[FFT21] - Finale III - Perspektivenwechsel

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    • [FFT21] - Finale III - Perspektivenwechsel



      With great writers comes great...uhm...finalebility.

      Liebe Leser, Kommentatoren, ehemalige Teilnehmer und -- natürlich -- liebe Finalisten.

      Etwas über drei Monate ist es nun her, dass das FFT21 seine ersten Schritte getan hat. Seither hat sich viel verändert. Aus Texten wurden Sagen, aus Sagen wurden Crossover, aus 16 Teilnehmer(gruppen) wurden drei Finalisten. Und heute kommen wir hier ein letztes Mal zusammen, bevor aus diesen Big Three unser FanFiction-Champion 2021 gekürt wird. Das bedeutet auch, dass euch nun die letzten Texte dieses Turniers erwarten. Genießt es!

      In dieser wirklich finalen Runde bestand die Aufgabe der Schreiber in der Vermittlung eines Perspektivenwechsels. Wer eine kleine Auffrischung bezüglich der Themenvorgabe gebrauchen könnte, findet sie in diesem
      Spoiler.
      Finaltext III - Perspektivenwechsel


      Der letzte Finaltext stellt vielleicht die größte Hürde dieses Turniers dar. Bereits in den vergangenen Phasen musstet ihr auf die eine oder andere Weise mit den Geschichten eurer Konkurrenten arbeiten. Dieses Prinzip erwartet euch auch beim letzten Text, den ihr für dieses Turnier schreiben werdet. Dieses Mal in Form eines Perspektivenwechsels. Ihr erzählt dieselbe Geschichte wie einer eurer Mitfinalisten -- aus Sicht einer anderen Figur oder Erzählinstanz.

      Ein Beispiel: Wird die Geschichte eines Piraten erzählt, der am Ende von einem Kopfgeldjäger einkassiert wird, so könntet ihr stattdessen die Sicht des Kopfgeldjägers schildern. Dabei müsst und sollt ihr aber nicht die ganze Geschichte nacherzählen. Vielmehr sollte es Parallelen und mindestens eine Überschneidung geben. Etwa: Der erste Teil eures Textes befasst sich mit der Suche nach dem Piraten. Im Mittelteil laufen dann die Texte zusammen. Nachdem wir die Gefangennahme aus Sicht des Piraten bereits kennen, schildert ihr sie nun aus Sicht des Kopfgeldjägers. Im letzten Teil setzt dann wieder eure eigene Handlung ein, in der der Kopfgeldjäger den Piraten der Marine übergibt. Ihr könnt auch beide Texte erst mit dem Ende zusammenlaufen lassen, solange es dann genügend Stoff für das Zusammenspiel gibt. Im Idealfall sollten mindestens ein Drittel des Textes aus einer gemeinsamen Szene bestehen. Am wichtigsten ist, dass ihr eurem Text eine spürbar eigene Note im Vergleich zum Original verleiht. Dabei müsst ihr aber nichts erzwingen. Wenn sich euer Stil und der Stil des anderen Autors sehr ähneln und ihr dahingehend ungern Experimente wagen wollt, so versucht, Abgrenzungen über die Handlung, die Figuren und deren Perspektive vorzunehmen. Wenn ihr hingegen das Gefühl habt, ein Stilwechsel oder gar ein ganz anderes Genre wären der Schlüssel, dann habt ihr auch dazu das Recht. Wenn ein Text eine auktoriale Erzählinstanz aufweist, warum wechselt ihr dann nicht in die Ich-Perspektive? Usw. Im Grunde gibt es unzählige Möglichkeiten. Von einem Charakter zum nächsten, über eine Verschiebung der Erzählinstanz bis hin zum Genrewechsel. Hauptsache ihr nehmt den vorhandenen Text und nutzt den Perspektivenwechsel für eure eigene Entfaltung. Wie oft habt ihr euch schon beim Lesen eines fremden Textes überlegt, was ihr selbst anders gemacht hättet? Nun, jetzt habt ihr die Gelegenheit! Bedenkt nur, dass sich dieser Wechsel auch inhaltlich auf den Text auswirken soll. Wir wollen z.B. keine reine Nacherzählung einer Prosa in Dramenform. Die Grundpfeiler des ersten Textes müssen zwar gewahrt bleiben (im Beispiel etwa der Pirat, der Kopfgeldjäger und die Gefangennahme), aber ansonsten dürft ihr machen, was ihr wollt.


      Ihr habt wieder zwei Stimmen zu vergeben. Eine davon geht an den Text, der euch handwerklich (stilistisch, sprachlich, Rechtschreibung/Grammatik) am meisten überzeugen konnte. Die andere, gewichtigere Stimme bekommt der Text, der die Vorgabe des Perspektivenwechsels eurer Meinung nach am besten erfüllt hat. Die Umfrage geht bis morgen, den 08.01. um 22 Uhr. Also macht ein letztes Mal von eurem Stimmrecht Gebrauch und entscheidet über das Haupt, das eine Krone trägt. Tragen wird. Ihr wisst schon.

      Nun denn, die letzten Texte des FanFiction-Turniers 2021. Die Orga wünscht viel Spaß. Auf einen runden Abschluss!

      Idyll
      Der köstliche Geruch von zerlassener Butter und das Röstaroma der sich in der Pfanne zusammenziehenden Streifen Speck füllten die kleine, sonnendurchflutete Küche am Hügel oberhalb der malerischen Hafenstadt. Durch das offene Fenster drang der beruhigende Klang der Wellen im Hafenbecken, der sogar das geräuschvolle Brutzeln vom Herd übertönte. Bojan schlug ein Ei in die Pfanne und beobachtete, wie die zähflüssige Masse immer fester wurde und eine schneeweiße Farbe annahm. Das frische Orange, das in dem gleißenden Weiß eingebettet war, ließ das Wasser in Bojans Mund zusammenlaufen. Gerade als er das Gefäß mit speziellen Gewürzen in die Hand nahm, zog etwas an seinem rechten Hosenbein. Er blickte zurück und entdeckte die kleine Kiki, wie sie müde gähnend zu ihm hochblickte, die Augen noch halb geschlossen.

      „Du bist schon wach, Prinzessin? Dann wollen wir doch gleich dein Frühstück zubereiten!“

      Er nahm das Mädchen hoch, gab ihm einen Schmatzer auf die Wange und setzte es in den Hochstuhl direkt am Küchentisch. Mit wenigen Handgriffen stellte er einen kleinen Topf auf den Herd, füllte ihn mit Milch, Haferflocken und Zimt und kochte das Gemisch vorsichtig auf. Zugleich würzte er das Spiegelei daneben mit seinen Kräutern. Der Zimt und die Kräuter vermischten sich mit dem Butter-Speck-Geruch und der salzigen Seeluft und erschufen ein Aromenspiel, das Bojans Nase kitzelte und ihn kurz auflachen ließ.

      „Es riecht mal wieder wunderbar, mein Schatz“, eine junge Frau mit schulterlangen, dunklen Haaren betrat die kleine Küche. Ihre olivfarbene Haut ließ ihre blaugrauen Augen besonders Leuchten, doch was Bojan am meisten an ihr liebte, war ihr strahlendes Lächeln.

      „Guten Morgen, mi corazón! Bitte, setz dich. Die Uevos Silvios sind gerade fertig geworden.“

      Bojan fasste die Pfanne mit Ei und Speck, ließ den Inhalt mit einer flinken Bewegung auf einem Teller landen und stellte diesen schwungvoll auf den Tisch. So schwungvoll er den Teller platzierte, so behutsam half er seiner Frau beim Hinsetzen und rückte den Tisch etwas von ihr weg, weil sie sonst keinen Platz gehabt hätte. Von Tag zu Tag wurde ihr Bauch größer und runder und Belle selbst langsamer und erschöpfter. Doch ihr wundervolles Lächeln verlor sie trotz der Strapazen nie. Bojan küsste vorsichtig ihren Bauch und widmete sich gleich wieder dem Herd. Mit einer großen Kelle schöpfte er den Haferbrei in einen bauchigen Teller und platzierte diesen vor Kiki. Er küsste ihren kleinen Lockenkopf und gab ihr einen Löffel, den sie aber kaum halten konnte, weil sie auf ihrem Hochstuhl schon wieder weggenickt war. Sie mochte zwar nicht sein leibliches Kind sein, aber er liebte sie, als wäre sie es. Zuletzt setzte er sich selbst an den Küchentisch, atmete kurz durch, und genoss das Kunstwerk aus Aromen und dem Anblick seiner Liebsten, das sich vor ihm eröffnete. Wie herrlich sein Leben doch war.

