Willkommen zum Anfang vom Ende der dritten Phase! Das FFT 2020 spitzt sich zu, die Luft wird dünner, hoch droben. Ein letztes Mal bekommen zwei Autoren die Gelegenheit, die Gunst der Leser mit ihren Zeilen für sich zu gewinnen und sich in das Finale 2020 zu schreiben. Wer wird obsiegen? Wer gerät unter die Räder? Oder erwartet uns ein weiteres Stechen? So viele Fragen, die nach einer Antwort verlangen. Drum lasst uns keine weitere Zeit vergeuden, die Entscheidung naht.
In dieser Runde soll es um Vizeadmiral Kranich gehen, eine echte Powerfrau in der überalterten Altherrenrunde namens Marine. Wie immer habt ihr die Wahl, welcher Text das Wesen und die Ausstrahlung von Kranich besser einfängt und, nicht vergessen, welcher Autor dabei handwerklich die bessere Figur gemacht hat. Satzbau, Stil, Grammatik, Rechtschreibung -- bezieht all das in eure Wahl mit ein, damit auch wirklich der bessere Schreiber gewinnt.
In diesem Sinne
Eure FFT-Leitung
Alte Freunde
Wenige Tage nach dem großen Ereignis, in den Überresten von Marine Fort…
Zielstrebig marschierte Vizeadmiral Kranich durch die Trümmer der alten Marinebasis in Richtung des ehemaligen Südflügels. Vereinzelt kamen ihr noch Nachzügler entgegen, die vollbepackt mit allerlei Krimskrams, persönlichen Erinnerungsstücken und teils halb zerstörten Arbeitsmappen und Unterlagen auf dem Weg zu den Schiffen waren. Einige -ach was, die meisten von ihnen- kannte sie. Hatte sie selbst ausgebildet in den letzten Jahrzehnten. Hatte ihnen ihr Wissen, diverse Kampftechniken, strategische Manöver und dergleichen mehr beigebracht. Beim Anblick ihrer alten Lehrmeisterin salutierten die Marinesoldaten ehrfürchtig, ehe sie sich erneut ihrer Aufgabe widmeten, ihr Gepäck auf eines der letzten Schiffe zu verladen, bevor diese die Anker lichteten und in Richtung der neuen Hauptbasis in der neuen Welt segelten. Doch sie hatte heute keine Augen für ihre alten Schüler, keine Zeit sich mit ihnen zu unterhalten. Ihr Ziel war ein anderes. Oder besser: Jemand anderes… und sie hatte schon eine Ahnung, wo sie ihn finden würde…
Kurze Zeit später hatte sie ihr Ziel erreicht. Ein letztes Mal atmete sie tief durch, ehe sie die nur noch halb in den Angeln hängende Tür zur Küche aufstieß und den Raum betrat. Sie hatte -mal wieder- Recht gehabt. Da war er. Saß, wie so häufig in der Vergangenheit, auf einer der Arbeitsplatten und kaute auf einem Stück gebratenem Fleisch am Knochenspieß herum. Doch etwas war anders als sonst. Und damit meinte sie nicht die Tatsache, dass das halbe Gebäude in Schutt und Asche lag. Nein, es hatte vielmehr mit ihm zu tun! Die sonstige Leichtigkeit, die ihn umgab, die unbändige Lebensfreude, sie war einer angsteinflößenden Betrübtheit gewichen. Und sie wusste genau woran es lag…
Vorsichtig näherte sie sich ihm ein paar Schritte. Noch schien er sie nicht bemerkt zu haben, war zu sehr in seinen Gedanken vertieft.
„Garp…“
Überrascht hob er den Kopf. Als er erkannte, wer sich dort Zutritt zur Küche verschafft hatte, entspannte sich seine Körperhaltung jedoch augenblicklich.
