Byronic Fanfictions (Byron'scher Held)

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    • Byronic Fanfictions (Byron'scher Held)

      Ich werde hier regelmäßig Fanfictions veröffentlichen. Jede zweite FF wird sich dabei um den Tnyn-Mythos drehen.


      Tnyn-Mythos: Im Dreieck
      Ich weiß nicht, ob man meinen Aufzeichnungen glauben schenken wird, doch ich muss mein Schweigen brechen. Die Menschen müssen wissen, was dort draußen im Meer lauert. Vielleicht hilft es mir, diese fürchterlichen Alpträume, die mich seit jenem Tag plagen, loszuwerden, wenn ich das Erlebte niederschreibe. Jede Nacht verfolgen mich diese roten Augen und ich wache schweißgebadet auf. Mittlerweile wage ich es nicht einmal mehr, mich dem Meer auch nur zu nähern, aus Angst es könnte auf mich warten, um mich zu holen. Ich habe Angst davor, dem Wahnsinn zu verfallen. Ich fürchte mich vor der kommenden Aqua Laguna und stelle mir vor, dass sie diesmal so gewaltig sein wird, dass sie mich ins Meer reißt. Zu diesem Ding. Diesem Ungeheuer, dem Milton zum Opfer gefallen ist.

      Der treue Milton. Er und ich waren die letzten Überlebenden eines bösartigen Angriffs. Wir und 6 andere Fischer waren nach erfolgreicher Arbeit mit unserem Schiff bereits auf der Rückfahrt, als wir in einen unerwarteten Sturm gerieten, bei dem wir Simon verloren. Ein abergläubischer Kerl. Dort wo er herkam, war es Brauch, den Göttern den ersten Fisch zu opfern, der beim Fischen gefangen wurde, was er auch diesmal tat. Dies solle der Besatzung Glück bringen. Doch es half ihm diesmal nichts.

      Wir kamen in ruhiges Gewässer, welches durch einen Nebel bedeckt wurde, der so dicht war, dass wir kein Sonnenlicht mehr sahen, obwohl es immer noch Tag war. Milton sprach aus, was wir wohl alle dachten: Dass wir uns im Mysteriösen Dreieck befanden. Jeder von uns hatte schon mal davon gehört. Es hieß, dass dort schon seit ein paar Jahren viele Piraten- und Handelsschiffe auf mysteriöse Weise verschwanden. Einige wenige, die diesen Nebel verlassen konnten, berichteten von gesichteten Geisterschiffen sowie Schiffen, auf denen Skelette über das Meer segeln sollten. Letzteres halte ich zwar für reine Fantasie, aber wer weiß schon, was auf der Grandline noch alles für Wesen lauern, die es eigentlich nicht geben dürfte.

      Nach einiger Zeit stießen wir aufgrund des Nebels beinahe mit einem anderen Schiff zusammen. Es war beschädigt, und wir hielten es zuerst für ein Geisterschiff, bis sich 5 Männer, notdürftig mit zerfleddertem Stoff bekleidet, zeigten. Sie trugen eine schwarze Gesichtsbemalung, die ich noch nie zuvor sah und sahen stark ausgehungert aus. Wir versuchten mit ihnen zu reden, doch sie starrten uns nur wortlos mit so finsteren Blicken an, dass ich es kaum erwarten konnte, dass wir an ihnen vorbeigesegelt waren. Da schrie einer von ihnen plötzlich laut auf. Es klang wie "Awaj Tnyn Kowe!". Ich zückte bereits meine Pistole, da sah ich, wie die Fremden uns mit Pfeilen beschossen. Es gelang mir, 2 Pfeilen auszuweichen und hinter einem Fass in Deckung zu gehen. Wir feuerten auf die Angreifer und es gelang uns, sie alle zu töten. 5 von uns überlebten dieses Gefecht nicht, denn selbst wenn die Pfeile nicht tödlich trafen, so waren sie doch vergiftet. Einer nach dem anderen sank zu Boden und starb. Es war Mako, der in den letzten Sekunden seines Lebens ein Foto seiner Frau aus der Tasche holte und es ein letztes Mal betrachtete, ehe das Leben in ihm erlosch. Daran erinnerte ich mich gut.

