Gut Ding will Weile haben und versprochen ist nun mal versprochen. Ich habe dieses Wochenende endlich Zeit gefunden, den diesjährigen Gold Future Cup 2011 (insgesamt bereits die siebte Auflage des Wettbewerbs), der von Mitte Juli bis Ende August stattfand, zu rezensieren. In den Ausgaben #32/11 - #38/11 fanden sich insgesamt sechs Beiträge dieses Jahr und ich muss sagen, die waren dieses Mal nicht von schlechten Eltern! Ein insgesamt starkes Teilnehmerfeld also.

Bei dieser Menge von Beiträgen kann ich es natürlich nur bei einer Kurzrezension belassen. Zum einen fehlt mir selbst die Zeit für sechs Oneshots Rezensionen nach den berühmten und altbewährten Prancer’schen Bewertungskategorien zu schreiben, noch wäre das angesichts des Umfangs der Geschichten (47 Seiten) sonderlich ergiebig und sinnvoll. – Und überhaupt: wer von euch hätte schon gesteigerte Lust sich den Spaß am Ende durchzulesen? :P
Es beginnt mit allgemeinen Infos, Beispielbildern und der offiziellen Inhaltsangabe von Shūeisha. Danach folgen weitere wichtige Angaben zur Handlung der Geschichte und es geht mit meiner Bewertung los, mit Aspekten, die mir gefielen und die ich negativ fand. Am Ende findet sich mein Gesamturteil in Form einer Schulnote.

Anmerkung: Da die Beiträge 2 (-SINS-) und 4 (Murahagane) in den vergangenen Wochen von der Scanlationtruppe Clockwork Lies übersetzt wurden, habe ich meine Bewertungen hier (bewusst) kürzer gehalten als bei den Beiträgen, die den Usern ohne entsprechende Fremdsprachenkenntnisse verwehrt bleiben. (Auch im Interesse von Leuten, die diese Storys eventuell noch lesen wollen zwecks Spoilern.) – Bildet euch für diese zwei Geschichten doch einfach selbst eine Meinung!
So, jetzt aber genug gesabbelt, los geht’s:

Entry Nummer 1 – Takamagahara (von Kawai Jūzō)
Offizielle Inhaltsangabe: In einem jeden Menschen schlummern erstaunliche und schreckliche „Kräfte“, die – wenn sie erwachen – dafür sorgen, dass auf Schulhöfen Blut regnen wird!! Ein intensiv-spannender School Battle Manga mit Superkräften!! Let’s get ready to rumble!!

Es war definitiv nicht die Neuerfindung des Rads, mit der Kawai dem Leser mit Takamagahara aufwartete, so verwertet er eine Reihe von bekannten Ideen (das gesamte Setting erinnert beispielsweise an Titel wie Tenjō Tenge oder Ikki Tōsen, in denen es jeweils um Krieg an und zwischen Schulen geht, in denen die Figuren über verschiedenartige „Superkräfte“ verfügen und sich gegenseitig um die Vorherrschaft prügeln, etc.), aber die Geschichte wusste trotz allem im Großen und Ganzen zu gefallen.
Was mir als allererstes positiv ins Auge fiel, war die düstere Atmosphäre des Oneshots. Das fängt an mit der großen Menge an Schwarz, die Kawai in seinen Zeichnungen verwendet (siehe z.B. Eröffnungsspread [Beispielbild 1]), und wird sogleich auf den Folgeseiten fortgeführt als der Bösewicht der Episode ein bis auf die Unterwäsche entkleidetes Mädchen auf eine Art „Glücksrad des Grauens“ spannt (ein kuchenstückförmig in mehrere Sektoren eingeteilter Kreis; in einem jeden Sektor steht ein Schlagwort [u.a. „komplett ausziehen“, „vergewaltigen“, „Blut absaugen“]) und via Messerwurf auf die Zielschiebe, somit zwangsläufig eine Verletzung des Mädchens in Kauf nehmend, entscheidet wie mit der Kleinen weiter zu verfahren ist.
Weiterhin gefiel mir, dass der Mangaka mit verschiedenen Zeichenstilen experimentierte, je nach angestrebtem Effekt variierend. Besonderes Schmankerl waren hier große Spreads, die im Stil von kubistischen Arbeiten Pablo Picassos gehalten waren. (vgl. Beispielbild 3)
Die mannigfaltigen Formen der „Kräfte“, die im Oneshot zumindest Erwähnung finden, klingen wie ein endloses Becken des Potentials. Das macht Lust auf mehr! Umso enttäuschender, dass die Kraft des Titelhelden vergleichsweise unkreativ und langweilig war (= die „Kraft“ war es Kraft anzustauen bzw. zu sammeln), da kam sein Gegenüber deutlich besser weg (die Fähigkeit Blutegel zu kontrollieren, Blut zu formen und aus diesem Kraft zu gewinnen).

