FFT 2020: Phase IV - 2. Runde: Verflochten

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Einsatz von Cookies
    Beachten Sie zudem unsere Datenschutzerklärung: Pirateboard.net - Datenschutzerklärung

    • FFT 2020: Phase IV - 2. Runde: Verflochten

      Johann Wolfang von Goethe (1815) schrieb:

      [...]Sind es zwei, die sich erlesen,
      dass man sie als eines kennt?
      Solche Fragen zu erwidern
      fand ich wohl den rechten Sinn.
      Fühlst du nicht an meinen Liedern,
      dass ich eins und doppelt bin?

      Das Finale ist im heißen Gange und heute gehen wir in die zweite Runde, in der unsere Finalisten ihre jeweiligen Sagen zu einem Crossover miteinander verflechten mussten. Nach der ersten Runde ist der Punkteunterschied zwischen unseren beiden Finalisten @Baka und seiner ursprünglich aus dem North Blue stammenden Saga An Board der Orphan's Turf sowie dem im Eastblue und Der Asche-Trilogie gestarteten @EmperorsHaki kaum spürbar!
      Also schauen wir mit welcher Raffinesse und welchem handwerklichen Geschick sie diese Aufgabe gemeistert habt! Am Ende könnt ihr wieder anhand von drei Umfragen, die unterschiedlich gewichtet sind, euren Favoriten können. Die Kategorien Idee und Handwerk kennt ihr bereits aus der letzten Runde. Neu kommt dieses Mal die Schwerpunktaufgabe des Crossovers hinzu. Wer konnte hier die besseren Bezüge herstellen und wem ist am Ende vielleicht sogar ein grober Schnitzer passiert? Entscheidet weise und nehmt euch die Zeit, um je euren Favoriten in diesen Umfragen zu küren!
      Die Umfragen enden am Dienstag, 11.08, um 19.30!

      Die Ballade von schwarzen Segeln und kalten Augen

      Ich erwachte, geboren in Sturm und Gischt.
      Von der wohligen Finsternis, in das brennende Licht.
      Vom Teufel besessen, umschlang mich im Nu,
      er gab mir Leben, doch nahm mir die Ruhˋ.
      Mit dem Bewusstsein kam dazu auch der Zorn.
      Was hatte ich in dieser einsamen Welt verloren?
      Wer brauchte mich? An wen könnt‘ ich binden?
      Ein Anker um den tiefsten Grund zu finden.
      Ich bäumte mich auf, gegen tosende Wellen,
      dieser Drang an Felsen erbost zu zerschellen.
      Das Meer wurde leise, ich entschied für‘s Leben.
      Meine wohl endlose Reise, hier sie erst begann.

      Ließ mich ewig, ziellos von den rauen Winden treiben.
      Betrachtete Scharen von Möwen, überaus zu beneiden.
      Dann erblickte ich es, ein Wesen mir höchst gleich,
      die Welt öffnete sich, ein mir unbekanntes Reich.
      Meine schwarzen Segel blähten sich vor Freude,
      wollte sofort zu ihm, bevor ich mehr Zeit vergeude.
      Ich knarrte und zischte, mit viel bemerkbaren Lärm,
      aber die Antwort war Schweigen, einer Antwort fern.
      Andere Stimmen erhoben sich, lebendige Kreaturen.
      Sie schritten auf mir, fremde, pulsierende Figuren.
      Ich streckte ihn aus, meinen gar behutsamen Geist,
      doch wütender Graus und Schrecken war die Reaktion.
      „Dämonenschiff!“, schallte es aus unzähligen Mündern,
      sie flohen, es donnerte, musste um Wunden mich kümmern.

      So verliefen alle Begegnungen, immer nur blanke Angst.
      Ablehnung und Verzweiflung, im wiederkehrenden Tanz.
      Zog mich zurück, es wuchs eine undurchdringliche Rinde.
      Ist Existenz allein bereits eine unverzeihliche Sünde?
      An einer leeren Küste umfing mich ein tiefer Schlummer,
      Zu entrinnen ich versuchte, diesem fortlaufenden Kummer.
      Durch eine neue Präsenz schreckte ich wiederum auf.
      Spürte meine kühle Tendenz, sprach er „Ich sehe dich.“
      Ich betastete ihn und erkannte endlich mich selbst.
      Ein inneres Feuer schien, doch unsere Augen eiskalt.
      Verlassen und verschieden, in dieser grausamen Welt.
      Verwaist und vertrieben, doch waren wir nun zu zweit.
      Ich band mich an ihn, um ihm im Kampf zu unterstützen.
      Ich gehörte nun ihm und wurde zu seinem Waisenreich.

      Gezielt trieb ich mit den sorgenfreien Winden voran.
      Ignorierte die Möwen, sie waren mir gleich geworden.
      Diese Welt war voller Schönheit, Freiheit und Kampf.
      Zu meinem Begleiter gesellten sich noch andere dazu.
      Dunkel gekleidet, seine Kameraden, stets auf der Hut,
      dem charismatischen Anführer, gewappnet mit seinem Tuch.
      Doch die direkte Verbindung blieb nur zum Waisen bestehen.
      Oftmals tauschten wir uns über vergangene Erlebnisse aus.
      Er erzählte mir von seiner Suche über Gerüchte von mir.
      Erklärte mir meinen Ursprung, ein missglücktes Experiment.
      Ein kluger Mann hatte versucht mir das Leben einzuhauchen.
      Ich galt wohl als gescheitert, auf dem Meer zurückgelassen,
      es scherte mich nicht weiter, ich benötigte ja nur noch ihn.
      Im Kampf zeigte er sich äußerst behände, mit schwarzer Asche.
      Schützte mich oft, umhüllte mich wie ein finsterer Mantel.
      Meine Kanonen donnerten und zerstörten, für seinen Hass.
      Auf alle Piraten, wir schickten sie zahlreich in ihr ewiges Grab.
      Seine sonst kalten Augen flackerten zuweilen in warmen Gold,
      auch ich erspürte langsam durch ihn entfaltete Menschlichkeit.
      Wir waren umzingelt, es wütete eine wogend, blutige Schlacht.
      Sein finsterer Aschesturm hielt nicht mehr alles von mir fern.
      Ich gab mein Bestes, die mir ungleichen Schiffe zerschellten,
      doch um mich schnellten immer wieder neue Feinde empor.
      Die Flammen leckten an mir, ich rumpelte, zitternd vor Schmerz.
      Er erstickte das Feuer mit Asche, es war ein zweckloser Kampf.

      Der Anführer zerrte panisch und fordernd an seinem Gewand.
      Es fiel mein letzter Harnisch, ruiniert durch stürmenden Brand.
      Der junge Krieger wehrte sich verzweifelt gegen die Autorität.
      Der Leiter deutete auf die wehenden Segel. „Es ist zu spät!“
      „Lass es zurück!“ Der Waise nickte nur auffallend stumm.
      Die Augen wieder eisig, kehrte er sich nicht mehr zu mir um.
      Bäumte mich verbissen über die Wellen auf, wollte ihn zwingen,
      wieder zu mir holen, ihn für alle Zeit wieder an mich zu binden.
      Er erstarrte wie versteinert, rang plötzlich elendig nach Luft.
      Erschrocken heulte ich auf, ließ los, hinterließ eine tiefe Kluft.
      Er schritt weiter voran, ich war nicht einmal mehr Erinnerung.
      Die Asche hinfort, wieder allein, dies war mein letzter Sprung.

