FFT 2020: Die Abenteuer im West Blue

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    • FFT 2020: Die Abenteuer im West Blue

      Die vergangene Woche über haben sich alle Teilnehmer*innen an die Arbeit gemacht, um unsere One Piece Welt mit leben zu füllen, und heute sehen wir endlich die ersten Früchte dieser Arbeit! Unser Auge richtet sich zuerst auf den West Blue. Welche Abenteuer erwarten uns? Welche Helden beginnen dort ihre lange Reise zu Ruhm und Glorie? Klar ist nur, dass die Marine überall ihre Finger mit im Spiel hat. Wie genau das bei jedem einzelnen Text aussieht, lest ihr am besten selbst!
      Worauf solltet ihr als Leser achten, wenn ihr die Texte bewerten wollt? Das wichtigste ist, dass euch der Text, für den ihr abstimmt, gefällt. Dafür müsst ihr keinerlei Vorgaben beachten, die die Autoren für das Schreiben ihrer Werke beachten mussten. Dafür ist der Strafkatalog da und wenn etwas nicht Regelkonform ist, dann wird das von der Turnierleitung geahndet. Allerdings möchten wir euch natürlich nicht verbieten, darauf zu achten, ob hier ein guter Grundstein für eine kleine Saga gelegt wurde, ob die Marine gut eingebaut wurde oder oder oder. Was auch immer euch wichtig erscheint, dürft ihr für eure Entscheidung mit einbringen. Schließlich gibt es unendlich viele Gründe, wieso man einen Text mag oder nicht und jeder ist berechtigt.

      Aber wollen wir nicht weiter um den heißen Brei herumreden. Willkommen beim FFT 2020...Wilkommen im West Blue!



      Brennende Welt

      Jahr 1502
      West Blue
      Ohara


      Eine einzelne Krähe zog ihre Kreise weit oben am klaren Himmel, durchschnitt die Luft mit ihren Flügeln wie ein Schwimmer die Wogen der See. Ein friedlicher Anblick, jedoch waren Krähen wie jedes Kind wusste ein ein böses Omen. Jack Zion betrachtete den Flug des schwarzen Vogels und wunderte sich wo dieser wohl hergekommen war, auf ganz Ohara gab es soweit er wusste keine einzige Krähe. Wie Merkwürdig dachte Jack, als er den Kopf noch weiter in den Nacken legte um dem Vogel mit seinen Blicken zu folgen.
      „Jack verdammt! Wirf endlich den Ball!“ riss ihn eine Stimme aus seiner Trance und er erschrak heftig, da er für einen kurzen Augenblick alles um sich herum vergessen hatte. Die Wiese auf der er und seine Freunde spielten lag an einem kleinen Hang am Rande der Stadt, welche sich nicht weit vom Fuße des Baumes der Allwissenheit erstreckte. Die Stadt der Denker. Jack und seine Freunde kamen jeden Tag nach der Schule her um hier neue, von ihm erdachte Spiele zu spielen, denn das war seine besondere Kraft. Neue und tolle Spiele erfinden.
      Als Jack sich nach dem Ball bückte hörte er wie einer seiner Freunde, Isaac, plötzlich jemanden ankeifte. „Was machst du hier Teufelsmädchen? Du solltest verschwinden!“
      Das schwarzhaarige Mädchen stand auf dem Weg nahe der Wiese und blickte schüchtern in ihre Richtung. Nico Robin war ihr Name. Sie hatte keine Eltern und angeblich war sie vom Teufel besessen. „Verschwinde habe ich gesagt!“ fauchte Isaac und warf mit einem Stein nach Robin. „Wir wollen dich hier nicht haben!“ Sie zuckte kaum merklich als der Stein ihre Stirn traf.
      Wie sie so da steht sieht sie gar nicht aus wie vom Teufel besessen, dachte sich Jack und musterte das dunkelhaarige Mädchen stumm. Sie sieht eher einsam aus. Ein Blutstropfen floss ihre Stirn herab, doch sie blieb stumm.
      Jack wurde unruhig, er mochte es nicht wenn andere schlecht behandelt wurden. Deswegen wollte er auch einmal der Marine beitreten. Damit ich alles Ungerechte auf der Welt verhindern kann.„Hey Leute, ich hab da eine Idee für ein neues und fantastisches Spiel!“ rief er und lenkte die anderen Kinder so von Robin ab. Während er den anderen Kindern von seinem neuen Spiel, Marine und Pirat, erzählte sah er dem einsamen kleinen Mädchen hinterher und war froh ihr irgendwie die Flucht mit seiner Superkraft ermöglicht zu haben.

      Als die Marine Schiffe am Horizont aufgetaucht waren hatte sich Jack gefreut.
      „Die Marine ist hier!“ hatte er gemeinsam mit den anderen Jungs gerufen und war wie verrückt durch die Stadt gerannt um allen davon zu berichten. Ich muss meine Mutter finden, vielleicht lässt sie mich dieses mal zur Basis mitgehen damit ich Matrose werden kann. Er war den ganzen Weg zum Baum der Allwissenheit herauf gelaufen um seine Mutter, die dort als Forscherin arbeitet und das entstehen der Akuma no Mi erforschte zu suchen, als die große Eingangstür aufflog und eine ganze Schar an Menschen ihm entgegen stürmte.
      Seine Mutter erkannte Jack sofort.
      Eine großgewachsene, schlanke Frau mit schwarzen, lockigen Haaren die wild einige Unterlagen, Bücher und Kistchen versuchte im laufen in große Taschen zu stopfen. „Mutter?“ er war verwirrt, was war hier los? Sie sah ihn, rannte zu ihm und schloss ihn in die Arme.
      „Mein Junge wir müssen sofort hier weg“ ihr Atem ging stoßweise und sie wirkte gehetzt.
      „Mama. Die Marine ist da.“
      Rilla Zion blickte über die Köpfe der rennenden Menschen hinweg und als sie die nun deutlich näher gekommenen Marine-Schiffe erblickte trat etwas in ihr Gesicht was Jack bei ihr noch nie gesehen hatte. Pures Entsetzen und Angst.
      Jack verstand nicht was los war. Vor der Marine musste man sich doch nicht fürchten.
      Dann zerfetzte ein ohrenbetäubender Knall die Luft und eine Explosion schlug über ihnen in den gewaltigen Baum ein. Jacks Augen weiteten sich vor Schrecken als weitere Explosionen folgten und es begann Feuer auf sie herab zu regnen.

      Rings um sie herum war die Hölle auf Erden ausgebrochen, Feuer, Hitze und Tot. Egal in welche Richtung Jack auch blickte sah er sterbende und brennende Menschen. Sterbende Freunde. Auf ihrer Flucht Richtung Meer waren sie an dem Haus vorbei gekommen in dem einer seiner Freunde lebte und er hatte mit ansehen müssen wie dieser bei lebendigem Leib von den sich rasend schnell ausbreitenden Flammen einfach verschluckt wurde.
      Seine Mutter zerrte ihn hinter sich her, er trug noch eine ihrer Taschen über der Schulter und klammerte sich mit aller Kraft verzweifelt an sie während sie sich durch die kochende Hölle kämpften. Die Kriegsschiffe, den das waren sie wie Jack erkannt hatte, hatten nicht aufgehört zu schießen und ständig explodierten weitere Feuerbälle um sie herum.
      Dann zerfetzte ein eben solcher Feuerball seine Mutter. Direkt vor seinen Augen. Im ersten Moment war sie noch da, dann war sie einfach in einer Feuersäule verschwunden.
      Jack brach weinend zusammen, rief nach seiner Mutter und nach Hilfe doch niemand antwortete.
      Verzweifelt tastete er in seinen Taschen nach etwas nützlichem doch alles was er fand war angesengtes Papier und eine dieser giftigen Früchte die seine Mutter studierte.
      Ich habe ja eh nichts mehr zu verlieren. Dachte er und biss hinein. „Hoffentlich sterbe ich wenigstens schnell.“
      Dann traf eine weitere Explosion eine Stelle neben ihm und er wurde weit in die Luft geschleudert. Er visierte einen Punkt am Himmel an und wünschte sich einfach weit hinaus in das kalte Blau, nur weit weg von dieser Flammenhölle. Es fühlte sich an als ob er ewig durch die Luft flog, doch dann schlug er mit enormer Wucht gegen etwas festes und dann war da nur noch Schwärze.


      Ausgetrickst

      Der Mann betrat die Hafenkneipe und ließ seinen Blick über die versammelten Gestalten schweifen, wie er es schon tausend Mal gemacht hatte. Seinem geübten Auge fiel sofort der junge, rothaarige Mann mit dem Pferdeschwanz auf, der einsam und zusammengesunken am Tresen saß und trotz des schummerigen Lichtes eine Sonnenbrille trug.

      "Na mein Freund, was sitzt du denn hier so allein?", fragte er, als er sich neben ihm niederließ.

      "Was willst du?", nuschelte der Andere, dessen Alkoholfahne kaum zu ignorieren war. "Kümmere dich um deine eigenen Probleme".

      "Ach mein Freund, meine Mutter sagte immer, dass geteiltes Leid halbes Leid ist. Auch ich habe gerade einiges am Hals. Wie wäre es, wenn wir bei einem schönen Rum auf meine Kosten darüber reden. Vielleicht findet sich für uns beide eine Lösung. Mein Name ist übrigens Shanghai."

      Bei den Worten Rum leuchteten die Augen seines Gegenübers auf und er nickte mit dem Kopf. "Rum, ich meine Reden, kann sicher nicht schaden. Heiß Pen", brummte der Sonnenbrillenträger und griff gierig nach dem neuen Krug, der vor ihm aufgetaucht war.

      "Weißt du wie scheiße es ist, wenn man immer wieder seinen Job verliert und dass nur, weil man angeblich zu faul ist?", ereiferte sich Pen nach einigen ordentlichen Schlucken. "Jedes Mal habe ich mir den Arsch aufgerissen, aber diese verdammten Aufseher behaupteten immer, ich könnte weder arbeiten noch Anweisungen befolgen, dabei wissen sie selber nicht was zu tun ist."

      "Das kann ich gut verstehen, fast immer wissen Vorgesetzte nicht, was wirklich Sache ist", nickte Shanghai.

      "Genau" fuhr Pen fort, froh, dass sein Gegenüber das genauso sah. "Die wissen nichts und nur deswegen werde ich immer gefeuert. Jetzt habe ich einen ordentlichen Berg an Schulden und die Gläubiger sitzen mir im Nacken."

      "Das trifft sich gut, denn ich habe auch ein Problem", grinste Shanghai ihn an und forderte die Bedienung unauffällig auf, den Krug wieder aufzufüllen. "Ich bin für meinen Boss auf der Suche nach neuen... Mitarbeitern und bei ihm weiß jeder genau was zu tun ist. Abgesehen davon, scheinst du mir ziemlich kompetent zu sein und wirst sicher schnell die Karriereleiter nach oben klettern, bis du eines Tages selber Leute unter dir hast. Ganz abgesehen von der richtig guten und vor allem regelmäßigen Bezahlung. Doch das Beste ist, die Stelle ist nicht auf dieser Insel, also weit weg von deinen Gläubigern."

      "Uhhh, dasch klingt aber interessant" meinte Ren schon leicht undeutlich.

