Hallo alle zusammen! Uch habe mich hier nun das erstemal an einer One Piece-Fanfic probiert. Wer Kommentare dazu hat, sei es nun Frage, Lob oder Tadel, soll sie schreiben! Ich hoffe, "Aithirs Fahrt" gefällt euch!
Segel setzen Richtung Erinnerung!
Aithir stand alleine am Hafen von Korro. Er seufzte. Wollte er wirklich von hier weg? Weg aus Korro und dem South Blue? Er seufzte wieder. Mit dem Wissen, dass er jetzt nun mal besaß, konnte er nicht hier bleiben. Er konnte nicht hier bleiben und seinem Vater auch nur in die Augen schauen. Das hatte er nicht verdient. Dafür war sein Vater einfach nicht genug wert.
Noch ein Seufzer. Wenn diese verdammte Teufelsfrucht nicht gewesen wäre! Oder dieser verdammte Pirat! Nein, dann wäre er auch nur weiter ahnungslos. Vor seinem geistigen Auge sah er noch mal die Gründe, warum er dort stand, wo er stand – und nicht hinter seinem Vater, Vizeadmiral Erebos.
Sein Vater war Vize-Admiral und für den gesamten Southblue zuständig. Er lebte im Gegensatz zu seiner Familie den Großteil der Zeit in der etwa 100 km entfernten Stadt Trowcity, die ziemlich nah am Rivers Mountain lag und das Machtzentrum der Marine und der Weltregierung im South Blue war und kam nur für etwa fünf Tage in zwei Monaten nach Hause. Seine Familie selbst bestand au seiner Frau Carolin, seiner 15-jährigen Tochter Hemera, die gerade die verschiedensten Formen der Pubertät gleichzeitig durchmachte, und natürlich der 19-jährige, verträumte Aithir. Einmal im Jahr kam nicht er zu seiner Familie, sondern sie zu ihm und genossen eine Woche lang die Atmosphäre der Großstadt.
Genau während einer dieser Wochen veränderte sich Aithirs Leben grundlegend. Alles begann damit, dass er sich wieder mal verlief. Das war so eine Eigenart von ihm: Während er ging, schweiften seine Gedanken ab und seine Füße trugen ihn dahin, wohin sie gerade Lust hatten. Wenn er mit anderen zusammen war, war das ja kein Problem, aber wenn er alleine war… nun, seine Schwester pflegte an dieser Stelle die Geschichte zu erzählen, wie er sich einmal auf eine andere Insel verirrt hatte. Er war in Gedanken versunken auf ein Schiff gestiegen. „Und als er wieder aus dem Tagtraum erwachte, stellte er mal wieder fest, dass er nicht dort war, wo er sein sollte. Als er aber dann eine Frau fragte, wo es denn zum Brunnenplatz gehe, antwortete diese, dass es hier gar keinen solchen Platz gäbe. Nach ein paar weiterer Erkundungen stellte Ai fest, dass er nicht nur in der falschen Stadt, sondern auf der falschen Insel war!“ Hier bekam sie immer einen Lachanfall und Aithir musste mit säuerlicher Miene erklären, dass er irgendwie zurück nach Hause kam und eine Woche Stubenarrest bekam.
Nun, jedenfalls erkundete er an jenem Tag die Stadt und fand sich plötzlich im Ghetto wieder. „He, Kleiner“, kam eine Stimme von vor einem schäbigen Cafe, „Wie heißt du?“ Ein Pirat, dachte Aithir. Er hatte ein Gespür für so was. Außerdem war der Betreffende von einer Gruppe von Schlägern umringt, die wie er einen Jolly Roger auf den Oberarm tätowiert hatten. „Aithir.“ - „Dämlicher Name. Ich bin Timothearo.“ – „Ach, und das ist kein dämlicher Name?“, knurrte Aithir. Er mochte seinen Namen. Plötzlich packte ihn eine gigantische Hand am Kopf und hob ihn hoch. Besagte Hand gehörte zu einem Hünen, der leise zischte: „Beleidige den Boss nicht, Winzling.“ Unbeeindruckt packte Aithir seinerseits den Arm des Großen und drückte zu. Zum Erstaunen seiner Kumpels verzerrte sich das Gesicht des Hünen vor Schmerz, doch er ließ nicht los. Aithir drückte fester. KRACKS. Die Knochen im Arm des Hünen brachen. Er ließ mit einem Aufschrei Aithirs Kopf los und Aithir selbst fiel wieder auf seine Füße. „Dyahaha! Setz dich her, mein Junge!“, lachte der Pirat. Aithir setzte sich zu ihm und seinen Leuten. „Du hast recht, Kleiner, mein Name ist dämlich. Deswegen lass ich auch die Os weg. Tim Fear, so nenne ich mich. Willst du mit uns ne Runde pokern?“ ‚Denk einmal nach, Ai, nur einmal. Du kannst als Sohn von Vizeadmiral Erebos nicht mit einem Piraten pokern.’, hallte eine Stimme durch Aithirs Kopf. „Na klar“, sagte er, „wie hoch ist der Einsatz?“
Eine halbe Stunde später lagen Aithirs Nerven blank. Alles lag in der Mitte. Und mit alles, war alles was er oder irgendein anderer in der Pokerrunde an wertvollem besaß, gemeint. Und er hatte vier Asse. Doch dann passierte etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte. Fear legte eine kleine Truhe auf das Geld am Tisch. „Wer geht mit?“, fragte er grinsend. Der Reihe nach gaben die Piraten auf. Nun war Aithir dran. „Was ist da drin?“, fragte er. Grinsend öffnete Fear die kleine Truhe. Darin lag eine Frucht mit einem seltsamen Spiralmuster.
„Teufelsfrucht… Tja, ich hab nur eins, das gleichwertig ist: meine Freiheit.“ – „Und inwiefern ist die 100 Millionen Berry wert?“ – „Ich bin mir sicher, dass man für den Sohn des Vizeadmirals Erebos soviel Lösegeld bezahlt.“ Schweigen. Aithir bereute, dass er das gesagt hatte. Nun, dass war auch schon egal. „Ich will sehen.“ Zehn Sekunden verstrichen. Dann legte Fear seine Karten auf den Tisch. „Full House, Könige und Damen.“ – „Vier Asse.“ Freudig holte Aithir seinen Geldbeutel raus und schaufelte das Geld hinein. Fear nahm das Kästchen. Aithir streckte die Hand aus und sagte: „Tja, ich muss dann mal los.“
Noch bevor er den Satz ausgesprochen hatte, wusste er was vor ging. „Tja, klein Aithir, Piraten lieben Dinge wie Lösege…“, sagte Fear, allerdings wurde der Satz durch Aithirs Faust in seinem Gesicht unterbrochen. Fear ließ das Kästchen los und flog in die Wand des kleinen Cafes. Diese wiederum brach wegen des baufälligen Zustands des Cafes über ihm zusammen. Aithir schnappte sich das Kästchen und stürmte los. Er musste zwar noch ein oder zwei Gauner außer Gefecht setzen, kam aber unverletzt aus dem Ghetto raus. In den besseren Vierteln der Stadt wurde Aithir langsamer. Plötzlich stand seine Schwester vor ihm. „Wo warst du?“, fragte seine Schwester. Er grinste. „Gegenfrage: Was geht dich das an?“ Hemera stampfte auf. „Ai, du bist unmöglich!“ – „Ach, und was bist du dann? Die Göttin der Unmöglichkeit?“ Es tat ihm gut, sich mit seiner Schwester zu streiten. Er musste das Erlebte erst verdauen. Und da kam etwas Vertrautes wie seine Schwester in einem Wortduell zu besiegen gerade recht.
Nach einer Stunde war Aithir wieder in seinem Zimmer. Sein gewonnenes Geld hatte in seinen Koffer gesteckt. Die Teufelsfrucht lag auf seinem Bett. Die letzten 45 Minuten hatte er teilweise genutzt um das Geld zu zählen. Wenn er sich nicht verrechnet hatte, hatte er 113.529.477 Berry Gewinn gemacht. Den Großteil der Zeit war er jedoch einfach in seinem Zimmer auf- und abgegangen und überlegt was er nun mit dieser Frucht machen sollte.
Essen. Verkaufen. Seinem Vater geben. Behalten und länger überlegen. Diese und weitere Gedanken kreisten in seinem Kopf. Schließlich zog er eine Münze aus der Hosentasche. ‚Kopf essen, Zahl Vater geben’, dachte er, warf und fing sie. Zahl. Er nahm die Frucht, zuckte mit den Schultern und biss hinein. Sie schmeckte ziemlich eklig, aber im Vergleich zu den Kochversuchen seiner Schwester war das ein Fünf-Sterne-Geschmack. Allerdings fühlte sich Aithir, abgesehen davon, dass ihm leicht übel war, gleich wie vorher. Er verstaute die Frucht wieder im Kästchen und dieses gab er nach ganz unten in seinen Koffer.
Genau in diesem Moment rief seine Mutter zum Abendessen. Perfektes Timing. Er trat aus dem Zimmer und ging den Flur entlang. Plötzlich stolperte er und griff nach etwas festem. Als seine Hand über die Wand strich, zuckte er zusammen. Er spürte Unebenheiten, Löcher, die er nicht sehen konnte. Dann prallte er auf dem Boden auf. Er schüttelte den Kopf. ‚Da war nichts, Ai, gar nichts’, sagte er sich selbst, als er sich hoch rappelte. Dann blinzelte er und die Welt veränderte sich.
Nun ja, eigentlich veränderte sich nur sein Blick für die Welt. Er sah alles. Alle seine Sinne waren auf einmal 100-, wenn nicht 1000-mal so stark. Dunkelheit wurde Dämmerlicht. Ein schwacher Duft wurde beißender Gestank. Ein leises Piepsen Ohren zerfetzendes Gebrüll. Dann schaffte Aithir es mit aller Willenskraft, dass Ganze zu stoppen. ‚Das ist die Kraft der Teufelsfrucht’, schoss es ihm durch den Kopf. Während er weiterging, testete er seine neuen Fähigkeiten. Neben den üblichen Sinnen war er nun auch in der Lage, Dinge irgendwie zu erspüren. So spürte er, dass seine Schwester genau ein Stockwerk über ihm war. Sie ging gerade zur Treppe. Er grinste. Das würde noch lustig werden.
Um Mitternacht stand Aithir dunkelgekleidet auf dem Dach des Hauses. Sein Schwert, das er von seinem Vater vor vier Jahren geschenkt bekommen hatte, trug er am Rücken. Er hatte vor seine neuen Kräfte an einem ganz bestimmten Gebäude auszuprobieren. Mit Hilfe seines neuen Blicks sah er sein Ziel ganz klar in der dunklen Neumondnacht: die Marinebasis von Trowcity.
Aithir stand alleine am Hafen von Korro. Er seufzte. Wollte er wirklich von hier weg? Weg aus Korro und dem South Blue? Er seufzte wieder. Mit dem Wissen, dass er jetzt nun mal besaß, konnte er nicht hier bleiben. Er konnte nicht hier bleiben und seinem Vater auch nur in die Augen schauen. Das hatte er nicht verdient. Dafür war sein Vater einfach nicht genug wert.
Noch ein Seufzer. Wenn diese verdammte Teufelsfrucht nicht gewesen wäre! Oder dieser verdammte Pirat! Nein, dann wäre er auch nur weiter ahnungslos. Vor seinem geistigen Auge sah er noch mal die Gründe, warum er dort stand, wo er stand – und nicht hinter seinem Vater, Vizeadmiral Erebos.
Sein Vater war Vize-Admiral und für den gesamten Southblue zuständig. Er lebte im Gegensatz zu seiner Familie den Großteil der Zeit in der etwa 100 km entfernten Stadt Trowcity, die ziemlich nah am Rivers Mountain lag und das Machtzentrum der Marine und der Weltregierung im South Blue war und kam nur für etwa fünf Tage in zwei Monaten nach Hause. Seine Familie selbst bestand au seiner Frau Carolin, seiner 15-jährigen Tochter Hemera, die gerade die verschiedensten Formen der Pubertät gleichzeitig durchmachte, und natürlich der 19-jährige, verträumte Aithir. Einmal im Jahr kam nicht er zu seiner Familie, sondern sie zu ihm und genossen eine Woche lang die Atmosphäre der Großstadt.
