Castlevania (Netflix)

    • Spoiler

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Einsatz von Cookies
    Beachten Sie zudem unsere Datenschutzerklärung: Pirateboard.net - Datenschutzerklärung

    • Castlevania (Netflix)


      Nachdem Castlevania in Super Smash Bros. Ultimate einen fulminanten Einzug erhielt, bin ich doch ein wenig neugierig auf die Reihe geworden, wo ich mir erst einmal alte AVGN-Folgen angeschaut habe, aber auch die Animations-Serie auf Netflix. Um Letztere soll sich dieses Thema drehen, denn diese ist durchaus eine Empfehlung wert - nicht allein für Fans der gleichnamigen Videospiele-Reihe. Da ich noch keines der Spiele wirklich gespielt habe, lehne ich mich vielleicht ein wenig aus dem Fenster, wenn ich sage, dass es sich hier wohl mit Abstand einer der besten Videospiele-Adaptionen überhaupt handelt (auch wenn es in der Hinsicht so gut wie keine Konkurrenz gibt). Zumindest scheint dies aber auch der Konsens unter den Fans zu sein und mir hat die Serie so oder so sehr gut gefallen.

      Rein optisch wirkt Castlevania wie ein qualitativ recht hochwertiger Anime, allerdings wurde die Serie tatsächlich in den USA produziert. Vor allem die Standbilder von Umgebungen sind oft wirklich beeindruckend und strotzen nur so vor Detailreichtum. Absolut nicht zimperlich geht Castlevania auch mit Gewaltdarstellung um, die durchaus manchmal etwas verstören kann und wo die Sache eine Altersfreigabe von ab 18 Jahren erhalten hat.

      Bislang hat die Serie zwei Staffeln - Staffel 1 mit vier Folgen und Staffel 2 mit weiteren acht Folgen zu je ca. 20 Minuten. Das lässt sich prima an einem regnerischen oder verschneiten Sonntag mal eben abarbeiten. Eine dritte Staffel mit zehn neuen Folgen ist derzeit aber bereits in Arbeit.

      Die Serie selber basiert auf den Ereignissen aus dem dritten Spiel, Castlevania III: Dracula's Curse, wo Dracula seine Monsterhorden auf die Walachei loslässt und Trevor Belmont, zusammen mit der Magierin Sypha und Draculas Sohn Alucard, sich auf dem Weg macht, um dem dunklen Grafen ein Ende zu bereiten. Für Alucard wurden einige Elemente aus Symphony of the Night übernommen, während die zweite Staffel auch bereits auf die Handlung von Curse of Darkness überleitet, einem Titel aus dem Jahre 2005 für PS2 und Xbox, der nach den Ereignissen von Castlevania III spielt. Die dritte Staffel soll sich wohl vor allem um die Handlung dieses Titels drehen, wo die "Forgemaster" Hector und Isaac im Mittelpunkt stehen. Aber auch der Vampir-Dame Carmilla wurde eine tragende Rolle in der zweiten Staffel gegeben.

      Hier mal ein Trailer:



      Weitere Staffeln könnten theoretisch auch chronologisch später angesiedelte Titel behandeln, wie in etwa das erste Castlevania mit Simon Belmont. Es sei angemerkt, dass hier die Story keine 1zu1-Umsetzung ist, sondern durchaus auch eine eigene Interpretation der Spielgeschehnisse, wo einiges von den Spielen auch abweicht und damit keineswegs "canon" ist. Man hat aber durchaus das Gefühl, dass die Vorlage trotzdem mit großem Respekt behandelt wurde und alle Änderungen primär dazu dienen, einen besseren Plot zu haben.

      Ein Fokus stellt dabei vor allem der Antagonist selber dar: Graf Vlad Dracula Tepes. Eine Geschichte ist bekanntlich nur so gut wie ihr Bösewicht und daher wurden Dracula hier durchaus menschliche Züge und ein Motiv gegeben. Die Handlung beginnt damit, wie Dracula die Mutter von Alucard kennenlernt - eine Ärztin, die von ihm mehr über Medizin lernen möchte und mit ihrer Art sein Herz gewinnt. Allerdings wird sie später von der Kirche als Hexe verbrannt, woraufhin Dracula seinen Zorn an der Menschheit auslässt.

      Was dabei vor allem beeindruckend in Szene gesetzt wurde, ist das namens-gebende Schloss von Dracula, welches sogar in der Lage ist, sich zu teleportieren. Das sorgt für einige recht imposante Momente und untermauert gekonnt Draculas unglaubliche Macht. Gleichzeitig liefert es aber auch eine Erklärung dafür, warum das Schloss in der Spielereihe an ganz unterschiedlichen Orten auftaucht.

      Negativ ist dann allerdings Draculas Darstellung in der zweiten Staffel, wo der Fokus auf die beiden "Forgemaster" (Menschen mit der Fähigkeit, untote Kreaturen zu schaffen), Hector und Isaac, sowie auf die Vampirin Carmilla wechselt. Dracula rückt hier eher in den Hintergrund, wo er bei den bekannten Trauerphasen von Zorn direkt in die Depression verfallen ist und einen Großteil der Staffel teilnahmslos in seinem Sessel vor dem Kamin hockt... Das war etwas schade und hat dem Charakter nicht unbedingt gut getan, wirkte aber dennoch nachvollziehbar und hat eben das Rampenlicht auf die Antagonisten der dritten Staffel geschoben.

      Aber gut... ich bin trotzdem sehr gespannt auf die dritte Staffel und was die Serie noch in der Zukunft bringen wird, obwohl ich noch kein Liebhaber der Spiele bin. Aber vielleicht gibt es hier ja Castlevania-Fans im Pirateboard, die ihre Meinung von der Serie schildern können. Habt ihr die Serie gesehen? Was fandet ihr gut? Was fandet ihr schlecht? Welche Easter Eggs sind euch aufgefallen? Was erhofft ihr euch von zukünftigen Staffeln? Lasst einen Kommentar hier im Thema!
    • Dann graben wir das Thema aus aktuellem Anlass zum Start der 3. Staffel doch mal wieder aus.

      Ich habe vor kurzem die ersten beiden Staffeln gesehen, die zusammengenommen nur 12 Folgen beinhalten. Material, dass man also in einer kurzen Zeit komplett sehen kann, da die Folgen jeweils nur etwa 23 Minuten lang sind.

