein, gerade bei dem ständigen Wechsel der Szene an mehrere verschiedene Orte.
      Das Problem kenne ich selbst auch. Von daher wollte ich von Anfang an sicher stellen, dass es immer eindeutig ist, wo bzw. bei Rückblenden wann man sich gerade befindet. Mag sein, dass ich nicht immer freudnlich zum Leser bin, aber hier ist es mir geglückt :)

      Kassy schrieb:

      Der Mann im Boot scheint für mich im ersten Moment wieder der Mann aus dem Prolog zu sein, und jetzt will ich gerne umso mehr wissen, wer das ist. Ich hoffe, das klärt sich bald.
      Da hat jemand aber schnell geschlossen. Auch so kann man seine Vorraussagefähigkeiten unter Beweis stellen.

      Kassy schrieb:

      Denn nach dem ersten Kapitel bin ich mir noch sehr unsicher, wie das alles zusammenlaufen wird und um wen es überhaupt geht (hätte ich die Kurzbeschreibung nicht gelesen, wäre ich wohl komplett verwirrt).
      Ja, ich gebe zu, dass es anfangs noch etwas verwirrend war. Da kann ich nur hoffen, dass einerseits die Kurzbeschreibung und andererseits die schon vorhandenen weiteren Kapitel motivieren. Dort findet man dann ja Antworten, so wie du auch.

      Kassy schrieb:

      Also frage ich mich, was es mit H und ihren verursachten Problemen auf sich hat.
      Ähem. Dieses Problem wurde bisher noch nicht zur Sprache gebracht. Sagen wir es mal so: Charaktere bekommen bei mir normalerweise relativ schnell einen gewissen EInblick in die Vergangenheit. Der ist allerdings meist nicht vollständig, sondern präsentiert ein paar wichtige Szenen. Von daher fehlen manche Dinge noch bzw. es ist noch kein komplettes Ganzes. Geplant ist natürlich, dass es irgendwann das ganze Paket geben wird.

      Kassy schrieb:

      Wie bereits erwähnt, weiß ich nicht, ob sie grammatikalisch wirklich falsch sind. Hier spricht einfach mein Gefühl
      Gefühl ist doch gut. Es gibt vielleicht auch Leute, die da ran gehen wie ein Deutschlehrer (das sollte ein Beta-Leser ja tun, damit die Fehler gar nicht erst ankommen), aber als normaler Leser, geht es doch viel nach Gefühl. Also spielt das eine wichtige Rolle. Und du hast Recht. Grammatik habe ich jetzt tatsächlich nicht überprüft. Was ich meine, sind aber diese eher umständlichen Sätze, Konstrukte, die einfach nicht richtig passen. Da neige ich zu und muss immer vorsichtig sein. Also danke, dass du auch auf so etwas hinweist!

      Kassy schrieb:

      Eeeeeeendlich ein Gespräch! Ein Gespräch, was einem den Charakter Galayn etwas näher bringt. Jetzt habe ich das Gefühl, in dieser Geschichte doch etwas heimisch zu werden, einen Anker gefunden zu haben.
      Gespräche sind wichtig. Mir gehen sie oft nicht so leicht von der Hand, aber ich werde mit der Zeit wohl den Anteil steigern.

      Kassy schrieb:

      Ich kenne es so, dass meistens die Handlung des sprechenden und seine Rede in einem Absatz stehen
      Klingt logisch. Da kann ich mal was ändern. Bislang gehe ich ja strikt nach dem neue-Zeile-Schema vor. Allerdings wirkt es besser, dass nur bei Rednerwechsel zu machen.