Natürlich gab es auch Dinge, die mir weniger gut gefielen. Die Handlung war nicht nur, wie eingangs erwähnt, ein Abklatsch/aufgewärmter Kaffee, sondern zu allem Überdruss auch gleichermaßen dünn. (Der Held sucht nach Gegnern mit erwachten „Kräften“, um seine eigene Power mit ihnen zu messen. :/)
Der weibliche Sidekick blieb über den gesamten Manga hin uninteressant und blass. – Highlight war zweifelsohne als sie entführt und in Unterwäsche an einen (Turn-)Kasten gebunden wurde.
Besonders ärgerlich fielen mir zeichnerische Fehler auf, was ich beim besten Willen nicht verstehen kann und will! Nicht nur lief ein Pilot zu Takamagahara vor unzähligen Monaten bereits in einer Sonderausgabe von JUMP (die damalige Akamaru JUMP, heute JUMP Next), sondern dürfte der gute Kawai mehrere Wochen oder gar Monate Zeit gehabt haben, um mit seinem Redakteur ZUSAMMEN den Oneshot schrittweise zu perfektionieren. Wie es dann passieren kann, dass ein Gipsarm die Seite wechselt oder in 2 Panels sogar gänzlich *vergessen* wurde, will nicht in meinen Kopf!

Gesamturteil: Befriedigend bis noch gut


Entry Nummer 2 – -SINS- (von Miura Masataka)
Offizielle Inhaltsangabe: Sara Tanjūrō, der mysteriöse Neue in der Klasse, hat eine Schwäche für Mädchen und fällt besonders durch exzentrisches Benehmen auf. Er besucht zwar eine ganz normale Grundschule, aber hat eine geheime Arbeit…!?

Der einzige Oneshot aus diesem Jahr, den ich als absoluten Schlag ins Wasser bezeichnen würde. Wenn ich einen okkulten Hauptcharakter mit solch einem zweifelhaft kreativen Spitznamen wie „Satan“ mit Geodreiecken bewaffnet gegen Dämonenkreaturen kämpfen sehe, dann ist bei mir ein Bogen überspannt und ich sage: „Nein, danke, ich bin nicht mehr 10 Jahre alt. Es hat nicht sollen sein.“

Einziges Lob spreche ich für die Monsterdesigns und manche Charakterzeichnung aus.
Die Liste der Mängel ist uferlos.

Gesamturteil: Mangelhaft bis ungenügend


Entry Nummer 3 – Tsukimi no soba (von Ogura Yūya)
Offizielle Inhaltsangabe: Tenkasu, der Sohn vom Sobanudel-Ladenbesitzer, liebt nichts mehr als süße Mädels. Da taucht vor seinen Augen plötzlich eine geheimnisvolle Schönheit und ein kleines Mädchen in einem Häschenkostüm auf…!?

Ogura Yūya durfte sich in diesem Jahr erneut beweisen. Der ein oder andere aufmerksame Leser wird sich vielleicht noch an den letztjährigen Gold Future Cup erinnern, bei dem es den Beitrag Sengoku Bashō gab, ebenfalls aus der Feder von Ogura! Mal gucken, ob Startnummer 3 (letztes Jahr war’s der finale, fünfte Beitrag) ihm dieses Jahr mehr Glück bringt?