      Der junge Mann nahm die Zeitung zur Hand. Seine Frau war gerade damit beschäftigt, die kleine Kiki zu wecken und sie zum Essen zu motivieren. Bojan überflog die Schlagzeilen. Es stand nichts wirklich Interessantes geschrieben und er wollte die Zeitung schon zur Seite legen, als ihm mehrere Blätter in den Schoß fielen.

      „Was ist das, Schatz?“

      Bojan warf einen Blick auf das gelbstichige Pergament.

      „Ach, nur ein paar neue Steckbriefe.“

      Er blätterte durch die Poster. Bei manchen Namen musste er kurz schmunzeln, kannte er sie doch noch aus seinem früheren Leben, bis er plötzlich bei drei Steckbriefen innehielt. Belle bemerkte, dass ihr Mann ruhig wurde. Sie wandte sich von Kiki ab, die mittlerweile aufgewacht war, aber den Haferbrei lieber in ihren Haaren verteilte, als ihn in ihren Mund zu befördern.

      „Was ist los?“

      „SIE HABEN ES TATSÄCHLICH GESCHAFFT!“, freudig lachend sprang Bojan von seinem Sessel auf. Mit stolz geschwellter Brust legte er die drei Blätter vor seiner Frau auf den Tisch.

      Viktor ‚das weiße Schlachtross‘ Lambrosius, 97.000.000 Berry
      ‚Dreieinhalbfinger‘ Oscar, 70.500.000 Berry
      ‚Casanova Chef‘ Silvio, 69.000.000 Berry

      „Das ist doch deine alte Crew?“, Belle wirkte beunruhigt.

      „Mach dir keine Sorgen! Das sind großartige Nachrichten! Endlich haben sie sich einen Namen auf dieser Welt gemacht. Davon träumt jeder Pirat, glaube mir!“

      „Ich bin nur froh, dass dudiese Träume nicht mehr verfolgst“, zart lächelnd streichelte die Frau ihren Bauch.

      „Ich hätte es sowieso nie so weit gebracht. Ich war ein lausiger Pirat“, Bojan hielt erneut inne. „Hier bin ich zuhause, mi corazón“, er küsste noch einmal den Bauch der jungen Frau und lächelte sie an. Doch sein Lächeln fühlte sich komisch an. Es fühlte sich unaufrichtig an. Bojan nahm die drei Steckbriefe und verließ ohne ein weiteres Wort das Haus.

      Ich war ein lausiger Pirat. Das war ich wirklich. Wie oft ich meine Bande in Schwierigkeiten gebracht habe.

      Bojan schlenderte gedankenversunken über den schmalen Trampelpfad in Richtung Strand. Das Salz in der Luft wirbelte Erinnerungen an alte Tage in ihm hoch. Er setzte sich und ließ seine Finger durch den Sand gleiten.

      In Alabasta hätte ich die Bande fast in den Ruin getrieben. Ich hatte nie ein besonders glückliches Händchen. Und dass ich dem Glücksspiel so verfallen würde, hätte ich selbst nicht gedacht. Mich zum Schatzmeister zu machen war eine der wenigen schlechten Entscheidungen, die Vik getroffen hatte. Plötzlich war das Geld futsch. Aber Vik hat mich vor den anderen verteidigt. Er ist einfach der beste.

      Seine Erinnerungen trugen den ehemaligen Piraten weiter. Er zog sich die Schuhe aus und ging im seichten Wasser in Richtung Hafen. Die Wellen verwischten seine Spuren. Er spazierte durch die Straßen, die dunklen Seitengassen aber mied der junge Mann.

      ‚Dreieinhalbfinger‘ Oscar. Bojan lachte verlegen. Den Spitznamen hast du wohl mir zu verdanken? Wie genau das ablief, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Verdammter Alkohol. Ich weiß nur noch, dass Pete blutig vor mir auf dem Boden lag. Sie hatten uns gewarnt, dass Jaya ein hartes Pflaster sei, aber wir zwei wollten es nicht glauben. Gerade als mich der Fremde angreifen wollte, war Oscar zur Stelle und vertrieb ihn irgendwie. Dabei hat er wohl seinen Finger verloren. Der andere war schon davor zur Hälfte ab. Pete würde bestimmt noch leben, wenn ich nicht gewesen wäre.

      Ein Kloß bildete sich in Bojans Hals. Tränen stiegen in seine Augen. Ohne es zu bemerken, erreichte er das Ende des Kais. Da lag ein Boot. Der Eigentümer war nicht zu sehen. Die Nussschale war nur schlecht vertaut, aber einwandfrei seetauglich. Eine kräftige Windböe fuhr durch sein Haar.

      Ist das ein Zeichen? Die See… sie ruft mich? Vik, Oscar, Silvio, kann ich euch noch einholen?

      Bojan blickte über die Wellen zum Horizont, ein Kribbeln durchfuhr seinen Körper. Er wollte hinaus. Hinter den Horizont. Dahin, wo seine Freunde waren. Dann sah er zurück ins Hafenbecken. Dort machte er die große Marine-Statue am Platz aus. Die Möwe auf dem Kopf des steinernen Marine-Soldaten war kopfüber montiert. Bojan musste lachen.

      Das war die Nacht, in der wir drüben in der Höhle am Kap gefeiert haben. Ich bin mit Vik und Silvio hierher, wir konnten uns diesen Spaß einfach nicht entgehen lassen. Und das war die Nacht, in der ich Belle zum ersten Mal sah. Sie hatte uns bei unserem Streich erwischt und dann hat es mich erwischt. Diese Augen, die mich erst streng ansahen und dieses Lächeln, das dann über ihre Lippen huschte. Ich war ihr sofort erlegen. Vik und Silvio wussten natürlich gleich, was los war. Sie luden sie zu unserer Feier ein und Vik fädelte dann auch noch ein, dass wir uns am nächsten Tag wiedersahen. Silvio bereitete mir für unser Picnic sein ‚Herzensbrecher Deluxe‘ Menü zu. Und sie überredeten mich, dass ich bei ihr bleiben sollte.

      Bojan blickte sich nostalgisch um. Er dachte an Belle und Kiki. Er sah die kleine Hütte oben am Hügel und sein Fernweh war wie weggewischt. Mit einem zufriedenen Lächeln, einem aufrichtigen Lächeln spazierte Bojan wieder nach Hause, in sein perfektes Idyll.


      ***

      Der köstliche Geruch von zerlassener Butter und das Röstaroma der sich in der Pfanne zusammenziehenden Streifen Speck füllten die kleine, sonnendurchflutete Küche am Hügel oberhalb der malerischen Hafenstadt.

