[FFT21] - Finale II - Orga's Choice

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    • [FFT21] - Finale II - Orga's Choice


      "A bottomless curse, a bottomless sea... Accepting of all that there is... And can be..."



      Die zweite Runde des Triells hat begonnen und entführt uns in die dunkelsten Abgründe der sieben Weltmeere -- denn ausnahmslos alle Finalisten haben sich für das Themengebiet "Seemansgarn" entschieden. Euch erwarten also mysteriöse, schaurige, fantastische oder regelrecht grauenerregende Geschichten über die zahlreichen Legenden und Mythen der One Piece-Welt.

      So sehr mich die Vorfreude packt, dass mein Themenwunsch derart regen Anklang fand, so dringend muss doch zunächst der dröge Organisationskram geklärt werden. Ihr habt wieder zwei Stimmen, wobei die eine Stimme an die altbekannte Handwerkskategorie geht. Die andere Stimme ist speziell dieser Phase zueigen und stellt euch die Frage, welche Geschichte für euch das gestellte Thema am besten eingefangen hat. Um euch dahingehend eine Gedankenstütze zu geben, zitiere ich mich an dieser Stelle noch einmal selbst:

      Themenstellung: Seemannsgarn

      -Bo- schrieb:

      Die Welt von One Piece quillt über vor kuriosen Gestalten, Tieren und Monstren. Manche errichteten Zivilisationen an Küsten und Ufern, andere meißelten kolossale Paläste in riesige Korallen am Grunde des Meeres oder leben nomadenhaft auf wasserwandelnden Festungen. Gemein haben sie den Ozean, der sie trennt und zugleich verbindet -- und die Mysterien, die in dessen finsteren Tiefen wogen.
      Sagen und Legenden bilden einen reichen Geschichtenkomplex innerhalb der Geschichte und versehen Odas Manga mit zusätzlicher Lore. Ob in Büchern und Schriften überliefert oder mündlich von Generation zu Generation weitergegeben, der Facettenreichtum schaurig-schönen Aberglaubens und nautischer Romantik, versunkener Geheimnisse und absurder Lügengeschichten bietet dem geneigten Autor ein Füllhorn an Inspiration. Schreibt eine Geschichte, in denen eine oder mehrere Legenden der One Piece-Welt im Mittelpunkt der Handlung stehen. Ob ihr dabei in das Reich des Übernatürlichen und Unfassbaren abdriftet oder im Uralten und Geheimnisvollen verortet bleibt, ob ihr eure Mysterien am Ende auflöst oder sie im Nebel des Ungewissen belasst -- liegt ganz bei euch. Liefert mir einfach eine Geschichte, die mich packt und fesselt, mir die Haare zu Berge stehen oder mich nach Antworten bangen lässt, die vielleicht niemals gegeben werden können...oder sollten. Kurzum: Spinnt mir spannendes Seemannsgarn!


      Die Runde endet am 31.12.2021 um 23 Uhr! Votet und kommentiert, was das Zeug hält. Haltet das Turnier am Leben, sonst ereilt euch mit Sicherheit irgendein bizarrer Fluch. Ich würde das Risiko nicht eingehen.

      Die Burg im Nebel

      »[…]Es ist der dreiundvierzigste Tag seit dem Aufziehen des Nebels. Die Auswirkungen sind kaum noch zu leugnen. Das Getreide auf den Feldern ist am Verwelken und die Ersten spüren den Entzug der wärmenden Sonne bereits in den Knochen. Doch etwas anderes bereitet mir Sorge, seit ich vor wenigen Wochen an den Ufern dieser unbedeutenden Insel angekommen bin. Wer weiß schon so recht, welche Schäden die Absenz des Lichts mit dem Geiste anstellt? Die Bewohner des kleinen Fischerdörfchens begegnen mir mit Argwohn und Feindseligkeit. Meistens verstehe ich ihren schweren Dialekt kaum. Er klingt dumpf, als sprächen sie unter einer dicken Taucherglocke zu mir. Aber wem mache ich etwas vor? War es nicht abzusehen? [....] Noch immer habe ich mich nicht in die Gemäuer der Burg getraut. Ich weiß, dass es feige ist, doch ich fürchte mich. Fürchte mich davor, was ich entdecken könnte. Doch sie werden ungeduldig und man sollte sie lieber nicht enttäuschen. Was konnte schlimmer sein als ihr Zorn, sollte ich versagen?[…]«

      Mit zusammengekniffenen Augen streckte die junge Frau das in vergilbtes Leder eingebundene Büchlein von sich weg, sodass sie die flüchtigen Zeichnungen mit der Landschaft vergleichen konnte. Doch es bestand kein Zweifel. Die hastigen, aber gekonnten Linien zeigten eindeutig die scharfen Klippen. Etliche Meter überragten sie die raue See, die ihre weiße Gischt wie giftige Galle gegen den weißen Kalkstein spie. Gefährlich nah an der scharfbrüchigen Kante erhoben sich steinerne Mauern. Seviche stieß einen Seufzer aus. Sie hatte sich die Burg größer vorgestellt, auch wenn sie ihre wahren Ausmaße nur aus den Skizzen erahnen konnte. Denn die drei Türme der Burg verloren sich in dem dichten Nebel, der wie eine erdrückende Decke über der gesamten Insel, ja dem ganzen verdammten Ozean lag. Sie ließ ihren Blick über die steilen Hänge hinab zu der Kette an verwitterten und wurmstichigen Häusern wandern. Die ehemals weiße Farbe schälte sich wie eitriger Schorf von den faulenden Holzplanken. Vereinzelt flatterten noch bunt gemusterte Wimpel in der salzigen Meeresbrise. Letzte Zeugen eines einst florierenden Fischerstädtchens. Doch heute waren die Fenster mit schiefen Holzbrettern verbarrikadiert. Die junge Frau war sich sicher, dass dieser Küstenabschnitt der Insel verlassen war. Ein Schicksal, das so viele Inseln ereilt hatte, seit der Nebel sich ausbreitete. Erst verschwand die Sonne, dann folgten ihr die Menschen. Plötzlich riss sie eine unheimliche Regung inmitten der schlammgrauen Dünen aus ihren Gedanken. Jemand…oder gar etwas?…schleppte sich durch das feuchte Marschland. Ihr Herz machte einen Hüpfer. Sie war sich selbst nicht sicher, ob es Aufregung oder Anspannung war. Obwohl es sich auf einen Stock stützte und in einen gelben Regenmantel gehüllt hatte, misstraute Seviche der Menschlichkeit des Wesens hinter der tiefen Kapuze. Zu laut und eindringlich echoten die Warnungen des Händlers in ihren Ohren. Auf Jaya, wo sie ihm das ledergebundene Tagebuch für viel zu viel Berry abgeluchst hatte, hatte sie seine Worte mit der Paranoia eines alten Mannes abgetan. Sie war schon den Ruf zu vieler Schätze in die hintersten Winkel der Welt gefolgt, als dass sie sich jetzt von einem humpelnden Seemann vor den Verheißungen der mysteriösen Burg im Nebel fürchten würde. Dennoch übermannte sie beim Anblick dieses grotesken Zwitterwesens im Nebel ein gewisser Zweifel. Nervös biss sie sich auf die Lippen und näherte sich der Gestalt.
      »Entschuldigen Sie, mein Name ist Seviche«, rief sie der Person, deren Bewegungen aus der Nähe nur noch befremdlicher und unnatürlich anmuteten. Den Kopf gesenkt und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, murmelte sie vor sich her. In einer Sprache und einem Dialekt, den Seviche nicht verstehen mochte. Wie unter einer Taucherglocke, erinnerte sie sich an die Worte aus dem Tagebuch, die sie zuvor noch einmal überflogen hatte. Irritiert blickte sie der Kapuzengestalt nach, die sie wortlos passiert hatte. Eine unangenehme Ahnung, gleich einem kühlen Luftzug, dessen Ursprung nicht zu fassen war, bemächtigte sich ihrer. Jedoch versuchte Seviche sie buchstäblich abzuschütteln. Sie war zu weit gekommen und hatte zu viel auf ihrem Weg geopfert. Festentschlossen machte sie sich auf den Weg zur Burgruine.

