Polens Forderungen zur Stimmengewichtung in der EU

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  • Polens Forderungen zur Stimmengewichtung in der EU

    Vielleicht haben einige von euch schon mitbekommen, dass Polen aufgrund einer meines Erachtens etwas seltsamen Hochrechnung die Stimmenverteilung in der EU verändern möchte.
    Hier hab ich mal einen Link zu einem Artikel für die, die noch nicht wissen, worum es geht:
    [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID6974296_,00.html]Klick[/URL]
    Sie behaupten, Polen habe ohne den zweiten Weltkrieg heute viel mehr Einwohner als es jetzt der Fall ist.
    Also ich finde das ziemlich skurril, ich meine, da könnten ja Frankreich, England (oder auch Deutschland) mit dem selben Argument kommen Oo
    (Deutschland mit Absicht in Klammern *wink* )
    Außerdem ist es garnicht sicher dass es so gekommen wäre wie sie behaupten, es könnte auch vollkommen anders sein.

    Naja, was haltet ihr davon?

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von PB Sister Nico Robin ()

  • Interessantes Thema.

    Ja, im Moment gibt es wirklich einige Probleme in der EU, die vor Allem mit dem Scheitern des EU-Verfassungsvertrages 2004, mit den gescheiterten Referenden, zuerst in den Niedelanden und dann in Frankrech zusammenhängen.

    In der Verfassung sollen einige grundlegende Dinge geklärt werden, wie zum Beispiel die Schaffung eines gemeinsamen Außenministers.
    Im Kern geht es darum, dass es problematisch für die einzelnen, inzwischen 27 Mitglieder ist, Souveränität von der nationalen auf eine supranationnale Ebene zu verlagern, da sie dadurch eben sogenannte "Kompetenz-Kompetzenzen" verlieren.
    Ein Staat verliert ungerne Einfluss und deswegen wird sehr hart verhandelt. In der englischen Terminologie wird es "Bargaining" also Verhandeln genannt. Ich gebe dir was (die Staaten, die ein Interesse an einer weiteren Integration haben) und du gibst mir was (die Staaten, die skeptisch gegenüber der weiteren integrativen Vertiefung und Ausweitung der EU sind)

    Doch Polen ist ein besonders hartnäckiger Fall. Die übrigen 25 Staaten (Tschechien lasse ich mal außen vor) sind sich, das Abstimmungsprozedere, weitgehend einig und sie halten es für noch nicht mal wesentlich relevant. Die Polen blockieren allerdings sehr stur.
    Sie wollen das sogenannte Quadtatwurzel-Verfahren, nach dem Deutschland 9 Stimmen und Polen 6 hätte einführen.
    Der Rest der EU hat sich jedoch darauf verständigt, ein Verfahren einzuführen, dass sich nach der Einwohnerzahl des jeweiligen Landes bemisst. Dadurch würde Polen z.B Deutschland gegenüber stark an "Einfluss" verlieren. Doch dies ist eigentlich nicht so und ist reiner Populismus und Polemik, doch das würde hier zu weit führen.

