'N guten Morgen wünsche ich erstmal.
Ist zwar noch relativ früh, wenn's nach der Tageszeit geht und reichlich spät, wenn man den Veröffentlichungszeitpunkt deiner kleinen FF betrachtet, aber dennoch möchte ich noch einen Kommentar verfassen. Keine Rückmeldungen zu kriegen wäre wahrscheinlich keine gute Werbung für den hiesigen FF-Bereich und auch etwas unfair dir gegenüber. Also fangen wir mal an.^^
Worum geht's? Es handelt sich also um eine kleine Action-Einlage, in der ein stattliche 130 Millionen gefährlicher Pirat und sein Partner, ein kleiner Beagle, eine streng bewachte Karte aus einer Hochsicherheitsmarinefestung stehlen. In der Kürze liegt die Würze, dass beschreibt es ganz gut.^^
Ich muss gestehen, dass ich mich mit einer Rezension etwas schwer tue, da ich deine FF als das sehen muss, was sie ist - eine Kurzgeschichte. Und als solche funktioniert sie, für ein vermeintliches Erstlingswerk sowieso.
Mein Problem liegt nun darin, dass sich meine Rezensionen häufig auf drei Dinge beziehen:
Schreibstil, Atmosphäre und an der Handlung nach dem Lesen gewecktes Interesse.
Da du hier allerdings eine Kurzgeschichte verpasst hast (was natürlich absolut legitim ist), kann ich diese drei Punkte nur innerhalb der Rahmengrenzen einer Kurgeschichte betrachten, was mir -ehrlich gesagt- nicht ganz leicht fällt. Aber ich tue es natürlich trotzdem.
Gleich vorweg: Ich fand die Geschichte wirklich unterhaltsam. Sie atmet definitiv die Luft des Originals und bewegt sich auch dicht auf dessen Fersen. Du übernimmst hier viele für OP typische Merkmale und auch der Handlungsablauf erinnerte mich an eine ganz gewisse Sorte von OP-Kapiteln, nämlich jenen, in denen neue (wichtige) Figuren eingeführt werden.
Yamato und sein Hund Takeru könnten so tatsächlich zu einem früheren Zeitpunkt in OP eingeführt worden sein und dafür gibt es von mir selbstverständlich einen Pluspunkt. Wer sich offensichtlich nahe am Original bewegen will und das auch schafft, dem kann man das auch zugestehen. Das kann nicht jeder.^^
Im Rahmen einer Kurzgeschichte funktionieren Yamato und Takeru auch, beide sind keine Ausgeburten an Originalität (mal von der mysteriösen Herkunft des Hundes und dessen Fähigkeiten abgesehen, die ich sehr originell finde), aber als Handlungsträger machen sie was her. Yamato ist halt der lässige, coole und auch in Extremsituationen humorige Typ Abenteurer und Takeru sorgt für die emotionale Verbundenheit des Lesers (Stichwort: KAWAAAIIIIII!!! ).
In einer fortlaufenden Geschichte, wie es sie hier oft im Board gibt, würde mir jetzt eine interessante, auffällige Eigenschaft an Yamato fehlen, die schonmal andeutet, dass er auch anders kann. Aber in einer Kurzgeschichte spielt das keine Rolle, also...was soll's, seine Coolness und der Hund reichen als Handlungsträger vollkommen aus.
Kommen wir nun zu meiner Spezialdisziplin, dem Schreibstil. Keine Ahnung, ob du schon mal in die anderen FFs hier im Board reingeschnuppert hast und so ungefähr ein Bild von den vertretenen Stilen gemacht hast, aber deiner müsste sich hier nicht unbedingt verstecken.