      Mir gefiel die Story, mir gefielen die drei Hauptcharaktere, Sypha, Trevor (Belmont) und Alucard, der Sohn von Dracula und durch seine menschliche Mutter ein Halb-Vampir. Drei sehr unterschiedliche Charaktere, die anfangs noch mehr wie eine Zweckgemeinschaft, später dann als Freunde auftraten und gegen Dracula und seine Generäle und Diener kämpften. Man brachte die Hauptgeschichte für mich zufriedenstellend zu Ende, bot aber dennoch einige Handlungsstränge, die weitere Staffeln rechtfertigten. Man konnte am Ende der 2. Staffel schon explizit sehen, dass sich die Handlungsstränge in der 3. Staffel trennen. Sypha und Trevor reisen in der Welt herum, Alucard will über das Schloss seines Vaters und das Anwesen der Belmonts nebst Fundus darunter wachen, Isaac sucht seinen Weg zurück und Hector hat die Arschkarte gezogen und marschiert als Gefangener mit Carmilla in ihre Heimat zurück.

      Ich beziehe mich jetzt also hauptsächlich auf die 3. Staffel, zumal TT schon etwas zu den ersten beiden Staffeln gesagt hat.

      Wie bereits gesagt, baut die 3. Staffel auf den verschiedenen von einander getrennten Handlungssträngen auf. Diese Handlungsstränge ziehen sich über die gesamte Staffel hinweg und verknüpfen sich nie wirklich miteinander. Das ist anscheinend der 4. Staffel komplett vorbehalten.

      Handlung (grob)

      Trevor und Sypha kommen im kleinen Dorf namens Lindenfeld an, wo seltsame Mönche ein Kloster bewohnen und keinen Außenstehenden hineinlassen und ein paar Monate zuvor Nachtkreaturen in das Dorf einfielen und davon eine in das Dach des Klosters sprang, danach bunte Lichter das Kloster erhellten (ganz so, als fände da ne fette Rave-Party statt) und seitdem die Mönche merkwürdig agieren und bedrohlich auf andere wirken.

      Alucard wird durch die Einsamkeit leicht wahnsinnig und bastelt sich Puppen von Trevor und Sypha, mit denen er dann redet. Bis eines Tages Sumi und Taka, zwei (menschliche) Geschwister aus Japan, auftauchen und sagen, dass Alucard sie unterrichten soll, damit sie sich gegen Vampire und andere Kreaturen wehren können. Sie sind aus der Gefangenschaft des japanischen Vampirs Chos geflohen, welche als Generälin an Draculas Seite kämpfte und offenbar im Kampf gegen Alucard und Co. starb. Also bringt Alucard den beiden Kampftechniken und Wissen bei, in der Hoffnung eine neue Monsterjäger-Generation auszubilden.

      Dann gibt es noch Isaac, der nach Hector sucht, um ihn für den Verrat an Dracula zu töten, dabei immer im Wechsel auf gute Menschen und auf dumme und böse Menschen trifft.

      Und Hector, der in Carmillas Schloss erstmal als Gefangener im Kerker landet. Er soll für Carmilla als Schmied (Forgemaster) Nachtkreaturen schmieden. Diese braucht sie, um die Menschheit endgültig zu unterjochen und als Nahrungsquelle zu nehmen. Aber da er ja Gefangener ist (und so gar keinen Bock hat ihr zu helfen) und alle seine geschmiedeten Kreaturen ihm loyal ergeben sind, ist Carmilla in einer misslichen Lage. Abhilfe soll da eine ihrer Vampirschwestern, Leonore, schaffen, die Hector um den Finger wickeln soll. Klappt am Ende anscheinend ganz gut.

      Die einzigen Stränge, die am ehesten noch eine Verbindung miteinander aufweisen, sind die von Isaac und Hector, aber auch nur, weil Isaac Hector durch einen magischen Spiegel ausfindig macht und zu ihm will. Sonst sind die Handlungen leider nur sehr, sehr, sehr schwach verknüpft. Ich weiß, dass man den Geschichten ihren Freiraum geben muss und dass es auch üblich ist, mehrere Handlungen parallel nebeneinander laufen zu lassen. Aber ich fand es schade, dass es die ganze Staffel über so lief. Das die Trennung so offensichtlich war und alles soweit gestreckt wurde, damit man dann alles in die 4. Staffel packen kann, schadet der 3. Staffel eher.

      Zumal Alucards Handlung eigentlich in eine komplette Folge gepackt werden kann. Es gab meines Erachtens dort kaum entwickelt in seinem Charakter, noch hat man eine großartige Charakterdarstellung oder gar -entwicklung der beiden Geschwister Sumi und Taka gesehen.
      Ja, in der 2. Staffel hatte Alucard seinen großen Auftritt, er kämpfte hauptsächlich gegen Dracula, seinen Vater, und er war es auch, der ihn letztendlich mit einem Holzpfahl tötete (also hauptsächlich, Sypha äscherte Dracula ja dann ein). Da dachte man sich sicherlich danach, dass es besser wäre, nun eben Trevor Belmont als DEN Monsterjäger und Sypha als coole magiebegabte Sprecherin den Hauptpart und die große Bühne zu geben. Man hat es allerdings nicht geschafft, dass Gewicht gut zu verteilen, sodass leider zu viel auf Trevors und Syphas Seite und zu wenig auf Alucards Seite landete. Viel zu viel wurde nicht erklärt und weggelassen.

      Handlung (speziell)

      Beginnen wir mit Hector. Der Gute tat mir ja eigentlich am Ende der 2. Staffel und am Anfang der 3. Staffel doch irgendwie Leid, aber andererseits war es dumm von ihm, überhaupt Carmilla zu vertrauen. Die wiederum wurde am Ende der 2. Staffel bzw. auch im Trailer zur 3. Staffel als DIE neue Gegenspielerin angepriesen. In der 3. Staffel selbst hat man davon leider herzlich wenig gesehen. Da war es vielmehr Leonore, Carmillas "Vampirschwester", die sich zur Aufgabe machte, Hector zu brechen. Obwohl Hector wusste, was er für die Vampirinnen tun sollte, nämlich Nachtkreaturen erschaffen, verfiel er mehr und mehr Leonore. Die brachte ihm zunächst Essen, dann Kleidung, machte mit ihm einen Spaziergang und gab ihm dann auch ein Upgrade in eine Luxuszelle. Der Handlungsstrang war also vornehmlich von Psychospielen geprägt und ohne jegliche Action oder Dramatik.

