J.C. schrieb:
Hi
1. Ist es wirklich so einfach den Ball gegen die Hand des Gegners zu schießen? Viele scheitern schon an Standards (Eckball, Freistoß und Elfmeter) den Ball so zu schießen wie sie es sich vorstellen und hier stehen alle Still und man hat die Zeit sich zu konzentrieren. Während eines Spiel bewegen sich die Spieler und man hat manchmal nur Sekunden um zu entscheiden.
2. Jeder (Abwehr)spieler weiß, dass man mit den Händen hinterm dem Rücken verteidigen kann.
3. Während eine Mannschaft versucht zu trainieren eine Hand im Spiel mal zu treffen, trainiert die andere Mannschaft Tore zu machen.
Ich sehe das Problem nicht
Stimme dir auf jeden Fall zu - ein wirkliches "Problem" sollte es hier eigentlich nicht geben
zu 1:
Persönlich würde ich tatsächlich sagen, dass ich es als "einfacher" empfinde meinem Gegenspieler gegen die Hand zu schießen als einen Standard aus Distanz ins Tor, passend zum gewünschten Kopf zu bringen, ja.
Du hast zum Einen eine wesentlich größere Fläche, die du mehr oder weniger anschießen kannst. Zum anderen befindet sich der Gegenspieler meist in direkter, unmittelbarer Linie zu dir und die Distanz zum Gegenspieler ist meist ebenfalls sehr gering.
Dazu kommt, dass du aus dem Spiel heraus eher das Gefühl hast im "Flow" zu sein, wenn man das so formulieren mag.
Bei einem Freistoß, Ecke ist die Distanz dann doch nochmal eine etwas Größere und das benötigte Feingefühl ebenfalls durchaus größer. Insbesondere da dein angestrebter Bereich (Kopf, Torecke etc.) zum einen durchaus kleiner sein kann als auch die Flugbahn nicht vollkommen geradlinig sein darf aufgrund von Gegenspieler/Mauer usw.
Würde sogar selbst argumentieren, dass insbesondere "Zeit zur Konzentration" mehr Nachteil als Vorteil sein kann. Man denkt tendenziell vielleicht über zu viele Optionen nach und agiert nicht mehr wirklich instinktiv.
Bzw. das vielmehr größte Problem: Ich glaube Fussball oder ein Schuss ist primär nicht unbedingt eine Sache der "Konzentration". Es geht irgendwie doch mehr um´s Gefühl für den Ball. Und finde das kann gerade bei einer Ecke, wenn du Sekunden oder gar mehr als eine Minute still stehst, nichts tust als nachzudenken, keine Ballberührung hast, auch gelegentlich einfach mal leicht "verrutschen". Würde sagen das ist der Grund warum viele Ecke manchmal so "kläglich" daher kommen, obwohl´s dem Fussballer defintiv nicht an Talent mangelt. Ich denke schon, dass es ungleich einfacher ist aus dem Spiel heraus eine gleichartige Flanke zu schlanken, wenn du unmittelbar zuvor zumindest 1,2 Ballkontakte, Bewegungen hattest und das "Gefühl für den Ball" einfach schon maximal präsent ist.
Aber mal abgesehen davon muss man sich ja auch fragen:
Ist es wirklich sinnvoller meinem Gegenspieler bewusst gegen die Hand zu schießen oder stattdessen die Situation spielerisch zu lösen und den direkten Abschluss zu suchen?
Ich glaube Letzeres ist einfach ungleich effektiver. Man sieht ja bei der WM aktuell wie überschaubar die Tore per Standards bisher doch vielmehr sind.
In den meisten Fällen ist´s glaube ich sinnvoller darauf zu verzichten und stattdessen die etwas unstrukturierte Situation zu nutzen und das Tor oder Mitspieler zu suchen. Wenn dann dabei mal zufällig ein Handspiel entsteht, schön. Kann man natürlich mitnehmen. Aber möglicherweise hätte es ohne die Hand ebenso zu einer erfolgsverspechenden Torchance geführt
zu 2:
Würde ich auch so sehen. Zumal man irgendwann wohl derart häufig im Leben damit konfrontiert worden sein sollte, dass es eigentlich langsam ins Unterbewusstsein über geht.
zu 3:
Hehe..Ja. Glaube das gezielte "trainieren" von Handspielen würde sich niemals mehr auszahlen
Bzw. glaube eigentlich nicht, dass man sowas überhaupt wirklich trainieren müsste, sondern das müsste der Trainer wohl einfach nur taktisch vorgeben.
Aber effektiv sähe glaube ich anders aus - von den Sympathien von außen mal ganz zu schweigen