Entschuldige, habe erst jetzt Zeit gefunden um darauf zu antworten.
Erstmal fand ich es sehr überraschend, dass ich einige der Boxer, die du aufgezählt hast, kannte. Ich bin wie gesagt kein Fan des Sports, aber einige Namen sind mir dennoch geläufig. Du hast hier Kämpfer und Kämpfe aufgezählt, aber ich sehe das ganze nicht als Argument. In jedem Sport gibt es Lichtblicke. Egal ob Boxen oder sonstwas. Sicherlich gibt es Kämpfer die das Potenzial haben groß zu werden, aber werden sie auch die Masse erreichen? Werden sie es schaffen die Menge vor den Fernseher zu locken? Werden sie es schaffen, dass am nächsten Tag jeder darüber spricht? Ich denke, dass das alleine nicht machbar ist. Ohne die Unterstützung der Medien wird das niemals klappen und es scheint nicht so, als ob sie diese bekommen. Ich bin selbstverständlich Ahungslos was in Amerika abgeht, aber, ich sehe Boxen selten in den Nachrichten oder Zeitungen. So beliebt kann es also nicht mehr sein. Gefüllte Hallen sind auch leicht erklärbar. Die Fangemeinde ist zwar geschrumpft, aber Boxen hatte so einen großen Fankreis, dass noch genug da sind, um die Hallen zu füllen. Wie lange das aber noch klappen wird, weiß ich nicht.Meistertod schrieb:
Du gehst jetzt aber nur von den Klitschkos aus. Die Brüder sind zwar derzeit das Maß der Dinge im Schwergewicht, aber es gibt noch viel mehr interessante Boxer. Der Kampf zwischen Marco Huck und Alexander Powetkin war bspw. alles andere als langweilig. Wer den Sieg am ehesten verdient hat, konnte bis zum Urteil niemand sagen, und auch danach teilten nicht alle die Meinung der Punkte Jury. Mal davon abgesehen gibt es in Denis Boytsov einen Boxer, der groß im Kommen ist. Er wird hier und da gerne mal mit Mike Tyson verglichen! nicht gleichgesetzt, aufgrund seiner ähnlichen KO Quote, insbesondere in der ersten/zweiten Runde. Wenn er seine Herzprobleme restlos in den Griff gekriegt hat, ist er der wahrscheinlichste Kandidat für die Zukunft des Schwergewichts. Gehen wir aber mal vom Schwergewicht weg. Im Super Mittelgewicht gibt es unter anderem zwei Boxer, die weltweit Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die beiden standen sich auch im Finale des Super Six Turniers gegenüber. Andre Ward (seit 96' unbesiegt) und Carl Froch, beide insbesondere erster haben in den USA/GB regelmäßig ausverkaufte Hallen. Floyd Mayweather Jr. (bester Konterboxer) ist ebenso beliebt, und Manny Pacquiao zieht auch alle in seinen Bann. In den USA zieht das Interesse an den Klitschkos sogar an, da sie mittlerweile Respekt vor deren Leistung haben. Insbesondere aber warten sie auf jemanden, der die Dominanz brechen kann, was wiederum zu Einschaltquoten führt. Das Boxen hat Rückschläge erlebt, wird wahrscheinlich nicht mehr die Aufmerksamkeit der Goldenen Ära bekommen, ist aber noch weit davon entfernt tot zu sein.
Du hast recht. MMA gibt es schon eine Weile, aber so richtig bekannt ist es (wie du sagtest) erst seit ~2000. Ich weiß ja nicht wie du es siehst, aber 10 Jahre sind für mich keine so endlos lange Zeit. Du bezeichnest einen 10 jährigen Jungen doch auch nicht als alt. Bei diesem Thema gibt es auch noch ein anderes Zeitverhältnis, da die Bekanntheit sehr langsam wächst. So gesehen ist es ein neuer Sport. MMA gibt es zwar schon seit einer Weile und hat mit dem Pankration auch noch einen für Experten bekannten Vorläufer, aber das hat jeder Sport. Dem letzten Teil über Deutschlands "Wir machen mit MMA unsere Kinder kaputt" Prinzip stimme ich vollkommen zu. Jedoch sehe ich es nicht unmöglich, dass es bald ein Ende nehmen wird. Die UFC scheint interessiert zu sein auch in Deutschland endgültig Fuß zufassen, also ist es möglich, dass man irgendwie einen Weg findet es zu erlauben. Dennoch ist und bleibt das alles idiotisch. Leider hat Deutschland keine Richtlinie nach der sie bewerten. Sie vertuschen ihr "Was Geld bringt, ist ok" Denken indem sie nur negatives sagen, aber das wirft kein gutes Licht auf unser Land. Man sollte schnell etwas dagegen unternehmen.Meistertod schrieb:
Stellung übernehmen ist aus meiner Sicht zu weit hervor gegriffen. Ich würde eher koexistieren sagen. Das Interesse an diesem Sport zieht an (unter anderem mich), aber neu ist er nicht. Die Anfänge der MMA beginnen bereits um 1900 herum, die UFC wurde offiziell 1993 gegründet. Seit 2001 geht das Interesse steil nach oben. In Deutschland wiederum wird der Sport von "Experten" verteufelt, da die UFC hierzulande den Status der illegalen Hinterhof Kämpfe leider nicht verlieren. Wenn man es genau nimmt, hat die UFC sogar ein weit dickeres Regelbuch als das Boxen im allgemeinen. Wenn man sich aber mal die ganzen "Killerspiele Diskussionen" ansieht, bezweifele ich, das der Status hier jemals ein Ende haben wird.