      "Wunderbar" Shanghai klang plötzlich sehr geschäftig, "ich habe sogar zufälligerweise einen Vertrag bei mir. Morgen würde dich dann jemand abholen." Shanghai legte ein zusammengerolltes Blatt Papier vor Pen, von dem er nur das unterste Stück entrollt hatte und hielt ihm einen Stift unter die Nase. "Du musst nur hier unterschreiben und alle deine Probleme werden sich lösen", sagte er nachdrücklich, als er Pens Zögern bemerkte. Dieser blickte ihn noch einen Augenblick unsicher an und versuchte dann nach dem Stift zu greifen, was ihm aber erst nach mehreren Versuchen gelang.

      Warum nahm der Kerl nicht einfach seine Brille ab? dachte Shanghai.

      Schließlich bekam Pen ihn zu fassen und kritzelte etwas undeutlich seinen Namen auf das Papier. Constance Penelope.

      "Darauf müüüssen wir aber noch einen trinken" lallte Pen und winkte dem Wirt zu. Dieser warf ihnen einen leicht missmutigen Blick zu und Shanghai erkannte, dass sie zu den letzten Gästen des Abends gehörten und der Wirt sicher bald schließen wollte.

      "Heeey duu, hasssst du noooch ein Zimmmmer füür mich frei" lallte Pen derweil den Wirt an.

      "Nein, alles voll" meinte dieser sichtlich missgelaunt, "würden die Herren bitte bezahlen."

      "Ochh mmmmenno, biiiittttte", bettelte Pen als er von einem der letzten Gäste angerempelt wurde, woraufhin seine Sonnenbrille zu Boden fiel. In diesem Moment trafen sich die Blicke von Pen und dem Wirt und dieser sagte etwas abwesend, "Ich denke wir finden doch noch einen Platz für dich." Pen schien kaum noch etwas mitzubekommen, während er am Arm gepackt und in die hinteren Räume geführt wurde.

      Am nächsten Morgen wachte Pen mit einem ordentlichen Kater auf und registrierte, dass er nicht allein im Bett lag und dass seine Sonnenrille verschwunden war.
      "Oh nein, nicht schon wieder", stöhnte er. Gerade als er versuchte sich leise aus der Situation zu stehlen, flog die Tür auf und ein Mann mit schneidender Stimme fragte "sind Sie Constance Penelope?"

      Verwirrt nickte der Angesprochene und im gleichen Moment wurde er auch schon am Arm zur Tür gezerrt. "Halt, ich brauche unbedingt noch meine Sonnenbrille", schrie dieser leicht panisch, während er krampfhaft versuchte seine Augen geschlossen zu halten.

      "Sollten sie wirklich eine brauchen, bekommen sie diese mit ihrer neuen Arbeitskleidung", erwiderte der andere Mann.

      Nur sehr mühselig kam Pen mit der Schrittgeschwindigkeit des Mannes mit, der ihn unbarmherzig hinter sich herzog und dabei keine Rücksicht auf die Tatsache nahm, dass Pen mit geschlossenen Augen immer wieder irgendwo gegen lief. Er verfluchte sich und nahm sich zum hundertsten Mal vor, in Zukunft besser auf seine Sonnenbrille aufzupassen.
      Schließlich blieben sie abrupt stehen und sein Vordermann klopfte gegen eine Tür. Eine kräftige, aggressive Stimme forderte sie auf einzutreten.
      "Da wären wir Sir. Darf ich vorstellen? Constance Penelope. Mister Constance, das ist ihr neuer Arbeitgeber, Captain Kolumbus D. Horatio", stellte Pens Begleiter sie einander vor.

      Pen konnte gerade noch verhindern, seine Augen weit aufzureißen und in die Augen des Offiziers zu blicken, der jedem im West Blue bekannt war. Niemals hätte er sich in seinen schlimmsten Alpträumen vorgestellt, bei der Marine zu landen.


      Ein neuer Sinn

      28. Mai 1504



      Ich glaube jeder Mensch sucht nach einem Sinn in seinem Leben. Und heute habe ich meinen gefunden. Die Unsicherheit, sie ist wie weggeblasen. Das Schreiben gab mir Halt, jetzt muss es mich beruhigen. Es hätte ein weiterer, bedeutungsloser Tag sein können. Ich würde Zuhause sitzen, den Stift in der Hand und Zweifel zu Papier bringen. Doch heute ist alles anders.

      Die Erinnerungen haben sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Sie verfolgen mich. Bei Tag, wie auch bei Nacht. Loslassen werden sie mich nie. Doch man sagt, dass das Schreiben helfen kann. Dass es helfen kann Erlebnisse besser zu verarbeiten. Sie zu verstehen. Details zu erkennen, die man bislang vielleicht übersehen hat.

      Es war ein Tag wie jeder andere. Wie üblich war ich im Kontor am Hafen. Stumpfsinnige Arbeit, aber irgendwie musste das Essen ja auf den Tisch kommen. Beklagen will ich mich nicht. Nicht mehr.
      Mittags wollte ich zur Fischstube, doch erreichen sollte ich sie nicht. Ich liebe den Anblick des Meeres. So still, so friedlich. So beruhigend. Doch dieses Mal war etwas anders. Ein Segel am Horizont. Vielleicht ein Handelsschiff, dachte ich. Doch dann bemerkte ich die Farbe des Stoffes, die mich erschaudern ließ. Das Segel, es war schwarz. Pechschwarz. Piraten, das war etwas worüber man sonst nur in der Zeitung las. Sowas stieß doch nur anderen zu, redete ich mir ein. Ein eigenartiger Gedanke, der aber vermutlich jedem durch den Kopf schießt, dessen Heimat kurz davor steht von Piraten überrannt und gebrandschatzt zu werden.
      Entgegen aller Vernunft hoffte ich darauf, dass das Schiff vielleicht noch abdrehen würde. Dass es unsere Insel ignorieren würde. Denn was wollten sie hier? Unseren Schlamm? Hier gab es doch nichts. Doch das wussten die Piraten natürlich nicht. Und so musste ich mit ansehen, wie das Segel immer größer wurde. Wie das Schiff immer näher rückte. Während ich wie gelähmt nur da stand. Ohne mich zu rühren. Meine Glieder, sie waren wie betäubt. Ein Held, das war ich nicht.

      Auf so etwas waren wir nicht vorbereitet. Es gab keine Marinebasis, keinen Schutz. In mir erwachte ein urtümlicher Instinkt. Flieh. Es war das einzige Wort, an das ich noch denken konnte.
      Ich schämte mich dafür. Für diesen egoistischen und selbstsüchtigen Gedanken. Auch wenn ich uns nicht retten konnte, Flucht war nicht die Antwort. Das wusste ich. Ob das auch der Grund dafür war, dass ich mich meinem Urinstinkt widersetzt habe? Vielleicht war es aber auch nur das Schamgefühl, das mich noch in demselben Augenblick zu plagen begann ... Und doch frage ich mich, ob mein Retter einst genauso angefangen hat. Voller Angst. Voller Ehrfurcht. Voller Selbstzweifel. Ich stelle mir gerne vor, dass er einst genauso empfunden hat.

      Ich rannte los. Der Gefahr entgegen. Doch nicht um mich ihr zu stellen. Ich lief, um zu helfen. Auf die einzige Art und Weise, die mir möglich war. Ein Held, das war ich nicht. Ich erinnere mich noch dumpf daran, wie ich schrie. Warnende Rufe an die Menschen, um sie auf das nahende Unheil vorzubereiten. Bevor ich mich versah, fand ich mich am Glockenturm wieder. Ich überlegte nicht lange, eilte sofort die Treppenstufen hinauf. Dreimal läutete ich die Glocke. Das Signal für Gefahr.
      Doch was hat es gebracht? Die Piraten erreichten den Hafen. Sie raubten, mordeten, plünderten. Panik und Chaos brach aus. Ein Held hätte sich jetzt schützend vor die Menschen gestellt und den Verbrechern das Fürchten gelehrt. Ein wunderschöner Traum. Einer, an dem ich mich verbissen festhielt. Wie sehr ich mir doch wünschte, dass jemand kommen und uns retten würde. Doch da war niemand. Mein Traum, er drohte zu zerplatzen. Und damit auch jede Hoffnung auf Rettung.

      Plötzlich brach mir der Boden unter den Füßen weg. Eine Kanonenkugel hatte den Glockenturm getroffen und zum Einsturz gebracht. Mit mir, der von den Trümmern begraben wurde. Die Dunkelheit, sie umklammerte mich. Zog mich zu sich. War das das Ende? Nein. Ich kam wieder zu mir. Mein Schädel brummte stärker, als es irgendein Wort beschreiben könnte. Ich wühlte mich durch die Steine. Taumelte ziellos durch die brennenden Straßen. Dass ich das überlebte, scheint mir im Nachhinein eine glückliche Fügung des Schicksals zu sein.
      Auf dem Marktplatz trieben die Piraten die Menschen zusammen. Wieso? Das werde ich wohl nie erfahren. Und ich bin dankbar dafür.

      Meine Hände wurden zu Fäusten. Ich war nur ein einzelner, unbewaffneter Mann. Verletzlich und schwach. Ein Held, das war ich nicht. Dennoch rannte ich los, doch mehr als ein Stolpern brachte ich nicht zustande. Ein Held, das wollte ich sein. Alle Hoffnung schien verloren, da erschien Rettung!
      Ein weißer Mantel. Die Aufschrift “Gerechtigkeit”. Die Marine, sie war hier. Sie war wirklich gekommen. Die Piraten fühlten sich in ihrer Überzahl überlegen. Denn es war nur ein Mann, der sich ihnen entgegen stellte. Und dennoch, Zweifel kamen mir keine. Meine Hoffnung, sie war einem bedingungslosen Glauben gewichen. Die Piraten stürmten mit gezogenen Waffen auf ihn zu. Schneller als das Auge es erfassen konnte, fällte er die Angreifer. Ein Held, das war ich nicht. Aber er war es. Und in diesem Augenblick wusste ich: Das wollte ich auch werden. Nicht mehr erzittern, nicht mehr davonlaufen im Angesicht der Gefahr. Ein Beschützer der einfachen Menschen. Ein Retter in der Not. Das wollte ich sein.

      Jetzt sitze ich hier in meinem trauten Heim. Schaue mich ein letztes Mal um. Ob ich das hier vermissen werde? Vielleicht, doch meine Bestimmung ist nun eine andere. Und sie ruft nach mir.

      Ich weiß nicht, was meine Zukunft als Marinesoldat bringen wird. Aber wenn ich morgen das Schiff betrete, so weiß ich, dass ich Teil von etwas Großem werde. Ein Held, das werde ich sein.