      Plötzlich regte sich etwas in der Luft. Bojan konnte nicht mehr blinzeln. Es bildete sich ein Strudel in der Luft direkt vor dem ehemaligen Piraten. Er spürte wie seine Augen tränten, salziges Entsetzen rann seine Wangen herab. Bojan fixierte den fesselnden Malstrom und der Malstrom blickte zurück. Wessen Augen waren das? Oscars? Sie verschwanden wieder, an ihrer Stelle bildeten sich Formen und Farben, jenseits jeglicher Vorstellungskraft. Krampfadern durchzogen Bojans Gesicht, Schaum bildete sich vor seinem Mund. Wie von einer höheren Macht gesteuert, wanderte die Hand des Mannes zur Küchenschublade. Sie fasste ein Messer. Ein Lächeln zierte sein Gesicht.
      Unter schwarzen Flügeln
      Aus eigenem Antrieb verfasse ich diese Zeilen. Freiheit bestimmt mein Handeln, auch wenn es wohl mein letzter selbstbestimmter Lebensakt sein wird. Gewinner schreiben die Geschichte, so heißt es. Nun, diese Aufzeichnungen werden von einem Verlierer gefertigt. Vielleicht dem größten Verlierer aller Zeiten. Die Revolution war zum Greifen nahe gewesen.
      Ein finales Duell direkt vor den Toren des Höllenlandes Mary Joa. Ein letztes infernales Gefecht um die Welt vor den drakonischen Zwängen der Weltaristokraten zu bewahren. Himmelsdrachen schimpfen sie sich mittlerweile. Ein blasphemischer Titel, waren sie doch so nah am Himmel wie der Meeresgrund und ihr Auftreten so furchteinflößend wie das einer verwelkten Sonnenblume.
      Ihr Egoismus, ihre Gier und ihre Skrupellosigkeit kannte jedoch keine Grenzen. Es gab nur eine Herrscherin die ich in diesen Zeiten respektierte: Nefeltari Vivienne. Sie hatte sich gegen das falsche Regime gestellt, gegen die Ungerechtigkeit. Sie hatte die dunklen Zeichen erkannt und mir als einzige Gehör geschenkt, während ihresgleichen mich nur belächelt hatte. Sie hatte sich uns angeschlossen, eine fatale Entscheidung. Auch ihr Volk litt nun unter dieser Entscheidung. Man konnte nicht zulassen dass sie sich von der Einheit löste. Sie wurde mundtot gemacht und ihr Volk als Kanonenfutter missbraucht.
      In der finalen Schlacht sollte ihre Gefolgschaft in der ersten Reihe stehen. Zweifellos hatte man diese Entscheidung mit falscher Ehre begründen und den Kriegern Versprechungen über Ruhm und Glanz machen. Das Ziel der bewussten Platzierung war jedoch unmissverständlich die völlige Vernichtung der alabastischen Streitkräfte. Es konnte kein Widerstand geduldet werden. Dafür würde Im sorgen, dieser eifersüchtige Tölpel. Doch genug von meinem kleinen Bruder, er verdient keiner Erwähnung.

      Ich erkannte die Angst in den Gesichtern der vordersten Front und doch musste ich angreifen. Wir konnten nicht anders. Konnten nicht die Liebe zu Vivienne und ihrem Volk höher gewichten als die Freiheit für alle. Sie mussten sich ergeben oder sich den Konsequenzen stellen. Unbewaffnet waren die meisten. Als sie angsterfüllt die Flucht ergreifen wollten, wurden sie aus den eigenen Reihen abgeschlachtet. Von sogenannten Verbündeten der unheiligen Streitmächte. Die Bezeichnung Sklaven hätte es eher getroffen. Ihnen wurde die Freiheit versprochen wenn sie wenigstens einen von uns mit in den Tod reißen konnten.
      Wir hatten es unzählige Male mit Worten versucht. Mit Friedlichkeit und Beschwichtigungen. Diese Zeiten waren vorbei. Es gab kein zurück mehr.
      Als wir das Schlachtfeld betraten war uns bewusst, dass viele von uns diesen Tag nicht überleben würden. Teufel nannte man uns, Menschen waren wir. Als letzten Ausweg hatten wir die Früchte gegessen. Nie hätte es soweit kommen sollen, doch sie waren vom verheißungsvollen Baum gepflückt worden. Eine Tat die noch weit über diesen Tag hinaus ihre Wurzeln schlagen sollte. Doch die Kräfte mit denen wir ausgestattet wurden, glichen unsere Unterlegenheit in Kampfkraft aus.
      Mit uns betraten nun die Elemente, tierische Stärke und magische Fähigkeiten das Gebirge. Orkanwinde, Vulkanausbrüche, Dschungelwucher, künstliche Thundra und Feuerstürme. All dies und noch mehr brachten wir ihnen. Der Himmel kaum sichtbar neben legendären geflügelten Kreaturen. Phönix reihte sich an Drache und Pegasus. Der Boden bedeckt von Wolf, Tiger und Dinosaurier. Wir brachten Mythen, wir brachten Legenden, wir brachten Tod.
      Weder Held noch Bösewicht, wir waren Menschen.
      Noch bevor die ersten Schwerter gekreuzt wurden, noch bevor wir eine Chance hatten die Gegenseite ein letztes mal zu überzeugen, konnte man über das gesamte Schlachtfeld eine schlangenzüngelnde Falschheit vernehmen:

      „„Männer, Krieger, Helden! Die Zeit ist gekommen! Ihr, die ihr dem Ruf der großen Könige der Welt gefolgt seid, macht euch bereit! Unzählige Schlachten habt ihr bereits für das Gute geschlagen und heute ist der Tag der Entscheidung! Die Teufel sind auf dem Weg hierher…“

      Dioklit der Falsche. Dioklit der Heuchler. Seine Schandtaten waren auf der gesamten Welt bekannt. Einst hatte er mir an der Seite gestanden. Doch er hatte mein Vertrauen ausgenutzt, es missbraucht und sich an Im verkauft. Sein Lohn eine falsche Freiheit. Als ich ihn sah konnte ich unsichtbare Ketten erkennen, die bis zum Höllenschloss reichten. Eine Marionette, mehr nicht. Einer von vielen Freunden die ich an Macht- und Geldgier verloren hatte.
      Und dennoch entfachte seine Rede ein Feuer in den versammelten Kriegern. Doch war es Motivation oder Angst die Dioklit geschürt hatte? Der Unterschied für dieses finale Gefehct wohl egal. Ich erkannte es in den Blicken der Schlachtreihen vor mir. Indoktriniert, erpresst, erzwungen. Kaum jemand war freiwillig hier um sein Land zu verteidigen wie es zuvor propagiert wurde. Die meisten wussten nichtmal, dass sie ihr Land mit ihrer Abwesenheit am besten geschützt hätten. Das einzige was sie hier am heutigen Tag verteidigten war Diktatur und Unterjochung.
      Ich konnte nicht anders, als eine Träne für sie zu vergießen. Sie waren ein großes Bauernopfer. Der Krieg wurde auf dem Rücken der ärmsten und schwächsten ausgetragen. Ich kann mich selbst nicht von dieser Sünde freisprechen, wieviele meiner Wegbegleiter hatte ich nun schon für meine Zwecke verheizt? Ich fühle mich im Recht, doch wer tut das schon nicht?
      Wir mussten gewinnen und dafür taten wir alles. Ich sah wie einer der Freiheitskämpfer sengende Magma über einer Gruppe Bogenschützen ergoss. Schrille Schmerzensschreie gefolgt von wirren Wimmern erfüllten die Luft. Mein Blick fiel weiter auf einen gigantischen Bären, welcher Soldat für Soldat zerfetzte und durch die Phalanxen des Feindes polterte.
      Geflügelte Gestalten stürzten aus der Luft in die Mengen und griffen gezielt die erhöhten Bogenschützen an.
      Es sah gut aus für uns. Ich konnte meinen Blicken kaum trauen, doch die Freiheit war zum Greifen nahe. Der Vorhang lichtete sich. Die Zeiten der Unterdrückung nicht mehr omnipräsent. Vereinzelt schlugen sich die Soldaten auf unsere Seite, erkannte die Falschheit ihrer Herren. Ein Lächeln kämpfte sich an die Oberfläche meines gezeichneten Gesichtes. Den Fröhlichen nannten sie mich. Ein Spitzname, den ich nur allzu selten verdiente.

      Doch die Fröhlichkeit sollte nicht lange andauern. Denn nun schritt Sie auf das Kampffeld und alles änderte sich. Die Atmosphäre unter den Kämpfenden schlug um. Durch die bloße Anwesenheit der Blonden Schönheit drohte sich das Blatt wieder zu wenden.Sphinx, Sirene, Succubus! Dämonin der niedersten Art! Ihre manipulierende Aura erfüllte das Schlachtfeld. Reihenweise fielen meine Kameraden in Ohnmacht. Einige wenige hielten sich auf den Beinen, andere schlugen die Arme über den Köpfen zusammen und beteten in sich hinein. Ihre Schönheit so atemberaubend wie ihre Bosheit. Die blaue Brustplatte so strahlend, dass sie blendete.
      Eine pechschwarze Möwe, eine Abscheulichkeit sondergleichen, landete auf dem Arm der Kreatur. Sie glich mehr einem Raubvogel und starrte mir direkt in die Augen. Als sich unsere Blicke trafen, fühlte sich an, als würde sie mein Innerstes erblicken und es zerquetschen.

