Das Prinzip "Shonen-Manga"

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    • Das Prinzip "Shonen-Manga"

      Was ist das, was soll das, ein Shonen Manga? Begrifflich natürlich ein Manga, der sich vorrangig an heranwachsene Jungs wendet.
      Jetzt mal zum inhaltlichen, was wird uns geboten:

      Soziale Beziehungen sind meistens teenagermäßig durcheinander, aber oft stark stereotypisiert. Jungs sind entweder völlig in sich gekehrte Otakus oder Obercool, Mädchen sind entweder stille Mauerblümchen oder vollbusige, frühreife Früchtchen. Kommt es zu wirklichen Gefühlen haben Mädchen jedoch meist die Nase vorn und selbst die coolsten Jungs werden nervös, wenn sie Avancen bekommen. Wirkliche "Beziehungen" gibt es eigentlich gar nicht. Eltern sind nicht vorhanden oder ebenfalls stereotypisiert, die schöne, sich immer sorgende Mutter, der strenge Vater, der seine Liebe zu seinen Kindern nicht richtig ausdrücken kann.
      Wir sehen zum Teil heftige Gewaltdarstellungen, viel Blut, aber nichts extremes. Der Tod wichtiger, jemandem nahestehender Personen wird relativ oft thematisiert, aber die Hauptcharaktere sterben natürlich nicht.
      Storytechnisch gibt es meist leichte Kost, klar definiertes Gut gegen Böse. Der Gegner scheint übermächtig, aber durch Training und die Kraft der Freundschaft und des Zusammenhalts gelingt der Sieg.

      Wenn man sich jetzt überlegt, dass das für heranwachsende Jugendliche ist, muss man sich doch eigentlich an den Kopf fassen. Es wird ein völlig verzerrtes Bild des anderen und des eigenen Geschlechts transportiert. Gewalt wird oft genug als spaßig, cool und als fun dargestellt. Jegliche Verletzungen (der Hauptfiguren) sind nicht so gravierend, als dass sie nicht in wenigen Tagen verheilen. Man mutet den Kindern/ Jugendlichen zu, sehr viel Gewalt vertragen zu können, gleichzeitig aber nicht, selbstständig zwischen gut und böse unterscheiden zu können oder eine etwas anspruchsvollere Story verfolgen zu können. (Klar, es gilt immer: es gibt sicher Ausnahmen, aber das Meiste läuft doch schon nach diesem Muster ab, denke ich).
      Ist das nicht merkwürdig? Ich denke auch, dass das nciht nur auf shonen zu begrenzen ist. In Filmen können die gruseligsten Monster vorkommen, sobald keine nackte Frau und kein Tropfen Blut zu sehen ist, ist er ab 6 freigegeben. Aber das soll ja ein shonen- manga Thread werden.
      Oder übertreibe ich? Oder sehe ich das zu eng? Ich bin ja immerhin auch keine 13, 14, 15 mehr, vielleicht beurteilt man das in diesem Alter ganz anders. Wäre schön, wenn ein paar Jüngere auch schreiben, was sie darüber denken, ob das für sie ok ist oder nicht.
      Ein Klavier, ein Klavier!
    • Das ist mal ein Gutes Thema!

      Cailon schrieb:

      Wir sehen zum Teil heftige Gewaltdarstellungen, viel Blut, aber nichts Extremes. Der Tod wichtiger, jemandem nahestehender Personen wird relativ oft thematisiert, aber die Hauptcharaktere sterben natürlich nicht.


      Nun gut, das ist das Laster das alle Mangas als Ruf zu tragen haben (für aussenstehende die sich nicht für Mangas oder Animes interessieren), die Denken sich: " Na toll schon wieder so ein Gewalttätiger Zeichentrickfilm/Comic"
      Das stimmt ja auch überwiegend, gibt aber auch Ausnahmen!! (Dr. Slump, Deat Note etc.)
      Was den Tod der Hauptfiguren betrifft, hast du leider vollkommen recht!! (ausser in Dragonball aber da werde sie ja innerhalb von 5 Minuten wieder belebt!!)

      Cailon schrieb:

      Storytechnisch gibt es meist leichte Kost, klar definiertes Gut gegen Böse. Der Gegner scheint übermächtig, aber durch Training und die Kraft der Freundschaft und des Zusammenhalts gelingt der Sieg.


      Ja und noch ein Klischee das leider zu Oft zutrifft !
      Aber ich muss gestehen, genau das hat mich damals (als ich 6 wahr oder so.) an Dragonball Faszinierte !! nach und nach habe ich mich immer mehr für Anime und Mangas Interessiert, und lese jetzt Shonen und Seinen Manga!

