FFT 2020: Revolution im South Blue!

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    • FFT 2020: Revolution im South Blue!

      Hört her, hört her! Die Zeit der Unterdrückung ist vorüber! Der West Blue mag sich in den Fängen der korrupten Marine befinden, den Laufburschen und Jagdhunden der tyrannischen Weltregierung! Doch für den South Blue besteht noch Hoffnung! Hoffnung auf Gleichheit und Selbstbestimmung, auf ein Ende der menschenverachtenden Geißel und der despotischen Schrecken! Erhebt euch, Schreiber des South Blue, und schwingt eure Federn gegen die Feinde der Freiheit! Gegen...Ach, sei es drum. Um es mit den geschwurbelten Worten eines abwesenden Vaters mit Gesichtstattoo und Strafakte zu sagen: "Die Welt wartet auf die zweite Gruppe des FFT 2020! Oh, und wir sehen uns bald, Ruffy. Ganz echt jetzt!"

      Damit ist eigentlich auch alles gesagt. Die Regeln sind die selben wie im West Blue: Ihr habt eine Stimme, die ihr eurem favorisierten Text zukommen lasst. Bei eurer Wahl sollte euch natürlich in erster Linie die Geschichte an sich und der Schreibstil gefallen. Ein spannender Handlungsbogen, eine interessante Exposition oder einfach eine gelungene Einbindung der Revolutionäre sind aber auch wichtige Faktoren. Welche Geschichte macht Appetit auf mehr, hat die Revolutionäre gewinnbringend untergebracht oder vielleicht eine komplett ungeahnte Richtung eingeschlagen? Kriterien wie diese und viele mehr können den Ausschlag geben. Votiert nach bestem Gefühl, Wissen und Gewissen -- und lasst auch Kommentare da. Unsere Autoren nehmen sowohl Lob als auch konstruktive Kritik dankend an.

      In diesem Sinne: Hiermit startet die zweite Gruppe ins FFT 2020! Lasset die Revolution beginnen! Aber bitte nicht singen. Das ist der South Blue, nicht Frankreich.


      Das kleine Krokodil

      Ein Junge, keine 10 Jahre alt, kniete in einer Seitengasse im strömenden Regen auf dem Boden. Tränen liefen an seinen blassen Bäckchen herunter, man hörte ein Schluchzen. Verschwommen erblickte er in einer Pfütze sein Spiegelbild. Schnell schloss er die Augen. Er wollte sich so nicht sehen. Vielleicht sei nach dem Öffnen der Augen alles wieder wie früher. Vielleicht würde er dann nicht weinend in einer Gosse liegen, sondern auf einem gepolsterten Sofa in der Villa seines Vaters entspannen und feinsten Brombeersirup aus goldenen Bechern trinken. Abrupt wurde er aus seinem Tagtraum gerissen, als sein Kopf unsanft an seinem Schulterlangen, pechschwarzen Haar nach hinten gerissen wurde.
      „Wen haben wir denn hier, bist du nicht das kleine Krokodil?“
      Er wurde erkannt. Sie würden ihn töten, wie seinen Vater, wie seinen großen Bruder und wie seinen Onkel. Er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Soldaten des Königs stürmten das Haus seiner Familie. Aus einem versteckten Lüftungsschacht heraus, konnte das kleine Krokodil das Geschehen beobachten. Seine Familie hatte sich nicht gewehrt, die Situation sollte diplomatisch gelöst werden. Dann wurde seinem Vater ohne Vorwarnung in den Kopf geschossen. Im gleichen Moment wurden sein Bruder und Onkel gepackt und exekutiert. Sein Vater, das Krokodil vom Dancing Hill, Anführer einer der berüchtigten Unterweltorganisation der South Blues, war Tod.


      --------
      05:30: Aufwachen
      05:45: Sammelpunkt inklusive Anwesenheitskontrolle
      06:15: Schichtbeginn
      11:30: Eine Schüssel Reiß mit Bohnen
      16:00: Eine Schüssel Reiß
      19:00: Schichtende
      20:00: Körperpflege
      21:00: Nachtruhe



      Jeden Tag mussten Steinblöcke aus einem Berg geschlagen werden. Diese Brocken wurden anschließend auf Wägen gehievt. Die Arbeit erforderte viel Kraft, eigentlich zu viel für ein Kind. Aber man hatte keine Wahl. Jede Pause wurde mit Peitschenhieben bestraft, jedes Gespräch unterbunden. Und es war kalt. Es dauerte an den meisten Tagen nicht lange, bis das kleine Krokodil seine Hände nicht mehr spürte. Ebenfalls verlor er jegliches Zeitgefühl. Zählte er zu Beginn noch die Tage seit seiner Gefangennahme, hatte er bald zu wenig Energie um weiter zu zählen. Es kamen Zeiten in denen es weniger kalt war, Zeiten in denen es stürmte, so dass er beinahe weg flog und Zeiten, in denen die Kälte kaum auszuhalten war. Die Hoffnung auf ein Ende dieser Qualen verblasste mehr und mehr, das kleine Krokodil fand sich mit seiner Situation ab und dachte kaum noch an sein altes Leben.

      Eines Abends, beim Zubettgehen, fand er einen kleinen Zettel unter seinem Kissen. Auf diesem Zettel stand in krakeliger Schrift geschrieben:

      Willst du fliehen, dann begib dich heute um Mitternacht zu den Waschräumen Block F. Komm alleine.
      Revolutionäre sterben nie!

      Beim Lesen der Nachricht schossen ihm verschiedenste Gedanken durch den Kopf. Er fühlte sich überfordert, zerknüllte den Zettel und legte ihn zurück unter sein Kissen. Es war wenige Minuten nach 21:00 Uhr und es herrschte bereits Totenstille in dem Schlafsaal, mit den vier Etagenbetten. Während alle im Zimmer schnell einschliefen, fing das kleine Krokodil an zu grübeln.
      Wer hat die Nachricht hier hinterlassen? Ist das eine Falle? Und wie komme ich um Mitternacht zum Waschraum?
      Ein Glatzköpfiger Mann in dem Bett unter ihm fing an knatternd zu schnarchen. Die hierdurch entstehenden Vibrationen des Bettgestells hinderten das kleine Krokodil einen fokussierten Gedanken zu fassen. Die Minuten verstrichen und ein heftiges Kribbeln kam in seinem Bauch auf, er empfand es beinahe als Übelkeit. Obwohl er die Nachricht auf dem Zettel nur einmal las, konnte er den Wortlaut auswendig und sagte ihn in Gedanken immer wieder auf. Willst du leben…Wollte er noch leben? Er war nicht in der Lage, darauf eine Antwort zu geben. Er konnte sich ein Leben in Freiheit und ohne Schläge nicht mehr vorstellen. Der Gedanke hier dran kam ihm vor wie ein Traum, an den man sich am Morgen kaum erinnern konnte.

      23:56: „Es ist mir egal ob ich sterbe!“ flüsterte sich das kleine Krokodil selber zu. Dabei war ihm bewusst, dass es ihm natürlich nicht egal war. Wer will schon sterben.
      Geräuschlos kletterte er aus seinem Bett und verließ das Zimmer.
      Die spärliche Beleuchtung im Flur reichte aus um sich zu orientieren und so schlich er in Richtung der Waschräume, welche sich hinter einer Abknickung befanden. Nun begann sein Herz zu rasen, kalter Schweiß lief ihm die Stirn runter und sein Blickfeld engte sich ein. Er geriet in Panik. Er wollte umkehren, zurück ins Bett, alles vergessen. Er würde entdeckt werden und bis an sein Lebensende gefoltert werden.

      Schritte!

      Jeder Schritt hallte im Gang und es war offensichtlich, dass ihm aus Richtung der Waschräume jemand entgegen kam. Zum Umkehren war es zu spät. Adrenalin schoss durch seinen Körper, er wollte wegrennen. Just in diesem Moment kam der voll ausgerüstete Aufseher um die Ecke und ihre Blicke trafen sich. Das kleine Krokodil sprintete an dem Aufseher vorbei, welcher durch das Überraschungsmoment zu langsam agierte. Der Waschraum war nun nur noch wenige Schritte von ihm entfernt als rote Leuchten aufflackerten sowie eine Sirene zu heulen begann. Wie aus dem Nichts tauchte vor ihm ein weiterer Wärter auf, aus dem Augenwinkeln sah er noch eine Frau mit blauen Haaren die ihm zuzwinkerte. Plötzlich sah das Krokodil nur noch rot, er spürte wie eine Flüssigkeit sein Gesicht runter und in seinen Mund strömte. Der Schmerz setzte erst einige Momente später, aber dafür umso heftiger, ein. Ein Schmerz von unerträglicher Intensität erschütterte sein komplettes Gesicht. Wurde seine Nase abgeschnitten? Seine Augen ausgestochen?
      Alles begann sich zu drehen, ihm wurde schwarz vor Augen.
      Das kleine Krokodil fiel in Ohnmacht.

      Farbenspiel

      Ein dunkler mondloser Himmel hing über der Marinebasis von Portia Kanali, als eine verhüllte Person mit leisem Zischen über die Mauer glitt. Unbemerkt von den Wachen und an den Quartieren vorbei, eilte der Fremde durch die Schatten zum Trainingsgelände. Vor einer riesigen Mauer hielt er inne, nahm seinen Rucksack ab und begann darin herum zu kramen. Kurz darauf wandte er sich mit einem satten Grinsen der Wand zu. Von sanft klingelnden Klackertönen begleitet schüttelte der Fremde eine Farbdose und begann seine zwielichte Arbeit. Zwei Stunden, Acht Dosen Farbe und zwölf Caps später, bewunderte er befriedigt sein Werk. Doch just in diesem Moment entflammten die Scheinwerfer auf dem Trainingsgelände und mehrere dutzend Marinesoldaten stürmten aus verschiedenen Richtungen brüllend auf ihn zu. "Stehen bleiben oder wir schiessen!"

      Behende griff der Fremde nach seinem Rucksack und zog ein langes Board hervor, sprang auf und begann, unter erneutem leisem Zischen, rasant über dem Boden dahin zu gleiten. Doch noch bevor er entfliehen konnte hatten die Soldaten ihn bereits eingekreist. "Mist!" Er griff in seine Brusttasche und holte eine kleine Muschel hervor. Nach einem kurzen Klicken sprang eine milchweisse Wolkenstrasse aus der Muschel und er schleuderte die Muschel über die Aussenmauer des Geländes. Dann steuerte er sein Board auf die Wolkenstrasse und glitt auf ihr in Richtung Freiheit. Zumindest solange bis vor ihm unvermittelt eine Gestalt erschien und es plötzlich dunkel um ihn wurde. Das nächste woran er sich erinnerte, waren zwei massige Marines die ihm Handschellen anlegten und ihn wegschleiften. Erst am nächsten Morgen und unter starken Kopfschmerzen, wurden ihm die Details der letzten Nacht bewusst. Er erwachte in einer kleinen vergitterten Gefängniszelle und ihm gegenüber, auf einem kleinen Stuhl ausserhalb der Gitter, saß ein älterer Herr mit schütterem silbergrauen Haar.

      Die Hände auf einen Gehstock gestützt und den hängenden Kopf schüttelnd, sagte der alte Mann, "Rowdy, wie oft willst du noch hier landen? Du warst weder bei den Therapiesitzungen, noch hast du dich an die Auflagen gehalten. Und jetzt Das hier! Was hast du dir nur dabei gedacht?"
      Rowdy antwortete lakonisch: "Mann, das ist Kunst und Kunst denkt nicht, sondern sie ist frei!" und dann fügte er kleinlaut hinzu, "Und eigentlich sollte ich das auch sein!"
      Doch der alte Mann sagte enttäuscht: "Daraus wird diesmal nichts, Junge. Der Destriktsrichter hat angeordnet, dass du alle bisher zur Bewährung ausgesetzten Strafen in dem Umerziehungslager auf Des Aponti abarbeiten wirst."

      Bei diesen Worten zeichnete sich Unglaube und Panik in den Augen des jungen Mannes ab. Er sprang auf und griff nach den Gitterstäben. "Das ist ein doch Witz, oder? Des Aponti, das ist doch auf der Grandline? Es war doch nur ein ganz kleines Graffiti?"
      Der alte Mann antwortete traurig: "Eine fünfzehn Meter grosse Aktmalerei der Tochter des Gouverneurs, an der Mauer des Trainingsgeländes der Marinebasis, ist keinesfalls eine kleines Graffiti. Die ganze Stadt kann es dort prangen sehen. Obendrein einen Slogan der Revolutionäre darunter zu setzen, - Free your Mind and the Rest will follow! - hat die Sache nicht besser gemacht. Du kannst froh sein, dass der Marinecommander deswegen darauf bestanden hat, deinen Fall nach militärischen Maßstäben zu ahnden, denn der Gouverneur hatte schon ein Erschiessungskommando für dich bereit stellen lassen."