      „Für die Freiheit!“

      Die ausgesprochenen Worte lösten einen Brechreiz in mir aus. Die Heuchelei und die Scheinheiligkeit kannte keine Grenzen. Und doch zeigten die Worte ihre Wirkung. Der Feind, von falscher Motivation beseelt, sammelte sich erneut.
      Die schwarze Möwe stieg schrill kreischend in die Luft empor und seine Meisterin färbte sich ebenso pechfarben. Die Dämonin griff mitten in die Magma meines Freundes und erwürgte ihn vor meinen Augen. Ich erkannte den Schriftzug auf ihrem Umhang, blanker Spott für all unsere Pläne.
      Gerechtigkeit? Ein Mary Joa in Flammen, das wäre gerecht.
      Über mir wurde der Himmel schwarz, gänzlich bedeckt durch schwarze Pfeilbolzen. Noch bevor ich eine Warnung aussprechen konnte, wurden meine geflügelten Freunde vom Himmel gepflückt. Ein noch brennender Phönix schlug wenige Meter vor mir auf dem Boden auf und erlisch. Der Widerstand wurde größer und größer, unsere Reihen dünnten weiter aus.
      Die Freiheit rückte wieder in weite Ferne, der Vorhang schob sich erneut verklärend vor die Bühne.
      Ich schrie zum Rückzug. Die Gefallenen wurden zurückgelassen, eine Schande, welche ich mit in mein Grab nehmen werde. Ein letzter Blick in die Augen der unbekannten Frau. Ob sie wusste, dass sie durch ihr Auftreten ein Zeitalter der Tyrannei eingeläutet hatte?

      Ich schreibe diese Zeilen ohne Hoffnung, ohne Mut. Wer sie liest, der soll wissen: Die wahre Geschichte ist auf der gesamten Welt verteilt. Auch diese Zeilen sind nur ein Bruchteil dieser Wahrheit. Zu Gefährlich wäre eine einzelne Botschaft, zu waghalsig eine einzelne Örtlichkeit. Wer das Mosaik zusammensetzt und die Erzählungen entschlüsselt, der wird mir wieder neue Hoffnung schenken. Ich liege in selbstauferlegten Ketten, doch setze mich frei und ich werde erneut für die Freiheit kämpfen.

      - Joy Boy
      Anno Maris ???
      Kinder der Wüste
      Sachmet festigte ihren Stand und schloss die Augen, während die Sonne ein letztes Mal ihre Strahlen mit brachialer Gewalt durch den pechschwarzen Wolkenhimmel jagte. Ein ferner Abschiedsgruß aus ihrer Heimat, der die karge Felslandschaft zu entflammen schien. Die Anspannung schnürte ihr die Kehle zu. Der auffrischende Wind umspielte Strähnen ihrer blauen Haare. Jemand legte ihr eine kräftige Hand auf die Schulter, doch sie weigerte sich für einen flüchtig-unendlich langen Augenblick, die Augen zu öffnen. Sie wollte die Verantwortung nicht tragen für all das Leid, welches ihnen bevorstehen würde. Hätte es keinen anderen Weg gegeben?
      »Es wird Zeit, meine Herrin«, ermahnte sie der tiefe Bass ihres obersten Generals. Widerwillig schlug Sachmet die Augen auf, während der matte Onyx ihrer Iriden mit resigniertem Blick die Szenerie zu begreifen suchte.
      Wie hölzerne Seeungeheuer schaukelten die Schiffe der feindlichen Streitmacht Planke an Planke in der trügerisch ruhigen See. Ihre schwarzen Segel hundertfach zu bedrohlichen Türmen aufgebauscht. Manche zierten Totenköpfen; in prophetischer Weitsicht das Leid porträtierend, welches sie alle ereilen sollte.
      Der General suchte noch einmal ihren Blick. Entmutigt seufzte Sachmet auf, schritt zur provisorisch angefertigten Wallanlage und versuchte die Fassung zu bewahren. Sie wusste, dass es zu spät war, ihre Entscheidung und den Entschluss ihres Vaters zu revidieren. Was war ihr Leben, das Leben dieses Regiments im Vergleich zu einem Leben ohne Ketten?
      »…Die Teufel sind auf dem Weg hierher. Sie kennen keine Gnade. Ihr Ziel ist unser Heiligtum Mary Joa, sind unsere geliebten Könige. Ihr wurdet auserkoren, um dieses sinistre Heer aufzuhalten…«, schallten die frommen Lügen zu ihnen herüber. Sachmets Finger bohrten sich voll Abscheu in die hölzernen Barrikaden. Doch dann erblickte sie sie. Dutzende Männer und Frauen, die ihre Köpfe erhoben hatten und ihr direkt in die Seele blickten. Sie – Sachmet, Prinzessin des hoffentlich bald unabhängigen Königreichs Alabasta — war ihr Anker, ihre Zuversicht und ihr Leitstern. Ein letzter Atemzug, um ihre Zweifel auszuräumen. Mit Schicksal in der Stimme brüllte sie: »Einst verließen wir das Dach der Welt, um dem Ruf unseres Herzens zu folgen. Es führte uns zu den Gefilden, in denen majestätische Löwen durch Savannen streifen und der Ibis im ewigen Kreislauf über den goldenen Dünen seine Kreise zieht. Einst verließen wir das Dach der Welt, um endlich frei zu sein. Doch heute sind wir zurückgekehrt in unsere alte Heimat. Zurückgekehrt, um ein letztes Mal Seite an Seite mit unseren einstigen Verbündeten zu stehen. Tiefe Schatten liegen über der freien Welt. Die Schatten des Teufels aus dem verbotenen Königreich! Lassen wir diese Kreaturen der Finsternis unseren sonnengetränkten Stahl schmecken! Auf dass die Kinder der Wüste ewig leben!«

      Obwohl sie sich selbst nicht glaubte, schrie sie die Worte voller Inbrunst. Gleichzeitig erfüllte ein ohrenbetäubendes Grollen die Ohren der Prinzessin. Im ersten Augenblick dachte sie, es wäre ein Gewitter, aber da täuschte sie sich. Es waren die Soldaten des Wüstenreichs, welche nun ebenfalls ihre mit fächerigen Klingen besetzten Waffen zückten und in die Mittagsstunde hinein grölten. Beinahe als Antwort auf ihren Kampfschrei ertönte das feindliche Heer. Nicht minder laut und überzeugt, aber angetrieben von blinder Zerstörungswut.

      Mit einer agilen Drehung streckte Sachmet gleich drei ihrer Angreifer nieder. Ihr edelsteinbesetzter Säbel schnitt mit Leichtigkeit durch die Leiber ihrer Feinde. Dennoch schien ihr Unterfangen uferlos zu sein. Jeder gefallene Gegner wurde fast wie durch Zauberhand ersetzt, während ihre eigenen Reihen immer mehr ausdünnten. Die Prinzessin Alabastas hatte gerade in die leeren Augen eines Gefallenen geblickt, als ein Kälteschauer ihren Körper durchfuhr, der nicht vom eisigen Regen und dem Heulen des Windes herrührte. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Etwas bahnte sich seinen Weg durch die feindlichen Heerscharen. Gehüllt in Dunkelheit und Verzweiflung. Der großgewachsene Mann ritt langsam durch die Reihen seiner Untergegebenen. Das pechschwarze Pferd schnaubte bedrohlich und seine Nüstern schienen Luft giftig wie Galle auszustoßen.
      Unbeachtet seiner eigenen Heerscharen trampelte der Schwarze Reiter über die gefallenen Leichname der Soldaten. Er hatte sich an die Spitze des Heeres direkt unter den hohen Torbogen gestellt. Eine Stimme kälter als Eis schallte über das Schlachtfeld. Sachmet klammerte sich mit verschwitzten Händen an ihren Säbel. Was hatte sie erwartet? Dass der dunkle König nicht seinen obersten Herold vorschicken würde? Den Schlächter der Grandline.

