Artwork

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Einsatz von Cookies
    Beachten Sie zudem unsere Datenschutzerklärung: Pirateboard.net - Datenschutzerklärung

    • Ich melde mich jetzt auch mal in diesem Thread zu Wort(Bin erst durch den " Featured Thread" drauf aufmerksam geworden), obwohl mir das Fachwissen dafür fehlt.(was zu Hölle ist "Pulp"?)

      Ich persönlich muss sagen, dass mir in erster Linie die fesselnde Story bei nem Manga wichtig ist. Gepaart mit gutem Humor wirds dann ne Serie die ich dann auch verfolge und mir die Bücher ins Regal stelle.

      Allerdings gibt es 2 Manga die mir damals aufgrund ihrer Optik ins Auge stachen, und ich sie einfach mal ausprobiert habe:

      Das wäre zum einen Vagabond mit seinem extrem geilen realistischen "sauberen" Stil, welcher mich jedes mal mit seiner detailverliebtheit ins Staunen versetzt. Besonders die bei anderen Manga häufig eher vernachlässigten Hintergründe und Umgebungen sehen dort einfach genial aus.

      Der andere Manga ist Blade of the Immortal. Anders als Vagabond ist dieser gar nicht so wirklich von Realismus geprägt sondern vermittelt eher den Eindruck eines Skizzenbuchs. Jedoch finde ich diesen "schmutzigen" Stil ziemlich passend und ausserdem irgendwie auch außergewöhnlich. Die von euch angesprochenen Manga wie BAA oder 20th Century Boys etc. hab ich jetzt leider nicht gelesen, und kann deshalb auch nicht sagen, ob es auch weitere Manga gibt, die ein ähnliches Artwork vorweisen.

      Das wars von mir jetzt könnt ihr wieder Clubgespräche führen ;)
    • Da ich schon seit Längerem mal einen Post in diesem Thread machen wollte, es aber zeitlich nie so ganz auf die Reihe bekommen habe, will ich jetzt den aktuellen Anstoß nutzen, wo der Thread zum Feat. Thread gekürt wurde.

      Ein Großteil der Thematik wurde in ihren Grundzügen ja bereits von bekannten Namen (Seinen-Gang? : D) durchgekaut. Natürlich kann auch ich wieder altbekannte Titel nennen, weil es einfach ein Unding wäre in einer Diskussion um Artwork kein Vagabond, Blame! oder die Titel Urasawas zu erwähnen.
      Ich kann meinen Vorrednern in diesen Punkten einfach nur beipflichten. Ich will daher versuchen mit zum einen auf Shounen-Manga und Artwork in diesem Zusammenhang zu fixieren – ist halt einfach die Welt des Otaking – und eventuell neue Anstöße geben und mich von gewissen Äußerungen distanzieren.

      Ich persönlich bin wohl am meisten von der künstlerischen Gestaltung der klassischen Chanbara-Titel begeistert. Ich habe Abitur in Kunst gemacht und war seit je her von klassischer japanischer Kunst am meisten begeistert. (Wollte anfangs auch asiatische Kunst im NF studieren, habe mich aber dagegen entschieden, weil Archäologie dabei eine große Rolle spielt...) Die Zeichner dieses Genre machen häufig Rückschritte und versuchen den Geist der Epoche mit klassischen Medien einzufangen, eine stilistische Hommage, wenn man so will, die auch die Authentizität hebt. Um konkret ein paar Titel zu nennen, so wären das wohl (in alphabetischer Reihenfolge):
      • Blade of the Immortal
      • Lone Wolf and Cub
      • Shigurui
      • Vagabond

      Eigentlich bin ich auch kein großer SciFi-Fan und trotzdem findet sich in diesem Bereich eine Vielzahl von Werken, die großartige Gestaltung bei allerlei futuristischen Erfindungen und anderweitigem High-Tech präsentieren. Auch wenn mich das Genre an sich nicht begeistert muss man vor dem Artwork der Zeichner den Hut ziehen. PlanetES, Urgestein Akira, Blame! oder eben ein Battle Angel Alita/Last Order. Wobei – und da muss ich jetzt einfach mal eine Lanze brechen: ich persönlich finde z.B. bei einem BAA das Charakterdesign nicht so ansprechend. Da sind es wirklich die faszinierenden Spreads mit Hintergründen, die bis ins kleinste Detail durchgearbeitet sind und der technische Schnickschnack, die mir besonders gefallen.