      Kassy schrieb:

      Aber der letzte Satz dieses Kapitels hat mir sehr gut gefallen und mich schmunzeln lassen. Ja, Gerechtigkeit…
      Was ist eine Geschichte, ohne irgendwelche weiter/tieferführenden Gedanken? Hin und wieder bringt man auch seine eigenen Vorstellungen in die Geschichte ein. Vorstellungen, über zum Beispiel ein Thema wie Gerechtigkeit. Sowas beschäftigt mich dann auch. Hier habe ich die Möglichkeit, darüber zu schreiben, ohne gleich eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen^^

      Kassy schrieb:

      Und da Galayn einsam ist, finden keine Gespräche statt, und ich muss ehrlich sagen, ich bin eher ein Gesprächs-Leser. Die Beschreibungen der Handlungen und die ausformulierten Gedankengänge sind super, das ist keine Frage, und es ist auf einem Level geschrieben, um das ich dich beneide. Aber mir fehlt ein wenig mehr Interaktivität. Im Moment hoffe ich darauf, dass sich das noch entwickelt.
      Interessant. Von meinen nicht gesprächsbeschreibenden Teilen bin ich nicht immer überzeugt (vielleicht auch, weil ich zu sehr vergleiche), aber offensichtlich finden es andere auch gut. Da macht man ja fast den Chopper vor dem Bildschirm ^.^

      Kassy schrieb:

      Also, wieder ging das Kapitel ohne Gespräch los, aber dann hat Galayn ja tatsächlich menschliche Wesen gefunden und reden können – das freut mich gerade sehr! Vor allem gefiel mit Fernanda, die mal einen Eindruck gegeben hat, was im Moment tatsächlich auf der Welt los ist, bzw. wie es von Normalsterblichen wahrgenommen wird. Dass die Regierung nichts als Piraten im Sinn hätte… Natürlich ist das bekannt, da die Geschichte kurz nach Rogers Hinrichtung spielt. Aber bisher hatte man die Sichtweise der Bewohner der Inseln nicht wirklich dargelegt bekommen, und Fernandas offene Worte waren toll.
      Ansonsten war die Art und Weise, wie man etwas von Hs Vergangenheit herausgefunden hat, sehr schön eingefädelt. Dass sie in den schäbigeren Stadtteil geht, weil sie sich davon angezogen fühlt – ja, das war toll geschrieben, wenn auch so traurig für sie.
      Die Zeit der Handlung spielt ja gerade nicht in der OP-Handlungszeit. Klar, man weiß ungefähr, wie es so war. Trotzdem fand ich es als Autor wichtig, da auch drauf einzugehen. Und am besten wissen eben die einfachen Leute, wie die allgemine Stimmung so ist (bzw. wie ich mir sie vorstelle xD).
      Da sieht man wieder. Vergangenheit bringt einem die Charaktere näher. Und je schlimmer die Vergangenheit, desto besser^^
      Als Autor endet man wirklich zu gerne bei Charakteren mit einer unerfreulichen Vergangenheit. Tatsächlich macht es aber auch mehr Sinn (gerade wenn man den Titel bedenkt), Personen mit Problemen zu folgen.

      Kassy schrieb:

      Ich nehme an, es ist nicht überraschend, wenn ich sage, dass mir der König unsympathisch ist.
      Adel mit Macht ist üblicherweise auch unsympathisch, auch wenn ich Ausnahmen bestimmt nicht bezweifeln möchte. Als König ist er ja gut im Macht erhalten, aber als Mensch ist er dann doch mehr der Abschaum, den er verbrennen möchte. Hängt auch so mit meiner Sicht zusammen. Macht verdirbt und ein einzelner Herrscher neigt dazu - wie die Geschichte auch oft zeigt - unsympathisch zu werden.

      Kassy schrieb:

      Aber solche Stolpersteine sind selten, und vielleicht bin ich ja auch die einzige, die die Formulierung seltsam findet (was eventuell an der späten Stunde liegt).
      Immerhin selten. Aber daran muss ich noch arbeiten. Siehe auch oben.

