Triple_D_Sixx schrieb:
Es hat wenig mit Selbstsicherheit zu tun, wenn die Person trotz großer, pathetischer Reden und Ankündigungen, dennoch im entscheidenen Moment hilflos ohne die helfende Hand Anderer in besagter Situation ist. Selbstüberschätzung trifft es schon eher, da die Figur sich selbst massiv überhöht, obwohl ihrer Fertigkeiten, Kenntnisse, Lebenserfahrungen dem ihres Gegenübers klar unterlegen sind. Ich kann mich schlecht als besser als mein Kontrahent darstellen und mich über diesen nicht nur in moralischer Hinsicht, sondern auch in archaischer Hinsicht als physisch überlegen darstellen, wenn ich diesen Zustand nur dadurch herstelle, dass andere die Kampfsituation zu meinen Gunsten verändern und beeinflussen. Wiederholt man diese Darstellung immer wieder aufs Neue, schafft dies ein Bild, was ich für mich als absolut negativ auslege. Warum auch nicht? Es gibt meines Erachtens halt nur noch sehr, sehr wenig, was ich an Ruffy respektieren kann. Infantile Idioten, die ihre Freunde aufgrund eines übersteigerten Egos in Gefahr bringen (und das ist nun einmal der Fall, wenn er als Rookie bewusst den Konflikt mit gefährlichen, etablierten Gegnern wie den Kaiser sucht) und sie in einen Konflikt hineinreißen, der ihnen das Leben kosten kann, lässt wenig übrig, was man an einer solchen Person positiv finden kann.
Ruffy ist der aktive Aggressor im Konflikt mit Big Mom sowie Kaidou und hat beide heraus gefordert. Gut. Dann soll er erwachsen genug sein, diese Herausforderung zu bewältigen, auch wenn es schwer bis unmöglich wird. Sein Ding. Seine Freunde können ihm den Rücken freihalten, in dem sie die Hürden beschäftigen, die sich halt um einen Kaiser so auftürmen, damit ihr Freund freie Bahn hat. Menschen, die den Mund jedoch zu voll nehmen, feststellen sich übernommen zu haben, dann Hilfe von Anderen brauchen, um im Anschluss gleich wieder weiter zumachen ohne aus diesem pathologischen Problem etwas gelernt zu haben, kotzen mich an. Fiktional wie real. Mag sein, dass ich mich da auch ein gutes Stück inzwischen vom Manga selbst fortentwickelt habe und meine eigene Lebenseinstellung nun einmal nicht mit den Werten übereinstimmt, die Oda für richtig und erzählenswert hält.
Ich halte niemanden davon ab, mich auf eine Ignoreliste zu setzen und meine Beiträge geflissentlich zu igonieren. Ich muss auch diejenigen ertragen, die sich wünschen das Kaido einzig und allein durch eine kleine Armee fallen und bis zum Ende des Mangas Ruffy keinen einzigen Kaiser aus eigener Stärke ohne Hilfe besiegen sollte. Entspricht nicht meiner Vorstellung, kotzt mich sogar ziemlich an, akzeptiere ich aber als andere Sichtweise des Mangas, die nicht die meinige ist.
@Triple_D_Sixx:
Ich verstehe Deine Betrachtungsweise oder versuche es zumindest nachzuvollziehen...
Der junge Ruffy hatte den Traum eines kleinen Jungen - "ich werde einmal ein großer Pirat, wie mein Vorbild Shanks"
In dieser Euphorie kommuniziert er halt seinen Traum Piratenkönig zu werden, was halt zwingen mit sich bringt, dass er etwaige Mitanwärter/Konkurrenten früher oder besiegen muss.
Trotzdem, wo ist Ruffy bitte ein "infantiler Idiot", der seine Freunde durch sein Ego in Gefahr bringt? Er kam auf dem Sabaody Archipel gegen Kuma zum ersten Mal in die Situation, dass er seine Freunde, trotz großer Reden, nicht hinreichend beschützen konnte.
Dieser Vorfall hat ihn geprägt und bei ihm nachweislich zu einem Umdenken geführt. Er ist nach dem Timeskip mit jedem Kampf reifer und Erfahrener geworden. Trotzdem lässt Oda hin und wieder diese Euphorie des kleinen Jungen von damals durchblicken, was m.E. einfach zum Kern der Geschichte gehört und ihn nicht zum verbissenen Piratenkaiser macht, der nur noch Macht und Ruhm im Sinn hat sondern zu dem sympathischen Jungen, der seinen Traum verfolgt.
Wo braucht er aktiv denn die Hilfe anderer? Der ganze Manga dreht sich bis jetzt um Freundschaften, die er auf seinem Weg schließt. Warum sollten die ihn also nicht unterstützen?
Es steht nirgendwo in Stein gemeißelt, dass er seinen aktuellen Gegnern nicht gewachsen ist. Die Oneshots und Schlagabtausche in den vorherigen Kapiteln sagen m.E. gar nichts aus, solange der eigentliche Mainfight noch nicht begonnen hat.
Sich dann daran festzuklammern und davon abzuleiten, die SHB oder speziell Ruffy wäre zwingend auf Hilfe angewiesen, ist zu einseitig gedacht, wenn du mich fragst.