      Ich entkam, durchbrach das Inferno, löschte das Feuer mit Wellen.
      Aber wie sollte ich nun auch nur einen Funken Glück erquälen?
      Der Leiter hatte ihn gebunden, nicht durch Liebe, sondern Macht.
      Was hatte mir Liebe, außer Seelenschmerz, auch schon gebracht?
      Ein Schiff, ich wollte sie knechten, wollte alle Waisen finden.
      Zu mir an Bord sie treiben, um sie dort für immer zu binden.
      Der unschuldige Borkas, mein Gefäß, wollte ihnen nahe sein.
      Weiter Piraten vernichten, sie sollen brennen im Flammenschein.
      Die Jahre vergingen, aber ich vernahm durch das Werk keinen Trost.
      Mord, Ketten, Vernichtung, doch weiter in Einsamkeit´s Schoß.
      Ich selbst war schon längst bereit, aber wer löste meine Fesseln?
      Da sah ich sie wieder, kalte Augen, dann glühend von Hass zerfressen.
      Es war eine Waise, an mich gekettet, doch seine Wärme hat mich gerettet.

      Hier bin ich nun, das Wasser quillt ein.
      Könnte kämpfen, aber lasse es sein.
      Lange genug in der Existenz gequält.
      Am Ende von einem Waisen gefällt.

      Mein Fehler war fehlende Menschlichkeit.

      Da geht es unter das Reich, ganz ohne Tränen.
      Möchte mich nicht weiter im Dasein grämen.
      Lebe wohl, Arden. Das letzte Licht ich erhasche.
      Erneut wohlige Finsternis und kalte Asche.

      Vollmondnacht

      „… und wenn du auch nur einen einzigen Schritt auf das modrige Schiff machst, so kannst du es nie wieder verlassen. Du wirst ein Teil der Crew, ob du willst oder nicht und musst auf ewig für den Willensräuber Borkas auf Raubzüge gehen“, die Worte des Jungen hallten dumpf von den Höhlenwänden wider.
      Jedes einzelne Haar an Ardens Körper stand ihm zu Berge. Die kleine Ilvy neben ihm zupfte nervös an ihrem rosaroten Haarband, das ihre hellblonden Haare zu einem festen Zopf zusammenhielt. Das schwache Flackern der Petroleumlampe in ihrer Mitte ließ ihre Schatten schemenhaft an den Wänden tanzen. Weder Arden noch Ilvy trauten sich auch nur einen Mucks zu machen.
      „Die Orphan’s Turf segelt unentwegt über alle Meere und sammelt neue Crewmitglieder. Kinder, die niemanden sonst haben…“, nun blickte er mit unheimlichem Gesichtsausdruck Ilvy an, „Kinder wie dich!“
      Ilvy schlug sich die Hände vor das Gesicht, drehte sich schnell weg und versuchte einen Schrei zu unterdrücken. Arden, der selbst kaum ruhig bleiben konnte, sah wie sein Gegenüber hämisch grinste.
      „Ivar, das geht zu weit“, Ardens Stimme war zittrig.

      Auf einmal ertönte ein gurgelndes Geräusch von außerhalb der Höhle. Ivars Miene fror ein, Ardens Augen wurden groß, Ilvy versteckte ihr Gesicht immer noch in ihren Händen. Arden blickte hinaus in die Dunkelheit und versuchte etwas auszumachen.
      „Was ist das?“, Ivar klang ängstlich.
      Eine schattenhafte Figur setzte sich allmählich vom Dunkel der Nacht ab. Sie bewegte sich auf die Kinder zu. Plötzlich erfüllte eine dröhnende Stimme die Luft: „ICH BIN WILLENSRÄUBER BORKAS UND IHR SEID NUN TEIL MEINER CREW!“
      Arden sprang instinktiv auf, Ilvy ließ einen schrillen Schrei ertönen. Die Schattenfigur sprang mit lautem Gebrüll in den Lichtschein. Ilvy wurde fast ohnmächtig, Arden machte sich kampfbereit. Doch es war kein geisterhafter Piratenkapitän, der vor dem Trio stand. Nein. Arden kannte die Person vor ihnen. Es war Pitt, der beste Freund von Ivar. Plötzlich brach ebenjener in schallendes Gelächter aus.
      „Ihr hättet eure Gesichter sehen sollen!“, Ivar bekam kaum noch Luft, „Ihr seht aus wie zwei Geister!“
      „Das war nicht lustig“, ließ Arden seinem Ärger Luft, „Sieh mal. Ilvy weint. War das denn notwendig?“ Er setzte sich zu Ilvy und legte seinen Arm tröstend um sie.
      „Ach, das war doch nur eine kleine Geistergeschichte“, plötzlich wurde Ivars Gesichtsausdruck wieder ernst, „Wobei es die Orphan’s Turph aber wirklich gibt!“
      „Hör jetzt auf!“, Arden wurde wütend.
      „Du solltest wirklich aufpassen Ilvy. Borkas ist hinter Waisenkindern her. Du bist doch auch ein Waisenkind, vielleicht schnappt er dich auch noch.“
      „Es reicht!“
      „Aber ich will Ilvy doch nur warnen. Heute ist eine Vollmondnacht. In solchen Nächten ist Borkas besonders gerne unterwegs!“
      „Halt jetzt deine Klappe, Ivar!“, Arden wurde laut, „Du lässt Ilvy jetzt in Frieden! Das ist nicht lustig!“
      „Ich finde es schon noch lustig“, grinste Ivar. Pitt lachte laut auf.
      Arden wurde es zu viel.
      „Wenn es Borkas wirklich gibt, dann solltest du dich aber auch in Acht nehmen, Ivar! Deine Mutter im Krankenbett und dein Vater einfach abgehauen!“, nachdem er das ausgesprochen hatte, schlug er die Hände vor seinen Mund.
      Ivar sprang auf Arden zu und packte ihn am Hals. Mit schnappenden Atemzügen brüllte er Arden an: „Sei still! So sprichst du nicht über meine Eltern!“
      Ivar ballte seine Faust und holte aus, doch bevor er zuschlagen konnte, warf sich Pitt auf seinen Freund. „Halt! Das ist es nicht wert! Komm, wir verschwinden und lassen die beiden Angsthasen alleine.“
      Ivar wehrte sich noch kurz, dann atmete er tief durch und beruhigte sich. Er blickte Arden noch einmal finster an, dann drehte er sich um und verschwand mit Pitt im Schwarz der Nacht.
      „Geht es dir gut?“, stammelte Ilvy.
      „Ja, es geht…“, ächzte Arden und rieb sich den Hals, „Komm, wir gehen lieber auch nach Hause. Ich muss morgen früh mit meinem Vater raus zum Fischen.“

      Die Nacht war dunkel, dichte Wolken verdeckten den Himmel. Arden hatte ein schlechtes Gewissen. Er war zu weit gegangen. Da nahm Ilvy seine Hand und flüsterte ihm ängstlich zu: „Glaubst du, diesen Borkas gibt es wirklich? Will er mich denn wirklich holen?“
      „Ach was! Das ist doch nur eine Geistergeschichte. Die Orphan’s Turf gibt es bestimmt nicht. Außerdem hast du doch Eltern! Die sind nur auf einer Handelsreise“, beruhigte Arden seine Freundin.
      „Aber sie hätten schon vor drei Wochen zurück sein sollen“, Ilvy kamen wieder die Tränen.
      „Da ist sicher nur etwas dazwischengekommen. Sie kommen bestimmt bald! Außerdem hast du ja noch die alte Meg, bei der du wohnst. Also, du siehst, du bist nicht alleine!“

      Plötzlich erhellte alles. Die Wolkendecke lockerte auf und der Vollmond erfüllte die Nacht mit seinem fahlen Licht. Der Anblick des Mondes jagte Arden einen Schauer über den Rücken. Ilvy umklammerte ängstlich Ardens Arm.
      Beim Haus der alten Meg angekommen, verschwand Ilvy zögerlich hinter der Tür. Als Arden zuhause war, blickte er noch einmal aus dem Fenster, ehe er sich in sein Bett legte. Immer noch geisterte ihm die Geschichte von Ivar im Kopf herum. Irgendwann übermannte ihn aber doch die Müdigkeit und er schlief ein.