Er ist ausbaufähig, das sage ich frei heraus (wo würde sonst die Motivation bleiben? :P), aber du kannst sprachlich akkurat verklickern, was vor sich geht und scheinst im Punkto Rechtschreibung/Grammatik auch gut klar zu kommen und das ist, so blöd es auch klingt, heutzutage keine Selbstverständlichkeit. Ich war mal vor kurzem in einem anderen, hier nicht näher zu nennenden Forum unterwegs und was dort an grammatikalisch, syntaktisch und orthografisch falschen Textmassen in die Threads geklatscht wird...das ist schon nicht mehr feierlich. Im Gegensatz dazu war es beinahe erleichternd, deinen Text zu lesen. Ich möchte einfach mal ein Beispiel dafür nennen, warum ich deinen Schreibstil für ausbaufähig halte und dir gleichzeitig ein Potenzial zuspreche:
Diese Satz zeigt recht deutlich, dass du durchaus schreiben kannst. Du nutzt passende Adverbien (schrill), treffende Verben (dröhnte, jagte) und schon einen Ansatz von sprachlich galanten Umschreibungen (in die in rotes Licht getauschten Gänge). Das alles mag sich für dich jetzt als selbstverständlich darstellen und ich mag für dich dementsprechend bescheuert klingen, aber es ist tatsächlich keine Selbstverständlichkeit. Du hättest genauso gut in die Tasten Hämmern können: "Die Sirene war in der ganzen Basis zu hören. Eine Figur rannte durch die rot beleuchteten Gänge." - Ausdruckslos und fad. Ich hoffe du verstehst, was ich meine.^^
Gleichzeitig muss ich aber auch konstatieren, dass du dich hier und da verbessern könntest und, um fair zu bleiben, das gilt natürlich immer und für uns alle. Jeder Schreiber entwickelt sich ständig weiter und dabei seinen eigenen Stil, und sollte diese Geschichte einer deiner ersten Versuche sein, dann Hut ab. Manchmal mangelt es dann jedoch einfach an ausgereiftem Sprachgefühl oder am Finden eines passenden Wortes, aber das ist absolut normal und nicht so wild. Man verbessert sich mit jedem zu Papier gebrachten Wort, wenn man den Drang zur Verbesserung hat.
Ein Beispiel:
Im oben stehenden Zitat ist ein Wort auffällig, das bei genauerem Hinsehen etwas konträr wirkt: "Klang". Meiner Meinung nach, hättest du hier eher einen Begriff wählen sollen, der das laute, dröhnende, lärmende Wesen der Sirene einfängt. Ein Klang kann alles mögliche sein und ist für mich zudem eher mit positiven Assoziationen verknüpft. Wie wäre es mit "Schrill dröhnte das Plärren der Sirene" oder das "Schreien der Sirene", das "Gellen der Sirene" etc.
Auch die "dumpfen Schrittgeräusche" passen für mich nicht zum im weiteren Satzverlauf beschriebenen "jagen". Dumpfe Schritte sind für mich langsam, schwer und gefällig. Rennen ist lauter, schneller, zackiger und weniger dumpf. Hier hätte man etwa "gehetzte Schrittgeräusche" oder ganz simpel "laute Schrittgeräusche" wählen können, wobei mir das Wort "Schrittgeräusch" auch nicht zusagen will, weil es für mich recht statisch klingt. Aber das wäre jetzt subjektive Klauberei und die möchte ich dir nicht antun.
Beispiel Nr. 2 setzt an einem anderen Punkt an, den du aber bestimmt leicht korrigieren kannst:
Zum Abschluss möchte ich dir jedoch einen Ratschlag geben, der weniger mit deiner Geschichte selbst oder dem Stil als solchen zu tun hat, sondern der Aufmachung.
Der Großteil der FF besteht aus wörtlicher Rede und sosehr ich weiß, dass Kurzgeschichten äußere Handlungen in den Vordergrund rücken und dass durch die schnelle, wörtliche Rede voller Ellipsen etc. auch Spannung und Tempo erzeugt wird, so stört es doch ab und an. Manchmal hätte ich mir eine eher äußere Beschreibung des Erzählers gewünscht und keine Erklärungen durch die Marines, Yamato etc.
Wieso können die Soldaten eigentlich überhaupt noch so gesprächig sein, wenn sie doch von einem brennenden Beagle auf die Bretter geschickt wurden?