      Aufgebracht brüllte Rowdy: "Spinnt der? Was ist mit Jugendstrafrecht und so? Ich bin zu jung, hübsch und kreativ, um in ein Arbeitslager zu kommen. Erzählen sie doch einfach wieder von meiner schweren Kindheit, dem Verlust meiner Eltern und der dramatischen Flucht von den Himmelsinseln, ja!?"
      Doch die Antwort ernüchterte ihn: "Tja, Das ging noch, als du gerade einmal vierzehn Jahre alt warst und deine Taten sich auf kleinere Vandalismusdelikte begrenzt haben. Seit du aber Fünfzehn geworden bist greift das Jugendrecht nicht mehr und du bist voll strafmündig. Und mit dem Slogan der Revolutionäre, hast du eine klare Grenze überschritten. Aufrufe zur Revolution werden auch bei Kindern hart geahndet und ich kann dir da nicht mehr helfen."
      Der Erkenntnis folgte die Angst und die Hände des Jungen umklammerten die Gitterstäbe bis seine Knöchel weiss hervor traten. Seine Augen verschwanden unter seiner Kappe und kraftlos sank er zurück auf den blanken Zellenboden. Im Schneidersitz verharrend und eine dunkle Haasträhne aus seinem Gesicht wischend, fragte er düster: "Wie lange werde ich weg sein?"
      Tiefe Furchen auf der Stirn bildend und mit niedergeschlagener Stimme, antwortete der alte Mann, "Drei Jahre und sechs Monate bei guter Führung, ansonsten fünf Jahre in den Schwefelminen. Der Gefangenentransport kommt heute Nachmittag."
      Resignation zeichnete sich in den jungen blauen Augen ab und Rowdy zog sein Cappy tiefer ins Gesicht. "Danke Reverend, danke für Alles!"

      Einige Stunden später, am kleinen Marinehafen. Der Gefangenentransporter lag am Kai und die wenigen Strafgefangenen wurden unter strenger Bewachung an Bord geführt. Rowdys Blick huschte heimlich über die Gesichter der Mitgefangenen. Er war der jüngste in diesem Defilee. Jedes Mal wenn er auf die Blicke der Anderen traf, überkam ihn ein kleiner Schauder, wegen der Aussicht mit ihnen eingesperrt zu werden. Er war kein Verbrecher, nur ein fünfzehn Jahre alter, verwaister Teenager mit einem Autoritätsproblem.
      An Deck stand ein junger Offizier und registrierte die ankommenden Gefangenen. Ohne aufzuschauen fragte er, "Name und Haftnummer?"
      "Rowdy Russel Ramone, Nummer 978-20"
      Ein beistehender Marine sagte mit einem Grinsen: "Leutnant Corby, das ist der Junge der das Gemälde an die Basis gezaubert hat. Talentierter Bursche, aber leider ein kleiner Revolutionär!"
      Der Offizer hob kurz den Blick und musterte Rowdy eingehend, bevor er sagte, "Bringt ihn unter Deck!"

      Big News

      Über den Dächern einer gerade erwachten Hafenstadt im South Blue schwebte eine Möwe. Im Flug beobachtete sie die ein- und ausfahrenden Schiffe und den alltäglichen morgendlichen Trubel der Inselbewohner. Dabei war sie auf der Suche nach einem köstlichen Fisch, den sie von einem der zahlreichen Händler, die ihre Ware anboten, stibitzen konnte. Nachdem die Möwe ihr Ziel erfasst hatte, setzte sie zum Sturzflug an, angelte sich gekonnt eine schmackhafte Mahlzeit von der Theke eines Verkäufers, der gerade in eine heftige Diskussion mit einem Kunden verwickelt war und flog mit ihrer Beute aufs offene Meer hinaus.
      Unter ihr steuerte gerade ein kleines Schiff die Insel an. An Bord stand ein großgewachsener schlaksiger Mann, der fasziniert das Treiben beobachtet hatte. Nachdem er eine Zeit lang der Möwe hinterherschaute, wandte sich sein Blick wieder zur Insel. Endlich hatten er und sein schläfriger Begleiter, der in einen Kapuzenmantel gehüllt an der Reling lehnte, ihr Ziel erreicht.

      Kurz darauf legten sie an einem Steg an, befestigten das Boot und Morgans hüpfte schwungvoll auf die hölzernen Bretter hinab. Endlich waren sie auf der Insel Briss im Southblue angekommen. Sein Begleiter deutete mit einem Handzeichen an, dass er ihm folgen sollte. Doch kaum setzten sie einen Fuß auf die lebendige Insel, erspähte Morgans sofort den Zeitungshändler auf dem Marktgelände und lief schnurstracks auf diesen hinzu.
      Er mogelte sich an der drängelnden Menschentraube vorbei, die sehnsüchtig nach einer Zeitung gierte und riss sich eines der begehrten Exemplare unter den Nagel. Für Morgans war dies kein ungewöhnlicher Anblick. Viele Menschen aus verschiedenen Regionen und auf hoher See mussten teilweise tagelang warten, bis ein Zeitungsverkäufer zu ihnen gelangte. Schließlich besaß nicht jede Redaktion die speziell ausgebildeten Zeitungsmöwen. Auch sein vor wenigen Jahren gegründetes Zeitungsunternehmen konnte sich den Luxus dieser Vögel nicht leisten. Der Reisende überflog die Artikel und stockte bei einigen säuerlich auf.
      „Was schreiben die denn für einen Unsinn“, krächzte er wütend.
      „Das sind mir die Richtigen. Vordrängeln, Zeitung lesen, aber kein Geld dafür bezahlen“, beklagte sich der Verkäufer heftig über Morgans Benehmen.
      „Für diesen Unsinn soll ich auch noch Geld bezahlen“, erwiderte der Neuankömmling vorwurfsvoll zum Verkäufer und zerriss die Zeitung vor den Augen der Menschentraube, deren Hass auf den meckernden Mann immer weiter anstieg. Sie wollten sich gerade auf Morgans stürzen, als sein Begleiter herbeieilte, eine Münze zum Zeitungsverkäufer warf, Morgans am Kragen packte und ihn rennend hinter sich her zog.
      „Hey, ich war mit denen noch nicht fertig“, fauchte der aufgebrachte Journalist zum Mann mit dem Kapuzenmantel entrüstet.

      Während sie durch einen Schleichpfad abseits der Hafenstadt in ein Waldstück hineinliefen, hatte sich Morgans allmählich wieder beruhigt. Nun wirkte er nachdenklich, beinahe angespannt. Der Konkurrenzkampf in dieser Branche war gewaltig. Er selbst zählte zu den Außenseitern. Viel zu mächtig und einflussreich waren die Kontrahenten. Der Weg zur Spitze schien für alle Zeiten versperrt, wenn er nicht sein Unternehmen aufgeben und sich den ganz Großen im Geschäft anschließen würde. Doch er hatte Talent, einen guten Riecher für interessante Neuigkeiten, einen unbändigen Willen und scheute sich keiner Herausforderung. Vor allem aber wollte er seine Artikel so präsentieren, wie er es für angemessen hielt. Das trieb ihn immer weiter an. Dies ist natürlich auch einigen anderen Menschen in der Branche und auch Abseits davon nicht entgangen.
      Plötzlich standen sie vor einem abgelegenen Bootshaus, traten hinein und der Begleiter deutete auf einen Stuhl an einem Tisch.
      „Nimm Platz und verhalte dich bitte ruhig, während wir hier warten. Die anderen werden sicher bald eintreffen.“ Der Mann, der Morgans hierher geführt hatte, setzte sich am anderen Ende des Raumes hin und seufzte erleichtert auf.

      Zwei Stunden vergingen, als dann erneut die Tür zum Bootshaus aufschlug und ein Mann mit schwarzem Haar und einigen weiteren Gefolgsleute in Kapuzenmänteln eintraten. Morgans erkannte sofort den Anführer. Die eiskalten Augen dieses Mannes, die zu ihm schauten, ließen ihn für einen kurzem Moment erschaudern. Er schätzte den Mann, der auf der anderen Seite des Tisches platz nahm, auf Anfang zwanzig Jahre ein, ungefähr im gleichen Alter wie er selbst war.
      Als sein Gegenüber sich selbst als Anführer einer Gruppe namens Revolutionäre vorstellte, war der Journalist verblüfft. Er staunte darüber, wie offen dieser Mann mit ihm sprach. Er wusste, dass diese Gruppierung gegen das aktuelle System kämpfte, aber was wollten sie von ihm?
      Dragon entging der fragende Blick von Morgans nicht und er stellte eine Schatztruhe auf den Tisch und öffnete sie dann. Morgans Augen funkelten als er die zahllosen glänzenden Goldmünzen und Geldscheine erblickte.
      „Öffne der Welt die Augen!“ Dragon legte eine aufgewickelte Schriftrolle neben die Schatzkiste. Morgans war sofort klar, dass es jetzt um das eigentliche Thema ging. Die Geschichte der D's.Der Journalist konnte mit dem Titel zunächst nichts in Verbindung setzen, doch mit jedem weiteren Satz den er las, bekam er eine ungefähre Vorstellung, was genau er da in den Händen hielt.
      „Ist das wahr“, wollte der sichtlich verunsicherte Morgans von Dragon wissen, doch dieser grinste nur. Wenn dies an die Öffentlichkeit gelangen würde, was für ein heftiger Sturm könnte dann ausgelöst werden. Etwas was die Welt noch nie gesehen hatte. der Journalist konnte seine gedanklichen Fragen selbst nicht beantworten. Einigen würde das definitiv nicht gefallen, das wusste er. Mit Gewissheit würde er den Zorn der Weltregierung auf sich ziehen. Aber er könnte große Neuigkeiten verbreiten und Geschichte schreiben.
      Morgans grinste Dragon an. Diese einmalige Möglichkeit würde er sich nicht entgehen lassen.

      Unerwartet

      Hätte mir jemand gesagt, dass ich im Leben über 29 Inseln bereise, dass das alles Teil eines großes Plans sein würde. Damals hätte ich nicht einmal reagiert. Weil ich nichts war. Doch gehen wir ein paar Tage zurück.