„Kranich… schön dich zu sehen. Was treibt dich denn hierher?“
„Bin auf der Suche nach dir. Dachte mir schon, dass ich dich hier finden werde. Ganz wie in alten Zeiten…“
Ein Grinsen schlich sich auf Garps Lippen. Kranich spürte, wie ihr Bauch augenblicklich einen Satz machte, während sich ihre Beine plötzlich so schwach anfühlten, als bestünden sie aus Wackelpudding… Oh man, da war es wieder. Dieses Lächeln. Dieses verflixte, gutaussehende, schelmische Lächeln, das sie -selbst nach all den Jahren- noch immer um den Verstand brachte. Das sie schon früher das ein ums andere Mal dumme Entscheidungen hatte treffen lassen. Sie! Die Taktikerin schlechthin!
Wie oft hatte sie sich damit überreden lassen? War -all die Alarmglocken in ihrem Kopf ignorierend- ihm und seinem „Plan“ gefolgt… was ihr nicht nur einmal einen Haufen Stress und Ärger eingebracht hatte. In was für Schlamassel sie deswegen schon alles gestolpert waren! Ein leichtes Grinsen schlich sich unweigerlich bei den Erinnerungen auf ihre Lippen.
„Komm, setz dich zu mir“, bot Garp ihr unterdessen an und rückte einen Stuhl neben sich zurecht, auf den sich Kranich dankend niederlies.
„Was verschafft mir denn die Ehre, Kran?“, fuhr Garp unterdessen fort und biss ein kleines Stück von der Fleischkeule in seiner Hand ab.
„Ich wollte nur einmal nach dir sehen. Schauen, wie es dir geht… die letzten Tage waren hart. Besonders für dich! Und ich wollte nicht, dass du glaubst, dass niemand dir zur Seite steht und dich …“, Kranichs Blick wanderte zurück zu Garp, der mit geschlossenen Augen, die Fleischkeule halb zum Mund geführt, dasaß und… tief und fest schlief!
„MONKEY D. GARP!!!“, rief Kranich aufgebracht und gab ihm einen saftigen Klapps auf den Hinterkopf.
„Tschuldigung“, murmelte Garp, übers gesamte Gesicht breit grinsend, „Alte Angewohnheit.“
„Du wirst dich nie ändern…“
„Neeee… wäre doch auch langweilig, oder nicht?“
Da hatte er auch wieder Recht! Sie kannte ihn jetzt wahrlich schon lange. Seit ihrer Grundausbildung vor mehr als 50, wenn nicht sogar 60 Jahren… ach, wie doch die Zeit verging. Es war ihr, als sei es erst gestern gewesen: Ihre ersten Tage in der Grundausbildung. Wie die anderen sie gehänselt hatten. Eine Frau bei der Marine! Das wurde damals nicht gerne gesehen. Beinahe hätte sie nach den ersten Wochen aufgegeben, wäre sie nicht Garp und Senghok begegnet. Ebenfalls beide im ersten Jahr ihrer Grundausbildung. Sie hatten zu ihr gestanden. Sie unterstützt. Sie aufgebaut. Gemeinsam waren sie ein untrennbares Trio geworden. Nicht nur irgendein Trio, nein, das Trio schlechthin. Nicht umsonst hatte man sie lange Zeit das „Goldene Trio der Marine“ genannt. Gemeinsam schien ihnen nichts unmöglich zu sein, glaubten alles erreichen zu können, was sie sich in den Kopf gesetzt hatten… doch das Leben hatte andere Pläne mit ihnen gehabt. Hatte sie, je weiter sie gemeinsam aufgestiegen waren, zusehends auseinandergebracht, waren ständig getrennt voneinander unterwegs auf diversen Einzelmissionen… es war schade… aber dennoch erinnerte sie sich immer wieder gerne zurück an die gemeinsame Zeit! In all den Jahren war ihre Freundschaft, trotz der räumlichen Trennung, weiter bestehen geblieben, hatte sich weiter gefestigt.