Wenn ich dir einen Rat geben müsste, dann wäre das, nicht zu sehr auf wörtliche Rede zu setzen. Natürlich ist sie ein elementarer Bestandteil jeder Handlung und du sollst sie nicht streichen, das wäre ja fast schon unmöglich, aber ab und an überlegen "MUSS das wirklich gesagt werden?"
Ein Beispiel, wo ich NEIN sagen würde:
Aber wie gesagt, man soll ja nicht komplett auf WR verzichten. Hier z.B.:
Der eigentliche Grund für mein Ansprechen der wörtlichen Rede ist jedoch ein Umstand, den ich auf die (in meinen Augen) von dir angestrebte Nähe zum Manga schiebe.
Das heißt, dass du zwar bestimmte Bilder auch über wörtliche Rede vermitteln kannst, aber nicht immer solltest. Das obige Beispiel ist nun nicht extrem, man kann sich alles gut vorstellen, aber dass Yamato seine Attackennamen wie im Manga herausbrüllt...halte ich für FFs immer etwas fragwürdig, was aber nur meine persönliche, subjektive Meinung ist.
Ich will im Grunde nur darauf hinaus, dass du darauf achtest, deinen Lesern einen visuellen Eindruck zu verschaffen und nicht nur alles über die Ebene der wörtlichen Rede zu erreichen versuchst. Am Ende sollten die Ausführungen des Erzählers, meiner Meinung nach, einen größeren Anteil an der Geschichte haben. Und immer dran denken, ein toller Schreibstil entfaltet sich fast immer auf der Erzählebene über Beschreibungen, Erklärungen, Ausführungen etc. Natürlich kann und sollte aber auch das gesprochene Wort der Figuren schön klingen und fesseln, keine Frage und wenn deine Figuren etwas zu sagen haben, sollen sie das auch. Ich will der wörtlichen Rede hier nicht ihre Bedeutung abspreche!^^
Joa, ist ja doch ein ganz brauchbarer Kommentar zu Stande gekommen.^^
Wie schon im Vorfeld eingeräumt, hatte ich gute Unterhaltung in deiner Geschichte gefunden und mag deinen Schreibstil beziehungsweise das Potenzial, welches ich als (fortgeschrittener ) Laie und Hobby-Autor in ihm sehe. Du solltest auf jeden Fall am Ball bleiben, wenn es dir Spaß macht und ich hoffe, dir mit meinem Kommentar ein paar Hinweise mit auf den Weg gegeben und dir nicht die Lust verdorben zu haben, denn -und das will ich noch einmal deutlich sagen- ich finde deinen Stil bereits sehr angenehm und gut zu lesen, weshalb ich mich freuen würde, dich hier im FF-Bereich wiederzusehen.
mfG Bo
Ist zwar noch relativ früh, wenn's nach der Tageszeit geht und reichlich spät, wenn man den Veröffentlichungszeitpunkt deiner kleinen FF betrachtet, aber dennoch möchte ich noch einen Kommentar verfassen. Keine Rückmeldungen zu kriegen wäre wahrscheinlich keine gute Werbung für den hiesigen FF-Bereich und auch etwas unfair dir gegenüber. Also fangen wir mal an.^^
Worum geht's? Es handelt sich also um eine kleine Action-Einlage, in der ein stattliche 130 Millionen gefährlicher Pirat und sein Partner, ein kleiner Beagle, eine streng bewachte Karte aus einer Hochsicherheitsmarinefestung stehlen. In der Kürze liegt die Würze, dass beschreibt es ganz gut.^^
Ich muss gestehen, dass ich mich mit einer Rezension etwas schwer tue, da ich deine FF als das sehen muss, was sie ist - eine Kurzgeschichte. Und als solche funktioniert sie, für ein vermeintliches Erstlingswerk sowieso.
Mein Problem liegt nun darin, dass sich meine Rezensionen häufig auf drei Dinge beziehen:
Schreibstil, Atmosphäre und an der Handlung nach dem Lesen gewecktes Interesse.
