PlanetES

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    • Habe gerade Planetes (btw ich konnte nirgends finden dass es PlanetES geschrieben wird) beendet, und bin völlig hin und weg. Ein bisschen leer fühle ich mich allerdings auch, was nicht zuletzt daran liegt, dass ich eigentlich noch lange hätte weiterlesen können, die Geschichte endet ja doch recht offen. Gelesen habe ich die Geschichte mittels der zwei neuen englischen Omnibus Bände von DarkHorse, welche ich auch nur empfehlen kann. Beide Bände haben einen Umfang von ca. 520 Seiten, mit einem größeren Format und Farbseiten. Generell ein angenehmes Lesegefühl und das Preis/Leistungsverhältnis stimmt mit 20 Euro pro Band mMn auch völlig. Aber nun zum Manga selbst.

      Planetes lebt vor allem von seinen Charakteren, die wirklich detailliert ausgearbeitet werden und auch eine Entwicklung durchmachen. Natürlich wird nicht jeder Nebencharakter so stark beleuchtet, aber doch schon die meisten. Hachimaki, Yuri, Fee, Tanabe, Hachis Vater und viele mehr bekommen Flashbacks und Schlüsselmomente spendiert. So erlebt man eigentlich eine spektakuläre Geschichte von gigantischem Ausmaß durch kleine Episoden. Denn die eigentliche Thematik des Manga - Weltraumreisen und die Probleme welche die Erkundung des Weltraums für die Menschheit mit sich bringt - ist eigentlich eine hochkomplexe und atemberaubende. Damit man als Leser aber nicht überfordert wird, wird es einem Häppchenweise näher gebracht. Kleinere Geschichten der Charaktere bringen einem die Lage der Menschheit im Jahre 2075 näher und werfen immer wieder philosophische Probleme auf.

      Es werden viele moralische Fragen aufgeworfen und der Manga kann sehr tiefgehend und gedanklich anspruchsvoll sein, wenn man sich darauf einlässt. Es ist keine simple Weltraumgeschichte, Emotionen wie Angst und Hoffnung stehen im Vordergrund. Der Manga gibt eine Aussicht und endet meiner Meinung nach auf einer schönen hoffnungsvollen Note. Die finale Nachricht von Hachimaki ging mir sehr ans Herz und ist wirklich aufmunternd, vor allem wenn man in Betracht zieht was für einen langen Weg dieser Charakter gegangen ist, um zu so einer Sichtweise zu gelangen.
      Andere Charaktere wie Hakimu, Locksmith, Dr. Ramon und viele weitere, zeigen andere Sichtweisen auf. Im Vordergrund steht natürlich die Debatte wie weit man für Wissenschaft gehen kann, darf und soll. Wo sollten Grenzen gezogen werden? Hat die Menschheit überhaupt ein Recht darauf ihre zerstörerische Lebensweise auf den Weltraum auszuweiten? Auch Religion spielt eine Rolle.
      Auch die einzelnen Flashbacks und Nebengeschichten bleiben nie einfach nur oberflächlich. Hinter allem steckt eine tiefere Bedeutung und es werden immer moralische und gesellschaftliche Fragen aufgeworfen.

      Der Manga schafft es aber auch fließend zwischen Drama, Komödie und nachdenklichen Momenten zu wechseln, ohne dass je eins klar in den Vordergrund gerückt wird. So ist der Manga äußerst angenehm zu lesen und lässt sich auf verschiedenen Ebenen genießen.
      Der Zeichenstil ist auch sehr gut, hat einige sehr starke Höhepunkte und vor allem die Farbseiten haben es mir angetan. Man bekommt ein Gefühl für die Tiefe und Weite des Weltraums.
      Insgesamt kann ich nur sagen, dass mir dieser Manga in sehr kurzer Zeit sehr stark ans Herz gewachsen ist. Ich finde es sogar recht schade, dass nach Kapitel 26 bereits Schluss war. Ich finde es hätte noch lange weitergehen können und es blieb auch noch viel Raum für Handlung. Aber lieber ein schönes offenes Ende auf einer positiven Note, als dass es irgendwann gestreckt wird.

      Ich kann diesen Manga nur jedem empfehlen der auf die Thematik der Weltraumerforschung, des Universums allgemein und der fraglichen Zukunft der Menschheit eine Idee einer Antwort lesen will. Wer auf liebevoll ausgearbeitete Charaktere und einen schönen Zeichenstil steht sollte hier ebenfalls sein Zuhause finden. Rundum gelungen, nichts zu meckern.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zeo ()