Monster

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    • Ich habe den Anime von einem Freund empfohlen bekommen und bisher fast alle geschaut. Ich kann kaum die Finger von Monster lassen. Diese teilweise subtilen und überaus menschlichen Charaktere ziehen einen in den Bann. Kein Superman kommt zur Rettung und die Angst, aber auch das Gewissen melden sich bei Tenma, der Schuld ist am Leben des Monsters, und das nur, weil er ein Philanthrop ist, der das Leben als gleichwertig ansieht.

      Auch dass das 3. Reich mit einbezogen wird, gibt der Story Tiefe. Die Rechten die Johann als neuen Führer sehen, oder auch Eva Heinemann, für die das Leben nicht gleichwertig ist und Tenma nur wegen seines Status heiraten will.

      Heftig wirds imo mit der Lüftung von Johanns Vergangenheit, da merkt man, wie sehr der anime mit Psychologie arbeitet.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von RichardThePony ()

    • mhh bei monster muss ich gestehn das ich nur den anime mir angesehn habe aba ohne dabei vorher zu wissen welches genre etc er ist hat er mich sofort gefesselt..
      Die dialoge sind einfach nur sehr genial und ausgefeilt und einfach wie hier soviele psychen von unterschiedlichen charas aufgeworfen werden und dabei immer wieder auf die abgründe des menschen gestossen wird ist einfach nur sauber umgesetzt...
      Story ist sehr gut erzählt und bietet genau richtig gesetzte höhepunkte...die sin jedoch nich wie schon oben mehrfach erwähnt in geladenen actionszenen in szene gesetzt sondern durch tiefgänge in die charas und sowie deren entwicklungen im laufe der geschichte...
      runge ist wirklich ein so gut gelungener chara wie ich es selten gesehn habe un allein wegen ihm würde es sich lohnen sich die serie anzusehn ;)

      naja nichtsdestotrotz bleibt es bestimmt für viele eine sehr schwere kost da dieser seinen nicht darauf ausgelegt ist das man alle hintergründe so spielend mitbekommt obwohl trotzdem die story recht tragend wirkte wie ich fand...man sollte sich auf jeden fall zeit nehmen um diesen seinen ganz geniessen zu können
      wer nichts zu sagen hat, der lasse andere für sich sprechen