      Bevor ich mich dem Hauptpunkt meiner kleinen Post-Agenda zuwende, will ich noch einen kurzen Abstecher zu Shoujo und Josei machen. Ich habe aus diesem Bereich nicht sehr viel gelesen (die Titel lassen sich bestimmt an 2-3 Händen abzählen)
      Allgemein muss ich mich da Kostja anschließen, der Großteil ist einfach überzogen und stilisiert bis zu einem Punkt, wo das Ganze in einen einzigen Graus umschwenkt. Wie Luddelschluddel schon anfügte ist X/1999 ein Vertreter dieser Gattung, der jedoch trotzdem seine Stärken besitzt. Atmosphäre ist hier das Zauberwort. Ich persönlich bin auch ein großer Fan von Nodame Cantabile, jedoch ist die künstlerische Durchgestaltung dieser Serie auch nicht auf sehr hohem Level und das, obwohl der Manga aktuell der dritterfolgreichste in Japan ist und auf 2-Wochen-Basis erscheint. So verzichtet die Zeichnerin quasi gänzlich auf Hintergründe und auch die Durchgestaltung der Charaktere ist stark vereinfacht. Nichtsdestotrotz gefällt mir das Artwork eigentlich ganz gut für einen Manga aus dieser Richtung. Besonders Instrumente werden manchmal schön dargestellt und da der Manga teilweise auch zum Comedy-Genre zählt gibt es eine Menge lustiger Szenen mit abstrusem Inhalt oder schönem Einsatz von Mimik: ein Beispiel.

      Damit komme ich dann schließlich endlich zu meinen geliebten Shounen-Mangas. Wie Kostja ja schon im ersten Post anfügte, erscheinen die meisten Shounen auf wöchentlicher Basis und aus diesem Grund, ist es schlicht und ergreifend nicht möglich an ein solch hochwertiges Artwork ranzukommen, wie es einem in einer Zahl von Seinen präsentiert wird. Verstecken müssen sich die Titel meines Erachtens trotz allem nicht. Es handelt sich schließlich nach wie vor um Comics und diese sind ja nicht gezwungen, ihre Welt realitätsnah und plastisch darzustellen – nichtsdestotrotz ist es natürlich genial, Manga die alltägliche Themen erzählen, in einem möglichst realistischen AW genießen zu können, da dies ihre Authentizität steigert und „greifbarer“ macht. (Klingt ein wenig geschwollen und nichtssagend. Aber ich meine, dass beispielsweise ein Thriller oder ein Drama, das in unserer Welt mit gewöhnlichen Menschen spielen soll, einfach noch intensiver und „besser“ wirken kann, wenn das Szenario auch realistisch inszeniert und dargestellt wird.)
      Ein paar meiner Lieblingszeichner im Shounen-Bereich sind altbekannte Namen:
      • Tetsuo Hara
      • Tsukasa Hojo
      • Masanori Morita
      • Yusuke Murata
      • Takeshi Obata