      Alucard wiederum findet es toll, um es mal einfach auszudrücken, dass er jetzt Gesellschaft hat. Er will den Geschwistern alles beibringen, damit diese sich gegen Vampire und anderes Leid zur Wehr setzen können. Dabei gibt er ihnen Schwertunterricht und führt sie auch in den Fundus der Belmonts, damit sie sich so viel Wissen über Wissenschaft, Technologie und Monster aneignen können, wir nur möglich. Die ganze Zeit sind alle drei freundlich zu einander, Alucard bemüht sich, die beiden auszubilden. Allerdings kommt manchmal unterschwellig auf, dass die Geschwister auch Magie beobachten und lernen wollen, da sie danach fragen, wie man das Schloss bewegen kann und ob es möglich ist.

      Trevor und Sypha untersuchen derweil die Geschehnisse in Lindenfeld und treffen, neben dem "Bürgermeister" auch auf einen Typen Namens Saint Germain, der seine eigenen Pläne mit dem Kloster und den Mönchen verfolgt. Er sucht nach einer geliebten Person, die er verloren hat. Dabei sieht er einen Zusammenhang des Klosters mit dem "unendlichen Korridor", einer Verbindung dieser Welt mit anderen Welten aus der Zukunft und der Vergangenheit und sogar der Welt der Hölle. Tatsächlich befindet sich unterhalb des Klosters das Monster, was Monate zuvor ins Dach gestürzt ist. Es hat den Mönchen aufgetragen, Vorbereitungen für die Rückkehr Draculas zu schaffen. Konkret bedeutet dies einfach, es will den unendlichen Korridor öffnen, sodass tausende Monster in die Welt gelangen können und evtl. auch Dracula. Dazu benutzt das Monster letztendlich Seelen der Dorfbewohner, die durch Runen an ihren Häuser plötzlich im Höllenfeuer aufgehen und ruckzuck sterben. Also liegt es an Trevor, Sypha und letztlich auch an Saint Germain (der ein Magier ist) dem Einhalt zu gebieten. Großer Kampf gegen allerhand Monster und wahnsinnige Mönche.

      Den Klimax findet die Staffel in der 9. und 10. der insgesamt 10 Folgen. Gerade die 9. Folge ist doch sehr speziell. Denn da fährt die Staffel von 0 auf 100. Und lässt einen wirklich denken "What the fuck did I just watch??".

      Denn plötzlich fährt die Serie das auf, was bisher mal nur so am Rande erwähnt und ganz sporadisch angedeutet wird: Sex. Gut, wir sind hier nicht im Kindergarten und viele Filme und Serien enthalten Sex-Szenen, also eigentlich nicht Besonderes. Trotzdem ließ mich die 9. Folge echt verwirrt zurück. Sie bestand eigentlich nur aus Sex und Kampf, zwei der vier Handlungsstränge bestanden aus Sex, die anderen beiden aus Kampf/Action.
      Hector wurde von Leonore verführt, die diesen Schachzug genau geplant hatte und, damit's nicht zu hart am Arsch ist, ne große weiche Decke gleich mit in die Zelle brachte. In seiner Lust (was tut man da nicht alles im Rausch) schwor er ihr die Treue, sodass sie ihm, genau auf diesen Augenblick wartend, einen Sklavenring an den Finger steckte. Selbst Schuld, Hector. Selbst Schuld. Mit dem Sklavenring liegt er nun endgültig in den Fängen der Vampire, denn da er Loyalität zu Leonore (während seines Höhepunkts) schwor, sind nun alle Kreaturen, die er schmiedet, nicht nur loyal ggü. ihm, sondern auch ggü. ihr. Und den anderen drei Vampirschwestern inkl. Carmilla, da sie ebenfalls Ringe tragen, die mit dem Sklavenring verbunden sind. Hier wurde also Sex als Mittel der Fügung clever eingesetzt. Und das war auch die Stelle, die weniger verwirrend war, einfach weil sich sowas schon abzeichnete und logisch aufgebaut wurde.

      Leider war dies nicht beim anderen Handlungsstrang der Fall. Denn auch Alucard durfte in den "Genuss" der Lüste kommen und das mündete dann in einem Dreier mit Sumi und Taka. Ich bin immer noch verwirrt, ehrlich gesagt. Und dass liegt auch primär daran, dass das einfach so unvermittelt kam und nicht so wirklich in das Bild passte. Ehrlich nicht. Und vor allem nicht die Auflösung des Ganzen. Die Geschwister kommen eines Nacht plötzlich und unvermittelt in Alucards Schlafzimmer, faseln was von "Belohnung für seine Mühen", knutschen und schlafen beide mit ihm in ihren auf Glanz polierten Körpern, die zusätzlich aussehen, als hätte man sie mit Öl eingerieben....Nur um Alucard im Endeffekt (genau wie Hector) willenlos zu machen und ihn ans Bett zu fesseln. Wer jetzt denkt -Geil, SM!-, der wird enttäuscht. Denn Sumi und Taka sind einfach nur durchgeknallt und paranoid. Sie wollen Alucard töten, weil er ihnen nicht gezeigt hat, wie sie Magie verwenden und weil er sie angeblich belügt und ihnen bloß nicht zeigen will, wie man das Schloss bewegt. Das wäre ja eigentlich möglich und so. Und da alle auf der Welt die Geschwister betrügen und anlügen, nehmen sie automatisch an, dass auch Alucard dies tut, denn "wieso sollten wir glauben, dass es bei dir anders ist?". Logisch, oder? Ach ja, und sie wollen alle Geheimnisse von Alucard lüften und ihr eigenes Imperium(!) gründen. Es ist einfach so dumm. Diese Handlungsweise kommt völlig aus dem Nichts, selbst die Fragen vorher, ob man das Schloss bewegen kann und wann sie die Waffenkammer sehen und wie das mit der Magie ist, bauen keine logische Brücke zu dem auf, was sich einem in der 9. Folge in die Augen brennt. Das hätte man so viel besser einflechten und vor allem auch aufbauen können. Die ganze Zeit über befinden sich die drei auf freundschaftlicher Basis zueinander, die Geschwister sind nach außen nett ggü. Alucard und beschweren sich nur manchmal oder hinterfragen, warum er ihnen nicht alle Bereiche des Schlosses zeigt. Alucard sieht sie als seine Schüler. Sie rangeln nach einem Kampf miteinander wie kleine Kinder. Und dann plötzlich mündet das in einem großen sexualisierten WTF????-Moment? Ich weiß ja nicht. Es hätte diese Szene vor allem für Alucard nicht gebraucht, der im Endeffekt schon überaus froh schien, dass er nun nicht mehr allein im Schloss wohnen muss, sondern Gesellschaft hat, mit der er über viele Dinge reden kann und der er auch Wissen vermitteln kann, sodass das Gute an seinem Vater und eben auch an seiner Mutter in die Welt hinaus getragen wird. Vielleicht wollten die Storywriter etc. Alucard so darstellen, dass er so verzweifelt nach Gesellschaft und Liebe sucht, dass er sich soweit hinreißen lässt mit den beiden zu schlafen, weil er glücklich ist, dass sie ihm eben genau das geben. Und die Macher dachten genau das ist logisch und genau das würde Alucard auf jeden Fall tun. Aber hier läuft es eher auf eine zu schnelle und zusammengestauchte Handlung hinaus, bei der ein logischer Aufbau abhanden gekommen ist. Für mich erschließt sich aus den bisherigen Aktionen am Ende der 2. Staffel und in der 3. Staffel nicht wirklich, warum Alucard auf dieser Schiene fahren sollte und es nicht hätte einfach bei einem simplen, aber doch (freundschaftlich) innigen Verhältnis wie bei ihm und Trevor bzw. Sypha bleiben können. Mit denen hat er ja auch nicht geschlafen.