    Was allerdings wichtig ist, ist die Tatsache, dass man nicht generell das polnische Volk über einen Kamm scheren sollte.
    Polen hat zurzeit relativ objektiv betrachtet, eine sehr schlechte und inkompetente Regierung, die allerdings auch wieder irgendwann in der Versenkung verschwinden wird.
    Dass was du ansprichst, also das mit den Toten, ist nichts weiter als das Schüren von deutschlandfeindlichen Ressantiments und reine Polemik. Dadurch werden völlig unnötig Wunden aufgerissen.
    Auch handeln die Kaczynski Brüder sehr subjektiv, da sie keine gute Vergangenheit mit den Deutschen verbindet.
    Doch deswegen sage ich inkompetent. Man sollte als Staatsmann fähig sein, (nein man muss es sogar) persönliche Eindrücke und Empfindungen auszublenden.
    Polen bekommt seit langen sehr viel Geld aus den EU Töpfen und der Haupteinzahler ist Deutschland. Natürlich exportiert Deutschland auch sehr viel nach Polen, doch das würde wieder zu weit führen.
    Polen profitiert sehr von der EU und dem EU Binnenmarkt und Deutschland hat sich nach dem Krieg sehr "gut" den Polen gegenüber verhalten und das durchgehend.
    Dass nun wieder mit alten Feindbildern gespielt wird halte ich für ebenso gefährlich, wie ein mögliches Scheitern des gegewärtigen Gipfels. Für Polen, für Deutschland und auch für die EU.
    Meiner Meinung nach, sollten sie sich wieder konstruktiv an einen Tisch setzen und darüber diskutieren, was denn für Europa gut, wichtig und sinnvoll ist und nicht für ein einzelnes Politikerpaar, beziehungsweise Regierung.
  • Die Polen sind für mich der Kindergarten der EU.
    Die plustern sich auf als ob sie weiß Gott wie wichtig sind, und wollen gleich mitbestimmen wie n Gründungsmitglied.... pf
    Wer hat die Poser überhaupt reingelassen?
    Auf der politischen Weltbühne haben die Kaczynskis meiner Meinung nach nichts verloren.
  • Netter Vergleich, Masa *lol*
    So seh ich das nämlich genauso.
    Wie Kostja es schon gesagt hat, die Regierung ist unfähig.
    Ich werde jetzt auch nicht auf das Volk ansprechen, denn es ist klar, dass man nicht alle Polen in die selbe Schublade stecken kann.
    Mich hat es allerdings sehr befremdet das ganze, denn Deutschland hat Polen in den Jahren nach dem Krieg bis heute auch wirklich unter die Arme gegriffen und ich finde, das haben die Deutschen irgendwo auch nicht verdient.
    Außerdem, wie gesagt, dieses Argument, dass es ohne Krieg viel mehr Polen gäbe, könnte genauso gut Frankreich oder England anführen, denn die hatten im zweiten Weltkrieg ebenfalls große Verluste.
    Ich kann schon verstehen dass die Polen es nicht gerne sehen, dass ein Land in der EU so stark ist wie Deutschland es wäre, wenn die Stimmenanzahl nach Einwohnern bestimmt würde.
    Aber wäre das genauso, wenn es ein anderes EU-Land, z. B. Frankreich, wäre?
    Naja, ich will jetzt nicht hetzen oder so xD
    Und versteht mich nicht falsch, ich hab nichts gegen Polen, sowas regt mich nur auf^^

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von PB Sister Nico Robin ()

  • Da hast du Vollkommen Recht. Zwei Verbrecher die sich aufspieln wollen. Und dann auch noch der Blair, der Merkel schon fast in den Rücken fällt! Die Engländer sind auch solche Verbrecher bekommen viel mehr Geld von der EU als z.B Deutschland, obwohl Deutschland mehr Einzahlen muss. Gabs ja vor ein paar Jahren schon Streit deswegen.

    Aber egal, auch zu sagen ohne den Zweiten Weltkrieg hätten wir ca. 66 millionen anstatt 38 millionen Einwohner. Also das ist echt das Letzte! Und natürlich wer ist Schuld ! ... die Deutschen.

    Egal *biggrin*, hoffentlich bekommen die Politiker das hin, und hoffe Merkel kann was großes Vollziehen!!!

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Jolly Roger ()

  • nun ja, sie gleich als verbrecher zu bezeichen halte ich für gewagt. allerdings halte ich das, was die Kaczynski Brüder zur zeit machen, in der tat, für schwachsinn und hinderlich für die entwicklung der EU. die beiden schüren hassgefühle gegen Deutschland, die ganz tief im herzen des polnischen volkes sitzen und treffen leider damit genau den richtigen nerv. wenn man sich die polnische geschichte ansieht, erkennt man, dass sich die Polen sehr stark mit ihrer feindschaft gegenüber Russland und Deutschland indentifizieren. das ist auch verständlich, da Russland und auch Deutschland dem polnischen volk in den letzten 200 jahren schlimme dinge angetan haben. allerdings denke ich, dass man irgendwann die vergangenheit ruhen lassen sollte und seine heutigen handlungen nicht davon beeinflussen lassen sollte, was ein land vor über 60 jahren (oder noch längerer zeit) getan hat. ich halte eine solch deutschlandfeinfliche haltung seitens Polen für schwachsinnig und auch ihre aussage über ihre potentiell höhere einwohnerzahl ist doch idiotisch. wenn man so anfängt, könnte jedes europäisches land behaupten, dass es ohne einen bestimmten krieg wesentlich mehr einwohner hätte. ich weis nicht genau, was in Polen gerade vorgeht, aber ich hoffe das diese phase bald vorbeigeht und man aufhört alle länder nach ihrer vergangenheit zu beurteilen. wenn das jedes land machen würde, würden wir uns schon längst gegenseitig die köpfe einschlagen.
    Masturbating Bums are bad for Business.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MercenaryKing ()