Genau während einer dieser Wochen veränderte sich Aithirs Leben grundlegend. Alles begann damit, dass er sich wieder mal verlief. Das war so eine Eigenart von ihm: Während er ging, schweiften seine Gedanken ab und seine Füße trugen ihn dahin, wohin sie gerade Lust hatten. Wenn er mit anderen zusammen war, war das ja kein Problem, aber wenn er alleine war… nun, seine Schwester pflegte an dieser Stelle die Geschichte zu erzählen, wie er sich einmal auf eine andere Insel verirrt hatte. Er war in Gedanken versunken auf ein Schiff gestiegen. „Und als er wieder aus dem Tagtraum erwachte, stellte er mal wieder fest, dass er nicht dort war, wo er sein sollte. Als er aber dann eine Frau fragte, wo es denn zum Brunnenplatz gehe, antwortete diese, dass es hier gar keinen solchen Platz gäbe. Nach ein paar weiterer Erkundungen stellte Ai fest, dass er nicht nur in der falschen Stadt, sondern auf der falschen Insel war!“ Hier bekam sie immer einen Lachanfall und Aithir musste mit säuerlicher Miene erklären, dass er irgendwie zurück nach Hause kam und eine Woche Stubenarrest bekam.
Nun, jedenfalls erkundete er an jenem Tag die Stadt und fand sich plötzlich im Ghetto wieder. „He, Kleiner“, kam eine Stimme von vor einem schäbigen Cafe, „Wie heißt du?“ Ein Pirat, dachte Aithir. Er hatte ein Gespür für so was. Außerdem war der Betreffende von einer Gruppe von Schlägern umringt, die wie er einen Jolly Roger auf den Oberarm tätowiert hatten. „Aithir.“ - „Dämlicher Name. Ich bin Timothearo.“ – „Ach, und das ist kein dämlicher Name?“, knurrte Aithir. Er mochte seinen Namen. Plötzlich packte ihn eine gigantische Hand am Kopf und hob ihn hoch. Besagte Hand gehörte zu einem Hünen, der leise zischte: „Beleidige den Boss nicht, Winzling.“ Unbeeindruckt packte Aithir seinerseits den Arm des Großen und drückte zu. Zum Erstaunen seiner Kumpels verzerrte sich das Gesicht des Hünen vor Schmerz, doch er ließ nicht los. Aithir drückte fester. KRACKS. Die Knochen im Arm des Hünen brachen. Er ließ mit einem Aufschrei Aithirs Kopf los und Aithir selbst fiel wieder auf seine Füße. „Dyahaha! Setz dich her, mein Junge!“, lachte der Pirat. Aithir setzte sich zu ihm und seinen Leuten. „Du hast recht, Kleiner, mein Name ist dämlich. Deswegen lass ich auch die Os weg. Tim Fear, so nenne ich mich. Willst du mit uns ne Runde pokern?“ ‚Denk einmal nach, Ai, nur einmal. Du kannst als Sohn von Vizeadmiral Erebos nicht mit einem Piraten pokern.’, hallte eine Stimme durch Aithirs Kopf. „Na klar“, sagte er, „wie hoch ist der Einsatz?“
Eine halbe Stunde später lagen Aithirs Nerven blank. Alles lag in der Mitte. Und mit alles, war alles was er oder irgendein anderer in der Pokerrunde an wertvollem besaß, gemeint. Und er hatte vier Asse. Doch dann passierte etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte. Fear legte eine kleine Truhe auf das Geld am Tisch. „Wer geht mit?“, fragte er grinsend. Der Reihe nach gaben die Piraten auf. Nun war Aithir dran. „Was ist da drin?“, fragte er. Grinsend öffnete Fear die kleine Truhe. Darin lag eine Frucht mit einem seltsamen Spiralmuster.
„Teufelsfrucht… Tja, ich hab nur eins, das gleichwertig ist: meine Freiheit.“ – „Und inwiefern ist die 100 Millionen Berry wert?“ – „Ich bin mir sicher, dass man für den Sohn des Vizeadmirals Erebos soviel Lösegeld bezahlt.“ Schweigen. Aithir bereute, dass er das gesagt hatte. Nun, dass war auch schon egal. „Ich will sehen.“ Zehn Sekunden verstrichen. Dann legte Fear seine Karten auf den Tisch. „Full House, Könige und Damen.“ – „Vier Asse.“ Freudig holte Aithir seinen Geldbeutel raus und schaufelte das Geld hinein. Fear nahm das Kästchen. Aithir streckte die Hand aus und sagte: „Tja, ich muss dann mal los.“
Noch bevor er den Satz ausgesprochen hatte, wusste er was vor ging. „Tja, klein Aithir, Piraten lieben Dinge wie Lösege…“, sagte Fear, allerdings wurde der Satz durch Aithirs Faust in seinem Gesicht unterbrochen. Fear ließ das Kästchen los und flog in die Wand des kleinen Cafes. Diese wiederum brach wegen des baufälligen Zustands des Cafes über ihm zusammen. Aithir schnappte sich das Kästchen und stürmte los. Er musste zwar noch ein oder zwei Gauner außer Gefecht setzen, kam aber unverletzt aus dem Ghetto raus. In den besseren Vierteln der Stadt wurde Aithir langsamer. Plötzlich stand seine Schwester vor ihm. „Wo warst du?“, fragte seine Schwester. Er grinste. „Gegenfrage: Was geht dich das an?“ Hemera stampfte auf. „Ai, du bist unmöglich!“ – „Ach, und was bist du dann? Die Göttin der Unmöglichkeit?“ Es tat ihm gut, sich mit seiner Schwester zu streiten. Er musste das Erlebte erst verdauen. Und da kam etwas Vertrautes wie seine Schwester in einem Wortduell zu besiegen gerade recht.
Nach einer Stunde war Aithir wieder in seinem Zimmer. Sein gewonnenes Geld hatte in seinen Koffer gesteckt. Die Teufelsfrucht lag auf seinem Bett. Die letzten 45 Minuten hatte er teilweise genutzt um das Geld zu zählen. Wenn er sich nicht verrechnet hatte, hatte er 113.529.477 Berry Gewinn gemacht. Den Großteil der Zeit war er jedoch einfach in seinem Zimmer auf- und abgegangen und überlegt was er nun mit dieser Frucht machen sollte.
Essen. Verkaufen. Seinem Vater geben. Behalten und länger überlegen. Diese und weitere Gedanken kreisten in seinem Kopf. Schließlich zog er eine Münze aus der Hosentasche. ‚Kopf essen, Zahl Vater geben’, dachte er, warf und fing sie. Zahl. Er nahm die Frucht, zuckte mit den Schultern und biss hinein. Sie schmeckte ziemlich eklig, aber im Vergleich zu den Kochversuchen seiner Schwester war das ein Fünf-Sterne-Geschmack. Allerdings fühlte sich Aithir, abgesehen davon, dass ihm leicht übel war, gleich wie vorher. Er verstaute die Frucht wieder im Kästchen und dieses gab er nach ganz unten in seinen Koffer.
Genau in diesem Moment rief seine Mutter zum Abendessen. Perfektes Timing. Er trat aus dem Zimmer und ging den Flur entlang. Plötzlich stolperte er und griff nach etwas festem. Als seine Hand über die Wand strich, zuckte er zusammen. Er spürte Unebenheiten, Löcher, die er nicht sehen konnte. Dann prallte er auf dem Boden auf. Er schüttelte den Kopf. ‚Da war nichts, Ai, gar nichts’, sagte er sich selbst, als er sich hoch rappelte. Dann blinzelte er und die Welt veränderte sich.
Nun ja, eigentlich veränderte sich nur sein Blick für die Welt. Er sah alles. Alle seine Sinne waren auf einmal 100-, wenn nicht 1000-mal so stark. Dunkelheit wurde Dämmerlicht. Ein schwacher Duft wurde beißender Gestank. Ein leises Piepsen Ohren zerfetzendes Gebrüll. Dann schaffte Aithir es mit aller Willenskraft, dass Ganze zu stoppen. ‚Das ist die Kraft der Teufelsfrucht’, schoss es ihm durch den Kopf. Während er weiterging, testete er seine neuen Fähigkeiten. Neben den üblichen Sinnen war er nun auch in der Lage, Dinge irgendwie zu erspüren. So spürte er, dass seine Schwester genau ein Stockwerk über ihm war. Sie ging gerade zur Treppe. Er grinste. Das würde noch lustig werden.
Um Mitternacht stand Aithir dunkelgekleidet auf dem Dach des Hauses. Sein Schwert, das er von seinem Vater vor vier Jahren geschenkt bekommen hatte, trug er am Rücken. Er hatte vor seine neuen Kräfte an einem ganz bestimmten Gebäude auszuprobieren. Mit Hilfe seines neuen Blicks sah er sein Ziel ganz klar in der dunklen Neumondnacht: die Marinebasis von Trowcity.
Die Wahrheit über einen Vater
Um die Marinebasis gab es einen 20 Meter breiten, unbebauten Streifen. Auf diesem patrouillierten Marinesoldaten. Allerdings sahen sie genauso wenig wie jeder Mensch in der Dunkelheit kaum etwas. Wie jeder Mensch?
Aithir stand auf dem Dach eines Hauses am Rande des unbebauten Streifens und sondierte die Lage. Insgesamt gingen 23 Soldaten in mehr oder weniger regelmäßigen Bahnen Streife. Aithir prägte sich diese Bahnen genau ein und wählte den richtigen Zeitpunkt aus. Als dieser gekommen war, sprang er vom Dach und sprintete los. Er wich den Kreisen der Laternen aus und erreichte die Basis, bevor der nächste Marinesoldat wieder vor dem Gebäude war. Jetzt kam der zweite Teil des Unternehmens. Im dritten Stock stand ein Fenster offen. Aithir untersuchte die Wand. Es waren altersbedingte, feine Risse in den Steinblöcken, aus denen die Basis aufgebaut war. Gut genug zum Klettern. Das tat er auch. Ein paar mal musste er zwar mit seinem Schwert ein paar Rillen vergrößern, aber ansonsten gab es keinerlei Zwischenfälle. Aithir stieg durch das Fenster ein. Es befand sich am Ende des Flurs des dritten Stocks. Aithir überlegte. ‚Eigentlich könnte ich jetzt wieder gehen. Aber’, dachte er, ‚Vaters Büro ist im fünften Stock.’ Mit diesem Gedanken verschwand er in Richtung Treppe.
„Abgeschlossen“, sagte er laut, als er vor dem Büro stand. „Hätte ich mir ja denken können.“ Er wollte gerade zum nächsten Fenster gehen, als ein Soldat von der Treppe kam. Dieser hatte ihn noch nicht gesehen, aber die Treppe lag zwischen ihm und dem Fenster. Er sah hoch. ‚Lüftungsschacht!’, dachte er freudig. Und war weg.
Aithir lümmelte sich in den Sessel und öffnete nach Herzenslust Schubladen. Sein Blick blieb an einer Akte hängen. Darauf stand „Missionsbericht Disca, Northblue“ daneben war ein kleiner, handschriftlicher Vermerk „Inoffiziell“. Aithir öffnete sie und sah das etwa 20 Jahre zurückliegende Datum. ‚Was macht das hier?’, fragte sich Aithir und las weiter.
Typus: Buster Call
Beteiligte Vizeadmiräle: Stinder, Frein, Dolk, Erebos, Nirko
Grund: Wiederholte Vergehen gegen diverse Weltgesetze
Überlebende: keine
Aithir las und las. Zwischenzeitlich holte er manchmal zischend Luft ein oder fluchte. Schließlich ließ er die Akte sinken. Disca hatte sich der Weltregierung widersetzt. Disca hatte sich geweigert, Personen, die von der Weltregierung als Verbrecher angesehen wurden, wie z.B. Leute, die Porneglyphe entzifferten, oder Piraten, die freundlich waren und nur „böse“ Piraten bekämpften, auszuliefern und war deswegen erbarmungslos vernichtet worden. Sein Vater, Vizeadmiral Erebos, hatte an diesem Gemetzel Teil gehabt und war auch noch dafür belohnt worden. Vor ungefähr 20 Jahren war dieser Buster Call durchgeführt worden. Vor 20 Jahren war sein Vater zum Oberbefehlshaber der Marine im Southblue ernannt worden. Das waren die Weltregierung und die Marine. Vereinigungen von Mördern, die alles auch noch vertuschten und darauf stolz waren. Da waren sogar Piraten besser. Er seufzte. Lange saß er einfach nur da und dachte nach. Was sollte er mit diesem Wissen machen? Zweifelnd blickte er auf die Uhr. In 20 Minuten würde ihn seine Mutter wecken und sagen, dass sie in einer Stunde nach Hause aufbrachen. Nochmals seufzte er und ging den Weg zurück, den er gekommen war.
Die Geräusche des Hafens wurden wieder laut. Das Ganze war eine Woche her und er hatte es bereits unzählige Male Revue passieren lassen. Nun war es an der Zeit, das, was er entschieden hatte, durchzuziehen. Er hatte einen Brief zuhause hinterlassen. Darin stand nichts Aufregendes, Sachen wie „Glück selbst schmieden“ und „eigenen Weg finden“. Er hatte seiner Familie nicht die Wahrheit antun wollen.