      „Arden, wach auf! Wir müssen los! Sonst erwischen wir die Orionmakrelen nicht!“, die Stimme seines Vaters riss Arden aus seinem Schlummer. Er war todmüde. Beim Blick aus dem Fenster sah Arden, dass die Mondscheibe bereits am Horizont im Meer versank. Doch da war noch etwas draußen, direkt vor dem Mond. Ein Schiff? Arden rieb sich den Schlaf aus den Augen und blickte noch einmal aufs Meer hinaus. Nichts. Seine Gedanken spielten ihm wohl einen Streich.
      Arden zog sich seine Stiefel an und trat vors Haus, wo sein Vater bereits ungeduldig wartete. Sie gingen still hinunter in den Hafen. Dichter Nebel lag unheilvoll über dem Wasser im Hafenbecken. Den Jungen überkam ein ungutes Gefühl. Seinen Vater schien das Naturphänomen nicht zu beeindrucken. Die beiden stiegen auf ihren Fischkutter und machten die Leinen los. Ardens Vater ruderte gemächlich hinaus aufs offene Meer. Arden blickte zum Mond.

      Und dort, versteckt unter dem Nebel, trieb, unbemerkt von den beiden Fischern, ein rosarotes Haarband auf der Wasseroberfläche…

    • 1. Umfragekriterium: Idee

      Welcher Text hatte die bessere Idee bzw. hat seine Idee besser umgesetzt? 16
      1.  
        Die Ballade von schwarzen Segeln und kalten Augen (12) 75%
      2.  
        Vollmondnacht (4) 25%
      Das erste Kriterium beschreibt, wie originell der Text ist und wie gut er seine Ausgangsidee (Figuren, Setting, Plot) ausnutzen konnte. Dabei ist nicht unbedingt nur entscheidend, wie überraschend oder unerwartet eine Geschichte ist, sondern auch, wie diese letztendlich umgesetzt wurde. Die überraschendste Idee ist für die Tonne, wenn sie nicht vernünftig aufgelöst oder erklärt werden kann — ebenso, wenn der Text trotz toller Grundkonzeption langweilig oder hinter den Erwartungen bleibt. Gleichzeitig kann ein Text, der aus einer simplen Idee extrem viel herausholt, ebenso in dieser Kategorie punkten. Der Gesamteindruck ist also entscheidend.

    • 2. Umfragekriterium: Handwerk

      Welcher Text konnte in seinem Handwerk (Stil, Wortwahl etc.) mehr überzeugen? 16
      1.  
        Die Ballade von schwarzen Segeln und kalten Augen (9) 56%
      2.  
        Vollmondnacht (7) 44%
      Das zweite Kriterium kennt ihr bereits aus Phase III. In diese Sparte fallen sowohl Fehler in der Grammatik als auch Rechtschreibung, weiterhin der Stil und die allgemeine Lesbarkeit. Welcher Text las sich am flüssigsten, saubersten und verstand es gleichzeitig, die Sprache am besten einzusetzen? Honoriert in dieser Kategorie die Wortgewandtheit oder sprachliche Exaktheit des Autors, bestraft hingegen störende Fehler und fällt aus der Differenz euer Urteil — wer verdient den Punkt für das Handwerk?

    • 3. Umfragekriterium: "Crossover"

      Wie passend wurden die beiden Sagen miteinander verflochten? 16
      1.  
        Die Ballade von schwarzen Segeln und kalten Augen (6) 38%
      2.  
        Vollmondnacht (10) 63%
      Das dritte Kriterium bewertet dieses Mal, inwiefern und wie gut die Autoren ihre eigenen Texte mit der "gegnerischen" Saga verknüpft haben. Wurden logische/kreative/plausible Anknüpfungspunkte gewählt? Passen die geschilderten Passagen in die "Lore" des anderen Textes und des Mangas?

    • Auf das Crossover von euch beiden war ich schon recht gespannt und wie die jeweiligen Geschichten aus der Vorrunde verbunden werden sollten.

      Die Ballade von schwarzen Segeln und kalten Augen:

      Ich musste es zweimal lesen um zu sehen, mit welcher anderen Geschichte die Orphan's Turf kombiniert wurde. Hatte ich mit der Asche-Symbolik schon einen Verdacht, ist im letzten Abschnitt mit dem Namen Arden dann doch der Groschen gefallen. Die Geschichte der Orphan's Turf, als fehlgeschlagenes Experiment, später von Arden und den CP8-Agenten gefunden und als Transportmittel genutzt, von diesen aufgegeben, dann wiederum von Borkas gefunden und geknechtet, bis zu seinem Untergang. Das es ein Experiment war, welches fehlgeschlagen ist, entmystifiziert die Sache zwar, aber gliedert sich so ganz gut in leblose Gegenstände mit ein, die mit Teufelsfrüchten zum leben erweckt wurden.
      Arden als Waise fügt sich natürlich hervorragend in die Geschichte der Orphan's Turf ein und die Einsamkeit von beiden, verstärkt auch ihre Verbindung. Die CP8 mag ich mir jetzt nicht unbedingt auf einem Dämonenschiff vorstellen, aber sonst hätte die Geschichte so wohl nicht funktioniert.
      Das Crossover als Ballade aufzuziehen ist mal wieder sehr mutig und vorallem auch sehr kreativ. Es reimt sich zwar nicht immer und bei einem Absatz fehlt das Stilmittel komplett, was mich auch etwas irritiert hatte, aber der Sache im Endeffekt keinen Abbruch tut. Das es aus der Ich-Perspektive eines Schiffs geschrieben wurde, ist vielleicht der interessanteste Aspekt in der Ballade, der der Sache noch das gewisse Etwas verleiht.

      Vollmondnacht:

      Der Text orientiert sich eher am Standard-Stil, was aber nicht schlimm ist, da er dadurch auch ein ganzes Stück eingängiger ist. Hier ist die Orphan's Turf eine Geistergeschichte, die sich kleine Kinder erzählen und so kommen Arden und die Kinder von seiner Heimatinsel ins Spiel. Die Interaktion zwischen den Kindern gefällt mir hier wirklich sehr, auch weil die Kinder einen Hintergrund (wenn auch nur klein) haben und so der Geschichte auch mehr Substanz geben. Wie es natürlich auch sein muss, hat so eine Schauergeschichte einen wahren Kern, wie dann eines der Kinder am eigen Leib erfahren muss. So wird ein Pirat mit seiner Teufelskraft, zu einer Figur wie der Schwarze Mann (Ist das überhaubt noch politisch korrekt?), dem Boogeyman oder Knecht Ruprecht, welche böse Kinder entführen oder bestrafen, nur das es hier um Waisenkinder geht. Das gefällt mir sehr gut.
      Ein was muss ich bemängeln und zwar den letzten Satz.

