Ich wäre sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hätte Kid von Anfang an als Antagonisten in der Neuen Welt aufgebaut.

Eine der größten Schwächen des Mangas ist mMn, dass die wirklich vielversprechenden Potenziale der Supernovae weitestgehend links liegen gelassen wurden. Anstatt hier Individuen zu schreiben, die ihre eigenen Geschichten zu erzählen haben und darauf aufbauend ihr eigenes Ende finden, sei es gut oder schlecht, hat Oda sämtliche Rookies zu Ruffys Alliierten verramscht. Law mag es hier am übelsten getroffen haben, der vom charismatischen und Mittelfinger reckenden "Chirurg des Todes" zum liebenswert-genervten Tra-Guy degradiert wurde. Aber auch Capone und Drake wurden relativ zügig in die riesige Schublade der Verbündeten gesteckt -- und ich bin mir ziemlich sicher, auch ein Hawkins wird sich dort einfinden, sobald seine Karten ihm einen möglichen Sieg Ruffys zeigen. Übrig bleiben Apoo, Urouge und Bonney. Bei der letzteren sehe ich null Chance auf Feindschaft mit den Strohhüten, eher eine Verbindung zu Vegapunk oder den Revos als Expositionsquelle. Bei Rouge sehe ich gar keine Relevanz mehr, und Apoo? Wird sich zeigen, ob er noch überläuft. Scheiße genug behandelt wurde er ja, und schleimig genug ist er auch. Letzten Endes hat Oda mit den SN nicht die starken Einzelpersönlichkeiten gezeigt, die man auf dem SA noch erwarten konnte. Ihre Rolle ist recht gleich. Ruffy trifft sie, man rauft sich zusammen, besiegt zusammen den Boss oder versucht es zumindest. Von Rivalen um den Titel des Piratenkönigs ist nichts zu erkennen.

Das trifft Kid und Law mMn ganz besonders hart. Besonders Kid versprach, ähnlich wie Blackbeard, eine Art "dunklen Ruffy". Während Blackbeard methodisch und opportunistisch vorgeht, verschlagen und unehrenhaft, wirkte Kid stets genauso impulsiv und leidenschaftlich wie Ruffy, nur dass seine nervöse Energie nicht in kindlicher Neugier und Hyperaktivität zum Ausdruck kommt, sondern mit einer enthemmten, gewalttätigen Ader einhergeht. Ruffy prügelt seine Gegner nieder und zeigt ihnen die Fehler ihres bösen Weges auf; Kid nagelt seine an Kreuze und ergötzt sich an ihrer Schwäche. Die beiden sind gleichsam laut, stur und feuereifernd; nur in ihrer Gier nach Blut und Gewalt unterscheiden sie sich. Auch sind beide eher physische Kämpfer auf naher bis mittlerer Distanz, deren Teufelsfrüchte von Einfallsreichtum und Körperkraft gleichermaßen abhängen. Kid hat quasi seinen "eigenen" Zorro und zeigte uns zudem zwei weitere Bandenmitglieder mit spezifischem Design, auf dem man gut hätte aufbauen können. Meiner Meinung nach war kein SN derart prädestiniert, von den Strohhüten persönlich besiegt zu werden, wie die Kid-Bande. Kämpfe gegen andere Piraten jenseits der Kaiser sind eigentlich das, was die Neue Welt auszeichnet, aber sehen tuen wir davon nichts. Dabei wäre Kid als erste große Hürde Ruffys in der Neuen Welt eigentlich perfekt gewesen; oder aber als Gegner eines Abenteuer-Arc zwischen den Kaisern, vielleicht geraten beide Banden auf der Suche nach einem Porneglyph aneinander? Dieser klassische Piraten-Aspekt des Erkundens und der Schatzsuche hätte hier ebenso wieder aufgegriffen werden können wie ein Duell zwischen Piraten, wie sie zu Rogers Zeiten legendär wurden. Das fehlt mir bei Ruffy und den Strohhüten völlig, weshalb ein Kid hier perfekt gewesen wäre.