Er ging auf das Schiff zur Insel Kandor. Es würde in einer kleinen Stadt anlegen und Aithir hatte vor sich zu einer anderen Stadt am anderen Ende der Insel durchzuschlagen. Dort wollte er sich ein Schiff besorgen und dann die Dinge einfach passieren lassen.
Die Reise auf dem Schiff dauerte einen Tag. Vielleicht hätte er sich dafür ein wohlriechendes Schiff aussuchen sollen. Es stank. Genau wie der Kapitän. Na ja, nicht verwunderlich, schließlich war es eigentlich dazu da, Schimmelkäse herumzuschiffen. Kein guter Ort für jemanden mit Supernase. Doch die Reise ging ereignislos vorüber und am nächsten Morgen stand er auf der Insel Kandor. Er besorgte sich noch ein bisschen Proviant und weiter ging die Reise. Zumindest dachte er das.
Sein Vater stand vor ihm.
Aithir hatte trotz seiner geschärften Sinne nicht bemerkt, wie Erebos dorthin gelangt war. Er war einfach irgendwie aus dem Nichts aufgetaucht.
„Was willst du?“, fragte Aithir, bevor der Vizeadmiral auch nur den Mund aufgemacht hatte. „Weißt du“, begann Erebos, „ich bin in deinem Alter auch von zuhause weggegangen. Eine Reise für ein Jahr. Hat mich stark gemacht. Dann ging ich zur Marine. Als deine Mutter mir erzählt hat, dass du weg wärst, dachte ich, dass wäre das selbe. Ich wollte, um deine Mutter zu beruhigen, einen kleinen Trupp Marinesoldaten ausschicken und dich ansonsten machen lassen. Bis ich den Brief gesehen habe.“ Hier legte er eine kleine Pause ein.
„Sobald ich den gesehen hatte, wusste ich, etwas nicht stimmt. So einen gefühlsduseligen Schwachsinn würdest du niemals schreiben. Also, was ist los?“
Aithir schaute ihn mit ausdruckslosen Augen an. Dann drehte er sich um und ging weg. Nach ein paar Metern blieb er stehen und sagte: „Marine und Weltregierung sind mir egal. Ich kenne die Wahrheit. Deswegen werde ich Pirat.“
Aithir drehte sich nicht um. Er würde niemals wieder ein Mitglied seiner Familie sehen.
Seine Lippen verzogen sich zu der grauenvollen Grimasse, die er ‚Lächeln’ nannte. Bald war der Tag gekommen, von dem er geträumt hatte. Bald würde er der Herrscher über den Southblue sein. Vor seiner Flagge würde sich jeder verbeugen… und dann würde er Schritt für Schritt die ganze Welt erobern! Nur ruhig Blut, sagte er sich selbst, nur nichts überstürzen. Er hatte den Plan sorgfältig erarbeitet. Nichts würde schief gehen. Sein Blick huschte zur Spitze des Mastes. Dort wehte sie, seine Flagge, sein Emblem, das Symbol seiner Macht, der blutrote Schädel auf schwarzem Grund. Und dort, auf der Stirn des Schädels, war das scharf gezackte schwarze ‚S’, das er allen Bandenmitgliedern eintätowiert hatte. Damit sie nicht vergaßen, dass er ihr Käpt’n war.
Nach weiteren fünfundvierzig Minuten war Aithir immer noch nicht aus der Stadt heraus. „Oh Mann, Ai, jetzt find endlich den Ausgang aus diesem Labyrinth von Kaff!“, sagte er ärgerlich zu sich selbst.
Um die Marinebasis gab es einen 20 Meter breiten, unbebauten Streifen. Auf diesem patrouillierten Marinesoldaten. Allerdings sahen sie genauso wenig wie jeder Mensch in der Dunkelheit kaum etwas. Wie jeder Mensch?
Aithir stand auf dem Dach eines Hauses am Rande des unbebauten Streifens und sondierte die Lage. Insgesamt gingen 23 Soldaten in mehr oder weniger regelmäßigen Bahnen Streife. Aithir prägte sich diese Bahnen genau ein und wählte den richtigen Zeitpunkt aus. Als dieser gekommen war, sprang er vom Dach und sprintete los. Er wich den Kreisen der Laternen aus und erreichte die Basis, bevor der nächste Marinesoldat wieder vor dem Gebäude war. Jetzt kam der zweite Teil des Unternehmens. Im dritten Stock stand ein Fenster offen. Aithir untersuchte die Wand. Es waren altersbedingte, feine Risse in den Steinblöcken, aus denen die Basis aufgebaut war. Gut genug zum Klettern. Das tat er auch. Ein paar mal musste er zwar mit seinem Schwert ein paar Rillen vergrößern, aber ansonsten gab es keinerlei Zwischenfälle. Aithir stieg durch das Fenster ein. Es befand sich am Ende des Flurs des dritten Stocks. Aithir überlegte. ‚Eigentlich könnte ich jetzt wieder gehen. Aber’, dachte er, ‚Vaters Büro ist im fünften Stock.’ Mit diesem Gedanken verschwand er in Richtung Treppe.
„Abgeschlossen“, sagte er laut, als er vor dem Büro stand. „Hätte ich mir ja denken können.“ Er wollte gerade zum nächsten Fenster gehen, als ein Soldat von der Treppe kam. Dieser hatte ihn noch nicht gesehen, aber die Treppe lag zwischen ihm und dem Fenster. Er sah hoch. ‚Lüftungsschacht!’, dachte er freudig. Und war weg.
Aithir lümmelte sich in den Sessel und öffnete nach Herzenslust Schubladen. Sein Blick blieb an einer Akte hängen. Darauf stand „Missionsbericht Disca, Northblue“ daneben war ein kleiner, handschriftlicher Vermerk „Inoffiziell“. Aithir öffnete sie und sah das etwa 20 Jahre zurückliegende Datum. ‚Was macht das hier?’, fragte sich Aithir und las weiter.
Typus: Buster Call
Beteiligte Vizeadmiräle: Stinder, Frein, Dolk, Erebos, Nirko
Grund: Wiederholte Vergehen gegen diverse Weltgesetze
Überlebende: keine
Aithir las und las. Zwischenzeitlich holte er manchmal zischend Luft ein oder fluchte. Schließlich ließ er die Akte sinken. Disca hatte sich der Weltregierung widersetzt. Disca hatte sich geweigert, Personen, die von der Weltregierung als Verbrecher angesehen wurden, wie z.B. Leute, die Porneglyphe entzifferten, oder Piraten, die freundlich waren und nur „böse“ Piraten bekämpften, auszuliefern und war deswegen erbarmungslos vernichtet worden. Sein Vater, Vizeadmiral Erebos, hatte an diesem Gemetzel Teil gehabt und war auch noch dafür belohnt worden. Vor ungefähr 20 Jahren war dieser Buster Call durchgeführt worden. Vor 20 Jahren war sein Vater zum Oberbefehlshaber der Marine im Southblue ernannt worden. Das waren die Weltregierung und die Marine. Vereinigungen von Mördern, die alles auch noch vertuschten und darauf stolz waren. Da waren sogar Piraten besser. Er seufzte. Lange saß er einfach nur da und dachte nach. Was sollte er mit diesem Wissen machen? Zweifelnd blickte er auf die Uhr. In 20 Minuten würde ihn seine Mutter wecken und sagen, dass sie in einer Stunde nach Hause aufbrachen. Nochmals seufzte er und ging den Weg zurück, den er gekommen war.
Die Geräusche des Hafens wurden wieder laut. Das Ganze war eine Woche her und er hatte es bereits unzählige Male Revue passieren lassen. Nun war es an der Zeit, das, was er entschieden hatte, durchzuziehen. Er hatte einen Brief zuhause hinterlassen. Darin stand nichts Aufregendes, Sachen wie „Glück selbst schmieden“ und „eigenen Weg finden“. Er hatte seiner Familie nicht die Wahrheit antun wollen.
Er ging auf das Schiff zur Insel Kandor. Es würde in einer kleinen Stadt anlegen und Aithir hatte vor sich zu einer anderen Stadt am anderen Ende der Insel durchzuschlagen. Dort wollte er sich ein Schiff besorgen und dann die Dinge einfach passieren lassen.
Die Reise auf dem Schiff dauerte einen Tag. Vielleicht hätte er sich dafür ein wohlriechendes Schiff aussuchen sollen. Es stank. Genau wie der Kapitän. Na ja, nicht verwunderlich, schließlich war es eigentlich dazu da, Schimmelkäse herumzuschiffen. Kein guter Ort für jemanden mit Supernase. Doch die Reise ging ereignislos vorüber und am nächsten Morgen stand er auf der Insel Kandor. Er besorgte sich noch ein bisschen Proviant und weiter ging die Reise. Zumindest dachte er das.
Sein Vater stand vor ihm.
Aithir hatte trotz seiner geschärften Sinne nicht bemerkt, wie Erebos dorthin gelangt war. Er war einfach irgendwie aus dem Nichts aufgetaucht.
„Was willst du?“, fragte Aithir, bevor der Vizeadmiral auch nur den Mund aufgemacht hatte. „Weißt du“, begann Erebos, „ich bin in deinem Alter auch von zuhause weggegangen. Eine Reise für ein Jahr. Hat mich stark gemacht. Dann ging ich zur Marine. Als deine Mutter mir erzählt hat, dass du weg wärst, dachte ich, dass wäre das selbe. Ich wollte, um deine Mutter zu beruhigen, einen kleinen Trupp Marinesoldaten ausschicken und dich ansonsten machen lassen. Bis ich den Brief gesehen habe.“ Hier legte er eine kleine Pause ein.
„Sobald ich den gesehen hatte, wusste ich, etwas nicht stimmt. So einen gefühlsduseligen Schwachsinn würdest du niemals schreiben. Also, was ist los?“
Aithir schaute ihn mit ausdruckslosen Augen an. Dann drehte er sich um und ging weg. Nach ein paar Metern blieb er stehen und sagte: „Marine und Weltregierung sind mir egal. Ich kenne die Wahrheit. Deswegen werde ich Pirat.“
Aithir drehte sich nicht um. Er würde niemals wieder ein Mitglied seiner Familie sehen.
Seine Lippen verzogen sich zu der grauenvollen Grimasse, die er ‚Lächeln’ nannte. Bald war der Tag gekommen, von dem er geträumt hatte. Bald würde er der Herrscher über den Southblue sein. Vor seiner Flagge würde sich jeder verbeugen… und dann würde er Schritt für Schritt die ganze Welt erobern! Nur ruhig Blut, sagte er sich selbst, nur nichts überstürzen. Er hatte den Plan sorgfältig erarbeitet. Nichts würde schief gehen. Sein Blick huschte zur Spitze des Mastes. Dort wehte sie, seine Flagge, sein Emblem, das Symbol seiner Macht, der blutrote Schädel auf schwarzem Grund. Und dort, auf der Stirn des Schädels, war das scharf gezackte schwarze ‚S’, das er allen Bandenmitgliedern eintätowiert hatte. Damit sie nicht vergaßen, dass er ihr Käpt’n war.
Nach weiteren fünfundvierzig Minuten war Aithir immer noch nicht aus der Stadt heraus. „Oh Mann, Ai, jetzt find endlich den Ausgang aus diesem Labyrinth von Kaff!“, sagte er ärgerlich zu sich selbst.
Überfall – oder doch nicht!?
Es waren drei Tage seit seiner Begegnung mit Erebos vergangen. Zwei davon hatte es durchgehend geregnet.
Aithir zog geräuschvoll die Nase hoch. Er stand wieder mal vor einer Kreuzung. Genauer gesagt vor exakt derselben Kreuzung. „Rechts“, murmelte er, „diesmal geh ich rechts.“
Zwanzig Minuten später stand er wieder vor der Kreuzung. Er flucht lautstark und wandte sich nach links. Nach einer Viertelstunde kam er an eine weitere Kreuzung. Er blickte sich um. „Hier war ich noch nicht. Gutes Zeichen.“
Plötzlich sprang ein Vermummter aus dem Dickicht. Er hielt einen Revolver in der Hand. „Geld her“, schrie der Vermummte.
Aithir fragte höflich: „Weißt du, wo es hier zur nächsten Stadt geht?“
Der Vermummte stutzte. „Äh, klar, da rechts.“ „Und wie weit ist es bis dahin?“
Er überlegte. „Die Entfernung weiß ich nicht, aber es ist ungefähr eine halbe Tagesreise… Moment mal! Ich überfalle dich doch gerade!“ Ohne ein weiteres Wort zog Aithir sein Schwert. Der Bandit drückte ab und Aithir warf sich zur Seite. Die Kugel traf genau da den Boden, wo Aithir einen Augenblick zuvor gestanden hatte. Eine Sekunde später explodierte sie.
