smoker976 schrieb:
Was mich persönlich wundert ist immer der Ruf nach Folter. Ich kann ihn zwar zum Teil verstehen, allerdings ist es immer noch One Piece und nicht Game of Thrones.
Kaido hat das Ziel aber - nach seinem eindeutigen Sieg über Ruffy - ganz klar und absolut unmissverständlich formuliert: Ruffy soll gebrochen werden, um ihn zu einem formidablen Soldaten für die eigenen Reihen zu formen. Ruffy ist derweil inoffizieller, fünfter Kaiser und erst kürzlich Linlin - einem anderen Yonkou - auf der Nase herumgetanzt und ihren stärksten Mann im Zweikampf besiegt. Die Kluft zwischen den Kommandanten und Kaisern mag enorm sein, nichtsdestotrotz erkannte er die Stärke Ruffys an, nachdem er diesen besiegt hat. Dass man für Ruffy da dieselben Anforderungen stellt, wie für alle anderen Häftlinge, bleibt unverhältnismäßig und damit unverständlich.
Es wäre durchaus möglich, dass Kaido eventuell - denn mit absoluter Sicherheit wissen wir das noch gar nicht - auf der Suche nach einem starken Gegner ist, diesen in Ruffy nun erkannt hat und ihn hier bewusst fördern will, aber wozu dann dieses Laientheater gegenüber seinen eigenen Leuten? Wieso gibt er dann vor Ruffy psychisch brechen zu wollen, um ihn in seine eigenen Reihen einzugliedern? Was sein Gefolge von ihm hält, kann dem doch völlig egal sein. Lassen die einen dummen Spruch folgen, spielt der halt wieder ne Runde Baseball mit denen.
Der Gefängnisplot wirkt aufgrund eben jener Aussage bisher absolut inkonsequent und wird daher auch - zurecht - allgemein inzwischen als eine Art Feriencamp für Ruffy tituliert. Man müsste Ruffy ja nicht einmal körperlich entstellen - denn das wäre auch überaus kontraproduktiv mit Blick auf das gegebene Ziel, das auch von Queen zuletzt immer mal wieder benannt wurde - aber wieso lässt man ihn die ganze Zeit einfach machen? Der Junge sagt ja selber - und zeigt dies gerade auch überdeutlich den anwesenden Wärtern - dass er seinen Gefängnisaufenthalt als Trainingsphase betrachtet. Die Beast-Piraten büßen hier daher enorm an Glaubwürdigkeit ein, da das übergeordnete Ziel komplett verfehlt wird. Statt Ruffy psychisch zu schwächen, wird er physisch gestärkt.
Oda wird gemerkt haben, dass Ruffy noch immer viel zu weit davon entfernt ist, um für Kaido eine ernsthafte Bedrohung darzustellen. Die Onehit-Klatsche hat das deutlich gemacht. Also muss er stärker werden. Leider geschieht dies aber auf Kosten der Beast-Piraten, wodurch die Hauptantagonisten des Arcs komplett abgewertet werden. Und je länger sich der Gefängnisplot zieht, desto schlimmer scheint es zu werden.
Diese Grube hat sich Oda aber - mit Linlin und Kaido, die beide viel zu übermächtig angelegt worden sind - selbst geschaufelt. Und je länger es dauert, desto geringer ist die Hoffnung bei mir, dass Oda den Karren da nochmal sauber rausgezogen bekommt.