Auf Discord hatte ich heute mit Einigen eine sehr lebhafte Diskussion rund um die Entwicklung des "One Piece"-Mangas. In vielen Punkten hatten wir wahrlich unterschiedliche Meinungen. Dies galt jedoch nicht beim Thema "Storytelling". Es bestand insoweit konsens, als die Erzählweise der Geschichte – wohlwollend formuliert – verbesserungswürdig ist. Dieses Kapitel pointiert Odas Schwächen erneut.
In dem Moment, als Laws U-Boot nicht auf Onigashima anlegen konnte und Kaido die Insel schweben ließ, war spätestens klar, dass irgendwer – vermutlich Ruffy – von der Insel runterfallen und von Laws Crew aufgesammelt wird. Daher hielt sich die Überraschung Vieler in Grenzen. Außerdem störe ich mich daran, dass es schier unmöglich für eine U-Boot-Crew ist, einen in der Nacht vom Himmel fallenden Menschen, erstens, zu sehen und, zweitens, rechtzeitig vor dem Ertrinken zu retten. Die Geschichte wirkt – und dies ist mein Kritikpunkt – regelrecht zurechtgebogen, getreu dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht. Weiter geht es mit den wiederkehrenden und mithin überflüssigen Panels. Im letzten Kapitel zeigte uns Oda die Reaktionen der wichtigen Personen aus dem Arc auf Ruffys (vermeintliche) Niederlage gegen Kaido. Nun sollen wir die Reaktion erneut sehen. Welchen Mehrwert bietet dies uns Lesern? Vielmehr scheint es so, als wisse der Autor nicht, wie er seine Seiten bis zum nächsten Cliffhanger füllen kann. Wenn dem tatsächlich so ist, wäre es eine kreative und schöpferische Bankrotterklärung.
An dieser Stelle könnte ich weitere Beispiele nennen, die belegen wie laienhaft die "One Piece"-Geschichte mittlerweile erzählt wird. Um den Umfang meines Kommentars nicht ausufern zu lassen, möchte ich mich auf bloß zwei weitere Themen beschränken, die ich für besonders wichtig erachte: zum einen die Inzenierung der neun Schwertscheiden, zum anderen die Spannungskurve.
Hinsichtlich Ersterem ist zu sagen, dass ein guter Autor die Leser dazu bringt, Emotionen bei bestimmten Figuren zu erzeugen. Dies kann jedoch nicht geschehen, wenn die Figuren wie etwa die neun Schwertscheiden überhaupt keine Tiefe haben. Ja, es gab einen Rückblick zu den einzelnen Charakteren und ja, deren Hintergrundgeschichten wurden auch zum Teil beleuchtet, aber ich konnte bislang keine emotionale Bindung zu den einzelnen Charakteren aufbauen. So beabsichtigte Oda zwar, dass Kikus Tod mich emotional mitnehmen sollte. Ich fühlte aber nichts bei Kikus Ableben. Die Figur ist mir (leider) wie die übrigen neun Schwertscheiden egal. Und dies dürfte der Supergau für einen Autor sein, der im aktuellen Arc den Fokus weg von der Strohhutbande hin zu den neun Schwertscheiden legte.
Bei Letzterem ist zu sagen, dass Oda es nicht schafft, eine Spannungskurve in dieser Geschichte aufzubauen und über einen längeren Zeitraum zu halten. So löste Oda bereits wenige Panels später auf, dass der Oden, der den neun Schwertscheiden nach dem Kampf gegen Kaido erschien, nur eine Zeichnung von Kanjuro gewesen ist und dass Ruffys durch Laws Crew mit dem U-Boot gerettet wird. Außerdem verpasst Oda die Gelgenheit, einen interessanten Aspekt in diesem Kriegsepos einzubetten. Indem Ruffy Momo in diesem Kapitel bereits mitteilt, er möge den übrigen Allianzmitglieder der Strohhutbande mitteilen, er werde Kaido bezwingen, wird die Angst vor einer bevorstehenden Niederlage der einzelnen Mitglieder dieser Allianz überhaupt nicht weiter thematisiert. Die Mitglieder erhalten nämlich wenige Augenblicke später die Mitteilung, dass Ruffy nicht von Kaido getötet wurde, sondern noch am Leben ist und er sich ihm erneut stellen wird.