      Der erste Hund

      Marinebasis auf Ketaluna Bay, West Blue


      „Mal wieder ein ruhiger Tag im Paradies?“, knarzte eine genervte weibliche Stimme hinter ihm. Doch er ließ sich nicht beirren. Gleißende Sonnenstrahlen wärmten seine Haut, während er auf dem Balkon saß und die Landschaft der sichelförmigen Insel unter ihm betrachtete.
      Das Marinebasisgebäude ragte wie ein blaugrüner Vulkan im Zentrum der Insel empor, was ihm eine vortreffliche Aussicht auf das Land zu seinen Füßen gewährte. Eine sanfte Brise Meereswind wehte durch die Gassen der Häuser aus weißem Stein, die im Schein der abendlichen Sonne eine leicht rotgoldene Farbe einnahmen.
      Doch seine Aufmerksamkeit galt der großen blauen Möwe, die soeben gemächlich in den Hafen tuckerte und an den Hauptpier der Marine anlegte. Von weitem konnte er es nicht genau sehen, aber das Schiff sah mitgenommen aus. Konteradmiral Heddony rieb sich die dicklichen Hände, strich sich die dunklen Locken zu Recht und schwang sich aus seinem gemütlichen Sonnenbad mit einem leichten seufzen: „ Auf geht’s, Lorna. Wir kriegen Besuch!“ Mit diesen Worten eilten die beiden zum Pier, um den unerwarteten Besuch herzlichst zu empfangen.

      „Es ist mir eine Ehre, Sie auf der Marinebasis von Ketaluna Bay Wilkkommen zu heißen, Vizeadmiral Gideon! Ich bin Konteradmiral Heddony und das ist Kaddett zur See“ , er deutete mit der tapsigen Hand auf seine blonde Begleiterin, „Lorna. Zu Ihren Diensten!“

      Vor ihnen stand ein muskelbepackter Hüne in einem lachsfarbenem Hemd, einer weißen Hose und dem Marine-Umhang, welcher würdevoll auf den breiten Schultern dieses Mannes thronte.
      Der Vizeadmiral überragte beide bei mehr als zwei Köpfe, so musste dieser seinen kahlen, sonnengebräunten Kopf während der Begrüßung nach unten wenden. Er ließ sich Zeit, in welcher er Lorna und Heddony mit einem strengen Blick musterte, bevor er antwortete: „ Vielen Dank für den herzlichen Empfang. Wie ich sehe, habe ich hier ein recht schönes Fleckchen erwischt. Ke-Ta-Lu-Na.“ Mit diesen Worten lockerte er den strengen Blick mit einem leichten Lächeln und ließ seine Augen, die im Licht der Abendsonne golden schimmerten, an den hellen Häuserwänden der entspannten Hafenstadt entlangwandern. Doch als ihm wieder bewusst wurde, dass sein Besuch beruflicher Natur war, riss es ihn aus seinen Tagträumen und ein leichter Seufzer entwich seiner Kehle. „Wir waren gerade der Tollwütige Piratenbande auf den Fersen, als uns aus heiterem Himmel ein Sturm erwischte und wir kehrt machen mussten. Das Resultat können Sie ja sehen!“ Er deutete auf die große Möwe, deren Hauptmast schon angebrochen zu sein schien. Die prächtigen Segel waren zerfetzt und Teile der Reling sind weggesplittert. „Das war nicht nur ein Sturm, sie waren in einer Schlacht!“ Lorna konnte die Aufregung in ihrer Stimme nicht verbergen und deutete auf die zahlreichen Löcher in der Holzverkleidung des ramponierten Schiffs. Gideon musterte das zierliche Mädchen, schaute ihr in die braunen Augen, bevor er fortfuhr: „In der Tat. Wir waren in einen Kampf mit dieser Bande verwickelt und haben sogar einen von ihnen festnehmen können. Sie haben doch sicherlich von Divallo, Teufel der Nacht, gehört, nicht wahr?“
      „Das ist unfassbar! Teuflischer Divallo. Von dem hört man doch nur in den Nachrichten“, lachte Lorna drauf los. Heddony war sichtlich geschockt.
      „Von solchen bösen Hunden bekommen wir in unserem stinklangweiligen Kaff leider überhaupt nichts mit. Ich würde alles dafür geben, mal die Welt da draußen zu sehen. Bitte erzählen sie mir von dem Kampf, Herr Vizeadmiral!“, bat Lorna, woraufhin der Hüne losprustete.
      „Wir brauchen ein anderes Schiff für unsere Weiterfahrt. Dürfte ich um eines aus eurem Bestand bitten?“, erfragte Gideon, was der Konteradmiral prompt bejahte.
      Plötzlich vernahm die kleine Gruppe laute Schreie aus Richtung des Schiffs und es fielen Schüsse. Gideon reagierte in Blitzschnelle, sprang sofort aufs Schiff und hastete unter Deck. Die abenteuerlustige Lorna witterte ihre Gelegenheit und folgte dem Vizeadmiral, Heddony hingegen blieb unbeeindruckt auf dem Pier zurück.

      Unter Deck angekommen suchte Lorna sofort nach Möglichkeiten, sich in den dunklen, engen Gängen zu orientieren. Sie ging minutenlang in die Richtung, aus welcher sie die aufgebrachten Stimmen vernahm, doch sie traf auf keine Seele. Selbst von Gideon war keine Spur.
      Doch plötzlich hörte sie ein dumpfes Hämmern, das stetig lauter wurde. Sie blieb stehen und lauschte in den dunklen Gang hinein. Jemand rannte auf sie zu. Die Dunkelheit verhinderte, dass sie ausmachen konnte, wer sich da mit gehöriger Geschwindigkeit näherte, aber sie hatte kein gutes Gefühl. Ihr Herz hämmerte beinahe genauso wild, wie die hektischen Schritte auf dem Holz trommelten. Die Person kam immer näher und näher. Sie sah ihn nicht, aber sie spürte es. Sie wusste. Der Unbekannte hechtete los und wollte sich auf Lorna werfen, doch diese sprang intuitiv im letzten Augenblick einen Schritt zurück, sodass der Angreifer ins Leere fiel. Verblüfft über das Ausweichmanöver startete er einen neuen Angriff, diesmal schwang er seine rechte Faust in ihre Richtung, doch wieder erahnte sie den Schlag in der Dunkelheit, wich nach rechts aus und verpasste dem Unbekannten einen fiesen Kinnhaken, sodass dieser nachhinten taumelte. Er hatte sich auf die Zunge gebissen, Blut strömte aus seinem Mund. Jedoch geschah dies im Verborgenen der Dunkelheit. Wutentbrannt stürmte der Angreifer abermals auf die zierliche Blondine los, er versuchte sie mit beiden Händen am Hals zu packen, doch sie duckte sich. Dann schnellte sie hervor und verpasste ihm einen weiteren Kinnhaken und setzte dann mit einem mächtigen Tritt in den Bauch des Ungeschützten nach. Er flog quer durch den Gang und blieb bewusstlos liegen.

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    • Abstimmung

      Welcher Text war der Beste? 51
      1.  
        Brennende Welt (8) 16%
      2.  
        Ausgetrickst (14) 27%
      3.  
        Ein neuer Sinn (16) 31%
      4.  
        Der erste Hund (13) 25%
      Simpel und einfach. Welcher Text hat dir am besten gefallen? Die Umfrage geht bis zum Freitag, der 08.05 um 18:00 Uhr! Du kannst deine Stimme so oft wechseln, wie du willst und deine Stimme ist anonym.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Leonardho ()

    • Schön, dass es los geht, und direkt vier spannende und vielversprechende Texte.
      Ich mache dann mal den Anfang und will zu jedem der Texte ein paar erste subjektive Eindrücke schildern.

      Brennende Welt: Wir befinden uns auf Ohara, kurz vor dem Buster Call. Der Protagonist, Jack, ist ein junger Bursche, der das Herz am rechten Fleck hat. So versuch er Kinder, die Nico Robin terrorisieren, mit ausgedachten Spielen abzulenken und freut sich über die Marine. Als klar wird, dass wir hier einen Buster Call erleben kippt der Ton der Geschichte, es beginnt gefährlich zu werden. Und dies merkt man als Leser. Der kleine Jack hingegen versteht die Welt nicht mehr so richtig, wundert sich über seine panische Mutter und muss mit ansehen, wie sie verbrennt. Dies erträgt er nicht und ist fest entschlossen, sich durch das Essen einer Teufelsfrucht selber zu töten. Aber es kommt anders. Die Geschichte hat viel Potential und ich bin gespannt, in welche Richtung sich Jack entwickeln wird und welche Kräfte er bekommt. Der Buster Call auf Ohara ist natürlich ein Setting, welches jeder OP-Leser mit vielen Emotionen verbindet. Durch eine schlechte Darstellung hätte man sich hier wohl schnell Kritik einfangen können, ich finde jedoch die Geschichte hat sich gut in dieses Ereignis eingefügt.

      Ausgetrickst: Eine Geschichte, die sich größtenteils um einen Dialog zweier mysteriöser Gestalten dreht. Der eine sitzt betrunken in der Bar, hat seinen Job verloren und braucht jemanden zum Reden. Der andere nutzt die missliche Lebenslage aus um ihn einen Vertrag unterschreiben zu lassen. Am nächsten Morgen wird er, ohne Rücksicht auf seinen Kater, abgeholt und er kann seine Sonnenbrille nicht mehr finden. Es wird angedeutet, dass er eine Kraft hat, welche mit seinem Blick in Verbindung steht.
      Ich persönlich kann mich gut in die Situation in der Bar reinversetzen, wird man doch oft von irgendwelchen Fremden in seltsame Gespräche verwickelt. Das der gute Pen es nicht schafft, den Stift im ersten Versuch zu greifen, fand ich nicht nur wegen der Namenskonstellation amüsant. Auch hier bin ich auf den weiteren Verlauf der Geschichte gespannt.

      Ein neuer Sinn: Hier lernen wir einen Charakter kennen, der ein Held sein will, aber zu Beginn der Geschichte nicht an sich glaubt und in seinem bedeutungslosen Alltag von Selbstzweifeln und Langeweile geplagt ist. Im Laufe der kurzen Geschichte macht er eine Charakterentwicklung durch und ist zum Ende hin überzeugt, auch ein Held werden zu können. Die immer wiederkehrenden Einblicke in seine Gedankenwelt lassen diese Entwicklung für mich auch nachvollziehen. In so kurzer Zeit einen Charakter nicht nur authentisch vorzustellen sondern ihm auch direkt noch so eine Entwicklung zu geben ist schon eine wirklich gute Leistung.
      Generell sehr atmosphärisch geschrieben.

      Text 4: In dieser Geschichte lernen wir eine temperamentvolle und lebenslustige Marinesoldatin kennen. Sie lässt sich nicht von der Autorität des Vizeadmirals einschüchtern und gibt Kommentare zur vergangenen Schlacht. Sehr erfrischend finde ich sie dabei und das sie zusammen mit dem Vizeadmiral in Richtung der Piraten stürmt, grenzt sie positiv von ihrem eigenen direkten Vorgesetzten ab. Ich mag diesen Charakter, ich glaube sie wird uns durch ihre impulsive Art noch in interessante Situationen bringen.

      Insgesamt hatte ich bei allen vier Texten Spaß beim Lesen und ich freue mich bei allen auf die nächsten Teile. Leider macht dies eine Entscheidung nicht wirklich einfach und am Ende entscheiden nur subjektive Nuancen darüber, wer meine Stimme bekommen wird.
      IHR WOLLT ARBEIT ICH WILL SCHLAFEN
    • Nach langer Zeit endlich mal wieder ein FFT! Ich muss sagen ich bin von den ganzen Neuerungen hellauf begeistert und bin auf den Turnierverlauf extrem gespannt. Ich werde parallel zu meinem Post hier die Texte lesen und sofort nach jedem Text meinen kurzbündigen Ersteindruck abgeben. Ich finde es auch recht dankbar die Umfrage nicht auf verschiedene Kategorien zu beschränken, so kann man besser das Gesamtbild auf sich wirken lassen und selber entscheiden was man wie gewichtet.


