Noland schrieb:
Der Vergleich mit Zou hinkt auch, denn dort ging es den Beast Pirates um das pure Gemetzel. Das kann man aber nicht auch auf das Gefängnis beziehen, weil sie die Insassen dort für die Waffenproduktion brauchen und Ruffy in Kaidous Bande soll, sobald sein Wille durch Queen gebrochen ist. Würde man die Gefangenen ebenso foltern, wie auf Zou, obwohl sie sich unterwerfen und ihre Arbeit erledigen, entfiele der komplette Zweck des Gefängnisses.[/b]
Vielleicht ist da etwas in meinem Post auch nicht so richtig rübergekommen... Ich kann diesen ganzen Handlungsabschnitt mit dem Gefängnis als Ganzes einfach überhaupt nicht ernst nehmen. Das hat mit der gesamten Konzeption rund um diesen Handlungsabschnitt zu tun. Du erörterst völlig richtig, dass Luffy in ein Gefängnis geworfen wird, dass scheinbar darauf ausgelegt ist Gefängnisinsassen über längere Zeiträume schuften zu lassen, bis sie brechen und sich womöglich freiwillig in den Tod begeben, oder (sofern sie für Kaido von Wert sein könnten) sich dem Kaiser anschließen. Stelle ich nicht in Frage!
Du erörterst völlig richtig, dass die Gefängniswarter als hohle Schläger dargestellt werden, welche nichts an ihrer Handlungsweise änderten, nachdem Luffy und Kid das Gefängnis in ihren persönlichen Abenteuerspielplatz verwandelten. Schlimmer noch... Sie sind, was ihre dargestellte Stärke angeht den zwei Rookies kein Stück gewachsen. Sie gehen unter. Folglich kehrt Oda die Rollenverteilung eines eigentlichen Opfers (da gefangen mit Seesteinhandschellen und rationierten Mahlzeiten) in die Rolle des Bestrafers. Luffy lässt die Gefängnisinsassen für ihre starkemäßige und intellektuelle Inkompetenz büßen und kommt bis jetzt[/b] ungeschoren davon. Die vergangene Handlung ist allerdings geschrieben, es ist geschehen, also unumkehrbar. Wie sagt man so schön: Du bekommst keine zweite Chance für den ersten Eindruck.
Nun komme ich zu meinem eigentlichen Punkt... Gegen deine inhaltlich zu Großteilen völlig richtige Schlussfolgerung kann ich nichts sagen, da sie wie ich schon oben geschrieben habe Fakt ist.
Narrativ ist dieser Handlungsstrang aber (in meinen Augen) absolut inkonsistent. Warum wird Luffy überhaupt von Oda in eine Kurzzeitgefangenschaft geschickt, wenn der Ort des Geschehens erst langfristig seine Wirkung entfalten kann? Dann steck Luffy in ein dunkles Loch und lass ihn dort halb verhungern... Nein Oda wählt hier einen fragwürdigen Weg, durch den die Beast Piraten konträr zu ihrem bisherigen Auftreten rüberkommen. Darüber hinaus nutzt er seine Chance nur bedingt, den Rest der SH vernünftig in Szene zu setzen, nachdem er den Kapitän plotbedingt erstmal in einen (vermeintlichen) Nebenschauplatz verfrachtete. Er springt ständig zurück in diesen Handlungsstrang... Die Smileuser stellen - bis auf die Elefanten smile im jetzigen Kapitel - keine Bedrohung dar. Sind in ihrem Design auch eher fragwürdig, angefangen bei der Löwensmile, bei der ein zweiter Kopf aus dem Bauch wuchert bis hin zu der unsäglichen Hipposmile, die ebenfalls ziemlich missgestaltet wirkt. Ich habe mir da eher ein Design ähnlich der vom Sheepshead vorgestellt. Gefiel mir einfach auf den ersten Blick deutlich besser.
Wie dem auch sei... Die oben genannten Gründe sind (neben den kopflosen, fast sorglosen SH... Bekomme jetzt schon Angst, wenn ich daran denke, dass Sanji womöglich nur fort ist, weil er wie ein kleines Kind unsere zwei weiblichen SH bespannen muss... ) alle ein Faktor, warum der Frust bei mir in Bezug auf den Wano Arc, das Gefängnis und die Beast Piraten als solche sehr tief sitzt. Das hat allerdings mit den Entscheidungen des Autors zu tun, wie er sein Gesamtkonstrukt rund um Wano aufbaut bzw. aufgebaut hat.
Alles das ist natürlich nur meine Meinung/Interpretation der derzeitigen Lage.
Life ain´t easy, but it´s a kind of joy!
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