      Und dort, versteckt unter dem Nebel, trieb, unbemerkt von den beiden Fischern, ein rosarotes Haarband auf der Wasseroberfläche…

      Der Satz wirkt recht unrund und ich hätte es eher so geschrieben:

      Und dort, versteckt unter dem Nebel auf der Wasseroberfläche und unbemerkt von den beiden Fischern, trieb ein rosarotes Haarband...

      So liegt der Schlusspunkt des Satzes auf dem Haarband und durch die weggelassen Kommas und mit dem und als Konjunktion, wirkt der Satz nicht so zerstückelt. Ein findiger Autor kann das aber bestimmt viel besser als ich. (Wenn ich mich damit jetzt komplett in die Nesseln gesetzt habe, bitte ich das zu entschuldigen und würde da gern meinen Unwillen, mich nach meiner Schulzeit noch großartig mit der deutschen Sprache auseinanderzusetzen, gerne vors Loch schieben)
      An sich aber auch nur Geheule auf hohen Niveau von meiner Seite.

      Fazit:
      Wieder eine sehr schwierige Entscheidung zwischen den Texten, was aber daran liegt, dass beide Autoren auf einem ähnlich hohen Niveau agieren. Die Ballade ist für mich definitiv die kreativere Lösung gewesen, auch wenn man sich da in ein Korsett schnürt und sich so als Autor auch gewissen Beschränkungen unterwirft. Vollmondnacht hat beide Geschichten eingängiger verflochten und auch besser in Verbindung gebracht. Die Ideen fand ich von beiden sehr gut gewählt und ebenso umgesetzt. Sehr gute Arbeit von beiden.

      Bin ich tatsächlich mal der Erste? Verrückt.

      @Eldrail
      Da brat mir einer nen Storch und die Beine schön knusprig. Ich hatte meinen Einleitungssatz extra nochmal geändert, weil ich das mit den eigenen Sagen tatsächlich überlesen hatte und dann sogar beim ersten schreiben noch korrigiert habe. Ich schieb diesen Fauxpas mal auf meine Naivität, dem Programm zu vertrauen, dass es meine Änderungen auch speichert. Trotzdem danke für den Hinweis. ^^

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von korosensei ()

    • Ist ja schon gut. Ist doch erst der erste Tag!

      Die Ballade von schwarzen Segeln und kalten Augen

      Ich sage schon mal im Voraus: Dies ist womöglich mein Lieblingstext des bisherigen Turniers und hier sind die Gründe:

      • nachdem die Idee einer Hintergrundgeschichte zum Schiff im Discord aufkeimte, war ich Feuer und Flamme dafür. Ich selbst scheiterte ja bei dem Versuch in der Planungsphase. Zum einen macht mich dieser Wunsch empfänglicher, aber andererseits auch kritischer gegenüber dem Werk!
      • Mut: Im Turnier, dazu noch im Finale mal den Stil dermaßen zu wechseln, erfordert natürlich Mut, welchen es zu honorieren gilt.
      • Ballade: Die Ballade selbst hat für eine individuelle Perspektive auf die Backstory der Orphans Turf gesorgt, was selbstverständlich passend, wenn nicht sogar erforderlich war, da es sich hier um ein "lebloses" Objekt und keinen Menschen handelte. Dieses Schiff denkt nun mal anders als ein Mensch, erinnert sich somit anders. Die Abfolge und nähere Beschreibung der Ereignisse wurde in den Hintergrund geschoben, damit die Gefühle und Eindrücke des Schiffs in den Fokus gelangten. Wir erfahren in einem kurzen Satz, wie die Turf ein Produkt eines gescheiterten Experiments ist. Mehr braucht es da auch nicht, der Fokus liegt woanders! Am Ende habe ich dann tatsächlich sogar mit dem Schiff mitgefühlt, als es aufgegeben hat. Ganz so "leblos" war das Objekt dann wohl doch nicht.
      • Eingliederung: Der Text fügt sich ausgesprochen gut in die Originalsaga ein. Als wir das Meeresgefährt nach der Originalsaga beurteilten, bedienten wir uns der Perspektive der Kinder, aus welcher das Schiff böse erschien. Aber wir verstanden die Gründe hinter den Taten nicht (Freiheitsraub, die resultierenden Tode,...). Die neue Sichtweise erklärte, wieso die Kinder ans Schiff gebunden wurden (worauf ich im nächsten Punkt drauf eingehe) und die Ziele des Schiffs. Hätte nicht damit gerechnet, brachte aber ungeheure Sympathiepunkte. Die chronologische Reihenfolge passt super, so dass es den Anschein hat, als ob das so von vornherein geplant war!
      • Cross-Over: Das Merkmal dieser Runde. Und auch hier konnte dieser Text überzeugen. Es fängt schon damit an, dass es nette Details aus der Ursprungssage aufgreift ("dem charismatischen Anführer, gewappnet mit seinem Tuch"). Wirkt wie ein guter Verschmelzungspunkt, natürlich, kein Fremdkörpergefühl. Und dann kommt noch hinzu, dass das Schiff wohl eine Bindung zum Waisen Arden aufgebaut hatte, von diesem verlassen worden war und anschließend diese Lücke mit neuen Waisen füllte (was halt erklären würde, wieso es die Heimat für all jene ohne Heimat war).



      Vollmondnacht


      Was mir an diesem Text schon mal gleich von Anfang an gefällt, sind die vielen verschiedenen Charaktere. Deren kindliche Interaktion hat sofort ein Bild in meinem inneren Auge gestaltet und ich konnte mir so einen Camping-Trip gut vorstellen, wo die Kinder eine Höhle erkunden und sich gegenseitig Horrorgeschichten erzählen (mit Taschenlampen und so xD). Und hier sticht besonders Ilvy hervor, mit der man irgendwie schon nach dem ersten Satz Mitleid hatte, da man wusste, in welche Richtung es wohl gehen würde. Ich muss gestehen, dass ich bis zum Ende des Texts gehofft habe, dass es nicht so kommen würde und sie trotz all der Death Flags verschont bliebe. In diesem Zusammenhang hat mir auch Arden sehr gut gefallen, den ich in diesem Szenario wie einen großen Bruder wahrgenommen habe, der auf seine kleine Schwester aufpasste und sie verteidigte. Arden bricht ja gerne mal, mir nichts dir nichts, Genicke, also scheute er schon mal keine Konfrontationen. Einer meiner Kritikpunkte an der Original-Saga der Asche-Trilogie waren ja die fehlenden Farben bei Arden, den ich eher als blass empfand. Durch diesen Text hat er auf jeden Fall nochmal deutlich profitiert und diese brüderliche Seite hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es auch besonders nett, dass das Fischen mit dem Vater nochmal eingebunden wurde (Netter Throwback-Punkt!).