„Nettes Spielzeug“, brummte Aithir. Die Beiden starrten sich gegenseitig an und versuchten jeweils den richtigen Moment für den Angriff zu finden.
Plötzlich hörte Aithir ein merkwürdiges Geräusch. Es dauerte einen Augenblick, bis er erkannte, dass es das Synchrongrummeln ihrer beiden Mägen war. Er sah sein Gegenüber an. Obwohl er das Gesicht des Banditen nicht sehen konnte, wusste er dennoch, dass dieser ebenfalls grinste.
„Hast du was zu essen dabei?“
Die Dämmerung brach über die beiden herein. Inzwischen hatte Aithir drei wichtige Eigenschaften über den Banditen erfahren: 1. Er hieß mit richtigem Namen Mark; 2. Er hatte eine genauso interessante Geschichte zu erzählen wie Aithir selbst; 3. Er konnte nicht kochen.
Er war als Waisenkind aufgewachsen und in seinem Dorf aufgrund gewisser „Missverständnisse“, wie er es nannte, nicht sonderlich beliebt. Jedenfalls hatte er eines Tages, er war gerade erst dreizehn Jahre alt geworden, das unbestimmte Verlangen, in Richtung Westen zu ziehen. Auf seiner Reise kam er hierhin, dorthin, die „Missverständnisse“ begleiteten ihn. Schlussendlich ging er von Diebstahl zu bewaffneten Raub über, allerdings bemühte er sich seine Opfer nicht zu verletzen. Schritt für Schritt begann er, seine Spezialmunition zu entwickeln. „Diese hier“, erklärte er Aithir, „explodieren beim Aufprall. Die wiederum erzeugen ein kleines Feuerwerk und die hier… hörst du mir überhaupt zu?“
Im Gegenzug war Aithir so offen wie noch nie. Er erzählte ihm über seine Kindheit, seinen Vater, den Tag der sein Leben für immer verändert hatte.
“Übel“, war der einzige Kommentar, den er hatte. Als auch Aithir mit seiner Geschichte fertig war, schwiegen die beiden eine Weile.
Es dauerte lange, bis Mark das Schweigen brach. Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden. „Hast du einen Traum?“, fragte er. „Ich habe einen. Den Meisterschuss.“ – „Und das ist…?“ – „Eine Zielscheibe. Fünf Kilometer Entfernung. Eine ganz gewöhnliche Pistole. Unter diesen Bedingungen den Mittelpunkt der Scheibe zu treffen, das ist der Meisterschuss:“
Aithir wartete eine Minute, bis er darauf antwortete. „Daneben wirkt mein Traum ganz banal“, sagte er mit einem Lächeln. „Ich will einfach nur der beste Schwertkämpfer der Welt werden.“ Mark blickte ihn kurz an und sagte: „Das packst du.“
Am nächsten Morgen packte Aithir seine Sachen zusammen und betrachtete verwundert, dass Mark dies auch tat. „So ein Idiot wie du verirrt sich sicher, wenn niemand ihn begleitet. Mit meiner Führung kommen wir gegen Abend zur Stadt.“
Und so war es dann auch. In der Stadt ging Aithir schnurstracks Richtung Hafen. Er wandte sich an den erstbesten Seemann, der ein Boot besaß, das ein Segel hatte so aussah, als würde es nicht lecken. „Wie viel?“, fragte er diesen mit einem Nicken auf das Boot. „5.555.555 Berry“, lallte der betrunkene Seemann scherzhaft. „Hier, behalten Sie den Rest.“ Verwundert, dass er gerade sein Boot verkauft hatte, torkelte der Gute davon.
“Und, was hältst du von unserem Schiff?“, fragte Aithir strahlend. „Unser Schiff?“, fragte Mark verwirrt. Aithir antwortete Stirn runzelnd: „Natürlich unser Schiff. Ich hab dich doch angeworben. Hast du das nicht mitgekriegt?“
Sein zweiter Maat Troud betrat die Kapitänskajüte. „Was ist?“, fragte der Käpt´n. „Alle sind da, Sir“, meldete Troud mit eindeutig missgelaunter Stimme. „Gut. Warum freust du dich denn nicht darüber?“ – „Wir haben keine Gefangenen mehr. Mir geht langsam das Blut aus.“ Er leckte sich die Lippen. „Aber bald habe ich ja wieder genug.“
Die beiden Piraten verließen gemeinsam die Kajüte und gingen an Deck. Dort hatten sich etwa zwanzig Männer versammelt, allesamt Kapitäne ihrer eigenen Piratenbanden. In einiger Entfernung lagen ebenso viele Schiffe vor Anker, jedes mit zwei Flaggen, der Flagge der Bande und der Flagge der Blut-Allianz, die so aussah wie das Zeichen der Weltregierung – bloß statt Schwarz auf Weiß war sie Rot auf Schwarz. Mit einem letzten Blick auf Troud rief er: „Willkommen, Freunde! Willkommen in der Blut-Allianz, dem ersten großen Bund der Piraten! Ich bin euer Anführer, der Kapitän der Blut-Piratenbande und künftiger Herrscher des Southblue! Ich war auf der Grandline und bin lebend von dort zurückgehrt! Ich habe das höchste Kopfgeld auf diesem Meer! Ich bin der für 50 Millionen Berry gesuchte Isaac Sievers! Und nun, Segel setzen! Kurs Richtung Trowcity!“
Vizeadmiral Erebos saß mit dem Rücken zum Fenster in seinem Büro und studierte Akten. Nach einer halben Stunde gab er ächzend auf und lehnte sich in den Lehnsessel zurück. Lächelnd holte er einen Zettel aus seiner Jacke. Während er den zerschlissenen alten Steckbrief betrachtete, schien er mit den Gedanken ganz wo anders zu sein.
„Warum hast du es mir damals nicht verboten? Es wäre mir zwar egal gewesen und ich wäre trotzdem zur Marine gegangen, aber dann hätte ich das Recht gehabt, ihn aufzuhalten. Aber nein, so musste ich ihn gehen lassen! Allerdings hätte ein Verbot wahrscheinlich nichts gebracht. Ist ja auch mein Sohn!“ Erebos musste lachen. Er schwelgte nun vollkommen in Erinnerungen. „Größtenteils kommt er ja nach dir! Und jetzt hasst mich mein Sohn! Für Dinge, die ich schon so lange bereue...“ Die Sonne schien über seine Schulter und beleuchtete das Gesicht auf dem Steckbrief: Schwarzer Hut, fieses Grinsen, blaues Haar. „Ich kann nicht glauben, dass ich dich zuletzt vor vierzig Jahren gesehen habe!“
Aithir rief über die Mauer hinweg: „Hey, Mark, so behandelt man seinen Käpt’n nicht!“ – „Halt die Klappe, Blaubeere!“ – „Hast du was gegen meine Haare?“, fragte Aithir beleidigt, „also jetzt reicht’s!“ Aithir stürmte um die Mauer und lief auf Mark zu, das Schwert gezogen. Mark hob die Pistole. Automatisch registrierten Aithirs Augen seine Bewegungen und so wusste er, wohin Mark schießen würde, bevor dieser auch nur den Abzug betätigte und konnte so rechtzeitig ausweichen. Die Kugel zischte an ihm vorbei.
„Doppelschnitt: Crescent!“, rief er und führte zwei schnelle Hiebe durch, doch Mark war ausgewichen. Die beiden Hiebe schienen für einen Moment die Luft zu spalten und einen Sichelmond zu bilden. Dann lösten sie sich auf und hinterließen nur einen langen Schnitt im Boden und der nächsten Wand. „Du bist schnell“, keuchte Mark, „und deine Kraft ist nervig. Aber dann brauche ich ja auch nicht zu zielen.“ Mark griff in sein kuttenähnliches Gewand und zog ein Gewehr heraus. „Wie viele Waffen hast du da bitte versteckt?“ – „Keine Ahnung“, antwortete Mark, „Das ist eine Spezialanfertigung von mir persönlich. Automatisch.“ Hier unterbrach sich Mark und zog auch noch einen Patronengurt aus seinem Gewand. „Zweihundertfünfzig Schuss, verschiedene Spezialmunition“, Mark führte den Gurt in das Gewehr ein, „da nützen auch die besten Sinne nichts. Überraschung 250!“
Aithir musste in ein Gebäude fliehen, denn es waren zu viele Kugeln, die Explosionen, Rauchwolken, Lichtspektakel und einiges mehr zur Folge hatten.
Als Aithir wieder am Ort des Geschehens war, war Mark schon lange weg. „Suchen bringt nichts, Ai… aber er wird dich finden.“
Es waren drei Tage seit seiner Begegnung mit Erebos vergangen. Zwei davon hatte es durchgehend geregnet.
Aithir zog geräuschvoll die Nase hoch. Er stand wieder mal vor einer Kreuzung. Genauer gesagt vor exakt derselben Kreuzung. „Rechts“, murmelte er, „diesmal geh ich rechts.“
Zwanzig Minuten später stand er wieder vor der Kreuzung. Er flucht lautstark und wandte sich nach links. Nach einer Viertelstunde kam er an eine weitere Kreuzung. Er blickte sich um. „Hier war ich noch nicht. Gutes Zeichen.“
Plötzlich sprang ein Vermummter aus dem Dickicht. Er hielt einen Revolver in der Hand. „Geld her“, schrie der Vermummte.
Aithir fragte höflich: „Weißt du, wo es hier zur nächsten Stadt geht?“
Der Vermummte stutzte. „Äh, klar, da rechts.“ „Und wie weit ist es bis dahin?“
Er überlegte. „Die Entfernung weiß ich nicht, aber es ist ungefähr eine halbe Tagesreise… Moment mal! Ich überfalle dich doch gerade!“ Ohne ein weiteres Wort zog Aithir sein Schwert. Der Bandit drückte ab und Aithir warf sich zur Seite. Die Kugel traf genau da den Boden, wo Aithir einen Augenblick zuvor gestanden hatte. Eine Sekunde später explodierte sie.
„Nettes Spielzeug“, brummte Aithir. Die Beiden starrten sich gegenseitig an und versuchten jeweils den richtigen Moment für den Angriff zu finden.
Plötzlich hörte Aithir ein merkwürdiges Geräusch. Es dauerte einen Augenblick, bis er erkannte, dass es das Synchrongrummeln ihrer beiden Mägen war. Er sah sein Gegenüber an. Obwohl er das Gesicht des Banditen nicht sehen konnte, wusste er dennoch, dass dieser ebenfalls grinste.
„Hast du was zu essen dabei?“
Die Dämmerung brach über die beiden herein. Inzwischen hatte Aithir drei wichtige Eigenschaften über den Banditen erfahren: 1. Er hieß mit richtigem Namen Mark; 2. Er hatte eine genauso interessante Geschichte zu erzählen wie Aithir selbst; 3. Er konnte nicht kochen.
Er war als Waisenkind aufgewachsen und in seinem Dorf aufgrund gewisser „Missverständnisse“, wie er es nannte, nicht sonderlich beliebt. Jedenfalls hatte er eines Tages, er war gerade erst dreizehn Jahre alt geworden, das unbestimmte Verlangen, in Richtung Westen zu ziehen. Auf seiner Reise kam er hierhin, dorthin, die „Missverständnisse“ begleiteten ihn. Schlussendlich ging er von Diebstahl zu bewaffneten Raub über, allerdings bemühte er sich seine Opfer nicht zu verletzen. Schritt für Schritt begann er, seine Spezialmunition zu entwickeln. „Diese hier“, erklärte er Aithir, „explodieren beim Aufprall. Die wiederum erzeugen ein kleines Feuerwerk und die hier… hörst du mir überhaupt zu?“
Im Gegenzug war Aithir so offen wie noch nie. Er erzählte ihm über seine Kindheit, seinen Vater, den Tag der sein Leben für immer verändert hatte.
“Übel“, war der einzige Kommentar, den er hatte. Als auch Aithir mit seiner Geschichte fertig war, schwiegen die beiden eine Weile.