Die Story von Tsukimi no soba ist gar nicht so einfach zu umreißen, wenn man nicht alles vorweg nehmen möchte. Da es jedoch mehr als fraglich ist, ob der Oneshot überhaupt je auf Englisch erscheint, werde ich, wie auch bei Entry 1, mal gepflegt darauf pfeifen und spoilern:
Bei der Schönheit und dem kleinen Mädchen im Hasendress handelt es sich um ein und dieselbe Person. Sie ist eine Mondgöttin, die aufgrund ihres wilden Wütens einst den Titel „Kriegsprinzessin“ verliehen bekam. Die restlichen Mondgötter bestraften das Mädchen, verwandelten sie in einen Hasen, löschten ihre Gedanken und verstießen sie auf die Erde. (Kein Witz soweit, das ist die Handlung. – So abenteuerlich/absurd es klingen mag! xD) Wie es der Zufall nun so will, handelte es sich beim Hasen Tsukimi, den Tenkasus Grundschule damals gehalten hat, um genau jenes Tier. Weil sich dieser so rührend um das Schlappohr gekümmert hat und mit ihm stets seine selbstgemachten Soba-Nudeln geteilt hat, verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft.
Long story short: Letzten Endes wird ein Spezialkommando vom Mond auf die Erde gesandt mit dem Auftrag, Tsukimi wieder zurückzuholen, da die Mondgötter in Besitz ihrer Kräfte kommen wollen.

So bekloppt die Story klingen mag, ich fand den Oneshot unterhaltsam. Man merkt deutlich, dass Ogura eine gewisse Routine besitzt (sehr ausgereifte Zeichnungen, da ist er manchem Konkurrenten einfach mehr als eine Nase voraus). Vom Genre her handelt es sich im Übrigen um eine Liebeskomödie.
Der Manga ist daher auch reich an lustigen Szenen (seien es nun Blödeleien, schrullige Phantasien der Charaktere oder unterhaltsame Missverständnisse, die den Hauptcharakter oft in delikate Situationen bringen), wo sich eine weitere zeichnerische Stärke Oguras offenbart. Er variiert in den Zeichenstilen, je nach Stimmung und Situation und seine Tierzeichnungen und Grimassen (vgl. Beispielbild 3) sind fantastisch!
Zugleich wird Lovecomedy-typisch ein Beziehungsdreieck aus Tenkasu, seiner heimlichen Liebe Mana-chan und Tsukimi in ihrer echten Form aufgespannt, sodass der Knabe letzten Endes vor der Qual der Wahl steht.

Mein einziger Kritikpunkt, wenn man das überhaupt so nennen kann, wäre wohl, dass die Geschichte in sich bereits ziemlich geschlossen ist und ich mir nicht vorstellen kann wie der Pilot als Serie groß fortgeführt werden könnte. Dazu gibt die Story zu wenig her.
Weiterhin sollte Ogura bei einer Serie mehr Fokus auf Action und Kampfszenen legen oder aber diesen gänzlich absagen. So war das nichts Halbes und nichts Ganzes!

Gesamturteil: Gut


Entry Nummer 4 – Murahagane (von Yashiro Manabu)
Offizielle Inhaltsangabe: Im Tokio der nahen Zukunft häufen sich die von mithilfe des technischen Fortschritts verstärkten „Maschinenmenschen“ begangenen Verbrechen! Was ist das wahre Gesicht jener Männer, die sich jenen Verbrechern mit solch überwältigender Kraft gegenüberstellen!?

Die grundlegende Story von Murahagane ist so einfach wie cool und bietet zugleich eine Menge Potential und Erzählstoff, sollte der Sprung zur Serie klappen. Trotzdem ist die Handlung des Piloten so uuunglaublich dünn, dass man schreien möchte. Das ist nichts weiter als ein Vorwand, um unsere zwei Protagonisten gegen einen gewaltigen Mutanten kämpfen zu lassen und dann mit massig Action und dynamischen Kampfpanels ranzuklotzen!