      »Ihr Narren! Mein Herr schickt den Verteidigern Mary Joas seine durchlauchtesten Grüße im Angesicht eurer bitteren Niederlage! Noch mögt ihr voll naiver Hoffnung und falschen Stolzes sein, die euch wie ein Geschwür eingepflanzt worden sind. Noch mögt ihr denken, ihr könntet dem dunklen Herrscher Widerstand leisten. Doch da irrt ihr euch! Das Einzige, was zutrifft ist die Zuversicht, die ich euch geben kann. Gebt euren Widerstand auf und lasst mich und meine Truppen in Mary Joa einziehen. Schont eure Kinder, Frauen und Männer vor dem qualvollen Schicksal des Todes. Gebt euch freiwillig in die Hände meines Herrschers, entsagt euren falschen Göttern und er wird euch das Leben schenken. Anderenfalls werden meine Truppen die Heilige Stadt niederrennen und ich werde persönlich jeden niederstrecken, der sich darin befindet. Egal ob Kind, Frau oder Greis!«
      Eine unerträgliche Stille breitete sich aus und Sachmet fixierte die Gesichter der Männer und Frauen, die teilweise verängstigt, teilweise trotzig den Worten des Schwarzen Reiters gehorcht hatten. Es erfüllte sie mit unergründlichem Stolz, als sie erkannte, dass keiner von ihnen bereit schien, den Forderungen des Feindes nachgeben zu wollen. So wagte sie einen Schritt nach vorn. Hinaus aus der grauen Masse und dem Schutz der Gruppe. Sie allein stand nun dem Herold des Teufels gegenüber und ihre Stimme ertönte und sie war erfüllt von Wärme und Zuversicht, bereit, die Kälte und Verzweiflung, die der Schwarze Reiter gesät hatte, zu vertreiben.
      »Du nennst uns Narr?!«.
      Sachmet schnaubte verächtlich, während die scheinbar gesichtslose Kapuzengestalt den Kopf zu ihr wandte.
      »Du, dessen Hände nur Leid gebären? Der willkürlich über Leben und Tod zu richten scheint? Richte deinem Meister aus, dass wir seine Forderung dankend ablehnen. Die Stadt wird verteidigt werden, bis das letzte freie Lebewesen seinen Odem ausgeatmet hat.«
      Wieder diese unerträgliche Stille, in der sich die beiden gegenüberstanden. Sachmet hatte das Gefühl, dass es so leise geworden war, dass jeder in der Stadt ihren Herzschlag hören konnte, der in ihrer Brust raste. Plötzlich scharrten die blutverschmierten Hufe des Pferdes über den gepflasterten Steinboden und ein höhnisches Flüstern echote als Antwort über das Schlachtfeld.
      »Dann hast du gerade dein Leben und das der Stadtbewohner verwirkt, Wüstenkind!«
      Den Worten folgte ein markerschütternder Kampfschrei. Der schwarze Herold schwang sich von seinem Ross und es knirschte laut, als die metallenen Beinschienen auf dem Boden aufsetzten.
      Mit gehobenem Schwert stürtzte er auf Sachmet zu. Um sie herum brachen die zwei Wellen ebenfalls aufeinander. Die Schergen des Herolds waren ihrem Heerführer gefolgt und auf die Verteidiger zugeströmt, die nun wieder zu kämpfen begannen.

      »Gibt es wirklich keinen anderen Ausweg? Uns in den Dienst der Dämonen stellen, vor denen wir einst geflohen sind, Vater? Lieber würde ich sterben, als mich unter ihr Banner zu stellen!«
      »Sachmet«, setzte der greise Mann an und schenkte ihr ein mildes Lächeln, »die Welt schwarz und weiß zu sehen, ist Privileg und Fluch der Jugend. Ich werde es dir weder als dein König befehlen noch als dein Vater darum bitten, aber ich hoffe sehr, dass du meiner Entscheidung nicht im Weg stehen wirst. Alabasta brauch dich. Sie brauchen deine Stärke. Auf dem Schlachtfeld und in ihren Herzen!«

      Die goldenen Klauen ihrer verwandelten Pranken schlugen ein letztes Mal verzweifelt nach den wabernden Konturen des lebendigen Schattens. Sie atmete schwer. Blut tropfte von den animalischen Reißzähnen. Ächzend fasste sie sich an die Stelle, an der die gezackte Klinge des Herolds ihre Flanke durchbohrt hatte. Obschon sie selbst ein Zwitterwesen aus Löwin und Menschenfrau, den Naturgesetzen strotzend, betrachtete sie irritiert die bizarre Gestalt ihres Widersachers. Ein formloser Körper gehüllt in einen Strudel aus Dunkelheit. Jeder ihrer Angriffe war vom finsteren Moloch verschluckt worden, als hätte er niemals zuvor existiert.
      »Ich werde meinem König berichten, dass die Tochter des Wüstenreichs ehrenvoll gestorben ist«, hauchte die eiskalte Stimme des Herolds zu ihr herüber. Sachmet lächelte und wischte sich, mittlerweile bereits entkräftet zu Boden gesunken, die blut- und schweißgetränkten Haarsträhnen aus dem Gesicht. Innehaltend legte ihr Widersacher daraufhin seinen Kopf schief.
      »Du lächelst im Angesicht deines Todes?«
      Etwas an seinem Tonfall irritierte sie. Etwas, was sie nicht greifen oder verstehen mochte. Doch Sachmet schwieg. Sie schloss die Augen. Bereit, den Tod zu begrüßen, der sie zurück zu den goldenen Savannen ihrer Heimat geleiten würde – doch sie lebte. Der Herold war wortlos an ihr vorbeigegangen und hatte ihr Leben verschont. Ein Rätsel, welches sie erst viele Jahre später entschlüsseln würde.


    • Idyll

      Bei diesem Text bin ich ein wenig unschlüssig, ob die Themenvorgabe bzw. die Prämisse dieser Runde tatsächlich eingehalten wurde. Das ist grundsätzlich schade, da ich der Geschichte ansonsten sehr viel abgewinnen kann und mich die Wahl des Textes auch gefällt.

      Der Text gebärdet sich für mich wie eine Art Epilog zu Wahnsinn und weniger wie ein Spin-Off. Gerade mit dem Ende habe ich mich an die letzte Szene eines Horrorfilms erinnert gefühlt, wenn der adrenalingeladene Rausch vorbei ist und der Zuschauer mit einem letzten Magenschwinger aus der Handlung entlassen werden soll. Es gibt kein Entkommen, das Böse ist unbarmherzig, die Menschheit ist verloren. Solche Botschaften kennen wir aus dem Genre zuhauf, sodass es auch für den Text aus der letzten Runde passend erscheint. Dabei scheint zunächst alles so idyllisch für Bojan, den schlechten Piraten und guten Ehemann. Der Autor beweist mMn ein schönes Händchen für die kleinen Dinge im Leben, wie Slice-of-Life-mäßig aus dem friedlichen Hausleben des Protagonisten geschildert wird. Gleichzeitig greift der Text wunderbar das Original wieder auf, indem bereits erwähnte Abenteuer aus einem neuen Licht geschildert oder ausgebaut werden. In dieser Hinsicht war der Perspektivenwechsel also durchaus erfüllt, obschon die geschilderten Situationen eigentlich kein Teil der Haupthandlung waren.