      Kassy schrieb:

      H/Alatea ist gerade dabei, sich zu finden, und auch wenn zuvor die Zweifel oft dagewesen waren, kann man sich nicht von heute auf morgen verändern. Ich finde, das hast du wirklich klasse gemacht.
      Tatsächlich zeigt sich ja, dass man eine wirklich ernst gemeinte Veränderung von innen heraus sehr schnell umsetzen kann. Aber dass war anfangs bei Hydra ja nicht der Fall. Also blieb auch der Rückfall nicht aus. Insegsamt ist sie ja auch nicht komplett zu Alatea geworden, sondern hat nur den Konflikt zwischen ihren beiden Seiten ausgeräumt. Das war wirklich ein Punkt im ersten Arc, der mir sehr wichtig war. Da freut es mich besonders, wenn der auch gut rüber gekommen ist.

      Kassy schrieb:

      Oh, und wieder ein tolles Ende. Mitten in der Szene. Mein Herz ist fast stehen geblieben, weil ich mich fragte: Was wird Kill jetzt tun?
      Also lese ich direkt weiter.
      Cliffhanger sind toll, nicht? Besonders natürlich, wenn man direkt weiterlesen kann^^
      Als Autor binded man so natürlich auch seine Leser, denn dann will der unbedingt wissen, wie es weitergeht. Gehört aber auch einfach dazu.

      Kassy schrieb:

      Wow, das hast du super gelöst. Auch gefällt mir, dass Kill die Maske abnimmt, wobei ich versuche nachzuvollziehen, warum er das getan hat. Er zeigt ja wohl nicht jedem, den er tötet, sein Gesicht, also warum dann unbedingt ihr?
      Es ist ja auch nicht jeder, den er tötet, seine Partnerin war. Außerdem wurde es hier für ihn persönlich. Da hat er dem Ganzen auch eine solche Note verliehen. Macht aus seiner Sicht natürlich auch nur Sinn, da er ja erwartet hat, keinerlei Probleme zu haben.

      Kassy schrieb:

      Mir gefiel auch, dass Alatea gesagt hat, dass sie den Schritt gegangen ist, den er nicht gehen könne, und damit ins Schwarze getroffen hat. Es verleiht auch Kill einen viel tieferen Charakter.
      Eine Entdeckung, die man für sich selbst gemacht hat, kann einem auch die Augen für andere öffnen, die daran noch scheitern. Und da kann man auch gleich noch einen Charakter weiter entwickeln, was sich in jedem Fall anbietet.

      Kassy schrieb:

      Ansonsten muss ich gestehen, dass die Kämpfe in diesem Kapitel sehr gut beschrieben waren, aber wie zuvor fehlen mir Dialoge, es ist mir zu viel Erzählung. (Wie gesagt, persönliches Empfinden.) Und dennoch lese ich es, weil die Geschichte selbst noch spannend ist und alles andere als vorhersehbar! Wenn sie das wäre, dann würde ich abbrechen zu lesen. Aber ich habe bei dir absolut keine Ahnung, wie es weiter geht, was die nächst Szene sein wird, und deswegen kann ich nicht aufhören, mit jedem weiteren Wort weiter in deine Geschichte einzutauchen.
      Gut, da gehört bei mir auch dazu, dass ich nicht der größte Fan von Gesprächen während eines Kampfes bin. Von daher wird es hier wohl in eher dem Maße bleiben. Aber da es dich ja trotzdem fasziniert, bin ich ja beruhigt^^
      Solange ich nicht alle Fäden zusammengeführt habe, kann ich es auch schaffen, unvorhersehbar zu bleiben. So muss es sein. Bin so ein richtiger Doflamingo^^
      Ganz ernsthaft: was kann es für ein besseres Lob geben, als ein Leser, der unbedingt weiterlesen will?