Was mir bei Murahagane besonders gefiel, waren zum einen viele kleine Details: da hätten wir einen Maskottchen-Charakter, bei dem es sich um ein sprechendes, Shogi spielendes Chamäleon handelt! Geht’s noch geiler? :D
Daneben gefiel mir auch die taffe Auftraggeberin mit ihrer verstörenden Maske, der Fähigkeit Botschaften durch ihren Zigarettenqualm zu vermitteln (vgl. Bildbeispiel 1) und ihrer Angewohnheit Forderungen mit stetig steigender Feuerkraft Nachdruck zu verleihen.

Im zeichnerischen Bereich bin ich äußerst zwiegespalten: Auf der einen Seite hat Yashiro einige ziemlich coole Designs am Start. Die Hintergründe sind größtenteils auch in Ordnung. Seine größte Stärke sind aber zweifelsohne Maschinen jeglicher Art. Für einen Newcomer absolut herausragend! (vgl. Bildbeispiele) Wahnsinnig akkurat und dynamisch, toller Einsatz von Tonern und große Phantasie/Kreativität beweist Yashiro hier. Chapeau für diese Leistung.
Aber es gibt auch Aspekte, die mir hier nicht gefallen. Dies sind vor allem die Charakterzeichnungen bzw. die Gesichter im Besonderen. Im Allgemeinen kann ich eine Hand voll Ähnlichkeiten im Artwork zu Isayama Hajimes Shingeki no kyojin erkennen (z.B. Architekturzeichnungen und eben das Unvermögen für GUTE Porträts) und durch diese Schwäche schloss sich so ein bisschen der Kreis.^^

Gesamturteil: Befriedigend bis noch gut


Entry Nummer 5 – HUNGRY JOKER (von Tabata Yūki)
Offizielle Inhaltsangabe: Ein hoffnungsloses Zukunftsszenario: die „Welt“ richtet sich gegen den Menschen und die letzte Trumpfkarte, die den Überlebenden noch geblieben ist, war die „Wissenschaft“. Bühne frei für diese ernste Erzählung von Wissenschaft und Kämpfen!!

Was in der offiziellen Zusammenfassung von Shūeisha ein bisschen unter den Tisch fällt, ist das „wie“ – wie kam es überhaupt zu dieser misslichen Lage? Die Antwort: durch ein Killervirus mit Namen „O-Virus“! Dieses sorgte dafür, dass Tiere und Pflanzen mutierten (zu sog. Overtypes), begannen Jagd auf den Menschen zu machen und so den Fortbestand der Menschheit in Gefahr brachten.
Seit je her setzt die Regierung deshalb ihre gesamte Hoffnung in die Wissenschaft, welche das Virus erforschen und nach Gegenmitteln suchen soll. (Bisher jedoch noch erfolglos.) Die Wissenschafts-Spezialeinheit der Regierung trägt den klangvollen Titel White Joker.
Bei unserem Titelhelden, Hyjal Darwin, handelt es sich um eben solch einen kämpfenden Wissenschaftler. Doch ist sein Schicksal einzigartig, kam Hyji (so sein Spitzname) selbst mit dem O-Virus in Kontakt, woraufhin sein Körper einige kritische Veränderungen durchlebte – andere Ärzte glaubten ihn bereits tot. Die Mutationen in Hyjis Zellen waren jedoch abnorm und so konnte er letztlich zwar überleben, aber sein Körper wurde nachhaltig geschwächt und seine Lebenszeit ist äußerst knapp bemessen. Um weiter überleben zu können, braucht er frisches Zellplasma von Overtypes, das er sich injiziert. Hyjis Ziel ist es, ein Heilmittel für das Virus zu finden.
Durch eine Verkettung von Zwischenfällen landet der Kampfwissenschaftler in einer kleinen Ortschaft, weit abgelegen und mitten im Ozean. Die Menschen dort leben jeden Tag in großer Furcht, dass Overtypes ihre Siedlung früher oder später heimsuchen werden und sie von der Regierung im Stich gelassen und ihrem Schicksal überlassen würden. Zwei der Einwohner (Alice und ihre kleine Schwester Mana, zwei Waisen deren Eltern von Overtypes getötet wurden) werden gesondert hervorgehoben und dem Protagonisten als Sidekicks zur Seite gestellt.
Wenige Stunden nachdem Overtypes eine unweit entfernte Insel überfallen, erreichen sie schließlich auch Alice‘ und Manas Heimat. Hyjal, dessen Lebensuhr kontinuierlich runter tickt und auf Null zu fallen droht, kann die Lage in letzter Sekunde retten und seine Lebensdauer somit um weitere 24 Stunden aufstocken.