      Milton und ich blieben unverletzt. Wir bedeckten die Leichen unserer Kameraden mit Tüchern und verhinderten mit Enterhaken, von dem anderen Schiff getrennt zu werden, denn wir wollten wissen, ob es dort etwas Brauchbares gab. Doch da war nichts. Jedoch fand ich in einer Kajüte eine etwa 25cm große Holzschnitzerei, die eine Art Monster darstellte. Es sah aus, wie ein Fischmensch mit drachenähnlichen Flügeln. Um den Hals schien es so etwas wie Gebetsperlen zu tragen. Ich kann es nicht näher erklären, aber von dieser Schnitzerei ging etwas so Unheimliches aus, wie ich es noch nie erlebt habe, aber bald erleben sollte, auch wenn es mit dieser Figur nicht wirklich etwas zu tun zu haben schien. Als Milton nach mir rief, legte ich die Figur beiseite und dachte nicht weiter darüber nach.

      Wir beschlossen auf unser Schiff zurückzukehren und diesen Ort schnellstmöglich zu verlassen. Wir segelten gefühlte 30 Minuten durch die nebligen Gewässer, ohne dass wir kaum ein Wort wechselten. Das Geschehene hat mir arg zugesetzt, aber Milton noch viel mehr. Das war alles zu viel für den jungen Burschen. Ich denke, er fürchtete, es gäbe keinen Ausweg mehr aus dieser finsteren Nebelhölle. Zwei Wochen davor tranken wir noch zusammen ausgelassen in einer neu eröffneten Bar auf dem Sabaody Archipel. Die Barkeeperin war nicht auf den Mund gefallen und konterte keck Miltons ungeschickte Anmachversuche. Es war ein netter Abend. Ich wollte mit ihm unbedingt dorthin zurückkehren.

      Das leichte Schäumen des Wassers vor uns riss mich aus meinen Gedanken. Ich wollte Milton, der am Ruder stand, gerade darauf aufmerksam machen, als ein riesiger Kopf aus dem Wasser auftauchte. Geschockt stolperte ich rückwärts und fiel zu Boden. Die pure Panik ergriff mich. Mein Körper war wie gelähmt und ich sah, dass es Milton nicht anders erging. Der haarlose Kopf musste um die 180 Meter groß sein. Mit den riesigen roten Pupillen starrte uns das Wesen direkt an, das Gesicht zu einer bizarr lächelnden Grimasse verzogen. Es wurde turbulent und das Schiff drohte fast zu kentern, als die Kreatur ihren Oberkörper aus dem Wasser erhob. Es hatte ein humanoides Aussehen, aber die Haut war schuppig und bläulich-grau, und wo die Arme aufhörten befanden sich statt Händen mehrere riesige Tentakeln. Milton schrie und ich glaube, spätestens in diesem Moment war er dem Wahnsinn verfallen. Wenn nicht allein wegen dem Anblick dieses Monsters, dessen Größe alles auf dieser Welt in den Schatten stellte, dann wegen der Trommelgeräusche, die wir plötzlich hörten. Oder hörte nur ich sie? Dum, dum, dum-dum-dum. Ich ohrfeigte mich selbst, um mich zu überzeugen, dass dies kein Alptraum war. Aufgrund der Größe und des Nebels war der Kopf des Monsters nicht mehr zu sehen. Das Trommeln wurde immer lauter. Ich erinnere mich nur noch daran, wie mir langsam schwarz vor Augen wurde, als ich mich umdrehen wollte. Das Letzte, was ich sah, war Milton, und es sah aus, als würde er die gefangenen Fische verspeisen.

      Als ich wieder zu mir kam, hatte das Schiff das Dreieck verlassen. Doch Milton war verschwunden. Nur die zugedeckten Leichen waren noch da. Seitdem ich wieder in der Stadt bin, habe ich angefangen, viel zu trinken. Mein mentaler Zustand ist angeschlagen. Das liegt auch an den bereits erwähnten Alpträumen. Ich suchte einen Freund auf, der aufgrund seiner Reisen und seiner zahlreichen Bücher ein anständiges Wissen über die Meere ansammeln konnte und fragte nach gigantischen Kreaturen, gegen die selbst Riesen winzig erschienen, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. Er erzählte mir von Umibozus, riesigen Ungeheuern, die im Ozean leben sollen. Allerdings hielt er das für reinen Aberglauben. Jedoch gab es schon mehrere Augenzeugenberichte über gigantische Krieger, die mit Speeren bewaffnet sein sollen und sogar Riesen weit überragten. Mehr als deren Silhouetten wurde allerdings nie gesehen.