      Brennende Welt


      Vorab erstmal das positive:
      Mir gefällt grundsätzlich die Perspektive eines Kindes welches durch ein entscheidendes Ereignis von seinem ursprünglichen Glaube über etwas abkommt und dessen Weltbild erschüttert wird -> Hier Jacks Glaube in die Marine
      Es eignet sich auch gut als Auftakt einer Saga, da wird nun vermutlich in Zukunft die Entwicklung von Jack unter Einfluss der Konsequenzen dieses tragischen Ereignisses sehen werden. Ich mag es auch, dass du einen Zeitpunkt außerhalb der Reise der Strohhutbande gewählt hast.

      Was mir weniger gut gefallen hat:
      Der Text hat mich sprachlich nicht so sehr überzeugt. Er weist einige kleinere Rechtschreibfehler und andere Ungereimtheiten auf. Das ist so nicht weiter schlimm, muss aber als Kriterium mit einbezogen werden. Als Beispiele (Verbesserungen von mir fettgedruckt oder durchgestrichen):


      Brennende Welt schrieb:

      Die Kriegsschiffe, denn das waren sie wie Jack erkannt hatte, hatten nicht aufgehört zu schießen und ständig explodierten weitere Feuerbälle um sie herum.

      Brennende Welt schrieb:

      jedoch waren Krähen wie jedes Kind wusste ein ein böses Omen.

      Es mögen Kleinigkeiten sein, reißen einen dann aber doch schon etwas raus. Kann evtl. in Zukunft durch Korrekturleser vermieden werden (falls sowas erlaubt ist, bin mir da grad nicht sicher).

      Die Formulierung "Akuma no Mi" fand ich ebenfalls etwas merkwürdig und fehl am Platz. Ich denke wenn man einen deutschen FF-Text verfasst und selber von Früchten spricht, muss man nicht auf japanische Begriffe zurückgreifen. Teufelsfrüchte hätte ich hier viel passender gefunden.
      Insgesamt wirkt der Text sprachlich noch etwas roh, was aber im Zuge des Turniers sicher noch besser wird!

      Bustercall Ohara als Setting finde ich grundsätzlich interessant, leider aber auch ein Ereignis welches im Manga bereits extrem gut dargestellt wurde und sich deshalb die Vergleiche aufdrängen. Natürlich haben wir hier einen andere Perspektive bekommen, aber ich kann nicht anders als die ganze Zeit an Robins Geschichte zu denken und zu vergleichen. Das wird natürlich noch verstärkt dadurch, dass du sie auch selbst in den Text einbringst.


      Fazit: Du/Ihr habt hier einen interessanten Grundstein für Charakterentwicklung gelegt und auch das Thema des erschütterten Weltbildes sagt mir sehr zu, da es auch eines der großen Themen in One Piece ist. Leider ist der Text sprachlich für mich nicht überzeugend und aufgrund des Settings etwas unoriginell.



      Ausgetrickst

      Positiv:
      Sprachlich solide, mir sind jetzt keine groben Schnitzer aufgefallen. Viel Dialog, was einerseits viel Raum für Wortgefechte und cleveren Humor bietet, andererseits aber auch weniger "Handlung" zulässt, wenn man die Wortgrenze betrachtet.
      Was mir sehr gut gefallen hat ist das Mysterium um die Sonnenbrille/Pens Gesicht. Offensichtlich steckt mehr dahinter, da der Wirt beim Anblick des Gesichtes doch noch so freundlich war und ein Zimmer frei hatte. So weckt man Lust nach mehr und ich bin gespannt wie sich das ganze aufklärt.
      Im ersten Text hatten wir noch einen Marineträumer der von seinem Traum abkommt, jetzt haben wir einen unfreiwilligen Rekruten. Ebenfalls eine interessante Art die Marine mit in den Text einzubringen und den Grundstein für eine Saga zu legen.
      Wird Pen mit seiner neuen Berufung wachsen und ein Marinesoldat durch und durch? Oder wird er sein neues Dasein boykottieren? Man wird sehen.


      Ausgetrickst schrieb:

      Shanghai legte ein zusammengerolltes Blatt Papier vor Pen, von dem er nur das unterste Stück entrollt hatte und hielt ihm einen Stift unter die Nase.
      Sehr schön fand ich auch diesen Part, da musste ich leicht schmunzeln.
      Insgesamt gefällt mir das etwas "geerdetere" Setting und die Kammerspielatmosphäre.


      "Negativ":
      Der Text hat mich zwar gut unterhalten, aber auch nicht von den Socken gehauen. Die Handlung und Motivationen der Charaktere ist noch recht wage. Zudem war er zwar sprachlich rundum solide, aber durch den vielen Dialog hatte der Text auch nicht die Chance sprachlich richtig ausgefeilt zu wirken. Das mag aber nur eine persönliche Präferenz sein. Das Potenzial nach oben ist aber definitiv da und hier kommt einem auch das neue Turnierformat zugute, da man Zeit hat seine Saga aufzubauen.

      Insgesamt gelungener Auftakt.


      Ein neuer Sinn

      Positiv:
      Sprachlich bisher der stärkste Text mMn. Einige schöne Formulierungen. In seiner Simplizität hat mich vor allem dieser Satz gecatched:


      Ein neuer Sinn schrieb:

      Ein Held, das war ich nicht.
      und später dann:

      Ein neuer Sinn schrieb:

      Ein Held, das wollte ich sein.

      Ein neuer SInn schrieb:

      Ein Held, das werde ich sein.
      Diese Steigerung bildet ein schönes Stilmittel und gibt dem Text einen roten Faden.

      Zwar bin ich nicht der größte Fan von Geschichten in der 1. Person, zu diesem Text passte es aber. Natürlich ist man durch diese Perspektive direkt auch viel näher am Charakter, seiner Gedankenwelt und seinen Gefühlen. Es wird auch sehr schön die Bedrohung durch die brandschatzenden Piraten dargestellt, etwas was im Manga stellenweise wirklich zu kurz kommt, naja ist auch schwierig wenn die Protagonisten Piraten sind.

      Die Entscheidung des Charakters sich der Marine anzuschließen wird hier dem Leser wirklich glaubhaft näher gebracht. Und es stärkt den Text mMn auch, dass hier kein Name genannt wird. Der Name ist für die Art der Geschichte die du hier erzählst nicht wichtig, man versteht auch ohne Namen, was den Charakter ausmacht. Zudem hälst du dir somit immer noch alle Optionen offen, ob du die Geschichte eines bereits bekannten Charakters oder eines eigens erfundenen erzählen willst.

      Zu bemängeln habe ich erstmal nichts großartiges. Definitiv mein Favorit bislang.



      Text 4

      Schon bei der Überschrift hattest du mich, Spannung pur. Nein mal ernsthaft, allein um nicht schon bei der Überschrift im Vergleich hinterherzuhinken sollte man sich die Zeit nehmen und sich eine ausdenken. Es muss nichts gerissenes sein, keine der Überschriften der anderen Texte hat mich vom hocker gehauen, aber garkeine Überschrift haut einen schon stark raus und fällt negativ auf. Hoffentlich wird sie noch für spätere Leser nachgereicht.


      Positiv:
      Diesmal haben wir also die Perspektive der Marine, sprich fast alle Möglichkeiten die Marine einzubringen wurden ausgeschöpft und nichts doppelte sich. Mir gefällt die Dynamik zwischen der vorlauten cleveren Lorna und ihren Vorgesetzten. Irgendwie kann ich nicht umher in Lorna eine Art Ruffy zu sehen. Sympathisch ist sie allemal.

      Negativ:
      Ich habe das Gefühl der Text endet mittendrin? Es wirkt nicht wie ein wirkliches Ende. Irgendwas fehlt irgendwie. Kämpfe mit so wenigen Wörtern schildern halte ich auch für gewagt, da es etwas vom "Fleisch" des Textes wegnimmt. Klar wir wissen nun das Lorna eine begabte Kämpferin ist, dafür wurden aber so viele Wörter verschwendet, dass der Leser am Ende nicht wirklich weiß wohin die Reise gehen soll und man sich kein wirkliches Bild über die Motivation der Charaktere machen konnte. Das gefiel mir in den anderen Texten besser.

      Ich könnte mir vorstellen, dass hier beim Autor etwas Zeitdruck herrschte und er lieber einen halbfertigen Text abgeben wollte als garkeinen?


      Gesamtfazit:
      Eine durchwachsene erste Runde mit viel positivem, aber auch einigen Kritikpunkten. Am meisten konnte mich deutlich der Text Ein neuer Sinn überzeugen, welcher sprachlich und inhaltlich am meisten hermachte. Ich bin gespannt wie sich die Geschichten im nächsten Abschnitt weiterentwickelt.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Auch auf die Gefahr hin einige meiner Vorposter zu wiederholen, möchte ich auch nochmal gerne ein paar Worte zu den einzelnen Geschichten loswerden:

      Brennende Welt

      Mir gefällt schon einmal, dass sich die Handlung zeitlich relativ weit weg von der aktuellen Hauptstory befindet. Natürlich ist die Welt von One Piece groß genug, dass man auch gut eine Geschichte erzählen kann, die einfach parallel zu den Erlebnissen der Strohhüte abläuft. Allerdings hat man mit dem hier gewählten Ansatz mehr Möglichkeiten mit eigenen Ideen die Zeiträume zu füllen, von denen man als Leser bisher nur Bruchstücke kennt. Das ist auf jeden Fall ein Pluspunkt ! Beim Setting Ohara bin ich allerdings wiederum zwiegespalten. Denn da geht es mir auch nicht anders: Es tuen sich einfach die Vergleiche mit Robins Vergangenheit auf, und das wird eben nochmal verstärkt dadurch, dass sie sogar in der Geschichte auftaucht. Dennoch finde ich, dass es dir, vorallem mit Blick auf die Wortgrenze, unter dem Strich gelungen ist die Verzweiflung sowie den Verlust von dem Jungen Zion gut rüberzubringen.

      Persönlich bin ich auch gespannt darauf, welche Teufelskraft du dem Helden eigentlich geben wirst. Spontan würde ich auf eine Logia tippen, welche ja automatisch eine gewisse Unverwundbarkeit dem Nutzer gibt. Vielleicht jedoch zu einfach gedacht? ;D Und wie er es wohl von der Insel schafft? Ebenfalls neugierig bin ich darauf, wie Zions weiterer Werdegang aussehen wird. Wir wissen ja schon, dass für das Thema WestBlue ein gewisser Bezug zur Marine vorhanden sein muss. Und da frage ich mich, ob Zion in den deinen nächsten Geschichte der Marine beitreten wird, trotz (oder gerade wegen) dieser traumatisierenden Erlebnisse? Und vllt dann versucht von innen heraus das System zu verändern? Und je weiter er in der Hierarchie nach oben kommt, realisiert wie korrupt die WR teilweise vorgeht? Oder wird er lieber die Revolutionsflagge hissen, und sich so aktiv gegen die absolute Gerechtigkeit auflehnen? Kurz gefasst: Mir schmeckt der Spekulatius.