      »[…]Was ist hier nur passiert? Ich vermag mir die Grauen, die in diesen Gemäuern stattgefunden haben, nicht auszumalen. Die wenigen Aufzeichnungen über die Experimente, die hier stattgefunden haben, habe ich im Kamin des Turmzimmers vernichtet. Ich habe nicht gewagt, auch nur einen Blick hineinzuwerfen. Was hat MADS hier nur getrieben? Der Ausschlag wird im Übrigen schlimmer. Der verdammte Nebel bleibt weiter beharrlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jener natürlichen Ursprungs sein kann. Ich hoffe, dass ich bald zurückreisen darf, ohne den Keller erkunden zu müssen […].«

      Die Fackel warf flackerndes Licht auf die überwucherten Gemäuer. Moos, Algen und andere Nachtschattengewächse hatten sich die Ruine schon längst zurückerobert, seit hier das letzte Mal Menschen gehaust hatten. Auf ihrem Weg durch die Gänge passiert sie einen blindfleckigen Spiegel, ehe sie noch einmal in ihrem Büchlein nachschlug. Das diffuse Licht macht es fast unmöglich die Worte zu entziffern, zumal die Buchstaben mit jeder Seite schmaler und verschnörkelter wurden und bald keiner Schrift mehr gleichen würden, die Seviche sprach oder lesen konnte. Doch sie wusste ohnehin, wohin ihr Weg sie führen würde. Der namenlose Schatz, den sie ersehnte, konnte sich nur hinter den ächzenden Toren befinden, deren Schloss sie soeben mühelos geknackt hatte. Das metallbeschlagene Emblem der Weltregierung glitt auseinander und offenbarten den Blick auf einen Treppengang. Die grob in das Mark der Klippen geschlagenen Treppenstufen schimmerten feucht. Muscheln und korallenähnliche Gebilde zogen sich in exotischen Mustern über die Wände. Ein unerträglicher Geruch schlug ihr entgegen. Muffig. Modrig. Abgestanden. Dieser Ort hatte seit Jahren keine frische Luft mehr geatmet. Die Stufen wanden sich in einer immer enger werdenden Spirale in die Tiefe, als führten sie durch das Gehäuse einer urzeitlichen Meeresschnecke.
      Die ersten beiden Male hielt sie es für Einbildung; für das Echo ihrer Schritte oder das Pulsieren ihres Herzschlags. Doch dann war es ganz deutlich. Ein plätscherndes Flüstern in der Dunkelheit, das ihren Namen wiederholte. Mit jedem Schritt gesellten sich weitere dumpfen Stimmen hinzu, bis es zu einem Kanon anschwoll, der ihr in den Ohren dröhnte. Ihr Puls raste. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie musste hier weg. Sofort! Doch plötzlich berührte etwas ihren Knöchel und sie fiel. Fiel gefühlt tausend Stufen in die verschlingende Dunkelheit. Sie schrie. Schrie ihren Namen im Chor der gesichtslosen Monster. Schrie nach Göttern, an die sie nicht glaubte, in Sprachen, die sie nicht sprach. Schrie, bis sie ein letztes Mal aufschlug. Eisiges Salzwasser umschloss sie. Sturzbäche rauschten in ihre Lungen. Unter erstickten Schreien suchte sie orientierungslos und strampelnd nach der Oberfläche. Denn sie war nicht allein im Becken. Dutzende, wenn nicht hunderte Körper trieben um sie herum. Ihre Gliedmaßen kalt, unmenschlich. Ihre Haut schuppenhaft und glatt. Der kakophonische Kanon der Verdammten dröhnte selbst unter Wasser in ihren Ohren.

      Ihr Kampf mochte Stunden gedauert haben. Oder Tage? Seviche war sich selbst nicht sicher, wie sie dem Becken entkommen war. Wie durch ein Wunder flackerte ihre Fackel noch einsam auf den unebenen Stufen. Sie warf keinen Blick zurück, als sie in blanker Panik schluchzend die spiralförmige Treppe hinaufstolperte. Seviche passierte den blindfleckigen Spiegel – und hielt starr inne. Blutunterlaufene Augen auf aschfahler Haut glotzten ihr entgegen. Mattschimmernde Schuppen pflasterten die Hälfte ihres Gesichts. Spitze Zähne bleckten unter glasigen Lippen. Der treibende Drang, die Kreatur im Spiegel zu zerschlagen, wich plötzlich einer müden, unnatürlichen Resignation. Plötzlich fand Seviche Ruhe im Angesicht dieses namenlosen Grauens. Ihr Herzschlag verebbte sacht, und mit ihm der widerwärtige Kanon aus den Tiefen der See.

      »Es ist der vierundvierzigste Tag seit dem Aufziehen des Nebels. Zumindest glaube ich das. Die Schuppen ziehen sich mittlerweile über den ganzen Körper. Ich werde die Insel nun verlassen. Sollen die Fünf mich holen. Es gibt keine schlimmere Hölle als diesen Ort!«

      Nachdem sie die Feder zur Seite gelegt hatte, griff sie sich den zitronengelben Regenmantel und verließ die Ruine. Am Eingang lehnte ein Stock, den sie nutzen wollte, um sich einen Weg durch die Dünen zu kämpfen Das trübe Licht des Nebels blendete sie derart heftig, dass sie sich tief in die Kapuze flüchtete. Hinkend und schlurfend pflügte sie sich durch das feuchtnasse Marschland. Sie blickte erst auf, als sie die Silhouette einer schlanken Frau entdeckte, die mit einem alten Büchlein hantierte. Das Déjà-Vu der vertrauten Bewegungen löste einen unstillbaren Juckreiz in ihren verblassenden Erinnerungen aus, den sie sich am liebsten blutig gekratzt hätte. Wirre Worte der Warnung brummend, passierte sie die junge Frau und verschwand im Nebel des Florian Triangle. Seviche konnte ihr nicht helfen, denn die drei Türme der Burg folgten ihr mit funkelnden Blicken.
      Obolus für die Tiefe

      Einst segelte auf den Meeren ein geiz’ger Pirat,
      schrak zurück vor keiner noch so grausamen Tat.
      Er plünderte und raubte und nahm sich was er wollt‘,
      Diamanten und Geschmeide und Truhen voller Gold.


      Seine Gier zu stillen, viele zahlten mit Blut,
      das Leben Unschuldiger auf seiner Seele ruht.
      Sein Gewissen jedoch immer unbefleckt und rein,
      keine Reue verspürte er im goldenen Schein.


      Von dem Frevler erzürnt, haben selbst der Wind,
      und auch die See nach Vergeltung gesinnt.
      Die Wellen sich öffneten zu einem reißenden Sog,
      das Gewicht seiner Seele ihn auf den Meeresgrund zog.


      An Sünder ohne Reue dieses Schicksal ergeht,
      Und aus den Tiefen der Meere erklingt nun sein Gebet:


      Oh donnernde Wellen, oh salzige See,
      für immer gefangen, für immer gebannt.
      Oh donnernde Wellen, oh salzige See,
      nach Gold es mich auf ewig verlangt.


      So wandert der Sünder als Geist nun umher,
      in den ewigen Tiefen durchstreift er das Meer,
      ohne Rast und ohne Ruh‘, getrieben von seiner Gier,
      sammelt er Seelen von denen, die so sind wie er.


      Gebunden auf ewig, im tiefen, dunklen Nass,
      seine Seele genährt durch unbändigen Hass.
      Nur einmal im Jahrhundert ist es ihm gewährt,
      dass er auf die Wasseroberfläche zurückkehrt.


      Darum, junge Seeleute, seid gewarnt,
      dass Habgier und Geiz euer Herz nicht umgarnt.
      Auf dass keiner von euch ein sündiges Leben friste,
      sonst landet ihr eines Tages in Davy Jones‘ Kiste.


      Und solltet ihr euch doch dem Frevel hingeben,
      sind dies die letzten Worte, die ihr hört in euerem Leben:


      Oh donnernde Wellen, oh salzige See,
      für immer gefangen, für immer gebannt.
      Oh donnernde Wellen, oh salzige See,
      nach Gold es mich auf ewig verlangt.

      Als die letzte Note verklang und der alte Musiker in der Ecke des Schankraums seine Fidel zur Seite legte, durchbrach lautes Gelächter die Stille.
      „Was für eine Schauergeschichte, alter Mann!“
      „Ich weiß nicht, was hier gruseliger war; die Geschichte, oder die vielen falschen Töne, die du gespielt hast! Hahaha!“
      „Auf Davy Jones! Einem Piraten unter Piraten!“
      „Auf Davy Jones!“, die Männer und Frauen in der Hafenkneipe ‚Zum fliegenden Skyländer‘ erhoben freudig die Humpen. Bier und Met schwappte über die Ränder der Kelche und Krüge und durchzog die Luft mit süßlichem Honiggeruch. Am Tresen saßen zwei junge Männer. Der eine hochgewachsen und kräftig gebaut, der andere klein und untersetzt. Der Große hob freudig seinen Krug und stimmte in das Gelächter mit ein, während der kleinere der beiden zitternd in seinen leeren Weinkelch blickte.

      „Was ist los, Beaufort? Glaubst du etwa diese Geistergeschichten? Ist doch alles nur Humbug, um einfältigen Leuten das Fürchten zu lehren. Komm, trink noch etwas!“, er gab der Dame hinter der Bar ein Zeichen, „Für meinen Freund bitte noch einen Schluck Wein“, im Flüsterton fügte er noch hinzu „aber den billigen.“ Die Frau zwinkerte ihm kurz zu und verschwand in der Vorratskammer.
      „N-n-natürlich glaube ich nicht daran!“, Beaufort versuchte, sein Zittern zu unterdrücken, „I-i-ist ja alles nur e-e-erfunden“, die Bardame stellte einen frischen Kelch voll Wein vor den jungen Mann.
      „Auf uns, auf das Meer und auf eine rosige Zukunft!“, Beaufort nahm einen großen Schluck von seinem Wein, als sein Kamerad sich zu ihm lehnte und flüsterte: „Und auf dass uns Davy Jones nicht erwischen möge!“ Sofort spuckte der Untersetzte seinen Wein über den ganzen Tresen. Der andere brach in lautes Gelächter aus. Plötzlich begann er kräftig zu husten und rang nach Luft.