  • Mal ehrlich, was die polnische Regierung da treibt ist untragbar. Als wären CIA-Gefängnisse und die Raketenbasen ohne das Mitwissen der EU schon nicht gesagt. Technisch gesehn wären sie als 51. Bundesstaat der USA besser aufgehoben als in der EU. Und wenn ich meinen polnischen Nachbarn so anhöre, frag ich mich, wie ihre Partei überhaupt an die Macht kam.
    Und ich dachte Deutsche Politiker sind peinlich. Wenn ich mir aber die Konservativen Moralistischen Kaczynskis ansehe...
    Armes Polen.
    ignorantia beatitudo est
  • Original von Kasirske
    Und wenn ich meinen polnischen Nachbarn so anhöre, frag ich mich, wie ihre Partei überhaupt an die Macht kam.


    Gut finde ich, dass sich die polnischen Bürger mittlerweile selber gegen dieses Fehlverhalten ihrer Regierung lauthals beschweren, zwar ändert das nichts an der Position der Regierung, doch kann auf internationaler Ebene nicht das Volk als schuldig betrachtet werden.
  • Ich werde jetzt auch nicht auf das Volk ansprechen, denn es ist klar, dass man nicht alle Polen in die selbe Schublade stecken kann.


    Japp, das möchte ich hier für mich und meine Meinung auch nochmal kurz festhalten, gegen das polnische Volk möchte ich natürlich überhaupt nicht wettern. Nichtmal gegen die, die Kaczynskis Partei gewählt haben, denn wie schon gesagt wurde machen die einfach vom tief sitzenden Hass gegen Deutschland gebraucht, und streuen Salz in alte Wunden, was übrigens aller unterste Schublade ist.

    Aber egal, auch zu sagen ohne den Zweiten Weltkrieg hätten wir ca. 66 millionen anstatt 38 millionen Einwohner.


    Wir könnten genauso sagen, dass wir ohne die schrecklichen Luftangriffe der Alliierten auf die Zivilbevölkerung (eine intensive Bombadierung der Benzinwerke in Ludwigshafen und Mannheim hätte die Nazis innerhalb weniger Wochen in die Knie gezwungen!) heute 100 Millionen Einwohner anstatt 82 Millionen hätten.
    So dreht man sich doch nur im Kreis.
    Ich will hier jetzt nicht irgendwie die Kriegsschuld Deutschlands schmälern oder so, sollte bloß als Vergleich dienen *wink*
  • Original von Lea
    Original von Kasirske
    Und wenn ich meinen polnischen Nachbarn so anhöre, frag ich mich, wie ihre Partei überhaupt an die Macht kam.


    Gut finde ich, dass sich die polnischen Bürger mittlerweile selber gegen dieses Fehlverhalten ihrer Regierung lauthals beschweren, zwar ändert das nichts an der Position der Regierung, doch kann auf internationaler Ebene nicht das Volk als schuldig betrachtet werden.


    1)Das ist falsch. Die Mehrheit dre Polen ist ganz klar FÜR die jetzige Haltung Polens gegenüber der EU.
    2) Richtig ist hingegen, dass die Mehrheit der Polen die EU begrüßen, da sie auch sehr stark davon profitieren, und nicht mehr so stark abhängig von den bösen Deutschen und Russen sind.....

    Quelle: Aktueller Spiegel.

    Desweiteren halte ich die jetzige Haltung der Polen für sehr riskant. Es ist richtig, dass sich die Zwillinge damit ihre Wiederwahl sichern, aber wenn man etwas weiter denkt, kann aus dieser Sache nur schlechtes für das Land resultieren. Wären die Deutschen konsequent, würden sie die jetzige Haltung Polens als Beleidigung ansehen, und nicht mehr mit ihnen verhandeln. Das die Polen dann über kurz oder lang erfrieren werden (Stichwort Gas aus Russland) sollte einleuchten, denn ohne EU kein Gas.....
    Wir hingegen, und das ist eins der wenigen Dinge die wir Schröder verdanken, haben sehr gute Beziehungen zu Russland, und ich sehe kein Bestreben von Seiten Russlands, uns ihr Gas vorzuenthalten (Zumindest dann, wenn Merkel es sich nicht weiter mit den Russen verscherzt....). Bei den Polen hingegen, haben sie es ja schon gemacht....