      Ich würde hier nur empfehlen darauf zu achten, Rillas zukünftigen Werdegang nicht zu sehr mit bereits gut beleuchteten Figuren oder Handlungssträngen zu verweben. Da sollte man aufpassen. Das Fundament, was du hier für jetzt gelegt hast, gefällt mir jedoch soweit und darauf kann man aufbauen.


      Ausgetrickst

      Hier kann ich ehrlich gesagt nich viel zu schreiben. Was nichts Schlechtes ist, denn der Dialog zwischen den Figuren ist solide sowie unterhaltsam geschrieben. Ich würde hier auf jeden Fall festhalten, dass du dich mit deinem Ansatz von den anderen Geschichten abhebst. Kein tragischer Background oder ein Charakter, der sich beweisen möchte, sondern einfach nur ein Pechvogel & Trunkenbold, der völlig unfreiwillig bei der Marine gelandet ist. Und dann auch noch unter einem Offizier, mit dem wohl scheinbar nicht ganz so gut Kirschen essen isst. Gefällt mir durchaus von der Idee, wirklich zünden konnte es jedoch nicht bei mir. Hier hängt es für mich besonders stark davon ab, was die nächsten Kapiteln hergeben werden.



      Ein neuer Sinn

      Und hier sage ich direkt mal: Mit dem Einstieg hat man mich auf jeden Fall am Haken! Geschichten wie diese hier wecken einfach das kleine, innere Kind in mir, der früher auch heute noch gerne die klassischen Heldengeschichten ("From Zero to Hero") liest. Im Grunde ist es auch eine wirklich simple Idee, also die Thematik des heroischen Kriegers mit der Marine zu koppeln. Gleichzeitig aber auch ein gewisses Wagnis vermutlich, denn solche Geschichten kennt man dann wieder zu Genüge. Doch die Art wie du hier die Geschichte mit der Ich-Perspektive aufziehst & die Gefühlswelt des Hauptcharakters/Erzählers schilderst und transportierst, ist von der Exekution her wirklich ung gelungen. Und damit auch mein persönlicher Favorit bisher.



      Der erste Hund

      Und hier bekommen wir eine junge, abenteuerlustige Marinesoldatin, welche die großen Herausforderungen sucht und zu der Sorte von Leuten gehört, die wohl erst mit dem Kopf voran durch die Wand geht und danach Fragen stellt. Vom Charaktertypus für den Hauptcharakter sicherlich nichts Neues, auf mich macht sie jedoch schon einmal einen sympathischen Eindruck. Gut finde ich hier auch, dass wir etwas mehr Kampfaction am Ende präsentiert bekommen, womit sich der Text nochmal etwas von Konkurrenz abhebt. Kämpfe in reiner Textform darzustellen ist dabei ja kein leichtes Unterfangen, und auch wenn das hier jetzt keine Bäume ausreißt, für den Einstieg erfüllt es absolut seinen Zweck. Denn Lorna macht nicht nur einen auf taff, nein wir als Leser erfahren, dass die Dame auch austeilen kann. Und nebenbei scheint sie auch über gute Sinne zu verfügen, wenn sie sogar in absoluter Dunkelheit reagieren kann.

      Ich fände es btw auch interessant, wenn du dich hier tatsächlich traust in den nächsten zwei Kapiteln weitere Kämpfe zu inszenieren. Vorausgesetzt, Lorna & ihre möglichen Gegner bringen zukünftig noch etwas mehr mit, was ihre Repertoires betrifft. Reine Faustkämpfe oder Schwertduelle wären in diesem Medium wohl etwas zu plump. Hier ist auf jeden Fall Kreativität gefragt, wenn man diese Route gehen möchte. Gleichzeitig müsste man dann auch sicherlich abwägen, ob hier nicht wiederum andere wichtige Punkte wie die Charakterisierung, die Interaktionen zwischen den einzelnen Figuren (bspw Lorna & ihrem Vorgesetzten) sowie die eigentliche Handlung nicht zu kurz kommen. Alles unter einem Hut zu bringen, wird bei dem Format wohl unmöglich sein.

      Die Geschichte jedenfalls endet leider nicht annähernd so interessant wie bei den Konkurrenten, was etwas schade ist. Es hätte nicht unbedingt einen spektakulären Cliffhanger benötigt, aber das Ende fühlte sich für mich persönlich etwas zu abrupt an.




      Und noch ein paar allgemeine Worte: Grundsätzlich hat jede Handlung so ihre eigenen "Selling Points" meiner Meinung nach, auch wenn mich natürlich einige (deutlich) mehr angefixt haben als andere. In jedem Falle ist aber meine Neugierde geweckt, und ich bin wirklich gespannt darauf, wie sich die Geschichten weiterentwickeln werden. ;D

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    • Brennende Welt

      Zunächst dachte ich: wow, das könnte ein richtig guter Beitrag werden. Den Anfang, besonders den ersten Satz, fand ich sprachlich richtig stark. Leider konnte das Niveau nicht ganz gehalten werden, was an der Vielzahl der missachteten Kommata und auch einiger weniger Rechtschreibfehler lag. Ich weiß, viele haben hier ihre Probleme. Aber Kommata erleichtern es dem Leser wirklich, im Lesefluss zu bleiben. Ich stolpere dann immer etwas und das kann dann auch eine ansonsten schöne Wortwahl etwas zunichte machen, wenn es zu oft vorkommt. Beim nächsten Mal mehr drauf achten! Inhaltlich gefällt mir die Idee. Ohara ist so mysteriös gehalten von Oda, dass die Story nicht ausgelutscht ist. Gute Idee! Mich stört noch etwas, dass aus Ohara eigentlich niemand außer Robin überlebt hat. Aber wenn das in den kommenden Texten noch logisch hergeleitet wird, finde ich es absolut legitim. Ansonsten gäbe es noch einige Textstellen, die ich mehr in den Fokus gestellt hätte als der/ die Autor/in/en. Etwa den Tod der Mutter, der sehr schnell abgefrühstückt wurde und leider emotional gar nicht bei mir rüberkam. Insgesamt ein solider Start, aber da ist noch Potenzial nach oben. Bin jedenfalls gespannt, ob der Junge der Marine nach dem Buster Call weiterhin gutgesinnt bleibt oder die Seiten wechselt.


      Ausgetrickst

      Okay, dieser Text lässt mich mit einigen Fragezeichen zurück. Zunächst sah es für mich aus, als würde hier eine typische „Vertrag mit dem Teufel“ Szene dargestellt: Ein mysteriöser Mann macht Versprechungen gegenüber einer Person, die in einer Notlage ist und schon ist die Seele futsch. Kennt man ja aus Serien wie z.B. Supernatural. Aber dann der Twist: Scheinbar hat „Ren“ (wie er plötzlich genannt wurde :P) eine Kraft, die irgendwas mit seinen Augen zu tun hat und die andere Leute scheinbar dazu bringt, ihm zu gehorchen. Warum aber hat er dann Angst, ohne Sonnenbrille rauszugehen? Gibt es einen unschönen Nebeneffekt? Jedenfalls wirkt Pen nun nicht mehr so sehr wie ein Opfer, wie ich anfangs angenommen habe. Es scheint, als wäre die Story eher von Typ „Tunichtgut landet ungewollt im Schlamassel“. Ich spüre hier ganz klar Comedy-Vibes. Dass ich überrascht wurde, ist ein Pluspunkt und macht es spannend. Abzüge gibt’s aber auch hier für die Sprache. Den Dialog fand ich zu unnatürlich und hölzern, etwas „random“. Vor allem der Teil des „Anwerbers“. Auch einige kleinere Fehlerchen haben sich eingeschlichen. Und mir gefällt das Layout nicht, da sind Absätze, wo mMn keine sein sollten. Inhaltlich ist nicht viel passiert, mehr Fragen als Antworten, was aber die Spannung steigert. Sehr Oda-like :P Dennoch auch hier ein solider Text, der mein Interesse für den nächsten Text geweckt hat.


      Ein neuer Sinn

      Was direkt auffällt: der Text ist sprachlich einwandfrei! Gut geschrieben, ich bin mir sicher, hier steckt jemand mit Schreiberfahrung dahinter. Das Setting ist simpel und das für mich naheliegenste, wenn ich an die Marine denke: ein Piratenangriff, die Marine als Retter in der Not als Inspiration für einen kommenden Soldaten. Hier erwarte ich in den kommenden Texten jedoch, dass inhaltlich nachgelegt wird. Für jetzt ist das noch in Ordnung, immerhin ist es ein Tagebucheintrag. Es wurde viel Wert aufs Sprachliche gelegt, darauf die Gedanken und Emotionen des Erzählers rüberzubringen, was durchaus gelungen ist. Allerdings sollte es auch inhaltlich vorangehen, um die Leser bei der Stange zu halten. Ich bin auch gespannt, ob es beim Tagebuchformat bleibt oder wir im nächsten Text etwas Neues sehen.


      Der erste Hund

      Hier wieder ein eher klassisches FFT-Format, mit viel Dialog und Handlung. Sprachlich gefällt es mir, man kann den Text gut „runterlesen“, auch wenn hier und da noch kleine Stolpersteine sind (falsche Zeitform oder Präposition z.B.). Die Action setzte für meinen Geschmack etwas abrupt ein, ebenso das Ende. Ich fürchte, hier hat die Wortgrenze zugeschlagen, weshalb der Text etwas an „smoothness“ verliert. Inhaltich bekommen wir wieder ein typisches Marineszenario geliefert. Ein Gegner wird vorgestellt, dessen Stärke wir anhand der Ränge (Vizeadmiral) gut einschätzen können. Scheinbar ist Lorna eine ziemlich toughe Soldatin, wenn sie den Gegner so locker besiegt. Ich schätze, sie wird demnächst befördert und darf sich ihren Wunsch nach Reisen erfüllen. Auch hier, ganz typisches One Piece Szenario. Gut gefällt mir, dass wir einen weiblichen Hauptcharakter haben (auch wenn das allein natürlich kein Qualitätsmerkmal ist).


      Mir gefällt die erste Gruppe. Unterschiedliche Texte, was Inhalt und Stil betrifft. Mal ist die Marine Feind, mal Freund, mal spielt es aus ihrer Sicht. Die einen Punkten mit ihre Sprache, die anderen mit der Story. Alle Texte haben noch Luft nach oben, keiner der Texte hat mich gelangweilt. Das zeigt allein schon die Uhrzeit, zu der ich diese ausführliche Kritik schreibe. Natürlich gilt sei hier noch erwähnt: jede Kritik ist meine persönliche Meinung und (hoffentlich) so formuliert, dass die Autoren etwas mitnehmen können.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hugo ()

    • Wow, starke erste Gruppe!

      Text 1
      Mir hat der Einstieg in die Geschichte sehr gut gefallen. Die kleineren Fehler waren kaum störend und der Lesefluss war angenehm. Die Grundidee ist solide und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

      Text 2
      Dieser Text konnte mich von der Schreibweise her nicht ganz überzeugen, obwohl mir das Thema gefallen hat. Ich gehe davon aus, dass die Geschichte noch an Fahrt aufnehmen wird und der Autor/Autoren sich noch steigern wird.