      Die logische Konsequenz aus diesem Ereignis ist, dass Alucard den Geschwistern mit seinem magischen Schwert die Kehlen durchschneidet, um sich zu retten. Danach liegt er weinend auf dem Boden, weil er dachte, dass er Freunde bzw. Gesellschaft gefunden hat, dann jedoch zutiefst verraten wurde. Frei nach dem Motto: Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.
      Was folgt nun daraus? Alucard spießt beide vor dem Schloss zur Warnung auf. Ganz nach dem Vorbild seines Vaters. Und das ist ein weiterer Punkt, der mir übel aufstößt. Die Befürchtung ist groß, dass nämlich Alucard wie sein Vater wird, die Menschheit verachtet und sich entweder zurückzieht oder zum Gegenschlag ausholt. Und dann wahrscheinlich auch letztendlich auf Trevor und Sypha treffen wird. Entweder können sie ihn bekehren und er kommt zur Vernunft oder es kommt zum Showdown zwischen beiden Parteien, der letztendlich im Frieden oder im Tod wahrscheinlich von Alucard mündet. Und davor habe ich gewissermaßen Angst. Denn schon allein mit der Verbitterung und der Gegenüberstellung von Trevor/Sypha und Alucard, würde die Staffel meines Erachtens nach in ein Klischee-Schema fallen. In den ersten beiden Staffeln wurden die Vampire gezeichnet durch Kaltblütigkeit, Grausamkeit, Mordlust. Dracula versuchte zunächst noch aus diesem Käfig auszubrechen, ging aber aus Verzweiflung und Wut über den Tod seiner Frau durch die Menschen in den "Ich töte aus Rache alle Menschen der Welt oder wenn nicht zumindest der Walachei"-Modus über. Carmilla und ihre Schwestern haben den Plan, einen 800-Meilen-Korridor zu errichten, in welchem sie alle Menschen wie Vieh halten, welches sie für ihre Ernährung heranziehen. Alucard wurde als das komplette Gegenteil aufgebaut, trotz seiner Vampirseite. Er wollte Dracula und seine Generäle aufhalten, weil seine Mutter es so gewollte hätte. Er wollte das Blutvergießen beenden. Er weinte am Ende der 2. Staffel aufgrund der Erinnerungen an seine Mutter und seine Kindheit und die Tragik, mit der dieser Kampf gegen seinen Vater zu Ende ging. Er wollte nur das Beste für Sumi und Taka und seine Grundeinstellung war friedlich ggü. der Menschheit. Und dann soll er auch auf diese dunkle Seite gezogen werden? Damit dann Trevor Belmont aus dem Hause Belmont als DER Monster- und Vampirjäger auftreten kann und er noch mehr bestärkt wird, dass alle Vampire ins Gras beißen müssen? Dann wäre es wirklich schade um die Serie.
      Oh-oh, ich weiß noch was, was genauso dämlich wäre! Wenn Alucard sich in einem finalen Kampf besinnt, sich dann aber opfert und Trevor und/oder Sypha rettet vor einem einstürzenden Objekt oder dem Angriff einer dritten Partei und dann einen dramatischen Tod stirbt. Es bleibt abzuwarten, was letztendlich passiert. Aber etwas Hoffnung ist in mir noch da, dass die oben genannten Dinge nicht passieren werden. Ich mag Alucard und daher schmeckt mir einfach sein Handlungsstrang der aktuellen Staffel inkl. der Folgen für die Zukunft überhaupt nicht. Zumal er sich offenbar mit so einer Zukunft weit weg von den Spielen bewegen würde, in denen er nie als Antagonist aufgetreten zu sein scheint.

      Um mich mal abzuregen, widme ich mich noch kurz den beiden sexlosen Handlungen von Trevor/Sypha und Isaac. Wobei, halt, Trevor und Sypha schlafen ja auch miteinander, aber das wird eher subtil gezeigt und folgte schon aus den Handlungen und Gesprächen der 2. Staffel. Aber back to the topic. Die eigentliche Tragik bei den Ereignissen rund um Trevor und Sypha kommt meiner Meinung nach nicht nur durch die Vorfälle mit dem endlosen Korridor, dem Kloster und den Nachtkreaturen hervor, sondern auch mit dem Dorf Lindenfeld an sich. Zum einen sind durch den Plan der Kreatur alle Menschen innerhalb des Dorfes verbrannt. Zum anderen kommt hier auch die wahre Natur des "Bürgermeisters" (im Englischen heißt er einfach nur Judge) zum Vorschein, der nämlich ein Serienkiller ist, der es auf kleine Kinder abgesehen hat und ihre Schuhe im Hinterzimmer seines Hauses sammelt. Geschockt von der Entdeckung realisieren Sypha und Trevor, dass sie eigentlich niemanden im Dorf retten konnten, denn alle sind entweder verbrannt oder gemeuchelt wurden. Die Menschheit zeigt hier wieder ihre dunkelsten und grausamsten Seiten. Vllt. die einzige Verbindung zur Alucard-Handlung, auch wenn das in keiner Weise die unlogischen Ereignisse dort relativiert.
      Und vllt. auch eine kleine indirekte Verbindung zur Isaac-Handlung, da dieser auf Menschen traf, die ihn und seine Monster sofort vertreiben und/oder angreifen wollten (irgendwie verständlich) oder, wie der alte Magier, andere willenlos gemachte Menschen wie Zombies auf ihn hetzten. Letztendlich hat er nun eine richtig große Armee an Nachtkreaturen, die er zur Rache an Hector nach Styria führen kann. Inwieweit zu diesem Kampf Trevor, Sypha und evtl. auch Alucard stoßen werden, kann ich nicht sagen.