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Enigma ()

  • Also ich finde es ist eine Frechheit, wie sich die Polen zur Zeit aufführen! *cursing*
    Kaum ein,zwei Jahre EU-Mitglied, schon einen auf Platzhirsch machen und ein Gründungsmitglied angreifen.
    Normalerweise hält man als "Neuer" erst mal die Klappe und schaut, was die anderen machen, ehe man später nett und freundlich Vorschläge einbringen kann. *mad*
    Anderswo fliegt man mit einem solchen Verhalten gleich raus.
    Ich finde es nur gerecht, dass Deutschland die (mit Abstand) meisten Stimmen hat, denn Deutschland vertritt ja auch die Interessen der meisten Bürger. Und Polen sollte erst mal vor der eigenen Haustüre kehren, denn dass dieses Land EU-tüchtig ist, bezweifle ich ganz stark.
    Und diese unqualifizierten Kaczynski-Brüder haben nun wirklich null Ahnung von Weltpolitik. Da muss man nämlich auch Kompromisse eingehen und kann nicht einfach nur dumme Vorschläge einbringen, die von über 90% abgelehnt werden und dann auf stur machen.
  • Also aus dem Pool an Meinungen hier denke ich schon, dass viel richtiges genannt wurde. Nur merkt man selbst, auf welch dünnes Eis man sich hierbei begibt. Jeder Satz muss ja fast immer mit "aber ich bin nicht ausländerfeindlich" begleitet werden.
    Das Problem was die EU hat, ist dem geschuldet imo, dass sie einfach zu schnell zu viele neue Staaten( vorallem ehemaliger Ostblock) aufgenommen hat.
    Hier kommt wieder der Satz: "Viele Köche verderben den Brei.", zum tragen. Mit 27 Mitgliedsstaaten hat man meist auch 27 Standpunkte unter einen Hut zu bringen.
    Einer der Grundgedanken der EU war bzw. ist es noch ein wirtschaftliches Gegengewicht zur USA zu bilden. Nur dies ist imo nicht möglich, da mehr Staaten Zuwendungen nötig haben. Man verspricht sich ja daraus, dass diese Staaten sich entwickeln und zukünftig ihren Beitrag leisten können. Nur sind imo z.Z. die Aufwendungen zu hoch die geleistet werden müssen. Vorallem von den sogenannten "Alten".
    Man hätte diese Länder fördern sollen aber ohne eine Mitgliedschaft. Denn im Moment haben sie nicht mehr als den Status eines "Nehmers".
    So sieht die Lage auch mit Polen aus. Sie können im Moment kaum einen wirtschaftlichen Beitrag leisten. Man sieht an der ganzen Situation, wie schnell man solch ein Gebilde zum wanken bringen kann.
    Der Vorschlag der Polen mit ihrem Quadratwurzelsystem ist Blödsinn. Nur stellt sich auch die Frage, ist das angedachte System besser? Kann man sagen, die Deutschen sind den Polen zahlenmäßig überlegen, deshalb haben sie mehr Stimmen? Europe sollte mal mit einer Stimme sprechen, kann man sagen, da mehr Stimmern Deutsch reden als polnisch in der EU, haben ihre Stimmen mehr Gewicht?
    Alles nicht so einfach zu beantworten und deshalb wird sich auch in Zukunft noch weiter um dieses Thema gestritten.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Prime ()

  • Original von Souichiro
    Also aus dem Pool an Meinungen hier denke ich schon, dass viel richtiges genannt wurde. Nur merkt man selbst, auf welch dünnes Eis man sich hierbei begibt. Jeder Satz muss ja fast immer mit "aber ich bin nicht ausländerfeindlich" begleitet werden.
    Das Problem was die EU hat, ist dem geschuldet imo, dass sie einfach zu schnell zu viele neue Staaten( vorallem ehemaliger Ostblock) aufgenommen hat.
    Hier kommt wieder der Satz: "Viele Köche verderben den Brei.", zum tragen. Mit 27 Mitgliedsstaaten hat man meist auch 27 Standpunkte unter einen Hut zu bringen.
    Einer der Grundgedanken der EU war bzw. ist es noch ein wirtschaftliches Gegengewicht zur USA zu bilden. Nur dies ist imo nicht möglich, da mehr Staaten Zuwendungen nötig haben. Man verspricht sich ja daraus, dass diese Staaten sich entwickeln und zukünftig ihren Beitrag leisten können. Nur sind imo z.Z. die Aufwendungen zu hoch die geleistet werden müssen. Vorallem von den sogenannten "Alten".
    Man hätte diese Länder fördern sollen aber ohne eine Mitgliedschaft. Denn im Moment haben sie nicht mehr als den Status eines "Nehmers".
    So sieht die Lage auch mit Polen aus. Sie können im Moment kaum einen wirtschaftlichen Beitrag leisten. Man sieht an der ganzen Situation, wie schnell man solch ein Gebilde zum wanken bringen kann.
    Der Vorschlag der Polen mit ihrem Quadratwurzelsystem ist Blödsinn. Nur stellt sich auch die Frage, ist das angedachte System besser? Kann man sagen, die Deutschen sind den Polen zahlenmäßig überlegen, deshalb haben sie mehr Stimmen? Europe sollte mal mit einer Stimme sprechen, kann man sagen, da mehr Stimmern Deutsch reden als polnisch in der EU, haben ihre Stimmen mehr Gewicht?
    Alles nicht so einfach zu beantworten und deshalb wird sich auch in Zukunft noch weiter um dieses Thema gestritten.