      Kassy schrieb:

      Oh, hier wird beantwortet, was Domenicos Vergehen war! Dann bin ich beruhigt, dass ich das in Kapitel 8 nicht erfasst habe.
      Ich bin ja nicht so gemein und werfe nur Fragen auf. Manche kann man eventuell versuchen zu erraten bzw. aus Beobachtungen zu folgern, bei anderen muss man auf Auflösung warten. Mir fällt es auch nicht immer leicht, Dinge zu schließen, also keine Sorge, wenn einem da mal etwas nicht auf Anhieb klar ist.

      Kassy schrieb:

      Und ich finde es toll, dass Galayn das Kopfgeld an Ira übergibt. Ich mag Galayn, auch wenn immer noch nicht so ganz klar ist, welchen Vorteil er jetzt wirklich davon hat, dass er der Regierung beigetreten ist…
      Galayn ist ja auch nicht völlig unsympathisch. Ansosnten könnte er aber wohl kaum zu einem meiner Protagonisten werden^^
      Warum ist er der Weltregierung beigetreten? Ein paar Gründe wurden bereits genannt. Er sieht sie als notwendiges Übel an und will deswegen lieber für sie arbeiten. Sein fast schon zwanghaftes Streben nach guten Taten kann so in keinen Konflikt mit der Regierung geraten. Insbesondere vermag es auch Vertrauen gewinnen bei der Bevölkerung.

      Kassy schrieb:

      Alatea ist tatsächlich zum Direktor gegangen. Irgendwie verständlich, sucht sie doch nach Antworten, die sie alleine nie finden könnte. Mir gefiel sehr gut, dass du wieder erwähnt hast, dass sie nicht weiß, wie sie in der Welt zurecht kommen soll. Das stimmt absolut, und es verleiht der Geschichte Glaubwürdigkeit, weil auch dieser Charakter damit eine extreme Schwäche hat, obwohl sie so eine starke Agentin ist.
      Alatea will Antworten, aber die sind nicht so leicht zu bekommen. Wer außer dem Direktor könnte da helfen? Es ist eben nicht so leicht, mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Ansonsten ist es bessr, wenn ein Charakter auch Schwächen hat. Galayn ist ja ebenfalls jemand, der zwar sehr stark ist, aber dafür eben auf anderen Ebenen schwächelt. Zu perfekt macht auch keinen Spaß mehr.

      Kassy schrieb:

      Dieses Kapitel offenbart anscheinend, dass Galayn tatsächlich der Mann aus dem Prolog ist, weil er doch seine Freunde verloren hat? Vermutlich im damaligen Inferno… Aber da ist der Satz von dir „Wäre er damals doch nur vor Ort gewesen.“ Mh. Er war ja vor Ort. Vielleicht zu spät? Wieder einmal Fragen über Fragen.
      Der Schluss liegt nach dem Kapitel endgültig nahe. Die Antwort, die dur dir spekulativ gegeben hast, macht natürlich Sinn. Im Prolog ist der Tote ja bereits schon länger tot, der Stadteil bereits verlassen. Die komplette Antwort ist noch nicht da, aber das Geheimnis wurde schon recht gut beleuchtet.

      Kassy schrieb:

      Das Beste an diesem Kapitel war, das Galayn die Erklärung geliefert hat, wieso deine FF heißt, wie sie heißt.
      Sehr gut aufgepasst!

      Kassy schrieb:

      So, jetzt habe ich alle Kapitel gelesen und bin up to date. Ich habe nicht im Blick, wie regelmäßig du veröffentlichst, und deine letztes Kapitel kam vor über einem Monat… aber ich hoffe, dass du bald weiter machst, und dann werde ich deine Geschichte gern regelmäßig verfolgen.
      Okay, ursprünglich habe ich angefangen mit einem Kapitel pro Woche. Das Studium und meine zuvielen anderen Beschäftigungen haben dafür gesorgt, dass ich es bereits vor der aktuellen längeren Pause nicht immer ganz geschafft habe. Mit dem Ende der Vorlesungszeit könnte man die Hoffnung hegen, dass es wieder besser wird. Hängt natürlich auch ab, wieviel ich mich auf Klausuren vorbereiten muss. Wenns gut läuft und ich wieder in Tritt komme, strebe ich die wöchentliche Veröffentlichung an.