Puh… ich musste ein wenig länger ausholen, aber das ist ja keineswegs etwas Schlechtes. Im Gegenteil: man merkt wie ausgeklügelt Tabatas Geschichte und ihr Universum ist. Wir haben eine sehr vielschichtige Story, die eine Menge Potential verspricht. Besonders die düstere Atmosphäre des Endzeitszenarios weiß zu überzeugen.
Weiterhin fabelhaft gefallen hat mir das Artwork des Titels, ein echter Hingucker! Tabata macht seinen Job für einen Newcomer mehr als wunderbar. (Charakterzeichnungen sind klar, Monsterdesigns kreativ und freaky, Actionszenen dynamisch!) Auch die verschiedenen Erfindungen Hyjals zeugen von Kreativität.

Einen wirklichen Kritikpunkt kann ich nicht ausmachen. Alice und Mana sind ein wenig farblos, aber das ist der Demographie geschuldet. Ihre Daseinsberechtigung begründet sich darin, dass sie vom Protagonisten gerettet werden müssen und ihm somit Möglichkeiten geben zu glänzen. (Und Hyjals Overtype-Form erinnert mich, gerade mit dem Timer ein wenig an die Anti Form von Sora aus SquareEnix‘ Kingdom Hearts II…)

Gesamturteil: Sehr gut


Entry Nummer 6 – WOLF x RED (von Takahashi Hideki)
Offizielle Inhaltsangabe: Eine gefährliche Stadt, in der Menschen und Dämonen nebeneinander existieren. Und für Recht und Ordnung sorgen in dieser Stadt ein Wolfsjunge und ein Rotkäppchen, die durch eine Kette miteinander verbunden sind!? Eine ungewöhnliche Erzählung von Menschen und Bestien beginnt!

Last but not least das zweite bekannte Gesicht: Takahashi Hideki. Muss ich den kennen? – Gold Future Cup 4 im Jahr 2008, Entry Nummer 2 Arbeiter Kintarō! (Wurde sogar noch ein zweites Mal als OS in WSJ getestet.) Dieses Jahr darf Takahashi also das Feld von hinten aufräumen. Ob ihm das mehr Glück bringen wird? – Gäbe es Buchmacher für den GFC, würden diese wohl mit Ja antworten. (Das Feedback auf 2ch und anderen Internetplattformen fiel am positivsten aus, so scheint es.)

Die offizielle Inhaltsangabe umreißt es eigentlich schon in seiner Gänze. Wir haben eine finstere Stadt, mit dem bezaubernden Namen Belle Époque City, die unter einer Verbrechenswelle von mysteriösen Kreaturen (den sog. Freaks) leidet. Dies zu unterbinden fällt ins Aufgabengebiet der Behörde für Mysteriöses, den Black Grimms. Zwei Inspektoren der Spezial-A-Klasse sind „Rotkäppchen“ Ayane und „Wolfman“ Hachibee (nein, nicht der Hampelmann aus Naruto und zudem mit langem E gesprochen). Der geneigte Leser merkt also bereits nach meinen wenigen Zeilen, dass hier ein recht unterhaltsames Märchen-Motiv mitschwingt (so ist beispielsweise auch Hachibee großer Märchenfan und es finden sich abgewandelte Zitate aus Rotkäppchen am Anfang und Ende des Manga).
Hachibee ist seines Zeichens selbst ein Freak und wurde (zu Unrecht) zu 1200 Jahren Haft verurteilt, kann diese Strafe aber im Dienste der BG abarbeiten. Gemeinsam mit Ayane macht er sich also auf Verbrecher- bzw. Freakjagd. Im Oneshot geht es einmal zu Beginn Jack the Ripper und später einem als Pfarrer getarnten Vampir an den Kragen.