      Ich hoffe aber einfach inständig, dass die 4. Staffel einiges gerade biegen wird.


      Fazit

      Staffel 3 reicht leider nicht an die ersten beiden Staffeln ran. Ich bringe die ersten beiden Staffeln gern als eine Einheit, weil im Endeffekt die 1. "Staffel" nur vier Folgen à 23 Minuten lang war, zu dessen Ende sich Alucard mit Trevor und Sypha verbündete. Trotzdem komme ich nicht umher, die 3. Staffel argwöhnisch zu betrachten. Es ist, als ob der Motor der Staffel lange Zeit nicht angesprungen ist, nicht mal ein bisschen, und als man es dann schließlich geschafft hat, hat man gleich mit voller Kraft aufs Gaspedal getreten, damit man noch der Erste im Ziel sein kann. Auf dem Weg zum Ziel hat man aber die Logik ein paar Mal übersehen und sie stattdessen voll umgenietet.

      Bitte, bitte lasst die 4. Staffel besser sein.

      Und aus der Erde singt das Kind

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Esper ()

    • Esper schrieb:


      Den Klimax findet die Staffel in der 9. und 10. der insgesamt 10 Folgen. Gerade die 9. Folge ist doch sehr speziell. Denn da fährt die Staffel von 0 auf 100. Und lässt einen wirklich denken "What the fuck did I just watch??".
      Also bin ich nicht der einzige, der das so empfunden hat. Ich habe die ersten 8 Folgen in einem durch gesehen und mir die letzten beiden für den darauf folgenden Tag aufgehoben und hatte dann irgendwie das Gefühl, ein völlig andere Serie zu schauen. Die Sache mit Hector war ja noch ganz in Ordnung, aber der Plot Twist rund um Alucards Handlung war meiner Meinung nach, einfach nur schwach und wirkte wie an den Haaren herbeigezogen.
      Alles in allem eine wirklich gute Serie (zumindest ab der 2. Staffel, die erste hat mich damals nicht so überzeugt), aber das Staffelfinale der 3. Staffel hätte man handlungstechnisch und auch visuell gerne überarbeiten können.
    • Ich finde Castlevania bisher komplett verschenkt.
      Trevors Vergangenheit, Alucards Ausbildung, allgemein deutlich mehr zu Dracula, vor Dracula mehr Story und mehr heftige Zwischenbosse, Generäle wären es theoretisch genug gewesen...

      Die Serie hat für meinen Geschmack zu viel Action, zu wenig Tiefe der Charaktere. Man hätte Draculas Tod mindestens bis Ende Staffel 3 "Verlegen" können. So hat man gefühlt nicht wirklich viel seiner Macht gesehen. Wirklich viel Verschenktes Potential, ich habe mich sehr lange an Final Fantasy 8 erinnert gefühlt, im nachhinein finde ich die Serie aber recht Flach.

      Die Spiele haben auch nur Aktion, aber eben auch deutlich mehr Zwischenbosse und man steht nicht schon am Ende von Staffel 2 vor Dracula. Mein Fazit ist, ich hätte mir von Dracula, Trevor einfach mehr Tiefgang erhofft
      Toss a Coin to your Witcher`
    • Inzwischen ist ja die vierte Staffel auf Netflix erschienen, womit diese Serie offiziell abgeschlossen wäre. Es wurde aber auch angekündigt, dass eine weitere Serie im Castlevania-Universum folgen soll...

      Nun, die dritte Staffel fand ich, wie wohl die meisten, eher durchwachsen, was vor allem an den völlig voneinander getrennten Handlungssträngen lag. Der ganze Strang rund um Alucard war so ziemlich für die Katz, was @Esper ja schon sehr ausführlich erläutert hat. Die Reise von Isaac lief auch nur so nebenher und zeichnete sich vor allem durch den WTF-Kampf am Ende der Staffel aus.

      Die Handlung rund um Hector war da schon deutlich unterhaltsamer, was vor allem aber an seiner "Beziehung" zu Lenore lag, die mit ihrem Charme durchaus zu gefallen wusste. Allerdings hatte sich hier ein ähnliches Problem aufgebaut wie mit Dracula in Staffel 2: der eigentliche Antagonist, in diesem Falle Carmilla, rückt völlig in den Hintergrund, um neu eingeführten Charakteren zu weichen, in diesem Falle die drei Schwestern von Carmilla, die es vielleicht gar nicht für die Handlung gebraucht hätte.

      Mein Favorit von den Handlungen in Staffel 3 war aber sicherlich das Abenteuer von Trevor und Sypha in Lindenfeld, wo sie es mit einem Kult rund um Dracula und den mysteriösen Saint Germain zu tun haben. Das war im Großen und Ganzen ein kleines Kapitel für sich, was mir aber in sich geschlossen durchaus gut gefallen hat. Es wusste zu verstören, aber hat auch nie wirklich über die Stränge geschlagen, zumindest nicht, dass ich mich jetzt noch groß entsinnen könnte nach einem Jahr. Die abstrusen Sachen in den anderen drei Handlungssträngen sind mir da schon eher (negativ) in Erinnerung geblieben.

      Wer jetzt nun hofft, dass das alles in Staffel 4 zu einem epischen Finale zusammengeführt wurde, der wird leider enttäuscht. Tatsächlich laufen hier nämlich nur die Stränge von Hector und Isaac wieder zusammen, sowie die von Alucard, Trevor, Sypha und Saint Germain, als hätte man hier eigentlich zwei komplett separate Geschichten. Es gibt zwar kleinere Verbindungen zwischen den Strängen, aber im Großen und Ganzen hat man hier zwei verschiedene Enden, die nichts miteinander zu tun haben.

      Und besonders die Handlung rund um Hector und Isaac wirkte hier etwas übereilt zu Ende geführt. Der Kampf zwischen Carmilla und Isaac war zwar echt super inszeniert, aber irgendwie war es das dann schon. Lenore hat in dieser Staffel nichts mehr vollbracht, außer rumzusitzen und hübsch auszusehen. Hector war zwar in der anderen Handlung rund um die Wiederauferstehung Draculas involviert, aber überlegt sich dann nach einem Gespräch mit Isaac, lieber ein Buch zu schreiben und sich dann zu Ruhe zu setzen. Und Carmillas Schwestern ziehen halt ohne Carmilla einfach schnell das Weite. Und irgendwie war es das dann einfach, wodurch das alles schon irgendwo antiklimaktisch wirkte, trotz des coolen Kampfes gegen Carmilla.