Es dauerte lange, bis Mark das Schweigen brach. Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden. „Hast du einen Traum?“, fragte er. „Ich habe einen. Den Meisterschuss.“ – „Und das ist…?“ – „Eine Zielscheibe. Fünf Kilometer Entfernung. Eine ganz gewöhnliche Pistole. Unter diesen Bedingungen den Mittelpunkt der Scheibe zu treffen, das ist der Meisterschuss:“
Aithir wartete eine Minute, bis er darauf antwortete. „Daneben wirkt mein Traum ganz banal“, sagte er mit einem Lächeln. „Ich will einfach nur der beste Schwertkämpfer der Welt werden.“ Mark blickte ihn kurz an und sagte: „Das packst du.“
Am nächsten Morgen packte Aithir seine Sachen zusammen und betrachtete verwundert, dass Mark dies auch tat. „So ein Idiot wie du verirrt sich sicher, wenn niemand ihn begleitet. Mit meiner Führung kommen wir gegen Abend zur Stadt.“
Und so war es dann auch. In der Stadt ging Aithir schnurstracks Richtung Hafen. Er wandte sich an den erstbesten Seemann, der ein Boot besaß, das ein Segel hatte so aussah, als würde es nicht lecken. „Wie viel?“, fragte er diesen mit einem Nicken auf das Boot. „5.555.555 Berry“, lallte der betrunkene Seemann scherzhaft. „Hier, behalten Sie den Rest.“ Verwundert, dass er gerade sein Boot verkauft hatte, torkelte der Gute davon.
“Und, was hältst du von unserem Schiff?“, fragte Aithir strahlend. „Unser Schiff?“, fragte Mark verwirrt. Aithir antwortete Stirn runzelnd: „Natürlich unser Schiff. Ich hab dich doch angeworben. Hast du das nicht mitgekriegt?“
Sein zweiter Maat Troud betrat die Kapitänskajüte. „Was ist?“, fragte der Käpt´n. „Alle sind da, Sir“, meldete Troud mit eindeutig missgelaunter Stimme. „Gut. Warum freust du dich denn nicht darüber?“ – „Wir haben keine Gefangenen mehr. Mir geht langsam das Blut aus.“ Er leckte sich die Lippen. „Aber bald habe ich ja wieder genug.“
Die beiden Piraten verließen gemeinsam die Kajüte und gingen an Deck. Dort hatten sich etwa zwanzig Männer versammelt, allesamt Kapitäne ihrer eigenen Piratenbanden. In einiger Entfernung lagen ebenso viele Schiffe vor Anker, jedes mit zwei Flaggen, der Flagge der Bande und der Flagge der Blut-Allianz, die so aussah wie das Zeichen der Weltregierung – bloß statt Schwarz auf Weiß war sie Rot auf Schwarz. Mit einem letzten Blick auf Troud rief er: „Willkommen, Freunde! Willkommen in der Blut-Allianz, dem ersten großen Bund der Piraten! Ich bin euer Anführer, der Kapitän der Blut-Piratenbande und künftiger Herrscher des Southblue! Ich war auf der Grandline und bin lebend von dort zurückgehrt! Ich habe das höchste Kopfgeld auf diesem Meer! Ich bin der für 50 Millionen Berry gesuchte Isaac Sievers! Und nun, Segel setzen! Kurs Richtung Trowcity!“
Vizeadmiral Erebos saß mit dem Rücken zum Fenster in seinem Büro und studierte Akten. Nach einer halben Stunde gab er ächzend auf und lehnte sich in den Lehnsessel zurück. Lächelnd holte er einen Zettel aus seiner Jacke. Während er den zerschlissenen alten Steckbrief betrachtete, schien er mit den Gedanken ganz wo anders zu sein.
„Warum hast du es mir damals nicht verboten? Es wäre mir zwar egal gewesen und ich wäre trotzdem zur Marine gegangen, aber dann hätte ich das Recht gehabt, ihn aufzuhalten. Aber nein, so musste ich ihn gehen lassen! Allerdings hätte ein Verbot wahrscheinlich nichts gebracht. Ist ja auch mein Sohn!“ Erebos musste lachen. Er schwelgte nun vollkommen in Erinnerungen. „Größtenteils kommt er ja nach dir! Und jetzt hasst mich mein Sohn! Für Dinge, die ich schon so lange bereue...“ Die Sonne schien über seine Schulter und beleuchtete das Gesicht auf dem Steckbrief: Schwarzer Hut, fieses Grinsen, blaues Haar. „Ich kann nicht glauben, dass ich dich zuletzt vor vierzig Jahren gesehen habe!“
Aithir rief über die Mauer hinweg: „Hey, Mark, so behandelt man seinen Käpt’n nicht!“ – „Halt die Klappe, Blaubeere!“ – „Hast du was gegen meine Haare?“, fragte Aithir beleidigt, „also jetzt reicht’s!“ Aithir stürmte um die Mauer und lief auf Mark zu, das Schwert gezogen. Mark hob die Pistole. Automatisch registrierten Aithirs Augen seine Bewegungen und so wusste er, wohin Mark schießen würde, bevor dieser auch nur den Abzug betätigte und konnte so rechtzeitig ausweichen. Die Kugel zischte an ihm vorbei.
„Doppelschnitt: Crescent!“, rief er und führte zwei schnelle Hiebe durch, doch Mark war ausgewichen. Die beiden Hiebe schienen für einen Moment die Luft zu spalten und einen Sichelmond zu bilden. Dann lösten sie sich auf und hinterließen nur einen langen Schnitt im Boden und der nächsten Wand. „Du bist schnell“, keuchte Mark, „und deine Kraft ist nervig. Aber dann brauche ich ja auch nicht zu zielen.“ Mark griff in sein kuttenähnliches Gewand und zog ein Gewehr heraus. „Wie viele Waffen hast du da bitte versteckt?“ – „Keine Ahnung“, antwortete Mark, „Das ist eine Spezialanfertigung von mir persönlich. Automatisch.“ Hier unterbrach sich Mark und zog auch noch einen Patronengurt aus seinem Gewand. „Zweihundertfünfzig Schuss, verschiedene Spezialmunition“, Mark führte den Gurt in das Gewehr ein, „da nützen auch die besten Sinne nichts. Überraschung 250!“
Aithir musste in ein Gebäude fliehen, denn es waren zu viele Kugeln, die Explosionen, Rauchwolken, Lichtspektakel und einiges mehr zur Folge hatten.
Als Aithir wieder am Ort des Geschehens war, war Mark schon lange weg. „Suchen bringt nichts, Ai… aber er wird dich finden.“
Seltsame Gestalten
Rick saß auf der Veranda des kleinen Hauses und las Zeitung. „In Alabasta wurde Nefeltari Kobra zum König gekrönt… das wird diesem Land sehr viel bringen. Der Mann ist nach allem, was man hört, sehr fähig. Ganz anders als dieser Theodor von Vila. Der ist ein Trottel. Kein Wunder, dass schon wieder eine Verschwörung im Gange war. Lange wird der Mann sich nicht mehr halten können. Hm… die Steckbriefe… Falls Whitebeard oder Gold Roger oder ein anderer dieser Großkaliber jemals geschnappt wird, wird die Weltregierung wohl pleite gehen!“ Rick lachte. Plötzlich hob er den Blick von der Zeitung und schaute nach Westen. Ein Schiff kam schnell auf die Insel zu. Als Flagge hisste es einen Totenkopf mit einer Münze dahinter. „Piraten… die dritten diese Woche… aber diese hier haben einen Mordskahn.“ Rick legte die Zeitung weg und sprintete in Richtung Klippe. „ Bei dem Wind wären sie in einer halben Stunde im Dorf. Aber vorher schnappe ich sie mir!“ Rick sprang von der Klippe. Noch im Fallen wurde er von einer Kanonenkugel getroffen.
Aithir wachte aus seinem Nickerchen auf und blickte von seinem Boot aufs Meer. ‚Eine Insel’, dachte er, als er die steile Küste erblickte. Auf einmal fiel ihm der Körper auf, der im Wasser trieb. Schnell ruderte er hin und zog den Verletzten ins Boot. Dieser begann zu husten und keuchte: „...schnell…müssen Dorf helfen…“ Aithir starrte gebannt auf den vor ihm Liegenden. „Ein Fisch mit Beinen?“
„Nun beruhigt euch mal wieder, Leute“, sagte der dicke Mann lächelnd. „Ich bin William Fowles, auch bekannt als DerSammler. Alles was ich will, ist im Museum. Ein Schwert, ein paar Reliquien und noch ein paar Sachen, dann seid ihr mich los!“ Der Bürgermeister trat vor. Er verschränkte die Arme, spuckte Fowles ins Gesicht und rief: „Du kannst uns mal!“
Der Pirat wischte sich grinsend die Spucke aus dem Gesicht und kramte Handschuhe aus seiner Jacke, die er überstreifte. Dann sah er den Bürgermeister an. „Schade. Ich dachte, ich müsste euch nicht verletzen."
„Oh Mann, gib das her“, brüllte Rick Aithir an, „Der Wind kommt aus der Richtung, hab ich gesagt!“ – „Schon gut, schon gut, beruhig dich, Fish & Chips“, antwortete Aithir beleidigt. „Hörst du mal mit diesen Witzen auf? Wir haben keine Zeit für so was!“
Der Fischmensch hatte, als er wieder richtig zu sich gekommen war, Aithir in Windeseile von dem Piraten erzählt. Daraufhin beschloss Aithir ihm zu helfen. Und das bereute er schon beim Segeln.
„Ich glaube, wir sind da“, meldete sich Aithir zu Wort. Er konnte schon eine kleine Bucht mit Anlageplatz erkennen. Nach kurzer Fahrt erreichten sie diese. Während Aithir noch das Boot festmachte, sprang Rick auf den Steg und lief ins Dorf. Dort blieb er geschockt stehen.
Alle Dorfbewohner lagen bewusstlos am Boden. „Wie konnte das so schnell passieren…“ – „Rick“, keuchte der Bürgermeister, der sich langsam wieder aufrichtete, „deine Ration ist erst morgen fällig. Verschwinde!“ Der Fischmensch knurrte ihn an. „Klappe, alter Mann“, gab er zurück, während er mit den Augen fieberhaft nach den Piraten suchte. Diese schlenderten in diesem Moment zum Museum, der Kapitän voran.
Plötzlich tippte einer der Männer Den Sammler an. „Ein Fischmensch, Sir.“ – „Einfangen, die sind selten auf diesem Meer“, antwortete Fowles und ging weiter. In eben diesem Moment hörte er ein lautes Krachen am Pier. Als er sich umdrehte und sah, was passiert war, verzog sich sein Gesicht vor Wut.
Aithir stand mit gezückter Klinge neben dem riesigen Schiff der Bande und filetierte das selbige gerade. „Schwabbelbauch“, brüllte er, während er sein Schwert aus dem Schiff zog, „Ich hab was mit dir zu besprechen - bezüglich deines baldigen Ablebens!“ – „Ach ja?“, rief der Pirat zurück, während er seine Handschuhe aus der Jackentasche holte, „Ihr seid wohl allesamt auf Ärger aus!“
Plötzlich stellte sich einer der Piraten seinem Kapitän in den Weg. „Käpt’n, beruhigen Sie sich. Die Typen sind Ihre Zeit doch gar nicht wert. Wir drei erledigen das für Sie. Sie wissen doch, auf uns können Sie sich verlassen.“ Mit einem letzten Blick, der zeigte, was ihnen blühen würde, falls sie versagten, drehte sich Der Sammler um und ging mit seinen Leuten weiter zum Museum. Drei der Piraten blieben stehen und ließen die Gruppe weitergehen.
“Ihr nehmt den Fisch. Den Schwertkämpfer schaffe ich alleine.“ Das Trio ging langsamen Schrittes Richtung Aithir und Rick.
Aithir schlenderte zu Rick und klopfte ihm auf die Schulter. „Hoffe, du schaffst es, Fischlein“, sagte er grinsend und ging auf den offensichtlichen Anführer der Drei, der sich von den anderen getrennt hatte, zu.
Aithir musterte seinen Gegner. „Dein Stilist gehört eingesperrt“, war sein Kommentar zum Outfit seines Gegenübers, das zugegebenermaßen ziemlich schrill ausfiel.
Er trug einen orange-blau gestreiften Mantel, darunter ein schreiend violettes Hemd, eine Hose in einer Farbe, die vermutlich an grün erinnern sollte, und gelb leuchtende, orientalische Schuhe. Als Waffen trug er zwei Säbel, die er als Antwort auf Aithirs Worte aus der Scheide zog.
„Ich bin Morhir! Und du bist tot!“ Mit einem Schrei griff er an. Aithir blockte den Angriff einhändig. Morhir führte weiter Schlag um Schlag durch, während Aithir gelassen parierte. „Das Gefühl hab ich nicht“, sagte er lässig, als er sich unter einem weiteren, besonders schwungvollen Hieb duckte. „Ich glaube eher, dass ich Aithir bin.“ Die Antwort war ein weiterer, furioser Angriff. Aithir sprang zurück und brachte sich in Position. Mit der linken Seite Richtung Morhir, den Blick auf das Ziel visiert, hob er das Schwert in Brusthöhe, so dass es auf seinen Gegner zeigte. „So, Morhor oder Mirhir oder wie auch immer…“, er stieß das Schwert nach vorne, „Meteorhieb!“
Es klirrte, als Aithirs Schwert auf Morhirs Säbel traf. Eine Sekunde später wurde letzterer von den Füßen gerissen und einige Meter durch die Luft geschleudert. Mit einem Krachen schlug er auf dem Boden auf. Mühsam rappelte sich Aithirs Gegner wieder auf. Aithir selbst bog sich vor Lachen. Mit diesem stoppte er allerdings abrupt, als er das Sirren eines Säbels hörte. Als er sich unter der heransausenden Waffe duckte, sah er den zweiten Säbel auf sich zu fliegen. Obwohl er den Kopf zur Seite riss, schnitt ihn der Säbel tief in die linke Wange. Fluchend richtete er sich auf und hob das Schwert. Morhir streckte die Arme aus und die Säbel sirrten zurück in seine Hände. Er grinste.