    Naja, so muss man den Satz nicht zwingend anfangen. Polen ist zurzeit nunmal sehr destruktiv, dass kann man behaupten, ohne gleich in eine bestimmte Ecke gestellt zu werden.
    Dies liegt aber eben an der Regierung und nicht am Volk selbst. Es gibt polemische Stimmen(Die sich in letzter Zeit mehren), die behaupten, dass jedes Volk die Regierung hat, die es verdient. Dies spiegelt jedoch nicht meine Meinung wieder.
    Die EU hat nicht zwingend zu viele Mitglieder, daran liegt es garnicht. Das Hauptproblem ist vielmehr ein anderes.
    Der institutionelle Rahmen, in dem sich die EU zurzeit bewegt, wurde in einer Zeit mit wesentlich weniger Mitgliedern geschaffen und seitdem nur unwesentlich verändert.
    Seit der einheitlichen europäischen Akte bez. seit den Verträgen von Maastricht hat sich unglaublich wenig getan. Auch Nizza war institutionell gesehen, eher ein Rück-, als ein Fortschritt.
    Auch hatten bei dem aktuellen Gipfel, annähernd 20 Staaten die gleiche Meinung.
    Außenseiter waren lediglich in jeweils verschiedenen Punkten: Frankreich, Polen, Großbritannien und Tschechien.
    Wenn man die Geschichte der EU betrachtet, war auch das eigentliche Ziel eher ein anderes. Die Ursprünge der EU gehen auf die EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl) die auch oft Montanunion genannt wird zurück, die später in der EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) aufgegengen ist, die dann wiederrum in der EU aufgegangen ist.
    Das Ziel, der Anfang der fünfziger Jahre gegründeten EGKS, war nicht die Schaffung eines Gegengewichts zu der USA, sondern vielmehr, durch wirtschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft, zukünftige Kriege zu verhindern.
    An ein Gegengewicht war damals nicht zu denken und dies ist auch heute nicht das erklärte Ziel.
    Auch das Argument der Nehmerländer betreffend, stellt sich zunehmend differenziert dar.
    Wie ich in meinem ersten Beitrag erwähnt habe (aber nicht näher drauf eingegangen bin) hat unter anderem Deutschland viel Aufbauhilfe an Polen geleistet, wenn auch nur indirekt, indem es der größte Nettoeinzahler in den "Finanzierungstopf" der EU ist.
    Aber man darf die Kehrseite der Medallie nicht vergessen.
    Deutschland ist der größte Profiteur des gemeinsamen europäischen Binnenmarktes.
    Auch kommen viele Vorleistungen z.B aus Polen, deswegen kann Deutschland auch so hohe Exportüberschüsse aufweisen.
    Direkter Export und indirekte Vorleistungsvorteile. Kaum ein anders Land hat deswegen gerade von der Osterweiterung der EU so profitiert, wie eben Deutschland.
    Eine bessere Infrastruktur für Polen, heisst nicht nur Kosten für Deutschland. Man muss sich außerdem mal die Fakten und Zahlen anschauen, wer denn die Infrastruktur Polens hauptsächlich baut und wem z.B die polnischen Banken, Telekommunikations- und Energiekonzerne gehören. Dann ergibt sich ein ganz anders Bild.
    Mit dem Quadratwurzelvorschlag stimme ich mit dir vollkommen überein. Auch die Frage nach einem besseren Prinzip, da gebe ich dir Recht, ist noch nicht abschließend geklärt, auch wenn eine Einwohnergewichtung ein vertretbares Prinzip darstellt, gepaart mit anderen Kontrollmechanismen, wie dem der qualifizierten Mehrheit.
  • @kostja:
    Deine Punkte die du ansprichst sind schon richtig, nur sehe ich die Sache etwas anders. Habe vielleicht nicht genug präzisiert. Aber ich meine die Größe der EU als generelles Problem. Dieser Streit um die Stimmrechtsverteilung ist ja nur ein Problem was sich stellt. Klar liegen da im Moment mehrere Staaten auf einer Wellenlänge. Nur ist es bei dieser Größe und momentanen Struktur doch recht schwer Beschlüsse zu fassen. Wo du recht hast ist, dass auch Deutschland profitiert, da ein insgesamt größerer Binnenmarkt da ist. Aber da kommen wir ja wieder auf meine Meinung zu sprechen, dass es eben vorranig monetäre Ziele waren, die mit der EU oder seinen Vorgängern verfolgt worden sind.
    EG bzw. EU:
    Ich schrieb ja nicht EGKS, sondern meinte auschließlich die EU. Und da ist es imo so, dass eines der Ziele das wirtschaftliche Gegengewicht war. Ich denke das ist unbestritten. Die Vörganger hatte ich damit auch nicht gemeint und ging auch nicht aus meinem Post hervor. Ich habe mein Augenmerk schon explizit auf die EU gelegt.
    Man hat gesehen, dass die USA Weltmarktprobleme leichter abfangen kann als die Europäer. Ich meine, dass es schon einer der Hauptgründe gewesen ist die zu diesem ganzen Prozeß führte. Ohne jetzt meine Hand ins Feuer legen zu wollen, aber ich glaube dieser wirtschaftlich Aspekt hat eine der größten Ausprägungen bei den Überlegungen der "Gründerväter" gehabt. Ich sehe die Sache halt immer mehr aus dem wirtschaftlichen Blickwinkel.
  • Im Kern geht es darum, dass es problematisch für die einzelnen, inzwischen 27 Mitglieder ist, Souveränität von der nationalen auf eine supranationnale Ebene zu verlagern, da sie dadurch eben sogenannte "Kompetenz-Kompetzenzen" verlieren.