      Was es auch war, die Menschen müssen gewarnt werden. Auch auf die Gefahr hin, dass man mich als verrückt abstempelt. Das Wissen um das Wesen, das dort draußen im Ozean lauert, bringt mich tatsächlich fast um den Verstand. Manchmal, wenn ich Nachts aufwache, bilde ich mir ein, wieder diese Trommelgeräusche zu hören. Dum, dum, dum-dum-dum.


      Das letzte Lächeln

      1

      "Stirb für mich."
      In der Stimme aus dem Hörer war kein Anflug von Schmerz zu erkennen, und doch war ihr bewusst, dass dieser letzte Befehl nicht frei von Kummer war. In den meisten Piratenbanden sah der Kapitän seine Crewmitglieder nur als Untergebene. Doch für ihren Käpt'n war sie ein Teil seiner Familie. Er gab ihr ein Heim, nachdem sie aus ihrem vertrieben wurde. Er gab ihr einen Lebenssinn, als der Tod wie ein Erlöser erschien. Und er gab ihr die Rache, nach der sie verlangte.

      "Verstanden, junger Meister." Sie sprach leise und atmete schwer. Blut ronn aus der schmerzenden Wunde, die ihr die Marine-Schwertkämpferin zufügte, während sie die Sicherheitsabdeckung des Schalters entfernte, mit dem sie mit Ausnahme von Caesar Crown jeden auf dieser Insel töten konnte, sich selbst eingeschlossen. Sie hatte keine Angst vor dem Tod. Für den jungen Meister zu sterben sah sie als Ehre und als Chance, ihm ihre ewige Dankbarkeit und Ergebenheit zu zeigen. Obgleich sie ihn und ihre geliebte Schwester nie wieder sehen würde, gab es keinen Grund für Trauer.

      "Wenn dich etwas bedrückt, lächle einfach", hatte er ihr damals gesagt, als sie über das Meer segelten. "Wer mit einem Lächeln auf dem Gesicht sterben kann, kann den Tod mit Freuden umarmen."
      Don Quichotte de Flamingo hatte ihr das Lächeln geschenkt. Der Tag, an dem Midas starb, war der erste seit vielen Jahren, an dem sie ein echtes Lächeln im Gesicht trug.

      2

      Vor 13 lebte sie noch unter dem Namen Yuki mit ihrer 8 Jahre jüngeren Schwester Iris auf der Insel Awem im Königreich Dulsinea im North Blue. Dulsinea stand längst unter der Kontrolle von Midas, einem Warlord, der die Kontrolle übernahm, als Dulsinea durch den Expansionskrieg des Germa Königreichs geschwächt war.

      Die Wirtschaft wurde weitgehend durch die Landwirtschaft bestimmt. Midas presste hohe Steuern aus den Bewohnern heraus und führte eine ebenso hohe Abgabenquote für Bauern ein. Daran änderte auch eine Dürre im Vorjahr nichts. Dies führte dazu, dass die Vorräte der Menschen rasch aufgebraucht waren. Yuki zeichnete verträumt ein Bild von einem Vogel, als Midas Männer auftauchten und ihrer Familie Vieh und Vorräte wegnahmen, weil sie Lebensmittel versteckt hatten. Mehr und mehr Menschen litten an Unterernährung und starben, während Midas sich geradezu fettfressen konnte. Der Hafen wurde von seinen Leuten kontrolliert, Flucht war also nicht möglich. Yukis Eltern überließen ihr und Iris das meiste Essen, das sie noch hatten. Yuki versuchte ihnen auf dem Feld zu helfen, doch ihre Beine gaben bei der harten Arbeit schnell nach. Als sie nachts von verzweifelten Nachbarn überfallen wurden, starben ihre Eltern bei der Konfrontation. Auf sich allein gestellt, versuchten die beiden Schwestern zu überleben, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis auch sie sterben würden.

      In einer großen Baumhöhle im Wald konnten sie sich verstecken. Yuki beobachtete vor ihr, wie ein Spatz einen Wurm schnappte und mit ihm davonflog. Yuki war von Vögeln fasziniert, seit ihre Eltern ihr zum 9. Geburtstag ein Buch über Vögel schenkten. Sie beobachtete sie fast jeden Tag und beneidete sie um ihre Fähigkeit zu fliegen. Sie stellte sich vor, wie schön es sein musste, so frei sein zu und so viel von der Welt sehen zu können.