Man stelle sich vor, die Piratenbanden treffen auf hoher See aufeinander, es entbrennt eine Seeschlacht, in deren Verlauf Kid mit seinen Kräften die Sunny demontiert (Sunny-Upgrade incoming) und die Strohhüte Kids Schiff zerlegen. Beide Banden erleiden Schiffbruch auf der Insel und bekämpfen sich dort bis aufs Blut. Es wäre eine simple, aber intensive Ausgangslage. Piraten vs. Piraten. Ein Kampf um Ehre, das nackte Überleben und ein Porneglyph. Kid wäre mMn dafür prädestiniert gewesen, durch Ruffys Hand zu fallen. Mit einer eigenen Bande, die von den Strohhüten besiegt wird. Ruffy vs. Kid, Zorro vs. Killer, Sanji vs. Heat. Oda hat unzählige tolle Designs an Big Moms Statistenbande verschwendet und ganze 9 (!) Samurai auf den Manga losgelassen, von denen die meisten kaum eindrücklicher sind als Regenschauer im Spätherbst. Da hätte eine starke Kid-Bande mit verrückten Kräften und starken Kämpfern mehr Eindruck gemacht. Das hätten geniale Kämpfe werden können; und ein solcher kurzer, heftiger Piraten-Arc wäre für mich auch genau das richtige Mittel gewesen, um die dröge Malen-nach-Zahlen-Abarbeitung der Kaisersaga aufzulockern. Zumal Kid+Bande auch der perfekte Gradmesser für Ruffy und die Strohhüte gewesen wären. Anstatt von Flamingo zu Katakuri zu den Kaisern zu springen oder Ruffy einen Oneshot gegen Kaido erleiden zu lassen, wäre Ruffy an einem Kampf gegen eine brutalere Version seiner selbst gewachsen. Vielleicht hätte er dort bereits gegen Kid das Königskaki-Upgrade erlernt, mit dem er dann ebenbürtig gegen Kaido kämpft. Das hätte Wano den dummen Trainings-Arc erspart und uns alle die drei Niederlagen von Ruffy. Kaido hätte Ruffy von vornherein als würdigen Herausforderer betrachtet, die Beziehung der beiden hätte schneller Drive entwickelt etc. (Ruffy kann dennoch erst einmal verlieren, aber eben nur einmal und lange nicht so deutlich!)

Was ich damit sagen will: Kid (genau wie alle SN) hätte dem Manga viel mehr geben können, hätte Oda diese Figuren nicht als bloße Vehikel für Ruffy geschrieben, sondern als eigenständige Figuren mit dezidierten Rollen. Kid als Rivale, gar als Erzrivale hätte dem Manga viel mehr geholfen. Auch den Strohhüten, die dann nicht endlos lange ohne Einzelkämpfe hätten auskommen müssen. Kid ist für mich eine der größten Enttäuschungen der NW und seine Bande ebenso.

P.S.: Bevor der Vorwurf wieder kommt: Hierbei geht es mir nicht darum, dass meine obige Version eines Kid-Arcs so geil oder fantastisch wäre. Bevor mir hier wieder jemand vorwirft, nur meine eigenen Wünsche über Odas "Vision" zu stellen. Es geht mir allein darum, aufzuzeigen, wie der Manga von einem solchen Arc profitiert hätte und warum es mMn falsch ist, neun Figuren zu schreiben, von denen 7-8 im Grunde die gleiche Rolle zugewiesen bekommen.

Oda hätte rückwirkend betrachtet den Manga gänzlich anders aufbauen können, wenn er auf einen festen Protagonisten verzichtet hätte und stattdessen den Weg verschiedener Individuen in der OP-Welt darzustellen. Hätte den Vorteil gehabt, dem klassischen Shonen-Helden ein Stück weit zu entgegen und es bis zum heutigen Tage offen zu lassen, wer jetzt schlussendlich das Rennen ums One PIece gewinnt. Da wir aber nun einmal einen klaren Protagonisten samt fester Gruppierung haben, deren Geschichte man konsequent folgt und somit - bis auf vereinzelte Einstreuer (wie die Reverie) -- auch einen festen Blickwinkel auf das Geschehen als Leser präsentiert bekommt, definiert dies zwangsläufig auch die Rolle von Nebencharakteren wie Kid und Law. Beide sind narrativ dazu vorbestimmt die 2. Geige zu spielen und über diese Rolle nie hinauszuwachsen. Ruffys Rivale ist Blackbeard, da er die klassische Verkörperung der Trope "das dunkle Ebenbild" ist. Die Nemesis, die viele Dinge mit dem Helden teilt, aber sich doch am anderen Spektrum der Moralität bewegt.

Hätten die Supernova eine größere Rolle einnehmen sollen, als immer wieder kehrende, nicht unwichtige Nebenfiguren, hätten dies eher eingeführt werden müssen als sie schlussendlich wurden. Zu dem Zeitpunkt war der Weg des Mangas halt schon vorgezeichnet und jede einzelne dieser Figuren hatte ein bestimmtes Level, über das sie nicht hinaus können.

