Red Haired Beckmann schrieb:
Es besteht mMn. zurecht die Sorge, dass Sanji ein Charakter ist, der seine stärksten Kampftechniken scheinbar ausschließlich durch Fremdbestimmung entwickeln und anwenden kann. Dass das auch anders geht, zeigt Oda doch wunderbar an Zorro.
Jetzt hat Zoro aber nunmal seine Schwerter und als Schwertkämpfer hat man in nahezu jedem Manga einfach diesen Vorteil, dass die Schwertkampfkunst nahezu unbegrenzt in ihren Ausbaumöglichkeiten ist. Immerhin kann der Dude jetzt auch Feuer schneiden, nachdem er ja auch schon die Seele eines Objektes schneiden kann. Im Umkehrschluss: Wo soll Sanji mit seinen Beinen und den rein physischen Aspekten seiner Kampfkunst denn noch hin? Sich noch schneller drehen, bis er zum Asche-Asche Logia Nutzer wird?
Wenn man mal Haki, Waffen und Teufelskräfte weglässt gibt es in meinen Augen nicht mehr viele Charaktere die Sanji in diesem Bereich etwas vormachen, außer die Kaiser oder eventuell auch Garp. Es gibt rein aus dieser Sicht betrachtet in meinen Augen nichts mehr, was man ihm noch in den Allerwertesten schieben könnte, um einen noch viel härteren Kick aus ihm rauszuholen. Außer Haki. Aber im Ernst. Das kann es bei Sanji auf Dauer auch nicht sein. Es würde langweilig werden da jeder Kampf der noch kommt (man hofft, dass es noch ein paar werden) gleich aussehen würde. Diable Jambe. Ende. Und das dann mittlerweile schon seit Enies Lobby.
Sanji sticht allein deshalb schon heraus weil er trotz so viel Menschlichkeit und ohne Hilfsmittel ein so überaus starker und teils auch autoritärer Charakter ist. Aber es ist nunmal an der Zeit ihm allmählich etwas neues an die Hand zu geben um etwas mehr aus ihm herauszuholen als nur einen Kick mit neuem Namen. Den Grundstein hat Oda mMn durchaus in WCI gelegt und es stört mich nicht im geringsten, dass die vermeintlich fehlgeschlagene Mutation nun doch langsam anzufangen scheint Früchte zu tragen.
Er hat sich von Anfang an vom Rest seiner Geschwister abgehoben, indem er das hatte was ihnen fehlte. Diese Lücke hat er mit Willenskraft und harter Arbeit geschlossen und hat so trotz fehlender Mutation und scheinbar purer Menschlichkeit zu seiner Familie aufgeschlossen, wenn nicht sogar vielleicht diese übertroffen. Sein Körper ist längst übermenschlich, wenn man als menschlichen Maßstab beispielsweise Nami oder auch Lysop nimmt. Dass nun dank des Raidsuits, der ohnehin nur für ihn gemacht ist und nur bei ihm funktioniert, diese Mutationen anfangen könnten sich bemerkbar zu machen, einfach weil sein Körper nun dafür bereit ist und der Anzug die Impulse gibt, ergibt in meinen Augen nicht weniger Sinn als ein Schwert, dass quasi ein Eigenleben besitzt und seinem Nutzer das Haki aus dem Arm lutscht.
Sanji brauchte so langsam aber sicher endlich etwas womit er kämpferisch weiterkommt. Seine reine Physis reicht hier nicht mehr, da er sonst bald schon einem Kaidou Konkurrenz macht. Übermenschlich schön und gut, aber nicht in diesem Ausmaß. Daher an diesem Punkt eben endlich auch für ihn ein Hilfsmittel was nur auf ihn allein zugeschnitten ist und ihm förmlich in den Genen liegt. Mir gefällt es das Oda uns hier Quasi sagt: Familie ist Familie und daran wird sich auch nichts ändern. Nur, dass man selbst entscheidet wer man ist und wie man letztlich damit umgeht. Er hat nunmal die gleichen Gene wie seine Geschwister, dennoch hebt er sich nunmal von ihnen ab. Das er mit denen nichts am Hut haben will ist das eine. Deswegen macht ihn das aber längst nicht zu keinem Vinsmoke mehr.
Und ja, natürlich könnte man auch einfach Sanjis Haki weiter verbessern, so wie ja auch Ruffy jede noch kleine Haki-Verbesserung in den Hintern geschoben bekommt. Aber ich sags ehrlich: Fänd ich nicht so geil und würde im Grundtenor der Hakisituation nur weiter Öl ins Feuer gießen wie "Haki ja immer wieder die Alllzweck-Wunderwaffe für und gegen alles und jeden" ist. Daher: Schön, dass sich auch mal jemand ohne Haki weiterentwickelt und stärker wird.
LG