Und genau deswegen hatte es sie auch so mitgenommen, als sie Garp dort oben auf dem Schafott hatte liegen sehen, auf dem Boden, niedergedrückt von Senghok, der ihn davon abhielt einen unverzeihlichen Fehler zu machen. Sie wäre in diesem Moment am liebsten sofort zu den beiden gerannt…
„Was ist nur aus mir geworden, Kran?“, hörte sie unterdessen Garp nachdenklich neben sich aufseufzen, „Lasse einfach so meinen kleinen Jungen… sehe einfach zu, wie Sakazuki ihn …“
Mitfühlend legte Kranich ihre Hand auf Garps Rücken. Sie konnte nur erahnen, was für Schmerzen, was für Qualen ihr langjähriger Weggefährte wohl gerade durchmachte. Es gab keine Worte, die auch nur ansatzweise ausreichten, um seine Wunden zu heilen. Sie konnte im Moment nicht viel mehr tun als für ihn da zu sein. Ihn zu stützen. Ein Halt zu sein in dieser dunklen Stunde. Eine Freundin, auf die er sich verlassen konnte, die einfach für ihn da war, wenn er sie brauchte. Und das war sie auch. War sie schon immer! Und würde es auch immer sein…
Drei-Macht
In dieser Runde soll es um Vizeadmiral Kranich gehen, eine echte Powerfrau in der überalterten Altherrenrunde namens Marine. Wie immer habt ihr die Wahl, welcher Text das Wesen und die Ausstrahlung von Kranich besser einfängt und, nicht vergessen, welcher Autor dabei handwerklich die bessere Figur gemacht hat. Satzbau, Stil, Grammatik, Rechtschreibung -- bezieht all das in eure Wahl mit ein, damit auch wirklich der bessere Schreiber gewinnt.
In diesem Sinne
Eure FFT-Leitung
Wenige Tage nach dem großen Ereignis, in den Überresten von Marine Fort…
Zielstrebig marschierte Vizeadmiral Kranich durch die Trümmer der alten Marinebasis in Richtung des ehemaligen Südflügels. Vereinzelt kamen ihr noch Nachzügler entgegen, die vollbepackt mit allerlei Krimskrams, persönlichen Erinnerungsstücken und teils halb zerstörten Arbeitsmappen und Unterlagen auf dem Weg zu den Schiffen waren. Einige -ach was, die meisten von ihnen- kannte sie. Hatte sie selbst ausgebildet in den letzten Jahrzehnten. Hatte ihnen ihr Wissen, diverse Kampftechniken, strategische Manöver und dergleichen mehr beigebracht. Beim Anblick ihrer alten Lehrmeisterin salutierten die Marinesoldaten ehrfürchtig, ehe sie sich erneut ihrer Aufgabe widmeten, ihr Gepäck auf eines der letzten Schiffe zu verladen, bevor diese die Anker lichteten und in Richtung der neuen Hauptbasis in der neuen Welt segelten. Doch sie hatte heute keine Augen für ihre alten Schüler, keine Zeit sich mit ihnen zu unterhalten. Ihr Ziel war ein anderes. Oder besser: Jemand anderes… und sie hatte schon eine Ahnung, wo sie ihn finden würde…
Kurze Zeit später hatte sie ihr Ziel erreicht. Ein letztes Mal atmete sie tief durch, ehe sie die nur noch halb in den Angeln hängende Tür zur Küche aufstieß und den Raum betrat. Sie hatte -mal wieder- Recht gehabt. Da war er. Saß, wie so häufig in der Vergangenheit, auf einer der Arbeitsplatten und kaute auf einem Stück gebratenem Fleisch am Knochenspieß herum. Doch etwas war anders als sonst. Und damit meinte sie nicht die Tatsache, dass das halbe Gebäude in Schutt und Asche lag. Nein, es hatte vielmehr mit ihm zu tun! Die sonstige Leichtigkeit, die ihn umgab, die unbändige Lebensfreude, sie war einer angsteinflößenden Betrübtheit gewichen. Und sie wusste genau woran es lag…
Vorsichtig näherte sie sich ihm ein paar Schritte. Noch schien er sie nicht bemerkt zu haben, war zu sehr in seinen Gedanken vertieft.
„Garp…“
Überrascht hob er den Kopf. Als er erkannte, wer sich dort Zutritt zur Küche verschafft hatte, entspannte sich seine Körperhaltung jedoch augenblicklich.