Da du hier allerdings eine Kurzgeschichte verpasst hast (was natürlich absolut legitim ist), kann ich diese drei Punkte nur innerhalb der Rahmengrenzen einer Kurgeschichte betrachten, was mir -ehrlich gesagt- nicht ganz leicht fällt. Aber ich tue es natürlich trotzdem.
Gleich vorweg: Ich fand die Geschichte wirklich unterhaltsam. Sie atmet definitiv die Luft des Originals und bewegt sich auch dicht auf dessen Fersen. Du übernimmst hier viele für OP typische Merkmale und auch der Handlungsablauf erinnerte mich an eine ganz gewisse Sorte von OP-Kapiteln, nämlich jenen, in denen neue (wichtige) Figuren eingeführt werden.
Yamato und sein Hund Takeru könnten so tatsächlich zu einem früheren Zeitpunkt in OP eingeführt worden sein und dafür gibt es von mir selbstverständlich einen Pluspunkt. Wer sich offensichtlich nahe am Original bewegen will und das auch schafft, dem kann man das auch zugestehen. Das kann nicht jeder.^^
Im Rahmen einer Kurzgeschichte funktionieren Yamato und Takeru auch, beide sind keine Ausgeburten an Originalität (mal von der mysteriösen Herkunft des Hundes und dessen Fähigkeiten abgesehen, die ich sehr originell finde), aber als Handlungsträger machen sie was her. Yamato ist halt der lässige, coole und auch in Extremsituationen humorige Typ Abenteurer und Takeru sorgt für die emotionale Verbundenheit des Lesers (Stichwort: KAWAAAIIIIII!!! ).
In einer fortlaufenden Geschichte, wie es sie hier oft im Board gibt, würde mir jetzt eine interessante, auffällige Eigenschaft an Yamato fehlen, die schonmal andeutet, dass er auch anders kann. Aber in einer Kurzgeschichte spielt das keine Rolle, also...was soll's, seine Coolness und der Hund reichen als Handlungsträger vollkommen aus.
Kommen wir nun zu meiner Spezialdisziplin, dem Schreibstil. Keine Ahnung, ob du schon mal in die anderen FFs hier im Board reingeschnuppert hast und so ungefähr ein Bild von den vertretenen Stilen gemacht hast, aber deiner müsste sich hier nicht unbedingt verstecken.
Er ist ausbaufähig, das sage ich frei heraus (wo würde sonst die Motivation bleiben? :P), aber du kannst sprachlich akkurat verklickern, was vor sich geht und scheinst im Punkto Rechtschreibung/Grammatik auch gut klar zu kommen und das ist, so blöd es auch klingt, heutzutage keine Selbstverständlichkeit. Ich war mal vor kurzem in einem anderen, hier nicht näher zu nennenden Forum unterwegs und was dort an grammatikalisch, syntaktisch und orthografisch falschen Textmassen in die Threads geklatscht wird...das ist schon nicht mehr feierlich. Im Gegensatz dazu war es beinahe erleichternd, deinen Text zu lesen. Ich möchte einfach mal ein Beispiel dafür nennen, warum ich deinen Schreibstil für ausbaufähig halte und dir gleichzeitig ein Potenzial zuspreche:
Schrill dröhnte der Klang der Sirene durch die gesamte Basis. Begleitet wurde sie durch das dumpfe Schrittgeräusch einer Person, die durch die in rotes Licht getauchten Gänge jagte.
Diese Satz zeigt recht deutlich, dass du durchaus schreiben kannst. Du nutzt passende Adverbien (schrill), treffende Verben (dröhnte, jagte) und schon einen Ansatz von sprachlich galanten Umschreibungen (in die in rotes Licht getauschten Gänge). Das alles mag sich für dich jetzt als selbstverständlich darstellen und ich mag für dich dementsprechend bescheuert klingen, aber es ist tatsächlich keine Selbstverständlichkeit. Du hättest genauso gut in die Tasten Hämmern können: "Die Sirene war in der ganzen Basis zu hören. Eine Figur rannte durch die rot beleuchteten Gänge." - Ausdruckslos und fad. Ich hoffe du verstehst, was ich meine.^^
Gleichzeitig muss ich aber auch konstatieren, dass du dich hier und da verbessern könntest und, um fair zu bleiben, das gilt natürlich immer und für uns alle. Jeder Schreiber entwickelt sich ständig weiter und dabei seinen eigenen Stil, und sollte diese Geschichte einer deiner ersten Versuche sein, dann Hut ab. Manchmal mangelt es dann jedoch einfach an ausgereiftem Sprachgefühl oder am Finden eines passenden Wortes, aber das ist absolut normal und nicht so wild. Man verbessert sich mit jedem zu Papier gebrachten Wort, wenn man den Drang zur Verbesserung hat.