      Text 3
      Hier kann ich nicht allzu viel sagen, denn ich mag die Erzählstruktur nicht sonderlich. Dennoch sind Schreibstil und Formulierungen gut gewählt und die Ich Perspektive wirkt auf mich wie Seiten aus einem Tagebuch.
      Ich bin gespannt ob dieser Stil weiter gehalten wird, oder ob es einen Umbruch im Erzählstil gibt.

      Text 4
      Grundsätzlich kein schlechter Start, aber die Kampfszenen als Umbruch zu Teil 2 ist nicht mein Fall. Hier wirkt es ein wenig so, als hätte die Geschichte volle Fahrt aufgenommen, um dann an der wortgrenze zu zerschellen. Das ist für mich kein gelungener Cliffhanger. Ich bin gespannt wie dieser Knoten in Runde 2 gelöst wird und ob dennoch ein guter Einstieg in den zweiten Teil der Saga gelingt.

      Mein Fazit:
      Ein guter Start in das FFT! Und wenn die anderen Gruppen genau so stark sind, darf man sich auf grosses freuen.
    • Vorneweg: Wow, was für ein toller Start in das FFT 2020!
      Alle 4 Beiträge haben sich an das Thema unterschiedlich rangewagt. Ich-Perspektive, Alles-Wissender-Erzähler, Tagebuch-Eintrag, „die Marine, dein Freund und Helfer“, die Marine als Bösewicht, ein andermal als Bewerberanwerber mit fiesen Mitteln, der Beginn eines Aufstiegs einer neuen Heldin, ... keiner der Texte war irgendwie eine „Wiederholung“ des anderen, alle hatte für sich etwas besonderes und das war als Leser sehr toll zu lesen! Okay, sowas kann man natürlich als Autor nicht planen, da man ja unabhängig voneinander seine jeweilige Geschichte schreibt, aber umso schöner, dass letztendlich dieses inhaltlich und sprachlich diverse Ergebnis an Texten in dieser Gruppe herausgekommen ist! :thumbup:

      So, doch nun zu den Einzelkritiken:
      Brennende Welt
      Dieser Text hat mir wirklich besonders gut gefallen. Das Setting, die wunderbar aufgebaute Athmosphäre mit der zunächst heilen Welt, wie die Kinder sorglos spielen und dann plötzlich der Buster Call mit der ganzen Zerstörung, all dem Leid, etc.
      Wirklich schön gewählt und gut ausgearbeitet. Kleinere Rechtschreibfehler störten manchmal etwas den Lesefluss, aber wirklich gestört haben sie - zumindest mal mich - nicht, da es nicht auffällig viele waren.
      Das Setting und der Cliffhanger lassen sehr viel Platz für Spekulation übrig: Schafft es die Hauptfigur zu fliehen, obwohl ja (offiziell) niemand außer Robin überlebt hat? Was für eine Teufelsfrucht hat er nun? Geht er jetzt zu den Revos? Unterwandert er die Marine um sich zu rächen? Oder wird er Pirat? Fragen über Fragen und ein mehr als spannender Start in eine eigene kleine Saga. Mein (persönlicher) Favorit hier in der Gruppe, zusammen mit Text 3

      Ausgetrickst
      Auch hier ein sehr origineller Ansatz, die Marine weder als Freund und Helfer, noch als klares Feindbild zu etablieren, sondern vielmehr fragwürdige Anwerbetechniken der Marine an den Pranger zu stellen/darzustellen. Im Vergleich zu den anderen Texten mMn der Beitrag mit der meisten Situationskomik, was mir sehr zu gefallen wusste (u.a. Pen, der mehrmals nach dem Stift greift :-D ). Der Dialog an sich, der den Großteil des Textes ausmacht, war für meinen Geschmack jedoch etwas zu ... Ja, wie soll ich sagen ... zu hölzern, zu unflüssig zum Lesen (Was aber vllt auch an der Wortgrenze liegen mag) und die Barstimmung kam bei mir nicht komplett an.
      Aber auch hier: die Geschichte stellt einen wunderbaren Einstieg in eine eigene, kleine Saga dar mit interessanten Punkten, die in den nächsten Texten wahrscheinlich weiter beleuchtet werden (allem voran natürlich die Frage: Was hat es mit den Augen von Pen auf sich, was hat er da für eine Fähigkeit und wie wird sein (unfreiwillig begonnenes) Leben als Marinesoldat weitergehen). Fragen über Fragen, die nur Runde 2 + 3 klären werden. Freue mich schon darauf!

      Ein neuer Sinn
      Vom Gefühl her würde ich sagen: Ganz klar jemand mit sehr viel Schreiberfahrung! Stilistisch klar der beste Text in diesem Teilnehmerfeld und auch die Wahl, das ganze als Tagebucheintrag zu gestalten ist sehr kreativ und der Autor/die Autorin/das Autorenteam geht damit einen komplett anderen Weg als die Konkurrenz. Inhaltlich wird uns jetzt nicht wirklich was weltbewegend Neues gezeigt: Ein Piratenangriff auf ein unschuldiges Dorf und die Marine als Freund und Helfer. Aber das muss es mMn auch nicht. Das hier ist Runde 1, welche vor allem dazu da ist, die Figuren und das Setting einzuführen und das hat dieser Text wunderbar mit einer sehr stimmungsvollen Atmosphäre geschafft! Hut ab. Und auch wenn mir das Tagebuch-Ich-Perspektiven-erzählen persönlich (grundsätzlich, jetzt nicht nur auf diesen Text bezogen) nicht so sehr zusagt, wie wenn eine Geschichte in der 3. Person geschrieben ist, so fand ich es hier richtig gut gemacht und es hat sehr dazu beigetragen, die Gefühlswelt und die Beweggründe der Hauptfigur uns Lesern rüberzubringen! Alles in allem eine sehr tolle Leistung, bei der ich schon gespannt bin, ob jetzt der klassische Weg mit Aufstieg zum Marineheld erzählt wird, oder ob da noch eine unerwartete Wendung in den Folgetexten kommt. Ich bin mal gespannt!

      Der erste Hund
      Auch hier eine komplett andere Herangehensweisen als die Vorgängertexte, wenngleich aus meiner Sicht der „klassischste“ für eine FFT: eine neue, sympathische, abenteuerlustige, junge und aufgeweckte Hauptfigur, die sich nicht viel aus Rang und Namen macht wird dem Leser präsentiert (quasi eine weibliche Ruffy 2.0, nur auf Seiten der Marine) und man erlebt einen der ersten Schritte ihres Abenteuers mit.
      Sprachlich/Stilistisch bin ich bei diesem Text das ein oder andere Mal beim Lesen ins Stolpern geraten und gerade die Kampfszenen (welche ja grundsätzlich im schriftlichen Medium sehr schwierig darstellbar sind) klangen teilweise etwas hölzern und haben mich nicht mitgerissen (btw, zeigte Lorna da erste Hinweise auf ein Observation-Haki? :) ). Auch der Schluss war zu abrupt, der Cliffhanger für mich kein richtiger Cliffhanger ... ich vermute einmal, dass der Schluss sehr wahrscheinlich der Wortgrenze zum Opfer gefallen ist.
      Alles in allem aber auch hier: sehr schöner Text mit etwas Luft nach oben für die nächsten Runden. Bin gespannt, was die kleine Lorna in den nächsten Runden noch für Abenteuer zu bestehen hat :thumbup:



      Alles in allem eine sehr schöne erste Runde :thumbsup:
      Es sind kleine Nuancen, die bei mir letztendlich entscheiden, wem ich meine Stimme geben werde. Etwas abgesetzt zum restlichen Teilnehmerfeld haben sich hierbei (mMn) Text 1 und 3. Aber wie gesagt, hier geht es eher um persönliche Vorlieben/Präferenzen, denn auch Text 2 und 4 bieten mehr als genug Argumente dafür, die Stimme zu bekommen ... wenn die nächsten Runden genauso hochwertig werden wie diese hier, dann erwartet uns noch ein sehr tolles und spannendes Turnier :thumbsup:

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    • Brennende Welt
      Schöner Titel. Die Gliederung des Textes empfand ich sehr angenehm, die kleineren RS-Fehler haben auch mich mehrfach raus gehauen aber das sind leicht korrigierbare Fehler, sollte wohl eher kein Problem für den weiteren Verlauf sein.
      Das Innenleben des Protagonisten wird schön in den Mittelpunkt gestellt, sodass man mit dem Charakter hautnah dabei ist und mitfühlen kann. Für den Einstieg einer coolen Saga unabdingbar. Ich finde es auch gut, dass hier nicht unbedingt der einfache Weg gewählt wurde, dass der Protagonist sich der Marine anschließt, sondern sie mehr denn je in Frage gestellt wird.
      Die Wahl von Ohara ist für mich ein zweischneidiges Schwert: entweder klappt die Umsetzung oder sie klappt nicht. Als ich von Ohara las, habe ich mir von der Story aber mehr erhofft - denn im Prinzip erleben wir eine zweite Nico Robin, nur das Jack nicht der Außenseiter ist, sondern eher zu den beliebten Kindern zählt. Man kann ein Ereignis wie Ohara nicht neu erfinden, das ist mir schon klar aber hier hätte ich mir doch noch irgendwas gewünscht, womit ich nicht gerechnet hätte, eine Teufelsfrucht zu essen, reicht mir da nicht aus^^ bzw. alternativ man löst erst am Ende des Textes auf, dass dies die Insel Ohara ist, dann hätte man die Geschichte eventuell aus einen ganz anderen Blickwinkel wahrgenommen. Kurzgefasst, die Spannung blieb etwas bei mir aus.

      Ausgetrickst
      Für meinen Geschmack waren es zu viele Absätze. So hatte ich immer das Gefühl in eine neue Umgebung geworfen zu werden aber letztendlich spielte die Geschichte ja fast ausschließlich nur in der Bar ab. Dann weiter zum Inhalt.^^
      Ach ja, eine Kneipe, viel Alkohol, Kummer, Leid und krumme Nummern. So ungefähr könnte auch Borsalino zur Marine gestoßen sein. xD Die Idee gefällt mir äußerst gut, mein Favorit im Bezug auf Kreativität iVm Authentizität - könnte das wirklich so in der OP-Welt abgelaufen sein und gleicht keinen 0815 Schema. Ja, warum nicht.
      Nun stellt sich natürlich die Frage, ob die Marine schon so verzweifelt ist, dass sie zu solchen Mitteln greifen muss, um neue Leute zu rekrutieren, die an ihrer eigenen Daseins Berechtigung zweifeln. xD Dazu scheint Pen einerseits ein Taugenichts zu sein, der ständig seinen Job verliert, aber auf der anderen Seite deuten Kleinigkeiten darauf hin, dass da noch mehr als ein Taugenichts sich verstecken könnte. Viel mehr kann ich jetzt auch dazu nicht schreiben, da der Autor das Geschehen fast ausschließlich nur auf den Dialog legte, welcher nett zu lesen war aber in der Vielfalt fällt der Text so natürlich zu den Konkurrenten etwas ab.

      Ein neuer Sinn
      Sprachlich eine top Leistung, sofern ich das Beurteilen kann, bin da ja auch nur ein Laie. xD Die Atmosphäre knistert und das Innenleben kommt sehr schön zur Geltung. Das Szenario ist typisch gewählt, Piraten greifen eine Stadt/Dorf an, der Retter in der Not erscheint mit der Marine, der Protagonist ist überwältigt und möchte ebenfalls nun zur Marine. Nichts was einen umhaut aber irgendwo muss ja auch der Antrieb des zukünftigen Helden herkommen. Hier wird man also abwarten müssen, wie sich die Story entwickelt, die insgesamt von der Kreativität das Fass nicht zum Überlaufen bringt aber der Autor zeigt ja schon, dass er interessante Elemente wie den Glockenturm einbringen kann.