Richtig warm wurde ich mit dem Manga nicht, auch wenn er einige coole Ansätze beinhaltet. Crime Manga sind immer unterhaltsam – wenn gut geschrieben! Leider kam das Crime Element hier ein wenig kurz, da ist deutlich Luft nach oben. Bei Jack gab es null investigative Arbeit und beim Vampirfall hielt es sich auch in Grenzen. Prinzipiell gibt das Setup jedoch genügend Erzählstoff her und könnte ohne weiteres als Serie umgesetzt und fortgeführt werden.
Die Beziehung zwischen den beiden Hauptcharakteren ist unterhaltsam, wenn auch nix für meinen Geschmack. (Es ist ein ewiges Necken und Gegifte: Ayane hält Hachibee als eine Art Haustier, stets an der Kette und zu Hause in einem Kerker, züchtigt ihn mit harter Hand, wenn er ihr doof kommt und reitet auf Hachibees schlechter Arbeitsmoral rum. Der Wolf sieht in Ayane eine masochistische Domina und giftet entsprechend zurück… – Mir geht sowas schnell auf den Senkel.)

Nicht gefallen hat mir, wie bereits erwähnt, dass ich mir für einen Crime Manga größeren Fokus auf die Strafermittlung wünsche.
Die Hintergrundgeschichte Hachibees wirkte in einem 47 seitigen OS für meinen Geschmack zu ausufernd.
Die Kampfszenen waren ebenso schnell vorbei wie sie begonnen hatten. Wenig überzeugend und Hachibees Kampfstil wirkte limitiert.

Gesamturteil: Befriedigend bis noch gut

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Prince' Personal Best:
1.) HUNGRY JOKER (9,5/10)
2.) Tsukimi no soba (8/10)
3.) WOLF x RED (7/10)
4.) Murahagane (6,5/10)
4.) Takamagahara (6,5/10)
6.) -SINS- (1,5/10)

Okay, will wohl keiner was zum GFC sagen? :P Dann mal schnell wieder zurück zur Ro-Rou-Ro-Rou-Routine mit dem neuen TOC. (Der zwar schon kurzzeitig gepostet wurde, aber wer die Liste so lieblos hinklatscht und sich keine Sekunde bemüht irgendwelche hier gepflegten Standards und Hausregeln einzuhalten [Nummerierung, von mir etablierte Serienschreibweisen (Nähe zum O-Titel), Kursivsetzung von Non-Ranks], der braucht sich dann auch nicht wundern, wenn der Post kommentarlos in den virtuellen Orkus wandert...)

WSJ #42/11 - Full TOC

01. Hunter x Hunter 317 (Cover & Color)
02. Naruto 555
03. One Piece 640
04. Kuroko no Basuke 134
05. Kagami no kuni no Harisugawa 11
06. Bleach 465 (CP)
07. Toriko 158
08. Kurogane 4
09. Gintama 373 (CP)
10. Katekyou Hitman REBORN! 354
Chou-nouryokusha Saiki Kusuo no PSI-nan [OS]
11. Medaka Box 115
12. Bakuman. 148
13. Sket Dance 202 (CP)
14. Beelzebub 125
15. Nurarihyon no Mago 171
16. Inumaru dashi 149
17. Kochikame
18. enigma 50
19. magico 28
20. ST&RS 12