      Als ihr Magen erneut knurrte, entschied sie sich zögerlich, es dem Spatz gleichzutun und suchte im Gras nach Würmern. Nach einer Weile fand sie einen richtig dicken Wurm. Sie hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger und sah, wie er sich bewegte. Ohne lange nachzudenken, nahm sie ihn in den Mund und fing mit angewidertem Gesichtsausdruck an zu kauen. Yuki sah zu ihrer Schwester, die in der Baumhöhle lag. Iris hielt immer noch ihr Roboterspielzeug in der knochigen Hand. Würmer würden nicht ausreichen, um zu überleben, dachte sie.

      "Warte hier auf mich", sagte Yuki und legte ihre Hand auf Iris' Schulter. "Ich werde versuchen, etwas Essen zu stehlen."
      Iris lächelte. "Aber pass auf dich auf, Schwester."
      "Keine Sorge", erwiderte Yuki, die mit den Tränen kämpfte. "Ich bin bald zurück."

      3

      In der Stadt versteckte sich Yuki hinter einem Haus und beobachtete eine Kaserne, aus der Gelächter zu hören war. Sie sah andere hungernde Kinder, mit aufgedunsenen Bäuchen, die bei Midas' Männern um die Essensabfälle bettelten. In Yuki wuchs großer Hass. Sie hörte, dass Midas' Leute in Feierstimmung waren und begriff, dass diese Welt eine grausame war. Es war eine Welt, in der nur der Stärkere überleben konnte.

      Als ein Wagen mit Lebensmitteln vorbeifuhr, sah Yuki ihre Chance. Sie nahm sich ein Stück Brot und zwei Möhren und rannte davon.
      "Hey, du Miststück, bleib stehen!", rief einer von Midas' Leuten, der ihren Diebstahl beobachtet hatte.
      Sofort rannten ihr drei Männer hinterher. Yuki stolperte und ließ das Brot fallen. Ehe sie es aufheben konnte, spürte sie einen schmerzhaften Tritt in der Magengegend. Umstehende Leute entfernten sich rasch. Yuki krümmte sich vor Schmerz auf dem Boden und sah, wie der Mann seine Pistole zückte.
      "Dafür werdet ihr bezahlen!", schrie sie voller Hass, während Tränen ihre Wange hinabliefen. "Ich werde nicht sterben! Ich werde euch töten! Jeden von euch!"
      "Wertlose, kleine Diebin, jetzt kriegst du, was du verdienst!", erwiderte der Mann, nur um sich anschließend selbst die Pistole in den Mund zu stecken und abzudrücken.
      Entgeistert sah Yuki, wie der Mann tot zu Boden fiel. Auch dessen zwei Kameraden standen nur fassungslos da. "Was zum Teufel...?" Sie richteten ihre Waffen auf sie und schrien: "Was hast du gemacht?"
      Da sah Yuki einen Schatten auf dem Boden vor ihr und blickte nach oben. Wegen der Sonne kniff sie die Augen zusammen. Sie konnte pinke Federn erkennen. War das ein Vogel, der auf sie zukam? Nein, es war ein Mann. Er landete elegant schützend vor ihr.
      "Wer bist du?", fragte einer von Midas' Leuten.
      "Moment mal, denn kenn ich", sagte der andere. "Das ist ein Pirat! Don Quichotte de Flamingo! Auf den Kerl sind über 100 Millionen Berry ausgesetzt!"
      "Das ist doch ein nettes Sümmchen. Erledigen wir den Bastard und holen uns das Kopfgeld!"
      "Fufufu, ihr kleinen Maden solltet lieber mal nach oben sehen", sagte de Flamingo.
      Da landete ein kräftig gebauter Mann mit einem roten Hut bereits mit seinem Bauch auf einem der beiden Männer und zerquetschte ihn.
      Als sein Kollege panisch auf de Flamingo schoss, sah Yuki fasziniert, wie dieser den Kugeln einfach auswich. Zweimal, dreimal. Dann ein harter Tritt und der Kerl flog durch die Wand der Kaserne.
      Wütend rannten mehrere von Midas' Leuten aus dem Gebäude, um nachzusehen, was los war.
      "Sie gehören euch", sagte Flamingo.
      Euch? Wen meinte er?
      Yuki drehte sich um und stand mehreren Personen gegenüber, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie gehörten offensichtlich zu de Flamingo. Beeindruckt sah sie zu, wie diese Midas' Männer einen nach dem anderen erledigten.
      Als de Flamingo sich schließlich zu Yuki umdrehte, fragte sie ihn, warum er sie rettete.
      Er grinste und antwortete: "Deine Worte haben mich an etwas erinnert. Wo ist deine Familie?"
      "Meine Eltern sind tot. Meine Schwester lebt noch, aber es geht ihr schlecht."
      "Ich glaube, ich sehe viel Potential in dir. Aber das werden wir noch herausfinden. Warte hier auf mich."