      Kassy schrieb:

      Noch immer finde ich deine Darstellung von Alatea und Galayn sehr interessant, und auch ihre inneren Kämpfe, ihre Gedanken, ihre Zweifel – du bringst das alles angemessen herüber. Auch angemessen im Tempo, wie sie sich entwickeln, wobei ich da Alateas Temp nachvollziehbarer finde. Oder vielleicht auch nur ihre Reaktionen und Handlung, weil man von ihr mittlerweile so viel weiß. Als Kind von der CP gefunden und aufgezogen – da ist klar, wie sie ungefähr tickt. Bei Galayn ist es anders. Er ist voller Fragezeichen. Und auch wenn wir ihn besser kennen lernen in seiner Art, versteht man nicht unbedingt, wieso er so denkt/handelt.
      Alatea ist insegsamt noch eher gradliniger. Galayn hingegen schleppt sehr viel mit sich herum. Gerade das letzte Kapitel gab da noch einen neuen Hinweis, was dazu geführt haben könnte, dass er so ein merkwürdiger Charakter gweorden ist. Er wird auch weiter betrachtet werden und hoffentlich werden so die Fragezeichen Stück für Stück weniger werden.

      Kassy schrieb:

      Danke, dass du eine so interessante Geschichte mit uns teilst.
      Danke, dass du sie liest und diese Meinung hast!

      Kassy schrieb:

      Immer, wenn ich Kommentare von -Bo- oder blink lese, bekomme ich das Gefühl, dass meine Rückmeldung so nichtssagend ist. -Bo-, blink und alle anderen: Damit bringt ihr mich dazu, mich auch beim Feedback-Geben verbessern zu wollen, das finde ich toll. Danke dafür!
      Das finde ich eine sehr bewundernswerte Einstellung. Gerade weil ich selbst auch manchmal damit zu kämpfen habe. Diese beiden wirken einfach so viel besser (was schriftstellerisches angeht), dass ich mir hin und wieder so schlecht und unzureichend vorkomme. Aber immerhin hat mich das jetzt nicht gehindert, nach meiner ersten FF auch diese zweite hier zu starten und hoffentlich auch nicht, diese hier fortzuführen. Man kann sagen, dass man so ein Ziel hat, einen Ansporn besser zu werden. Das klingt jetzt voll nach dem klischeehaften Protagonisten, der stärker werden will^^
      Letztlich ist aber eine eigene Beteiligung niemals nichtssagend. Ich fand den Kommenatr hilfreich und er hat Spaß gemacht zu lesen. Also auf keinen Fall entmutigen lassen!

      Kassy schrieb:

      Jedenfalls ist mein Feedback stellenweise anders als ihres, was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass ich jetzt alles am Stück gelesen habe. Und mir die FFs hier im Forum noch alle sehr neu sind. Das Niveau der FFs, die ich normalerweise lese, ist doch ein wenig anders. Von der Qualität der Reviews, die man dort erhält, ganz zu schweigen. Ich habe das Gefühl, hier gerade viel von euch zu lernen – von der Art und Weise, Feedback zu geben, aber auch anzunehmen. Von daher hoffe ich, dass ihr mein Feedback nicht als unbrauchbar abstempelt.
      Jeder hat seinen eigenen Stil. Nichts, was man sich vorwerfen muss. Mach weiter so und solange du Spaß daran hast, machst du auch nichts falsch!

      Also dann: vielen Dank für den Kommentar!




      Ein neues Kapitel habe ich noch nicht, aber ich habe nicht endgültig aufgegeben! Neues Kapitel ist jetzt hier zu lesen!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eldrail () aus folgendem Grund: Hinweis auf neues Kapitel

    • Hallo Eldrail,

      danke für deine liebe Begrüßung! :-D Es freut mich, dass du dich freust.