      Was mir am Ende so zusagt, ist die Verbindung zum kosmischen Horror, aus dessen Quelle der Ursprungstext bekanntlich reichhaltig geschöpft hat. Viele Geschichten des Genres spielen mit der Idee einer Art telepathischen Verbindung zwischen sensitiven oder sonst wie verbundenen Menschen. Neurosen, Fieberwahn, kollektiver kultischer Wahnsinn. In diesem Sinne fand ich das Ende sehr stark und konsequent. Ob der arme Bojan nun gegen sich selbst oder seine Familie das Messer erhebt, lässt der Text zwar offen, doch beide Möglichkeiten wären grauenhaft und die Vagheit steht diesem ansonsten sehr geradlinigen Text sehr gut. Fraglich bleibt für mich dennoch, ob der Text die Vorgaben erfüllt hat. Zwar findet zweifellos eine Überschneidung statt, einen tatsächlichen Perspektivwechsel sucht man jedoch vergebens. Zwar wieselt sich der Autor so ein bisschen mit den Erinnerungen und der letztendlichen Heimsuchung durch, aber im Florian Triangle landen wir dennoch nicht. Ich weiß nicht. Ich möchte dahingehend das Urteil nicht fällen, da wir die Themenstellung bewusst offener gehalten haben. Soll jeder Leser für sich selbst entscheiden.^^

      Insgesamt hat mir der Text gefallen, hauptsächlich durch die heimeligen Passagen und die herrlich piratigen Erinnerungen, die das Original wunderbar ergänzen. Leider fehlt mir dafür ein klarer Perspektivwechsel, wie ich ihn mir gewünscht hätte. Ansätze oder...alternative Lösungen waren allerdings vorhanden, sodass ich mich da nicht festbeißen möchte.

      Unter schwarzen Flügeln

      Glaube, einen sprichwörtlicheren Perspektivwechsel gab es in dieser Runde nicht. :D
      Der Spieß wird schlechtweg umgedreht und der imposanten Heldensage über die gerechten Verteidiger Mary Joas wird der letzte Aufstand gegen die unterdrückerischen Väter und Mütter der kommenden Weltregierung entgegengesetzt. Wir wissen bereits aus dem Manga, wie die Marine und Weltregierung die Geschichte der Welt zu ihren eigenen Zwecken umschreibt oder geradeheraus löscht, weshalb dieser Gegenentwurf zum propagandistischen Ursprungstext voll auf Linie ist. Generell arbeitet der Text mit vielen kleinen und großen Referenzen zu OP, aber auch zu den antiken Quellen, die auch schon das Original eingebaut hat. Vivienne, Joyboy.

      Wirklich stark fand die die Umkehrung bei der großen Kriegerheldin, die hier folgerichtig als metzelnde Furie dargestellt wird. Tatsächlich würde mich ihre Rolle in dem Ganzen doch stark interessieren. Nicht, dass ich das von diesem Text erwartet hätte. Es sprich vielmehr für den Text sowie das Original. In beiden Geschichten werden uns gegensätzliche Interpretationen derselben Gegebenheit aufgetischt und auch wenn wir als Leser gewillt sind, den Feinden der Regierung eher Glauben zu schenken, so verbürgt sich die Wahrheit oft in dieser schummrigen Grauzone zwischen beiden Polen. Daher hätte ich nicht schlecht Lust, eine dritte Version aus Sicht der ominösen Unbekannten zu lesen. Wer ist sie? Welche Rolle spielt sie in diesem Krieg und warum?

      Fragen wie diese muss der Text gewiss nicht beantworten. Dafür bietet er genügend andere Kontrastmomente. Von den titelgebenden schwarzen Flügeln, der vermeintlichen Monsterarmee als verschworene Gemeinschaft mit übernatürlichen Kräften und der Darstellung des Haki als grausames Werkzeug. Musste bei der Szene richtig lachen, immerhin regen wir uns aktuell selbst genug über die "Allzweckwaffe" Haki auf. :D
      Kritikwürdig fand ich Kleinigkeiten. Buchstabendreher und generelle Flüchtigkeitsfehler, ebenso etwas ungelenke Ausdrücke. Bei der "blonden Schönheit" z.B. hätte ich mir eine nuanciertere Einführung gewünscht. Die diversen Beschimpfungen als Succubus und Dämonin fand ich sehr gut, wohingegen diese plumpe Umschreibung für mich etwas male-gazy rüberkam. Da wäre mMn mehr drin gewesen, indem man ihre äußere Schönheit vielleicht mit ihren Taten oder ihren Handlungen kontrastiert. Etwa, indem man ihr blondes Haar mit blutbespritzten Gold vergleicht oder ihre schönen Gesichtszüge als im Kriegsgetümmel verzerrt. Irgendwie sowas.

      Davon ab aber ein, wie gesagt, passender Text mit sehr eindeutiger Umsetzung der geforderten Prämisse. Auch schön episch, wenn man das so sagen darf, und mit den diversen Verweisen zum Hauptmanga der Bezeichnung als FF würdig.

      Kinder der Wüste

      Auch dieser Text widmet sich dem Epos der Schlacht von Gut und Böse, wählt aber einen persönlicheren Weg über eine Identifikationsfigur. Das gefällt mir grundsätzlich sehr gut, zumal die dargestellte Sachmet angenehm unaufgeregt dargestellt wird. Sie ist keine übermenschliche Kriegerin oder glanzvolle Königin von holder Anmut, sondern eine Kriegerprinzessin im Dienst für ihr Volk und ihr Land. Insofern behagte mir sogar das Ende, als sie droht zu verlieren. Wäre sie zu brachialen Machtdemonstrationen imstande oder hätte den Herold des dunklen Fürsten der dunkelsten Dunkelheit besiegt, wäre sie vermutlich direkt in einem Atemzug mit der blonden Naturgewalt genannt und verklärt wurde. So bleibt die Geschichte realistisch, da sie einerseits Teil der alabastischen Frontkämpfer ist, andererseits aber nicht so besonders, um eigens besungen zu werden.

      Die Prämisse wird erfüllt, logischerweise, und nutzt die veränderte Perspektive ebenso wie der zweite Text für einige Seitenhiebe gegen die WR. Schlug Unter schwarzen Schwingen jedoch einen deutlich kritischeren Ton an, indem die andere Fraktion beleuchtet wurde, nimmt sich der Text des Geschichtsrevisionismus etwas subtiler an. Wurden die Alabaster im Original noch als treueste und mutigste Kämpfer porträtiert, stellt sich deren Opferbereitschaft hier als bloße Zwangsopfer heraus, mit dem sich der Wüstenstaat aus der immanenten goldenen Gefangenschaft in Mary Joa freikaufen will. Gefällt mir extrem gut und beweist einen gewissen Sinn für die Grauzonen, die ich oben erwähnt habe. Sachmet glaubt durchaus an ihren Krieg, allerdings weniger an die WR. Insofern wirkt sie weder wie eine zelotische Regierungssklavin noch wie eine desillusionierte Nihilistin, sondern eine junge Regentin und Generälin, die zwischen zweierlei Übel zu wählen hat.

      Etwas...drüber fand ich vielleicht den Herold des dunklen Lords und all diese doch sehr brechstangenartigen Verweise auf Fantasy-Werke wie Herr der Ringe -- aber andererseits geizte auch das Original nicht damit und auch der zweite Text diese Runde bediente sich derartiger Tropen nicht zu knapp. Zumal Tolkien generell eine solch etablierte Größe in unserem popkulturellen Bewusstsein darstellt, dass unweigerlich jedes annähernd ähnliches Element sofort Assoziationen hervorruft.

      Sprachlich war der Text anspruchsvoll und strotzte vor einem Bewusstsein für die Bedeutung und Ausmaße der beschriebenen Schlacht. Denke, dazu muss gar nicht viel mehr gesagt werden. Und der Autor ist mir gewiss nicht böse, wenn ich an dieser Stelle meine Ausführungen ins Leere laufen lasse. Er weiß, wie ich zu dem Text und dem Stil stehe.^^

      Fazit

      Die drei Texte haben mit gut gefallen und bilden einen würdigen Abschluss für das Finale und das FFT insgesamt. Ich hoffe, die Autoren hatten Spaß mit der gegebenen Aufgabe und blicken mit einem gewissen Stolz oder zumindest der verdienten Zufriedenheit auf ihre Texte. Das Finale war durchgängig interessant, angenehm zu lesen und lesenswert. Als Leser sowie Kommentator sage ich Danke für eure Mühe und euren Einsatz und freue mich bereits darauf, in wenigen Stunden den Gewinner dieser Runde sowie den diesjährigen Champion zu verkünden. Natürlich bevor er in der großen Siegerehrung gewürdigt wird. Das bleibt nicht aus. :D


    • Und damit endet auch die letzte Finalrunde!