      Lustig ist bei diesen Zeichnern vor allem wohl in welchem Bezug sie zueinander stehen. Da haben wir an der Spitze Hara und Hojo stehen, zwei WSJ-Urgesteine. Hara mit seinem Hokuto no Ken und Hojo mit seinen Titeln City Hunter und Cat’s eye. Beide pflegen ein äußerst freundschaftliches Verhältnis zu einander. Hara ist seines Zeichens Lehrmeister von Masanori Morita (ROOKIES, Rokudenashi Blues), während Hojo Mentor eines gewissen Takehiko Inoue (Slam Dunk, Real und natürlich Vagabond) ist! Ein Freund Moritas wieder rum ist der Zeichner Takeshi Obata, ebenfalls ein Mann mit über 15 Jahren Jump-Historie im Rücken, bekannt für Titel wie Hikaru no Go und Death Note. Einer von Obatas Schülern und ehemaligen Assistenten ist dann Yusuke Murata (Eyeshield 21). Faszinierend…aber das erklärt wohl, dass ausgerechnet diese Personen zu meinen Favoriten zählen, haben ihre Werke wohl – wenn auch nur grundlegend und ganz unterschwellig – wohl einen ähnlichen Vibe.
      Alle zeichnen Kandidaten zeichnen sich durch tolles, plastisches Artwork aus, was zwar in gewissen Zügen stilisiert ist, jedoch auf erstaunlich hohem Niveau. Hintergründe, Charaktere, Lichteffekte, Dynamik – stimmt bei genannten Zeichnern einfach. Wobei man der Fairness sagen muss, dass ein Hara, ein Murata und ein Obata NUR zeichnen. Sie gehören zu einem Duo, wo sich ein Autorenkollege um die Geschichte und deren Weiterführung kümmert. Das bedeutet effektiv 50% weniger Arbeit!
      Nun gut, bis auf Obata und Murata hat von den genannten Größen aktuell niemand einen Titel in der WSJ am laufen. Darum will ich noch einen kurzen Abstecher zur aktuellen Garde der WSJ-Zeichner machen.
      Auch wenn ein Eiichiro Oda nicht ganz oben mitspielen kann. Er hat einen cartoonesken Stil, den er seit dem Beginn der Serie auf ein ziemlich konstantes und IMO auch gutes Niveau gehoben hat! Auch wenn bei ihm immer ein Hauch von Karikatur und Cartoon mitweht, so sind seine Charaktere eigen, phantastisch und toll durchgestaltet. Hintergründe sind ebenfalls auf hohem Niveau. Alles in allem sehe ich einen Oda doch im vorderen Drittel der WSJ.
      Wenn man von gutem Artwork in der WSJ spricht, hört man häufig den Namen Kubo Tite. Es stimmt, dass sein Artwork sein Talent für Storytelling überschattet. Allerdings ist der Stil eines Kubo Tite nicht makellos. Die Charaktere sind ebenfalls vereinfacht, wie bei einem Oda, aber fällt dies weniger auf, weil sie einen unglaublich hohen Coolness-Faktor besitzen und nicht so überzeichnet dargestellt werden wie im Piratenmanga. Tites Stärke sind auf jeden Fall stimmungsvolle Szenen mit viel Action/Bewegung, sowie Outfits. Ich betone hierbei nochmal den Coolness-Faktor der Figuren, ich habe selten einen Shounen gesehen, indem sich solch eine Vielzahl von tollen Chars findet! Um der Fairness halber auch auf Kubos Schwächen zu sprechen zu kommen, so brauche ich nur zwei Dinge zu sagen: Hintergründe und Coloration. Erstere gibt es in vielen Zeichnungen einfach gar nicht oder wenn dann ist meist Wüste/Ödland der Schauplatz. Was mich hier besonders ärgert ist die Tatsache, dass Kubo es durchaus besser kann. Kubos Colorationen sind mir meist zu schlampig, besonders bei Haaren oder Haut fehlt mir Bandbreite.
      Weitere starke Zeichner sind eine K. Hoshino (D.Gray-man), A. Amano (KHReborn!) und ein T. Iwashiro (Psyren – Charakterdesign erinnert stark an das von Bleach).
      Wen ich auch sehr schätze sind die folgenden drei Namen. Diese Zeichner trumpfen nicht mit hochwertigem, durchgearbeitetem Artwork im klassischen Sinne auf, sondern überzeugen mit beeindruckend abstrusen Szenen, überzeichneter Darstellung und surrealistischen Szenarien:
      • H. Sorachi (Gintama)
      • K. Usuta (Pyuu to fuku! Jaguar)
      • Y. Matsui (Majin Tantei Nougami Neuro)

      Die ersten beiden Zeichner sind Schaffer von Comedy-Größen. Der zeichnerische Aspekt spielt in diesem Genre ja eine untergeordnete Rolle, doch können beide herrliche Szenarien schaffen. Besonders bei einem Kyosuke Usuta schwanken die Zeichnungen zwischen krakeligem Kindergarten-Niveau und überzeichneter Szenen mit fabelhafter Durcharbeitung. Dies finde ich unglaublich erfrischend und nicht selten einfach herrlich lustig.
      Der gute Matsui hat mich in seinem übernatürlichen Detektiv-Manga vor allem mit seinem tollen Einsatz von Perspektive gewonnen. Das Charakterdesign ist nicht das Gelbe vom Ei und eine Vielzahl von anderen Aspekten ist ebenfalls steigerbar, aber Neuros wahre Form und andere Dämonen erscheinen wunderbar skurril.