      Da war das Szenario rund um Draculas Schloss doch deutlich befriedigender, auch wenn der große Twist zum Finale, wo der eigentliche Antagonist offenbart wird, eine alberne Note mit sich brachte. Aber zumindest konnte Alucard mal wieder glänzen und wurde endlich mit seinen wahren Vampirjägerfreunden wiedervereint für ein paar wirklich coole und ein paar wirklich witzige Szenen. Besonders die drei wieder zusammen kämpfen zu sehen war sehr gelungen. Bei Sypha und Trevor fand ich nur die Handlung rund um Targoviste irgendwo lahm. Das führte gefühlt auch zu nichts, außer dass sie eben am Ende sich zu Alucard begeben und vorher ein paar neue Gadgets einsammeln konnten... Irgendwie schade.

      Aber im Großen und Ganzen hat mir die vierte Staffel dann doch besser gefallen als die Dritte, auch wenn alles nicht so wirklich an das Konstrukt von Staffel 1 und 2 herankommen will. Unterhalten war ich aber als jemand, der sich mit der Castlevania-Spielereihe nur minimal auskennt, durchaus und ich bin mal gespannt, was die nächste Serie bringen wird. Höchstwahrscheinlich wird es ja dann um eine andere Generation der Belmonts gehen, wo ich mir zum Beispiel vorstellen könnte, dass man hier die Handlung von Rondo of Blood und Symphony of the Night aufgreift, wo es dann primär um Richter Belmont und Alucard gehen würde. Aber mal schauen.
    • TourianTourist schrieb:

      Inzwischen ist ja die vierte Staffel auf Netflix erschienen, womit diese Serie offiziell abgeschlossen wäre. Es wurde aber auch angekündigt, dass eine weitere Serie im Castlevania-Universum folgen soll...

      Nun, die dritte Staffel fand ich, wie wohl die meisten, eher durchwachsen, was vor allem an den völlig voneinander getrennten Handlungssträngen lag. Der ganze Strang rund um Alucard war so ziemlich für die Katz, was @Esper ja schon sehr ausführlich erläutert hat. Die Reise von Isaac lief auch nur so nebenher und zeichnete sich vor allem durch den WTF-Kampf am Ende der Staffel aus.

      Die Handlung rund um Hector war da schon deutlich unterhaltsamer, was vor allem aber an seiner "Beziehung" zu Lenore lag, die mit ihrem Charme durchaus zu gefallen wusste. Allerdings hatte sich hier ein ähnliches Problem aufgebaut wie mit Dracula in Staffel 2: der eigentliche Antagonist, in diesem Falle Carmilla, rückt völlig in den Hintergrund, um neu eingeführten Charakteren zu weichen, in diesem Falle die drei Schwestern von Carmilla, die es vielleicht gar nicht für die Handlung gebraucht hätte.

      Mein Favorit von den Handlungen in Staffel 3 war aber sicherlich das Abenteuer von Trevor und Sypha in Lindenfeld, wo sie es mit einem Kult rund um Dracula und den mysteriösen Saint Germain zu tun haben. Das war im Großen und Ganzen ein kleines Kapitel für sich, was mir aber in sich geschlossen durchaus gut gefallen hat. Es wusste zu verstören, aber hat auch nie wirklich über die Stränge geschlagen, zumindest nicht, dass ich mich jetzt noch groß entsinnen könnte nach einem Jahr. Die abstrusen Sachen in den anderen drei Handlungssträngen sind mir da schon eher (negativ) in Erinnerung geblieben.

      Wer jetzt nun hofft, dass das alles in Staffel 4 zu einem epischen Finale zusammengeführt wurde, der wird leider enttäuscht. Tatsächlich laufen hier nämlich nur die Stränge von Hector und Isaac wieder zusammen, sowie die von Alucard, Trevor, Sypha und Saint Germain, als hätte man hier eigentlich zwei komplett separate Geschichten. Es gibt zwar kleinere Verbindungen zwischen den Strängen, aber im Großen und Ganzen hat man hier zwei verschiedene Enden, die nichts miteinander zu tun haben.

      Und besonders die Handlung rund um Hector und Isaac wirkte hier etwas übereilt zu Ende geführt. Der Kampf zwischen Carmilla und Isaac war zwar echt super inszeniert, aber irgendwie war es das dann schon. Lenore hat in dieser Staffel nichts mehr vollbracht, außer rumzusitzen und hübsch auszusehen. Hector war zwar in der anderen Handlung rund um die Wiederauferstehung Draculas involviert, aber überlegt sich dann nach einem Gespräch mit Isaac, lieber ein Buch zu schreiben und sich dann zu Ruhe zu setzen. Und Carmillas Schwestern ziehen halt ohne Carmilla einfach schnell das Weite. Und irgendwie war es das dann einfach, wodurch das alles schon irgendwo antiklimaktisch wirkte, trotz des coolen Kampfes gegen Carmilla.

      Da war das Szenario rund um Draculas Schloss doch deutlich befriedigender, auch wenn der große Twist zum Finale, wo der eigentliche Antagonist offenbart wird, eine alberne Note mit sich brachte. Aber zumindest konnte Alucard mal wieder glänzen und wurde endlich mit seinen wahren Vampirjägerfreunden wiedervereint für ein paar wirklich coole und ein paar wirklich witzige Szenen. Besonders die drei wieder zusammen kämpfen zu sehen war sehr gelungen. Bei Sypha und Trevor fand ich nur die Handlung rund um Targoviste irgendwo lahm. Das führte gefühlt auch zu nichts, außer dass sie eben am Ende sich zu Alucard begeben und vorher ein paar neue Gadgets einsammeln konnten... Irgendwie schade.

      Aber im Großen und Ganzen hat mir die vierte Staffel dann doch besser gefallen als die Dritte, auch wenn alles nicht so wirklich an das Konstrukt von Staffel 1 und 2 herankommen will. Unterhalten war ich aber als jemand, der sich mit der Castlevania-Spielereihe nur minimal auskennt, durchaus und ich bin mal gespannt, was die nächste Serie bringen wird. Höchstwahrscheinlich wird es ja dann um eine andere Generation der Belmonts gehen, wo ich mir zum Beispiel vorstellen könnte, dass man hier die Handlung von Rondo of Blood und Symphony of the Night aufgreift, wo es dann primär um Richter Belmont und Alucard gehen würde. Aber mal schauen.