      „Ah, ich sehe Davy Jones‘ Griff bereits um deinen Hals…“, erschrocken drehten sich die beiden Männer um. Der Musiker stand hinter ihnen und nahm neben Beaufort Platz. „Ich habe euer Gespräch gehört und glaube mir, alles aus meinem Lied ist wahr!“
      „Verschone uns mit deinem Unsinn, alter Mann!“
      „Sagt mir, seid ihr Piraten?“
      „Keine Piraten! Peano ist mein Name und das ist mein treuer Begleiter Beaufort. Schatztaucher sind wir. Wir nehmen nicht von den Lebenden-“
      „Ihr nehmt lieber von Davy Jones“, unterbrach der Alte lachend. Beaufort entkam ein stummer Schrei. „Kein Wunder, dass sich seine Hand so deutlich um deine Kehle abzeichnet.“ Der Musiker streckte seine Hand bedrohlich aus. „Einen Geist zu bestehlen, und sei er noch so ein Frevler gewesen, ist eine Sünde, glaubt mir.“
      „Sünde? Dass ich nicht lache! Das Husten kommt vom vielen Tauchen, nicht von irgendeinem Geist, alter Mann“, Peano schlug die Hand des Musikers weg.
      „Ihr legt euch mit dem Teufel höchstpersönlich an! Ihr solltet lieber einhalten, solange ihr noch könnt…“

      Peano wurde wütend. Mit einem Zug leerte er seinen Humpen. „Erzähl diese alten Mären lieber einfältigen Kindern. Vielleicht schenken die dir ihr Gehör!“ und mit diesen Worten verließ der junge Mann erzürnt die Schänke. Nach kurzer Zeit folgte ihm sein zitternder Partner.


      ***

      „Wenn meine Berechnungen stimmen, dann müsste sich direkt unter uns das Wrack der ‚Satine‘ befinden. Männer! Das dürfte unser größter Coup bisher werden. Los! Jeder Mann an seine Position!“, Peano stand am Bug des Schiffes. Selbstsicher blickte er in die Gesichter seiner Kameraden. Das Wetter war perfekt für eine Schatzbergung. Eine sanfte Brise ließ die Takelage hin und her wippen, die See war annähernd spiegelglatt und dünne Wolken schwächten das Sonnenlicht etwas ab. Unter diesen Bedingungen hatten sie genügend Zeit, um alle Schätze des versunkenen Schiffes an die Oberfläche zu bringen.

      Die Schatztaucher jubelten laut auf, nur Beaufort stand still an der Reling. Sein angespannter Blick war auf das Meer gerichtet. Mit seiner rechten Hand fummelte er nervös in seiner Hosentasche herum.

      „Willst du deinen Freund retten? Dann höre mir zu. Nimm eine Goldmünze und drehe sie zehnmal in deiner rechten Hand. Sprich dazu bei jeder Drehung das Gebet von Davy Jones aus meinem Lied.
      Anschließend wirfst du die Münze über deine linke Schulter in die See. Der Obolus wird den wütenden Geist besänftigen.“

      Hektisch nahm Beaufort eine Golddublone aus seiner Hosentasche, drehte sie in seiner rechten Hand und flüsterte die Worte.

      „Beaufort! Dein Seil!“, Peano blickte sich nach seinem Partner um. Er hatte bereits das Geschirr um, welches dem Druck der Tiefe standhalten sollte. Er entdeckte seinen Freund an der Reling und rief ihm zu, doch Beaufort gab keine Antwort. Erzürnt ging er zu ihm und sah, wie dieser nervös mit der Golddublone hantierte und etwas vor sich hinmurmelte.
      „Du abergläubischer Idiot!“, Peano schlug Beaufort die Münze aus der Hand, noch bevor er die Formel zu Ende sprechen konnte. Im hohen Bogen flog sie über die Reling und landete im Wasser.
      „NEIN!“, rief Beaufort verzweifelt.
      „Seit Tagen gehst du mir mit dieser Geistergeschichte auf die Nerven. Wären deine Kräfte nicht so nützlich für die Schatzbergung, hätte ich dich schon lange aus unserer Mannschaft geworfen! Jetzt reiß dich zusammen und binde mich mit deinem Seil fest!“, Peanos Worte punktierten Beauforts Herz wie ein spitzer Dolch. Er hatte ihn also nur ausgenutzt. Seine Kräfte, die er nach dem Verzehr dieser wunderlichen Frucht erhalten hatte, er war nur auf sie aus. Die Taue, die er aus seinen Armen bilden konnte, unzerstörbar und selbst gegen Meerwasser immun, Peano war nur daran interessiert.



      Plötzlich schlug seine Verzweiflung in Wut um. Sein Arm verformte sich in ein dickes Tau und mit lautem Schnalzen umwickelte es Peanos Hals. Der Kapitän der Schatztaucher rang nach Luft. Sein Partner, blind vor Wut, zog noch fester an. Die anderen Schatztaucher blickten fassungslos auf das tragische Szenario, das sich ihnen bot. Sie versuchten, Beaufort zu beschwichtigen. Tränen rollten dem kleinen Mann über die Wangen, als er in die entsetzen Gesichter seiner Crewmitglieder blickte.
      „Be…aufort. Bit…te“, Peano versuchte, nach Luft ringend, Worte zu formen. Beaufort sah Tränen in seinen Augen glitzern.

      Plötzlich war seine Wut wie verraucht. Er lockerte den Griff seines Taus. Peano keuchte laut auf und noch bevor Beaufort etwas sagen konnte, stürmte sein Kapitän auf ihn zu. Mit einem kräftigen Schlag mitten ins Gesicht, beförderte Peano seinen Kameraden über die Reling. Für Beaufort fühlten sich Sekunden wie Minuten an. Er sah, wie der Meeresspiegel immer näher auf ihn zukam. Im letzten Moment vor dem Aufprall festigte er noch einmal seinen Griff um Peanos Hals und riss ihn mit in die Tiefe. Er spürte, wie die stählerne Kälte des Wassers seinen gesamten Körper umarmte. All seine Kraft verließ ihn und er versank wie ein Stein. Mit sich in die Tiefe zog er seinen einzigen Freund. In seinen Ohren hallte das Gebet von Davy Jones wider:

      Oh donnernde Wellen, oh salzige See…

      Am Meeresboden saß eine Gestalt auf einer Kiste. In seinen Händen hielt sie eine einzelne Golddublone. Die beiden leblosen Körper sanken vor ihren Füßen zu Boden. Sie ließ die Münze in ihre Tasche gleiten, zückte ihre Fidel und begann zu spielen.
      Wahnsinn

      Grandline
      Das Mysteriöse Dreieck
      XXX Anno Maris

      Ein sanfter Wind streichelte die mitgenommenen Segel der White Stallion. Ein dutzend Möwen umkreiste den Schiffsmast in akrobatischer Grazie und setzte melodische Akzente für das geschäftige Deck. Die tiefstehende Sonne brannte Viktor in den Augen und zwang ihn zur Aufgabe. Während er sich die tränenden Augen rieb, musste er unweigerlich über die vergangenen Monate nachdenken. Sie waren mit großen Zielen und verklärten Träumen aus dem South Blue aufgebrochen und mehrmals dem Scheitern nahe gewesen. Seeschlachten, Raubzüge und Verfolgungsjagden mit der Marine hatten sie gezeichnet.
      Die Strapazen der Grandline hatten sie zusammengeschweißt. Sie waren nicht mehr die Gruppe Freunde, welche einst nach einem Krug Bier zu viel beschlossen hatte in See zu stechen. Aber nicht jeder hatte es bis hierhin geschafft. Manche waren schweren Verletzungen erlegen, andere hatten sich an den Häfen der Welt verliebt und hüteten nun irgendwo einen Herd und keine erbeuteten Schätze.
      Ihr Schiff war ebenfalls übersät von Narben der Erfahrung. Unzählige Kerben und Bruchstellen hatte die White Stallion zu verkraften. Sie war ein schönes Schiff, ein edles Ross. Ein solches zierte auch den Bug des Schiffes, feines weißes Holz, filigran und mit chirurgischer Präzision in einen markanten Hengst geformt.

      Auf dem Deck herrschte noch reges Treiben. Oscar, der Navigator der Crew, trat breit grinsend an seinen Kapitän heran und legte ihm respektvoll die Hand auf die Schulter. Ein Finger fehlte, ein anderer war nicht mehr ganz. Jeder der Crew hatte auf der Reise Opfer bringen müssen.
      „Wir haben es echt geschafft, was Vik?“
      Viktor reflektierte noch einmal die letzten Abenteuer seiner Bande. Auf Alabasta waren sie beinahe um ihr gesamtes Geld betrogen worden, gutgläubig wie sie immer noch gewesen waren. Jaya hatte ihnen gezeigt, warum das Piratenleben nicht nur Seeromantik und wässriges Bier bedeutete. Dort war ihr erster Mitstreiter in einer Gasse erstochen worden. Sie hatten von der Insel fliehen müssen. Doch sie hatten nicht aufgegeben, sich noch einmal zusammengenommen und hart für den bevorstehenden Weg trainiert. Doch noch vor wenigen Tagen, auf Water 7, hatte ihre Reise beinahe wieder ihr Ende gefunden. Sie wären von der Marine mitten auf dem belebten Markt festgenommen worden, hätten sie nicht noch einen Tipp bekommen. Es lohnte sich scheinbar doch einen charmanten Frauenheld als Smutje mit an Board zu haben. Seine Eroberung vom Vorabend war ausnahmsweise mal keine verheiratete Bardame, sondern eine Konteradmirälin gewesen.
      Viktos Blick fiel unweigerlich auf Silvio, seinen schweißbenetzten Koch, der gerade unter Zeitdruck ihr Abendmal zubereitete. Als sich ihre Blicke trafen zwinkerte Silvio ihm nur mit seiner charismatisch unbeschwerten Art zu, während er gerade einen Schwertfisch filierte.
      „Ja Oscar, ich glaube wir haben uns die Neue Welt wirklich verdient. Niemand kann sagen, wir hätten nicht für unseren Traum gekämpft.“
      Gemeinsam blickten sie hoffnungsvoll zum Horizont.
      Es sollte der letzte Moment der Hoffnung für die Crew gewesen sein.