Aussicht WSJ #43/11:
Cover & Color: Kuroko no Basuke (Wichtige Ankündigung -> evtl. Anime?)
CPs für: KHReborn!, Kochikame, Medaka Box
KEIN ONE PIECE

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Wer hoch fliegt, der fällt auch tief. - Welch unglaubliche Ironie und Wahrheit dieser Satz angesichts von ST&RS Weltraumnähe birgt, lässt sich nicht von der Hand weisen. Ein Fall aus solch - Achtung Wortwitz - astronomischer Höhe tut selbstredend gleich doppelt und dreifach weh. Ich hab's ja irgendwie sehen kommen... die Vergangenheit hat es zu oft gezeigt: wenn JUMP überschnell mit dem Gehype beginnt, kann nur ein winziger Prozentsatz der Titel diesen Erwartungen gerecht werden. Entweder Shueisha beginnt subito mit dem Brechen diverser Lanzen (und zwar in einem Kuroko-Ausmaß, für diejenigen, die sich noch erinnern) oder dieser Zug ist bereits jetzt abgefahren!
Naruto tanzt erneut auf der Oda'schen Nase rum, dieses Mal müsste Itachi der Schelm sein, dem dies zu verdanken ist. Kuroko in den Top 3 ist mal wieder Mama JUMPs Verbrechen, Kanou macht es sich in den Top 5 gemütlich und auch Toriko wieder langsam aber sicher an alter Wirkungsstätte.
Die Manga mit den kleingeschriebenen Serientiteln dürfen weiter zittern, hoffen natürlich gleichzeitig auf ein anhaltendes ST&RS-Failing und eventuell ein kleines Wunder (sponsored by Togashi), dann kommen sie zumindest dieses Mal noch über die Runden.

Apropos Togashi: Die Gerüchte auf 2ch brodeln und es heißt, der Furz will demnächst (konkreter: angeblich bereits ab nächster Ausgabe) wieder eine kleine Auszeit nehmen... sieht mir aber bis dahin nicht sonderlich glaubwürdig aus. Daher: abwarten und Tee trinken!

Okay, ich bin es irgendwo Leid hier den Übersetzungsbimbo zu geben, weil jeder den TOC von einem komischen Affen kopiert, der keine zwei Worte Japanisch kann und dann so ein Unsinn durchs World Wide Web geistert.

Der Oneshot diese Woche heißt, wie ich es bereits angefügt habe, Chou-nouryokusha Saiki Kusuo no PSI-nan („Die Misere des übernatürlichen Saiki Kusuo“, zwei Wortspiele impliziert: zum einen wird sainan mit dem griechischen Buchstaben psi geschrieben, zum anderen ist der Name des Protagonisten eine Verballhornung des Wortes Psychics O [Psycho-Mann/Kerl]). Was PSI Kusuo Saiki sein soll, noch wie der bescheuerte Italiener auf diesen Titel kommt, erschließt sich mir nicht.

Die selbe Scheiße geht bei den Oneshots in den folgenden drei Ausgaben weiter:
Kyōgi Dance-bu e yōkoso („Willkommen im Club für Wettbewerbstanz“), Kerberos und schließlich Jitsuryoku-ha Elite Jin („Der elitäre Jin aus der einflussreichen Gruppe“). Natürlich kann man einfach die Hälfte eines Titels weglassen, gibt total viel Sinn und zeugt von unglaublichem Sprachverständnis sowie fachlicher Kompetenz. Meine Fresse, wenn man’s nicht kann, dann sollte man es halt einfach sein lassen…


Und ich darf mich hier jede Woche ärgern und muss solche Posts nachreichen, weil inzwischen also auch auf TOC-Spoiler Wettlauf veranstaltet wird. Geile Sache Leute, ihr rockt!