      Damit beende ich meinen Post mal. Habe ja etwas ausgeholt, aber die Thematik verlangt so was einfach. Ich denke, ich habe das Wichtigste geschrieben.
      Ansonsten ein großes Kompliment für diesen Thread, solche Themen zu diskutieren ist doch unglaublich interessant und eine gelungene Abwechslung!
    • Danke erstmal an den Prinzen für die Hintergrundinformationen zu den Mangaka. Oder saugst du dir das nur aus den Fingern?^^

      Schön wie du verschiedene Stile einteilst und beurteilst. Denn wir haben vorher nur über perfektes AW gesprochen, ohne Bezug auf das Genre zu nehmen. So ist ein Neuro wirklich keine große Hausnummer, aber die von dir angesproche Skurilität ist tatsächlich einer der Gründe, warum ich den Manga mag (klar gepaart mit der Story, aber hier geht es mal rein ums AW). Die hast hier noh die gute Perspektive erwähnt, das stimmt, aber ein Kishimoto hat imo in Naruto eine bessere Perspektive. Wenn Kishi auch nicht gut Frauen zeichnen kann, bei der Perspektive glänzt er.
      So hat wohl jeder Zeichner eines wöchentlich laufenden Mangas so seine Stärken und Schwächen. Odas Hintergründe fand ich besonders in letzter Zeit wieder besser, aber dafür geht ihm bei den Charakteren die Ernsthaftigkeit etwas verloren. Dies gelang im zuletzt auf Enies Lobby über einen langen Zeitraum viel besser. Kubo hingegen gibt alles auf Coolness Wiederauferstehungs-Panels, in denen der jeweilige Charakter eben cool und überlegen rüberkommt. Wenn ihm auch die Hintergründe egal sind, so kommt anstelle davon die Intensität sehr gut rüber. Ob das Reijatsu-Blasts sind, die Überlegenheit in Kämpfen oder die Gesinnung . Gerade fiese Chars sind förmlich von einer bösen und bedrohlichen Aura umgeben. Das macht Kubo wirklich fein.
      Ein Death Note ist eine ziemliche Hausnummer und Obata beweist in seinem aktuellen Titel Bakuman sein großes Können. Wie erwähnt, muss er aber auch "nur" zeichnen. Obata haucht den Figuren wirklich Leben ein. Man kann sich sofort mit ihnen identifizieren und sie wirken trotz abstruser Story nie gekünstelt, egal, welches Subgenre gerade angesprochen wird.
      Ich kenne von den beiden Meistern Hara und Hojo nur City Hunter, aber hier wurde ein Stil geprägt, der zu der Zeit ja nur zu finden ist. Gerade die dünnen großen Charaktere und die Großstadtatmosphäre sind mir in Erinnerung geblieben. Vielleicht ist es ja auch hier das Feeling, das die Panels verströhmen, etwa gleich mit heutigen Titeln von Obata oder Murata. Murata lebt zwar im Moment von Sport und Comedy, doch bei Kämpfen ist eine gewisse Intensität nicht zu leugnen, die gerade über den Ausdruck rüberkommen, ähnlich wie bei Obata.
      Dann hast du noch Amano genannt, ja Reborn hat ein überdurchschnittliches AW, aber bei der Story gibt es oft große Abzüge. Wie Kubo kann er aber coole Szenen schaffen, diese aber im Gegensatz zu Kubo auch sehr gekonnt ins lächerliche ziehen. Ok, ein Hibari wird immer cool sein, aber Dino war ja gerade am Anfang mal die coolste Sau und mal ein Trottel. Comedy und Action passen bei Reborn sehr gut. Wenn die Story jetzt nur noch mehr Tiefe bekommt und die Kämpfe nicht so aus der Luft gegriffen wäre, dann wäre der Titel ein absoluter Liebling von mir.
    • Ich hohle den Artikel mal aus der Versenkung, da ich ein interessantes Viedeo aus sicht der Mangaka (es gibt tatsächlich welche die mit der Presse komunizieren) gefunden habe, dass meiner Meinung nach ganz gut zu dem Thema passt, aber auch andere aspekte behandelt (die letzten paar Minuten gehen auch um die Übersetzung von Mangas für westliche Länder)... genug geredet:
      tada

      Ich finde es gut mal soetwas aus Sicht der Mangaka selbst zu hören, auch wenn keine Shōnen Zeichner darunter sind.
      Alles, das erfunden werden kann, ist erfunden worden!