„Kranich… schön dich zu sehen. Was treibt dich denn hierher?“
„Bin auf der Suche nach dir. Dachte mir schon, dass ich dich hier finden werde. Ganz wie in alten Zeiten…“
Ein Grinsen schlich sich auf Garps Lippen. Kranich spürte, wie ihr Bauch augenblicklich einen Satz machte, während sich ihre Beine plötzlich so schwach anfühlten, als bestünden sie aus Wackelpudding… Oh man, da war es wieder. Dieses Lächeln. Dieses verflixte, gutaussehende, schelmische Lächeln, das sie -selbst nach all den Jahren- noch immer um den Verstand brachte. Das sie schon früher das ein ums andere Mal dumme Entscheidungen hatte treffen lassen. Sie! Die Taktikerin schlechthin!
Wie oft hatte sie sich damit überreden lassen? War -all die Alarmglocken in ihrem Kopf ignorierend- ihm und seinem „Plan“ gefolgt… was ihr nicht nur einmal einen Haufen Stress und Ärger eingebracht hatte. In was für Schlamassel sie deswegen schon alles gestolpert waren! Ein leichtes Grinsen schlich sich unweigerlich bei den Erinnerungen auf ihre Lippen.
„Komm, setz dich zu mir“, bot Garp ihr unterdessen an und rückte einen Stuhl neben sich zurecht, auf den sich Kranich dankend niederlies.
„Was verschafft mir denn die Ehre, Kran?“, fuhr Garp unterdessen fort und biss ein kleines Stück von der Fleischkeule in seiner Hand ab.
„Ich wollte nur einmal nach dir sehen. Schauen, wie es dir geht… die letzten Tage waren hart. Besonders für dich! Und ich wollte nicht, dass du glaubst, dass niemand dir zur Seite steht und dich …“, Kranichs Blick wanderte zurück zu Garp, der mit geschlossenen Augen, die Fleischkeule halb zum Mund geführt, dasaß und… tief und fest schlief!
„MONKEY D. GARP!!!“, rief Kranich aufgebracht und gab ihm einen saftigen Klapps auf den Hinterkopf.
„Tschuldigung“, murmelte Garp, übers gesamte Gesicht breit grinsend, „Alte Angewohnheit.“
„Du wirst dich nie ändern…“
„Neeee… wäre doch auch langweilig, oder nicht?“
Da hatte er auch wieder Recht! Sie kannte ihn jetzt wahrlich schon lange. Seit ihrer Grundausbildung vor mehr als 50, wenn nicht sogar 60 Jahren… ach, wie doch die Zeit verging. Es war ihr, als sei es erst gestern gewesen: Ihre ersten Tage in der Grundausbildung. Wie die anderen sie gehänselt hatten. Eine Frau bei der Marine! Das wurde damals nicht gerne gesehen. Beinahe hätte sie nach den ersten Wochen aufgegeben, wäre sie nicht Garp und Senghok begegnet. Ebenfalls beide im ersten Jahr ihrer Grundausbildung. Sie hatten zu ihr gestanden. Sie unterstützt. Sie aufgebaut. Gemeinsam waren sie ein untrennbares Trio geworden. Nicht nur irgendein Trio, nein, das Trio schlechthin. Nicht umsonst hatte man sie lange Zeit das „Goldene Trio der Marine“ genannt. Gemeinsam schien ihnen nichts unmöglich zu sein, glaubten alles erreichen zu können, was sie sich in den Kopf gesetzt hatten… doch das Leben hatte andere Pläne mit ihnen gehabt. Hatte sie, je weiter sie gemeinsam aufgestiegen waren, zusehends auseinandergebracht, waren ständig getrennt voneinander unterwegs auf diversen Einzelmissionen… es war schade… aber dennoch erinnerte sie sich immer wieder gerne zurück an die gemeinsame Zeit! In all den Jahren war ihre Freundschaft, trotz der räumlichen Trennung, weiter bestehen geblieben, hatte sich weiter gefestigt.