      soon coming the new ultra nicce designed banner which will blow up your minds.. :thumbsup: (not my work )
    • Nachdem ich endlich an Band 1 auf Deutsch herankam und den Manga noch einmal überarbeitet habe, möchte ich noch einmal auf ihn eingehen. Auch meinen ersten post möchte ich da noch einmal miteinbeziehen.
      Die Frage "bester Manga aller Zeiten?" beschäftigte mich doch nach dem zweiten lesen - zum ersten mal auf Deutsch - sehr.
      Nun aber von Anfang an.
      Wenn man einen Manga zu erst sieht fällt einem das Artwork auf, somit möchte ich meine Analyse mit diesem Punkt beginnen.
      Nun lässt sich sagen, dass das Artwork bei Monster vor allem auf die Atmosphäre ausgerichtet ist. Dies ist ja bei einem "Suspense-Thriller" verständlich. Die Atmosphäre empfand ich beklemmend, düster und traurig. Manchmal auch leicht depressiv, doch aber auch voller Hoffnung. Urasawa erzeugte dies ausschliesslich mit seiner Zeichnung, was mich überraschte und zugleich faszinierte.
      Seine sonstige Artworkstruktur war mehr als ordentlich. Der Background war sehr toll aufgebaut und gerade in Sachen Erkennungswert brillant. Sei es nur ein VW-Golf, es ist einfach fantastisch wie auch in Sachen Zeichnung ein Urasawa recherchiert hat.
      Sauber ist das Artwork ebenfalls. Für mich passt dieser Punkt wie auch der Punkt "Linien" im Charakterdesign ebenfalls. Ich kann damit auf jedenfall etwas mit anfangen.
      In Sachen "Ton" passt es auch meiner Meinung nach manchmal nicht zum dargestellten. Sei es nun ein fröhlicher Grimmer bei Regen, düsterem Flair etc., dies fand ich manchmal unangebracht. Dies ist aber auch nur ein kleiner Kritikpunkt.
      Von dem Artwork wandere ich jetzt also zum Storywork, welches für mich nicht nur "schwer in Ordnung" sondern vllt. sogar das beste Storywork aller Zeiten ist.
      Urasawa baut eine vielschichtige Geschichte auf, welche aber immer übersichtlich ist. Vor allem baut er aber kein Puzzle, sondern fodert einfach immer nur zum mitdenken auf. Dies hat mich fasziniert. Dieses "Stück für Stück". Keine all zu verwobene Geschichte wo am Schluss keiner mehr versteht was Sache ist, sondern immer wieder dieses stopfen von Lücken, welche er vorher aufgeworfen hat. Somit spielt auch Foreshadowing bei Ihm eine Rolle, wenn er auch einen öfters so im Dunkeln tappen lässt, dass es im Grunde unnötig ist zu spekulieren. Dies ist aber nicht schlimm, sondern eher fördernd. Man lässt sich somit nur noch mehr von der Story fesseln, die Spannung wird größer. Überhaupt der Spannungsbogen und auch der Rote-Faden sind sehr überzeugend. Nicht einmal durch seine räumlich wie auch zeitlich getrennte Erzählweise mit vielen Charakteren wird einem da langweilig. Eher frisst man sich noch mehr in das Werk.
      Die zwei letzten Punkte möchte ich aber noch einmal extra hervorheben, auch wenn das genannte schon viele Manga füllen könnte.
      Der erste Punkt wäre natürlich Urasawas "twist-skill". Er schockt und überrascht immer wieder. Für mich etwas, was ich so noch nicht oft sah. Storytechnisch ist dies fast einmalig. Bei Urasawa bezaubern einen nicht manche tiefgründigen Panels, sondern storyrelevante. Als Beispiel, als Grimmer erzählt er wäre ein Kind aus dem Waisenhaus 511, ganz große Schule.
      Der zweite und letzte Punkt wäre dann natürlich noch die Charaktere. Die Storylines, welche nicht untergehen auch wenn sie einfach so im Manga herumgeschmissen werden. Urasawa fügt sie immer wieder zusammen. Alles hat einen Wert, sogar jede Nebenstory. Hier passt auch die Entwicklung jedes Charakters und natürlich der Aufbau. Jeder wirkt auf seine Weise auf einen, er haucht jedem Leben ein.
      Es gibt aber natürlich trotzdem welche, welche hervorstechen. Die Charaktere welche einfach am meisten im Manga vorkommen. Natürlich ist jetzt ein Tenma nichts außergewöhnliches, aber er unterstützt den Cast. Diesen Gutmenschen braucht man. Ebenfalls sind Charaktere wie Anna, Eva etc. keine "Großen", aber wichtig für die Story und gut dargestellt. Sogar so ein Dieter oder ein Heckel, sie werden gebraucht für die Auflockerung etc.
      Doch gibt es aber denke ich Charaktere welche Urasawa verdammt toll erschaffen hat. Sei es nun der Grimmer aus 511 mit seinen Persönlichkeitsstörungen, seinen Erinnerungslücken, aber seinem doch guten Wesen. Seinem Willen und seiner Aufopferungsgabe. Auch sein bewegender Schluss.
      Sei es nun ein Insepktor Runge, zu welchem Kostja ja schon genügend sagte. Sei es ein Johann, dieser verletzliche Junge welcher aber dieses Monster im Grunde ist. Dieser Menschenverachtende, emotionslose Serienkiller. Seine Aura, sein Charisma wirkten sehr stark auf mich.
      Für mich aber über allen, Robert Baul aka. Rolf Reinhardt. Er ist für mich das Nonplusultra dieses Manga. Jedes Mal als er im Manga auftauchte stellte er das Grauen dar, das wirklich Böse. Er ist kein sympathischer Böser wie Johann, oder ein unsympathischer Guter wie Runge, er ist ein Killer. Ein Killer ohne Erinnerung, ohne Gefühl für andere Menschen. Er tötet, fertig.
      Gerade zwei Momente, zum einen als er sich als Anwalt ausgibt und bei Tenma auftaucht. Dieser erkennt ihn wieder. Ein Moment bei dem ich Gänsehaut bekommen habe. Als ich in sein Gesicht geblickt habe, woha. Ich konnte es einfach nicht glauben, nicht fassen. Der andere Moment war, als er uns eröffnet wer er wirklich ist. Der ehemalige "Freund" von Grimmer. Ebenfalls ein Produkt von 511. Ein Niemand, ein Mensch ohne Wert. Sehr authentisch. Ja, auch noch sein Ende. Passte einfach.
      Nun vom Storywork zum Subtext. Kostja sagte in diesem kleinen Absatz ja schon im Grunde alles. Für mich auch die Anlehnung an Filme (Taxi Driver, Die Verurteilten) oder an die Literatur (Die Elenden), hammer! Auch die Schüsse gegen das Rechtssystem und auch die damaligen Strukturen. Auch im allgemeinen gegen den Menschen und unsere Gesellschaft.
      Meiner Meinung aber auch ein Punkt in dem Urasawa trotzdem schwächelt, ich denke übrigens der einzige. Hier beantwortet sich dann auch meine Frage "bester Manga aller Zeiten?" mit nein. Wenn ich ein AKIRA gelesen habe dann habe ich in dieser doch ähnlichen, aber viel schärferen Kritik viel mehr empfunden. Auch weil mehr Panels in dem Punkt da waren. Kostja sagte einmal "einem schiessen tausend Assoziationen durch den Kopf", z. B. in AKIRA als die neu formierte Gruppe durch Kaneda ganz am Schluss in Richtung Innenstadt von Tokio fährt, *Presslufthammermäßig*.
      Da fehlt vllt. ein bisschen, aber nur da.