Ein Beispiel:
Im oben stehenden Zitat ist ein Wort auffällig, das bei genauerem Hinsehen etwas konträr wirkt: "Klang". Meiner Meinung nach, hättest du hier eher einen Begriff wählen sollen, der das laute, dröhnende, lärmende Wesen der Sirene einfängt. Ein Klang kann alles mögliche sein und ist für mich zudem eher mit positiven Assoziationen verknüpft. Wie wäre es mit "Schrill dröhnte das Plärren der Sirene" oder das "Schreien der Sirene", das "Gellen der Sirene" etc.
Auch die "dumpfen Schrittgeräusche" passen für mich nicht zum im weiteren Satzverlauf beschriebenen "jagen". Dumpfe Schritte sind für mich langsam, schwer und gefällig. Rennen ist lauter, schneller, zackiger und weniger dumpf. Hier hätte man etwa "gehetzte Schrittgeräusche" oder ganz simpel "laute Schrittgeräusche" wählen können, wobei mir das Wort "Schrittgeräusch" auch nicht zusagen will, weil es für mich recht statisch klingt. Aber das wäre jetzt subjektive Klauberei und die möchte ich dir nicht antun.
Beispiel Nr. 2 setzt an einem anderen Punkt an, den du aber bestimmt leicht korrigieren kannst:
Ich beziehe mich hier auf das "was vor ihnen vor sich ging", ist ganz einfach doppelt gemoppelt und tritt in solcher Form auch nicht mehr auf, daher nur eine kurze Erwähnung. Sowas passiert halt mal, aber mit zunehmender Übung und steigendem Sprachgefühl (welches du ja bereits recht vorzeigbar entwickelt hast) passieren solchen kleinen Schnitzer immer seltener.Doch ehe sie auch nur eine Chance hatten auf das zu reagieren was vor ihnen vor sich ging [...]
Zum Abschluss möchte ich dir jedoch einen Ratschlag geben, der weniger mit deiner Geschichte selbst oder dem Stil als solchen zu tun hat, sondern der Aufmachung.
Der Großteil der FF besteht aus wörtlicher Rede und sosehr ich weiß, dass Kurzgeschichten äußere Handlungen in den Vordergrund rücken und dass durch die schnelle, wörtliche Rede voller Ellipsen etc. auch Spannung und Tempo erzeugt wird, so stört es doch ab und an. Manchmal hätte ich mir eine eher äußere Beschreibung des Erzählers gewünscht und keine Erklärungen durch die Marines, Yamato etc.
Wieso können die Soldaten eigentlich überhaupt noch so gesprächig sein, wenn sie doch von einem brennenden Beagle auf die Bretter geschickt wurden?
Wenn ich dir einen Rat geben müsste, dann wäre das, nicht zu sehr auf wörtliche Rede zu setzen. Natürlich ist sie ein elementarer Bestandteil jeder Handlung und du sollst sie nicht streichen, das wäre ja fast schon unmöglich, aber ab und an überlegen "MUSS das wirklich gesagt werden?"
Ein Beispiel, wo ich NEIN sagen würde:
Die Soldaten sind verwirrt? Gut, dann lass doch den Erzähler einer schönen, sprachlich angemessenen Satz draus machen. Dafür ist ein Erzähler da, um Geschehen zu vermitteln.^^Mit einem lauten Knall explodierte unmittelbar vor den Soldaten ein Geschoss.