      (C. H. Duell, Direktor des US-Patentamts, 1899)
    • Schade, also ich würde zu gerne Nik, Prince und RtP ne vernünftige Antwort geben, damit sie nicht das Gefühl haben, aus ihren Posts würde nichts werden und man ginge unverrichteter Dinge zum nächsten Tagesordnungspunkt über, aber ich hab leider echt keine Ahnung von den meisten Erwähnungen^^
      Dass ich City Hunter nicht kenne, ist eine echte Leiche im Keller, denn das ist ja schon ein Klassiker. Blade of the Immortal war nie so mein Ding, keine Ahnung wieso. Obata kenne ich halb und halb von DN und Bakuman, da kann ich soweit zustimmen. Er hat eine schöne Palette an verschiedenen Charas und sie sehen alle sehr gestyled aus, durchkomponiert und man spürt die Leichtigkeit des Strichs, mit der sie gezeichnet werden (die Leichtigkeit wirklich haben und sie im Bild rüberkommen zu lassen sind 2 Verschiedene Dinge ;) ich meine zumindest kommt sie rüber bei Obata.)

      @Hintergründe: Ich finde die kann man ganz schlecht mit einbeziehen. Viele knallen da nur bearbeitete Fotos rein, viele lassen sie von Assistenten zeichnen. Nur die ganz kleinen machen alles selbst (das wurde in dem Video von Kerry gut erklärt).

      @Video: Also fand ich sehr aufschlussreich, danke! "Music of Marie" hab ich mal gehört, aber nie gelesen. Den anderen Manga, wo der Mann wieder ein Junge wird, hab ich schon in dicken Bänden in einem Buchladen liegen sehen, kenn ich aber auch nicht. War aber schlichtweg beeindruckt, wie er da diese Bleistiftzeichnung zu einem fertigen Panel gekratzt hat, ich dachte jede Sekunde, gleich sprizt die Farbe von der Feder, aber er wusste, was er tat.
      Mir gefiel seine Einstellung zur Darstellung von Emotionen sehr.
      Am Schluss allerdings der "Botschafter", nunja. Oh, wir haben solche Mühe beim spiegeln - ja Kumpel, dann lass es doch einfach. Naja vielleicht ist der Beitrag ja schon etwas älter und Glénat und Viz spiegeln in letzter Zeit schon gar nicht mehr, das weiß ich nicht. Carlsen war da ja sehr früh sehr freundlich zu uns!


      Ich bin grad ziemlich interessiert an Artwork, dass sich etwas vom Einheitsbrei abhebt. Klar tun das Mangas wie Vagabond und BAA auch, aber ich will jetzt nicht schon wieder das alte Loblied anstimmen.^^
      Ich rede jetzt mal von Q Hayashida (Dorohedoro) und Hirohiko Araki (Steel Ball Run [und natürlich JoJo's Bizarre Adventures, das kenne ich aber noch nicht]). Oder, was ich erst neulich entdeckt habe/ mir quasi vorgelegt wurde, Taiyo Matsumoto (Number Five).
      Alle sind irgendwie ganz "anders". In gewisser Weise strange. Vielleicht sogar erstmal verwirrend oder sogar abstoßend, in jedem Fall muss man sich ein bisschen dran gewöhnen. Aber danach zieht es einen sehr in den Bann, gerade weil es eben nicht so glatt ist, sondern seine Ecken hat, und darum auch gar keinen Hehl macht.
      Es könnte auch sein, dass es gar nicht so wirklich "anders" ist, sondern mehr am europäischen Comic orientiert ist, und mir so fremd erscheint, weil ich nur Mangs kenne und Comics beinahe überhaupt nicht (Moebius soll ja bspw. ein ganz großer sein). Aber so oder so, auf mich zumindest macht es einen frischen Eindruck.