      Das Kreischen der Möwen war verstummt. Viktor runzelte die Stirn, die Nacht war noch einige Stunden entfernt, normalerweise begleiteten sie die Möwen bis zum Abendessen. Irgendetwas stimmte nicht. Es war ungewöhnlich kalt geworden und ihr Schiff stand still.
      „Der Wind ist verschwunden“, stellte Oscar mit einem Stirnrunzeln fest.
      Ohne weitere Worte begab sich der Navigator zum Ausguck, sie waren längst ein eingespieltes Team.
      Gerade als Viktor seine Crew zusammenrufen wollte, brach schlagartig die Dunkelheit über sie herein. Die soeben noch gleißende Sonne war vollends von einer Armada gewaltiger, tiefschwarzer Wolken verschlungen worden.
      Nervöses Flüstern durchzog die Piratenmannschaft. Die Tätigkeiten wurden eingestellt und sie alle suchten den Blick ihres Kapitäns. Viktor wusste, dass sie in allen Lagen auf ihn zählten und verdammt wäre er, wenn er sie enttäuschen würde.
      „Entzündet die Fackeln! Es sieht so aus als würden wir heute im Dunkeln speisen. Der Luxus der letzten Tage ist vorbei, die neue Welt ruft, gewöhnt euch dran!“
      Halb grummelnd halb zustimmend folgte die Mannschaft seinen Worten.

      Oscar stand mit wackeligen Beinen auf dem Ausguck. Die Dunkelheit war so bedrohlich und attackierend eingetroffen, dass er sich zunächst an den Mast klammern musste. Mittlerweile hatte er sich gelöst und starrte mitten in die jegliches Licht verschluckende Ferne. Eine unheimliche Anziehungskraft ließ ihn seinen Blick nicht abwenden. Etwas regte sich in der Dunkelheit. Oscar konnte nicht einmal mehr blinzeln. Er spürte wie seine Augen tränten, salziges Entsetzen rann seine Wangen herab. Es bildete sich ein Strudel, nicht auf dem Meer, sondern in der Luft direkt vor dem Navigator. Oscar fixierte den fesselnden Malstrom und der Malstrom blickte zurück.
      Jahrtausende von Leid, Qual und Geisteskrankheit gruben sich durch die Netzhaut in das Hirn des treuen Crewmitglieds. Krampfadern fingen an sich einen Weg durch Oscars Gesicht zu bahnen. Seine Augäpfel traten hervor, Blutgefäße platzten wie lästige Geschwülste. Triefender Speichel schäumte die Mundwinkel des einst so unerschütterlichen Piraten herab.
      Oscar fiel.

      Etwas schlug auf dem Deck auf und zerplatzte. Heiße Flüssigkeit spritzte Viktor ins Gesicht. Vorsichtig strich er sich mit der Zungenspitze über den Mund. Ein metallischer Geschmack. Ein beklemmendes Gefühl ergriff den Kapitän und er richtete seinen Blick mit einer angsterfüllten Langsamkeit auf den Ausguck.
      „Oscar! Oscar, was siehst du!?“
      Viktor erwartete keine Antwort. Tief in seinem Inneren wusste er bereits, dass Oscar ihm nicht mehr antworten konnte. Viktor leuchtete mit seiner eigenen Fackel auf den Punkt an dem er den Einschlag verordnete. Eine undefinierbar fleischige und eitrige Masse hatte sich neben dem Mast ausgebreitet. Ein einzelnes Auge schwamm inmitten der Körperflüssigkeiten.
      Ein Auge, in welches Viktor bereits unzählige Male geblickt hatte. Ein Auge, welches ihm Selbstbewusstsein und Stärke verliehen hatte. Oscars Auge.
      Panik ergriff Besitz vom Kapitän. Andere Crewmitglieder folgten seinem Blick und es dauerte nicht lange bis Schreie und Würgeanfälle die unnatürliche Stille auf See vereinnahmten.
      Viktor riss sich aus seiner Schockstarre. Er musste seine Crew hier rausholen, was auch immer dieses hier war. Er machte einen ersten Schritt auf Silvio zu, um sich weitere Unterstützung von einem seiner engsten Begleiter zu sichern. Ein schrilles quieken ertönte unter seinem Stiefel. Er war auf eine Ratte getreten. Unmöglich. Sie hatten eine strenge Hygiene an Board gepflegt, ihnen allen war bewusst wie schnell Krankheit eine Crew dahinraffen konnte. Viktor traute seinen Augen nicht, als plötzlich ein Schwarm der Virenbrut über die Reling auf das Deck schwappte. So eng drängend, dass sie sich beinahe selbst zerquetschten. Die Brut kletterte an manchen Mitgliedern seiner Crew hoch, riss mit ihren scharfkantigen Zähnen kleinste Stücke Fleisch aus offenen Körperstellen. Es dauerte nur wenige Wimpernschläge, bis Viktor mit Entsetzen beobachten konnte, wie sich seine Mitstreiter selbst über Board warfen.
      „Freunde, das ist nicht real! Jemand spielt uns einen Streich! Bleibt tapfer, die neue Welt liegt noch vor uns!“
      Doch Niemand konnte Viktors Worte hören. Ihm selbst kam es so vor, als würden die Laute gar nicht seinen Mund verlassen sondern von einer imaginären Wand abprallen.
      Er biss die Zähne zusammen und machte einen weiteren Schritt auf Silvio zu. Dieser blickte mit greifbarer Verzweiflung in die dunkle Ferne. Viktor sah, wie Silvio sein Filetiermesser vor sein Gesicht führte.
      „Ich will es nicht mehr sehen! Es soll weg, es soll weg!“
      Viktor schrie auf, als Silvio das Messer erst in sein linkes und dann in sein rechtes Auge rammte. Statt sich vor Schmerzen zu krümmen, fing der Koch an sich zu entspannen und zu lächeln.
      „Erlösung“, hauchte der Smutje und sackte schließlich zusammen.

      Inmitten des Rattenschwarms stand der Kapitän der White Stallion als einziger noch. Um ihn herum nur Zerstörung, Tod und Grauen. Seine Träume innerhalb weniger Minuten erschlagen und begraben. Bevor Viktor jedoch einen klaren Gedanken fassen konnte, erkannte er eine Bewegung in der Dunkelheit. Ein gigantischer Schatten, Ausmaße jenseits jeglicher Vorstellungskraft, erhob sich und baute sich vor dem zu weltlich erscheinenden Schiff auf.
      Zwei Augen. Waren es Augen? Es hätten Planeten sein können. In ihnen erblickte Viktor die Geschichte der Welt. Eine Geschichte voller Leid, voller Qual und voller Sünde. Eine Sekunde in den Augen des kosmischen Schattens versklavte den Kapitän in eine Ewigkeit jenseits von Himmel und Hölle. Jenseits von Gut und Böse. Nur eine absolute, unbestreitbare Klarheit. Eine Klarheit, welche die Vorstellungskraft eines sterblichen Lebewesens überschritt. Viktor war von einem tiefen Verständnis über Silvios Entscheidung erfüllt und gratulierte seinem Koch nachträglich zu einem wundervollen Tod.
      Viktor schämte sich für seine Existenz.
      Seine Augen auszustechen war nicht genug. Ertrinken war nicht genug. Viktor verbeugte sich vor dem Schattenkoloss und legte sich schließlich auf das Deck.
      „Nimm mich! Akzeptiere mich als Opfer! Mein Fleisch sei dein!“
      Und so wurde der Kapitän der White Stallion, Viktor Lambrosius, Stück für Stück von der Rattenschar gefressen.
      Ein Lächeln zierte das löchrige Gesicht.
      Ein würdiger Tod.


    • Oh, Mama. Wenn diese Runde nicht das geilste ist, was das FFT21 bisher hervorgebracht hat, dann weiß ich auch nicht. :D

      Die Burg im Nebel

      Ein Text wie ein Film von David Lynch, der zu viel Lovecraft gelesen und Bloodborne gezockt hat. Wunderschön, schaurig, surreal und verwirrend. Wo beginnt man, wenn Anfang und Mitte und Ende ineinander zu verschwimmen scheinen?

      Zunächst gefällt mir die Szenerie und die Zeit, die sich die Geschichte nimmt, um in das Setting und die Atmosphäre einzutauchen. Ich persönlich bin ein großer Fan von Gruselgeschichten, die ihren Horror weniger aus krasser Gewalt oder skandalösen Taboobrüchen ziehen, sondern mit einem feinen Gespür für unterschwellige Furcht und einer unbehaglichen Umgebung den Leser ins Schlottern stürzen. Das gelingt dem Text hervorragend. Von den verwelkenden Feldern, der verrottenden Marsch, den verwahrlosten Fischerdörfern und dem dubiosen Dialekt der fragwürdigen Einheimischen -- allein der Hintergrund, vor dem sich die eigentlich Gruselgeschichte abspielt, wirkt wie ein albtraumhaftes Abziehbild bekannter One Piece-Tropen. Dies wirkt dergestalt nach, dass eine verwaiste Burg im Nebel wie das harmloseste, wenngleich gotischste, Objekt auf diesem gottverlassenden Landstrich wirkt. Aber natürlich ist es ebendiese Burg, in der der wahre Schrecken nur darauf wartet, über unsere Protagonistin herzufallen.