„Wa-was war das?!
Aber wie gesagt, man soll ja nicht komplett auf WR verzichten. Hier z.B.:
Wichtige Informationen sind nett und ansprechend verpackt, Yamato und Takeru kommen gut zur Geltung usw. Das ist absolut passend.„Lasst mich euch einen Tipp geben. Mindestens die Hälfte meines Kopfgelds geht auf die Kappe meines Partners hier. Stimmts, Takeru?“
Der eigentliche Grund für mein Ansprechen der wörtlichen Rede ist jedoch ein Umstand, den ich auf die (in meinen Augen) von dir angestrebte Nähe zum Manga schiebe.
Im Manga setzt sich der Anteil aus Sprache und Bildern logischerweise aus etwa gleichen Teilen zusammen, 50:50 mit Abweichungen je nach Art der Kapitel. Man darf nun aber nicht den Fehler machen und versuchen, dass auf eine FF zu übertragen, denn man hat hier keine Gleichzeitigkeit der beiden Teile. Im Manga sehen wir das Bild und Lesen die Sprachblase binnen Momenten, fast schon gleichzeitig. Beide Eindrücke bilden ein Ganzes. Eine FF hat es da schwerer. Hier müssen Bilder erst noch sprachlich vermittelt werden und das geschieht auf dem selben Raum, den auch die wörtliche Rede einnimmt. Denn man hat ja nur den einen Raum, die Sprache, Wörter, Sätze und keine optischen Bilder wie Zeichnungen.„Hier, Takeru.“ Behutsam stopft er dem Hund die beiden Kugeln in die Ohren. Diese waren inzwischen mit dem Wasser der Sprinkleranlage in Kontakt gekommen und dadurch deutlich größer geworden.
„Schwammstein..?“
Die Soldaten blickten sich fragend an.
„Ultraschall!“
Im nächsten Moment wurde der Raum von einer schrillen Schallwelle erfasst. Schmerzverzehrt hielten sich die Soldaten die Ohren zu.
Das heißt, dass du zwar bestimmte Bilder auch über wörtliche Rede vermitteln kannst, aber nicht immer solltest. Das obige Beispiel ist nun nicht extrem, man kann sich alles gut vorstellen, aber dass Yamato seine Attackennamen wie im Manga herausbrüllt...halte ich für FFs immer etwas fragwürdig, was aber nur meine persönliche, subjektive Meinung ist.
Ich will im Grunde nur darauf hinaus, dass du darauf achtest, deinen Lesern einen visuellen Eindruck zu verschaffen und nicht nur alles über die Ebene der wörtlichen Rede zu erreichen versuchst. Am Ende sollten die Ausführungen des Erzählers, meiner Meinung nach, einen größeren Anteil an der Geschichte haben. Und immer dran denken, ein toller Schreibstil entfaltet sich fast immer auf der Erzählebene über Beschreibungen, Erklärungen, Ausführungen etc. Natürlich kann und sollte aber auch das gesprochene Wort der Figuren schön klingen und fesseln, keine Frage und wenn deine Figuren etwas zu sagen haben, sollen sie das auch. Ich will der wörtlichen Rede hier nicht ihre Bedeutung abspreche!^^
Joa, ist ja doch ein ganz brauchbarer Kommentar zu Stande gekommen.^^
Wie schon im Vorfeld eingeräumt, hatte ich gute Unterhaltung in deiner Geschichte gefunden und mag deinen Schreibstil beziehungsweise das Potenzial, welches ich als (fortgeschrittener ) Laie und Hobby-Autor in ihm sehe. Du solltest auf jeden Fall am Ball bleiben, wenn es dir Spaß macht und ich hoffe, dir mit meinem Kommentar ein paar Hinweise mit auf den Weg gegeben und dir nicht die Lust verdorben zu haben, denn -und das will ich noch einmal deutlich sagen- ich finde deinen Stil bereits sehr angenehm und gut zu lesen, weshalb ich mich freuen würde, dich hier im FF-Bereich wiederzusehen.
mfG Bo