      (Ich wollte jetzt auch gerne noch qoii erwähnen in Bezug auf "tolle Kommentatoren" - dich hatte ich im Kopf, aber wohl nicht mehr getippt. Danke also auch nochmal an dich, dass du so toll ermutigst und entschuldige, dass ich dich in meiner vorherigen Aufzählung vergessen habe. ^^")


      Zu Kill: Danke für deine Aufklärung. Natürlich, H war seine direkte Kollegin - das ist Erklärung genug, die Maske abzunehmen. In dem Moment habe ich das irgendwie nicht geschnallt.


      Es ist natürlich suuuper, dass so bald schon ein neues Kapitel von dir kommt, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. :thumbsup: Da konnte ich nicht widerstehen, und musste es direkt lesen.

      Ich fand es sehr interesssant, dass wir direkt die ganze Geschichte von Sengchou erfahren, da du ja sonst so geheimniskrämerisch mit der Vergangenheit deiner Charaktere bist. Auch wenn Alatea mittlerweile "aufgeklärt" ist, ist ja Galayn noch ein großes Fragezeichen. Von daher fühle ich mich jetzt, am Ende von Kapitel 12, Sengchou bereits wesentlich näher als Galayn.

      Sengchou hat eine wirklich traurige Vergangenheit, und ich kann nachvollziehen, dass er sich die Welt schön trinken will. ;( Er hat ja schon so viel verloren... Ich bin gespannt, inwieweit Sengchou Teil der Geschichte bleibt, wie weit er Galayn begleiten wird, und wie sich ihre Beziehung weiter entwickelt - sie scheinen ja direkt einen Draht zu haben.

      Der Anfang des Kapitels, in dem Galayn Sengchou nach draußen zerrt, fand ich total klasse! Ich konnte mir dir Situation richtig gut vorstellen. Sie war so gut geschildert, dass ich auch direkt lächeln musste, weil es so realistisch rüberkam.

      Eldrail schrieb:

      Damit einher kam die erschreckende Erkenntnis, dass sich das Fass rasend schnell näherte.
      Bei diesem Satz habe ich das breiteste Grinsen aufgesetzt. Es war so gut nachvollziehbar, wie es bei Sengchou klick macht, und gleichzeitig war klar: Es ist zu spät. :D

      Eldrail schrieb:

      Nüchtern zu sein
      Hier muss ich einen Gedanken einwerfen: nur weil der Kopf mal in Wasser getaucht wurde, ist man doch nicht unbedingt gleich nüchtern? Das Wasser belebt, es reißt aus der Lethargie, das Adrenalin rausch vielleicht durch die Adern - aber den Zustand würde ich nicht als nüchtern beschreiben... Allerdings habe ich dahingehend keine Erfahrung, denn ich trinke so gut wie nie Alkohol und weiß nicht, wie man sich in einem solchen Moment, wie von dir beschrieben, tatsächlich fühlen würde. ;)

      Eldrail schrieb:

      packte der Samurai das Fass und goss es sich über den Kopf.
      Okeeeee, ich verstehe was du sagen willst, und es war vor meinem geistigen Auge ein Bild für die Götter! Aber wäre die Formulierung nicht wie folgt besser?
      das Fass und goss sich den Inhalt über den Kopf.
      Alternativ: das Fass und goss es sich über dem Kopf aus.

      Das Fass selbst kann er sich schlecht überschütten.

      Eldrail schrieb:

      Lebe für deinen wirkliches Ziel!
      Kleiner Typo, bei einem sooo wichtigen, tollen Satz! :)


      So, das wars von mir für heute. Ich danke dir und freue mich auf das nächste Kapitel. :thumbup:

      Lieben Gruß,
      Kassy
      ~*|*~

      <3 “A book, too, can be a star, a living fire to lighten the darkness, leading out into the expanding universe.” <3
      Madeleine L’Engle

      ~*|*~