      Sonst? Schwer zu sagen wo der Manga dann steht. Bester Manga in Sachen Thrill/Krimi ganz klar JA. Bester realistischer Manga? Mit abstrichen ja, nicht in seinen Handlungen, aber im Grunde schon. Ich empfand in Sachen Realismus, was dargestellt wurde etc. immer noch Shamo in dem Punkt vorne. Denn ich empfinde Monster nicht als Realismusmanga, da war denke ich Shamo schon näher dran.
      Bester Manga von Urasawa auch. Muss ich meine Aussage, gerade wegen dem Abfall dann doch von 20th CBs und auch den wenigen beeidruckenden Panels, zurückziehen. Besser als Yawara! auch, besser als Pluto werden wir sehen.
      Einzuordnen für mich insgesamt ist der Manga nun schwer. Vllt. sogar auf 2, muss ich nach diesem zweiten lesen und dem wieder auftreten des "Kickes" doch einmal stark überlegen.
      Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.
      - Samuel Beckett
    • Schöner Post. Ich stimme mit dir überein. Jedoch kommt Monster bei mir von vier einfach nicht weg, dies liegt aber an meiner Vorliebe für Zukunftsszenarios. Ein BAA, AKIRA und Blame! sind einfach vornedran. Aber das hat etwas mit persönlichen Vorlieben zu tun. Annähernd objektiv betrachtet, ist Monster wirklich ein absoluter Top-Manga, den ich schlichtweg fantastisch finde. Allein so manche Episoden+einige weitere Charaktere sind Top 10 Potential. Und dann noch die tolle Story. Du hast ja schon sehr komplex in Story- und Artwork, als auch Subtext ausdifferenziert, wüsste kaum noch etwas zu ergänzen.
      Also diesen Realismuspunkt betreffend, meinte ich eher das reine Szenario betreffend, nicht die Darstellung des "Realismus" an und für sich. Natürlich ist Shamo da eine Kante "härter". Zimindest in einem halbwegs vernünftigen Rahmen. Ich meine sonst könnte man ja gleich mit "Ichi the Killer" kommen. Auch realistischer aber lassen wir das. ^^
    • So..Ich habe eine Frage! Ich hab mir in der letzten Woche endlich 1. Band auf Englisch (Viz Verlag) gekauft...Hatte schon alle Bänder auf Deutsch außer 1. Band. Also musste ich unbedingst "Monster" wieder durchgelesen und musste mich wieder überzeugen, wie gut Manga ist.. wie komplex und tief die Geschichte ist...also faszinierend!
      Also jetzt kommt die Frage! Ich hab gestern in Internet entdeckt, dass es ein extra Band "Another Monster" von Monster gibt. Hat jemand es schon gelesen ? Was ist das überhaupt? Wird es auf Deutsch übersetzt ? Lonnt sich es überhaupt zu lesen ?
    • Another Monster hat Urasawa erst wesentlich später geschrieben und es behandelt die Ereignisse, die in der Hauptstory vorkommen, aus einer Art unbeteiligter dritter Person Perspektive. Es besteht aus knapp 30 Kapiteln und beleuchtet sowohl die Zeit in den achzigern, als auch in der "Gegenwart." Personen, Hintergründe und Motive werden dabei näher angesprochen und erklärt.
      Da ich von Urasawa noch nie etwas schlechtes gelesen habe, würde ich es mir auf jeden Fall zulegen, als Monster Fan allemal. ^^
    • Ich bin gerade mit Monster fertig geworden und bin mir noch nicht sicher ob ich schon im Stande bin was dazu zu schreiben um die Wörter "Geil" und "unglaublich" nicht zu überstrapazieren. Ich hab den Manga igentlich nur lesen wollen, da ich für meine Facharbeit in paar Seinen brauche und hab mir auch nicht zu viel erwartet und auch nicht vorinformiert, aber schon nach den ersten Kapitel konnte ich nicht mehr weg vom PC.