Und genau deswegen hatte es sie auch so mitgenommen, als sie Garp dort oben auf dem Schafott hatte liegen sehen, auf dem Boden, niedergedrückt von Senghok, der ihn davon abhielt einen unverzeihlichen Fehler zu machen. Sie wäre in diesem Moment am liebsten sofort zu den beiden gerannt…
„Was ist nur aus mir geworden, Kran?“, hörte sie unterdessen Garp nachdenklich neben sich aufseufzen, „Lasse einfach so meinen kleinen Jungen… sehe einfach zu, wie Sakazuki ihn …“
Mitfühlend legte Kranich ihre Hand auf Garps Rücken. Sie konnte nur erahnen, was für Schmerzen, was für Qualen ihr langjähriger Weggefährte wohl gerade durchmachte. Es gab keine Worte, die auch nur ansatzweise ausreichten, um seine Wunden zu heilen. Sie konnte im Moment nicht viel mehr tun als für ihn da zu sein. Ihn zu stützen. Ein Halt zu sein in dieser dunklen Stunde. Eine Freundin, auf die er sich verlassen konnte, die einfach für ihn da war, wenn er sie brauchte. Und das war sie auch. War sie schon immer! Und würde es auch immer sein…
Ihre langen, dunkelgrünen Haare tanzten in der sanften Meeresbrise, als sie an der Reling des Marineschiffes stand und am Horizont das riesige, strahlend weiße Bauwerk ausmachte. Das Marine-Hauptquartier. Endlich war sie da. Aufregung machte sich in der sonst so ruhigen Marinesoldatin breit. Sie konnte das Kribbeln in ihrem Bauch nicht abstellen. Ein zartes Lächeln zierte ihr Gesicht.
„Seekadett Kranich, antreten!“
Dem Befehl folgeleistend, stellte sich Kranich salutierend vor ihren Vorgesetzten.
„Wir werden in Kürze das Marine-Hauptquartier erreichen. Dort angekommen wird Sie ein zuständiger Marinekapitän am Hafen empfangen und zu ihrem Zielort eskortieren.“
„Jawohl!“, Kranichs Stimme klang fest und doch konnte man ihre Aufregung heraushören.
Sie war ihrem Ziel einen Schritt nähergekommen. Es war noch gar nicht so lange her, als sie im North Blue der Marine beitreten durfte. Wie lange hatte sie darauf gewartet? Schon als junges Mädchen hatte sie für die Marinesoldaten der Basis in ihrer Heimatstadt Meludin verschiedenste Arbeiten verrichtet. Schriftstücke verfasst, Botengänge durchgeführt, Akten archiviert. Doch jedes Mal, wenn sie als Soldatin beitreten wollte, wurde ihre Bewerbung abgelehnt. Die Arbeit als richtiger Marinesoldat wäre zu gefährlich für sie, hieß es. Das wäre eine Männerangelegenheit. Für eine Frau wäre außerhalb eines Büros kein Platz in der Marine. Doch sie hatte sich ein Ziel gesetzt: Sie wollte Marinekapitänin im Marine-Hauptquartier werden und die Weltmeere bereisen. Doch die ständigen Abweisungen und die abwertenden Kommentare der Marinesoldaten zehrten an ihr. Trotzdem ließ sie sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Schließlich erfüllte sich ihr Traum, als Kapitän Waris das Kommando der Marinebasis in Meludin übernahm. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Aufnahme Kranichs und somit der ersten weiblichen Marinesoldatin im gesamten North Blue. Dieser Tag fühlte sich wie ein Triumph für Kranich an. Sie war sich sicher, dass sie ihr Ziel erreichen würde.
Die Aufnahme einer Frau in die Marine wurde allerdings nicht von jedem gutgeheißen. Innerhalb der Marinebasis wehte Kranich sehr schnell ein kalter Wind entgegen. Die anderen Soldaten akzeptierten sie nicht als ihresgleichen. In den Übungen wurde sie sabotiert, in der Kantine saß sie stets alleine. Dass sie sehr geschickt im Umgang mit Waffen war und die Übungen trotz Sabotage meist als Gruppenbeste absolvierte, befeuerte den Unmut gegen sie nur. Die Ablehnung der anderen Soldaten setzte Kranich zu. Sie wurde still, teilte sich den anderen kaum noch mit. Sie sah keinen Sinn darin, mit ‚Kameraden‘ zu sprechen, die sie offensichtlich ablehnten. Die Situation spitzte sich zu und ein Widerstand gegen Kapitän Waris‘ Kommando bildete sich. Der Druck gegen den Kapitän wurde schließlich so groß, dass er sein Amt zurücklegen musste. Bevor er dies tat, ließ er es sich allerdings nicht nehmen, seinen Schützling mithilfe eines Empfehlungsschreibens versetzen zu lassen. Und das nicht einfach irgendwohin, sondern direkt in das Marine-Hauptquartier.