      25 Jahre zuvor.

      Gesiegeltes Papier, weich in der Hand liegend, doch in der innewohnenden Rhetorik um so schärfer. Nervös rümpfte er die Nase, als er die Worte vernahm, die der leidvoll klingenden Bekundung eine unangemessene Note hinten anschob. Sein Blick suchte das einstige Kind, das er schon immer kannte. Stets auf Wanderschaft gewesen, um Berge und Wälder dieses Königreiches kennenzulernen, stand er nun vor ihm. Nicht wie sonst in zerlumpter, abgetragener Kleidung, die der König in aller Regelmäßigkeit zu beanstanden wusste. Nein, heute waren es andere Rollen, die jeder hier zu spielen hatte. Dieser inzwischen 22 jährige Knabe war zu einem Manne herangewachsen. Als er mit seinen von Neugierde getriebenen Reisen durch die hiesigen Ländereien begann, maß er die Größe eines Welpen. Jetzt aber warf er Schatten, die auf die Höhe eines Turmgesims schließen ließen. Mindestens das war zu erwarten, war sich der königliche Berater sicher, der er in seinen üblichen Übertreibungen völlig aus den Augen verlor, dass er allein mit dem Königssohn im Saal stand.
      „Ist alles in Ordnung?“, rang sich der Hüne einen kontrolliert gesprochenen Satz ab. Da waren sie. Der treue Diener seines Vaters, seit 51 Jahren in diesem Hause tätig, und er, der Königssohn, der jetzt König werden sollte, ohne auch nur einen Tag Erfahrung gesammelt zu haben. Der alte Diener blickte ihn an, realisierte, dass der Brief in seiner Hand real war, schwer wog und sein Nervenkleid strapazierte.
      „Junger König“, begann er förmlich und eröffnete den Inhalt des Schreibens.
      „Die Weltregierung bedauert das unerwartete Ableben Ihres Vaters.“
      Der wandernde Koloss von Mann stockte.
      „Unerwartet?“, fragte er bestimmt ruhig.
      Wenn in diesem Sorbet-Königreich eines unerwartet war, dann, dass sein Vater ihn anscheinend als seinen Nachfolger anerkannte. Ihn, der er kaum einen Tag in diesen Gemäuern verbrachte. Ihn, den es nach draußen in die Wildnis, nach oben an die Spitze der hier ansässigen Berge gezogen hatte. Er war freiheitsliebend. Schon immer war er das.
      „Junger König, ich kenne Sie seit dem Tag Ihrer Geburt“, nahm sich der treue Diener den Mut, um den ausgesprochenen Zweifel des Thronerben zu greifen.
      „Bald jährt sich der Vorfall mit ihr. Wenn Sie der Bekundung der Weltregierung keinen großen Wert beimessen können, ist das verständlich“, sagte er.
      Verständlich? Sein großer Körper zitterte. Was hieß das für ihn?
      Er war jetzt König, ohne es zu wollen, für ein Reich, das er bis auf den letzten Grashalm erkundet hatte, aus einem Grund, den er nicht nachvollziehen konnte. Woher nahm die Regierung die Gewissheit, auf welche Weise sein Vater starb? Das alles, dieser Moment übermannte ihn.
      „Ich...muss kurz raus an die Luft“, probierte er seine Fassung auf irgendeine Art und Weise aufrecht zu erhalten. Ein Versuch, der kläglicher nicht sein konnte. Dessen Kläglichkeit seinem lebenslangen Weggefährten ein von Müdigkeit gezeichnetes Lächeln abrang.
      „Wieso muss es morgen vier Jahre her sein?“
      Langsam aber bestimmt suchte der trübe Blick ein Gemälde an der Wand, das, als es erfasst wurde, einen Seufzer in den allein besetzten Saal entweichen ließ.
      „Ich vermisse sie auch.“
      Stille.
      Allein stand er da in seinem schwarzen Trauergewand.
      Es blieb noch weitere Sekunden still.
      Die er alleine blieb.
      Dann riss es ihn von den Beinen, als es seinen Körper unkontrolliert im Raum zusammensackte. Nichts war möglich, kein Schrei, kein Gefühl, nichts. Das Schloss wurde von einer Erschütterung erfasst, die ihm keine Möglichkeit ließ, auf irgendeine Art und Weise zu reagieren. Doch der Alte war nicht der Einzige, den es an den Rand des Abgrunds schmetterte.

      „Was...zur...“
      Kuma hatte die Chance, einen flüchtigen Gedanken zu packen und festzuhalten. Zwei Worte.
      Sein gesamter Körper, eben noch zitternd, brach unter der Wucht, die ihn erfasste, beinahe zusammen. Vor seinen Augen spielte sich nämlich etwas Irreales ab. Keine Stimme war zu hören, bis die geballten Körpermassen zeitgleich dumpf auf dem Boden aufschlugen und ein kurzes aber lautes Klopfen auslösten. Eben standen sie noch, die königlichen Garden, Spalier, nachdem das letzte Mitglied der Königsfamilie und der höchste Bedienstete des Hofstaats eingetreten waren. Und jetzt, kurz nachdem er sie in Augenschein nahm, stand keiner mehr auf den Beinen.
      „Du stehst, Junge!“, platzte es nonchalant aus dem lachenden Gesicht heraus. Dem Verursacher von zumindest dieser Misere. Damit hatte er gar nicht gerechnet. Das war es, dass er als unerwartet ansehen musste. Kuma wusste nicht, was er sagen sollte. Vor ihm stand der Piratenkönig und grinste ihn einfach an. Einfach so.
      „Bin gerade auf Durchreise, meine Liebste besuchen oder suchen“, begann der freieste Mann der Welt ungefragt zu erzählen und stieg über die ohnmächtigen Soldaten hinweg.
      „Mir bleibt nicht viel Zeit, daher penne ich hier nur 'ne Nacht“, erläuterte Roger der Form halber, während er bereits an Kuma vorbei ins herrenlose Schloss spaziert war.
      „Das ist ein schöner Krug.“
      Dies waren die Worte, die Kuma im Hintergrund vernahm. Es zuckte um seine Mundwinkel herum. Das war Freiheit. Das, genau das wollte er. Tun, was man wollte, wann man es wollte, wo man es wollte. Dann hörte er, wie sich sein Gast plätschernd ins Familienerbstück erleichterte und schließlich in den Tiefen dieser Gemäuer verschwand.

      Friedlich, auf dem kalten Steinboden seines Schlafgemachs liegend, lauschte Kuma später dem Schnarchen des freiesten Menschen, der wie ein Stein in sein Bett geplumpst war.


    • Abstimmung

      Welcher Text hat euch am besten gefallen? 50
      1.  
        Das kleine Krokodil (16) 32%
      2.  
        Farbenspiel (16) 32%
      3.  
        Big News (10) 20%
      4.  
        Unerwartet (8) 16%
      Die Umfrage endet am 12.05. um 18 Uhr! Eure Stimme dürft ihr bis dahin ändern, solltet ihr euch neu entscheiden, und alles bleibt anonym.



    • Neue Runde, neues Glück!
      Ich hab mich mal entschlossen zu jedem Text einen kleinen Fließtext zu verfassen, anstatt es streng nach Pro und Contra zu unterteilen, da ich mich dann irgendwie so gezwungen fühle bei beiden Kategorien etwas zu finden :D


      Das kleine Krokodil

      Ich frage mich ob wir hier die Origin-Story von Crocodile lesen? Der Titel deutet ja schon darauf hin und Schulterlange schwarze Haare sind auch recht passend... Dann die Frau mit blauen Haare, es handelt sich eventuell um Ivankov, der Crocodiles Schwäche kennt und auch bei den Revolutionären ist was zum Thema der Geschichte passt.

      Ja ich schließe jetzt einfach mal darauf, dass wir hier Crocodiles Vergangenheit lesen :D. Das macht die Geschichte für mich auch recht spannend. Ich bin Fan von Crocodile und ich mag es wenn man als Leser Hinweise bekommt um wen es sich handelt, ohne dass es wirklich explizit ausgesprochen wird.

      Die harte Vergangenheit wird hier wirklich schön geschildert, ob der Tagesablauf jetzt wirklich so nach Uhrzeit in den Text gemusst hätte, naja kann man sich drüber streiten. Ich hätte es nicht gebraucht, aber es stört mich auch nicht. Der innere Zwiespalt von Crocodile kommt hier gut rüber und insgesamt weiß die Geschichte auch sprachlich zu überzeugen. Ich muss sagen sie gefällt mir gut!


      Farbenspiel

      Hier handelt es sich wieder um die Geschichte eines selbst erfundenen Charakters. Mir gefällt dass quasi schon der Name Programm ist: Rowdy. Ein frecher Graffitikünstler passt auch wunderbar in die Welt von One Piece und ich finde die Thematik des Textes auch angenehm erfrischend. Es geht mal nicht um Leben und Tod (auch wenn wohl schon ein Erschießungskommando bereit stand haha), sondern eher um Kleinkriminalität und Aufstand im kleinen Rahmen. Der Text hat auch einen gewissen Wortwitz der überzeugt. Ich musste jetzt nie wirklich lachen, aber es wurde eine schöne lockere Atmosphäre aufgebaut in der man den Text angenehm weglesen konnte.

      Mir gefällt auch, dass der Text viel Spielraum für Charakterentwicklung und Wandlung in den zukünftigen Runden bietet. Als 15 jähriger für eine Bagatelle in ein Arbeitslager zu kommen kann einen Menschen völlig verändern, ob es ihn nun abhärtet oder bricht. Es wird vermutlich der letzte seichte Text aus dieser Saga bleiben und die nächste Runde dürfte deutlich ernster ablaufen. Aber wer weiß vielleicht behält Rowdy auch seine lockere Art.
      Das Corby auftaucht ist auch ein netter Bonus.
      Insgesamt sehr unterhaltsam


      Big News

      Wow diese Runde ist echt kreativ! Eine Geschichte aus der Vergangenheit von Morgans hätte ich nun wirklich nicht erwartet und was soll ich sagen: Ich bin hellauf begeistert! Die Geschichte schafft es echt mir den Charakter nochmal näher zu bringen und in einem neuen Licht zu zeigen. Zudem können wir mit dem, was wir zu Morgans wissen schon fleißig theoretisieren was nach dem Ende der Geschichte weiter passieren wird. Morgans ist sensationsgeil und legt nicht unbedingt viel wert auf eine wahrheitsgetreue Berichterstattung. Was er aus der Geschichte der Ds zaubern wird, kann potenziell die Geschehnisse in der Welt völlig verändern. Das ist jetzt das erste mal in diesem FFT, dass ich wirklich heiß darauf bin zu sehen, wohin die Reise geht. Morgans als Charakter bietet auch die Möglichkeit die Geschichte quasi überall fortzuführen, da er erstens selbst sehr mobil ist und zweitens mal ein großes Tier in der Unterwelt sein wird.
      Hier könnte man die Welt von OP echt spannend verändern und mir gefällt es ungemein eher unterrepräsentierte Charaktere in seinen FF's einzubauen, ohne einen neuen entwerfen zu müssen. Sprachlich gesehen ist es okay, beeindruckt mich jetzt aber eher mit seinem Inhalt und der Charakterdarstellung, als mit besonders ausgefeilten Beschreibungen.

      Insgesamt wohl nicht nur mein Favorit in dieser Runde, sondern auch rundenübergreifend der bisher coolste Text für mich.


      Unerwartet

      Der Text überzeugt mich vor allem sprachlich. Schöne Formulierungen, abwechslungsreiche Satzstrukturen, ein gesunder Mix aus Beschreibungen, Dialog und Monolog. Mich hat zwar Rogers nonchalante Art etwas aus der hochgestickten Geschichte rausgeworfen, aber man kann es genauso gut als bewussten Stilbruch verstehen, der der Geschichte noch die gewisse Komik verleiht. Bei mir hat es jetzt nicht so gezündet ist aber Geschmackssache. Kuma finde ich als Charakterwahl ebenfalls sehr interessant, da sind noch viele Lücken und offene Fragen in seinem Lebenslauf. Mit dem Charakter lässt sich wirklich viel anstellen.
      Für mich der sprachlich stärkste Text der Runde.


      Fazit

      Eine unheimlich starke Runde. Für mich hätte jeder Text in einer anders besetzten Gruppe vielleicht das Zeug zum Sieger gehabt. Leider treten sie aber alle gegeneinander an. Sprachlich ein gutes Niveau, aber vor allem durch Charakterwahl und Story eine unheimlich kreative Runde. Mir gefallen alle 4 Texte sehr gut, aber es kann ja nur einen Gewinner geben. Wie ich bereits angedeutet habe gefällt mir Big News am meisten und ist der Text, bei dem ich bisher als einziges wirklich wissen will wie es weitergeht. Daher geht meine Stimme an Text Nr. 3.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Na dann nutze ich den kurzen Push mal, um auch ein paar Worte zu den einzelnen Texten da zu lassen.

      Das kleine Krokodil
      Ich vermute hier ebenfalls, dass uns der Autor eine Vorgeschichte zu Crocodile schildern möchte, die bis hierhin auf jeden Fall schon mal mein Interesse geweckt hat. Das liegt vor allem am Setting, das man hier für ihn gewählt hat. Ich hab einfach ein Faible für niedergeschlagene, geschundene Protagonisten, die sich aus der Asche ihres Scheiterns und ihrer Verzweiflung wie ein Phoenix erheben. Ein sehr klassisches Szenario, das für mich aber noch längst nicht an Faszination eingebüßt hat.
      Sprachlich war der Text grundsolide, ein paar kleinere Fehler hier und da, aber nichts dramatisches. Für mich, der sprachlich ohnehin eher minimalistische Stile bevorzugt, war es sehr angenehm den Text zu lesen. Mit dem Cliffhanger hat man mich auch sofort am Haken. Zwar besteht die Möglichkeit, dass es hier um Crocodile geht, man also weiß, wo ihn sein Weg langfristig hinführen wird. Aber noch hat der Autor hier alle Karten in der Hand und könnte, theoretisch, mit dem nächsten Text in eine vollkommen andere Richtung einschlagen. Bin auf jeden Fall gespannt, wie's weitergehen wird.