      Die Story ist Urasawa in meinen augen noch besser gelungen als bei 20th CB. Es bringt jetzt nicht viel, wenn ich versuche Szenen aufzuzählen die mir sehr gut gefallen haben da ich a) total überreizt bin^^ b) es einfach zu viele davon gibt! Es ist unglaublich was für Twists Uasawa bringt und wie er die in Szene setzt. Bis zum letzten Panel (wörtlich!!!) ist die Story pachend und man kann gar nicht mehr davon ablassen. Aber ich will jetzt wie gesagt nicht ewig über diesen und jenen Twist reden da es jeder der das ließt eh kennt.

      Was mich noch mehr als die Story beeindruckt hat waren die Charackter. Tenma, der ein Racheengel ist, Nina, von ihren Erinnerungen geplagt wird, Lunge, Grimmer, Eva, Roberto oder Johan; die Liste kann man ewig fortsetzen. Jeder der Charas hat etwas was man ihm abgewinnen kann und ihm übelnehmen kann, sei es nun in der Relation 1 zu 100 oder umgekehrt. Was mich besonders geflasht hat war die Interaktion zwischen den Charackteren die sich im Laufe der Story immer wieder begegnet sind und sich oft ganz anders verhalten als man es anniehmt. Mein persönlicher Favorit ist Grimmer. Der Typ war von Anfang bis Ende herrlich zu begleiten und seine Vegangenheit ("Magnificent Steiner"^^) war zwar nicht so ausführlich aber dafür sehr bewegend. Nina und Tenma waren auch sehr gut, überhaupt kam jeder Charackter glaubhaft rüber aber der wohl beste böse Charackter war Johan. Da kann sich jeder Massenmörder as TV oder Büchern verstecken. Urasawa hat wirklich ein Monster geschafft, die mit sicherheit böseste Figur die ich je gesehen habe, Real Lofe wie Fiktion.