      Ich spare mir an dieser Stelle einfach einmal die genaue Punktevergabe, weil es ohnehin keine Rolle mehr spielt (und nicht weil ich Angst vor Zahlen habe!).

      Machen wir es kurz: Gewonnen hat Kinder der Wüste, womit Vexor seinen Triumphmarsch bis ins Finale fortgesetzt hat. An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch an dich!

      Die feierliche Siegerehrung wird in Kürze begangen, sofern ich nicht auf der Tastatur wegratze oder einen Schlaganfall erleide.


    • Finale des Finales! Leider ist meine Zeit knapp bemessen und wird immer knapper, daher ist die Rückmeldung entsprechend kurz... Oder auch nicht, wenn man gar nicht erst dazu kommt ;(
      Erstmal allgemein finde ich es interessant, dass es eine Dopplung gibt^^ Ansonsten habe ich nach einigen Diskussionen bzw. erneutem Lesen der Aufgabenstellung eine bessere Vorstellung bekommen, von der vor allem ein Text profitiert. Aber jetzt genug Vorrede, ich muss jetzt Bo wiederholen.

      Idyll
      Der Text - so muss ich vorneweg leider sagen - leidet doch darunter, dass er die Vorgabe wirklich sehr weit gefasst hat und im Prinzip keinerlei Szenen mit dem Original teilt. Oder sollte ich eher sagen: bei nur zwei Kategorien ist der Text für mich auch nach erneutem Durchlesen der Aufgabenstellung in der wichtigeren Kategorie einfach nicht wählbar.
      Ignoriert man diesen Aspekt, so findet man einen sehr fiesen Text, der einem nach einem so schönen Start mit toller Familienatmosphäre, dem Humor des unfähigen Piraten und den Rückblicken, den Boden unter den Füßen wegreißt. Soll heißen: im Hinblick auf die Stilistik der Vorlage ist das ein wirklich passendes Ende und über die Einordnung ins Genre hat Bo schon mehr geschrieben, als ich überhaupt wissen kann.
      Die Tatsache, dass mich der Text am Ende so mitnimmt ist schon ein eindeutiger Hinweis auf die Güte des Inhalts, selbst wenn ich durchaus merke, dass diese Hoffnungslosigkeit und die Unmöglichkeit des Entkommens vor solchen Mächten schon zu deprimierend finde (und als Erweiterung des OP-Universums weniger glaubhaft finde, als den Wahnsinn des Originals, der "wenigstens" lokal begrenzt war).
      Sprachlich ist mir nichts weiter negativ aufgefallen und ich finde, dass hier alles gut transportiert wird. An sich habe ich das Gefühl, dass es eigentlich nur drei Probleme mit dem Text gibt: die Aufgabenstellung sehe ich nur wenig als erfüllt an (auch wenn mir bewusst ist, dass man da durchaus auch noch argumentieren kann), ich habe anscheinend eine grundsätzliche Problematik mit Texten dieses Genres (also nicht einmal ein Problem mit dem Text, sondern mit mir^^) und die Konkurrenz.
      I'm still upset^^ Guter Job!

      Unter schwarzen Flügeln
      Zuerst hat mich der Text verwirrt bzw. mit einer eher negativen Sicht auf die vorgegebene Aufgabenstellung zurückgelassen. Aber wie mir noch rechtzeitig klar (gemacht) wurde, ist das nur ein Irrtum meinerseits. So finde ich am Ende die Umsetzung dafür äußerst gelungen (was ich vorher abseits des Perspektivwechsels auch schon fand) und habe auch kein Problem mit einer äußerst engen Umsetzung. Letztlich alles subjektiv... Vielleicht ist es zu viel reines Umdrehen, aber ich finde die Idee so passend, dass ich darüber hinwegsehen kann (und es gibt auch genügend Drumherum).
      Wirkte der erste Text (also das Original) noch wie ein propagandistisches (ist das ein Wort?) Heldenepos, dreht dieser Text den Spieß herum und gibt eine Sicht, die vollkommen anders ist. Das passt zu der Thematik des verlorenen Jahrhunderts im Manga und wie die Weltregierung Geschichte unterdrückt. Der Gewinner schreibt die Geschichte und daher ist es naheliegend einen Perspektivwechsel durchzuführen, der die Sicht der anderen Seite präsentiert. Ich würde ja fast sagen, dass ich persönlich glauben würde, dass beide Seiten zu extrem sind, als dass sie stimmen könnten, aber wie ich Oda kenne ist das gar nicht so verkehrt^^ So kann ich auch nachvollziehen, wenn es mir manchmal über das Ziel hinausschießt (unbewaffnete Kämpfer aus Alabasta, eine schwarze Möwe, selbst wenn letzteres ein ziemlich gutes Motiv abgibt) und es entsprechend akzeptieren als Propaganda der Gegenseite.
      Jedenfalls gefällt mir das inhaltlich gut und was den sprachlichen Teil angeht auch oftmals gut, selbst wenn sich hier erstmals in dem Finale öfter als 1-2 Mal Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen haben (verständlich angesichts der Umstände, aber heißt ja nicht, dass sie nicht trotzdem da wären).
      Alles in allem wüsste ich nichts Neues hinzuzufügen, außer: danke für den Perspektivwechsel!

      Kinder der Wüste
      Sicherlich die ausgeglichenste Umsetzung der Vorgabe, was den Sieg in der Kategorie sehr verständlich macht. Ein Perspektivwechsel auf einen Teil der "glorreichen" Armee erlaubt es auch einen deutlich nuanierteren Einblick in das Ereignis zu gewinnen, als es der Blick von Joy Boy im anderen Text in dieser Runde tut.
      Es weiß zu gefallen, dass hier die Abspaltung von Alabasta genauer erklärt wird und ein graueres Bild der Weltregierung gemalt wird. Zudem mag ich eine Königin, die tut, was getan werden muss und das als Realität auch akzeptiert. Ein differenzierter Blick, der in seinem Realismus etwas ist, was man bei Odas Schwarz- und Weißmalerei leider öfter mal untergeht. Gegen Ende finde ich es zwar einerseits als einen netten Wink zu den D.s, bin aber andererseits unsicher, ob ich es glaubhaft finde. Ach egal, was solls. Ich mag es^^
      Wenn es etwas gibt, was ich kritiseren möchte, dann ist es sicherlich der Herold, der für mich irgendwie etwas deplatziert wirkt. Trotzdem funktioniert er meines Erachtens gut als Vehikel, um hier die Gedanken bzw. Positionen der beiden Parteien genauer zu betrachten.
      Mehr will mir im Moment auch gar nicht einfallen, also lobe ich nochmal die sprachlichen Qualitäten des Autors, der sicherlich nicht von ungefähr jede(?) Umfrage dazu gewonnen hat.
      Ein starkes Ende vom verdienten Sieger! Herzlichen Glückwunsch @Vex!

      Insgesamt kann sich jeder der Autoren noch einmal in einem starken Licht präsentieren und die Runde verschafft dem Finale ein wirklich würdiges Ende, wo durchweg alle Texte zu gefallen wussten. Ein lesenswertes Finale, genauso wie ein lesenswertes FFT, welches mir viel Spaß beim Lesen und Kommentieren gemacht hat!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • so da ich es endlich geschafft habe die letzte runde zu lesen schreibe ich meine sicht der dinge ^^

      Idyl

      tja was soll ich sagen ich hab echt keine ahung welchen text der als vorlage hatte , durch Bo und eldrail habe ich es erst leicht ahnen können . deswegen wäre es aus meiner sicht leider nach dem motto thema verfehlt . aber gut halb so wild abstimmen kann ich eh nicht mehr ^^ .
      nehme ich den text einfach als text war ist das wieder eine andere sache .

      den ich fand den text echt klasse , du hast eine super atmosphäre erschaffen , eine tolle idee gehabt wie du diese geschichte erzählen möchtest und am ende hast du uns noch einen cliffhänger gegeben, was will man da mehr.
      von schreibstil war das auch gute arbeit ich konnte den text recht gut lesen und blieb im lesefluss .