      Meine Kritik zu dem Text wäre:
      - Chross-Over Aspekt: Wenn ich die beiden Verschmelzungspunkte vergleiche, dann gefällt mir der von der Ballade ein Stück weit besser, weil die Verbidnung zwischen Arden und der Turf einen Eindruck auf das Schiff (!) hinterlassen hat, der es dahingehend prägte, dass sie fortan auf der Suche nach weiteren Waisen war, um diese Lücke zu füllen. Und sein Hass auf Piraten färbte auf das Schiff wohl ab und beeinflusste somit den künftigen Kurs.
      Natürlich kann man sich fragen, wieso Kilns Trupp überhaupt auf der Suche nach dem Dämonenschiff war und was ihre Pläne damit waren. Vielleicht galt das Schiff blutrünstiger (?). Ist ein Detail, die uns der Autor vllt im Nachhinein geben könnte. Immerhin ist es die Erzählung eines Schiffs, welches sich bestimmt nicht hinstellen würde, um uns eine höchst detaillierte, wissenschaftliche Arbeit zur Hintergrundgeschichte und all den Ereignissen hinzuklatschen :shrug:

      tl;dr: Der Verschmelzungspunkt der Ballade hatte Relevanz für die Original-Saga der Orphans Turf. In der Asche-Trilogie hingegen sehen wir nicht, welche Bedeutung Ilvys Verschwinden auf Arden hatte, welcher ja ein gutes Verhältnis zu dem Mädchen hatte.

      - Mir persönlich gab es ein bisschen zu viele dieser "Hört jetzt auf" von Arden. Ivar erzählt, dass sich die Orphans Turf Kinder wie Ilvy holen, woraufhin Arden sagt, er solle aufhören. Auftritt Pitt, woraufhin Arden meint, das sei nicht lustig, woraufhin Ivar weiter macht. Dann sagt Arden nochmal, dass er aufhören soll. Aber Ivar setzt noch einen drauf ("Waisenkinder"), Arden sagte, dass es reichte. Der Junge macht weiter, Arden meinte, er solle die Klappe halten. Ist mir da zu viel Geplänkel und ich wünschte, wir hätten da noch mehr Input von Ilvy stattdessen noch bekommen. Denn leider trägt sie nicht viel bei, außer verängstigt zu werden und von Arden beschützt zu werden.

      Aber ich möchts nicht auf Negativen enden für diesen Text. Ich muss hier nochmal loben, wie schnell du, der nicht genannt werden darfst (wir müssen dieses Spiel immer noch spielen, oder?xD) es geschafft hast, ein nettes Verhältnis zwischen Haudrauf Arden und der verängstigten Ilvy zu kreieren. Nachedem Pitt reingeplatzt ist, und sie erschrecken wollte, sprang Arden instinktiv auf (und Ilvy zuckte zusammen). Es ist in seiner DNA, sie zu schützen. Ein Part von mir wollte, dass Arden mit seinem Vater und ihr davonsegelt und sie nicht in diese Borkas/Kiln-Geschichte reingezogen werden. Oh well^^




      korosensei schrieb:

      Es reimt sich zwar nicht immer und bei einem Absatz fehlt das Stilmittel komplett, was mich auch etwas irritiert hatte, aber der Sache im Endeffekt keinen Abbruch tut
      Wir dürfen nicht vergessen, dass es n Schiff ist. Da dürfen wir noch nicht zu viel erwarten, hier und da wir es da natürlich ein bisschen hölzern klingen, aber macht es doch umso realistischer und für n Schiff ne starke Leistung imo.

      @Autoren (die nicht genannt werden dürfen): Das hier war mMn bisher die stärkste Ausgabe des gesamten Turniers. Ich freue mich schon auf das große Finale, macht bitte weiter so!

    • Musst wohl den guten @Callico noch ein bisschen mehr zwingen seine Discordergüsse auch hierhin zu kopieren^^ Okay, anscheinend muss ich nur anfangen zu schreiben und schon trudeln Kommentare ein. Sehr schön!
      Aber ich eile ja (trotzdem) schon zur "Rettung". Und es gibt ja auch etwas wirklich besonderes bzw. vor allem Neues. Tatsächlich spare ich mir (entgegen der hier genutzten Reihenfolge) die Ballade auf und habe den Kommentar dazu zeitlich nach der Vollmondnacht verfasst. Übrigens @korosensei: ich bin mir ziemlich sicher, dass die Sagen zur Verschmelzung bereits vorgegeben waren^^

      Die Ballade von schwarzen Segeln und kalten Augen:

      Idee:
      Also wir hatten jetzt schon diverse unterschiedliche Ansätze, aber das ist nochmal neu. Nun ist neu nicht gleich gut, aber es ist sicherlich kreativ und besonders, etwas was im Bereich Idee natürlich hilfreich ist. Zudem ist die Idee, die Geschichte aus der Sicht eines Schiffes zu schreiben speziell, selbst wenn es sich um ein Schiff mit einer Art Leben handelt. Der Text punktet auch dadurch, dass er es schafft insbesondere die Saga der Orphan's Turf zu erweitern. Dieser andere Blick, eine differenziertere Betrachtung des im Original erstmal nur bösen Schiffs gefällt mir sehr. Die als Handhabe angegebenen Kriterien erfüllt der Text in meinen Augen voll. Er ist originell und schafft es wirklich gut die vorgegebenen Figuren auszunutzen. Ich gebe zu, dass es schon ein gewisses Ungleichgewicht gibt, was natürlich allein schon dank der gewählten Perspektive passieren musste, dennoch finde ich die Idee super umgesetzt.

      Handwerk:
      Hier muss sich die Ballade natürlich auch daran messen lassen, wie gut dieser Typus getroffen wurde. Ganz grundlegend beginnen kann man natürlich mit Fehlern. Ich habe das Gefühl, dass es in dem SInne keine direkten Fehler gibt, sondern einfach die Anforderungen der Ballade dafür sorgen, dass es teils nicht richtig wirkt. Nun bin ich bereit bei dichterischer Freiheit großzügiger zu sein und da es auf jeden Fall dieses Gefühl eines dichterischen Werkes vermittelt funkioniert es bei mir auch. Schade - wenn auch verständlich - ist die Tatsache, dass die Ballade nicht durchgehalten hat, was das Reimen angeht. Ich habe jetzt extra die Ballade nachrecherchiert und bin im Nachhinein immer noch etwas verwirrt. Trotzdem bin ich mir relativ sicher, dass es nicht alle Anforderungen erfüllt, wie auch immer man die definieren mag. Allerdings bin ich da bei @korosensei und nehme es nicht so schlimm. Es mag nicht den höchsten Ansprüchen genügen, aber auf einer subjektien Ebene hat es mir gefallen, wenngleich aus den genannten Gründen trotzdem immer noch Luft nach oben gewesen wäre. Gerade die ersten vier Zeilen fand ich super. Wenn ich noch weitergehe: alle Anfänge der Absätze sind jeweils genial. Auch, dass dieser Satz hier "Mein Fehler war fehlende Menschlichkeit." so alleine steht passt sehr gut, ist er doch in gewisser Hinscht die Quintessenz dieser Betrachtung des Schiffes.
      Abschließend will ich noch sagen, dass ich das Gefühl habe, dass der Text hauptsächlich auch deshalb funktioniert, weil es sich um eine Ballade handelt. Ich finde das positiv, denn es bedeutet, dass der Autor es geschafft hat, den Text durch das gewählte Stilmittel zu verbessern.