      Abschließend fällt mir nichts mehr ein obwohl ich mir sicher bin, dass ich nach dem ich den "Absende-Buttom" gedrückte habe noch mal so viel schreiben könnte, wie gesagt totale Überreizung^^. ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass ich ne neue Nr.1 bei meine Mangas hab.
      It’s rotating, the sand, rotating.
      If destiny is made of gears, and we are the sand in between that is torn apart, there’s nothing left to do but being powerless.
      I just want power. If I cannot protect by just extending my hand, I want a blade so I can reach in front of her.
      The power to crush destiny looks like a blade that is swung down.

      Thus the blade is swung down.
    • Ja aber das habe ich mich die ganze Zeit gefragt. Ist Johann wirklich "böse"? Also im eigentlichen Sinne. Ist er so böse wie ein Nova, Ryo, Freund oder von mit aus ein Lucci? Ja, eigentlich nicht, er wurde dazu gemacht und zwar gesteuert und mit voller Absicht, angefangen bei der eigenen Mutter. Deswegen am Ende die Frage: Wer ist das eigentliche Monster? Die Antwort ist imo nicht ganz eindeutig, wie so wenig im Manga, der btw natürlich fantastisch ist, komme kaum umhin, das öfter mal zu wiederholen. ^^
    • Für mich zeichnet sich eine Mensch aus böse aus anhand seiner Taten. Klar wurde Johann erst durch die Erinnerungen böse die ihm Nina erzählt hatte aber dass ist für mich noch lang keine Entschuldigung.
      "Jeder der Charas hat etwas was man ihm abgewinnen kann und ihm übelnehmen kann, sei es nun in der Relation 1 zu 100 oder umgekehrt."
      ih hab mich da eben selbst zietiert und als ich das geschrieben habe, habe ich an Tenma und Johann als Gegenpol gedacht. Johanns einziger Pluspunkt ist aus meiner Sicht dass er Nina auf eine kranke Art beschützen will, Tenmas einziger Minuspunkz ist, dass er zu lasch ist. Einzige Ausnahme ist Grimmer, ich hab überlegt und überlegt aber es fällt mir nichts negatives zu dem Typen ein, man sieht leider eh wie so ein Mensch am Schluss davonkommt.

      Offtopic: Ich hab nach gestern nacht davon geträumt wie Johann auch die Charackter dieam Schluss noch leben killt, wie so ein Filler fürs offene Ende. :wacko: Ich glaub ich lass den Manga für die nächste zeit mal liegen^^.
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    • Kostja schrieb:

      Ja aber das habe ich mich die ganze Zeit gefragt. Ist Johann wirklich "böse"? Also im eigentlichen Sinne. Ist er so böse wie ein Nova, Ryo, Freund oder von mit aus ein Lucci? Ja, eigentlich nicht, er wurde dazu gemacht und zwar gesteuert und mit voller Absicht, angefangen bei der eigenen Mutter. Deswegen am Ende die Frage: Wer ist das eigentliche Monster? Die Antwort ist imo nicht ganz eindeutig, wie so wenig im Manga, der btw natürlich fantastisch ist, komme kaum umhin, das öfter mal zu wiederholen. ^^


      Das ist das ganz besondere am Manga, ja. Dies macht auch den Charakter "Johann" aus wie ich finde. Er reiht sich nicht in eine gewöhnliche Reihe ein, er ist etwas einzigartiges. Diese Charaktervielfalt überhaupt, beeindruckt mich. Es gibt nicht nur die Stereotypen, Urasawa probiert etwas innovatives.
      Fantastisch!
      Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.
      - Samuel Beckett
    • Es ist zwar schon eine Weile her das ich den Anime angeschaut hab, dieser hat aber durchaus Eindruck hinterlassen.
      Wie bereits sind die Charaktere wirklich klasse gemacht und man weist oft nicht woran man ist. Das ist es was einen ausgezeichneter Thriller der bis zum Ende spannend bleibt, ausmacht.
      Die Thematik um Macht und Manipulation verbunden mit Charisma hat mich am meisten daran fasziniert. Es ist zwar alles irgendwie übertrieben dargestellt aber denoch in sich plausibel.
      Dieser Anime fesselt einen und lässt ihn nicht mehr los.
    • Welcome Seinen