Als das Marineschiff im Hafen des Hauptquartiers anlegte, blickte sich Kranich um. Die imposanten, schneeweißen Wände des riesigen Gebäudes und der gigantische Schriftzug auf der Fassade ließen ihr Herz höherschlagen. Sie stieg vom Schiff, worauf sie von besagtem Kapitän empfangen und sofort in Richtung Hauptgebäude gebracht wurde. Die Gänge im Gebäude waren entgegen der strahlenden Mauern ziemlich düster, empfand Kranich. Auf ihrem Weg begegneten sie mehreren Marinesoldaten, welche die junge Kadettin teils verwundert, teils missbilligend betrachteten. Kranich ignorierte sie. Sie erreichten die Tür des Büros. Die Soldatin spürte die Aufregung in ihrem Bauch. Sie atmete tief durch, versuchte zur Ruhe zu kommen. Langsam öffnete sie die Tür. Helles Tageslicht, das durch die großen Fenster des strahlend weißen Zimmers fiel, blendete sie. Sie hielt kurz inne. Dann betrat sie den Raum.
Zwei weitere Marinesoldaten warteten bereits. Kranich musterte die beiden Kadetten. Der eine stand kerzengerade in der Mitte des Raumes, den Blick starr nach vorne gerichtet. Seine Afrofrisur ließ seinen Kopf im Verhältnis zu seinem Körper enorm erscheinen. Kranich konnte sein Gesicht nicht erkennen, trotzdem sah sie ihm an, dass er angestrengt versuchte, sich nicht vom zweiten Marinesoldaten ablenken zu lassen. Dieser hatte es sich auf einer Sitzbank an der rechten Wand des Raumes gemütlich gemacht und vertilgte genüsslich eine Packung Reiscracker. Eine Narbe zierte sein linkes Auge.
„Eine Frau? BWAHAHAHA! Senghok, schau! Hast du jemals eine Frau in Marinekleidung gesehen? BWAHAHAHA!“, der Junge auf der Sitzbank verschluckte sich fast an einem Cracker. Der Soldat mit dem Afro antwortete nicht.
„Man hat dir wohl keine Manieren beigebracht?“, Kranich ließ in ihrer Stimme einen leicht verachtenden Ton mitschwingen. Selbstbewusst betrat sie den Raum und stellte sich neben dem Soldaten namens Senghok auf.
„Oha! Eine von der strengen Sorte!“, lächelnd sprang der Marinekadett auf und gesellte sich zu den anderen beiden, „Mein Name ist Garp. Seekadett aus dem East Blue. Dieser grimmige Typ da neben dir ist Senghok. Er meinte er komme aus dem South Blue. Ebenfalls Seekadett. Wie heißt du, Schönheit?“
Kranich schnaubte kurz, die aufdringliche Art des Marinesoldaten strapazierte ihre Nerven. „Kranich. Seekadett. North Blue. Nenn mich nicht Schönheit, du Affe!“
Senghok entkam ein prustendes Lachen, ehe er sich sofort wieder fing und mit starrer Miene nach vorne blickte. Garp antwortete lediglich mit einem lauten „BWAHAHAHA!“
Plötzlich krachte die Tür hinter den drei Kadetten auf. Kranich und Garp blickten erschrocken nach hinten. Senghok versuchte bemüht, sich nicht umzudrehen. Ein großer, mit Muskeln übersäter Mann stand in der Tür. Seine Haare standen stachelig nach oben, sein Bart war am Kinn zu drei Spitzen geformt. Ein Marineumhang lag auf seinen breiten Schultern, die sein Gesicht sehr schmal aussehen ließen. Er war nicht viel älter als Kranich selbst. Vielleicht fünf oder sechs Jahre. Der Mann betrat den Raum. Er musste seitlich eintreten, da sein muskulöser Oberkörper zu breit für den Türrahmen war. Er schritt an den Seekadetten vorbei, ohne sie anzublicken. Kranichs Herz pochte kräftig in ihrem Brustkorb, doch sie ließ sich nichts anmerken.