    Ich denke mal da liegt doch das Problem. Die einen Länder möchten mehr Integration haben und die anderen weniger bzw. den Status quo halten.
    Die einen wollen halt das es irgendwann sowas wie die "Vereinigten Staaten von Europa" gibt (find ich super) während die andern lieber auf ein "Europa der Vaterländer" zusteuern möchten.
    Wirklich Konkurenzfähig zu den USA und von mir aus auch China ist imo nur ein geeinigtes Europa (mit Euro).

    Mit den restlichen Comments war ich soweit einverstanden, daher greif ich die Punkte nicht nochmal auf *blushing*
    Bye
  • Original von Souichiro
    @kostja:
    Deine Punkte die du ansprichst sind schon richtig, nur sehe ich die Sache etwas anders. Habe vielleicht nicht genug präzisiert. Aber ich meine die Größe der EU als generelles Problem. Dieser Streit um die Stimmrechtsverteilung ist ja nur ein Problem was sich stellt. Klar liegen da im Moment mehrere Staaten auf einer Wellenlänge. Nur ist es bei dieser Größe und momentanen Struktur doch recht schwer Beschlüsse zu fassen. Wo du recht hast ist, dass auch Deutschland profitiert, da ein insgesamt größerer Binnenmarkt da ist. Aber da kommen wir ja wieder auf meine Meinung zu sprechen, dass es eben vorranig monetäre Ziele waren, die mit der EU oder seinen Vorgängern verfolgt worden sind.
    EG bzw. EU:
    Ich schrieb ja nicht EGKS, sondern meinte auschließlich die EU. Und da ist es imo so, dass eines der Ziele das wirtschaftliche Gegengewicht war. Ich denke das ist unbestritten. Die Vörganger hatte ich damit auch nicht gemeint und ging auch nicht aus meinem Post hervor. Ich habe mein Augenmerk schon explizit auf die EU gelegt.
    Man hat gesehen, dass die USA Weltmarktprobleme leichter abfangen kann als die Europäer. Ich meine, dass es schon einer der Hauptgründe gewesen ist die zu diesem ganzen Prozeß führte. Ohne jetzt meine Hand ins Feuer legen zu wollen, aber ich glaube dieser wirtschaftlich Aspekt hat eine der größten Ausprägungen bei den Überlegungen der "Gründerväter" gehabt. Ich sehe die Sache halt immer mehr aus dem wirtschaftlichen Blickwinkel.