Rick stand seinen Gegnern gegenüber. Der eine war groß, glatzköpfig, stämmig und trug bloß eine schwarze Hose, sein muskelbepackter Oberkörper war unbedeckt. Dazu hielt er einen gigantischen Hammer in der Hand. Der Andere war eher schmächtig, mit blondem, wild abstehendem Haar. Er trug ein Hawaiihemd und Bermudashorts. Aus einer seiner Hosentaschen ragte der Griff einer Pistole. Eine zweite befand sich in seiner Hand. Während der Muskelprotz eine Aura animalischer Wildheit hatte, ging von seinem kleineren Kameraden eiskalte, berechende Ruhe aus. „Mein Name ist Leslie“, stellte sich eben jener höflich vor, „Und der Gorilla da heißt Lou.“ Lou wollte etwas erwidern, wurde jedoch von Rick daran gehindert. Oder besser gesagt, von Ricks Faust. Doch noch bevor Lou wieder am Boden aufkam, hatte Leslie dem Fischmenschen zwei Kugeln in den Arm verpasst. Mit einem Aufschrei sprang er zurück und hielt sich den verwundeten Arm.
„Aufpassen!“, schrie die tiefe Stimme des Glatzkopfes und als Rick aufblickte, traf ihn der Hammer Lous direkt ins Gesicht. Er wurde direkt in das nächste Gebäude geschleudert, welches auch direkt über ihm zusammenkrachte. Die Trümmer lagen schwer auf ihm, doch mit einer gewaltigen Kraftanstrengung schaffte er es, diese von sich zu schleudern. Das Duo stand grinsend vor ihm.
Plötzlich ertönte ein Schuss, und der Glatzkopf wurde von einer Explosion in ein Gebäude geschleudert. Von hinter sich hörte Rick eine Stimme. „Zwei gegen einen – das ist doch unfair.“
Rick saß auf der Veranda des kleinen Hauses und las Zeitung. „In Alabasta wurde Nefeltari Kobra zum König gekrönt… das wird diesem Land sehr viel bringen. Der Mann ist nach allem, was man hört, sehr fähig. Ganz anders als dieser Theodor von Vila. Der ist ein Trottel. Kein Wunder, dass schon wieder eine Verschwörung im Gange war. Lange wird der Mann sich nicht mehr halten können. Hm… die Steckbriefe… Falls Whitebeard oder Gold Roger oder ein anderer dieser Großkaliber jemals geschnappt wird, wird die Weltregierung wohl pleite gehen!“ Rick lachte. Plötzlich hob er den Blick von der Zeitung und schaute nach Westen. Ein Schiff kam schnell auf die Insel zu. Als Flagge hisste es einen Totenkopf mit einer Münze dahinter. „Piraten… die dritten diese Woche… aber diese hier haben einen Mordskahn.“ Rick legte die Zeitung weg und sprintete in Richtung Klippe. „ Bei dem Wind wären sie in einer halben Stunde im Dorf. Aber vorher schnappe ich sie mir!“ Rick sprang von der Klippe. Noch im Fallen wurde er von einer Kanonenkugel getroffen.
Aithir wachte aus seinem Nickerchen auf und blickte von seinem Boot aufs Meer. ‚Eine Insel’, dachte er, als er die steile Küste erblickte. Auf einmal fiel ihm der Körper auf, der im Wasser trieb. Schnell ruderte er hin und zog den Verletzten ins Boot. Dieser begann zu husten und keuchte: „...schnell…müssen Dorf helfen…“ Aithir starrte gebannt auf den vor ihm Liegenden. „Ein Fisch mit Beinen?“
„Nun beruhigt euch mal wieder, Leute“, sagte der dicke Mann lächelnd. „Ich bin William Fowles, auch bekannt als DerSammler. Alles was ich will, ist im Museum. Ein Schwert, ein paar Reliquien und noch ein paar Sachen, dann seid ihr mich los!“ Der Bürgermeister trat vor. Er verschränkte die Arme, spuckte Fowles ins Gesicht und rief: „Du kannst uns mal!“
Der Pirat wischte sich grinsend die Spucke aus dem Gesicht und kramte Handschuhe aus seiner Jacke, die er überstreifte. Dann sah er den Bürgermeister an. „Schade. Ich dachte, ich müsste euch nicht verletzen."
„Oh Mann, gib das her“, brüllte Rick Aithir an, „Der Wind kommt aus der Richtung, hab ich gesagt!“ – „Schon gut, schon gut, beruhig dich, Fish & Chips“, antwortete Aithir beleidigt. „Hörst du mal mit diesen Witzen auf? Wir haben keine Zeit für so was!“
Der Fischmensch hatte, als er wieder richtig zu sich gekommen war, Aithir in Windeseile von dem Piraten erzählt. Daraufhin beschloss Aithir ihm zu helfen. Und das bereute er schon beim Segeln.
„Ich glaube, wir sind da“, meldete sich Aithir zu Wort. Er konnte schon eine kleine Bucht mit Anlageplatz erkennen. Nach kurzer Fahrt erreichten sie diese. Während Aithir noch das Boot festmachte, sprang Rick auf den Steg und lief ins Dorf. Dort blieb er geschockt stehen.
Alle Dorfbewohner lagen bewusstlos am Boden. „Wie konnte das so schnell passieren…“ – „Rick“, keuchte der Bürgermeister, der sich langsam wieder aufrichtete, „deine Ration ist erst morgen fällig. Verschwinde!“ Der Fischmensch knurrte ihn an. „Klappe, alter Mann“, gab er zurück, während er mit den Augen fieberhaft nach den Piraten suchte. Diese schlenderten in diesem Moment zum Museum, der Kapitän voran.
Plötzlich tippte einer der Männer Den Sammler an. „Ein Fischmensch, Sir.“ – „Einfangen, die sind selten auf diesem Meer“, antwortete Fowles und ging weiter. In eben diesem Moment hörte er ein lautes Krachen am Pier. Als er sich umdrehte und sah, was passiert war, verzog sich sein Gesicht vor Wut.
Aithir stand mit gezückter Klinge neben dem riesigen Schiff der Bande und filetierte das selbige gerade. „Schwabbelbauch“, brüllte er, während er sein Schwert aus dem Schiff zog, „Ich hab was mit dir zu besprechen - bezüglich deines baldigen Ablebens!“ – „Ach ja?“, rief der Pirat zurück, während er seine Handschuhe aus der Jackentasche holte, „Ihr seid wohl allesamt auf Ärger aus!“
Plötzlich stellte sich einer der Piraten seinem Kapitän in den Weg. „Käpt’n, beruhigen Sie sich. Die Typen sind Ihre Zeit doch gar nicht wert. Wir drei erledigen das für Sie. Sie wissen doch, auf uns können Sie sich verlassen.“ Mit einem letzten Blick, der zeigte, was ihnen blühen würde, falls sie versagten, drehte sich Der Sammler um und ging mit seinen Leuten weiter zum Museum. Drei der Piraten blieben stehen und ließen die Gruppe weitergehen.
“Ihr nehmt den Fisch. Den Schwertkämpfer schaffe ich alleine.“ Das Trio ging langsamen Schrittes Richtung Aithir und Rick.
Aithir schlenderte zu Rick und klopfte ihm auf die Schulter. „Hoffe, du schaffst es, Fischlein“, sagte er grinsend und ging auf den offensichtlichen Anführer der Drei, der sich von den anderen getrennt hatte, zu.
Aithir musterte seinen Gegner. „Dein Stilist gehört eingesperrt“, war sein Kommentar zum Outfit seines Gegenübers, das zugegebenermaßen ziemlich schrill ausfiel.
Er trug einen orange-blau gestreiften Mantel, darunter ein schreiend violettes Hemd, eine Hose in einer Farbe, die vermutlich an grün erinnern sollte, und gelb leuchtende, orientalische Schuhe. Als Waffen trug er zwei Säbel, die er als Antwort auf Aithirs Worte aus der Scheide zog.
„Ich bin Morhir! Und du bist tot!“ Mit einem Schrei griff er an. Aithir blockte den Angriff einhändig. Morhir führte weiter Schlag um Schlag durch, während Aithir gelassen parierte. „Das Gefühl hab ich nicht“, sagte er lässig, als er sich unter einem weiteren, besonders schwungvollen Hieb duckte. „Ich glaube eher, dass ich Aithir bin.“ Die Antwort war ein weiterer, furioser Angriff. Aithir sprang zurück und brachte sich in Position. Mit der linken Seite Richtung Morhir, den Blick auf das Ziel visiert, hob er das Schwert in Brusthöhe, so dass es auf seinen Gegner zeigte. „So, Morhor oder Mirhir oder wie auch immer…“, er stieß das Schwert nach vorne, „Meteorhieb!“
Es klirrte, als Aithirs Schwert auf Morhirs Säbel traf. Eine Sekunde später wurde letzterer von den Füßen gerissen und einige Meter durch die Luft geschleudert. Mit einem Krachen schlug er auf dem Boden auf. Mühsam rappelte sich Aithirs Gegner wieder auf. Aithir selbst bog sich vor Lachen. Mit diesem stoppte er allerdings abrupt, als er das Sirren eines Säbels hörte. Als er sich unter der heransausenden Waffe duckte, sah er den zweiten Säbel auf sich zu fliegen. Obwohl er den Kopf zur Seite riss, schnitt ihn der Säbel tief in die linke Wange. Fluchend richtete er sich auf und hob das Schwert. Morhir streckte die Arme aus und die Säbel sirrten zurück in seine Hände. Er grinste.
Rick stand seinen Gegnern gegenüber. Der eine war groß, glatzköpfig, stämmig und trug bloß eine schwarze Hose, sein muskelbepackter Oberkörper war unbedeckt. Dazu hielt er einen gigantischen Hammer in der Hand. Der Andere war eher schmächtig, mit blondem, wild abstehendem Haar. Er trug ein Hawaiihemd und Bermudashorts. Aus einer seiner Hosentaschen ragte der Griff einer Pistole. Eine zweite befand sich in seiner Hand. Während der Muskelprotz eine Aura animalischer Wildheit hatte, ging von seinem kleineren Kameraden eiskalte, berechende Ruhe aus. „Mein Name ist Leslie“, stellte sich eben jener höflich vor, „Und der Gorilla da heißt Lou.“ Lou wollte etwas erwidern, wurde jedoch von Rick daran gehindert. Oder besser gesagt, von Ricks Faust. Doch noch bevor Lou wieder am Boden aufkam, hatte Leslie dem Fischmenschen zwei Kugeln in den Arm verpasst. Mit einem Aufschrei sprang er zurück und hielt sich den verwundeten Arm.
„Aufpassen!“, schrie die tiefe Stimme des Glatzkopfes und als Rick aufblickte, traf ihn der Hammer Lous direkt ins Gesicht. Er wurde direkt in das nächste Gebäude geschleudert, welches auch direkt über ihm zusammenkrachte. Die Trümmer lagen schwer auf ihm, doch mit einer gewaltigen Kraftanstrengung schaffte er es, diese von sich zu schleudern. Das Duo stand grinsend vor ihm.
Plötzlich ertönte ein Schuss, und der Glatzkopf wurde von einer Explosion in ein Gebäude geschleudert. Von hinter sich hörte Rick eine Stimme. „Zwei gegen einen – das ist doch unfair.“
Bandit!
Auf dem Dach des Hauses, das gleich neben dem stand, in das Rick geschlagen wurde, stand eine Gestalt mit im Wind wehendem Mantel. Mit grauem Haar und breitem Grinsen zielte Mark mit einem seiner Revolver bereits auf Leslie, der fluchend in Deckung sprang.
„Mark, du Idiot!“, brüllte Aithir, „Wo warst du?“ Mark beachtete ihn nicht weiter, sondern suchte Ricks Blick und deutete mit dem Kinn in Richtung der Piraten. Der Fischmensch gehorchte dem stummen Befehl und lief los. Leslie trat mit verschränkten Armen aus seiner Deckung hervor. „Glaubst du, dass du ein besserer Schütze als ich bist?“ Mark gab keine Antwort, sondern hob die Pistole. Leslie warf sich zur Seite, doch der Grauhaarige hatte nicht auf ihn gezielt. „Blinding Bullet!“ Als die Kugel den Boden traf, verwandelte sie sich in gleißendes Licht. Und als sein Gegner die Augen wieder öffnete, war er verschwunden.
