OneBrunou schrieb:
Mal davon abgesehen, dass Kanjuuro und Raizo eigentlich zumeist wie die Anhängsel von Kinemon rübergebracht worden sind, primär in dessen Schatten standen, hat Oda Kinemon und Denjiro keineswegs bereits abgehandelt. Ich finde hier schießt du mit deiner Argumentation auch ein Stück weit über das Ziel hinaus.I_love_Nami schrieb:
Auch sorgt 1 Kapitel für jeden jetzt nicht gerade für eine ausführliche Backstory. Das wäre nur ein Kratzen an der Oberfläche. Auch sind mit Kinemon und Denjiro ja schon 2 der 9 abgehandelt.
Im aktuellen Kapitel kriegen wir zu sehen, wie sich ein Teil der Retainer auf Wano zusammengefunden hat und wo eben jene Figuren sich zuvor herumgetrieben haben. Wie ihr Leben aussah, bevor sie auf Oden getroffen sind. Während Ashura sich Oden angeschlossen hat, weil er dessen Stärke anerkannte und zu schätzen wusste, was er für Kuri getan hat, dass er dieser Region den Frieden gebracht hat, waren Kanjuuro, Raizo, Kiku und Izo allesamt von der Gesellschaft ausgestoßen worden. Sie alle lebten in den Schatten des Landes, hatten keine Zugehörigkeit, kein Zuhause. Ähnlich Denjiro, der als Waisenkind auf den Straßen des Flower Capital umherstreifte. Genauso wie Kinemon, der als Bandit irgendwie über die Runden kommen musste. Ebenso erging es auch Oden, der zuvor von seinem Vater ins Exil geschickt worden war. Also schlossen sie sich ihm an, um eben genau das zu finden: Heimat. Einen Platz, an den sie gehörten. Erst waren es die Menschen, die Gesellschaft, in der sie sich unter Oden wiederfanden. Am Ende wurde aber eben auch - durch dem Zutun ihres zukünftigen Daimyo - Kuri ihr Zuhause.
Oda hat das in diesem Kapitel eigentlich relativ geschickt gelöst, in dem er uns kurz erklärt hat, wo die einzelnen Retainer hergekommen sind und wie ihr Leben vor Oden ausgesehen hat. Und er hat jedem von ihnen - ausgenommen Ashura, der eben aus anderen Gründen dazugestoßen ist - im Grunde dasselbe Kreuz zutragen gegeben. Dass sie kein Zuhause hatten, im Dunkeln lebten. Von der Gesellschaft ausgeschlossen. Mehr hat es hier mMn gar nicht gebraucht.
Das enge Band, das die Retainer zu Oden gepflegt haben, wird gewiss nicht nur daraus entstanden sein. Hier hat es aber ihren Ursprung, weswegen es imo auch unnötig gewesen wäre, wenn Oda das Ganze über 3 - 5 Kapitel gestreckt hätte. Mehr Seiten bedeuten nicht zwangsläufig auch mehr Inhalt.
Es gibt noch diverse, offene Punkte, denen sich der Flashback - voraussichtlich - widmen wird. Und damit auch mehr als genug Möglichkeiten, um den einzelnen Retainern weiteren Tiefgang zu verleihen.
Dass Kanjuro und Raizo bisher als Anhängsel von Kinemon rüberkommt, liegt einfach nur daran, dass wir die beiden nie mit irgendwelchen anderen Personen in Kontakt treten sehen. Auch von der Vergangenheit mit Oden gibt es bisher nichts. Wie sollen man sie da bitte anders bewerten? Lass sie doch mal mit den anderen Retainern sprechen, damit sie vielleicht mal über die gemeinsame Vergangenheit reden und endlich einen Charakter und Persönlichkeit bekommen. Im Moment haben die beiden nämlich so viel Persönlichkeit, wie ein leeres Blatt Papier. Man weiß eigentlich gar nichts über die beiden und könnten, Stand jetzt, von jeder anderen Figur, als Retainer, ersetzt werden. Selbst ein Yasui, der deutlich später als die beiden eingeführt wurde, hat mehr Tiefe als diese beiden.