    Bei einer Organisation, die nach dem 2. Weltkrieg gegründet worden ist, spielten wirtschaftliche Gründe wenn überhaupt, dann eine untergeordnete Rolle.
    Auf dieser Aussage kannst du mich festnageln. Und das mit dem Gegengewicht sehe ich nach wie vor nicht, da ich nicht verstehe, was der Sinn eines Gegengewichtes denn sein soll. ^^
    Du schriebst ja oben auch momentane Struktur. Genau dass meine ich ja mit dem Institutionellen Rahmen. Größe ist nie ein Problem an sich, solange man es clever organisiert. Wobei es im kleineren Rahmen natürlich einfacher ist, dass bestreitet niemand. ^^
    Das wirtschaftliche Gegengewicht ist übrigens nicht unumstritten imho. Oder es ist zumindest so nicht bei mir angekommen. xD
  • @kostja:
    Du sprichst von der Organisation die nach dem 2 Weltkrieg gegründet worden ist. Aber das hat nichts mit der EU zu tun, so wie sie gegründet wurde. Auch die EG hat nichts mehr mit der EU zu tun. Man wollte seine Interessen unter einem Dach zu vereinen. Und vom Standpunkt das es wirtschaflich begründet ist, gehe ich auch nicht ab, da mir bis jetzt nicht das Gegenteil bewiesen wurde. Du redest von einer Organisation die so nicht mehr existiert. Ich glaub wir reden da etwas aneinander vorbei.
    Die EU ist in ihrer heutigen Form nicht mit der EG oder anderen Vorgängern vergleichbar und nur um die EU geht es mir, nicht was der Grundgedanke der EGKS war. Denn einer der Grundgedanken die EU aus der EG zu gründen war es, sich wirtschaftlich gegen die USA behaupten zu können. Die wie ich bereits erwähnte, einen stärkeren Binnenmarkt haben als die einzelnen europäischen Staaten. Ist auch ganz klar bei 300 Mio. Einwohnern zu z.B.: Deutschland mit 80 Mio. Und Weltmarktschwankungen sollte damit einfach vorgebeugt werden, das man eine Gesamtwirtschaftszone EU schafft deren Handelsgrenzen wegfallen und somit sich ein größerer Binnenmarkt ergibt. Deshalb ist der wirtschafliche Gedanke bei der Gründung der EU ein sehr bestimmender gewesen.
  • Original von Souichiro
    @kostja:
    Du sprichst von der Organisation die nach dem 2 Weltkrieg gegründet worden ist. Aber das hat nichts mit der EU zu tun, so wie sie gegründet wurde. Auch die EG hat nichts mehr mit der EU zu tun. Man wollte seine Interessen unter einem Dach zu vereinen. Und vom Standpunkt das es wirtschaflich begründet ist, gehe ich auch nicht ab, da mir bis jetzt nicht das Gegenteil bewiesen wurde. Du redest von einer Organisation die so nicht mehr existiert. Ich glaub wir reden da etwas aneinander vorbei.
    Die EU ist in ihrer heutigen Form nicht mit der EG oder anderen Vorgängern vergleichbar und nur um die EU geht es mir, nicht was der Grundgedanke der EGKS war. Denn einer der Grundgedanken die EU aus der EG zu gründen war es, sich wirtschaftlich gegen die USA behaupten zu können. Die wie ich bereits erwähnte, einen stärkeren Binnenmarkt haben als die einzelnen europäischen Staaten. Ist auch ganz klar bei 300 Mio. Einwohnern zu z.B.: Deutschland mit 80 Mio. Und Weltmarktschwankungen sollte damit einfach vorgebeugt werden, das man eine Gesamtwirtschaftszone EU schafft deren Handelsgrenzen wegfallen und somit sich ein größerer Binnenmarkt ergibt. Deshalb ist der wirtschafliche Gedanke bei der Gründung der EU ein sehr bestimmender gewesen.