      Was genau dieser Schrecken ist? Welche Rolle sie in all dem spielt und wo Historie auf Mysterium trifft? All das überlässt der Text weitestgehend der Fantasie des Lesers. Das finde ich insofern sehr clever, da wir uns reflexhaft die für uns grässlichste Erklärung zurechtlegen. Liegt einfach in unserer Natur. Nun könnte man sagen, dass diese Art der Leserlenkung ein wenig schreibfaul ist. Aber dem würde ich hier widersprechen, da der Text genügend Brotkrumen liefert, die uns in eine bestimmte Richtung führen. Die Erwähnung von MADS etwa verweist auf unaussprechliche Experimente, auf eine traumatisierte Gemeinde und alte Regierungsgeheimnisse. Dann jedoch erfolgt am Ende zusätzlich der Name Drop und öffnet einen gänzlich anderen, unfassbareren Erklärungsspielraum. Das Florian Triangle beherbergt eines der größten und spannendsten Geheimnisse der OP-Welt und hat für mich immer diesen gewissen "Horror aus dem Meer"-Vibe versprüht. Sei es ein Seeungeheuer oder eine tiefe Macht, die in diesen Teilen des Meeres an die Oberfläche drängt. Somit treffen, zumindest für mich, hier zwei beinahe diametrale Theorien aufeinander: Die menschliche Komponente um MADS sowie die "über"-menschliche, terrestrische Komponente um das Florian Triangle. Von etwaigen kosmischen Bedrohungen, die Enel dank seines Mondflugs ja durchaus in den Bereich des Möglichen geschoben hat, ganz zu schweigen. Spätestens, wenn sich dann auch noch eine Zeitschleife in dieses komplett verknotete Seemannsgarn wickelt, bedient der Text so ziemlich jede Ebene des Horrors auf die eine oder andere Weise. Nicht zuletzt passt auch das zu One Piece, da wir dank Little Garden wissen, wie verwirrend die Zeit auf den Meeren fließt.

      Natürlich besitzt der Text auch das sprachliche Unterfutter, um diese tumbe Mär in all ihren kryptischen Ausmaßen zu erfassen. Mittlerweile dürfte jeder, der das Turnier verfolgt hat, den Autor an seinen Texten erkennen und das vollkommen zurecht. Die Sprache gleicht einer Darbietung, die sowohl treffende Beschreibung als auch künstlerische Metaphern zulässt. Mit Ausdrücken wie dem endlosen Treppengewölbe im Innern eines gewaltigen Schneckenhauses erschafft der Text nicht nur eindrückliche Bilder, sondern lässt ach aufhorchen. Am Ende scheinen die Protagonistin Augen zu verfolgen, und auch die Strohhutbande schien bei ihrer Abreise beobachtet zu werden. Zufall? Handelt es sich doch um etwas...Lebendiges bei der Burg? Der ganzen "Insel"? Fragen wie diese zeigen, wie dicht die Geschichte sprachlich ist und viel Sinn für's Detail in die Wörter floss. Sicherlich geht hier und da vielleicht mal ein wenig die Substanz flöten, der überbordende Stil macht einen Satz länger, als es der Stimmung zuträglich wäre. Aber für meinen Geschmack lebt diese Art von Gruselgeschichte nicht von Action oder einer rasanten Handlung als solcher, sondern von den Emotionen, die sie in uns weckt. Insofern kann ich über solche kleinen Stolpersteine problemlos hinwegsehen.

      Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann vielleicht, wie fix ich die verschiedenen Einflüsse der Geschichte haben extrahieren können. Aber, und das ist ein großes Aber, ich kenne sowohl die Medien dahinter als auch den Autor, der viele meiner Interessen dahingehend teilt. Es wäre mMn unfair, dafür tatsächlich Punkte abzuziehen. Die Themenstellung ist auf meinem Mist gewachsen und entsprechen firm bin ich mit dem Genre, das ich hier augenzwinkernd provoziert habe. Kreativität ist gut, aber ich persönlich liebe auch gewisse bewährte Klischees. Zumal viele Leser, die die Inspirationsquellen nicht kennen, diese "Probleme" eh nicht haben werden. Entsprechend kann ich der Geschichte nur meinen Respekt zollen. Schönes Ding. Trifft voll meinen Geschmack.^^

      Obolus für die Tiefe

      Zweifellos die Geschichte der Runde, die am ehesten in den Manga passen würde. Außerdem der Text mit dem besten Titel. Das allein wertet die Leistung für mich bereits auf. Die andere beiden Texte haben sich ja eher auf klassische Begriffe verlassen, hier wurde mehr in die Trickkiste gegriffen. Finde den Titel nicht nur sehr wohlklingend, sondern auch extrem verheißungsvoll. Wirklich cool!

      Die Geschichte selbst ist zahmer und weniger wtf*uckig als die anderen beiden Texte, was mich aber nicht stört. Ich habe niemals gefordert, der Text müsse einem unbedingt die Unterhose nass machen. Tatsächlich würde ich die Story sogar am klassischsten mit dem Thema "Seemannsgarn" assoziieren. Natürlich beginnt es in einer versoffenen Hafenspelunke, natürlich singt ein dubioser Lautenspieler von einer grausigen Legende und natürlich sind es die Skeptischen wie Unbedarften gleichermaßen, die dieser abenteuerlichen Mär zum Opfer fallen. All das hat mir sehr gut gefallen und wirkte auch "sympathischer" in seiner simplen Lagerfeuerromantik (ausdrücklich nicht negativ gemeint!). Der Autor zeigt hier auch sein Talent für die Lyrik, der ich leider nicht zugewandt bin. Dennoch passt es mMn in den Text und klingt...gut? Wie in der letzten Runde bereits gesagt, verfüge ich hier über keinerlei Fachwissen und kann erneut leidlich betonen, dass manche Verse für mich funktioniert haben und manche nicht. Aber ob ich es selbst besser könnte? Eher nicht. :D

      Wie gesagt, mir gefällt die Bodenständigkeit der Handlung. Es muss nicht immer super düster und schummrig und manisch sein, auch wenn das meine präferierten Horrorlektüren zumeist sind. Der Autor geht einen anderen, eher Manga-treuen Weg. Und tatsächlich habe ich mit dem letztendlichen Twist (?) nicht gerechnet, was mir im Nachhinein fast etwas peinlich ist. Andere werden die Lunte vermutlich drei Seemeilen gegen den salzigen Wind gewittert haben. Aber auch das macht so ein zünftiger Seemannsaberglaube für mich aus. Selten sind es die großen Ideen oder Innovationen, sondern die altbekannten Schinken, die den Matrosen und Hafendirnen seit Generationen das Fürchten lehren. Hierzu mag jeder Leser eine eigene Meinung haben, aber ich für meinen Teil habe -- wie gesagt -- einiges übrig für gut abgehangene Tropen, solange die dahinterliegende Story Spaß macht. Und letztendendes ist Horror auch ein Genre, das selten ohne gewisse Motive auskommt.

      Wenn ich am Text etwas zu kritiseren habe, dann ist es die doch sehr...gediegene Inszenierung. Inhaltlich wie sprachlich (Lyrik ausgenommen). Für meinen Geschmack war das Lied des verfluchten Spielmanns etwas zu lang und der tatsächliche Konflikt etwas zu kurz. Hier wäre mir lieber gewesen, wir wären vielleicht mit den letzten beiden Strophen in die Story eingestiegen. Wir als Leser wissen, dass wir das Ende eines längeren Liedes hören, bekommen dennoch das wichtigste mit und der Rest des Textes kann dann eher Spannung aufbauen. Persönlich fand ich nämlich diesen Konflikt um Beaufort und Peano echt interessant und hätte mir gewünscht, dass die finale Konfrontation weniger gehetzt vonstatten gegangen wäre. So wäre auch mehr Zeit für eine gewisse psychologische Komponente gewesen. Beaufort und seine Angst, die beide permanent von Peano belächelt und niedergemacht werden. Vielleicht wäre es auch nicht uninteressant gewesen, Beaufort immer mal wieder an das Lied denken zu lassen und auf diese Weise ein, zwei Strophen mehr einzuflechten? Vielleicht auch auf zwei Zeitebenen, sodass wir selbst der Bergung des versunkenen Schiffes entgegenfiebern bzw. dem, was die versuchte Bergung auslöst? Nur ein paar Ideen, die den Text mMn etwas dynamischer und spannender gestaltet hätten.

      Aber nichtsdestotrotz eine schöne Leistung, die ich im besten Sinne als nautische Gruselgeschichte klassifizieren würde. Kein großer Horror, kein fanatischer Albtraum. Nur zwei Seefahrer, eine grauliche Legende und ein Fluch aus den Tiefen der See, dem sie nicht entrinnen konnten. Ich mag's.

      Wahnsinn

      Der Autor teilt meine Liebe für den kosmischen Horror und Lovecraft im Allgemeinen und man merkt es. :D
      Die unbeschreiblichen Formen in der Dunkelheit, der Wahnsinn, die Ratten, die völlige Kapitulation vor einem Geheimnis, das so schrecklich ist, dass der menschliche Verstand bei seiner Offenbarung nur überschnappen kann. Die finale Phase ist tatsächlich wahnsinnig und treibt den Leser irgendwie in denselben wirren Strom, der auch den armen Viktor fortreißt.