      Crossover:
      Hier ist das Crossover auch entscheidend bedingt dadurch, dass es einen Einfluss von einer Partei auf die andere gab. Wie oben schon erwähnt ist es kein ausgeglichenes Betrachten der beiden Sagen, aber der Einfluss, den Arden auf das Schiff hatte ist gut erzählt worden und erklärt die Originalsaga der Orphan's Turf. Damit passt es sehr gut in die Lore der einen Saga ein, während es die andere soweit nicht hindert. Ich finde es auch gut gemacht, dass es den Zusammenhang nicht offensichtlich aufs Auge drückt (der Name Arden fällt nur einmal ganz am Ende), sondern es auch dem Leser überlässt da selbst etwas zu erkennen, ohne dass es jetzt zu unklar wirken würde. Beide Sagen harmonieren hier miteinander und das gefällt mir gut. Ich kann verstehen, wenn es nicht so klar ist, wieso jetzt die CP-8 Einheit und Arden das Schiff nutzen, aber andererseits passt es schon zur Weltregierung und einem recht skrupellosen Charakter wie Kiln, dass er sich hier die Macht eines beseelten Schiffes zunutze macht.

      Vollmondnacht:

      Idee:
      Die Orphan's Turf ist durchaus auch etwas im Horrorgenre angesiedelt und so düster bzw. auch erschreckend wie das Schiff bzw. die Saga teils sein kann, passt der Grundgedanke. Es macht Sinn, dass wir hier Kinder im Fokus stehen haben. Der Text ist subtiler (wenn man es mit dem doch brachialen Eintreffen des Schiffes aus Kapitel 1 der Originalsaga vergleicht) im Umgang mit der Rekrutierung. Insgesamt ist es aber keine so leichte Sache, hier wirklich die Idee herauszufiltern. Wir haben Kinder, die sich (leider wahre) Schauermärchen (ganz am Rande: wo kommen die Geschichten her?) erzählen, sich erschrecken und schließlich gehen sie wieder nach Hause. Die erste wirliche Begegnung mit dem Schiff ist surreal, vielleicht auch nur eine Traumgestalt, wer weiß, ob Arden das Schiff wirklich gesehen hat. Der Schocker bzw. der Höhepunkt der Geschichte ist dann das Ende, wo ein Mädchen entführt wird. Insgesamt ist es in meinen Augen etwas dünn als Idee, denn es passiert nicht wirklich viel und es hat erstmal nur am Rande mit beiden Sagen und deren Charakteren zu tun (auch wenn das schon in den Crossover-Aspekt hineinreicht). Vielleicht hängt es aber auch damit zusammen, dass ich kein Freund von Horrorgeschichten bin und schon von vorneherein keine gute Verbindung aufnehmen kann, vielleicht aber auch damit, dass es wirklich vorhersehbar ist (und ich bin oft schon sehr dämlich im Vorhersagen). Direkt am Anfang war mir klar, dass es eine Entführung geben wird, es war klar, dass der Anfang wohl ein Streich eines Kindes sein wird und das ist etwas schade. Eine Geschichte nach Schema F wird einem spätestens im Finale nicht mehr vom Hocker reißen, egal wie gut sie gemacht ist (etwas, was ich nicht einmal besonders gut beurteilen kann).

      Handwerk:
      Gleich vorneweg: mir gefällt das rosarote Haarband. Es steht nur zweimal im Text, einmal am Anfang und einmal am Ende. Klar, ist auch so ein Klischee, wenn man diesen Zoom auf einen Gegenstand lenkt von einer plötzlich verschwundenen Person, doch ich mag das.
      Meine zugegeben immer noch nicht so intensive Fehlersuche hat nichts zutage gefördert und es liest sich schön flüssig. Das merkt man dann auch, wenn es an die Schockmomente geht. Ich habe da keine wirkliche vergleichende Erfahrung, ich habe mal irgendwann Es von King gelesen und hier und da mal so kleine Geschichten, aber für mich ist es soweit gut umgesetzt. Was mir aber doch noch etwas negativ auffällt (wo ich offensichtlich nicht der einzige bin, was mich jetzt aber nicht aufhalten wird^^):

      Anonymous schrieb:

      Und dort, versteckt unter dem Nebel, trieb, unbemerkt von den beiden Fischern, ein rosarotes Haarband auf der Wasseroberfläche…
      Der Satz ist nicht so lang, aber es gibt 4 Kommata und zwei Nebensätze ziemlich direkt aufeinander folgend. Das verhindert ein flüssiges Lesegefühl, was eben bei dem letzten Satz mit der Auflösung doch nicht so gut kommt. Eine erste Idee meinerseits (und eine Alternative zum Vorschlag von @korosensei wäre z.B. folgendes: Und unbemerkt von den beiden Fischern trieb dort, versteckt unter dem Nebel, ein rosarotes Haarband auf der Wasseroberfläche…
      Ansonsten musstest du dich wieder der Herausforderung stellen, Kinder zu charakterisieren und zu schreiben. Ich kanns wieder nicht so gut beurteilen, funktioniert für mich aber soweit.
      Letztlich wird schon einiges investiert, damit es das richtige Horrorfeeling hat und sich auch düster genug anfühlt. Die Atmosphäre wird ganz gut erzeugt und es wirkt meist noch nicht so, als würden die Wörter hier nur mit der Intention bloß die richtige Stimmung zu erzeugen geschrieben. Ich in zufrieden, das Lesegefühl stimmt und es ist gut gemacht.

      Crossover:
      Das ist ein Punkt, den ich allgemein für gar nicht so leicht halte, wenn man es genau nimmt. Wie gut wurde der Text verknüpft? Was genau bedeutet das? Hier z.B. sind beide Sagen eher Randfiguren. Klar, Arden ist vor Ort, aber hat über weite Teile nicht so viel Einfluss. Die Orphan's Turf selbst ist als Bestandteil der Geschichte vertreten, taucht aber sonst nur indirekt und kurz auf. Ist das jetzt schlecht? Nein, ich denke nicht. Eine spannende Frage finde ich hingegen, wie gut jeweils die einzelnen Sagen getroffen wurden. So ist die Orphan's Turf nicht unbedingt gerade subtil, in dieser Geschichte hingegen schon. Ardens Alter ist vor dem Beginn seiner Originalsaga angesetzt. Die Frage ist: erkennt man ihn wieder? Ich weiß es nicht. So ist er ja im Original mit einem Hass auf die Piraten ausgestattet worden und der Angriff auf seine Insel hat den Rest seines Lebens entscheidend geprägt. Es ist gut möglich, dass er so ist und ich kann es auch glauben, @Callico hat da ja schon etwas zu geschrieben. Insgesamt ist es möglich, dass sie in die Lore passen, oder auch nicht. Bleibt noch der Ansatzpunkt, wo sie ineinandergreifen. Hier ist es dann leider so, dass es überhaupt keine wirkliche Interaktion gibt. Das ist schade, denn im Prinzip ist es ja so, dass man einerseits beide Sagen einbringen muss, andereseits aber auch eine Verknüpfung schaffen sollte (jedenfalls verstehe ich es so). Jedoch gibt es keinen speziellen Grund, warum die Orphan's Turf jetzt dort ist und auch keinen Grund, warum Arden in der Geschichte vorkommt. Die beiden Sagen laufen in meinen Augen recht parallel zueinander ab. Die Existenz der Orphan's Turf wird anerkannt, aber das war es dann auch schon.