      Vorweg: Ich bin in diesem Gebiet äußerst unbewandert und muss zugeben, dass ich noch kein Werk wirklich komplett gelesen habe. In einige Titel habe ich mal reingeschaut, aber ich bin so gestrickt, dass ich entweder etwas komplett besitzen will, oder gar nicht. Einfach in eine Buchhandlung gehen und mir die ersten drei Bände eines empfohlenen Mangas zu greifen, um mal zu schauen, ob das was für mich sein könnte: Ne, so kann ich das schon einmal gar nicht und mir online alles durchzulesen, ist auch meistens sehr aufwändig, selbst, wenn ich mir alle Bände runterlade.
      Monster war mir als Titel schon sehr oft begegnet, weshalb ich mit dem Anime begann. Die ersten Folgen haben mir schon gut gefallen, da gleich zu Beginn die wertvolle Moral gegeben ist, auf der sich Tenma die ganze Zeit zu besinnen versucht, um keinen schwerwiegenden Fehler zu machen. Das war einfach gemacht, die Handlung begann wirklich überschaubar und trotzdem klug. Gleich zu Beginn konnte man Charaktere wie Eva oder Dr. Becker mit Argwohn begegnen, während der brillante Chirurg einem durchweg sympathisch wurde und man sich fragte, wie er das in dieser Umgebung bitte aushalten würde, wenn nicht die Patienten wären, deren Rettung seine Berufung ist.

      Wieder ein Werk, was ich angeschnitten habe, jedoch nach und nach vergaß, bis ich mit Shogun einen Deal einging und er mich auch dazu ermutigte, doch dem ganzen Manga eine Chance zu geben. Gesagt getan und innerhalb von 24 Stunden habe ich mir alle 18 Bände durchgelesen. Mein erster Seinen überhaupt und ich muss zugeben, dass mir die Handlung durchaus zusagte, dennoch mich auch das Gefühl beschlich, dass sich viele Abhandlungen, Erklärungen und Rückblicke ständig wiederholten.
      Die Thesen des Inspektor Lunge wurden von diesem in nahezu jedem Auftritt vor einem anderen verblüfften Charakter aufgerollt und das Wort "couples" habe ich gefühlte tausend Mal gelesen. Immer wieder die Morde an den Paaren und immer öfter war Tenma für diesen Mann eine Art Gollum, der zwei Persönlichkeiten entwickelte. Auch die Bücher, die Franz Bonaparta schrieb, wurden bestimmt in ihrem Inhalt mehr als fünf Mal erklärt, was zwar als Erinnerung gut ist, aber so im Nachhinein, wenn man alles vorliegen hat, schwenkt so eine Stütze schnell in eine lästige Hürde um. Musste man zwar irgendwie einbauen, aber gut, immerhin wusste ich dann, dass ich der Handlung folgen konnte. ; )

      Dennoch boten sich dabei auch viele viele Lichtblicke. Als Tenma den Kranken durch die Gegend schob und dieser nichts sehnlicher als eine Art Kuckucksuhr wollte, wurde mir warm ums Herz. Als dann der Arzt diesem traurigen Mann diesen kleinen Herzenswunsch zu erfüllen versuchte, es aber nicht schaffte, da die erneute Begegnung mit Johann das erste Live-Opfer erforderte, bzw. eines der wenigen, wo man sah, dass Johann dafür verantwortlich war, war es schon wie eine Art Bruch, imo. Später geschah es ja entweder im Off, oder als Anna verkleidet.
      Das hat mich schon fasziniert, dass man den Antagonisten fast nie in Aktion sah, genauso wie Tenma, der den ganzen Manga durch mit einer Waffe durch die Gegend lief, letzten Endes aber keinen einzigen Menschen wirklich umbringen konnte.