      Doch von Anfang. Mir gefällt die Einbindung der diversen Ortschaften der OP-Welt und die Exposition um die Bande. Wie schon beim Obolus-Text kann auch hier die Frage gestellt werden, ob ein früheres Spannungselement möglich gewesen wäre. Hier hat Burg im Nebel einfach die Nase vorn, da durchgängig eine Aura des Mysteriösen gesponnen wird. Dennoch zahlt sich die wortreiche Vorarbeit in Wahnsinn mMn durchaus aus. Nicht nur liefert der Anfang eine wunderbare Parallele zur Strohhutbande, sondern bringt uns die Bande um Viktor als eingeschworene Mannschaft näher. Sie waren Freunde, wurden zu Kameraden und letztendlich Veteranen auf hoher See. Dieses Gemeinschaftsgefühl ist durchaus greifbar; wohl auch, weil der Autor absichtlich die Abenteuer der Strohhüte auf gewisse Weise spiegelt und uns hier eine Art düsteres Alternativszenario serviert. Eine Bande, in der nicht alles Friede-Freude-Shonen-Eierkuchen ist. Eine Bande, die Verluste zu verzeichnen hat. Kameraden, Unschuld, Daumen. Aber auch eine Bande, die an diesen Traumata gewachsen ist und in Ansätzen ebenso verbunden wirkt wie die Strohhüte. Das ist ein cleverer Trick. Man muss nicht alle Mitglieder perfekt ausarbeiten. Es reicht, ein paar Namen und einige Abenteuer anzuschneiden, weil die Assoziationen mit den Helden des Mangas den Rest erledigen.

      Doch dann kommt, was kommen muss. Die Bande landet im mysteriösen Dreieck und erlebt ein Grauen, wie es die Strohhüte niemals haben erleben müssen. Der Autor fährt hier im Grunde alles auf, was das Handbuch des kosmischen Schreckens hergibt. Die undefinierbaren Formen eines übernatürlichen, unfassbaren Scheusals. Die eingebildete oder supernaturale Invasion einer widerlichen Plage. Die Bedeutungslosigkeit der menschlichen Existenz, körperlich wie geistig, im Angesicht eines unbeschreiblichen Grauens. Am Bild: Die spontane "Schmelzung" des armen Ausgucks sowie die Selbstblendung des Kochs. Der geneigte One Piece-Leser mag sich dabei fragen, was genau das mit dem Manga oder dem mysteriösen Dreieck zu tun hat. Und ich möchte gerne einspringen, damit der Text nicht zu Unrecht abgestraft wird: Im Genre des kosmischen Grauens warten die großen Schrecken am Grunde des Ozeans (Stichwort: Bermuda-Dreieck) oder in den Tiefen des Weltalls. Entsprechend bietet sich One Piece eigentlich perfekt für ein solches Crossover an. Was auch überhaupt erst der Grund war, wieso ich mir dieses Thema ausgesucht habe.

      Als Fan des Genres kann ich daher nicht anders, als den Text zu mögen. Gerade die letzte Phase ist dermaßen gaga und chaotisch, dass ich mich echt an Lovecraft erinnert fühlte. Fängt langsam an, wirkt zuweilen beinahe wie ein biederer Erfahrungsbericht, bevor die allumfassende nihilistische Entsetzlichkeit wie ein Blitz einschlägt. Kompositorisch befindet sich der Text damit voll auf Linie. Des Weiteren interpretiert der Autor das ominöse Ding in den Nebeln des Triangles als quasi-lebendige Entität, was auch meine bevorzugte Deutung der Umrisse im Manga ist.

      Der Text ist gut lesbar und die Beschreibungen und gewählten Worte eine gute Immersion. Auch so kleine Spitzfindigkeiten wie die Kameraden, die statt erbeuteter Schätze nun den heimischen Herd hüten, sind mir positiv aufgefallen. Kritikwürdig könnte vielleicht die bereits zweimal etablierte "Klischeehaftigkeit" der Handlung sein. Wie beim ersten Text könnte ich die Inspirationsquellen der Geschichte vermutlich fehlerfrei herausfiltern und benennen. Aber die Frage ist, wozu? Die Story ist offenkundig ein Tribut an Lovecraft und dessen geistige Nachfolger und spielt bewusst diese altbekannten Elemente aus, damit wir als Leser diese enttarnen. Kenner der Materie werden also zahllose Referenzen vorfinden, während stofffremde Leser in einen Fiebertraum sondergleichen geraten. So oder so, irgendwie hat jeder etwas davon.^^

      Fazit

      Vorneweg: Ich habe die Runde geliebt. Leicht für mich zu sagen, da ich mir das Thema gewünscht habe, aber generell sind die drei hervorgegangenen Texte qualitativ hochwertig und dem Motto treu geblieben. Auch wenn ich sicherlich nicht der durchschnittliche Horror-Enthusiast bin, da meine Vorlieben in dem Genre doch arg begrenzt sind, so kann ich zumindest diesen Texten hier viel abgewinnen.

      Die Burg im Nebel besitzt meines Erachtens das höchste Niveau. Sprachlich fährt der Text einiges auf und inhaltlich gebärdet er sich intelligent und vielfältig. Die diversen, einander teils widersprechenden und dabei doch harmonierenden Aspekte der Story verschließen sich einer schlussendlichen Lösung und fordern das Hirnschmalz der Leser heraus. Auch setzt der Text weniger auf plastischen Horror als auf ein durchgängig (!) bedrückendes Setting und unheimliche Details, was durch die tolle Wortwahl nur bestärkt wird. Hinzu kommen pointierte Verweise auf den Manga. MADS, das Florian Triangle, Fischmenschen. Der Text hat viel zu bieten, nimmt den Leser aber nicht bei der Hand. 10 Leute könnten auf 10 unterschiedliche Erklärungen kommen, was diese Art von Stoff für mich auch auszeichnet. Hut ab!

      Obolus für die Tiefe stellt den OP-mäßigsten Text der Runde dar und liefert eine andere Art von Horror. Eher Grusel, wie man ihn sich im Pfadfinderlager erzählt oder eben des Nachts unter Deck, während der Kapitän in seiner Kajüte schnarcht und draußen die schwarzen Wellen unheilvoll gegen den Rumpf des Schiffes schlagen. Natürlich kann der Text in Sachen Grauen oder Schrecken nicht mit den anderen Stories mithalten, auch inszenatorisch wäre vielleicht mehr Mut wünschenswert gewesen, aber dafür liefert er wirklichen Seemannsgarncharme (was ein Wort) und dürfte jenen Lesern gefallen, denen die anderen beiden Texte zu düster, brutal oder schlichtweg zu weit weg vom Manga waren. (+ Bonuspunkte für den tollen Titel und für das Lied, auch wenn es mir etwas zu lang war.)

      Wahnsinn kann beschrieben werden als eine Ode an den kosmischen Horror und an die Geschichten von H. P. Lovecraft sowie als eine fieberige Destillation der Kernessenzen des Genres. Mir gefällt vor allem die Darstellung der Piraten um Viktor als Spiegelung der Strohhutbande, was nicht nur ein geschickter narrativer Schachzug ist, sondern auch diesen dumpfen "Was wäre wenn...?"-Gedankengang befeuert. Das Ende ist dann absolut hanebüchen und albtraumhaft, wie es sich für eine solche Story gehört. Vielleicht für manch einen zu weit weg vom eigentlichen Manga, aber für Kenner und Fans des Genres ein Fest an Referenzen und extraterrestrischem Wahnsinn.^^


    • Yay, Teil 2! Die Auswahlmöglichkeiten waren interessant und auch wenn ich durchaus gerne Texte zu den anderen Themen gelesen hätte, so ist es im Sinne eines Turniersettings schon leichter, wenn man einen direkten Vergleich hat (selbst wenn es die Qualität der Texte immer noch schwer macht...). Selbst wenn ich jetzt nicht der große Horrorfan bin (und irgendwo landet man bei Seemannsgarn schnell dort, was auch hier passiert ist), kann ich direkt verraten: es war in meinen Augen wieder eine starke Runde.
      Nun hat Bo schon ein recht ausführliches Feedback geschrieben, was es nicht leichter macht hier zu kommentieren, aber ich gebe mir Mühe auch noch etwas Neues zu finden^^