      Damit will ich sagen, das dass ein Falsches Weltbild geben soll finde ich für übertrieben, Kinder sind durchaus in der Lage Realität und Zeichentrick/Anime/Manga auseinander zu halten!! und ausserdem finden sie so Anschluss an andere Mangas, und am Ende landen sie dann vielleicht mal (wen das Interesse immer noch besteht) wie ich bei den Seinen Manga (obwohl ich gerade erst damit anfange^^)

      Ausserdem sind die Shonen Storys meist leicht zu verstehen, was ja auch wichtig ist, da ich kaum glaube das sich ein 13 Jähriger Blame! Kaufen würde bloss weil ihm die Story gefällt. ne ne in dem Alter wollen die geballte Action, und ich finde das gut so (sehe ich ja selbst bei meinem Bruder, der ist 14 und steht nur auf Mangas die Wirklich harte Kämpfe beinhalten! wahr bei mir aber auch mal so)
      Deshalb finde ich das dass Shonen Genre gut ist, es hat seine Schwächen und die Storyline könnten bei Manchen Mangas schon etwas verbessert werden, aber dann wäre es kein Shonen mehr … sondern Seinen.
    • Ich sage mal so, ein Manga, in dem der Protagonist und sein Antagonist ihre Probleme durch eine sachliche Dikussion ausräumen, wäre schlicht und ergreifend stink langweilig und kaum jemand würde das interessieren. Oder würde sich jemand One Piece anschauen, wenn Ruffy und co. ihre gegner müde debattieren? Glaube kaum.

      Natürlich wird ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit dem jungen Leuten geliefert, aber das ist bei etablierten Buchreihen wie Herr der Ringe oder Harry Potter ja nicht anders. Auch dort sind im gewissen maße Kampf, Tod, Freundscfat und Liebe zentrale Bestandteile der Handlung. Ist also nun wahrlich kein Phänomen, was man nur auf den Shonen-Manga verweisen kann. Wir reden hier von Werken, die in rein fiktionalen Fantasiewelten spielen, und daher auch eigenen Regeln zu Grunde legen. Man sollte immer bedenken, dass Grund für viele leute Mangas zu lesen genau darin liegt, der Realität für eine kurze Weile zu entkommen und sich einfach von fantastischen Aktionen, übermenschlichen Fähigkeiten und skurilen Welten mitreissen zu lassen.
    • Das ist schon richtig Triple, trifft aber imo Cailons Fragestellung nicht so recht. Ich lese Manga auch nicht um etwas zu entfliehen, sondern zur puren Unterhaltung. Mag Leute geben, die da anders sind, gestehe ich ein. Das angesprochene Hauptproblem betreffend würde ich sagen, dass es wirklich ein reines Zielgruppenphänomen ist. Wie Cailon mal gesagt hat, sind viele Shonen Kindercomics, ist ja auch noch überhaupt keiner Wertung wert. Ist dann aber auch klar, dass die Sachverhalte wesentlich leichter sind. Shonen spiegeln das wirkliche Leben nicht wieder, sie sind immer romantisiert. Das ist doch auch schön und lobenswert. One Piece ist imo wesentlich reifer als Hellsing, Berserk, Battle Royale oder Ichi the Killer, da dies reine Splatter/Gore Werke sind, die absolut nichts vermitteln. Viel Gewalt heißt nicht reifer oder qualitativ hochwertiger, zumindest in meinen Augen.
      Aber die Romantisierungen bleiben bestehen. Wenn man sich mit ihnen anfreunden kann, dann sind Shonen geradezu perfekt. Aber ich für meinen Geschmack ist es eben etwas zuwenig. Ein Luffy will PK werden. Zu einem großen Ziel gehören normalerweise auch Opfer. (So ist es in Wirklichkeit) Doch es ist klar, dass am Ende alle glücklich und zufrieden sind und Luffy keinen einzigen, der ihm am Herzen liegt, verlieren wird. Überhaupt gefallen mir diese genretypischen Beschränkungen nicht. Wenn ich Shonen lese, ist klar, dass bestimmte Dinge nie passieren werden. Tod, Ausscheiden aus der Crew, Verrat usw. Wer genau wissen will, was ich meine, sollte mal Eden lesen. Ich will einen Manga in der Hand halten, in dem absolut alles passieren kann, bei Shonen sind aber eben viele Dinge im Vornherein ausgeschlossen. Kann man so und so sehen. Gibt auf der einen Seite Sicherheit aber dazu lese ich keine Manga.
      Im Endeffekt sollte es jeden selbst überlassen werden, was er am liebsten liest, man kann ja jeweils das beste von beiden Genres lesen, da sollte man nicht allzu dogmatisch sein.