      Farbenspiel
      Hier bin ich etwas zwiegespalten, was aber vordergründig daran liegt, dass ich mit so aufmüpfigen Rebellen als Charakteren (nicht mehr) allzu viel anfangen kann. Könnte daran liegen, dass mir Kishimoto das Ganze gründlich versaut hat, dunno ... Zeitgleich hat der Autor bei mir aber vor allem auch dadurch direkt ein Stein im Brett, dass er sich für einen eigenen Charakter entschieden hat, statt auf einen Bekannten aus dem Originalwerk zurückzugreifen. Mir sind Geschichten über Unbekannte prinzipiell einfach lieber, weil die Autoren da deutlich mehr Freiheiten genießen, man sich also voll ausleben kann. Deswegen bin ich auch guter Dinge, dass die nächsten Runden ein paar nette Charakterentwicklungen bereithalten werden. Vielleicht ja sogar mit Bezug auf seine Herkunft? Ich meine, ein junger Bursche, der im Kindesalter von einer Himmelsinsel geflohen ist und sich nun in einem der Blues befindet? Da liegt definitiv Potenzial drin. Von seinem bevorstehenden Aufenthalt in einem Arbeitslager und seinem jungen Alter, mal ganz zu schweigen.
      Corby's Cameo war indes ein netter Querverweis auf das Originalwerk. Bin gespannt welche bekannten Charaktere hier sonst noch so auftreten werden, allen voran natürlich auf Seiten der Revolutionären. Könnte mir vorstellen, dass sich zwischen Rowdy und Sabo eine interessante Dynamik ergeben könnte.

      Big News
      Okay, also mit einer Geschichte über "Big News" Morgans hätte ich nun auch nicht gerechnet. Interessanter Ansatz, mit dem der Autor hier den Bogen zu den Revolutionären gespannt hat. Die Idee, dass Morgans, durch seine Berichterstattung, mit dafür gesorgt hat, dass die Revolutionären an Popularität und Unterstützern gewonnen haben, ist ein sehr spannender Ansatz, mit dem sich auch in den weiteren Texten viel anstellen ließe. Wenngleich dies bislang der einzige Text der Runde ist, bei dem ich wirklich so überhaupt gar keine Vorstellung darüber habe, wie's weitergehen könnte (und der Bogen zu den Revolutionären eben permanent gespannt bleibt), weil man sich hier für einen Charakter entschieden hat, der an und für sich ja parteilos ist. Das ist aber nichts Schlechtes, ganz im Gegenteil sogar. Gerade das macht diesen Text so reizvoll, imo.

      Unerwartet
      Sprachlich der wohl bisher stärkste Text des FFT's. Hier sitzt auf jeden Fall jemand mit massig Erfahrung und fachlichem Know-How hinter. Inhaltlich ist dagegen noch verhältnismäßig wenig passiert. Dass der Autor sich hier für Kuma als Hauptfigur entschieden hat, ist auf jeden Fall ein fetter Pluspunkt, ist er eine der wohl interessantesten Figuren, die Oda bislang geschaffen hat. Ein Charakter, dessen Tragik kaum größer sein könnte. Seine Anfänge zu ergründen, über die wir bisher noch nicht viel wissen, ist eine nette Idee, die mich sogleich auch zu der Frage führt, ob Jewelry Bonney hier wohl auch noch eine Rolle spielen wird. Irgendeine Verbindung scheint es zwischen ihr, Kuma und dem Königreich Sorbet ja zu geben, wie wir inzwischen wissen. Auch wird in dem Text bereits auf eine weibliche Figur angespielt, die offenbar vermisst wird.
      Mein einziges Manko war wohl der plötzliche Auftritt von Rogers, der sich für mich irgendwie nicht so richtig in den bisherigen Aufbau der Geschichte einfügen wollte. Die Botschaft, die dahinter steckt, wird deutlich, sein Auftreten wirkt auf mich allerdings ein wenig gezwungen. Davon ab aber auch hier ein sehr vielversprechender Start, der Lust auf mehr macht!

      Eine wahnsinnig starke Gruppe, bei der es mir wirklich schwer fällt meine Stimme abzugeben. Verdient hätten's nämlich alle, imo. Nuancen machen hier den Unterschied, meine Stimme geht aber wohl an Farbenspiel, der bei mir halt vor allem aufgrund des eigenen Charakters, dessen interessantem, angeschnittenen Backgrounds, sowie der potenziell spannenden Entwicklung der Figur punkten konnte.
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Wieder eine sehr schöne Runde! 4 sehr unterschiedliche Texte, die allesamt Lust auf mehr machen und die alle jeweils einen unterschiedlichen Ansatz haben. Das Niveau der erten Runde ist bislang sehr hoch - vielleicht eine Folge des neuen Turnierformats? Jetzt aber zu den einzelnen Texten:

      Das kleine Krokodil
      Ein kleiner Junge mit schwarzen Haaren, der Spitzname Krokodil und eine Frau mit blauen Haaren, die gerne zwinkert… Es würde mich sehr wundern, wenn es hier nicht um die Geschichte von Sir Crocodile ginge. Das macht schon Sinn, denn wir wissen, dass er zumindest eine gemeinsame Vergangenheit mit Ivankov, der scheinbar ja auch einen Auftritt erhält. Kleiner Minuspunkt: Crocodile kommt laut OP Wiki von der Grandline. Ansonsten schafft der Text es aber, Crocodiles heutiges Ich ganz gut mit diesem Text zu erklären: sowohl seine etwas versnobte, als auch seine zuweilen unmenschliche Art. Die Ermordung seiner Familie und anschließende Versklavung hat wohl zu einer Abstumpfung geführt. Durch die bekannten Personen fällt es uns Lesern außerdem leichter, uns ein Bild zu machen. Gefahr allerdings: jeder hat natürlich seine eigene Theorie, was Croco und Ivankov verbindet. Da könnte es auch mal sein, dass Leser deine Umsetzung für nicht plausibel und unauthentisch halten. Du scheinst jedenfalls mit der Theorie, Croco wurde in eine Frau verwandelt, zu gehen. Ich bin jedenfalls gespannt, wie die Interaktion weitergeht und wie du erklärst, dass Croco am Ende eben doch kein Teil der Revos wird. Sofern es denn überhaupt tatsächlich im Crocodile geht ^^

      Nun zum Sprachlichen. Im Grunde ein solider Text, zuweilen gefällt mir die Sprache sehr gut. Den Einstieg finde ich gelungen. Den zweiten Absatz dagegen zu erzählerisch. Er muss an die Hinrichtung seiner Familie denken, DAS traumatische Erlebnis seiner Kindheit. Da erwarte ich Emotionen. Flashbacks. Keine nüchterne Zusammenfassung. Ansonsten gibt es noch ein paar kleinere Punkte, die mich etwas stören. Ein paar kleinere Schreibfehler, die sich einfach beseitigen lassen sollten, oder die Einbindung des Tagesplans, der etwas das Schriftbild kaputt macht, u.a. weil du oben Striche und unten Punkte verwendest, um ihn vom Text abzugrenzen (was ich gar nicht getan hätte). Außerdem halte ich die letzten beiden Absätze unten für überflüssig, da sich meinem Verständnis nach kein zeitlicher oder räumlicher Sprung ereignet. Also einfach als einen Absatz stehen lassen, ohne Leerzeilen. Zuletzt noch ein etwas größerer Mangel: die Nachricht der Revolutionäre enthalt die Frage „Willst du fliehen“, später schreibst du aber „Willst du leben“ und arbeitest damit weiter. Da sollte natürlich drauf geachtet werden, inhaltliche Kontinuität einzuhalten. Insgesamt also viele Kleinigkeiten und immer wenn ich Kleinigkeiten kritisiere, finde ich den Text im Grunde schon ziemlich gut! Gelungener Einstieg in deine Saga und ich freue mich auf den nächsten Teil.


      Farbenspiel
      Hier haben wir ein sehr spannendes Setting: als ich von dem Board und den Wolken laß, dachte ich sofort an Skypia. Aber wie ist das möglich, in einer Marinebasis? Die Antwort gibt der Junge selbst: er ist als Weise scheinbar von den Himmelsinseln geflohen. Gewagt, aber auf jeden Fall interessant. Was passiert sonst: ein Teenager mit Autoritätsproblemen und einem Wunsch nach Freiheit macht dumme Streiche, schlägt über die Strenge und soll nun in ein Umerziehungslager gesteckt werden, das aber scheinbar eher wie ein Gefangengenlager geführt wird. Dass der Hauptcharakter an sich kein schlechter Mensch ist, sieht man an der Interaktion mit dem Reverend, an dessen Ende der Junge sich für die Unterstützung des alten Mannes bedankt. Am Ende erfahren wir noch, dass Corby den Transport leitet. Damit haben wir auch schon eine Möglichkeit, wie der Junge aus dieser Lage gerettet werden könnte. Denn Corby ist ein guter Mensch und weiß solche ebenfalls zu erkennen. Durch seine Beziehung zu Ruffy wissen wir, dass er Menschen nicht nach ihrem Label beurteilt, sondern den Menschen dahinter betrachtet. Gut möglich also, dass Corby etwas in Rowdy Russel Ramone sieht, vielleicht erinnert er ihn sogar an Ruffy. Durch Corbys Rolle frage ich mich sogar: braucht es ein Eingreifen der „echten“ Revolutionäre überhaupt noch? Diese sind bisher nicht in der Geschichte vorgekommen und lediglich in Form ihres Gedankenguts aufgetreten. Eine Interpretation der Aufgabenstellung, bei der eine völlig unabhängige Person als „Revolutionär“ auftritt, fände ich erfrischend. Ich bin gespannt.

      Sprachlich hat dein Text leider einen ganz großen Mangel: Die Absätze. Ich erkenne hier kein Muster. Ein Absatz sollte gesetzt werden, wenn inhaltlich neue Szenen in der Geschichte einsetzen. Bei dir werden sie teilweise mitten in die Gespräche eingebaut. Dann wiederum, als Rowdy in Ohnmacht fällt und wieder aufwacht, wird kein Absatz gemacht. Da verweise ich nochmal auf die Kritik von Blink aus Runde 1, der dies auch bereits angesprochen hatte. Sprachlich ist dein Text ebenso interessant wie inhaltlich. Zum einen, weil du – passenderweise – Jugendsprache verwendest. Ich finde das immer schwierig, denn je nach Altersunterschied zwischen Autor und Leser kann das auch unauthentisch rüberkommen. Einige Sätze hätte ich jetzt weniger von einem 15-jährigen erwartet, aber im Großen und Ganzen fand ich das schon gelungen. Dann gab es auch hier ebenfalls noch einige kleinere Fehler. Im Satz mit dem Erschießungskommando hast du glaube ich ein „nicht“ vergesse, worüber ich etwas gestolpert bin. Ohne das „nicht“ ergibt der Satz für mich jedenfalls weniger Sinn. Und dann fällt mir noch eine Besonderheit deiner Sprache auf: du nutzt „ss“ statt „ß“ und viele englische Begriffe wie „Reverend“ oder „Commander“. Das passt irgendwie zum Inhalt und ich habe eine leise Vermutung, was das über die Identität des Autors aussagen könnte. Aber dazu sage ich mal nichts weiter :P

      Für mich ist dieser Text ein bisschen „unfertig“, wie ein Rohdiamant. Er hat viel Potenzial und eine etwas eigene, unkonventionelle Art, die erfrischend ist, aber ihm fehlt noch der Feinschliff. Ich hoffe, die nächsten Runden wird dieses Potenzial voll ausgeschöpft.


      Big News

      Wenn es ein Text schafft, mich hinters Licht zu führen und mich eines Besseren zu belehren, ist das für mich immer ein Qualitätsmerkmal. Dieser Text hat das geschafft. Während des Lesens wollte ich mir schon eine Notiz machen: „Der erste Absatz ist zwar nett geschrieben, aber irgendwie unnötig, Platzverschwendung.“ Was könnte die Beobachtung einer Möwe schon für eine Bedeutung für den Rest haben? Dann kam Morgans und ich musste mir eingestehen: dieser Einstieg macht voll Sinn! Mir gefällt die Wahl sehr. Zum einen, weil die Revolutionäre erstmal nur Nebencharaktere sind. Zum anderen ist Morgans als Charakter relativ neu und noch wissen wir nicht all zu viel über ihn. Erst beim Reverie hat er noch einen neuen Charakterzug erhalten und es ist anzunehmen, dass er sich prinzipiell nicht von der Regierung den Mund verbieten lässt. Viel Raum für Kreativität also. Auf der anderen Seite wissen wir auch, dass die Geschichte über die D. noch nicht veröffentlicht wurde. Hier stellt sich also die Frage: wieso nicht? Was hat ihn aufgehalten? Das muss der Autor im nächsten Text erläutern. Ansonsten ist mir nicht viel aufgefallen. Sprachlich gelungen, sauber und flüssig. Einige sehr schöne Formulierung, trotzdem wurde auch der Plot vorangetrieben. Wobei, eine Kleinigkeit habe ich dann doch: Dass der gute Morgans direkt den „Hass“ der Menschen am Zeitungsstand auf sich zieht, fand ich etwas hart. Aber so ist er nun mal, er polarisiert eben :P Schöner Text!