Der Muskelprotz blieb stehen, hielt kurz inne. Die Atmosphäre im Raum war angespannt. Selbst Garp hatte sein breites Grinsen verloren. Plötzlich begann der breitschultrige Mann mit dröhnender Stimme zu sprechen: „Senghok, South Blue. Garp, East Blue. Kranich, North Blue. Ihr drei wurdet mit besonderer Empfehlung in das Marine-Hauptquartier versetzt. Mein Name ist Vizeadmiral Kong und ich bin ab heute euer Ausbildner.“
„Seekadett Kranich, antreten!“
Dem Befehl folgeleistend, stellte sich Kranich salutierend vor ihren Vorgesetzten.
„Wir werden in Kürze das Marine-Hauptquartier erreichen. Dort angekommen wird Sie ein zuständiger Marinekapitän am Hafen empfangen und zu ihrem Zielort eskortieren.“
„Jawohl!“, Kranichs Stimme klang fest und doch konnte man ihre Aufregung heraushören.
Sie war ihrem Ziel einen Schritt nähergekommen. Es war noch gar nicht so lange her, als sie im North Blue der Marine beitreten durfte. Wie lange hatte sie darauf gewartet? Schon als junges Mädchen hatte sie für die Marinesoldaten der Basis in ihrer Heimatstadt Meludin verschiedenste Arbeiten verrichtet. Schriftstücke verfasst, Botengänge durchgeführt, Akten archiviert. Doch jedes Mal, wenn sie als Soldatin beitreten wollte, wurde ihre Bewerbung abgelehnt. Die Arbeit als richtiger Marinesoldat wäre zu gefährlich für sie, hieß es. Das wäre eine Männerangelegenheit. Für eine Frau wäre außerhalb eines Büros kein Platz in der Marine. Doch sie hatte sich ein Ziel gesetzt: Sie wollte Marinekapitänin im Marine-Hauptquartier werden und die Weltmeere bereisen. Doch die ständigen Abweisungen und die abwertenden Kommentare der Marinesoldaten zehrten an ihr. Trotzdem ließ sie sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Schließlich erfüllte sich ihr Traum, als Kapitän Waris das Kommando der Marinebasis in Meludin übernahm. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Aufnahme Kranichs und somit der ersten weiblichen Marinesoldatin im gesamten North Blue. Dieser Tag fühlte sich wie ein Triumph für Kranich an. Sie war sich sicher, dass sie ihr Ziel erreichen würde.
Die Aufnahme einer Frau in die Marine wurde allerdings nicht von jedem gutgeheißen. Innerhalb der Marinebasis wehte Kranich sehr schnell ein kalter Wind entgegen. Die anderen Soldaten akzeptierten sie nicht als ihresgleichen. In den Übungen wurde sie sabotiert, in der Kantine saß sie stets alleine. Dass sie sehr geschickt im Umgang mit Waffen war und die Übungen trotz Sabotage meist als Gruppenbeste absolvierte, befeuerte den Unmut gegen sie nur. Die Ablehnung der anderen Soldaten setzte Kranich zu. Sie wurde still, teilte sich den anderen kaum noch mit. Sie sah keinen Sinn darin, mit ‚Kameraden‘ zu sprechen, die sie offensichtlich ablehnten. Die Situation spitzte sich zu und ein Widerstand gegen Kapitän Waris‘ Kommando bildete sich. Der Druck gegen den Kapitän wurde schließlich so groß, dass er sein Amt zurücklegen musste. Bevor er dies tat, ließ er es sich allerdings nicht nehmen, seinen Schützling mithilfe eines Empfehlungsschreibens versetzen zu lassen. Und das nicht einfach irgendwohin, sondern direkt in das Marine-Hauptquartier.