      Das waren jetzt alles seinen, aber ich kann einen tollen Bogen schlagen, nämlich: Eiichiro Oda (One Piece [ach nee]). Auch der schafft es immer wieder, grandios daneben zu greifen. Als ich das allererste Mal Ruffy sah, in der Werbung am Ende eines Carlsen-Bandes, dachte ich nur wtf. Oda schafft es auch immer wieder, die Oberbösewichte zwar cool, aber strange aussehen zu lassen. Ich sag nur der alte Whitebeard mit dem komischen Bart, der fette, stummelbeinige Blackbeard, Sengoku mit einer Möwenmütze, was soll das, denkt man sich oft!
      Aber nach einer Weile hat man diese eigenartigen (im ursprünglichen Sinne, von "eine Eigenart haben") Charas sehr lieb gewonnen und sie sind vom Design her mit sehr hohem Wiedererkennungswert ausgestattet. Wogegen bei anderen Mangas sich die Figuren z.T. nur durch ihre Frisur unterscheiden und man sich manchmal fragt, wer das da nochmal genau war.
      Ein Klavier, ein Klavier!
    • Cailon schrieb:

      @Hintergründe: Ich finde die kann man ganz schlecht mit einbeziehen. Viele knallen da nur bearbeitete Fotos rein, viele lassen sie von Assistenten zeichnen. Nur die ganz kleinen machen alles selbst (das wurde in dem Video von Kerry gut erklärt).


      Ein Miura (Berserk) arbeitet vollkommen allein^^. Diese Klugscheißerei hast du mir aber auf dem Silbertablett serviert XD. Allgemein hast du sicherlich recht, wobei man häufig erkennt, wenn etwas nur eine Fotomontage ist. Und dass es jetzt für jeden Arbeitsschritt eigene Assistenten gibt, ist aus der Zeitnot geboren. Aber diese Assistenten arbeiten nach den Vorgaben ihrer Chefs. Imo muss die Arbeit der Assis zu den Mangaka passen, also wird der Chef ihnen Blaupausen vorzeichnen oder ihnen an eigenen Beispielen zeigen, wie er sich das vorstellt. Also kann man schon auch beim Hintergrund die Handschrift des Mangaka sehen.
      Außerdem schau dir mal die hintergründe von Nihei (Blame!, Noise! oder Biomega) oder Yukimura (PlanetES) an. Hier werden einfach sehr stark Emotionen transportiert, da steckt echt viel Arbeit drin.

      Cailon schrieb:


      @Video: Also fand ich sehr aufschlussreich, danke!
      Ich auch, wollte aber nicht einfach einen Einzeiler hinklatschen, der thx sagt^^. Cailon hat mir hier ja eine Vorlage geliefert, ein bisschen zu plaudern und Danke zu sagen.

      Cailon schrieb:

      War aber schlichtweg beeindruckt, wie er da diese Bleistiftzeichnung zu einem fertigen Panel gekratzt hat, ich dachte jede Sekunde, gleich sprizt die Farbe von der Feder, aber er wusste, was er tat.
      Mir gefiel seine Einstellung zur Darstellung von Emotionen sehr.
      Am Schluss allerdings der "Botschafter", nunja. Oh, wir haben solche Mühe beim spiegeln - ja Kumpel, dann lass es doch einfach. Naja vielleicht ist der Beitrag ja schon etwas älter und Glénat und Viz spiegeln in letzter Zeit schon gar nicht mehr, das weiß ich nicht. Carlsen war da ja sehr früh sehr freundlich zu uns!


      Ich fand es auch sehr cool, zu sehen, wie der Mangaka mit der Feder so gezielt arbeiten kann. Auch ich hatte echt bei dem Geräusch das Gefühl, gleich bricht die Spitze ab oder Tinte verspritzt. Aber man sieht an seiner Arbeit sehr gut, wie geübt er ist und das er genau weiß, wie man realistisch zeichnet. Auch dem zweiten Teil dieses Zitats stimme ich zu. Seine Auffassung von Emotionen ist oft eindrucksvoller und viele andere Mangaka nutzen ebenfalls dieses Prinzip des Minimalismus. Nur die großen Shonentitel sind da anderer Meinung, sie wollen aber auch klare Ansagen haben. Aber gerade viele gute Seinentitel zeigen Emotionen durch Taten und kleine Regungen und bewirken oft dadurch viel mehr.