      Diese kleinen, meist kurz behandelten Geschichten, wie Polizist Heinz und seine kranke Mutter, der Soldat, der Tenma das Schießen beibrachte und mit dem kleinen Mädchen zusammen lebte - oder Martin, der Eva beschützen wollte [eine Figur, mit der ich nie warm werden konnte. Einfach ein betrunkenes arrogantes Weib. >:D] - jedenfalls haben diese "Kurzgeschichten" in der Geschichte wirklich Emotionen vermittelt und die ganze Zeit den Protagonisten beschrieben. All diese Wohltaten sollte er weg schmeißen, nur, um einen Menschen zu eliminieren?
      Eine Kernfrage, die sich den ganzen Manga durchzog und sich mit dem Ende auch beantworten lassen sollte.
      Dass es ein relativ offenes Ending war, gefiel mir und es wirkte so, als ob sich der Kreis geschlossen hatte, aus dem man womöglich doch bald wieder hätte ausbrechen können... ein leeres Bett und der Charakter, der die meisten Fragen aufwarf, verschwand.
      An sich war es lohnenswert, diesen Manga zu lesen!

      Es ging recht schnell und ich habe meine Krankenzeit sinnvoll nutzen können, um ein "Meisterwerk" zu lesen. Puh, da mir der Vergleich fehlt, kann ich ihn noch nicht in den Himmel loben.
      Sollte ich mich irgendwann in die Seinen-Welt reinwagen, oder wenigstens mehr Shonen-Werke lesen, damit ich einen Genre-Unterschied besser ausmachen kann, dann werde ich auch letzten Endes Urasawas Werk besser zu würdigen wissen!
      Mir hat es gefallen.

      PS: Es ist spät, ich stehe unter Medikamenteneinfluss. Morgen bügel ich etwaige Fehlerchen aus. ; )
    • Habe soeben den Anime beendet. Ich bin erstmal froh um die scheinbar exakte Umsetzung des Manga, so muss ich nicht fürchten irgendetwas anders gesehen zu haben als die Leser.
      Monster war für mich ein fantastisches Erlebnis. Als jemand der die letzten Jahre extrem in hochproduzierte Dramaserien eingestiegen ist, ließ mein interesse an (Shonen-)Anime stark nach.
      Auch bin ich ein großer Thriller Fan, habe extrem viele gesehen und bin fasziniert von Themen wie Serienmörder, und der Psychologie dahinter.
      Monster hat alle meine Erwartungen erfüllt und ist für mich einer der besten Anime die ich je gesehen habe, auf jeden Fall der beste der sich in einem realistischen Rahmen bewegt.
      Der Anime erinnert mich irgendwie stark an die neue Serienumsetzung von "Hannibal" mit Mads Mikkelsen. Zwar in vielen Dingen stark unterschiedlich, so finde ich die Atmosphäre ähnlich und auch manche Charakterbeziehungen ähneln sich.

      Monster macht im Grunde alles richtig und ich habe sehr genau darauf geachtet ob letztlich alles Sinn ergibt oder ob es nicht doch riesen Plotholes gibt. Auch bin ich sehr anfällig für plötzliches widersprüchliches Verhalten von Charakteren.
      Soetwas nervt mich umso mehr, je realistischer alles sein soll.
      In einem Anime in dem es primär um das Verhalten der Charaktere und ihre Motivationen geht wäre soetwas fatal gewesen.
      In Monster ist soetwas nicht passiert. Für mich hat am Ende alles Sinn ergeben. Jeder Twist, jeder emotionale Ausbruch und jede Veränderung/Entwicklung eines Charakters. Was dazu geführt hat war denke ich einfach das relativ langsame Pacing. Es wurde sich viel Zeit genommen Charaktere zu etablieren und zu entwickeln. Gleichzeitig schaffte es Urasawa aber auch Charaktere glaubwürdig einzuführen die uns dann nicht allzu lange begleitet haben wie der Ermittler Richard.