Warum muss Ruffy überhaupt beide besiegen? Kann doch sein dass in dem Krieg der kommen soll die Marine auch einen Kaiser auf dem Gewissen hat, da die doch eh auch eigene Ziele mittlerweile verfolgen...
Versteh das auch bitte nicht als Angriff oder so, ich sehe keinen Grund irgendjemanden auf eine Blockierliste zu setzen. Vielmehr geht es mir um die sachliche Diskussion dazu, wobei mich aber wie gesagt diese zwanghafte Kritik insbesondere am Protagonisten - persönlich ein bisschen stört, aber dazu diskutiert man ja.
Baka schrieb:
@MS4 Ich hoffe ich trete dir jetzt nicht zu nahe. Nach dem ersten Beitrag und vor allem wenn eine etwas direktere Antwort kommt kann das schnell vergraulen. Ich hoffe das ist nicht der Fall.
Weißt du was auch nervt ist, diese Kritik an Oda als Bashing abzutun. Jede Form von Gegenmaßnahmen hatten wir schon und auch die üblichen Floskeln sind bereits bekannt. Genauso wie extreme Vergleiche, die niemand in seinen Texten aufführt, aber gut die eigene verzerrte Perspektive reflektieren.
Das mehrere Parteien zusammen kommen ist an sich nichts Schlechtes, nur kommt damit auch das Problem, dass dann jede Partei zu wenig zeigt und keine Screentime hat. Dress Rosa war es dasselbe und auch WaNo ist dementsprechend überlaufen.
Oda wird in den nächsten Kapiteln wieder unzählige Kämpfe andeuten, aber in den nächsten zehn Kapiteln wird an Kampfkonstellationen gar nichts vorangehen. Jeder muss ja gezeigt werden, also kriegt niemand was wirklich gutes ab und es endet in halbfahrigen Kämpfen.
Auch die Überzahlsituation ist kein Problem, aber ein ausgewogenes Scaling mit klaren Kämpfen wäre dann irgendwann wünschenswert und nicht, dass jeder sich an Kaido versucht und natürlich abschmiert, sonder jeder sich brav im Einzel mit nem anderen misst, sowie wir es seit Jahren nicht mehr hatten.
Tja leider ist auch Luffys geistige Reife ein abgefahrener Zug. Es sind genug Menschen gestorben, die ihn hätten reifen lassen können, daraus ist nichts geworden also jetzt auch nicht mehr. Und Ruffy kann sonst wie oft behaupten er beschützt alle. Wenn er Jimbei als Mitglied für Sanji auf WHI ohne zu Zucken austauscht ist das kein Beschützen mehr.
Dass beide Kaiser fallen wäre ja wirklich wünschenswert, dann würde es in diesem Storyirrenhaus endlich mal vorwärts gehen. Das Problem ist das wie. Ein aufgeblasener Gummijunge, der irgendwo bei der Stärke zwischen Kommandant und Admiral rumdümpelt soll glaubhaft in nem All Out War gegen zwei Kaiser als Sieger hervorgehen, also das gut darzustellen bedarf an Kunst und das Vertrauen an Oda hinkt in letzter Zeit einfach etwas.
Wer ist denn gestorben bis jetzt? Ace, ja - das hat Ruffy nachweislich schwer getroffen und er hat sich dadurch weiterentwickelt. Wer ist denn sonst noch gestorben bis jetzt, wo sich der Tod auf Ruffy direkt hätte auswirken können?
Wo wollte er außerdem Jimbei gegen Sanji eintauschen? Er ist doch extra nach WCI aufgebrochen um ihn zurückzuholen. Ergibt für mich keinen Sinn.
Sanji hat es zwar zunächst abgelehnt und es gab Differenzen aber wie wir wissen hat sich alles aufgeklärt und man segelt wieder gemeinsam. Who cares also?
Man sollte doch einfach mal Abwarten. Screentime ja aber doch nicht für alle Helfer und Helfershelfer. Wenn die Marine später dazu stößt und von mir aus eine große Zahl an Nebencharakteren in einem düstereren Krieg als MF kaltblütig beseitigt, hat sich das Problem der Überlaufenheit doch nachvollziehbar geregelt.
Es muss ja auch nicht der Klassische Fight "Gut" gegen "Böse" sein.
Die vorhandenen Parteien bekriegen sich, die Marine mischt auch noch mit und in diesem Aufgebot fallen 2 Kaiser als "Exempel", dass das Machtgefüge aus den Fugen gerät.
Es wurde ja auch schon vielerseits kritisiert, dass die SHB immer im gleichen Schema - Bande trifft arme Prinzessin und rettet das Königreich vor den Bösen - agiert. Für mich gut vorstellbar, dass die SHB im bevorstehenden Krieg ihre Stärke demonstriert, unterm Strich aber nach dem Fall der beiden Kaiser die Marine die Grenzen Wanos aus eigenen Interessen öffnet, während die SHB wieder mal flieht oder so...
"Für mich sind Brillen erledigt, seit ich 1976 eine in den Fernseher gedroschen habe... Man darf sich von diesen Geschichtsfälschern nicht alles gefallen lassen!"
Arthur Spooner
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