      De Flamingo wollte sich mit seiner Crew gerade auf dem Weg zum Schloss machen, als Midas mit 3 Männern angeritten kam und De Flamingo konfrontierte. Auf dem Rücken trug er einen goldenen Dreizack.
      Als Midas ihn nach dem Grund seines Auftauchens auf der Insel fragte, antwortete De Flamingo, dass er auf dem Weg zur Grandline sei und sich hier Geld und Proviant von Midas nehmen wollte, da dieser ja im Laufe der Zeit einiges ansammeln konnte.
      Es kam zum Kampf, bei dem sich herausstellte, dass Midas von der Goldfrucht aß und in der Lage war, die Form und Länge seines goldenen Dreizacks zu verändern, so dass er jemanden wie in einem Käfig einsperren konnte. Doch de Flamingo rührte sich nicht von der Stelle, sondern bewegte nur seine Finger und brachte Midas dazu, seine eigenen Männer zu verwunden.
      "Die Fadenfrucht", sagte er, als Midas bewegungsunfähig dastand. Er wandte sich von Midas ab und reichte Yuki eine Pistole.
      "Du wolltest doch töten, oder? Erschieß ihn."
      Yuki nahm die Waffe und starrte sie einen Augenblick an, ehe sie sie auf Midas richtete, der jetzt um sein Leben flehte.
      Yuki fuhr mit der ausgestreckten Zunge über die Lippen und setzte ein finsteres Lächeln auf, bevor sie abdrückte. Midas schrie auf, als die Kugel ihn im Bauch traf. Was für ein schönes Gefühl, dachte Yuki. Sie drückte wieder ab. Süße Vergeltung. Und nochmal. Das Recht des Stärkeren. Und wieder. Wieder. Wieder.

      Midas war tot. Die ausgehungerten Menschen traten allmählich hervor, langsam, wie Zombies. Sie nahmen sich die herumliegenden Waffen und schlachteten Midas' verwundete Männer ab. Yuki ließ die Waffe sinken, und de Flamingo ging zufrieden an ihr vorbei.
      "Wie alt bist du, Mädchen?"
      "17."
      "Hast du nicht Lust, meiner Crew beizutreten?"
      "Gerne. Wenn ich meine Schwester mitnehmen darf."
      "Selbstverständlich."

      Er erwartete sie bereits am Pier.
      "Kommt an Bord, wir haben genug zu essen!", sagte der Mann mit dem roten Hut, der sich ihnen als Machvise vorstellte.
      Das Schiff sah aus, wie ein riesiger Flamingo.
      Als sie 2 Tage später die Grandline erreichten, waren Yuki und Iris schon fast wieder voll bei Kräften.
      "Du sagst, du willst frei ein Vogel sein? Ich zeige euch die Freiheit eines Piraten, sich alles zu nehmen, was er will."
      Yuki und Iris hatten sich schnell an die anderen gewöhnt und schworen de Flamingo aus Dankbarkeit ewige Treue.
      Als sie den Rivers Mountain überquerten, sagte er: "Eines noch: Alle Mitglieder meiner Crew tragen Decknamen. Von heute an lauten eure Namen 'Monet' und 'Sugar'."
      Die beiden Schwestern lächelten. "Danke, junger Meister!"

      4

      Eine leichte Erschütterung riss Monet aus ihren Erinnerungen.
      Da war doch gerade irgendwo eine Explosion... Aber so eine kleine Explosion könnte die Insel nicht auslöschen.
      Monet atmete tief ein und aus. Es wurde Zeit, das Leben zu opfern, dass der junge Meister damals gerettet hatte. Sie lächelte und schloss für einen Moment die Augen. Monet gestand sich selbst ein, dass sie den jungen Meister liebte. Fast ihr halbes Leben lebte sie nur, um ihn zufrieden zu stellen. Ihre Liebe zu ihm war ihr Weg zum Leben selbst. Sie öffnete die Augen und berührte den Schalter. Ein leichter Druck und alles würde vorbei sein.
      Wir kommen nicht lächelnd zur Welt, aber wir können sie mit einem Lächeln verlassen. Leb wohl, junger Meister. Du bist derjenige, der König der Piraten wird.