Als das Marineschiff im Hafen des Hauptquartiers anlegte, blickte sich Kranich um. Die imposanten, schneeweißen Wände des riesigen Gebäudes und der gigantische Schriftzug auf der Fassade ließen ihr Herz höherschlagen. Sie stieg vom Schiff, worauf sie von besagtem Kapitän empfangen und sofort in Richtung Hauptgebäude gebracht wurde. Die Gänge im Gebäude waren entgegen der strahlenden Mauern ziemlich düster, empfand Kranich. Auf ihrem Weg begegneten sie mehreren Marinesoldaten, welche die junge Kadettin teils verwundert, teils missbilligend betrachteten. Kranich ignorierte sie. Sie erreichten die Tür des Büros. Die Soldatin spürte die Aufregung in ihrem Bauch. Sie atmete tief durch, versuchte zur Ruhe zu kommen. Langsam öffnete sie die Tür. Helles Tageslicht, das durch die großen Fenster des strahlend weißen Zimmers fiel, blendete sie. Sie hielt kurz inne. Dann betrat sie den Raum.
Zwei weitere Marinesoldaten warteten bereits. Kranich musterte die beiden Kadetten. Der eine stand kerzengerade in der Mitte des Raumes, den Blick starr nach vorne gerichtet. Seine Afrofrisur ließ seinen Kopf im Verhältnis zu seinem Körper enorm erscheinen. Kranich konnte sein Gesicht nicht erkennen, trotzdem sah sie ihm an, dass er angestrengt versuchte, sich nicht vom zweiten Marinesoldaten ablenken zu lassen. Dieser hatte es sich auf einer Sitzbank an der rechten Wand des Raumes gemütlich gemacht und vertilgte genüsslich eine Packung Reiscracker. Eine Narbe zierte sein linkes Auge.
„Eine Frau? BWAHAHAHA! Senghok, schau! Hast du jemals eine Frau in Marinekleidung gesehen? BWAHAHAHA!“, der Junge auf der Sitzbank verschluckte sich fast an einem Cracker. Der Soldat mit dem Afro antwortete nicht.
„Man hat dir wohl keine Manieren beigebracht?“, Kranich ließ in ihrer Stimme einen leicht verachtenden Ton mitschwingen. Selbstbewusst betrat sie den Raum und stellte sich neben dem Soldaten namens Senghok auf.
„Oha! Eine von der strengen Sorte!“, lächelnd sprang der Marinekadett auf und gesellte sich zu den anderen beiden, „Mein Name ist Garp. Seekadett aus dem East Blue. Dieser grimmige Typ da neben dir ist Senghok. Er meinte er komme aus dem South Blue. Ebenfalls Seekadett. Wie heißt du, Schönheit?“
Kranich schnaubte kurz, die aufdringliche Art des Marinesoldaten strapazierte ihre Nerven. „Kranich. Seekadett. North Blue. Nenn mich nicht Schönheit, du Affe!“
Senghok entkam ein prustendes Lachen, ehe er sich sofort wieder fing und mit starrer Miene nach vorne blickte. Garp antwortete lediglich mit einem lauten „BWAHAHAHA!“
Plötzlich krachte die Tür hinter den drei Kadetten auf. Kranich und Garp blickten erschrocken nach hinten. Senghok versuchte bemüht, sich nicht umzudrehen. Ein großer, mit Muskeln übersäter Mann stand in der Tür. Seine Haare standen stachelig nach oben, sein Bart war am Kinn zu drei Spitzen geformt. Ein Marineumhang lag auf seinen breiten Schultern, die sein Gesicht sehr schmal aussehen ließen. Er war nicht viel älter als Kranich selbst. Vielleicht fünf oder sechs Jahre. Der Mann betrat den Raum. Er musste seitlich eintreten, da sein muskulöser Oberkörper zu breit für den Türrahmen war. Er schritt an den Seekadetten vorbei, ohne sie anzublicken. Kranichs Herz pochte kräftig in ihrem Brustkorb, doch sie ließ sich nichts anmerken.
Der Muskelprotz blieb stehen, hielt kurz inne. Die Atmosphäre im Raum war angespannt. Selbst Garp hatte sein breites Grinsen verloren. Plötzlich begann der breitschultrige Mann mit dröhnender Stimme zu sprechen: „Senghok, South Blue. Garp, East Blue. Kranich, North Blue. Ihr drei wurdet mit besonderer Empfehlung in das Marine-Hauptquartier versetzt. Mein Name ist Vizeadmiral Kong und ich bin ab heute euer Ausbildner.“