      Ich finde es echt interessant, dass du die exakt gleichen Gedanken zur 4. Staffel hast wie ich. Ich fand ebenfalls, dass die Story rund um Isaac übereilt zu Ende gegangen ist und dass der Teil in Tragoviste etwas unnötig war. ^^

      Doch im Großen und ganzen hat mir die Staffel gut gefallen, auch wenn ich öfter das Gefühl hatte, dass man das Ende herbeizwang und die Macher der Serie ursprünglich gerne weitere Staffeln gedreht hätten.

      Das Ende mit Dracula und Lisa fand ich irgendwie schön, auch wenn ich mich frage, wie sie nun eine weitere Serie im selben Universum mit einem "gütigen" Dracula drehen wollen.
    • Ich kann mich den Ausführungen von @TourianTourist ebenfalls anschließen.


      Die 4. Staffel hat einiges besser gemacht als die 3. Staffel. Mir hat es wirklich gefallen, dass Alucard mehr Screentime bekommen hat und am Ende mit Belmont und Sypha wieder das Trio von einst bildete. Die Kampfanimationen waren wirklich klasse. Gut, das Ende um Belmont konnte man leicht vorherahnen, dennoch war es an sich in Ordnung, jetzt sind sie ja alle happy, Sypha und Belmont werden Eltern, Alucard ist auch nicht mehr alleine und hat jetzt auch gewissermaßen eine erfüllende Aufgabe. Der Tod hat mir auch sehr gefallen, man könnte meinen, er redet immer bedeutungsschwanger, aber er hat doch tatsächlich einfach nur die Schnauze voll und ist daher in seinem Wortschatz auch nicht so nett.


      Mir ist allerdings aufgefallen, dass trotzdem einige Charaktere und/oder Handlungen wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen wurden. Hier gleicht sich einiges mit meinen Vorrednern, dennoch möchte ich das wieder etwas ausführen, sonst komme ich hier durcheinander^^



      1. Carmilla und die Vampirschwestern



      Carmilla Who? Ach ja, diejenige, die in der 3. Staffel so groß aufgebaut wurde als DIE Gegenspielerin mit ihrem Plan, diesen Korridor mit Menschen wie Vieh zu errichten. Die dafür unbedingt Hector und seine Nachtkreaturen brauchte und da sie Hector am Ende der 3. Staffel durch Lenore in ihrer Gewalt hatte, schien das Ganze Früchte zu tragen. Nun *hust*. Erste heiße Kartoffel. Ich weiß nicht, was sich die Macher dachten, ob sie sich sagten, dass sie diesen Strang scheiße finden, und was mit Dracula wäre viel besser, ob ihnen die Ideen ausgegangen sind…keine Ahnung. Die vier großen Vampirschwestern – mächtig, stark, gerissen – werden aufgesplittet und abgefrühstückt. Ich kanns leider nicht anders sagen. Lenore hat gar keine Rolle mehr, sie sitzt einfach nur da, ihr ist langweilig, sie kann nichts machen. Striga und Morana sind erst irgendwo in der Pampa. Dann kommen sie zurück und ich denke erst, sie kommen vllt. noch im richtigen Moment in den großen Kampf mit Carmilla…Aber nein. Sie sehen ihren Tod, die große Explosion, denken sich ja is jetzt eh zu spät, wenn Carmilla schon tot ist, dann ist es auch Lenore. Tschüssikowski.


      Ey, da hätte man so viel noch machen können. Allein diese geile, lichtundurchlässige Rüstung von Striga, die hatte ihren einzigen Auftritt gegen ein paar arme Bauern! Wo Striga selber sagt, dass diese sich nicht vor dem Tod fürchten, sondern davor, nichts unternommen zu haben, nicht ihre Familien beschützt zu haben. Mensch, man vergeudet hier einiges an Potential. Nur weil jetzt plötzlich Dracula bzw. seine Erweckung im Vordergrund stehen. Und Lenore hat jetzt auch keinen Bock mehr und lässt sich lieber am Ende von der Sonne einäschern.


      Alle großen Vampirschwestern aus dem Spiel genommen – keiner ist hier mehr Antagonistin, keiner hat in dieser Staffel wirklich was zu melden. Meines Erachtens hätte man das auf dem 800 Meilen Korridor belassen und Carmilla nicht in die „Ich will die ganze Welt“ Schublade quetschen sollen. Dann wäre die 4. Staffel gut geeignet gewesen, um Carmilla und ihre Schwestern am Ende zu vernichten. Und dann hätte man sich meinetwegen auf die Erweckung Draculas in einer 5. Staffel fokussieren können.

      2. Hector


      Und hier ziehen wir gleich die Linie zu Hector. Man hat ne ganze Staffel gebraucht, um ihn zu „überzeugen“, Nachtkreaturen für Carmilla und ihre Schwestern zu schmieden. Ne ganze Staffel. Dann braucht er Ewigkeiten, um einen Hammer zum Schmieden zu schmieden. Dann kommt Isaac, macht Remmidemmi, und dann fällt Hector ein, dass er ja seinen Finger abschneiden kann, um die von ihm geschmiedeten Nachtkreaturen zurückzuhalten. Fällt ihm ja früh ein. Mal ehrlich, was wäre passiert, wenn er das früher getan hätte? Noch mal hätte er sich sicherlich nicht verführen lassen (und wenn, wäre er noch dümmer, als die Polizei erlaubt). Und offenbar hätte es auch nicht funktioniert, ihm mit Gewalt den Ring überzustülpen, sonst wäre das viel früher passiert. Aber jetzt, da alles vorbei ist, will er ein Buch schreiben – coolio! Tu dir keinen Zwang an. Deinen aus dem Nichts kommender Plan, Dracula zum Leben zu erwecken, hat dir Isaac ja in ein paar Sekunden ausgeredet.

      3. Isaac


      Auch Isaac kommt leider für meinen Geschmack in der Staffel zu kurz. Noch in der letzten Staffel von Ort zu Ort gezogen, gejagt, vertrieben, kämpft er am Ende gegen einen wahnsinnigen Magier und seine Zombiemenschen. Und jetzt – naja, Hector will er doch nicht töten, aber Carmilla und nach dem ihm das dann in einer wirklich stark animierten Kampfszene (und das mein ich wirklich positiv) gelingt, sagt er sich – ja kein Bock mehr auf Blut und Tod, ich will mir jetzt eine Zukunft aufbauen. *Seufz* Wobei ich hier sagen muss, dass ich das noch am ehesten verschmerzen kann.