      Die Burg im Nebel
      Das war creepy. Im Prinzip haben wir drei unterschiedliche Ansätze und der hier war definitiv der unheimlichste auf eine psychologische Art. Das ist eine gute Eigenschaft für einen Horrortext (weil das meiner Mienung nach eine subtilere und stärkere Art des Horrors ist), aber das war jetzt nicht spezifisch die Prämisse der Runde. Daher sollte man auch schauen, was so in Hinsicht auf Seemannsgarn und OP-Verknüpfungen vorhanden ist.
      Erkenntnis: wie auch die anderen Texte wird ein naheliegendes Thema ausgearbeitet. Das macht ja auch keinen Unterschied und bietet sich sogar eher an. Es ist auch ganz schön, dass hier bestehende OP-Elemente eingearbeitet werden und vielleicht sogar als eine Art Erklärung dienen könnten, ohne das dies wirklich gemacht wird. Diese Unsicherheit/Unerklärlichkeit ist auch ein wichtiger Part von solchen Geschichten (auch wenn ich sehr gerne alles wissen möchte), also sehe ich das als weiteren positiven Aspekt.
      Die Story an sich bietet jetzt nicht so viel, wozu ich noch etwas zu ergänzen hätte (ich leide auch nicht unter Bos Problem, dass ich alle Referenzen erkenne, hier nämlich gar keine). Mir gefällt diese Zeitschleife(?) oder auch nur diese so gesehen sinnlose Wiederholung, wo immer wieder neue Personen zur Erforschung kommen, als ein - für mich - überraschendes Ende. Das hier immerhin noch das "Geheimnis" des Ortes (also Florian Triangle) gelüftet wird, finde ich zwar fast schon wie ein eigentlich unnötiger bzw. eher verspäteter Einschub, der nur diese Verbindung zu dem OP-Ort herstellt, aber andererseits sehe ich die Erfordernis durchaus ein^^
      Übrigens: Seviche als Name ist doch bestimmt mit Absicht gewählt, oder?
      Sprachlich weiß der Text wie immer (jedenfalls gehe ich davon aus, dass es mir nach wie vor im Finale gelingt zu wissen, wer welcher Autor ist^^) zu überzeugen. Die sprachlichen Mittel passen sich perfekt dem Genre an und tragen auch sehr wesentlich dazu bei, dass diese Geschichte erfolgreich wirkt. Nach Kleinigkeiten suchen möchte ich nicht, wenn es mir nicht sowieso schon auffällt beim ersten bzw. zweiten Lesen und da ist mir auch nichts weiter aufgefallen.
      Insgesamt ein ganz starker Vortrag, bei dem ich höchstens kritisieren würde, dass es sich schon relativ weit von OP entfernt hat, obwohl selbst das nicht einmal so klar ist.

      Obolus für die Tiefe
      Eindeutig die Geschichte, die am wenigsten Horrorelemente enthält und in meinen Augen auch am meisten das OP-Feeling enthält (wobei dies schwer zu sagen ist). Insbesondere hat der Text aber auch die eindeutigste Verbinung zum geforderten Seemannsgarn - beginnt es doch mit einer Erzählung bzw. Lied in typischer Reimform zu einem solchen Seemannsgarn. Aber was wäre eine solche Geschichte, wenn es sich dann nicht auch als wahr erweist?
      Davy Jones ist tatsächlich eine Referenz die nicht so schwierig zu kennen ist^^ Die Figur ist auch schon von Oda in der OP-Mythologie verankert, also keine neue eigens eingeführte Gestalt. Damit passt sich die Story ziemlich nahtlos ein und bedient auch typische weitere Elemente (wie die Bar und die Golddublone). Inhaltlich hätte man das Ende eigentlich kommen sehen müssen, aber ich habe es ehrlich gesagt auch nicht vorausgesehen. Spätestens bei dem alle hundert Jahre hätte der Groschen fallen können, aber ich hatte echt gedacht, es wäre nur ein alter Seemann und Davy Jones kriegt den Ungläubigen. Tja, da sieht man mal... Mir gefällt diese Wendung, dass es letztlich ausgerechnet die Angst vor Davy Jones in Verbindung mit der Missachtung von Davy Jones ist, die den Untergang der beiden Schatztaucher auslöst. Außerdem ist es keine wirkliche Horrorgeschichte^^
      Das der lyrische Part diesmal nicht den ganzen Raum eingenommen hat fand ich eine gute Wahl. Der wusste soweit zu gefallen, auch wenn er - so man dies sagen kann - recht "Standard" war. Ob er zu viel Raum eingenommen hat? Vielleicht ein bisschen, aber letztlich fand ich das Ende auch so klar genug (außerdem fand ich die vorherigen Strophen besser). Sicher, man kann da mit mehr Worten wohl noch mehr herausholen, jedoch fand ich es auch in der Kürze treffend genug herausgearbeitet und damit verständlich.
      Sprachlich ist neben dem bald schon erwartbaren lyrischen Teil (wie üblich schwierig zu bewerten) alles recht einfach geblieben. Da es aber letztlich nicht darüber zu kommen braucht (wie es auf jeden Fall bei Text 1 und teils auch bei Text 3 ist), passt es trotzdem bzw. wird nichts vermisst. Solide und hat auch alles rübergebracht.
      Zusammenfassend würde ich sagen, dass wir hier das eindeutigste Seemansgarn haben, wie ich es mir am ehesten in One Piece vorstellen könnte. Gut gemacht!

      Wahnsinn
      Auch wenn ich meines Erachtens noch nie ein Werk von Lovecraft selbst gelesen habe, sondern nur Anleihen oder Nachahmer, ist mir das genug als Begriff, um das in diesem Text wiederzufinden. Diese Entitäten im Florian Triangle wirken schon im Manga unheimlich genug, dass sie alleine von ihren Proportionen zu ihm passen würden. Letztlich wirkt es doch deutlich mehr wie eine Horrorstory als Seemannsgarn bzw. fehlt im Vergleich zum ersten Text ein voriger Verweis auf den Horror. Klar, wir kennen den Ort und diese Gestalten, aber letztlich kommt es so plötzlich und es wurde auch nichts von der Crew gesagt zu der See, durch die sie jetzt fahren. Abgesehen davon bin ich jedoch ziemlich beeindruckt.
      Grundsätzlich finde ich so expositionelle Abschnitte, die einfach so wie ein Infodump wirken, eher fragwürdig. Allerdings finde ich diese Version hier vergleichsweise gut gelungen. Nicht nur, dass es in gewisser Hinischt nötig ist, für die folgenden Ereignisse die Crew aufzubauen und dem Leser näher zu bringen, es gibt auch eine Perspektive, die im Manga auch nur so bedingt rüberkommt. Das Leben auf See ist gefährlich und es gibt nicht nur die gefühlten zwei Ergebnisse die Oda hat (alles easy oder völlig vernichtet). Zudem sehe ich auch wie Bo eine genügend starke Ähnlichkeit zur SHB, dass ich mir vorstellen kann, es wäre eine realistischere Version von One Piece. Selbst wenn es immer noch etwas fehl am Platz wirkt, beeinträchtigt es mein Lesegefühl kaum und hilft dafür sehr.
      Dann kommt das dicke Ende und da wird richtig losgelegt. Der Titel ist Programm und ich bin immer noch beeindruckt, wie es in nicht einmal 800 Wörtern so überzeugend klappt den lovecraftschen Horror darzustellen. Insbesondere das Ende hat den Text nochmal eine ganze Stufe höher gehoben. Ich schäme mich für meine vorige Autorschaft und gratuliere mich zu meinem Ausscheiden.
      Die Gestalten als Auslöser für verschwundene Boote bzw. verschwundene Seeleute ist reizvoll und naheliegend. Man mag sicherlich zu Recht sagen, dass es zwar Vorlagen in OP dafür gibt, es jedoch zu viel ist, aber es ist halt trotzdem gut.
      Sprachlich ist das auch sehr überzeugend umgesetzt, was nicht leicht ist in Anbetracht der Ambition. Kleinigkeiten finden sich immer, aber manche Szenen wirken schon sehr perfekt umgesetzt.
      Alles in allem ein weiterer sehr starker Text, der wie auch Text 1 wohl am ehesten darunter leiden könnte, dass es für die One Piece Welt nicht glaubwürdig ist. Ansonsten sehr beeindruckend!


      Fazit: ich hatte schon ziemliche Entscheidungsschwierigkeiten und habe dann auch später nochmal meine Stimme gewechselt. Selbst jetzt bin ich mir noch unsicher. Leider habe ich nur eine Stimme pro Kategorie und es gibt nur zwei Kategorien, daher muss bedauerlicherweise ein Text leer ausgehen...
      Es ist sehr schön, dass trotz naheliegender zeitlicher Schwierigkeiten um Weihnachten herum die Qualität sehr hoch bleibt und sehr schade, dass ausgerechnet jetzt zum Höhepunkt das Interesse so niedrig ist... Ich freue mich jedenfalls schon auf die letzten Texte!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • gut da ich es wahrscheinlich sonst nicht mehr schaffen werde , schreib ich noch schnell was bevor der alk noch mehr kanllt als die polen bölller draußen ^^

      auf diese runde habe ich mich sehr gefreut und eigtlicht gehofft das jeder ein anderes thema nimmt . naja gut passiert das es nicht so gekommen ist ,aber bo sein vorschlag war auch gut gewesen da man da viele möglickeiten hat . woraus man viel machen konnte ^^

      die burg im nebel

      ich fand die geschichte verdammt gut gemacht und super erzählt . die idee war gut ausgearbeitet und super umgesetzt .
      vom lesen her fand ich das sehr gut .

      obulus für die tiefe

      ich dachte am anfang echt jetzt kommt wieder nur ein gedicht , zu meinen glück war es nur die einleitung , ich komm mit sowas echt nicht klar warum auch immer lag bestimmt an der schule da hab ich sowas auch gehasst ^^ . aber ich fands dennoch gut geschrieben da ich weis das sowas harte arbeit ist würdige ich sowas auch wenn ich kein fan davon bin .

      die geschichte war auch sehr gut geschrieben und angenhem zu lesen .

      wahnsinn

      diese geschichte hat mich sehr schnell gepackt , keine ahung wieso aber ich war von anfang an sehr gefangen von der geschichte und hab sie sehr genossen und finde die idee war super und hat mir echt gefallen .


      puh mehr bekomme ich nicht hin dafür dreht mir schon der schädel ^^
      guten rutsch ins neue jahr , dieses finale macht echt spaß
    • Sooooooo~

      Bei all dem Silvesterstress, den ich eigentlich gar nicht hatte, habe ich ganz die Auswertung vergessen.
      • Die Burg im Nebel erhält 12 Punkte
      • Obolus für die Tiefe erhält 7 Punkte
      • Wahnsinn erhält 5 Punkte


      Mit dem Turnier geht es am 08.01. mit der letzten Finalrunde, und damit der Entscheidung, des FFT21 weiter!