      Unerwartet

      Unerwartet, das ist ein gutes Stichwort. Ich hätte nicht erwartet, so früh im Turnier schon einen solch guten Text zu lesen. Ich glaube, hier sieht man, wie gut das neue Format den Texten tut, da sich die Autoren frei entfalten können und die Texte nicht durch Themenvorgaben beschränkt werden. Ich sage es vorweg: ich persönlich finde diesen Text großartig, daher ist es mit meiner Objektivität wohl dahin. Hier ist es einfach stimmig: man erkennt ein klares Konzept, der Text ist perfekt auf die vorgegebene Länge abgestimmt. Die Sprache ist anspruchsvoll, wie ein Balanceakt auf einem Drahtseil: übertreibt man es oder macht man einen Fehler, kippt das Ganze und man verliert die Leser. Schafft man es, die Balance zu halten, sieht es wunderschön aus. Hier wurde es geschafft. Und inhaltlich: wie in einem typischen One Piece Kapitel bekommen wir mehr Fragen als Antworten: es geht um Kuma und so wie ich es verstanden habe, wird erklärt, wie er zum König des Sorbet-Königreichs wurde. Doch scheinbar hat er kaum noch Kontakt zu seinem Vater, der ihm nun das Königreich vererbt. Grund ist ein Vorfall vor vier Jahren, der noch immer schmerzt. Der Verlust der Mutter vielleicht? Kuma, der eigentlich gar nicht König sein wollte, ist nun Herrscher – und fragt sich, welche Rolle die Weltregierung in all dem spielt. Und dann… kommt der Piratenkönig Gol D. Roger! Mit ihm bricht auch der Stil, passenderweise wirkt die Sprache nun umgänglicher, alltäglicher. Statt der inneren Sinnkrise des Protagonisten, der zwischen Vergangenheit und Gegenwart festhängt, befinden wir uns plötzlich im Hier und Jetzt, in der Realität. Und das merkt man auch an der Sprache. Ein wirklich toll umgesetzter Szenenwechsel.

      Einzige Kritik: es passiert fast zu viel. Ich kann mir vorstellen, dass einige sich hier überfordert fühlen. Einerseits inhaltlich, da so vieles passiert ist und gleichzeitig so viele Fragen offenbleiben und neu aufgeworfen werden. Andererseits sprachlich, denn diese komplexen Satzgebilde und die hohe Sprache sind nicht jedermanns Sache. Wenn ich eine spannende Geschichte lesen will, die vor allem über einen interessanten Plot punktet, ist dieser Text (noch) nicht der Favorit. Aber von einer künstlerischen Perspektive aus ist der Text für mich momentan der Beste, den wir bislang im Turnier lesen durften. Ich hoffe, der Autor schießt sich nicht selbst ins Bein und hat schon einen Plan, die vielen Fragezeichen, die im ersten Teil aufgemacht wurden, aufzulösen. Und mal sehen, wer sich hier am Ende hinter verbirgt

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    • "Viva la Revolution- Die Entäuschung der eigenen Erwartungen" könnte eine gute Überschrift für meine Gefühle sein, nachdem ich die Texte jetzt zum dritten mal gelesen habe, aber immer noch nicht so Richtig von ihnen ergriffen wurde. Ums deutlich zu machen, die Texte sind alle wunderbar geschrieben. Sprachlich Dinge auszuarbeiten sind nicht so meins, deswegen geh ich mehr auf den Inhalt ein.

      1. Das kleine Krokodil.
      Ein möglicher Rückblick vom Ex- Samurai Krokodil, in dem Ivankov ihn aus einem Arbeitslager befreit. Lesen wir in der FF die Geschichte zwischen Krokodil umd Ivankov, die uns im Impel Down angedeutet wurde? Weckt auf jeden Fall interesse, wie die Geschichte weiter geht.

      2. Farbenspiel.
      Ein Junger Revoluzzer beschmiert eine Marienebasis und wird daraufhin festgenommen. Rowdy Russel Ramone (Der Name könnte direkt aus der Feder von Stan Lee stammen) sorgt auf der Insel seit einem Jahr immer wieder für Ärger und möchte eigentlich nur "Frei sein" ist jetzt aber auf dem Weg ins Umerziehungslager. Mit Corby an Bord ist er jetzt unterwegs. Sehen wir hier in Teil zwei möglicherweise den "Rocky Port-Vorfall" bei dem Rowdy befreit wird? Ich bin gespannt wie es weiter geht.



      3. Big News
      Wir erfahren von einem Treffen in vergangenen Tagen (Morgans beschreibt sich und Dragon als ungefähr Anfang 20, da Dragon jetzt Mitte 50 ist, spielt das wohl vor ca. 30 Jahren, 10 Jahre vor Rogers Hinrichtung), wie sich Dragon und Morgans treffen, und Dragon Morgans in die Geschichte des D. einweiht. Und hier bekomm ich Schwierigkeiten, die Geschichte in die One Piece Welt einzuordnen. Woher hat Dragon die Informationen? Wieso hat Morgens die Geschichte noch nicht enthüllt? Ist dem Autor ne kleine Ungenauigkeit mit dem Zeitraum/Alter von Dragon passiert und die Geschichte spielt nach Rogers Hinrichtung?
      Naja gespannt bin ich wie die Geschichte weiter geht? Konzentiert sie sich auf Morgans oder wechselt der Fokus auf Dragon? Sehen wir wie die Weltregierung die Veröffentlichung der Informationen verhindert?

      4. Unerwartet
      Wir erleben eine Geschichte aus der Vergangenheit Kumas, der erst unerwartet König wird und anschließend auf Roger trifft. Dieser lässt Kuma erkennen, was er sich Wünscht: "Das war Freiheit. Das, genau das wollte er. Tun, was man wollte, wann man es wollte, wo man es wollte" Und damit werden wohl die Grundlagen für Kumas weiteren Weg gelegt, auf dem er mehr als 29 Inseln bereist und Teil eines größeren Plans wurde. Ich freue mich drarauf, in den nächsten Kapitel noch mehr von diesen Weg lesen zu können.

      Jetzt kommen wir zu meinen eigenen Enttäuschungen und was mir an den Kapitel insgesamt nicht so gefallen hat.
      1. Die Zeiträume, 3 der 4 Geschichten spielen weit in der Vergangenheit, noch vor Ruffys Geburt. Somit werden Geschichten von Personen ausgebaut die wir kennen. Das ist für eine FF natürlich zulässig, mir gefallen aber meist diese besser, die nur ganz am Rande mit Odas Werk zu tun haben. Sie sind so Fehleranfälliger, können mit den Erwartungen des Lesers divergent auseinander gehen oder halt genau passen.
      2. In den meisten Geschichten sind schon bekannte Charaktere die Hauptpersonen.
      3. Wir sehen leider keine einzige richtige Revolution :( Im Text "Das kleine Krokodil" mit der Gefangenenbefreiung vielleicht eine halbe, aber trotzdem fehlt mir da in den Texten was. Ob Sabo und Koala gemeinsam eine Insel erobern oder Lindbergh als Kommander der Südarmee einen Auftritt hinlegt, irgendwas Revolutionäres hätte ich mir erhofft. Ich kann mir aber vorstellen, dass da die Wordgrenze und die Vorgabe, dass die Texte an verschiedenen Orten spielen müssen, Hindernisse waren, die das verhindert haben.


      Naja ich freu mich auf jeden Fall darauf zu lesen wie es weiter geht. Alle 4 Texte sind 1000 mal besser als das, was ich produzieren könnte. Und vielleicht schaff ich es ja doch noch micht für einen Text zu entscheiden. Beim verfassen der Rezenssion hat sich für mich doch ein kleiner Favorit herraus gestellt
      DIE GUMMIENTENFLOTTE
    • Eigentlich wollte ich als Autor selbst ja keine Kritiken schreiben, aber nachdem diese Gruppe so extrem stark ist und ich auch den Thread hier etwas pushen möchte, werd ich doch zu jedem Text eine Kleinigkeit schreiben:

      Das kleine Krokodil:
      Hier bin ich, wie wohl viele andere vor mir, direkt von der Hintergrundgeschichte von Sir Crocodile ausgegangen. Ich bin ein Fan von Croco, daher gefällt mir die Charakterwahl, allerdings sind dadurch auch meine Erwartungen dementsprechend hoch.
      Aber um es vorweg zu nehmen: Mir hat's gefallen!
      Ich finde es ist ein gutes "Aufbau-Kapitel" für die Saga. Die Geschichte von Croco ist tragisch, wenn auch diese Zwangsarbeit vielleicht nicht sonderlich kreativ ist. Aber es funktioniert meiner Meinung nach, weshalb ich es gut finde. Ich bin gespannt, ob wir erfahren, warum die Revolutionäre hier aufgetaucht sind.
      Das Ende fand ich atmosphärisch geschrieben und der Verweis auf Ivankov weiß mir zu gefallen. Hier wird wohl (hoffentlich) deren gemeinsame Vergangenheit erzählt, ich bin gespannt. Der am Ende beschriebene Schmerz im Gesicht wird denk ich mal die Verletzung sein, die zu seiner fetten Narbe im Gesicht geführt hat. Kein Wunder dass er auf Iva stinkig ist ^^

      Farbenspiel
      Eine Geschichte mit einer selbst erfundenen Hauptperson - sehr gut. Ein Typ von einer Himmelsinsel - super gut. Er verwendet Diale, meine Lieblingswerkzeuge aus OP - mega gut. Leider war's das aber für mich persönlich schon.
      Ich konnte mit Rowdys Art auch beim mehrfachen Lesen nicht wirklich viel anfangen. Ich bin aber trotzdem gespannt, was mit ihm noch passieren wird. Er ist ja eher ein unfreiwilliger Revolutionär, bin gespannt wann/ob die 'echten' noch auftauchen werden. Ich persönlich hoffe, dass sie noch vor Rowdys Ankunft in der Umerziehungsanstalt einschreiten werden.
      Was mich leider bei dem Text am meisten gestört hat - und das ist wirklich nur persönlicher Geschmack - sind die vielen Anglizismen, die im Text vorkommen. Besonders schade fand ich, dass der Revo-Slogan auf Englisch geschrieben wurde. Ich glaube, für mich hätte der Spruch einfach mehr Impact (lol Anglizismus), wenn der Spruch in einer deutschen Geschichte auch auf Deutsch geschrieben wird. Aber wie gesagt, das ist nur mein persönlicher Geschmack.

      Big News
      Diese Geschichte kann ich nicht richtig einordnen. Sie gefällt mir aber wirklich gut. Und besonders die Charakterwahl bekommt einen Pluspunkt, weil ich mit einem Morgans nie gerechnet hätte. Allerdings stell ich mir auch zwei Fragen: Wie/Warum ist Morgans im South Blue (laut OPWiki kommt er von der Grandline)? Und warum wurde die wahre Geschichte der D noch nicht veröffentlicht, wenn Dragon die schon mit Anfang 20 herausgefunden hat?
      Das mit der wahren Geschichte kann ich generell noch nicht richtig einordnen. Also ob ich es glaubwürdig finde, dass Dragon die mit Anfang 20 schon kannte.
      Aber vielleicht/hoffentlich werden mir diese Fragen noch beantwortet. Auf jeden Fall möchte ich wissen wie es weitergeht.

      Unerwartet
      Die Geschichte mit der wohl offensichtlichsten Charakterwahl im Bezug auf Revolutionäre, was aber keineswegs ein Minus sein soll. Bei Bär sind noch viele Fragen offen und ich bin gespannt wie der/die Autor/en seine Geschichte erzählen werden. Dass er/sie schreibtechnisch sehr begabt ist/sind zeigt vor allem der erste Absatz. Aber leider muss ich sagen: Mir war es zu viel. Ich bin nicht so sehr der Fan von übermäßig verblümter Sprache. Ich musste mich, so blöd es klingt, teilweise echt konzentrieren, um zu verstehen, was da jetzt genau steht. Also ich finde es eindrucksvoll, wie schön hier die deutsche Sprache eingesetzt wurde, aber es war mir zu viel um einen Lesefluss zu finden.
      Sonst find ich die Geschichte schön. Bär, der unerwartet auf den Thron kommt, dazu die ominöse Rolle der Weltregierung bei der ganzen Geschichte und auch der Auftritt von Roger war imo gut dargestellt, wenn auch vielleicht etwas "platt". Die Idee, dass Roger nun in Kuma den Wunsch, Pirat zu werden, entfacht hat, finde ich klasse. Hier sehen wir einen Bär, der noch Emotionen zeigt. Das war uns im Manga ja leider bisher verwehrt. Bin gespannt wie es mit ihm weitergeht.