Aithir keuchte. Morhirs Attacken abzuwehren wurde immer schwieriger. Er warf seine Säbel nach ihm und, zog sie, wie Aithir schnell erkannte, mit Drahtseilen wieder in seine Hand zurück. Aithir einzige Möglichkeit war, beständig nach hinten ausweichen, was jedoch ein Problem war, da sich hinter ihm das Meer befand. „Super Bumerang! Eins…“ Morhir warf seine Säbel nach Aithir, der zum Ausweichen simpel in die Luft sprang. „…zwei…“ Er zog die Säbel zurück, und Aithir musste sich in der Luft verrenken, um zu entkommen. „…drei!“ Morhir zog den Draht nach oben. Die Säbel bohrten sich von unten in Aithirs Bauch. Verletzt und Blut spuckend fiel er zu Boden, während Morhir seine Säbel wieder einzog.
Mühsam rappelte sich der Schwertkämpfer wieder auf und schob das Schwert zurück in die Scheide. „Der Kampf ist vorbei“, murmelte er. „Da hast du recht!“, lachte sein Gegner als Antwort. Aithir ignorierte ihn und stürmte mit letzter Kraft los. Morhir hob verwundert über diesen letzten Versuch halbherzig die Säbel, nahm den Angriff aber nicht wirklich ernst. Erst als Aithir nur noch anderthalb Meter von ihm entfernt war, erkannte er seinen Fehler, doch sein Gegner hatte den Zug schon gemacht – Aithir zog das Schwert aus der Scheide und in einer fließenden Bewegung aufwärts. „Blue Jet!“ Mit einem Schnitt von Bauchnabel bis zur Stirn stieg Morhir gut zwei Meter senkrecht in die Luft. Noch bevor er wieder am Boden aufkam, hatte er das Bewusstsein verloren.
Aithir drehte sich um und wollte Fowles folgen, fror im selben Moment in der Bewegung ein. Rick schlitterte übel zugerichtet über den Boden direkt vor seine Füße. Im selben Moment nahm Der Sammler fünfzehn Meter entfernt seinen Gang zum Museum wieder auf. Seine linke Hand qualmte.
„Ich bin jedenfalls der bessere Kämpfer“, ertönte eine Stimme über Leslie. Dieser blickte nach oben und sah den Fuß des Meisterschützen direkt auf sein Gesicht zukommen. Er wurde ihn in den Boden gestampft. „Legt dich nicht mit mir an. Ich bin…“, Mark blickte hoch zur strahlenden Sonne, „…Bandit!“
Frauengeschrei und Schwerterklirren, Pistolenschüsse und Flüche, untermalt vom Knistern der Flammen und übertönt vom Donnern der Kanonen – seine Lieblingskomposition, mit dem in seinen Ohren wunderschönen Namen Krieg. Eine für die angegriffene Stadt vom ersten Moment an verlorene Schlacht. Er lachte. Vor ihm lag einer der Soldaten der Marine. Wie am Boden festgeklebt war dieser, konnte sich nicht rühren, musste hilflos zusehen, wie der Mann vor ihm das Schwert, dass er noch vor kurzem zu der Verteidigung der Stadt benutzt hatte, vom Boden aufhob, um es gegen ihn selbst zu richten.
Als er die blutige Klinge wegwarf, drang ein schrilles, grausames Gelächter an sein Ohr, das selbst über das Tosen des Krieges zu hören war und einem normalen Menschen eine Gänsehaut bereiten würde, da es ganz klar nichts menschliches an sich hatte. Doch ihm zauberte sie ein Grinsen aufs Gesicht. Er wusste bereits, welches Schauspiel sich ihm bieten würde, als er um die Ecke bog. Ein Ort, der früher ein Platz war, den man nun aber nur als Schauplatz eines Massakers bezeichnen könnte. Eine Bestie stand dort, beschienen vom Mond. „Komm mit, Troud“, meinte er zu dem Ungeheuer, „wir haben noch viel vor."
Ja der Krieg, seine Lieblingskomposition.
Mark stand mit verschränkten Armen vor seinem Gegner, der offensichtlich das Bewusstsein verloren hatte. „Ob der simuliert?“ Plötzlich bemerkte er hinter sich ein Geräusch und fuhr er mit dem Revolver in der Hand herum. Rick stand keuchend da, er musste sich an der Mauer festhalten, um aufrecht stehen zu können. „Aithir hat keine Chance gegen Fowles, wir müssen ihm helfen…“ – „Helft euch erst mal selbst!“, grölte Lou, bevor der riesige Hammer auf Marks Kopf prallte.
Zum dritten Mal innerhalb von fünfzehn Minuten wurde jemand in dieser Stadt durch eine Wand befördert, und als der Schütze sich wieder aus den Trümmern befreit hatte, war der Kampf zwischen dem Fischmenschen und dem Hünen bereits in vollem Gange. In eben dem Augenblick, in dem Mark Rick zu Hilfe eilen wollte, ertönte ein Schuss. Er brauchte ein paar Sekunden, um zu registrieren, dass er getroffen war. Während aus dem Lauf von Leslies Pistole Rauch austrat, sackte er zusammen.
Rick war zu sehr beschäftigt, um dies mitzubekommen. Lou schwang seinen Hammer wie ein Besessener, und auch unter größten Anstrengungen konnte der Blauhai-Fischmensch nicht vermeiden, Schritt für Schritt zurückzuweichen. Ein besonders schwerer Hieb zwang ihn, von seinem Gegner weg zu springen. Unaufhaltsam griff der Hüne weiter an. „Bone Breaker!“ Rick versuchte zwar, den Angriff mit den Armen abzufangen, doch er konnte spüren, wie die Knochen in diesen zersplitterten. Wieder musste er weit zurückweichen, um den heftigen Angriffen zu entkommen, während seine Arme nutzlos an seiner Seite runterhangen und ihm bei jeder Bewegung unsägliche Schmerzen verursachten.
„Jetzt reicht’s mir aber“, knirschte Rick, die Zähne fest zusammengepresst. „Mir auch. Noch irgendwelche letzten Worte, Fischfresse?“
Mark spuckte Blut. Mühsam war er hinter das Gebäude gekrochen und versuchte nun, sich wieder aufzurichten. Leslie hatte ihn zwar getroffen, doch der Schuss würde ihn nicht töten. Mühsam rief er nach seinem Gegner. „Hey, Idiot! Wie wäre es, wenn wir das Duell fair und sauber beenden? Bei drei kommen wir beide raus.“ Er musste einen Moment auf die Antwort warten, doch schließlich kam sie: „Wenn du meinst. Eins.“ – „Zwei.“ -„Drei!“ Als Mark aus seinem Versteck heraussprang, verfehlte ihm Leslies Schuss nur um einen Millimeter. Mit einem Schulterzucken schoss er auf den Schutz seines Gegners. Die Explosion zerstörte das gesamte Haus.
“Das war’s wohl.“ Der Bandit drehte sich um, um Aithir zu folgen, doch schon nach ein paar Schritten fiel die Dunkelheit wie ein Vorhang vor seine Augen.
Aithir griff zum wiederholten Male an, doch Fowles blockte einfach mit seiner Handfläche. Wieder hatte der Schwertkämpfer das Gefühl, dass die Kraft aus seinem Schlag gesaugt wurde. Doch bevor er sich darüber Gedanken machen konnte, hatte Der Sammler auch schon seine andere Handfläche auf Aithirs Bauch gelegt. Ein weiterer, markerschütternder Angriff fuhr in seine Körper. Er sank auf die Knie. Die anderen Gefolgsleute des Piraten hatten ihm jeweils nur einen schnellen Angriff gekostet, doch gegen Fowles kam er nicht an. Er konnte seine Bewegungen genau erkennen, sah wie sich die Hände des pummeligen kleinen Mannes flink bewegten, doch er konnte keine Lücke in der mysteriösen Abwehr seines Gegners erkennen, noch wie sie funktionierte. Schwankend und keuchend hielt er sich gerade noch auf den Beinen. „Wie…?“
Mark spuckte Blut. Mühsam war er hinter das Gebäude gekrochen und versuchte nun, sich wieder aufzurichten. Leslie hatte ihn zwar getroffen, doch der Schuss würde ihn nicht töten. Mühsam rief er nach seinem Gegner. „Hey, Idiot! Wie wäre es, wenn wir das Duell fair und sauber beenden? Bei drei kommen wir beide raus.“ Er musste einen Moment auf die Antwort warten, doch schließlich kam sie: „Wenn du meinst. Eins.“ – „Zwei.“
„Drei!“ Als Mark aus seinem Versteck heraussprang, verfehlte ihm Leslies Schuss nur um einen Millimeter. Mit einem Schulterzucken schoss er auf den Schutz seines Gegners. Die Explosion zerstörte das gesamte Haus.
Der Bandit drehte sich um, um Aithir zu folgen, doch schon nach ein paar Schritten fiel die Dunkelheit wie ein Vorhang vor seine Augen.
Triumphierend blickte ihn Fowles an. „Weißt du…“, begann er, zögerte aber kurz. „Ich sammle gerne. Das ist meine Natur. Und da kommen auch Waffen zusammen, gegen die keiner ankommt.“ Er zog einen der Handschuhe aus und hielt ihn in die Höhe. „Die in diesem Handschuh eingearbeitete nennt sich Impact-Dial. Eine Muschel mit der Fähigkeit, Kraft die auf sie einwirkt, zu absorbieren, über unbegrenzten Zeitraum zu speichern und wieder abzugeben. Glaub mir, mein Junge, dagegen bist du machtlos.“
Und mit diesen Worten trat er zum sprachlosen Aithir und legte die Handfläche auf dessen Schwert. Der Angriff zerbrach es in unzählige Stücke. Der Schwertkämpfer sank auf die Knie, den Blick ungläubig auf seinen Gegner gerichtet.
Auf dem Dach des Hauses, das gleich neben dem stand, in das Rick geschlagen wurde, stand eine Gestalt mit im Wind wehendem Mantel. Mit grauem Haar und breitem Grinsen zielte Mark mit einem seiner Revolver bereits auf Leslie, der fluchend in Deckung sprang.
„Mark, du Idiot!“, brüllte Aithir, „Wo warst du?“ Mark beachtete ihn nicht weiter, sondern suchte Ricks Blick und deutete mit dem Kinn in Richtung der Piraten. Der Fischmensch gehorchte dem stummen Befehl und lief los. Leslie trat mit verschränkten Armen aus seiner Deckung hervor. „Glaubst du, dass du ein besserer Schütze als ich bist?“ Mark gab keine Antwort, sondern hob die Pistole. Leslie warf sich zur Seite, doch der Grauhaarige hatte nicht auf ihn gezielt. „Blinding Bullet!“ Als die Kugel den Boden traf, verwandelte sie sich in gleißendes Licht. Und als sein Gegner die Augen wieder öffnete, war er verschwunden.
Aithir keuchte. Morhirs Attacken abzuwehren wurde immer schwieriger. Er warf seine Säbel nach ihm und, zog sie, wie Aithir schnell erkannte, mit Drahtseilen wieder in seine Hand zurück. Aithir einzige Möglichkeit war, beständig nach hinten ausweichen, was jedoch ein Problem war, da sich hinter ihm das Meer befand. „Super Bumerang! Eins…“ Morhir warf seine Säbel nach Aithir, der zum Ausweichen simpel in die Luft sprang. „…zwei…“ Er zog die Säbel zurück, und Aithir musste sich in der Luft verrenken, um zu entkommen. „…drei!“ Morhir zog den Draht nach oben. Die Säbel bohrten sich von unten in Aithirs Bauch. Verletzt und Blut spuckend fiel er zu Boden, während Morhir seine Säbel wieder einzog.
Mühsam rappelte sich der Schwertkämpfer wieder auf und schob das Schwert zurück in die Scheide. „Der Kampf ist vorbei“, murmelte er. „Da hast du recht!“, lachte sein Gegner als Antwort. Aithir ignorierte ihn und stürmte mit letzter Kraft los. Morhir hob verwundert über diesen letzten Versuch halbherzig die Säbel, nahm den Angriff aber nicht wirklich ernst. Erst als Aithir nur noch anderthalb Meter von ihm entfernt war, erkannte er seinen Fehler, doch sein Gegner hatte den Zug schon gemacht – Aithir zog das Schwert aus der Scheide und in einer fließenden Bewegung aufwärts. „Blue Jet!“ Mit einem Schnitt von Bauchnabel bis zur Stirn stieg Morhir gut zwei Meter senkrecht in die Luft. Noch bevor er wieder am Boden aufkam, hatte er das Bewusstsein verloren.