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    • Das letzte Lächeln

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      "Stirb für mich."
      In der Stimme aus dem Hörer war kein Anflug von Schmerz zu erkennen, und doch war ihr bewusst, dass dieser letzte Befehl nicht frei von Kummer war. In den meisten Piratenbanden sah der Kapitän seine Crewmitglieder nur als Untergebene. Doch für ihren Käpt'n war sie ein Teil seiner Familie. Er gab ihr ein Heim, nachdem sie aus ihrem vertrieben wurde. Er gab ihr einen Lebenssinn, als der Tod wie ein Erlöser erschien. Und er gab ihr die Rache, nach der sie verlangte.

      "Verstanden, junger Meister." Sie sprach leise und atmete schwer. Blut ronn aus der schmerzenden Wunde, die ihr die Marine-Schwertkämpferin zufügte, während sie die Sicherheitsabdeckung des Schalters entfernte, mit dem sie mit Ausnahme von Caesar Crown jeden auf dieser Insel töten konnte, sich selbst eingeschlossen. Sie hatte keine Angst vor dem Tod. Für den jungen Meister zu sterben sah sie als Ehre und als Chance, ihm ihre ewige Dankbarkeit und Ergebenheit zu zeigen. Obgleich sie ihn und ihre geliebte Schwester nie wieder sehen würde, gab es keinen Grund für Trauer.

      "Wenn dich etwas bedrückt, lächle einfach", hatte er ihr damals gesagt, als sie über das Meer segelten. "Wer mit einem Lächeln auf dem Gesicht sterben kann, kann den Tod mit Freuden umarmen."
      Don Quichotte de Flamingo hatte ihr das Lächeln geschenkt. Der Tag, an dem Midas starb, war der erste seit vielen Jahren, an dem sie ein echtes Lächeln im Gesicht trug.

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      Vor 13 lebte sie noch unter dem Namen Yuki mit ihrer 8 Jahre jüngeren Schwester Iris auf der Insel Awem im Königreich Dulsinea im North Blue. Dulsinea stand längst unter der Kontrolle von Midas, einem Warlord, der die Kontrolle übernahm, als Dulsinea durch den Expansionskrieg des Germa Königreichs geschwächt war.

      Die Wirtschaft wurde weitgehend durch die Landwirtschaft bestimmt. Midas presste hohe Steuern aus den Bewohnern heraus und führte eine ebenso hohe Abgabenquote für Bauern ein. Daran änderte auch eine Dürre im Vorjahr nichts. Dies führte dazu, dass die Vorräte der Menschen rasch aufgebraucht waren. Yuki zeichnete verträumt ein Bild von einem Vogel, als Midas Männer auftauchten und ihrer Familie Vieh und Vorräte wegnahmen, weil sie Lebensmittel versteckt hatten. Mehr und mehr Menschen litten an Unterernährung und starben, während Midas sich geradezu fettfressen konnte. Der Hafen wurde von seinen Leuten kontrolliert, Flucht war also nicht möglich. Yukis Eltern überließen ihr und Iris das meiste Essen, das sie noch hatten. Yuki versuchte ihnen auf dem Feld zu helfen, doch ihre Beine gaben bei der harten Arbeit schnell nach. Als sie nachts von verzweifelten Nachbarn überfallen wurden, starben ihre Eltern bei der Konfrontation. Auf sich allein gestellt, versuchten die beiden Schwestern zu überleben, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis auch sie sterben würden.

      In einer großen Baumhöhle im Wald konnten sie sich verstecken. Yuki beobachtete vor ihr, wie ein Spatz einen Wurm schnappte und mit ihm davonflog. Yuki war von Vögeln fasziniert, seit ihre Eltern ihr zum 9. Geburtstag ein Buch über Vögel schenkten. Sie beobachtete sie fast jeden Tag und beneidete sie um ihre Fähigkeit zu fliegen. Sie stellte sich vor, wie schön es sein musste, so frei sein zu und so viel von der Welt sehen zu können.