Mich würde interessieren, wer diesem Narrativ etwas abgewinnen kann und bejahendenfalls, worin sich das äußert.
In dem Moment, als Laws U-Boot nicht auf Onigashima anlegen konnte und Kaido die Insel schweben ließ, war spätestens klar, dass irgendwer – vermutlich Ruffy – von der Insel runterfallen und von Laws Crew aufgesammelt wird. Daher hielt sich die Überraschung Vieler in Grenzen. Außerdem störe ich mich daran, dass es schier unmöglich für eine U-Boot-Crew ist, einen in der Nacht vom Himmel fallenden Menschen, erstens, zu sehen und, zweitens, rechtzeitig vor dem Ertrinken zu retten. Die Geschichte wirkt – und dies ist mein Kritikpunkt – regelrecht zurechtgebogen, getreu dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht. Weiter geht es mit den wiederkehrenden und mithin überflüssigen Panels. Im letzten Kapitel zeigte uns Oda die Reaktionen der wichtigen Personen aus dem Arc auf Ruffys (vermeintliche) Niederlage gegen Kaido. Nun sollen wir die Reaktion erneut sehen. Welchen Mehrwert bietet dies uns Lesern? Vielmehr scheint es so, als wisse der Autor nicht, wie er seine Seiten bis zum nächsten Cliffhanger füllen kann. Wenn dem tatsächlich so ist, wäre es eine kreative und schöpferische Bankrotterklärung.
An dieser Stelle könnte ich weitere Beispiele nennen, die belegen wie laienhaft die "One Piece"-Geschichte mittlerweile erzählt wird. Um den Umfang meines Kommentars nicht ausufern zu lassen, möchte ich mich auf bloß zwei weitere Themen beschränken, die ich für besonders wichtig erachte: zum einen die Inzenierung der neun Schwertscheiden, zum anderen die Spannungskurve.
Hinsichtlich Ersterem ist zu sagen, dass ein guter Autor die Leser dazu bringt, Emotionen bei bestimmten Figuren zu erzeugen. Dies kann jedoch nicht geschehen, wenn die Figuren wie etwa die neun Schwertscheiden überhaupt keine Tiefe haben. Ja, es gab einen Rückblick zu den einzelnen Charakteren und ja, deren Hintergrundgeschichten wurden auch zum Teil beleuchtet, aber ich konnte bislang keine emotionale Bindung zu den einzelnen Charakteren aufbauen. So beabsichtigte Oda zwar, dass Kikus Tod mich emotional mitnehmen sollte. Ich fühlte aber nichts bei Kikus Ableben. Die Figur ist mir (leider) wie die übrigen neun Schwertscheiden egal. Und dies dürfte der Supergau für einen Autor sein, der im aktuellen Arc den Fokus weg von der Strohhutbande hin zu den neun Schwertscheiden legte.
Bei Letzterem ist zu sagen, dass Oda es nicht schafft, eine Spannungskurve in dieser Geschichte aufzubauen und über einen längeren Zeitraum zu halten. So löste Oda bereits wenige Panels später auf, dass der Oden, der den neun Schwertscheiden nach dem Kampf gegen Kaido erschien, nur eine Zeichnung von Kanjuro gewesen ist und dass Ruffys durch Laws Crew mit dem U-Boot gerettet wird. Außerdem verpasst Oda die Gelgenheit, einen interessanten Aspekt in diesem Kriegsepos einzubetten. Indem Ruffy Momo in diesem Kapitel bereits mitteilt, er möge den übrigen Allianzmitglieder der Strohhutbande mitteilen, er werde Kaido bezwingen, wird die Angst vor einer bevorstehenden Niederlage der einzelnen Mitglieder dieser Allianz überhaupt nicht weiter thematisiert. Die Mitglieder erhalten nämlich wenige Augenblicke später die Mitteilung, dass Ruffy nicht von Kaido getötet wurde, sondern noch am Leben ist und er sich ihm erneut stellen wird.
Mich würde interessieren, wer diesem Narrativ etwas abgewinnen kann und bejahendenfalls, worin sich das äußert.
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