      Der erste Hund
      Vorweg, ich mag ja solche Beschreibungen, die flashen mich einfach, weil ich sofort das Bild solch einer typischen Marine-Basis im Kopf hatte.

      Zitat schrieb:

      Das Marinebasisgebäude ragte wie ein blaugrüner Vulkan im Zentrum der Insel empor, was ihm eine vortreffliche Aussicht auf das Land zu seinen Füßen gewährte.
      Auch die Charaktere wirken für mich sehr lebendig, der Text war also im Nu verschlungen.
      Gut, eine bekannte Persönlichkeit der Marine taucht auf und braucht ein neues Schiff. Trifft sich für Lorna ganz gut, da sie keinen Bock mehr hat auf diesen langweiligen Stützpunkt zu vergammeln. Wie es also nicht anders sein kann, streift dann auch noch ein Unbekannter durch die Gänge im Schiff herum, der erst einmal eine ordentliche Abreibung bekommt. Es wurde ja erwähnt, dass ein Pirat gefangen wurde, da liegt es nahe, dass dieser sich befreite oder Verstärkung erschien. Aufgelöst wurde es nicht und gerade wenn der erste Teil in der Saga im West-Blue stattfindet, vermisse ich hier umso mehr die Auflösung. Auch fehlt mir ein wenig der Auslöser, in wie fern sie nun von der Marine beeinflusst wurde, welchen Weg sie einschlagen wird. Schließlich war sie schon Bestandteil der Marine und im weiteren Verlauf änderte sich nichts gravierend, außer, dass sie nun die Chance bekommen könnte, mitzusegeln. Na mal schauen was der Autor hieraus noch macht.

      --

      Tjoah, insgesamt auf alle Fälle vier Texte, die Lust auf mehr machen und mal schauen was da so noch kommt.


      Die Nacht ist finster und voller Schrecken aber das Feuer wird sie alle verbrennen...

      Absolute Gerechtigkeit!
    • so dann geben wir mal auch unseren senf dazu

      das FFT 2020 startet und wie muss man sagen , wie meine vorredner scon schön gesagt haben man hat in 4 texten echt keine wiederholung drinne das ist schon mal ne starke sache

      dann kommen wir aber zu den einzelnen geschichten

      TEXT 1

      tja wie einige schon sagen ohara ist ein heisses pflaster wo man sich schnell verbrennen kann ,das erst mal vorweg
      als ich erst ohara gelesen habe war mein erste eindruck so das ich gehofft habe die situation aus der sicht der marine zu bekommen der es hautnah erlebt aber gut wir bekommen ne art robin 2 .0 serviert was jetzt nix schlechtes ist da man da einfach abwarten sollte was man draus macht , klar stört mich der punkt das die geschichte jetzt vorbei wäre da robin die einzige überlebende ist , aber du warst clever und hast ne TF eingebaut die frage ist nur welche wird es sein ,im ersten moment dachte ich mir fliehen sollte die marine mitbekommen aufgrund von haki aber da es ein kind ist könnte man das schnell übersehen durch die situation , erst dachte ich an eine tf zum fliegen da bin ich mal gespannt wie die sache sich entwickelt aber für den einstieg ganz solide , die schreibfehler haben mich nicht gestört da ich selbst nicht so gut darin bin ^^

      text 2

      also die geschichte hat potenzial und das nicht gerade wenig ich fand den humor schon echt gut und du hast deinem hauptcharackter durch seine augen noch was mystiröses verliehen was lust auf mehr macht , mal sehen wie es weiter geht bin sehr gespannt drauf

      text 3

      ja wie einige vor mir schon sagten man sieht hier klar hier ist einer mit viel erfahrung dran , die ich perspektive ist auch ne gute wahl um einen guten einstieg hinzulegen

      viel ist jetzt auch hier nicht passiert aber an und für sich guter einstieg , super schreibstill und hat potenzial

      text 4

      wir startetn dismal gleich bei der marine ist doch mal was , die characktere sind erst mal gut gelungen , die kleine action szene war auch gut aber man hat hier gemerkt das die wortgrenze zugeschlagen hat ^^ was nicht schlimm ist sowas passiert ,


      fazit


      ein super einstieg ins tunier und mann freut sich wie die geschichten weitergehen und bin sehr froh das mann 3 texte zeit hat so kann jede geshcichte ihr potenzial entfalten oder halt nicht das werden wir dann sehen ^^
    • Ganz ohne Wertung, da ich nicht abstimme, aber als Schreiber/in freut man sich vielleicht, wenn sehr viele kommentieren.

      Brennende Welt.

      Du erschaffst eine sehr schöne Atmosphäre. Der Junge, der mit seinen Freunden Ball spielt und dabei in den Himmel sieht und sich an einer Krähe verliert. Das wirkt beruhigend, das zeigt eine friedliche Kindheit. Die Sätze sind zu diesem Zeitpunkt schön langatmig, Jack hat genug Zeit sich zu verlieren und seine Gedanken uns Lesern mitzuteilen. Aus dieser beruhigenden Szene wird er dann herausgeworfen, indem er den Ball werfen soll und ein Mädchen namens Robin auftaucht.

      Jacks inneres Motiv wird klar, er möchte beschützen und später Marinesoldat werden. Das begründet du damit, dass er nicht denkt, dass Robin von einem Teufel besessen ist und sie einsam aussieht. Das ist ausreichend an dieser Stelle, aber vielleicht hätte man in einem Nebensatz erwähnen können, dass dieses Mädchen schon öfters ausgestoßen wurde, was Jack nicht gefiel.

      Schön ist dir der Umschwung gelungen. Da tauchen Marineschiffe am Horizont auf und gemäß seinen Einstellungen freut sich Jack. Er freut sich, wird dann aber aus seiner friedlichen Kindheit herausgeworfen. Verbindet er den Angriff auf Ohara mit den eben erst gesehenen Kriegsschiffen? Vielleicht hätte man das aufgreifen können, vielleicht hätte man Jack auch kurz zeigen können, wie er seine Augen aufreißt und voller Freude die Marineschiffe sieht und sofort seiner Mutter Bescheid geben möchte, vielleicht sogar mit der Erlaubnis mitfahren zu dürfen.

      Hier hätte man vielleicht ein zwei Sätze verwenden müssen. Ein zwei Sätze hätte man dann ab dem Angriff rausnehmen können. Anfangs hast du schön langatmig die Szenen berichtet, aber denkst du, Jack hat noch viel Zeit zu denken? Seine Welt bricht zusammen. Keine Zeit zu denken. Handeln, fliehen, weinen. Du musst – so meine Gedanken – den Leser da durchschlagen. Der Leser muss sich selbst unter Beschuss fühlen. Das schaffst du in meinen Augen mit kürzeren Sätzen, mit mehr Eile. Ja, Jack hat Angst, zeig das dem Leser. Da ist eine Teufelsfrucht, da denkt er nicht mehr. Er weiß nur noch, dass die Teufelskräfte verleiht und ihn retten kann. In seinem letzten Atemzug greift er die Frucht…. Der Erzähler muss da den Leser durchtreiben, keine Zeit geben, nachzudenken. Der Angriff der Marine muss der Leser spüren.

      Deine Geschichte gefällt mir sehr, vielleicht nochmal hier und da etwas redigieren, und den Leser durchpeitschen.


      Ausgetrickst

      Deine Geschichte ist spannend. Es ist nicht einfach gute wörtliche Rede zu schreiben. Der Leser fragt sich da gerne „würde wirklich jemand so sprechen?“ Das ist dir gelungen, das Gespräch klingt authentisch. Da haben wir den Alkoholiker, der angesprochen wird und dem ein Vertrag vorgelegt wird. Verwundert fragt sich der Leser, wieso es einen schriftlichen Vertrag gibt. Beide machen jetzt keinen vertrauenserweckenden Eindruck – die Umgebung spricht für sich – als dass sie sich an schriftliche Verträge halten würden. Der Leser tendiert dann gerne dazu, das Buch zuzuschlagen und zu denken, „ja, aber wieso überhaupt?“, doch ist das bei deiner Geschichte nicht der Fall gewesen, sondern man fragt sich „um was geht es da eigentlich.“

      Du schaffst es, die Spannung hochzuhalten. Es ist kurzweilig und gut. Besonders gelungen fand ich die folgenden Sätze „woraufhin seine Sonnenbrille zu Boden fiel. In diesem Moment trafen sich die Blicke von Pen und dem Wirt und dieser sagte etwas abwesend, " Das weckt wieder Interesse des Lesers, der jetzt wissen möchte, was es mit den Augen auf sich hat? Schön auch das Ende, es ist eben kein Pirat oder Kopfgeldjäger oder irgendeine böse Organisation. Nein, es ist die Marine. Du spielst mit den Erwartungen des Lesers, und das finde ich gut.

      Ab und zu waren ein paar Buchstaben mehr oder weniger in Wörtern dabei, deine Geschichte ist aber gut. Du konzentrierst dich auf die Hauptangelegenheit – das Gespräch. Das ist gut. Vielleicht könnte man aber etwas mehr in die Atmosphäre abtauchen und einige Wörter „schummriger“ gestalten. So „registriert“ Pen nicht, sondern er bemerkt, oder es fällt ihm auf. Pen ist niemand der schöne Begriffe verwendet, vor allem wenn er noch einen Kater hat?


      Ein neuer Sinn

      Wir tauchen ein in das Tagebuch eines wortgewandten Mannes, den seine bisherige Unsicherheit dazu getrieben hat, ein Tagebuch anzufangen, in dem er seine Gedanken festhalten kann und vielleicht von einem Ich träumen kann, das er gerne wäre. Eins ist er zu Beginn nämlich nicht - ein tapferer Mann. Er ist mehr der Nachdenker, der Ruhige, dem verschiedene Details auffallen, und der verschiedene Gedanken durchspielt. Für viele Leser wird das schwierig nachzuvollziehen: wieso hält dieser Mann denn alles in seinem Tagebuch fest und dann noch so wortgewaltig?

      Und das ist die Schwierigkeit für einen Autor. Er muss dem Leser quasi mitteilen „so ist diese Person eben und wir werden miterleben wie er seinen Charakter wandelt.“ Wie er zum Marinesoldaten und zu einem Helden wird. (Wobei er natürlich mit dem Glockenturm auch schon etwas sehr Heldenhaftes getan hat, mehr Selbstbewusstsein bitte fremder Mann!)

      Tolle Geschichte, vor allem wie er zur Überzeugung kam, ein Marineheld zu werden. Man konnte es anhand der ausführlichen Beschreibung des Mannes stark nachvollziehen. Ich bin jetzt gespannt, wie sich das Tagebuch weiterentwickeln wird. Wie wird er seinen Charakter ändern, welche neue Auswüche kommen dazu? Wird man das im Tagebuch merken? Wird man den Charakterwandel anhand seines Schriftbildes nachvollziehen können? Die Fragen sollen nur bedeuten, dass mir die Geschichte gefiel!