      Als ihr Magen erneut knurrte, entschied sie sich zögerlich, es dem Spatz gleichzutun und suchte im Gras nach Würmern. Nach einer Weile fand sie einen richtig dicken Wurm. Sie hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger und sah, wie er sich bewegte. Ohne lange nachzudenken, nahm sie ihn in den Mund und fing mit angewidertem Gesichtsausdruck an zu kauen. Yuki sah zu ihrer Schwester, die in der Baumhöhle lag. Iris hielt immer noch ihr Roboterspielzeug in der knochigen Hand. Würmer würden nicht ausreichen, um zu überleben, dachte sie.

      "Warte hier auf mich", sagte Yuki und legte ihre Hand auf Iris' Schulter. "Ich werde versuchen, etwas Essen zu stehlen."
      Iris lächelte. "Aber pass auf dich auf, Schwester."
      "Keine Sorge", erwiderte Yuki, die mit den Tränen kämpfte. "Ich bin bald zurück."

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      In der Stadt versteckte sich Yuki hinter einem Haus und beobachtete eine Kaserne, aus der Gelächter zu hören war. Sie sah andere hungernde Kinder, mit aufgedunsenen Bäuchen, die bei Midas' Männern um die Essensabfälle bettelten. In Yuki wuchs großer Hass. Sie hörte, dass Midas' Leute in Feierstimmung waren und begriff, dass diese Welt eine grausame war. Es war eine Welt, in der nur der Stärkere überleben konnte.

      Als ein Wagen mit Lebensmitteln vorbeifuhr, sah Yuki ihre Chance. Sie nahm sich ein Stück Brot und zwei Möhren und rannte davon.
      "Hey, du Miststück, bleib stehen!", rief einer von Midas' Leuten, der ihren Diebstahl beobachtet hatte.
      Sofort rannten ihr drei Männer hinterher. Yuki stolperte und ließ das Brot fallen. Ehe sie es aufheben konnte, spürte sie einen schmerzhaften Tritt in der Magengegend. Umstehende Leute entfernten sich rasch. Yuki krümmte sich vor Schmerz auf dem Boden und sah, wie der Mann seine Pistole zückte.
      "Dafür werdet ihr bezahlen!", schrie sie voller Hass, während Tränen ihre Wange hinabliefen. "Ich werde nicht sterben! Ich werde euch töten! Jeden von euch!"
      "Wertlose, kleine Diebin, jetzt kriegst du, was du verdienst!", erwiderte der Mann, nur um sich anschließend selbst die Pistole in den Mund zu stecken und abzudrücken.
      Entgeistert sah Yuki, wie der Mann tot zu Boden fiel. Auch dessen zwei Kameraden standen nur fassungslos da. "Was zum Teufel...?" Sie richteten ihre Waffen auf sie und schrien: "Was hast du gemacht?"
      Da sah Yuki einen Schatten auf dem Boden vor ihr und blickte nach oben. Wegen der Sonne kniff sie die Augen zusammen. Sie konnte pinke Federn erkennen. War das ein Vogel, der auf sie zukam? Nein, es war ein Mann. Er landete elegant schützend vor ihr.
      "Wer bist du?", fragte einer von Midas' Leuten.
      "Moment mal, denn kenn ich", sagte der andere. "Das ist ein Pirat! Don Quichotte de Flamingo! Auf den Kerl sind über 100 Millionen Berry ausgesetzt!"
      "Das ist doch ein nettes Sümmchen. Erledigen wir den Bastard und holen uns das Kopfgeld!"
      "Fufufu, ihr kleinen Maden solltet lieber mal nach oben sehen", sagte de Flamingo.
      Da landete ein kräftig gebauter Mann mit einem roten Hut bereits mit seinem Bauch auf einem der beiden Männer und zerquetschte ihn.
      Als sein Kollege panisch auf de Flamingo schoss, sah Yuki fasziniert, wie dieser den Kugeln einfach auswich. Zweimal, dreimal. Dann ein harter Tritt und der Kerl flog durch die Wand der Kaserne.
      Wütend rannten mehrere von Midas' Leuten aus dem Gebäude, um nachzusehen, was los war.
      "Sie gehören euch", sagte Flamingo.
      Euch? Wen meinte er?
      Yuki drehte sich um und stand mehreren Personen gegenüber, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie gehörten offensichtlich zu de Flamingo. Beeindruckt sah sie zu, wie diese Midas' Männer einen nach dem anderen erledigten.
      Als de Flamingo sich schließlich zu Yuki umdrehte, fragte sie ihn, warum er sie rettete.
      Er grinste und antwortete: "Deine Worte haben mich an etwas erinnert. Wo ist deine Familie?"
      "Meine Eltern sind tot. Meine Schwester lebt noch, aber es geht ihr schlecht."
      "Ich glaube, ich sehe viel Potential in dir. Aber das werden wir noch herausfinden. Warte hier auf mich."