Ich frage mich ehrlich gesagt auch, was nach Wano mit Kid und Law narrativ passieren soll? Beide können jetzt nicht bis zum Schluss neben der SHB fröhlich mitsegeln und Ruffy dabei helfen PK zu werden. Das wäre absurd und würde auch wenig Sinn ergeben, so wie speziell Kid aufgebaut wurde. Nur macht es jetzt auch wenig Sinn, wenn Kid- und Heart-Piraten jetzt "Thx Bro" zu Ruffy sagen und aus der Geschichte vorerst verdampfen. Gerade Law hängt jetzt in der 3 großen Arc bei der SHB ab, ist ein D-Träger und will das Geheimnis darum gelüftet sehen, weshalb er im Grunde bis zum Schlss dabei sein MUSS, dies aber nur könnte, wenn er Ruffy unterstellt wäre, was wohl nicht eintreten wird.

Was wir jetzt haben, ist im Grunde ein relativ obskure Situation. Es gibt einen klaren Protagonisten, der PK werden wird. Ein Ebenbild, das sein größter Rivale darum sein wird (Blackbeard) und daneben zwei Leute, die als vermeintlich Rivalen, in dieser Funktion wenig bringen, da ihr Vorhaben den Helden zu übertreffen, nun einmal zum Scheiten prädestiniert ist.

Na hier trifft halt das allgemeine Problem was es seit dem Timeskip gibt. Der Fokus des Mangas selbst. Welcher sich schlicht auf eine Überzahl an Charakteren und politische Großkämpfe verlagert hat. Oda kann super mit Supportcharakteren umgehen was man auf Skypia durch Viper und Ganfort und auf Water 7 durch Pauli usw sieht. Allerdings verrennt er sich bei den Figuren die es wirklich nötig haben und Präsenz benötigen, unter anderem die Supernova. In diese Kategorie würde ich auch jemand wie Mihawk oder auch Blackbeard reinpacken. Oda hat sich übernommen und er selbst sagt ja auch, er hätte sich den Wano arc z.B anders vorgestellt.

Über verzerrungen des eigentlichen Aufbaus von Kid und anderen mal abgesehen, wirkt Kid nicht so wie man ihn noch am Anfang des Timeskips oder davor wahrgenommen hat. Er wirkte mordlustig und absolut grausam, heute hat man einen Charakter welcher sich mit Ruffy gefühlt die Hände reicht und um die Wette rennt. Ich weiß ja nicht, aber mag auch die Dominanz von einem Kaiser wie Kaido unterstreichen, so nach dem Motto: "du kannst dir hier nicht alles erlauben". Allgemein schwieriges Thema. Oda wollte einfach zu viel.

Möglichkeiten, Kid oder Law noch zu Konkurenten einzubauen gäbe es viele. Zum einen könnten Kid und Law evtl. BM besiegen. Kid scheint mir persönlich auch kämpferisch parralelen zu Ruffy zu haben. Kids PunkVise scheint wie G4 zu sein und er scheint auch das KH zu besitzen. Wenn diese BM weghauen oder vllt Kaidos Porneglyph klauen um gegen Ruffy was in der Hand zu haben dann wäre es mir willkommen.
Ruffy müsste sich das Puzzlestück dann wiederholen.

Bin gespannt was noch kommt. Nach Wano soll ja schon der Krieg seine Anfänge nehmen. Wäre auch hier eine prima Möglichkeit alle SN nochmal einen Sinn zu geben. Ob alles Supernova auch Piratenkönig werden wollen wurde nie gesagt. Bisher wollte das nur Kid.

Ihn zu einer Art Vegeta zu machen halte ich aber auch für falsch von Oda. Nachdem Motto er ist stark aber die Big Numbers kriegt Ruffy.

genau das ist ja das problem was oda da aufgemacht hat
er hat es bei kid versaut ihn so zu zeigen das er ne gefahr für ruffys PK titel sein könnte
er wird es auch nicht schaffen mit law eine big mom zu besiegen dafür fehlen ihn die mittel , das law das nicht packt ist noch logisch daa er sonst bei doffy besser gekämpft hätte . aber kid seine chance war noch da
klar er hat gegen shanks bande einen arm verloren und gegen kaido verloren aber mal ehrlich das ist keine schande
das kid z.b. ein Kh nutzer ist wurde uns auch gesagt . also wieso hat oda nicht einfach kid das ryou haki pder wie das heisst geben damit er einen kaido oder eine big mom verletzten kann , so hat kid jetzt garnichts
das wäre so einfach gewesen das kid es über die zwei jahre gerlernt hat im kampf und gegen big mom hätte er das in der finalen phase mit kh verstärken können und so wäre ein sieg glaubhaft gewesen