      Nun zu dem "Botschafter", der anscheinend 1985 interviewed wurde XD. Heutzutage machen sich die Verlage zum Glück die Arbeit nicht mehr. Durch dieses "den Manga auf linksdrehen" können sich wie angesprochen sehr viele Fehler einschleichen. Man gewöhnt sich ja leicht an die Art, Mangas von rechts zu lesen.
    • Ich dachte, die Idee von Kerry ist gut, Videos zu posten, bei denen man den Meistern buchstäblich über die Schulter gucken kann. Und das heutige Internet mit youtube gibt diese Möglichkeit ja her - also sind hier noch mehr Videos ;)
      Könnte einerseits für Leute interessant sein, die selber zeichnen können/lernen möchten, andererseits können so hoffnungslose Fälle wie ich zumindest sabbernd den Mangaka bei der Arbeit zugucken. Naja, ab und zu skippe ich etwas vorwärts...

      Zuerst eine Videoreihe, die Takehiko Inoue zeigt, wie er uns einen kleinen Musashi aus Vagabond zeichnet. Äh, muss ich noch mehr sagen?^^ Ich poste zur Übersichtlichkeit nur das erste Video, insgesamt sind es 6 Teile. Die anderen Links sind dann bei youtube in der rechten Leiste zu finden, kennt man ja.



      Hier eine Videoreihe von Kaoru Mori, die Amira, die Hauptfigur ihres Mangas Otoyomegatari zeichnet. Bei diesem Detailreichtum, den sie einfach aus dem Handgelenk schüttelt, krieg ich einen Knall.


      Naja, das wars auch schon. Leider auch nur auf japanisch und nicht wie bei kerry mit Untertitel :/ Bei Toriyama oder Oda zB gibts soviel, dass es komplett unübersichtlich ist. Falls es irgendwo Videos gibt, in denen die Mangaka selbst zeichnen, dann ist es unter hunderten Fanvideos vergraben...
      Interessant wären auch Videos von Miura (Berserk), Kishiro (Alita) oder Yukimura (Planetes, Vinland Saga)! Ich hab nichts gefunden - wenn jemand was weiß, her damit!
      Ein Klavier, ein Klavier!
    • Ich hatte mir schon so oft vorgenommen hier was zu schreiben, jetzt hab ich mich mal überwunden.

      Artwork gegenüber bin ich eigentlich ziemlich offen. Realistische Zeichnungen sprechen mich genauso an wie Comichafte. Für mich ist nur wichtig, dass das Artwork zur Story passt. Sprich es soll das Szenario unterstützen und nicht davon ablenken. Wenn die Story beispielsweise ganz OK ist, aber das Artwork einfach nur grottig, brech ich den Manga ohne es zu bereuen ab.
      Man muss nur mal ein bisschen Zeichenstile in Gedanken vertauschen. One Piece würde mit den minimalistischen Stil von Kubo nicht funktionieren. Da würden einfach die futuristischen Backgrounds fehlen. Außerdem funktioniert ein realistischer Stil bei Comedy Sequenzen nicht glaubwürdig.

      Faszinierend für mich sind die Entwicklungen bei den Zeichnungen im laufe der Jahre.
      Frühe Kapitel von Claymore sind in meinen Augen nicht sehr ansprechend, was Kämpfszenen angeht. Die Kampfposen sind steif und an Dynamik fehlt es auch. Wenn ich das mit aktuellen Kapiteln aus Norihiro Yagis Feder vergleiche...das ist eine gewaltige Steigerung. Das gleiche kann ich auch über Hiro Mashima sagen, man merkt die Erfahrung die er von Rave bis jetzt gesammelt hat. -->Kann man alles natürlich auch auf andere Mangakas beziehen.
      Bei Oda merkt man besonders an den alten Oneshots den Respekt vor Toriyama. Damals hat sich Oda noch an seinem Stil orientiert. Das merkt man besonders an den Hosen und Schuhen xD

      Wirklich ansprechend sind für mich das Artwork von: Yusuke Kozaki (Kyoko Karasuma), Hiromu Arakawa(FMA), Eiichiro Oda; Norihiro Yagi (Claymore), Takehiko Inoue und ab und zu auch CLAMP. An Arakawas und Odas Stil gewöhnt man sich einfach nach einiger Zeit und man beginnt die beiden zu lieben. Clamp hängt ganz von den Werken ab. Was das Charakterdesign angeht sind Tsubasa Reservoir Chronicle und xxxHOLiC für mich am ansprechensten. Könnte an den weniger Shojohaften Zeichnungen liegen.
      Someday I know I'll find my place... >Warum dein goiler~ Beitrag gelöscht wurde!!1eins<