      Fazit
      Echt starke Runde! Für mich persönlich ist es ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Text 1, 3 und 4.
      Meine endgültige Entscheidung behalte ich allerdings für mich ^^
      Fly.

    • So, auf zu Runde 2! Und diesmal dreht sich alles um die Revolutionäre.
      Zur Einzelkritik:

      Das kleine Krokodil:
      Auch ich vermute sehr stark, dass wir hier eine Geschichte über den jungen Sir Crocodile serviert bekommen haben. Und da ich die Figur im Manga schon sehr mochte und in ihm einen der besten und interessantesten Bösewichte in One Piece sehe, so hatte diese Geschichte schon einmal einen kleinen Bonus :)
      Sprachlichen / inhaltlich bin ich das ein oder andere Mal in dem Text etwas gestolpert, so gab es den ein oder anderen kleineren Rechtschreibfehler (z.B. behende/behände oder Schulterlange/schulterlange, Glatzköpfig/glatzköpfig, Tod/tot...) und auch die Nachricht selbst wurde leicht abgewandelt ("Willst du fliehen "(Nachricht)wird zu "Willst du leben..." etwas später, als dass kleine Krokodil die Nachricht im Kopf erneut zitiert).
      Dass die Person am Ende sehr wahrscheinlich Ivankov darstellen soll ist mir (zu meiner Schande) erst beim Lesen der Kommentare aufgefallen X/ würde aber perfekt passen :thumbup:
      Etwas unklar ist immer noch, wieso ausgerechnet Crocodile von den Revos hier den Zettel zugesteckt bekommen haben soll und nicht einer der anderen, aber vielleicht wird das ja noch in den Folgetexten kurz erläutert.
      Alles in allem: Ein sehr unterhaltsamer Text, der insgesamt zu überzeugen wusste!

      Farbenspiel:
      Sehr schön fand ich, dass wir hier eine eigene Figur mit interessanter Vorgeschichte präsentiert bekommen! Jedoch muss ich hier gleichzeitig auch sagen, dass ich persönlich überhaupt nicht mit der Hauptfigur warm geworden bin und von seinem Verhalten genervt war, so dass ich letztendlich auch von der gesamten Geschichte nicht so geflasht war, wie von einigen anderen aus Gruppe 1 oder dieser Gruppe hier, da man mit der Figur einfach nicht mehr richtig mitfiebert. Aber das ist rein subjektive Kritik, andere sind sicher von der Figur begeistert und fiebern mit ...aber mich hat sie eben nicht abgeholt ...
      Inhaltlich waren da dennoch einige Stellen, an denen mich der Autor/die Autorin/das Autorenteam zum Schmunzeln gebracht hat (z.B. das drohende Erschießungskommando aufgrund des Graffito mit der Tochter :-D , der Name Rowdy an sich, etc.).
      Ich bin mal gespannt, wo die Reise hier in den nächsten Runden noch so hingeht, was Corby noch für ne Rolle spielen wird, ob Rowdy im Erziehungslager ankommt und dort seine Geschichte weitergeht, oder ob ihn das Schicksal doch woanders hinbringt, ... wir werden es die nächsten Wochen sehen.

      Big News:
      Wirklich sehr interessante Charakterwahl! Hatte ich, wie so viele hier, überhaupt nicht auf dem Schirm. Ein sehr interessanter Ansatz, der hier gewählt wurde. Sprachlich wusste der Text zu überzeugen, inhaltlich stellt sich mir aber schon die Frage, wie Dragon ausgerechnet auf Morgan kommt zum Veröffentlichen der Geschichte der D's (okay, aufstrebender Journalist, nicht gegeißelt durch die großen Verlage und so, aber kam mir doch etwas komisch vor beim Lesen) und zum anderen, warum es in den letzten 20 Jahren dann nicht veröffentlicht wurde ... aber nun ja, das ist ja erst 1/3 der Saga und sehr wahrscheinlich wird darauf in den nächsten 2 Runden noch näher eingegangen. Auf jeden Fall ein sehr schöner Einstieg in die Saga mit viel Potential für die nächsten Runden. Einer meiner Favoriten in dieser Runde!

      Unerwartet:
      Sprachlich wird in diesem Text in der Tat einiges rausgehauen vom Autor/der Autorin/dem Autoren-Team. Aber für meinen Geschmack war das eindeutig zu viel des Guten. Es wirkte des öfteren "over the top", zu kompliziert und verschachtelt und störte (zumindest mich) teils massiv im Lesefluss. Auch wenn es vllt künstlerisch beabsichtigt war hier Inhalt und Sprache miteinander zu verknüpfen (Königshaus/gehobene Sprache etc, wie schon in den Vorkritiken erwähnt wurde), so wäre etwas weniger in diesem Fall etwas mehr gewesen.
      Inhaltlich war die Geschichte solide, hat mich jetzt aber auch nicht sonderlich vom Hocker gerissen. Bär als Hauptfigur war nicht schlecht gewählt und es werden beim Leser einige Fragen aufgeworfen, die ihn weiter bei der Stange halten und ihn mehr über die Personen/Vorgeschichte wissen lassen wollen (z.B. Was war vor 4 Jahren? Was genau ist da vorgefallen,...). Das Auftreten von Gol.D Roger war für mich - wie es der Titel schon sagt - unerwartet und ich weiß noch nicht, in welche Richtung das Ganze in den nächsten Runden gehen soll. Aber mal schauen, was uns in den nächsten Runden hier noch so alles geboten wird und wie Bärs Geschichte weitergeht.


      So, alles in allem vier gute Texte, von denen mich manche mehr, manche weniger gut überzeugen konnten. Insbesondere Text 1 und 3 haben mich in dieser Gruppe mehr abgeholt als die anderen beiden und meine Stimme wird sehr wahrscheinlich an einen dieser beiden Texte gehen. An welchen, das muss ich mir noch genau überlegen ...
    • Auch zu den vier Texten dieser Runde möchte ich meine Meinung schreiben. Der Fokus dabei liegt stärker auf dem Inhalt und der Atmosphäre als auf anderen Kriterien.

      Das kleine Krokodil
      Die Runde startet mit einem Text über ein Kind, das in einem Arbeitslager gefangen ist und eine geheime Nachricht bekommt. Auffällig fand ich an diesem Text, dass die erzählte Zeit im Vergleich zu den Texten der ersten Runde, sehr groß ist. So gab es in diesem Text bereits zwei Zeitsprünge. Ob ich dies positiv oder negativ werten soll, kann ich nicht wirklich sagen. Den ersten Abschnitt hätte man vielleicht auch als Rückblende oder Flashback einbauen können, so dass man diesen Szenenwechsel nicht hätte und direkt im Arbeitslager gestartet wäre. Ich fand die Geschichte trotzdem stimmig und der Cliffhanger am Ende hat mich schon angefixt. Ich bin gespannt ob der nächste Teil der Geschichte direkt hier einsetzt oder ob diese Szene als Rückblende erklärt wird. Auch ob das Kind wirklich Sir Crocodile ist oder der Autor uns nur an der Nase rumführen will bin ich gespannt drauf.

      Farbenspiel
      Eine sehr kurzweilige Geschichte, die total dynamisch und erfrischend auf mich wirkte. Ich konnte mir diesen jugendlichen Rebell gut vorstellen und er erinnert mich an meinen besten Freund aus Teenagerzeiten :D Das macht Rowdy für mich auf Anhieb sympathisch. Er ist jung, gibt nicht viel auf Autoritäten und hat einfach Spaß am Leben. Ist dies vielleicht ein Schrei nach aufmerksamkeit, da er als Waise keine Eltern hatte die sich ihm zuwenden konnten? Ich weiß es nicht. Aber dieses sorglose Gefühl unantastbar zu sein, was so lange hält bin man wirklich erwischt wurde und die Konsequenzen nicht mehr abzuwehren sind, da kann ich mich direkt reinversetzen. Gleichzeitig löst der Autor elegant die Frage, wie man den Übergang zur Grandline schafft. Dies hat mir auch gefallen. Schöne Geschichte!

      Big News
      Eine Geschichte über das Treffen des jungen Morgans mit dem Revolutionärsführer Dragon. Und das, was Morgans dort gehört hat, hat wohl seine ganze berufliche Zukunft verändert. Es ist jetzt einer der wenigen, die die wahre Geschichte kennen. Ich fand die Geschichte als einzeln stehende Kurzgeschichte stark, den aufbrausenden Charakter hat der Autor schön rüber gebracht. Ich kann mir aktuell aber noch wenig vorstellen in welche Richtung die Geschichte sich noch entwickeln wird. Wird er nun als „Mitwisser“ ein Komplize der Revolutionäre indem er ihre Texte Undercover veröffentlicht, wird er von der Regierung verfolgt werden? Oder wird er in den nächsten Texten weitere wichtige Persönlichkeiten der Weltgeschichte treffen? Bei dieser Geschichte bin ich aktuell wohl am gespanntesten wie es weiter geht, einfach weil es so viele Möglichkeiten gibt wie es weiter geht. Auf jeden Fall bin ich erfreut über die Charakterwahl dieses Textes gewesen, damit habe ich nicht gerechnet.

      Unerwartet
      Nun zum letzten Text der Runde. Definitiv kein Text, den man eben so nebenbei beim Musik hören lesen kann. In den anderen Rezessionen wurde es ja bereits mehrfach gelobt und ich muss auch sagen, dieser Text hebt sich sprachlich von den anderen Texten ab. Ein König stirbt und sein Sohn soll ihm als König folgen. Der langjährige Berater des Königs macht sich zu dieser Entscheidung so seine Gedanken, ist er doch skeptisch ob Kuma wirklich ein König ist. Die Art und Weise wie klar gemacht wurde, dass Kuma die Freiheit und das Abenteuer liebt und sich selber so überhaupt nicht als König sieht war eindrucksvoll. Das Grundthema dieses Textes ist wahnsinnig interessant. Ein Königssohn, der sich überhaupt nicht angemessen verhält und den sich niemand als König vorstellen kann. Im Text stehen mehr die Gefühle und Emotionen der Personen im Vordergrund, auch muss auf Kleinigkeiten geachtet werden.
      Der Auftritt von Gol D. Roger hat mich dann zunächst etwas aus der Geschichte rausgerissen. Ich habe auch etwas gebraucht um zu checken, dass Roger die Wachen mit Königshaki zu Boden brachte. Beim zweiten Lesen gefiel mir diese Szene deutlich besser als beim ersten mal. Das Kuma den Piratenkönig als freisten Mensch der Welt sieht und ihn in seinem Bett schlafen lässt, spiegelt auch nochmal die Mentalität von Kuma wieder. Ich bin mir sicher für einen anderen König hätte er nicht auf dem Boden geschlafen, aber der Piratenkönig, dass wird wohl jemand sein denn Kuma als Held anhimmelt und vor allem respektiert.
      Ich bin gespannt, in welche Richtung die Geschichte sich entwickelt und wie Kuma am Ende bei den Revolutionären landet. Besonders gespannt bin ich auf die Charakterliche Entwicklung. Bei den Fähigkeiten des Autors so authentisch und detailliert das Innenleben von Figuren nach Außen zu transportieren, da freue ich mich wirklich drauf.


      Fazit:
      Ich fand die Wahl eines Textes in der ersten Gruppe schon schwer, in diese Gruppe finde ich es aber nochmal um einiges schwerer. Ich mochte alle vier Texte sehr gerne und jeder hatte so seine eigenen Stärken die ich toll fand. Ich habe bereits einem Text meine Stimme gegeben aber im Laufe des Verfassens dieser Rezession hat sich meine Tendenz nochmal verändert.
      IHR WOLLT ARBEIT ICH WILL SCHLAFEN
    • So da will ach auch mal.

      Das kleine Krokodil:
      Die Geschichte um den jungen Croco hat mir sofort zugesagt, da er mir, die vielen anderen auch, wohl einer der liebsten Bösewichte war. Das seine frühe Kindheit in einem Mafia-Clan angesiedelt wurde, ist auch ganz gut getroffen, da man hier Parallelen zu seinem späteren Lebensweg und seiner eigenen mafiösen "Firma" ziehen kann. Die tote Familie und der Aufenthalt im Arbeitslager sind jetzt nicht unbedingt neu um die traurige Kindheit zu unterstreichen, aber doch "One Piece"-mäßig, was ich nicht als störend ansehe. Ich bin gespannt wie sich der Fluchtversuch gestaltet und wie sich Ivankov noch in die Geschichte mit einfügt.