      De Flamingo wollte sich mit seiner Crew gerade auf dem Weg zum Schloss machen, als Midas mit 3 Männern angeritten kam und De Flamingo konfrontierte. Auf dem Rücken trug er einen goldenen Dreizack.
      Als Midas ihn nach dem Grund seines Auftauchens auf der Insel fragte, antwortete De Flamingo, dass er auf dem Weg zur Grandline sei und sich hier Geld und Proviant von Midas nehmen wollte, da dieser ja im Laufe der Zeit einiges ansammeln konnte.
      Es kam zum Kampf, bei dem sich herausstellte, dass Midas von der Goldfrucht aß und in der Lage war, die Form und Länge seines goldenen Dreizacks zu verändern, so dass er jemanden wie in einem Käfig einsperren konnte. Doch de Flamingo rührte sich nicht von der Stelle, sondern bewegte nur seine Finger und brachte Midas dazu, seine eigenen Männer zu verwunden.
      "Die Fadenfrucht", sagte er, als Midas bewegungsunfähig dastand. Er wandte sich von Midas ab und reichte Yuki eine Pistole.
      "Du wolltest doch töten, oder? Erschieß ihn."
      Yuki nahm die Waffe und starrte sie einen Augenblick an, ehe sie sie auf Midas richtete, der jetzt um sein Leben flehte.
      Yuki fuhr mit der ausgestreckten Zunge über die Lippen und setzte ein finsteres Lächeln auf, bevor sie abdrückte. Midas schrie auf, als die Kugel ihn im Bauch traf. Was für ein schönes Gefühl, dachte Yuki. Sie drückte wieder ab. Süße Vergeltung. Und nochmal. Das Recht des Stärkeren. Und wieder. Wieder. Wieder.

      Midas war tot. Die ausgehungerten Menschen traten allmählich hervor, langsam, wie Zombies. Sie nahmen sich die herumliegenden Waffen und schlachteten Midas' verwundete Männer ab. Yuki ließ die Waffe sinken, und de Flamingo ging zufrieden an ihr vorbei.
      "Wie alt bist du, Mädchen?"
      "17."
      "Hast du nicht Lust, meiner Crew beizutreten?"
      "Gerne. Wenn ich meine Schwester mitnehmen darf."
      "Selbstverständlich."

      Er erwartete sie bereits am Pier.
      "Kommt an Bord, wir haben genug zu essen!", sagte der Mann mit dem roten Hut, der sich ihnen als Machvise vorstellte.
      Das Schiff sah aus, wie ein riesiger Flamingo.
      Als sie 2 Tage später die Grandline erreichten, waren Yuki und Iris schon fast wieder voll bei Kräften.
      "Du sagst, du willst frei ein Vogel sein? Ich zeige euch die Freiheit eines Piraten, sich alles zu nehmen, was er will."
      Yuki und Iris hatten sich schnell an die anderen gewöhnt und schworen de Flamingo aus Dankbarkeit ewige Treue.
      Als sie den Rivers Mountain überquerten, sagte er: "Eines noch: Alle Mitglieder meiner Crew tragen Decknamen. Von heute an lauten eure Namen 'Monet' und 'Sugar'."
      Die beiden Schwestern lächelten. "Danke, junger Meister!"

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      Eine leichte Erschütterung riss Monet aus ihren Erinnerungen.
      Da war doch gerade irgendwo eine Explosion... Aber so eine kleine Explosion könnte die Insel nicht auslöschen.
      Monet atmete tief ein und aus. Es wurde Zeit, das Leben zu opfern, dass der junge Meister damals gerettet hatte. Sie lächelte und schloss für einen Moment die Augen. Monet gestand sich selbst ein, dass sie den jungen Meister liebte. Fast ihr halbes Leben lebte sie nur, um ihn zufrieden zu stellen. Ihre Liebe zu ihm war ihr Weg zum Leben selbst. Sie öffnete die Augen und berührte den Schalter. Ein leichter Druck und alles würde vorbei sein.
      Wir kommen nicht lächelnd zur Welt, aber wir können sie mit einem Lächeln verlassen. Leb wohl, junger Meister. Du bist derjenige, der König der Piraten wird.
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