Also die Oneshots sind von drei verschiedenen Autoren und werden über einen Zeitraum von drei Wochen serviert. (Da mich diesbezüglich schon Leute gefragt habe, füge ich das einfach mal an. Ist wieder so eine Aktion von WSJ, wo über mehrere Wochen hinwegs Oneshots folgen. Dieses Mal nennt sich das "AUTUMN SPECIAL")

Wieso Mago soviele Extraseiten spendiert bekommt, kann ich nicht mit voller Bestimmtheit sagen. Extraseiten sind sowas wie das kleine Zuckerl zum Naschen, wenn Cover und Farbseiten Geburtstagskuchen sind. Will meinen: beides sind letzten Endes Belohnungen für Serien (idR lautet die Begründung für Extraseiten: "Zur Feier der großen Beliebtheit" oder seltener "Zur Feier des großen Arc-Finales!"), nur werden Extraseiten schneller mal vergeben als Farbseiten. Gerade Serien, die oft im Keller rumgurken, kriegen von WSJ lieber mal ein paar Extraseiten spendiert, anstatt dass man gleich mit einer CP auf die Kacke haut.
Auch neuere Manga gucken bei der CP-Vergabe oftmals in die Röhre, sobald der erste große Hype abklingt (sofern es diesen denn gab). Nehmen wir halbwegs aktuelle Beispiele: Oumagadoki bekam nie eine Farbseite, aber ein paar Extraseiten, Hokenshitsu no Shinigami musste bis in die späten 30er Kapitel warten, bevor es sich eine CP verdient hatte und bei enigma und besonders magico verhält es sich ja ähnlich.

Also alles ein bisschen Wischiwaschi, aber so ungefähr würde ich das begründen.

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Ohh, darf ich also diese Woche dann doch wieder ungestört posten. Feine Sache dat! Ohne langes Blabla:

WSJ #44/11 - Full TOC
01. Naruto 558 (Cover & Color)
02. One Piece 641
03. Toriko 160
04. Sket Dance 204
05. Katekyō Hitman REBORN! 356
06. Kurogane 6
07. Nurarihyon no Mago 173 (CP)
08. Medaka Box 117
Jitsuryoku-ha Elite Jin (CP) [OS]
09. Kagami no kuni no Harisugawa 13 (CP)
10. Gintama 375
11. Bleach 467
12. Bakuman. 150
13. Kochikame
14. Beelzebub 127
15. magico 30
16. ST&RS 14
17. Hunter x Hunter 319
18. Kuroko no Basuke 136
19. enigma 52

Kein Inumaru dashi

Aussichten WSJ #45/11:
Cover & Color: One Piece
CPs für: Medaka Box, Kochikame und Kerberos [OS, 49 S.]

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Die Top 3 sind dieses Mal doch ziemlich fresh. Drei Manga, die aus den verschiedensten Gründen da oben stehen, unterschiedlicher kaum sein können und alle ihre eigenen, interessanten Hintergrundgeschichten haben. Was Shinohara mit Sket Dance geschafft hat, ist schon echt unglaublich. Der einstige Bottom Dweller, dessen Zukunft wirklich nur noch an einem hauchdünnen Faden hing, steht jetzt als triumphierender Titel im Oberhaus, hat einen Anime und wurde mit einem Mangapreis ausgezeichnet. - Und all das ganz ohne Kämpfe oder Fanservice. Chapeau!
Bleachs Position ist diese Woche doch durchaus interessant. Unterm Strich bleibt zwar ein 7. Platz stehen, aber angesichts des Fangirl/-boy-Futters, das Kubo in den zu bewertenden Kapiteln rausgefeuert hat, bin ich doch positiv überrascht. Das wird interessant nächste Woche! (War's ein Ausrutscher und die "Phönix aus der Asche"-Nummer geht weiter oder wird es sich die Serie fortan im Mittelfeld gemütlich machen?)
ST&RS hat noch ein bisschen Leben in sich, so scheint es. Auch hier werden die nächsten Wochen interessant. - Muss dieses Jahr noch ein Manga gehen? Wenn ja, wie viele? Wird er einen kleingeschriebenen Namen haben oder doch einen in CAPSLOCK-Lettern?^^ [Oder erweist sich am Ende Kurogane mitsamt seines arschgesichtigen Autoren als Opferlamm?]