      Farbenspiel:

      Ein junger rebellischer Teenager, der Unruhe stiftet, scheinbar Aufmerksamkeit zu erregen und um ein emotionales Loch zu füllen, welches sich durch das frühzeitige Ableben der Eltern aufgetan hat. Rowdy erfüllt zwar ein gewisses Klischee, was aber erstmal nichts schlechtes sein muss. Das er von den Himmelsinseln kommt und ein Dial benutzt, gefällt mir sehr und ich hoffe, dass diesbezüglich noch mehr kommt. Auch wenn Rowdy Russel Ramone ( was für ein Name :) ) bei mir noch nicht so viele Sympathiepunkte sammeln konnte, will ich doch gern wissen, ob nun in der Erziehungsanstalt landet, oder irgendwo anders landet.

      Big News:
      Der gute Morgans ist für eine Geschichte wie gemacht, ob es nun unbedingt mit den Revos zu tun haben muss, ist eine andere Frage, eine andere Gruppierungen wäre vielleicht besser gewesen. Das hier die Geschichte des D.'s aufgegriffen wurde, ist ein heißes Eisen, an dem man sich auch schnell die Finger verbrennen kann. So ein gewichtiges Thema innerhalb der OP-Welt schürt gewisse Erwartungen, welche nicht leicht zu erfüllen sind und auch mal schnell nach hinten losgehen kann. Auch bin ich mir nicht sicher, wie logisch das Treffen zwischen Morgans und Dragon im Endeffekt ist und wie Geschichte weitergehen, bzw. enden soll, aber ich lassen mich gern überraschen.

      Unerwartet:
      Ich muss ehrlich zugeben, ich musste es zweimal lesen, um da am Anfang durchzublicken. Mir war es sprachlich etwas zu abgehoben und hab es als etwas unangenehm zu lesen empfunden. Bär als eines der Aushängeschilder der Revos, ist eine gute Wahl bei dem Thema Revolutionäre und bietet viel Spielraum für Geschichten im FF-Bereich. Was ich als störend empfand war Gold Roger, der für mich irgendwie nicht so recht in die Geschichte rein passen will. Hier verhält es sich wie mit der Geschichte der D.'s in Big News, was die Erwartungen mit so einer ikonischen Figur wie Roger mit sich bringt.

      Fazit:
      Mir haben die ersten beiden Geschichten besser gefallen, mit leichtem Vorsprung für Croco. Ich schreib Rowdy aber noch nicht ab, da es in seiner Geschichte gewisse Parallelen zu meiner eigenen Jugend gibt, die die Geschichte für mich interessant macht. (Nein ich habe keine 15m hohe Aktbilder an Häuserwände gemalt)
      Die Favoritenrolle kann sich natürlich noch mit den nachfolgenden Kapiteln auch wieder ändern und freue mich wie es bei bei allen 4 Geschichten weitergeht.
    • Ich habe alle Geschichten dieser Runde gerne gelesen. Mein Favorit von ihnen ist aber Farbenspiel. Es weckt in mir am meisten die Lust weiterzulesen. Was wird aus dem rebellischen farbenschmierenden Jungen? Warum diese Geschichte? Weil ich den Jungen nicht kenne. Er scheint eine neue Figur innerhalb von One Piece zu sein. Und neu ist immer spannend. Bei (vermutlich) Sir Crocodile, Morgans und Kuma weiß man das „Ende“ bereits. Klar, wie sie zu diesem Punkt gelangt sind, kann auch interessant sein. Aber da diese Chars Canon sind, lese ich es, wenn, dann lieber aus der Feder Odas.
      Daher Farbenspiel. Vor allem auch, bei Crocodile und Morgans wird in den FFs direkt eine Verbindung geschaffen. Doch wie geschieht dies bei Rowdy, welcher ja bei Corby gelandet ist? Wie wird der Autor Corby mit den Revos verbinden? Die Frage erzeugt bei mir die Spannung, die mich weiterlesen lässt. Ähnlich wird es zwar auch bei Kuma und Roger gemacht, aber bei diesen Parteien kann ich mir halt nun gar nicht vorstellen, wie sie zusammenpassen. Es ist für mich zu unwahrscheinlich, als das ich mich hier reinfühlen kann.

      Aus eben genannten Gründen hoffe ich daher, dass Farbenspiel weiter kommt. Derzeit sieht es ja danach aus :D



      PS: verzeiht, dass ich die scheinbar übliche Vorgehensweise der Kommis breche und es in einem Block schreibe, anstatt nach Geschichten getrennt. Aber so fließt es für mich besser ^^''

    • Sooo... dann werde ich auch mal meinen Senf dazugeben.

      Vorab: Alle vier Texte hatten auf ihre ganz eigene Art und Weise Charme und haben mir gut gefallen! Ist auf jeden Fall eine starke Gruppe.

      "Das kleine Krokodil" scheint sich also mit der Kindheitsgeschichte/Vergangenheit von Sir Crocodile auseinanderzusetzen... Auf jeden Fall ist das eine interessante Charakterwahl. Ist ja auch so eine Figur, die Oda immer wieder mal aufgreift und der spätestens mit dem MF-Arc eine weitere Komponente zu seinem Wesen hinzugefügt wurde, als einfach nur größenwahnsinnig und machthungrig. Wir tauchen also in seine Vergangenheit ein und erfahren, dass er in einem Steinbruch/einer Miene wie ein Sklave zu Arbeit verdammt ist und sein Tagesablauf daher ziemlich eintönig ist. Diese Monotonie wird also eines Nachts unterbrochen, als er einer mysteriösen Nachricht und einem von Neugier und Ausweglosigkeit getriebenen Impuls folgt, um sich mit der Person im Waschraum des Arbeitslagers zu treffen, die diesen Brief auf seinem Bett hinterließ. Dann kommt es, wie es kommen muss und er wird erwischt. Das Kapitel endet mit einem Crocodile, der vor Schmerzen zusammenbricht und anschließend in Ohnmacht fällt. Zwei Dinge sind mir da natürlich sofort ins Auge gesprungen:

      Ich zitiere: Plötzlich sah das Krokodil nur noch rot, er spürte wie eine Flüssigkeit sein Gesicht runter und in seinen Mund strömte. Der Schmerz setzte erst einige Momente später, aber dafür umso heftiger, ein. Ein Schmerz von unerträglicher Intensität erschütterte sein komplettes Gesicht. Wurde seine Nase abgeschnitten? Seine Augen ausgestochen?
      Dürften wir hier die Erklärung für jene Narbe bekommen, die sich quer durch das Gesicht vom Sandmann zieht?! Besonders die zwei letzten Sätze deuten doch schon sehr stark für mich drauf hin.
      Zum Anderen lässt sich nach diesem Kapitel wohl definitiv sagen, dass Crocodile (zumindest in dieser FF) zu diesem Zeitpunkt noch keine Teufelskräfte hatte.

      Alles in Allem also ein starker Auftakt. Mir hat auch die Einfachheit der sprachlichen Ausarbeitung wirklich gut gefallen. Es las sich flüssig, wodurch das Kapitel sehr kurzweilig anmutete. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es hier weitergeht und wo die Story fortan weitergeht. Gibt es einen Zeitsprung?! Bekommen wir noch mit, ob es sich bei der Blauhaarigen tatsächlich um Ivankov handelt?! Who knows... ich bin jedenfalls angefixt.

      In Geschichte Nr.2 "Farbenspiele" lernen wir den jungen Revoluzzer Rowdy kennen, der in der Marine Basis von Portia Kanali nichts besseres zu tun hat, als einen Leitspruch der Revolutionäre in Übergröße an die Wand zu schmieren. An dieser Stelle gibt es von mir erstmal einen Extrapunkt, dass in dieser Geschichte - bis auf Coby zum Schluss - die Charaktere offensichtlich selbst geschaffen wurden und sich an keiner Vorlage aus der Originalstory orientieren. Wie auch immer.... der Hauptakteur wird erwischt und sein Fluchtversuch scheitert. Sowohl seine Fähigkeiten und Tools ließen bereits vor der offiziellen "Enthüllung erkennen, dass er entweder einmal auf den Himmelsinseln zugegen war, oder selbst von dort stammt. Auch da kann ich nur sagen, cooles Konzept. Ich mochte die Konzeption der Diale in One Piece schon seit Sky Island, da sie auch körperlich benachteiligte Personen, wie bspw. Usoppe in die Lage versetzten, ihre Kampffähigkeiten zu erweitern und der Einsatz der kleinen Muscheln im Kampf auch etwas Köpfchen voraussetzt. Auf jeden Fall gefiel mir auch diese Geschichte ausgesprochen gut, da sie ebenfalls sehr flüssig und leicht zu lesen war.
      Es ergeben sich auch hier einige Fragen, die mir sofort einfallen:

      - In welcher Beziehung steht Rowdy zu den Revoluzionären?!
      - Daran anschließend: Was macht ein Kerl wie er in einer Marine-Basis, wenn er offensichtlich völlig gegensätzliche Ansichten idealisiert?!
      - In welches Gefangenenlager wird er geschafft und was passiert dort mit ihm?!
      - Welche Rolle werden die Revolutionären in dieser Geschichte spielen, bzw. werden sie überhaupt eine zentrale Rolle einnehmen?!
      - und bestimmt noch einige mehr, die mir an dieser Stelle nicht präsent sind xD

      Definitiv ein sehr starkes erstes Kapitel... Weiter so!

      Kommen wir zur dritten Geschichte: "Big News". Ich hätte bei einer FF ja mit allem gerechnet, aber dass sich eine Geschichte komplett auf den gefiederten (Ex-) Freund von BM konzentriert... nein! Dagegen hätte ich wahrscheinlich mein nächstes Monatsgehalt verwettet! xD
      Respekt also für diese unorthodoxe Herangehensweise. Morgans legt mit einem unbekannten Fremden auf einer Insel an und hat hier vor, sich mit jemandem zu treffen. Vorher macht er noch kurz an einem Zeitungsstand halt und wir bekommen einen kleinen Einblick in seine Gedankenwelt und wie schwierig es für ihn war und ist in der Zeitungsbranche wirklich Fuß zu fassen, wenn man keine Kontakte nach oben hat, bzw. direkt im Dienst der WR steht. Hier wird direkt eine schöne Parallele zur Originalstory gesponnen, in der diese Korruption der Massenmedien ja auch schon angerissen wurde. Alsbald erfahren wir dann auch, wer der Kontaktmann von Morgans ist... Es handelt sich um keinen Geringeren als Monkey D. Dragon, der offensichtlich auf der Suche nach Alternativmedien ist, um seine unpopulären und von der WR verhassten Informationen in die Welt zu gießen. Da eignet sich so eine ehrgeizige Person, wie Morgans natürlich perfekt. In der Geschichte steckt mMn ebenfalls ein großes Potential und ich bin gespannt, wie es weitergeht, auch wenn ich noch nicht so recht weiß wie und ob die Geschichte der Ds dort und in die Mainstory hineinpasst. Ich sehe hier leider auch viel Potential zum Scheitern, da es sich bei dieser Thematik ja um eines der Kerngeheimnisse, wenn nicht sogar um das Geheimnis schlechthin dreht. Vielleicht bin ich da aber auch zu pessimistisch und es fügt sich am Ende alles logisch zusammen. We will see!
      Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Der Schreibstil ist, ähnlich wie in Story 1+2 leicht gehalten und sprachlich relativ leichtgängig, auch wenn mir vom Stil her die Vorgänger etwas besser gefallen haben. Das soll der Geschichte aber keinen Abbruch tun. Ich bin gespannt, wie es um den Zeitungsredakteur weitergeht und welche Rolle er bei der Verbreitung von Revolutionsinformationen letztendlich spielt und wie hier der weitere Werdegang geplant ist. Taucht BM in der Story noch auf?! Gerät er in direkten Konflikt mit der WR (ist auf jeden Fall sehr wahrscheinlich). Und wer ist sein unbekannter Begleiter?! (oder habe ich da nur nicht richtig aufgepasst xD?! Naja, auf jeden Fall weiter so!