Daher schrieb ich, dass Oda im Flashback auf diese beiden eingehen hätte können, in dem jeder 1 Kapitel bekommt. Es gäbe nur Vorteile. Die Figuren würden in der Geschichte endlich eine Rolle bekommen, derer sie gerecht würden, was ihre Bedeutung betrifft. Sie würden nicht wie seelenlose Hüllen erscheinen/wirken, die sie zur Zeit sind. Der Leser könnte endlich eine Verbindung zu ihnen aufbauen. Sie zählen zu den 9 Schwertscheiden und, zumindest ich frage mich, warum überhaupt. Was haben sie getan, dass dieser Rolle gerecht wird? Dafür wäre der Flashback passend gewesen, in den man ihnen die nötige Bühne zur Verfügung stellt.
Jetzt sind sie aber eben in dieser Rolle und ich habe keinen Schimmer warum überhaupt.
Ja, wir sehen in diesem Kapitel, wie die Retainer zusammenfinden. Aber wir sehen nicht, warum sie für Oden so wichtig sind, dass er ihnen diese wichtige Rolle zuteilt.
Bevor Raizo zur Gruppe dazu stößt, fragt Oden seine "Lämmer", die ihn blind folgen, warum sie ihn überhaupt folgen. Ich schließe daraus, dass Oden genervt ist, dass sie ihm folgen und er lieber alleine weiter reisen würde. Ein paar Seiten später aber, als er Daimyo von Kuri ist, gibt er ihnen diese wichtige Stellung. Sie sind die wichtigsten Leute für ihn, wahrscheinlich auch seine besten Freunde und so etwas wie Familie. Woher kam also der Wandel von genervt hin zu ihnen diese Aufgabe zuzuteilen. Da müssen doch irgendwelche Ereignisse stattgefunden haben, die diesen Wandel erklären. Diese würde ich gern sehen und dann könnten die leeren Seiten mancher Figuren endlich beschrieben werden. Denn dadurch würde dass Gesamtbild besser zusammenpassen.
Was das ausschließen aus der Gesellschaft betrifft.
Kinemon sehe ich null ausgeschlossen. Zum einen hat er Tsuru und Denjiro und zum anderen ist er Teil der Yakuzu der Hauptstadt. Bei den Yakuzu werden bestimmt einige Leute dabei sein. Und einige von diesen werden wohl auch in der Stadt akzeptiert werden.
Wie kommst du darauf, dass Kiku und Izo ausgeschlossen wurden? Sie leben selbst direkt in Ringo und nicht in irgendeinem Randgebiet. Ja, sie wurden von der Bevölkerung verachtet, dass heißt aber noch nicht, dass sie ausgeschlossen wurden von der Gesellschaft. Hier wäre zum Beispiel spannend, warum sie verachtet werden. Hat das irgendetwas mit ihrer Familie zu tun oder deren Taten? Das hätte man in einem Kapitel aufdröseln können.
Kanjuro scheint tatsächlich von der Gesellschaft verstoßen wurden zu sein. Anders lässt sich sein komisches Verhalten wohl kaum erklären. Dann würde ich aber gerne wissen, was geschehen ist, dass er in diese fast schon aussichtslose Lage geraten ist? Wodurch wohl auch ein unterhaltsames und witiges Kapitel entstanden wäre.
Raizo ist nicht von der Gesellschaft ausgeschlossen. Er hat selbst diesen Weg gewählt, als er die Oniwabanshu verlassen hat. Die übrigens dem Kozuki-Clan diente. Somit hat er wohl auch eine Verbindung/Vergangenheit zu Oden. Warum wird das nicht gezeigt?
Das sind alles ungenutzte Möglichkeiten, um die Figuren besser kennenzulernen und zu verstehen und um eine persönliche Bindung mit Oden aufzubauen. Es scheint aber so, als würde Oda diese Chance verstreichen lassen. Insgesamt scheint Oda in diesem Arc eh die Gewichtung auf bestimmte Punkte zu legen, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Bestes Beispiel, das viel zu viel zeigen vom Aufenthalt Ruffys im Udon Knast.
Und wenn man die zusätzlichen Seiten durch mehr Kapitel nutzen würde, um den Retainern Persönlichkeit und Charakterzüge zu verleihen, dann wären in diesem Zusammenhang mehr Seiten doch mehr Inhalt.