    Die Geschichte der Gründung einer Organisation hat auch immer etwas mit der Gegenwart zu tun. Man kann die EU nicht ohne eine EG oder EGKS verstehen.
    Allerdings haben wir wohl wirklich etwas aneinander vorbei geredet.
    Allerdings sagst du, niemand hat dich vom Gegenteil überzeugen können, was ich nicht ganz verstehe, wo doch geradezu täglich brilliante Leute nichts anderes postulieren als eben gerade das.
    Die EU besteht aus einem 3-Säulen Modell. (Grob vereinfacht) Nur die erste Säule (Die uns bekannte EG) besitzt Rechtscharakter und ist somit supranational handlungsfähig. Auf die andern beiden trifft dies nicht zu. Also hast du mit dem Argument der witschaftlichen Intergration, die am weitesten fortgeschritten ist, recht.
    Aber ich habe auch nie etwas anderes behauptet. Ich störe mich nur an dem Wort des Gegengewichts. Tut mir leid, dass ich da so penibel bin. xD
    Wenn du nämlich von Gegengewicht sprichst, so implizierst du automatisch, dass der Prozess der Intergration (der bei dir erst nach Maastricht beginnt) so, wie er heute zustandegekommen ist, von je her gewollt worden ist. Wenn man ab 1992 einsetzt, kann man dies (mit Einschränkungen)
    behaupten.
    Doch man muss eben die Geschichte schon miteinbeziehen. Der Ursprung liegt in den Römischen Verträgen. Dort wurde von den Nationalstaaten die Schaffung einer Komission und eines Europäischen Gerichtshofes beschlosssen. Die jetzige vertiefte Intergration ist nicht den Mitgliedsländern zu schulden, sondern der restrektiven Anwendung des Rechts, von Seiten der Komission und des EuGH.
    Die EU, so wie sie heute existiert, ist nicht so intendiert worden, sie hat sich entwickelt.
    Wenn man die EU als "Institutionensprung" betrachtet, so muss man weiter differenzieren.
    Wie gesagt, sie hat keinen Rechtscharakter und ist nicht beschlussfähig, was sie auch auf lange Zeit hinaus nicht sein wird. Ich spreche nun explizit von der EU. (Man braucht nur mal auf den Text unten auf der Zigarettenschachtel zu achten, von EU steht da nichts)
    Die EU, ist nichts weiter als ein loses, abstraktes Gebilde, ohne Rechtsrahmen, das weit davon entfernt ist, von irgendwelchen Nationalstaaten, wie den USA oder China, als Gegengewicht anerkannt zu werden.
    Doch ich bleibe dabei, das es garnicht das Ziel ist. Das Ziel, der immer noch strak fragmentarisch und nationalstaatlich denkenden Mitglieder, ist eine Abfederung der Globalisierung, die ihnen als zu rauh erscheint.
    Wenn man von den Nationalstaaten, als den indikativ handelnden Akteuren im europäischen Einigungsprozess ausgeht, dann ist das viel eher der Grund, die Schaffung einer kleinern Welt, in der man noch das Sagen und die Übersicht hat. Natürlich ist der Binnenmarkt, die monätere Geldmengensteuerung der EZB, und Fragmente der positiven, wie negativen Intergration wichtig und sie schaffen ja auch sohwohl Wohlfahrtsgewinne, wie eine Senkung der Transaktionskosten aber wenn du schon nur von der EU reden willst, dann muss ich einwerfen, dass etwas, was keinen Rechtsrahmen hat, es auch nicht verdient, mit einer Zieldimension, wie du sie beschreibst, "belohnt" zu werden.

    Edit: Die EG existiert immernoch genauso, wie vorher schon. Als erste Säule der EU. Also rede ich schon von Organisationen, die es noch gibt. ^^

    Edit 2: Upps ich merke, dass ich eigentlich ganz schön von Thema abgekommen bin. Bitte mir das nachzusehen. ^^

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Kostja ()

  • Also liegen wir ja nicht so weit außeinander.^^
    Woran du dich störst, ist die Begrifflichkeit des Gegengewichts.
    Aber ich denke da kommen wir nicht weiter. Wie schon mehrfach gesagt, ist das meine Sicht auf die Dinge.
    Ich sehe die Sache einfach so, dass die EU als Gegenpart zur USA fungieren sollte und auch so gewollt wird. Jeder einzelne Staat kann da nicht soviel ausrichten, wie eine Union. Nur muss ich dir in dem Punkt recht geben, dass es von den USA nicht so wahrgenommen wird.
    Für mich stellt diese Gegengewichtssache auch nicht sowas wie eine Belohnung dar. Es ist einfach ein Ziel was erreicht werden soll, klar der Rahmen fehlt und der Prozeß wird lang dauern bis einer geschaffen ist.
    Aber 2 Sachen interessieren mich noch. Wieso ist es nicht verdient? Und welche brillianten Köpfe du meinst? Würde gern deren Meinung mal lesen bzw. hören.^^

    Ansonsten denke ich einfach sollten mal wieder zum Topic kommen^^