Ich muss @Macross teilweise zustimmen.
Gerade der Handlungsstrang um Galadriel ist (1) billig und (2) der Figur unwürdig.
Galadriel sollte im Alter von über 5000 Jahren* und nachdem sie ca. 500 Jahre bei Melian der Maia in Doriath verbracht und von ihr gelernt hat, wesentlich weiser und diplomatisch versierter sein. Galadriel wirkt wie eine generische "starke" Frauenfigur, die von Männern geschrieben wurde, die keine Ahnung haben, wie man starke Frauenfiguren schreibt. Nicht, dass ich davon Ahnung hätte, aber ich behaupte doch, ich erkenne, wenn eine Figur schlecht geschrieben ist. Rache ist (bisher) das einzige Merkmal, dass Galadriels Charakter (in der Serie) ausmacht. Die merkwürdige Slow-Motion-Szene in der dritten Folge, in der Galadriel mit Elendil über den Strand reitet, hat zwar bei mir den Eindruck erweckt, dass unter diesem Mantel mehr steckt, aber bisher (Stand Folge 4) ist da nicht mehr gekommen. Jetzt nimmt Galadriel, die im Dritten Zeitalter und mE schon im Zweiten Zeitalter die weiseste Noldo in Mittelerde sein sollte, auch noch Ratschläge von Halbrand an. Auch hier zeigt sich deutlich, dass die Serienmacher keine eigenständigen Frauenfiguren schreiben können. Denn es ist erneut ein Mann, der Galadriel auf die richtige Idee bringt.
Dann gab es in der dritten Folge auch noch die Szene in der Halle der Weisheit, in der Galadriel herausfindet, dass Saurons Zeichen gar kein Zeichen, sondern ein Wegweiser bzw. eine Karte ist. Diese Szene hat mich an den Dolch aus The Rise of Skywalker erinnert. In negativster Hinsicht. Mal abgesehen davon, dass die Szene es so darstellt als würde Sauron auf Befehl Morgoths hin sein Reich Mordor errichten, ist das alles einfach nur extrem schlechtes Storytelling.
Was ich insbesondere nicht verstehe ist, warum man Galadriels tolle Geschichte im Zweiten Zeitalter für diesen billigen und generischen Racheplot geändert hat. Galadriel ist stolz und verweigert die Rückkehr nach Valinor (oder diese wird ihr von den Valar verweigert), denn sie will ein eigenes Valinor in Mittelerde erschaffen. Ein zeitloses Reich unter ihrer Herrschaft, in dem alles ewig blüht. Den Racheplot oder überhaupt den actionlastigen Galadrielplot hätte man mE auch gut an Celebrían, Galadriels Tochter mit Celeborn, abgeben können. Zu dieser hätte auch das Casting von Morfydd Clark besser gepasst, denn Celebrían ist nur ca. 300 Jahre jünger als Elrond, während zwischen Elrond und Galadriel beinahe 1800 Jahre Altersunterschied liegen... Wo sind Celebrían und Celeborn überhaupt?
Auch wenn das alles sehr negativ klingt, so muss ich trotzdem hervorheben, dass die Serie vieles richtig macht. Bspw. die Dialoge bei den Zwergen oder auch Arondir, der weint, wenn er einen Baum fällt. Allgemein denkt die Serie die Lore gut weiter. Andererseits zieht sie die bestehende Lore durch den Fleischwolf. Die Serie macht vieles richtig, aber nicht das, was mir wichtig ist...
*= Ich gehe davon aus, dass die Serie ungefähr im Jahre 3250 des Zweiten Zeitalters spielt.
Gerade der Handlungsstrang um Galadriel ist (1) billig und (2) der Figur unwürdig.
Galadriel sollte im Alter von über 5000 Jahren* und nachdem sie ca. 500 Jahre bei Melian der Maia in Doriath verbracht und von ihr gelernt hat, wesentlich weiser und diplomatisch versierter sein. Galadriel wirkt wie eine generische "starke" Frauenfigur, die von Männern geschrieben wurde, die keine Ahnung haben, wie man starke Frauenfiguren schreibt. Nicht, dass ich davon Ahnung hätte, aber ich behaupte doch, ich erkenne, wenn eine Figur schlecht geschrieben ist. Rache ist (bisher) das einzige Merkmal, dass Galadriels Charakter (in der Serie) ausmacht. Die merkwürdige Slow-Motion-Szene in der dritten Folge, in der Galadriel mit Elendil über den Strand reitet, hat zwar bei mir den Eindruck erweckt, dass unter diesem Mantel mehr steckt, aber bisher (Stand Folge 4) ist da nicht mehr gekommen. Jetzt nimmt Galadriel, die im Dritten Zeitalter und mE schon im Zweiten Zeitalter die weiseste Noldo in Mittelerde sein sollte, auch noch Ratschläge von Halbrand an. Auch hier zeigt sich deutlich, dass die Serienmacher keine eigenständigen Frauenfiguren schreiben können. Denn es ist erneut ein Mann, der Galadriel auf die richtige Idee bringt.
Dann gab es in der dritten Folge auch noch die Szene in der Halle der Weisheit, in der Galadriel herausfindet, dass Saurons Zeichen gar kein Zeichen, sondern ein Wegweiser bzw. eine Karte ist. Diese Szene hat mich an den Dolch aus The Rise of Skywalker erinnert. In negativster Hinsicht. Mal abgesehen davon, dass die Szene es so darstellt als würde Sauron auf Befehl Morgoths hin sein Reich Mordor errichten, ist das alles einfach nur extrem schlechtes Storytelling.
Was ich insbesondere nicht verstehe ist, warum man Galadriels tolle Geschichte im Zweiten Zeitalter für diesen billigen und generischen Racheplot geändert hat. Galadriel ist stolz und verweigert die Rückkehr nach Valinor (oder diese wird ihr von den Valar verweigert), denn sie will ein eigenes Valinor in Mittelerde erschaffen. Ein zeitloses Reich unter ihrer Herrschaft, in dem alles ewig blüht. Den Racheplot oder überhaupt den actionlastigen Galadrielplot hätte man mE auch gut an Celebrían, Galadriels Tochter mit Celeborn, abgeben können. Zu dieser hätte auch das Casting von Morfydd Clark besser gepasst, denn Celebrían ist nur ca. 300 Jahre jünger als Elrond, während zwischen Elrond und Galadriel beinahe 1800 Jahre Altersunterschied liegen... Wo sind Celebrían und Celeborn überhaupt?
Auch wenn das alles sehr negativ klingt, so muss ich trotzdem hervorheben, dass die Serie vieles richtig macht. Bspw. die Dialoge bei den Zwergen oder auch Arondir, der weint, wenn er einen Baum fällt. Allgemein denkt die Serie die Lore gut weiter. Andererseits zieht sie die bestehende Lore durch den Fleischwolf. Die Serie macht vieles richtig, aber nicht das, was mir wichtig ist...
*= Ich gehe davon aus, dass die Serie ungefähr im Jahre 3250 des Zweiten Zeitalters spielt.
"Do you know what heroes are? Say there is a chunk of meat. Pirates will have a banquet and eat it. But heroes will share it with other people. I want all the meat!"
-Monkey D. Ruffy
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