      Unter schwarzen Flügeln

      also hier haben wir gleich einen text wo man wirklich erkennt die aufgabenstellung ist erfüllt worden , aber ich wiederhole nochmal mir gefiel idyl trotzdem ^^.
      der text hat mir echt super gefallen und finde das man daraus eine super FF schreiben kann wenn man die zeit und lust hat . ich würde sie lesen

      die idee ist halt echt großartig die sicht von joyboy zuschreiben und den sinn der porneglyhen eine schöne bedeutung zu geben ^^ .
      ich hatte echt spaß bei diesen text und konnte ihn richtig gut lesen und fühlen .

      Kinder der Wüste

      so nun kommt der letzte text dran ^^
      hier wurde auch klar das die augabenstellung erfüllt wurde . ich fand den schriebstil auch sehr angenehm zu lesen was für mich pluspunkte sind .
      der text hat mir auch sehr gefallen und wurde auch sehr schön geschrieben . man wurde auch schön in die handlung gezogen und konnte das geschene gut verstehen und fühen . was einiges über den text aussagt . es war ein schöner abschluss und wenn ich richtig liege war das der sieger text von VEX . na dann hoff ich mal das ihn sein sieg wieder motiviert seine FF weiter zuschreiben haha ^^ .


      ein schönes finale hat sein ende gefunden und mir haben alle texte sehr gefallen. mein favorite wäre aber gewesen unter schwarzen flügeln ^^
    • Also auch wenn das Huhn schon längst gerupft ist versuch ich jetzt hier noch meine selbstauferlegeten Standards zu erfüllen und eine letzte Kritik zum Besten zu geben. Diese wird aber entsprechend ausfallen, da sie nur mit einem Rest Motivation zustande gebracht wurde.

      Idyll


      Ich weiß mit diesem Text wurde gehadert, ob er die Ansprüche unserer Thematik erfüllt, ich sehe das im Gegensatz zu meinen Vorkritikern aber in keiner Weise skeptisch, sondern bin sogar im Gegenteil der Meinung, dass der "Perspektivenwechsel" auf eine Weise vollbracht wurde, der von den drei Texten am Kreativsten war. Wie oft haben wir schon die Geschichten der unzähligen Piraten und ihren Abenteuern gehört, sich aber bewusst gegen eine solche Geschichte zu entscheiden und das ruhige Leben eines ehemaligen Seeräubers zu beleuchten ist etwas was wir in dieser Form noch nicht hatten, weder in One Piece noch in Form eines Textes. Und dass hier eine andere Perspektive gewählt wird, wird absolut erfüllt, es entwickelt sich zwar in einer anderen Szenerie heraus und bedient auch ein anderes grundlegendes Genre aber spannt den Bogen zum Originaltext so gekonnt, dass es absolut diese Stufe erfüllt.
      Besonders gut gefällt mir hier der Kontrast einer langwierigen Ausschmückung eines friedlichen Lebens, einer Utopie, die nur durch Pech in ein Gegenteil gekehrt wird und auch hier wieder den Aspekt des Wahnsinns aufgreift.
      Im Zusammenspiel der Charaktere gefällt mir hier vor allem die authentische Familienidylle mit dem Kind, dass sich Brei in den Haaren verteilt und der liebenvollen Frau, so könnte ein perfektes Leben aussehen.
      Der Text wartet mit einer hervorragenden Atmosphäre auf und schafft die Utopie nachdem Piratenleben bis zum plötzlichen Ende gut einzufangen. In Sachen Kreativität holt der Text dabei für mich am meisten heraus, da er eine Perspektive wählt, die so zu diesem Text nicht zu erwarten wäre.

      Unter schwarzen Flügeln

      Die neue Perspektive zur Schlacht. Der typische Approach zum Perspektivenwechsel, aber absolut solide ausgeführt. Mit Joy Boy zeigt sich hier eine uns bekannte Figur, die seinem bisher eher storymäßigen undurchsichtigen Auftreten etwas Farbe verleiht. Stil und Wortwahl sind ebenfalls hervorragend, die Atmosphäre wird gut eingefangen und auch die leichte politische Machenschaft, die mitschwingt wird gut eingefangen.
      Dazu kommt ein hervorragender Pathos, der sich wie sein Gegenübertext gut an alte Mythologien anlehnt, was sich auchein wenig in der Namenswahl der Charaktere spiegelt. Ebenso gibt sich der Text nicht nur mit einer atmosphärischen, sondern ebenso einer moralischen Neuausrichtung zum Besten und verleiht dem Text damit zusätzliche Tiefe, welcher dieser neue Blickwinkel, aber auch unbedingt benötigt hat.
      In der Grammatik und Rechtschreibung finden sich hin und wieder Flüchtigkeitsfehler, vereinzelt falsch geschriebene Wörter und ein- zweimal ein falsch verwendeter Tempus reißt etwas aus dem Lesefluss heraus.
      Insgesamt bietet die Geschichte eine gute Umwandlung der Story und wäre nach den Bedinungen des Perspektivenwechsels wohl am nähesten an der Aufgabenstellung dran, da die andere Story am meisten gespiegelt wird in ihrem Umfang und durch direkter Gegenüberstellung. Durch dieses Punkt kommt aber auch leichte Kritik hinzu, denn mir fehlt in dieser Geschichte etwas Eigenleben. Subjektiv beschränkt sich der Text selbst durch seinen Erzählstil als Tagebucheintrag, dass man von Joyboys Perspektive nicht ganz mitgerissen wird. Dazu bleiben eigene Aspekte der Schlacht etwas liegen und durch die reine Perspektivenübernahme fehlt etwas Tiefe. Die Bedingung beschränkt dies natürlich hätte aber auch noch reiner ausgespielt werden können.
      Ein mitreißender Text, der mich bis zum Ende hat mitfiebern lassen.

      Kinder der Wüste

      Der letzte Text dieses Turniers. Wieder ist die Schlacht um die Weltregierung das Ziel, diesmal von einer unbekannten Person aus erzählt. Auch hier werde ich den Teil mit Umschreibung und Wortwahl und Stil aussparen, da diese in Aspekt von Lebendigkeit im FT unübertroffen blieb und als Alleinstellungsmerkmal von Vex Texten durch das Turnier getragen haben.

      Der Text selbst wartet mit unbekannten Charakteren auf und bietet frischen Wind mit einer jungen Aristokratin, die minder freiwillig in die Fugen des Konflikts gerät. Diese Wahl an Perspektive gibt der Geschichte einen Extrastoß, da konfrontiert mit der Verantwortung und nicht dem Gefühl von eines überragenden Charakters eine gewisse Bodenständigkeit in die Story miteinfließt. Die Einführung des schwarzen Herolds erinnert stark an den Auftritt des Hexenmeisters von Angmar aus Herr der Ringe, sowie des Unterhändlers vor den Toren des Morannon. Eine dunkle Figur stellvertretend für mehr Dunkelheit, die aber kryptisch nur angeschnitten bleibt. Da hier bewusst keine Auflösung stattfinden soll ist natürlich der Widersacher gezielt blass geblieben und nur eine wandelnde Stellvertretung für den D. Aufhänger, welcher sich aber gut in das größere Universum einbildet.

      Rechtschreibung und Grammatik sind über große Teile tadellos. Die Atmosphäre ist stimmig und mitreißend, die Konzentration auf einen Charakter bleibt gut. Der exotische Aspekt mit dem Bild von Alabasta ein guter Approach. Tja was soll ich sagen, der Herold als Gegner mag einem nicht gefallen können, ist hier aber ja ein gezieltes Stilmittel und weiterhin ist auch dieser Text insgesamt wieder an der Spitze anzusiedeln und holt sich damit den verdienten Gesamtsieg.


      Es war mir eine Ehre an diesem FT mitwirken zu dürfen. Glückwünsch an @Vex für den verdienten Sieg, der ja doch bis zum Ende stabil und eindeutig war. Auch Glückwunsch @EH~ und @Zeo für eure verdienten Positionen im Finale und zu euren großartigen Texten, die ihresgleichen gesucht haben.

      Mir hat das Format in der Hinsicht als Orga und Teilnehmer großen Spaß gemacht, mal sehen was die Zukunft für weitere Turniere bringt. Tschau Kakao.