      Zum Schluss nun die Geschichte um Kuma und seine Ernennung zu König in "Unerwartet". Was mir hier sofort aufgefallen ist (und auch von dem ein oder anderen Vorredner bereits erwähnt wurde), ist natürlich das sprachliche Niveau, auf dem sich der Autor hier bewegt. Und auch hier muss ich leider einigen Kommentatoren beipflichten. Trotz des umfassenden Wortschatzes und dessen gekonnten Einsatz, ist diese Art und Weise des Schreibens für mich etwas zu verschachtelt bzw. kompliziert. Vielleicht bin ich da auch einfach ein Kulturbanause... Aber wenn ich einen Satz zwei-, dreimal lesen muss, um den Inhalt und Zusammenhang zu verstehen, dann geht das leider etwas zu Lasten des Leseflusses und damit auch auf Kosten vom Spass. Aber genug gemeckert... Kommen wir zum Inhalt. Und der wusste mir wiederrum zu gefallen! Kuma ist nach wie vor eines der größten Mysterien der OP-Story und weckt bei mir auch sofort großes Interesse. Wir steigen demnach an dem Punkt in die Story ein, an dem Kuma per Dekret der WR zum neuen König und somit Nachfolger seines Vaters ernannt wird. Eigentlich ein Tag zu feiern. So jedoch nicht beim künftigen Shichibukai... Er fühlt sich eher belastet, einer Bürde unterworfen, die ihn in seiner Freiheit einschränkt. Das muss ich sagen, ist bei mir wirklich mit jeder Zeile angekommen. Kuma wird hier direkt als vielschichtige Person aufgebaut, die innerlich zerrissen ist und damit eigentlich auch perfekt das wiederspiegelt, was in OP selbst ja auch schon angeteasert wurde: Eine Person, die einen Spagat zwischen zwei Institutionen vollführt, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite die Freiheitskämpfer rund um Dragon, Ivankov und Sabo. Auf der Anderen Seite die Diktatorische Schreckensherrschaft der Himmelsdrachen und ihre offizielle Institution der WR, welche die Revolutionären zu bekämpfen versucht. Bin sehr gespannt, wie hier der Bogen geschlagen und die Story fortgeführt wird. Sie bietet großes Potential, um eine der faszinierendsten Figuren im OP-Universum.
      Schlussendlich muss ich sagen, dass mir im Gegensatz zu einigen Vorrednern der Auftritt von Roger eigentlich ziemlich gut gefallen hat und der schräge Humor einen schönen Kontrast zu der eher drückenden Atmosphäre geliefert hat. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert, bei dem Gedanken, wie der Piratenkönig höchstselbst in einen königlichen Kelch pullert xD. Zeitgleich fungiert Roger hier auch als Vehikel, um die wahren Sehnsüchte und Träume von Kuma zu offenbaren: Er möchte das, was Roger hat: unbegrenzte und totale Freiheit. Umso tragischer, dass er dann schlussendlich genau das Gegenteil erreichte, indem er sich zur Marionette von Vegapunk und den HD machen lies. Ich bin auch hier ebenfalls gespannt, wie es weitergeht.

      Fazit: Ich bin von dieser Runde echt begeistert und mir ist es wirklich schwer gefallen eine Entscheidung zu treffen, da wie o.g. alle Geschichten ihren eigenen Charme versprühen und Lust auf mehr machen. Daher bin ich relativ pragmatisch an die Sache herangegangen. Story 1+2 konnten mich vom Lesefluss und ihrer Kurzweiligkeit am ehesten überzeugen. Und ich habe Geschichte zwei ja auch schon einen Sonderpunkt dafür gegeben, dass die Charaktere, bzw. der Hauptcharakter frei erfunden ist. Das erfordert in der weiteren Story natürlich eine ganze Menge Arbeit, um diesen Charakter mit Leben zu füllen und ihn so zu gestalten, dass ich mich mit ihm auseinandersetzen, bzw. identifizieren möchte. Und dieser Mut will belohnt werden... Daher fällt meine Wahl auf "Farbenspiel".
      Dann bis zur nächsten Runde!

      Gruß
      RhB
      Life ain´t easy, but it´s a kind of joy!
    • Wahlergebnis South Blue

      Schluss. Aus. Vorbei! Der Pulverdampf hat sich verzogen und unsere wackeren Aushilfsrevolutionäre aus dem South Blue finden sich in der von euch gewählten Reihenfolge wieder:

      1. Platz: Farbenspiel & Das kleine Krokodil (4 Punkte)
      3. Platz: Big News (2 Punkte)
      4. Platz: Unerwartet (1 Punkt)

      Jep. Gleichstand. Es gibt keinen zweiten Platz. Stattdessen teilen sich zwei glückliche Autoren die Spitze. Auch an dieser Stelle jedoch der Hinweis, dass einer Allianz eine Stimme abgezogen würde und dieses Ergebnis daher nicht zwangsläufig endgültig sein muss.

      Das Debüt im South Blue hingegen ist endgültig gelaufen und wir richten unseren Blick gen Osten. Vielen Dank an alle, die sich am Wahlverfahren und an der Diskussion beteiligt haben sowie natürlich ein großes Lob an die Schreiber dieser Runde. Ich bin wirklich froh, mit einer derart starken und interessanten Gruppe ins Turnier habe starten zu dürfen und freue mich auf euren weiteren Werdegang. Auch wenn sich unsere Wege auf der Grand Line nun vielleicht trennen, so möchte ich euch doch viel Selbstvertrauen und Zuspruch mit auf den Weg geben. Jeder von euch kann sich noch den Sieg holen, ob erster oder letzter Platz.

      Und nicht vergessen, am Ende ist es wie bei jeder großen Revolution in der Geschichte: Es ist nicht wichtig, wer gewinnt oder verliert, solange alle Spaß dabei hatten. :)

      Man liest sich!


    • Sodale, nach diesem Kommentar wird die aktuellste Gruppe rezensiert. Jetzt ist Zeit dafür. :)

      Das kleine Krokodil
      Der Autor hat eine ziemlich hohe Intensität gewählt, in der diese Geschichte erzählt werden soll. Auf der einen Seite begegnen wir der Situationen, die von Verzweiflung gezeichnet ist, dagegen steht die Dynamik, in der das ganze Treiben stattfindet. Die Hintergrundgeschichte ist – wohl bewusst – noch sehr lückenhaft gehalten, da nicht klar ist, wie ein im Lüftungsschacht verstecktes Kind im Arbeitslager landen konnte – und zu Beginn des Textes (wohl) nicht mehr in diesem vor Ort ist.
      Hier ist nun zu schauen, ob es vor oder nach dem Arbeitslager anzusiedeln ist, da rein handlungstechnisch beides möglich ist. Allerdings tendiere ich doch dazu, dass die Flucht erfolgreich und entsprechend keinen Rückschritt zu erwarten ist. Vom Tod der Familie gezeichnet, wird er in der Straße aufgelesen und verschleppt – mal gucken, ob das noch aufgegriffen wird, da der Aspekt des Aufbruchs mit allen Hürden im Abschluss steht. Hier kam der Entschluss von der Skepsis hin zum Trotz recht abrupt, so sind die Emotionen – für das Erlebte – doch zu knapp beschrieben. Angesichts dessen, was für eine Brutalität ausgedrückt wird, ist ein verstärkter Blick ins Innenleben sowie zunehmender mentaler Taubheit ein Punkt, der der Geschichte gut zu Gesicht gestanden hätte.
      So wird der Schwerpunkt verstärkt auf der äußeren, anstelle der inneren Handlung gelegt. Der Spannungsbogen wird für den Leser ab dem Punkt etwas in die Irre geführt, an dem Ivankov auftaucht. Für den Protagonisten sind die Bedenken und Ängste nachvollziehbar, für den Leser sollte es eher darauf hinauslaufen, dass es sich in eine bessere Richtung entwickeln sollte.

      Farbenspiel
      Eine Marinebasis, die nach zwei Stunden merkt, dass da jemand ein Graffiti an die Wand sprüht? Die haben ganz schön Geduld, wäre da nicht der Fakt, dass sie einen klassischen Bart Simpson an die Wand stellen wollen. Es ist auf jeden Fall eine clevere Überleitung zur Grandline, die durch den Gefangenentransport ermöglicht wird. Auch das rebellische Wesen wird ganz gut eingefangen, wobei ich persönlich mich schwer tue mit jüngeren, unreifen Charakteren.
      Angesichts des Alters halte ich die Wortwahl und die Dialogführung für etwas überspitzt, gerade, wenn man berücksichtigt, was ein Sabo/Koala in noch jüngeren Jahren für eine Reife an den Tag gelegt haben. So wird Russel, der bisher eher widerspenstisch kindisch ist, nur schwer zu einem „echten“ Revolutionär werden. Trotz der Schrullen, die Sabo oder auch ein Ivankov aufweisen, nimmt man denen mit jeder Faser ab, dass sie für das große Ganze, das hinter der Revolution steht, durchs Feuer gehen würden. Bei Russel sehe ich, dass er mit Vertretern der Revolution in Kontakt kommen wird bzw. muss, doch ihn umzukrempeln und glaubhaft von seinem Lausbubentum abzubringen, das ist eine Herausforderung für sich. Gerade vor dem Hintergrund, dass er seinen eigenen Werdegang weniger als mentale Last, sondern als einfache Ausrede nutzen würde, um sein Strafmaß zu mindern.

      Big News
      Im Manga hatten wir erst die Revolutionäre gesehen, die eher verstimmt auf die Zeitung reagierten. Da sie selber die Fakten rund um „Sabos Vorfall“ prüfen wollen, scheint in der kommenden Handlung einiges schief zu gehen, was das Verhältnis zwischen der Zeitung/Morgans und den Revolutionären langfristig trübt.
      Wir wissen, dass Morgans sich selbst in den Mittelpunkt stellt, wir wissen, dass er in der Gegenwart großen Einfluss erlangen konnte. Wir wissen auch, dass er keine Skrupel davor hat, eine Kaiserin öffentlich zu diskreditieren. Da stelle ich mir die Frage, in welche Richtung Morgans geht. Es wäre was Neues, wenn er die Chance, die ihn die Revolutionäre bieten, nutzt, um diese danach links liegen zu lassen. Dann wäre Big News Morgans wirklich das größte Schlitzohr der One Piece Welt: Jemand, der es sich mit Piraten, der Weltregierung und den Revolutionären verscherzt – das hätte wirklich was, da er dadurch erst recht seine Macht zementiert. Unabhängig und unbeugsam.
      Insoweit ist Morgans im Begriff, weitaus revolutionärer zu agieren als die Revolutionäre selbst. Einfach aus dem Grund heraus, dass er mittels Meinungen Reaktionen erzeugen und diese beliebig steuern kann. Wer einen Ruffy zum Kaiser schreibt, der kann auch den Revolutionären kräftig in die Suppe spucken. Denn Dankbarkeit, in dem Business, sehe ich ehrlich nicht. Mal gucken, wohin das geht, denn ein eingespannter „Revolutionär“ Morgans wäre letztendlich doch weichgespült. Ein opportunistischer, wahrlich freier Journalist, das ist doch die Definition eines Revolutionärs. Frei im Willen und Handeln.
      Schwächer am Text waren die Übergänge zwischen den Handlungsabschnitten. Diese wirkten von der Beschreibung her recht abrupt und hölzern, einfach so, um den zweckmäßig von A nach B zu kommen. Schwierig zu beschreiben, da fehlte mir an manchen Stelle das geschmeidige.

      Unerwartet
      Der Autor hat sich für einen klassischen Weg entschieden. Nämlich den Beitrag so aufzuziehen, dass er in Odas Werk zeitlich hineinpasst und bestehende Lücken zu schließen versucht. Kuma war König, Pirat, Revolutionär, Samurai, Maschine, entsprechend wurden so viele Rollen wie möglich angeschnitten.
      Der Freiheitsgedanke, Odas veröffentlichtes Bild vom jungen Kuma, der König mit bereits bestehendem Groll gegenüber der Weltregierung und dem Piratendasein, vorgelebt durch Roger, der sein letztes Lebensjahr allein auf Reisen verbringt, auf dem Weg zu Rouge. Kleinigkeiten wurden eingestreut wie der Aussage, dass Roger die Armee eines Königreiches auslöschte oder dessen überrumpelnden Charakterzug, wie man bei seiner ersten Begegnung mit Rayleigh sah. Der Kontrast zwischen Kuma, der alles – in seiner Welt – gesehen hat und Roger, der wirklich alles gesehen hat, soll aufzeigen, in welche Richtung sich Kuma bewegt, wie die einleitenden Sätze aufzeigen.
      Stärke und Schwäche ist der Schreibstil, der zwischen überlegt abgestimmt und überbordend pendelt. So wurde hier das Risiko ausgewählt, anstatt dies in eigens fingierten Charakteren zu suchen.


      Gute Runde! Auf geht es gen Osten.