      Zusammenfasssend könnte man sicherlich noch (viel) mehr schreiben, doch ich bin mir insofern treu geblieben, als dass ich mich auf die zu bewertenden Kriterien beschränkt habe. Ich habe mich ja manchmal beschwert, dass es nicht diesen wirklich besonderen Text geben würde oder auch nur Bestandteile. Diesmal kann ich die Beschwerde sicherlich nicht anbringen. Das soll im übrigen den anderen Text nicht schmälern, denn er sagt mir durchaus zu. Ich finde nur, dass die Ballade in zwei der vorgegebenen Kriterien einfach deutlich mehr geliefert hat. Danke an die Autoren, diese Runde hat so richtig tolles Finalfeeling erzeugt! Ich freue mich auf die beiden freien Texte, wobei ihr euch natürlich bewusst sein solltet, dass ihr die Messlatte ziemlich angehoben habt ;)
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • so leider hab ich zum ende hin echt kaum zeit gehabt hier was zu schreiben dank den kack corona mist ,
      aber ich hatte mir vorgenommen wenigstens im finale noch einen kleinen Kommentar dazulassen

      und jetzt konnte ich auch mal wieder abstimmen was ja nach Phase 2 eher weniger der fall war leider gottes

      kommen wir zu der Ballade
      ich find die Idee ist schon gut gemacht auch wenn ich mehre anläufe brauchte um zu checken um was es da überhaupt geht aber das lag nicht an dem text , das liegt nur an mir ^^

      aufjedenfall klasse gemacht und das ist mal was ganz anderes gewesen was wir in diesem tunier noch nicht hatten und darauf muss man erst mal kommen


      dann zu der Vollmondnacht

      auch sehr gut geschrieben gewesen und vorallem mit der Geistergeschichte hattest du mich gefesselt einfach perfekt die beiden Geschichten zusammen geführt und dann das ende mit dem band im wasser , hat mir sehr gefallen das zu lesen und war auch vom stil sehr gut geschrieben und einfach zu lesen
    • Ja, ich weiß... Finale, 100 Stimmen, 20 Kritiken und natürlich mega geile Texte. Warum schreibe ich dann jetzt noch eine drei Zeilen Kritik, was für ein Finale unwürdig erscheint? Liegt wohl an meiner fehlenden Menschlichkeit.

      Die Ballade von schwarzen Segeln und kalten Augen
      Super, genau so etwas erwarte ich im Finale. Die Idee finde ich echt geil. Wir bekommen einen Einblick wie die Oprhan Turfs so denkt, macht und hast du nicht gesehen. Ich habe zwar absolut keine Ahnungen von Balladen aber es las sich echt gut. xD 2 Stimmen bekommt der Text von mir und wie gesagt, top Idee und Umsetzung.

      Vollmondnacht
      Auch diese Geschichte fand ich sehr gut; eventuell hätte sie mir als reine Horror-Story noch besser gefallen und wäre zugleich der Ausgleich an Besonderheit gewesen um mit der Ballade konkurrieren zu können. In der Kategorie Crossover bekommst du meine Stimme, da die Verbindung einer Geistergeschichte, die sich Kinder erzählen, einfach eine sehr gute Wahl ist.


      Die Nacht ist finster und voller Schrecken aber das Feuer wird sie alle verbrennen...

      Absolute Gerechtigkeit!

    • Ja...also...da haben wir die Runde 2 geschafft und es fühlt sich von der Beteiligung eher weniger nach Finale an als nach komatöser Nachmittagsstunde im Seniorenheim, nachdem alle ihr Valium bekommen haben!

      Tut mir wirklich Leid für die beiden Finalisten, die mehr verdient haben!

      Nichts destotrotz:

      Die Ballade von schwarzen Segeln und kalten Augen kann sich 5 Punkte sichern, während
      Vollmondnacht mit 4 Punkten aus der Auseinandersetzung geht!


    • @korosensei Es ist schon was dran, dass die Erwähnung von Vegapunk das Geheimnis darum lüftet, aber ich hab es für nötig behalten das aufzuarbeiten, um die Orphans Turf als Charakter loszulegen. Eine leichte Verwechslung ist hier drin, die OT knechtet Borkas und benutzt ihn als Gefäß für ihren Willen und auch als eine menschliche Hülle, um sich selbst den Menschen näher zu fühlen, was nur natürlich nur bedingt klappt.
      Die CP8 hat sich nach den Gerüchten, um ein Schiff, dass einen eigenen Willen hat und trotz vieler Angriffe nicht zerstört wird eine Verbindung zu Vegapunk gesehen und die Spur aufgenommen. Dass die OT als ihr Werkzeug benutzt wird, ist für jemanden wie Kiln, der nur auf seinen eigenen Vorteil aus ist eine naheliegende Reaktion.
      Der Reime Stil fehlt nicht komplett, ist aber minimiert und verschoben, wie im Siegerthread erwähnt, um die Vermenschlichung des Schiffes darzustellen, mit verschobenen Reimschema und wieder aufgenommen, nachdem sich Arden abwendet. Dachte natürlich mal wieder das ist ja offensichtlich, auch mit der Erwähnung, aber vielleicht doch nicht so.

      @Callico Dein überhäuftes Lob hat mich endgültig zur Überzeugung gebracht, dass das mein bester Text im ganzen Turnier ist. Vielen Dank für das Kompliment und dem darauf folgenden Ego-Push :D

      @Eldrail Das Schema nicht durchgehalten? Also, bitte! Begründung wurde ja geliefert für den Umbruch. Was die Kriterien angeht erfüllt es die einer Ballade völlig. Ein Erzählepos mit einem tragischen Ende. Da ich nach heutigen Maßstäben beim Reimschema gehe, also eher lose, geht das auch klar. Es muss nicht völlig im einheitlichen Reimschema gehen. Nach Maßstäben im der klassischen Lyrik wäre ich sicher geteert und gefedert worden, aber nicht nach der heutigen Definition. Es ist eh schwer das Genre zu bestimmen, aber wenn es eins ist dann definitiv eine Ballade als etwas anderes.
      Du sagst es im Grunde selbst es passt zur CP8. Es stimmt, dass es nicht offensichtlich ist, warum sie es benutzen. Aber Arden hat die OT "gesehen" (wenn ich es einordnen müsste eine Form von Observationshaki) und dachte sich sie könnte von Nutzen sein, auch seine emotionale Bindung, auch wenn sie etwas unklar ist hat definitv eine Rolle gespielt. Kiln vertraut Arden als dessen rechte Hand und hat im auch im Sinne vertraut, dass die OT nützlich ist, bis zu einem gewissen Punkt.

      @Monkey D. David Für mich als Autoren ist das natürlich immer einfach was rauszuhauen und alles als ersichtlich zu sehen, man vergisst sehr schnell, dass nicht alles so obvious ist wie man es gern hätte. Also ich glaub, wenn ich den Text nicht geschrieben hätte, hätte ich auch mehrere Anläufe gebraucht, bis ich ihn checke. Hab ich mich jetzt grad selber beleidigt, oder ein Kompliment gemacht?
      Danke für deine Kritik!

      @Zoot Bin da in der Bewertung völlig bei dir. Tatsächlich ist das hier so die einzige Runde, die ich in der Wertung voll nachvollziehen konnte, was etwas überheblich klingt, weil das die einzige Runde ist, die ich für mich entschieden hab :P

      Also dafür, dass das hier eigentlich die beste Runde (für mich jedenfalls) des Finales war, hat hier schon ein ziemlich laues Lüftchen durchgeweht.
    • Crossover.