      Ich fand es extrem interessant wie die Erfahrungen der Zwillinge als Kinder und die Art wie sie zur Welt gebracht wurden, einen so extremen Einfluss auf ihre Zukunft genommen hat. Für mich war der letzte Satz und die große Offenbarung von Johann in der letzten Folge dann auch wie eine Erleuchtung.
      (Sinngemäß) "Ich frage mich ob sie sich nur für mich entschieden hat weil sie dachte ich wäre Anna, oder ob sie mich wirklich beschützen wollte."
      Im Zusammenhang mit der Aufforderung an seine Mutter sich für einen der Zwillinge für das Experiment zu entscheiden. Beide waren aber wie ein Mädchen gekleidet. Die Mutter wählte letztlich Anna für das Experiment und hat so Johann "behalten". Ein entscheidener Wendepunkt der Geschichte. Dadurch werden rückblickend viele Aussagen von Johann sehr interessant.
      Bis heute einer der bedrückendsten und abscheulichsten Momente ist für mich, wenn Johann in Tschechien auf den Waisenjungen trifft, der von seiner Mutter verlassen wurde, aber fest daran glaubt sie wiederzutreffen. Johann redet dem Jungen so lange ein, dass er wertlos und ungewollt ist, dass dieser kurz davor ist sich von einer Brücke zu stürzen und emotional total abgestumpft ist.
      Johann wurde bei dem Jungen vermutlich mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Viel aus Johanns Verhalten kann man tatsächlich auf diese eine Erinnerung von Johann zurückführen.
      Für mich wurde der Charakter Johann schließlich auch erst in diesem letzten Moment der Geschichte zu einem "grauen" Charakter, nicht zu einem vollkommen unweltlichen Monster.

      Ich könnte unzählige Momente des Anime aufgreifen die mich fasziniert, begeistert und verstört haben. Letztlich war es eine in sich geschlossene Reise, wo jede Haltestelle ihren Sinn ergeben hat und zum großen Ganzen beigetragen hat.
      Wie viele hier im Thread haben auch mich vor allem die Nebencharaktere wie Grimmer und Lunge gefesselt. Speziell Lunge hat sich extrem innerhalb der Geschichte entwickelt.
      Auch fand ich es klasse wie letztlich die Identität von Bonaparta aufgelöst wurde. Es war keine abgrundtief böses Mastermind hinter Johann welches ihn die ganze Zeit gelenkt hat. Nichtsdestotrotz ist Bonaparta auch nicht wirklich missverstanden, denn sogar während er quasi offenbart aus Liebe gehandelt zu haben, gesteht er im gleichen Satz einfach mal 40 Menschen vergiftet zu haben.

      Die Serie kann von der Geschichte, den Charakteren und dem Tiefgang für mich mit Leichtigkeit mit aktuellen Topproduktionen von Realserien mithalten. Mich würde es in diesem Kontext auch nicht wundern irgendwann eine Adaptierung fürs TV zu sehen, was hier definitiv möglich wäre wenn sich eine gute Produktionsfirma wie HBO oder Netflix finden würde.

      Ich finde es in diesem Zuge btw sehr schade, dass 20th CB nicht als Anime umgesetzt wurde. Würde ich mir auch sehr gerne geben in einer ähnlich qualitativen Umsetzung. So werde ich mir definitiv aber den Manga geben, selbiges mit Billy Bat.

      Insgesamt kann ich mich den vielen Lobpreisungen hier im Thread (sehr empfehlenswerte Beiträge dabei es lohnt sich diesen Thread zu lesen) nur anschließen. Monster ist ein rundum gelungener Thriller mit eigentlich keinen nennenswerten Schwächen. Ach und bevor ich es vergesse fand ich es überraschend gelungen die Geschichte in Deutschland und Tschechien spielen zu lassen. Irgendwie hat das noch mehr geholfen die Serie greifbarer zu machen und es wurde auch authentisch umgesetzt nicht wie so oft die cringeworthige Einbauung von deutschen Begriffen als "Attackennamen". Hier wurde ernsthaft und glaubhaft recherchiert. Klar ist es irgendwie auch gewöhnungsbedürftig sich in einem Anime mit Namen wie "Dieter" auseinanderzusetzen, für mich hat es letztlich aber perfekt funktioniert.

      Große Empfehlung an jeden Animefan.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zeo ()