    • Die zweite Runde des Finales ist eingeläutet und zu meiner Freude haben alle dasselbe Thema von Bo gewählt, was einen direkten Vergleich einfacher macht und auch die Vorraussetzungen für alle gleicher stellt.

      Die Burg im Nebel

      Die Geschichte beginnt mit einer mysteriösen Aussicht eines Ortes, der alles in sich verschlingen zu scheint. Ein guter Auftakt für eine Horrorgeschichte in einem solch düsteren Setting. Zugegeben ich hatte etwas Schwierigkeiten der Motivation der Protagonistin zu folgen, bzw. musste ich das Ende des Textes mehrmals lesen, um sein Finale zu verstehen, was aber angesichts des äußerst unerwarteten Twists eine gute Sache.
      Der Text versteht es ausgenommen gut die Spannung zu steigern. Die depressive und erdrückende Stimmung steigernd gibt der Text nicht zuviel her von seiner größeren Umgebung, sondern überlässt über große Teile dem Leser mit Andeutungen auf MADS was in der Burgruine passiert ist. Diese Stimmung steigert sich weiter und entlädt sich zum Ende hin in eine klaustrophobische Atmosphäre, die einen selbst in eine Zwangsjacke steckt und nicht mehr loslässt.
      Allgemein ist auch der Stil und die Wortwahl auf einem hohen Niveau. Viel Umschreibungen über das direkte Gefühl der Protagonistin wie sie ihren Weg bereitet, rein bezogen auf ihre Perspektive hat man einen dauerhaften Eindruck selbst durch die Gänge zu schreiten und sich dem Unbekannten zu stellen. Dabei wird wenig auf innere Monologe gesetzt, sondern ein eher auf ein Aufzeigen gesetzt.
      Nur um das zu verstehen ist die Burg wohl ein Ort, der selbst seine Opfer verschlingt und infiziert und einen Loophole enstehen lässt, oder ist das Ende nur eine Illusion und die Protagonistin wurde in die Tiefe gezogen, das ist mir persönlich nicht ganz klar und würde gerne die Gedankengänge des Autoren dazu hören.
      In sich ein stimmiger Text, der für das gewählte Thema äußerst viel richtig macht. Zwar rückt das Universum als solches in den Hintergrund und daraus ausgenommen hätte dies auch in fast jeder anderen Welt spielen, aber durch diese Loslösung bereiten sich mehr Freiheiten sich der fremden Atmosphäre hinzugeben.
      Selten sind die Sätze im Text etwas zu lang und verschachtelt geraten und ich hatte etwas Schwierigkeiten dem Fluss zu folgen.
      Insgesamt ein toller Text, der es vortrefflich versteht die vorgegebene Thematik einzufangen.

      Obolus für die Tiefe


      Dass die Geschichte um Davy Jones bei dieser Thematik in einem der Texte aufgearbeitet wird war abzusehen. Das ist nichts Schlechtes, denn kaum eine Figur der Literatur verbindet man so sehr mit Seemansgarn und den Schrecken der Tiefe des Ozeans als mit ihm. Beginnend mit einem Lied des Spielmanns, welches vorbereitet auf die Fesseln, die unzählige Seemänner in den Grund zieht. Der Spielmann fungiert dabei, zumal etwas klischeehaft, als die warnende Stimme, die unsere Protagonisten diese Gefahr näher bringt und sie erzittern lässt. Auch die anderen Charaktere bleiben über weite Teile des Textes ein wenig verblasst, bekommen jedoch mit dem Ende des eine neue Seite und ein Verhältnis zueinander gesponnen, dass sich gut einfügt. Nicht Monster der Tiefe oder die Wellen sind die größte Gefahr auf See, sondern die Menschen selbst welche mit Gier und Missgunst sich gegenseitig zerfleischen. Das Ende stellt aber wieder die Verbindung zur Mythologie her, so dass es ungewiss bleibt, ob nun wirklich der Mensch oder doch die Macht von Davy Jones unsere Protagonisten in ihr nasses Grab bringt.

      Das Lied verbreitet eine düstere Atmosphäre, in der Vorstellung, dass es in der Melodie einer knarzenden Fiedel gespielt wird bereitet es ein einfangendes Gewicht, dass einem die Stimmung näher. Vielleicht hat es geholfen, dass ich entsprechende Musik während dem Lesen gehört habe, aber es fängt diese Mär perfekt ein. Vor allem der Refrain hat mir gefallen.

      Was noch etwas schwierig erscheint, ist die Dialoglastigkeit. In meiner persönlichen Vorstellung hätte es mehr Innenleben der Protagonisten, sowie etwas mehr Aufgreifen der Atmosphäre gerne geben können. Natürlich geht dies das wiederum zu Lasten der Storyexposition und dem beschriebenen Verhältnis der Protagonisten welche unter diesen Umständen wahrscheinlich ordentlich gelitten hätte.

      Insgesamt bedient sich der Text gut dem Rahmen einer typischen Seemansgarngeschichte, welche durch Mythologie, dem Aberglauben der Menschen und der Vereinigung mit der Realität einen stimmigen Text hervorbringt.


      Wahnsinn


      Eine weitere Thematik um die man mit dieser Vorgabe kaum herumkommt. Die Schrecken des Florian Triangles sind wohl einer der vielen ungelösten Mysterien der OP-Welt, deren Auflösung uns bis heute verborgen bleibt. Hier wird uns eine eher One Piece lastige Story geboten mit einer Crew, die bereits einiges durchgemacht hat. Eine eingeschweißte Mannschaft, die glaubt bereits jeden Schrecken gesehen zu haben und mit einer grausamen Konfrontation eines Besseren belehrt wird. Dabei vertieft der Anfang zunächst diese Verbundenheit und lässt einem in den zunächsten Glauben, dass diese Veteranen vor jeder Gefahr gewappnet sind, mitsamt ihrem stolzen Schiff. Und urplötzlich dreht sich dieser Eindruck und der Wahnsinn greift nach dieser Bande. Dabei wird das Unbekannte und Finstere in einer weltlichen Manifestation erkannt. Was auch immer Oscar zunächst erreicht ist nicht etwas Körperliches doch kommt mit der Rattenplage zu Geltung. Die Wahl zu dieser Manifestation gefällt mir sehr gut. Sie erinnert stark an die düstere Atmosphäre des Spieles Plague Tale und könnte mir vorstellen, dass dies eine Inspiration dazu war. Eine alles verschlingende Masse an ekelerregenden Getier.
      Der Text versteht es wunderbar den Übergang von der Mannschaft zur düsteren Prämisse überlaufen zu lassen und bedient sich gleichzeitig einer bitteren Ironie. Der leichtfüßig und charmante Smutje, der oft den Augen schöne Augen macht und auch dieses zu einer Mimik seiner Charakteristika macht, nimmt er sich selbst auf grausame Weiße, dort gipfelt der Text in einen fast schon einbrechenden Zynismus, als sich der Käptn dieser hartgesottenen seinem Schicksal befriedigt hingibt und vor der überwältigenden Macht des Wahnsinns nur noch die Erlösung ersehnt. Eine tiefgreifende Hoffnungslosigkeit, die einen bis zum Ende mitnimmt und einen Leer zurücklässt.
      Sprachlich fängt dieser Text dies auch gut ein und statuiert ein Exempel wie alter Lovecraft Horror sein könnte.

      Hier kann ich mit zu einem besten Text hinreißen, auch Bo hat es bereits trefflich formuliert, jeder Text fährt mit unglaublichen Stärken auf. Die Burg im Nebel versteht es am Besten mit seinen Worten und dem aufbauenden Schrecken eine Figur des Unbekannten zu schafffen und ein beklemmendes Gefühl hervorzurufen garniert mit einem wahrhaft erschütterden Twist, der einem kein mit Absicht volles Verständnis bietet.

      Obolus für die Tiefe wartet mit einer vorzüglichen Lyrik auf, die im Rahmen des alten Seemannsgarn eine perfekte Stimmung unterbreitet und die Verhältnisse des Schrecken zu den niederen Instinkten der Menschlichkeit in ein waberndes Netz spinnt, aber zugleich nicht das Ende des Mysteriums außer acht lässt und sich zu außerweltlichen Kreaturen verbindet.

      Wahnsinn setzt sich in die Fußstapfen des alten Horrors. Dabei nicht am Boden geblieben, sondern aufwallend und erschreckend in das verschlingende Unbekannte. Eine Mannschaft, die die SHB sein könnte, jedoch schon größere Konsequenzen sah für alles vorbereitet zu sein scheint mit ihren Stärken und Eigenheiten und dann auf eine so hoffnungslose Weiße dahingerafft wird.


      Ich könnte hier Purzelbäume zu diesem Niveau der Texte schlagen, die sich gegenseitig nicht viel nehmen. Atmosphärisch in Anlehnung an Horror gewinnt für mich Wahnsinn. Sprachlich und im Aufbau gewinnt für mich Die Burg im Nebel. In seiner Abwechslung durch Lyrik und der größten weltlichen Verbindung und Identifikation gewinnt für mich Obolus für die Tiefe.

      Hier kann und will ich mich nicht entscheiden. Großartig.