      Eine Aufgabenstellung, die eigentlich fast kommen musste. Ich war also eigentlich schon darauf gefasst. Und trotzdem war ich ziemlich ratlos, wie ich die Orphan's Turf und Ardens Geschichte passend verflechten kann.
      Meine erste Idee war es, den Jungen, der in Teil 1 der Asche-Trilogie von der CP4 abgehauen ist, auf der OT landen zu lassen. Dort sollte er eigentlich im Gegensatz zu Mako und Raks ein Pro-Borkas Typ werden, der sich Rache an der Weltregierung wünscht, werden. Grundkonzept steht und ist... Vollkommener Käse! Es war so generisch, so einfach, so dämlich, so unzufriedenstellend ^^
      Also hab ich das Ganze noch einmal verworfen. Langsam wurde der Druck größer und ich musste mir was einfallen lassen.
      Als ich mir dann Bakas Saga noch einmal durchgelesen hab, hab ich vor allem im ersten Teil so leichte Geistergeschichten-Vibes aufgefangen. Und daraus entstand dann die Idee, die OT zum Mittelpunkt einer klassischen Geistergeschichte zu machen. Dass das Geisterschiff in der Welt von Arden den Platz eines Mythos einnimmt, soll so n bisschen eine Meta-Verbindung der beiden Sagas darstellen.
      Zu guten Geistergeschichten gehören natürlich auch wehrlose Kinder. Hier habe ich dann an der Saga-Erweiterung der Asche-Trilogie von @King X. Drake angesetzt, wo er Arden als Kind sehr viel Farbe gegeben hat. An diesem Arden wollte ich weiterfeilen. Die anderen Kinder waren storytechnisch einfach relevant, um die Geschichte überhaupt erzählen zu können.
      Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, diese Geschichte zu schreiben. Ich hab zuvor noch nie an einer Gruselgeschichte gearbeitet, weshalb sie insgesamt vielleicht etwas "basic" ist, trotzdem bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Ich hätte zu dem Zeitpunkt sogar behauptet, dass das meine beste Geschichte aus dem bisherigen Turnier war.
      Worüber ich mir lange Zeit den Kopf zerbrochen hab, war das Ende. Es stand bis kurz vor Abgabe nicht fest, welches der Kinder am Ende von der OT mitgenommen werden sollte: Ilvy oder Ivar. Mein Bauchgefühl sagte mir eigentlich eher, ich solle Ivar nehmen, meine Freundin meinte aber, dass Ilvy bei ihr mehr Emotionen ausgelöst hat. Dementsprechend hab ich mich für Ilvy entschieden - jetzt im Nachhinein hätte ich doch Ivar genommen glaub ich (aber ich will jetzt meiner Freundin nicht irgendwie was vorwerfen) ^^
      Ein Problem das beim Schreiben der Geschichte dazu kam: Ich dachte ursprünglich ich hätte 1.200 Wörter Kontingent. Am Ende war ich bei 1.248 Wörtern und sehe dann, dass ich statt 48 Wörtern 248 Wörter streichen musste.
      Leider fielen dann ein paar Dinge unters Messer, so war ursprünglich angedacht, dass Ilvy bei ihrer Großmutter schläft und diese in der Nacht stirbt, wodurch sie schlussendlich eine Vollwaise wurde und die OT sie holt. Ich hab dann aus der Großmutter die nicht verwandte alte Meg gemacht, um diesem Aspekt auszuweichen und Wörter zu sparen.

      Alles in allem sollte die Geschichte eigentlich einfach eine Hommage an die klassischen Gruselgeschichten, die man sich am Lagerfeuer erzählt, sein. Und ich würde behaupten, das ist mir durchaus gelungen und ich bin auch mit diesem Text sehr zufrieden.

      Wieder ein paar Kommentare zu den Kommentaren:

      @korosensei: Den letzten Satz hab ich gefühlt 50 mal umgeschrieben und er hat mir nie richtig zu 100% gefallen, irgendwann hab ich ihn einfach stehen gelassen ^^

      @Callico: Dass das Verschwinden von Ilvy keinen Eindruck auf den Original-Arden in der Original-Saga hatte, liegt daran, dass es Ilvy in der Originalsaga nicht gab :eh: Ich weiß, dass man das vielleicht irgendwie kreativ und elegant im Nachhinein hätte bearbeiten können, aber ich konnte im Grunde nicht rückwirkend meine Originalstory verändern für eine Figur, die lediglich der Wirkung des Textes wegen entstanden ist. Dachte auch nicht, dass das generell bemängelt werden würde tatsächlich ^^
      Im Discord hattest du noch eine Frage gestellt, die ich gerne beantworten würde: Du meintest, dass es unlogisch sei, dass Ilvy von der OT geholt wurde, obwohl sie mit der alten Meg ja jemanden hatte, und damit keine richtige Waise war. Doch, sie war schon eine Waise. Meg war ja lediglich eine Aufsichtsperson. Mako und Raks in der Originalsaga hatten in der Marinebasis in der sie gelebt haben auch Aufsichtspersonen und waren trotzdem Waisen.

      @Eldrail: Ich verstehe die Kritik an der Geschichten-Verflechtung nicht wirklich. Ich finde, ich konnte die beiden Sagas mit meiner Geschichte sinnvoll verbinden, ohne dafür die Brechstange zu verwenden. Und auch wenn jetzt prozentuell gesehen die Asche-Saga hier den Löwenanteil der Geschichte bedeckt, ist das imo absolut legitim. Dass da nicht beide Geschichten 50/50 ausmachen würden, war glaub ich schon im Vorhinein klar ^^
      Dass die Geschichte an sich Schema F ist, akzeptiere ich. Hab ja auch geschrieben, dass ich sie als "basic" einstufen würde, finde es trotzdem schade, dass du das so sehr bemängelst und nicht "Final-konform" siehst. Da wir das Genre der "Gruselgeschichten" im bisherigen Turnier noch nicht wirklich vertreten hatten, finde ich schon, dass sich das vom bisherigen Turnier n bisschen abhebt und ins Finale passt. (So genug jetzt der Rechtfertigungen, aber das wollte ich loswerden)

      @Zoot: Die "reine" Horrorstory war eigentlich die Grundidee. Mit schreiben des Textes musste ich da aber dann n bisschen davon wegrücken, da ich nicht wirklich die Verbindung der Sagas aufbauen konnte ^^


      Nun zur Geschichte von @Baka:
      Was soll ich sagen? Meine Fresse, da hast du ein Meisterwerk abgeliefert! Ich konnte die Geschichte beim ersten Lesen gar nicht richtig verarbeiten (weil ich beim Lesen besoffen war lol), aber wo ich sie am nächsten Tag dann in Ruhe und bei vollem Bewusstsein gelesen hab, war ich einfach nur geflasht. Ich denke dieser Text ist mit der (wenn nicht sogar DER) beste Text des gesamten Turniers. Du hast der OT mit diesen Zeilen so unfassbar viel Tiefe und Leben gegeben - einfach großartig! Die Verbindung, die du zwischen der OT und Arden als "Original-Waisen" geschlagen hast ist genial! Darauf wäre ich in meinem ganzen Leben nicht gekommen! Hut ab vor dieser Leistung. Wir haben eh schon darüber gesprochen, aber ich wills hier im öffentlichen Rahmen auch noch einmal sagen: Absolut großes Kino!
      Du hast mir mit der Geschichte so komplett den Wind aus den Segeln genommen, dass meine Geschichte gar keine Chance mehr hatte, so richtig zu glänzen :D Da schreib ich eine Geschichte, mit der ich wirklich sehr zufrieden bin und bei der ich auch sehr selbstsicher war, dann kommst du mit so einem Meisterwerk um die Ecke - Arsch :D

      Auch hier wieder das obligatorische Dankeschön an alle Voter und Kommentatoren :D
      Fly.