      4. Alucard

      Kommen wir zu meinem Sorgenkind Alucard. Ich bin heilfroh, dass meine Befürchtungen nach der 3. Staffel nicht wahrgeworden sind. Das er nicht in die Klischee-Kiste gefallen ist und sich nicht gegen die Menschheit und gegen Trevor/Sypha gestellt hat. Ich bin eigentlich ganz zufrieden, wie die Staffel mit ihm abschließt, dass da nun ein Dorf vor dem Schloss gebaut wird und er wirklich nicht mehr alleine ist – und ihm auch keine paranoid gewordenen Menschen an den Kragen wollen. Wirklich, ich freue mich. Aber ich komme nicht umhin, zu bemerken, dass auch hier die Macher nicht so recht wussten, was sie wollen. Die 3. Staffel schließt ja mit seinem sehr schwachen Handlungstrang ab, dennoch wird die letzte Szene unheilvoll aufgebaut. Die Szene, in der Alucard Sumi und Taka vor dem Schloss aufspießt und meint, dass die beiden Leichen wunderbar als Abschreckung dienen… „Aber so geht es auch – für meinen toten Vater“. Heiße Kartoffel Numero 4. Und wie wird diese Szene weitergeführt? Ein kurzer Blick auf die Leichen vor dem Tor, an denen nur noch die Haut hängt und eine Offscreen-Erklärung an die Dorfchefin Greta während des Marsches vom Dorf zum Schloss: Alucard:„Ich muss zu meiner Schande gestehen […]“, Greta: „Ich hatte auch schon mal einen Freund und eine Freundin gleichzeitig, aber sie wollten mich nicht umbringen. Das heißt doch, seine Frau hat mich mit einer Mistgabel bedroht“ Aha…ahahahahaha. Lachen, grinsen, alles halb so wild! Handlung Staffel 3 in einem Witz erzählt. Nice. Wenn ich Alucards ersten Auftritt beim Pinkeln vor dem Schloss an die 1. Folge der 3. Staffel anhängen würde, würde das keinem auffallen und man hätte sich diesen Mist ersparen können.

      Ich weiß, dass ich damals geschrieben habe, dass meine Befürchtung groß ist, dass Alucard in diese Klischee-Kiste als böser/verbitterter Vampir fallen kann. Da könnte man doch sagen „Sei doch froh, dass es nicht so gekommen ist! Du wolltest es doch auch nicht!“ Natürlich wollte ich es nicht. Ich bin persönlich froh, dass man es nicht weiterverfolgt hat, was die 3. Staffel hier einem ins Gesicht gespuckt hat. Aber es hätte, wie gesagt, auch überhaupt nicht die Handlung in der 3. Staffel geben müssen. Von der logischen, neutralen Perspektive her, haben die Ereignisse um ihn in der 3. Staffel überhaupt keine Relevanz für irgendwas gehabt. Sie wurden abgetan als eine Phase, die Vampire vllt. in ihrer Pubertät haben. Die aber nicht weiter tragisch ist. Passiert halt mal. Wie ins Bett nässen oder so. Wieso bauscht man das also in der 3. Staffel auf? Vielleicht haben die Macher danach selber gemerkt, dass sie Mist verzapft haben. Aber es zeigt mir leider, dass sie es hier nicht schaffen, eine Handlung vom Anfang bis zum Ende zu durchdenken. Und damit meine ich wirklich von Anfang an.


      Vllt. klopfen Dracula und seine Frau in 50 Jahren an der Tür vom Sohnemann und überraschen ihn mit Kaffee und Kuchen.



      Das sind viele Kritikpunkte, mal mehr mal weniger tragend. Und vllt klingt es auch dramatischer, als es eigentlich ist.^^
      Dennoch macht die 4. Staffel einiges besser als die 3. Ich würde sie trotzdem hinter den ersten beiden Staffeln einordnen, die ich ja als eine Einheit betrachte. Die 4. Staffel schließt nicht mit einem mega Finale ab. Aber das Finale, was uns präsentiert wurde, ist für mich trotzdem in Ordnung, damit kann ich leben, damit kann ich ganz gut abschließen.

      Und aus der Erde singt das Kind
    • Esper schrieb:

      2. Hector



      Und hier ziehen wir gleich die Linie zu Hector. Man hat ne ganze Staffel gebraucht, um ihn zu „überzeugen“, Nachtkreaturen für Carmilla und ihre Schwestern zu schmieden. Ne ganze Staffel. Dann braucht er Ewigkeiten, um einen Hammer zum Schmieden zu schmieden. Dann kommt Isaac, macht Remmidemmi, und dann fällt Hector ein, dass er ja seinen Finger abschneiden kann, um die von ihm geschmiedeten Nachtkreaturen zurückzuhalten. Fällt ihm ja früh ein. Mal ehrlich, was wäre passiert, wenn er das früher getan hätte? Noch mal hätte er sich sicherlich nicht verführen lassen (und wenn, wäre er noch dümmer, als die Polizei erlaubt). Und offenbar hätte es auch nicht funktioniert, ihm mit Gewalt den Ring überzustülpen, sonst wäre das viel früher passiert. Aber jetzt, da alles vorbei ist, will er ein Buch schreiben – coolio! Tu dir keinen Zwang an. Deinen aus dem Nichts kommender Plan, Dracula zum Leben zu erwecken, hat dir Isaac ja in ein paar Sekunden ausgeredet.
      Ich stimme dir und TT in fast allem zu. Die Szene mit dem Finger abschneiden wird hier aber falsch bewertet. Er braucht ein Schmiedemesser o.ä. um sich aus dem Bann zu lösen. Er bitte auch explizit darum. Es war fließend im Dialog eingebaut daher nicht explizit hervorgehoben, aber eine hohe Magie braucht auch hohe Magie um gebrochen zu werden. (Da wurde ich allerdings selbst von einem deutlich älteren Semester belehrt, welcher die Spiel tatsächlich auch gespielt hat.)
      Do you wanna play with us ?


    • Wenn der Finger vom Rest getrennt ist, besteht immer noch eine Verbindung zum Körper und die kann nur getrennt werden, wenn der Schnitt mit einem Schmiedemesser gemacht wird oder wie kann ich das verstehen? ?(
      Für mich als Laien wird das nicht erkennbar. Wenn man nur so den Ring zerstören könnte, okay, aber um den Finger abschneiden? Die Magie des Messers wurde ja benutzt, um den Blutfluss zu stoppen. Beim Abschneiden des Fingers unterhalb des Rings hat man nichts dergleichen gesehen.

      Und aus der Erde singt das Kind