      Der erste Hund

      Du bist es gewohnt, das Fundament zu legen. Das Fundament für ausdauernde und ausführliche Geschichten. Deine ruhige Einleitung zeigt das. Du führst den Leser ein, vor dem sich das Szenario eindeutig und schön ausbreitet. Mit Lorna schaffst du eine Person, die das Interesse weckt. Es ist eben nicht der muskelbepackte drei Meter Hüne, sondern Lorna, die ihre Neugier zeigt und auf Entdeckungsreise geht. Am Ende lässt du sie dann kämpfen, wobei ich glaube mit einer größeren Wortanzahl, hättest du das vielleicht einen Tick anders eingeleitet.

      Deine Geschichte liest sich schön, vielleicht ist es für meinen Geschmack in paar Sätzen zu viel an Beschreibung, so hätte der Kampf etwas impulsiver sein dürfen. Das schmälert aber nichts, wobei es natürlich Leser geben mag, denen der Text zu seicht ist. Wer wohl der Angreifer ist? Divallo, Teufel der Nacht müsste in Seesteinketten liegen?

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    • Hiermit ist die Abstimmung beendet und die Rangfolge des West Blue steht fest! Es war eine sehr knappe Abstimmung und bis zum Schluss hätte sich das Feld noch deutlich drehen können. Hier ist das Ergebnis!


      1. Platz Ein neuer Sinn (16 Stimmen) - 4 Punkte


      2. Platz Ausgetrickst (14 Stimmen) - 3 Punkte

      3. Platz Der erste Hund (13 Stimmen) - 2 Punkte

      4. Platz Brennende Welt (8 Stimmen) - 1 Punkt



      Bedenkt, dass Allianzen nach Abschluss der Phase 1 pro Abstimmung jeweils 1 Stimme abgezogen wird. Das heißt, es könnte theoretisch sein, dass wir hier zwei zweitplazierte haben.

      Wir wünschen den Teilnehmern einen guten Übergang auf die Grand Line und sind jetzt schon gespannt, wie eure Abenteuer weiter gehen. Noch ist für jeden alles drin!

      Wir danken allen, die an der Abstimmung teilgenommen haben und die sich mit einer Kritik am Turnier beteiligten. Wir hoffen, dass dieses Interesse gehalten werden kann. Ihr könnt auch weiterhin eure Meinung zu diesen Texten mitteilen, auch, wenn die nächste Gruppe bereits gestartet ist.

      Und wenn wir schon bei der nächsten Gruppe sind, lasst uns die Uhr gegen den Uhrzeigersinn drehen... Der nächste Blue lässt nicht lange auf sich warten!
    • Volle Woche gewesen, daher jetzt eine Rezension.

      Brennende Welt
      Auf alle Fälle keine selbstverständliche Wahl, da du dir einen hohen Schwierigkeitsgrad aufgebürdet hast. Was du hier in erster Linie beim Leser erreichen konntest: 1. Ein bedrückendes Ohara-Feeling aufkommen lassen, 2. Ein alternatives Narrativ etablieren. Wissen wir zB, dass nur Robin überlebte? Wir kennen das Narrativ, das sie zur alleinigen Überlebenden machte. Doch das kann hier genauso gut ausgehebelt worden sein. So wurde ein Corazon von Sengoku aufgelesen und - für seinen Bruder unerkannt - zum Marinesoldaten gemacht. Genauso kann es sein, dass Jack aufgelesen wurde oder aber durch seine Teufelsfrucht überlebte. Hier hast du genügend Möglichkeiten es zu drehen und sei es durch Körper/Seelentausch, einer Logia oder einer Stealth-Fähigkeit. Alles machbar. Spannender ist hier nun, dass wir einen Charakter haben, dessen Wunsch ihm regelrecht aus dem Kopf gebombt wurde. Hier ist jetzt die Frage, in welche Richtung sich Jack entwickelt und welche Motive er annimmt. Auch, was im Manga immer wichtig geworden ist: Welche Bezugsperson ebnet nun seinen Weg? Denn bisher hatte jeder Charakter einen konkreten Antreiber. Mein Tipp: Die Vivrecard in der Tasche seiner Mutter bringt Jack zu einer Kontaktperson. Auch bleibt abzuwarten, ob Robin nun ein Cameo bleibt oder sich die Wege der beiden, unerkannt, kreuzen. Denn für Nico Robin gibt es keine Überlebenden, daher ist es nicht ohne weiteres machbar, dass die beiden sich wissentlich begegnen. Ein weiterer Punkt: Die Namenswahl. Wenn wir einen Jack in One Piece haben und Zion keinen tieferen Sinn haben sollte, auf dem ersten Klick sehe ich keinen nahen Verweis, dann stelle ich mir die Frage, ob der Name einfach gut klingen sollte, oder, was ich grundsätzlich gut finde, da mehr hinter stecken kann. Und: Krähen ohne Karasu? Da ist darauf zu achten, ob sich hier früh ein Querverweis andeutete - oder es bei der Symbolik bleibt. We'll see!
      Ausgetrickst
      Ebenfalls keine klassische Wahl, da wir diese Seite in One Piece bisher nicht betrachtet haben. Zur Marine gehen heißt, wie bei Corby und Garp zu sehen, dass es eine Ehre ist, ihr anzugehören und entsprechend sein Bestes zu leisten. Jetzt wird das ganze umgedreht und die schäbigsten Gestalten herangezogen. In gewisser Weise ironisch, dass ein vorprogrammierter Antiheld, der den oben benannten Konventionen gar nicht gerecht wird, einem D.-Träger gegenübergestellt wird. Insoweit passt es hier, da ein D.-Träger alles andere als konventionell handelt oder denkt. Ausnahmen? Gibt es nicht.
      Shanghai rekrutiert schon länger für die Marine, da er tausende Male in solchen Spelunken den geübten Blick schweifen lässt, und trifft nun einen neuen Rekruten, der überrumpelt wird? Jetzt ist die große Frage, wie erklärt wird, dass es diesmal den ungewollt begabten Pen trifft, dessen Augenfähigkeit ihm anscheinend mehr Fluch als Segen bereitet. Auch finde ich es etwas seltsam, dass das Ziel Marine im Gespräch bewusst außen vor gehalten wird. Im Normalfall sollte man meinen, dass sich ein Kleinod wie Pen darüber freuen könnte, einer solchen - an sich - ehrenwerten Institution anzugehören. Ergo, rekrutiert Shanghai in den dunkelsten Gefilden und der bisherige Werdegang Pens lässt darauf schließen, dass er entweder mit strengen Vorgesetzten aneinander geriet, was etwas wenig wäre, oder er durch seine fliegenden Wechsel so einiges an Dingen gesehen oder erlebt hat, die als Information nicht ganz unbedeutend für die Marine sein könnte. Sprich: Wer im Zwielicht rekrutiert, wird nicht offen von der Marine sprechen können. Kritikpunkt ist die fehlende zeitliche Einordnung, so ist schwer auszumachen, inwieweit die Haupthandlung hier tangiert bzw. mit eingebunden wird.
      Ein neuer Sinn
      Der erste Beitrag, der wenig Risiko beinhaltet. Person bemerkt Piraten, fühlt sich hilflos, wird von Marine gerettet, findet neuen Sinn darin. An sich alles anschaulich beschrieben. Was ich ein wenig schwierig finde: Die Anhaltspunkte, die sich hier finden lassen. Wir haben eine zeitliche Einordnung und das Wörtchen Schlamm. Ansonsten lässt sich - für mich - kein Charakter in irgendeiner Art und Weise einordnen. Haben wir bekannte Charaktere, ist es ein komplett selbst entworfener? Das Risiko, das ich hier sehe, liegt in der Schablone. Denn alles, was dieser Text beinhaltet, ist sehr glatt behandelt worden: Beschreibungen, Umschreibungen, alles auf einem guten Niveau. Doch in meinen Augen ist es der erste Beitrag, der sich nicht so viel getraut hat. Überleitungen, Teaser, nähere Charakteristika? Letzteres ist durch das Gerechtigkeitsempfinden und dem Heldenwunsch, der wiederholt betont wird, angeschnitten. Nach meiner Sicht fehlt dem Beitrag der Mut, ein paar Brücken aufzubauen, ein paar Andeutungen in einem Halbsatz einzubauen, um eine etwaige Richtung ableiten zu können. So ist es, für sich allein stehend, gutes Handwerk - doch aufgrund der Umsetzung noch etwas karg, was das Anknüpfen des zweiten Drittels anbelangt.
      Der erste Hund
      Sakazukis Geschichte wurde erwartet und kam nicht. Im ersten Moment kniffelig, da ich als Leser zwischen Baum und Borke stehe. Bin ich auf dem Holzweg, wenn ich den roten Hund erwarte - weiter gedacht, Garp mit Hundemaske - oder entwickelt sich die Geschichte unabhängig vom (Nicht)Einbau in seine eigene Richtung? Der Kniff: Aufgrund des Titels ist es möglich, dass dein Leser eine bestimmte Richtung erwartet und sich dann etwas irritiert in die entsprechend unerwartete Handlung einfindet. Das kann sich, in meinem Kopf, genauso gut mit dem zweiten Teil auflösen, doch dieser Widerspruch ist etwas, das den Text erst einmal begleitet. Was der vorherige Text etwas mutlos aufzog, ist hier um so mehr auf Risiko gebürstet. Viele wechselnde Dialoge, Dynamik, Kampfhandlungen - was vergleichsweise schweres Handwerk ist - und ein [zu] abruptes Ende. Ich muss zugeben, dass der Text im Tempo sehr variabel ist und dies sich dies vor allem in den Gesprächsanteilen zeigt. Einerseits ausführlichere Erklärungen, dann schnippische Kommentare. Man kriegt gleich ein Gefühl dafür, welche Charaktere die Dynamik und welche den Rahmen stecken - entsprechend ist es in meinen Gedanken schnell in Schubladen, von welchem Charakter ich welche Antwort, Handlung oder Reaktion zu erwarten habe. Da hebt sich Lorna ab, lässt die anderen beiden im Gegenüber leider sehr fad und bremsend ausschauen. Die Handlung fokussiert sich auf sie und nimmt den anderen namentlichen Charakter die Rolle ab, die über den kommentierenden Zuschauer hinausgehen kann. Der Beitrag traut sich mehr zu, bietet dadurch Potential in der Dynamik. Zugleich wird es komplizierter, die handelnden Figuren auf einer Ebene zu bewahren, die das Interesse des Lesers hochhält. Im wahrsten Sinne läuft Lorna den anderen davon und sollte sich die Handlung nicht auf sie konzentrieren, wird es schwer, einem Gideon/Heddony den Platz zu geben, den sie brauchen. Getreu dem Motto: Wichtige Charaktere kriegen Namen oder, falls nicht, hat es einen Grund, dass dieser nicht genannt wird.


      Abschließend für alle Beiträge: Achtet, neben Inhalt und Rechtschreibung, auch auf die äußere Aufmachung. Leerzeichen, Schaltung der Absätze, etc. Das kann einem bereits guten Beitrag noch etwas mehr Politur verleihen. Meinen Block hier bitte als mahnendes Beispiel ansehen. Sowas will, als FFT-Text, nur mit Mühe gelesen werden. :D

      Liebe Grüße und auf weitere gute Beiträge!

      blink

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