Aithir drehte sich um und wollte Fowles folgen, fror im selben Moment in der Bewegung ein. Rick schlitterte übel zugerichtet über den Boden direkt vor seine Füße. Im selben Moment nahm Der Sammler fünfzehn Meter entfernt seinen Gang zum Museum wieder auf. Seine linke Hand qualmte.
„Ich bin jedenfalls der bessere Kämpfer“, ertönte eine Stimme über Leslie. Dieser blickte nach oben und sah den Fuß des Meisterschützen direkt auf sein Gesicht zukommen. Er wurde ihn in den Boden gestampft. „Legt dich nicht mit mir an. Ich bin…“, Mark blickte hoch zur strahlenden Sonne, „…Bandit!“
Frauengeschrei und Schwerterklirren, Pistolenschüsse und Flüche, untermalt vom Knistern der Flammen und übertönt vom Donnern der Kanonen – seine Lieblingskomposition, mit dem in seinen Ohren wunderschönen Namen Krieg. Eine für die angegriffene Stadt vom ersten Moment an verlorene Schlacht. Er lachte. Vor ihm lag einer der Soldaten der Marine. Wie am Boden festgeklebt war dieser, konnte sich nicht rühren, musste hilflos zusehen, wie der Mann vor ihm das Schwert, dass er noch vor kurzem zu der Verteidigung der Stadt benutzt hatte, vom Boden aufhob, um es gegen ihn selbst zu richten.
Als er die blutige Klinge wegwarf, drang ein schrilles, grausames Gelächter an sein Ohr, das selbst über das Tosen des Krieges zu hören war und einem normalen Menschen eine Gänsehaut bereiten würde, da es ganz klar nichts menschliches an sich hatte. Doch ihm zauberte sie ein Grinsen aufs Gesicht. Er wusste bereits, welches Schauspiel sich ihm bieten würde, als er um die Ecke bog. Ein Ort, der früher ein Platz war, den man nun aber nur als Schauplatz eines Massakers bezeichnen könnte. Eine Bestie stand dort, beschienen vom Mond. „Komm mit, Troud“, meinte er zu dem Ungeheuer, „wir haben noch viel vor."
Ja der Krieg, seine Lieblingskomposition.
Mark stand mit verschränkten Armen vor seinem Gegner, der offensichtlich das Bewusstsein verloren hatte. „Ob der simuliert?“ Plötzlich bemerkte er hinter sich ein Geräusch und fuhr er mit dem Revolver in der Hand herum. Rick stand keuchend da, er musste sich an der Mauer festhalten, um aufrecht stehen zu können. „Aithir hat keine Chance gegen Fowles, wir müssen ihm helfen…“ – „Helft euch erst mal selbst!“, grölte Lou, bevor der riesige Hammer auf Marks Kopf prallte.
Zum dritten Mal innerhalb von fünfzehn Minuten wurde jemand in dieser Stadt durch eine Wand befördert, und als der Schütze sich wieder aus den Trümmern befreit hatte, war der Kampf zwischen dem Fischmenschen und dem Hünen bereits in vollem Gange. In eben dem Augenblick, in dem Mark Rick zu Hilfe eilen wollte, ertönte ein Schuss. Er brauchte ein paar Sekunden, um zu registrieren, dass er getroffen war. Während aus dem Lauf von Leslies Pistole Rauch austrat, sackte er zusammen.
Rick war zu sehr beschäftigt, um dies mitzubekommen. Lou schwang seinen Hammer wie ein Besessener, und auch unter größten Anstrengungen konnte der Blauhai-Fischmensch nicht vermeiden, Schritt für Schritt zurückzuweichen. Ein besonders schwerer Hieb zwang ihn, von seinem Gegner weg zu springen. Unaufhaltsam griff der Hüne weiter an. „Bone Breaker!“ Rick versuchte zwar, den Angriff mit den Armen abzufangen, doch er konnte spüren, wie die Knochen in diesen zersplitterten. Wieder musste er weit zurückweichen, um den heftigen Angriffen zu entkommen, während seine Arme nutzlos an seiner Seite runterhangen und ihm bei jeder Bewegung unsägliche Schmerzen verursachten.
„Jetzt reicht’s mir aber“, knirschte Rick, die Zähne fest zusammengepresst. „Mir auch. Noch irgendwelche letzten Worte, Fischfresse?“
Mark spuckte Blut. Mühsam war er hinter das Gebäude gekrochen und versuchte nun, sich wieder aufzurichten. Leslie hatte ihn zwar getroffen, doch der Schuss würde ihn nicht töten. Mühsam rief er nach seinem Gegner. „Hey, Idiot! Wie wäre es, wenn wir das Duell fair und sauber beenden? Bei drei kommen wir beide raus.“ Er musste einen Moment auf die Antwort warten, doch schließlich kam sie: „Wenn du meinst. Eins.“ – „Zwei.“ -„Drei!“ Als Mark aus seinem Versteck heraussprang, verfehlte ihm Leslies Schuss nur um einen Millimeter. Mit einem Schulterzucken schoss er auf den Schutz seines Gegners. Die Explosion zerstörte das gesamte Haus.
“Das war’s wohl.“ Der Bandit drehte sich um, um Aithir zu folgen, doch schon nach ein paar Schritten fiel die Dunkelheit wie ein Vorhang vor seine Augen.
Aithir griff zum wiederholten Male an, doch Fowles blockte einfach mit seiner Handfläche. Wieder hatte der Schwertkämpfer das Gefühl, dass die Kraft aus seinem Schlag gesaugt wurde. Doch bevor er sich darüber Gedanken machen konnte, hatte Der Sammler auch schon seine andere Handfläche auf Aithirs Bauch gelegt. Ein weiterer, markerschütternder Angriff fuhr in seine Körper. Er sank auf die Knie. Die anderen Gefolgsleute des Piraten hatten ihm jeweils nur einen schnellen Angriff gekostet, doch gegen Fowles kam er nicht an. Er konnte seine Bewegungen genau erkennen, sah wie sich die Hände des pummeligen kleinen Mannes flink bewegten, doch er konnte keine Lücke in der mysteriösen Abwehr seines Gegners erkennen, noch wie sie funktionierte. Schwankend und keuchend hielt er sich gerade noch auf den Beinen. „Wie…?“
Mark spuckte Blut. Mühsam war er hinter das Gebäude gekrochen und versuchte nun, sich wieder aufzurichten. Leslie hatte ihn zwar getroffen, doch der Schuss würde ihn nicht töten. Mühsam rief er nach seinem Gegner. „Hey, Idiot! Wie wäre es, wenn wir das Duell fair und sauber beenden? Bei drei kommen wir beide raus.“ Er musste einen Moment auf die Antwort warten, doch schließlich kam sie: „Wenn du meinst. Eins.“ – „Zwei.“
„Drei!“ Als Mark aus seinem Versteck heraussprang, verfehlte ihm Leslies Schuss nur um einen Millimeter. Mit einem Schulterzucken schoss er auf den Schutz seines Gegners. Die Explosion zerstörte das gesamte Haus.
Der Bandit drehte sich um, um Aithir zu folgen, doch schon nach ein paar Schritten fiel die Dunkelheit wie ein Vorhang vor seine Augen.
Triumphierend blickte ihn Fowles an. „Weißt du…“, begann er, zögerte aber kurz. „Ich sammle gerne. Das ist meine Natur. Und da kommen auch Waffen zusammen, gegen die keiner ankommt.“ Er zog einen der Handschuhe aus und hielt ihn in die Höhe. „Die in diesem Handschuh eingearbeitete nennt sich Impact-Dial. Eine Muschel mit der Fähigkeit, Kraft die auf sie einwirkt, zu absorbieren, über unbegrenzten Zeitraum zu speichern und wieder abzugeben. Glaub mir, mein Junge, dagegen bist du machtlos.“
Und mit diesen Worten trat er zum sprachlosen Aithir und legte die Handfläche auf dessen Schwert. Der Angriff zerbrach es in unzählige Stücke. Der Schwertkämpfer sank auf die Knie, den Blick ungläubig auf seinen Gegner gerichtet.
Fluchklinge
Der Hammer zertrümmerte den Boden, als Rick zurücksprang, um der nächsten Attacke zu entgehen. Der Hüne hob seinen Hammer wieder, und legte den Kopf schief. „Weglaufen ist keine Alternative. Irgendwann krieg ich dich, und dann ist es so oder so aus.“
Der Fischmensch entblößte die rasiermesserscharfen Zähne. „Dann soll es so sein.“ Er schwankte, seine Arme hingen nutzlos an seiner Seite, doch mit langsamen Schritten ging er in die Richtung des Hünen.
„Attague de Requin –Super Shark Strike!“ Plötzlich versenkte er seine Zähne einem gewaltigen Hechtsprung in Lous Schulter. Während dieser vor Schmerzen aufschrie, wurde sein Gegner durch den Schwung des Angriffs mit dem Körper über den Hünen geschleudert. Die Zähne immer noch in seiner Schulter, landete er mit beiden Beinen auf dem Boden. In dem Moment, in dem Lou erkannte, was los war, war es zu spät. Mit einem gewaltigen Kraftaufwand schleuderte der Fischmensch seinen Gegner über seinen Kopf und ließ ihn in den Boden krachen. Nur Momente nach seinem Gegner verlor Rick das Bewusstsein.
Aithir sah alles nur noch durch einen Schleier. Seine Ohren klingelten. Er war kurz davor sich zu übergeben. Fowles ging weiter näher und trat ihn vorwärts. „Da sind wir. Das Museum. Hat länger gebraucht, als ich gedacht habe.“ Er beugte sich hinunter und hob ihn am Kragen auf. „Wärst du so freundlich und machst mir die Tür auf?“
Der Schwertkämpfer wurde durch die Kraft des Impakts durch das Tor und in einige Ausstellungsstücke geschleudert. Glassplitter bohrten sich in seinen Rücken, doch seltsamerweise fühlte er sich neu belebt. Seine Hand streifte über den Boden und fand was sie suchte. Mit einem wunderbaren Gefühl, das er sonst nur aus Träumen kannte, stand er auf, den Griff des Schwertes, das er aufgehoben hatte, fest in der Hand. Im selben Moment trat Der Sammler durch das Tor, den Kopf schief gelegt. „Oh, da ist es ja!“, frohlockte er, „Das Schwert, wegen dem ich gekommen bin! Die Fluchklinge, die du in den Händen haltest, mein Freund.“ Er blickte Aithir grinsend ins Gesicht. „Das Kitetsu der zweiten Generation.“
Aithir zog das Schwert. Die Klinge reflektierte das Sonnenlicht, das durch die breiten Fenster hereinfiel, es sah aus, als würden Flammen auf ihr tanzen. Fasziniert ließ der Schwertkämpfer die Klinge kreisen. „Du hast keine Chance mehr, Fowles“, sagte er mit einem Lächeln. Er hob das Schwert. “Space Chaos!“ Mit drei gewaltigen Hieben brachte er die Decke zum Einsturz.
„Wo bleibt Lance?“, fragte er Troud, der neben ihm stand. Er saß in einem thronartigen Stuhl in der Mitte eines Trümmerhaufens. „Er sollte schon auf dem Weg hierher sein. Sind ja auch nur ein paar hundert, die sich da verschanzt haben, antwortete dieser. Sein Kapitän wandte sich wieder den beiden Männern vor ihm zu. „Und was habt ihr zu berichten, Lir und Relk?“ Der größere von beiden, ein Fischmensch, grinste und zeigte dabei bluttriefende Zähne. „Der Sektor, der meiner Piratenbande zugeteilt wurde, ist erobert.“ – „Meine Bande, die Netzbande, war ebenso erfolgreich“, fügte der kleinere Mann hinzu und nahm seine Brille ab um sie zu putzen. „Ach ja, Balthasar lässt ausrichten, dass er und seine Bande den Auftrag auch ausgeführt hat, er aber zu faul ist um her zu kommen.“ Troud grinste. „Er kann es sich ja auch leisten. Ihr könnt gehen.
Während sich die beiden Männer entfernten, kam jemand anderes näher. „Wo warst du, Lance?“, fragte der Kapt’n, als sein hochgewachsener Vize vor ihm stand. „Und was ist das?“ Er deutete auf den Marinesoldaten, den er mit sich trug. „Ein Geschenk“, antwortete Lance und warf seinem Kapitän den Mann vor die Füße. „Oh. Ich verstehe“, antwortete dieser, den Blick starr auf das Gesicht des Mannes. „Sievers…“, keuchte dieser. „Du bist nicht mehr der Mann, den ich kannte. Du hattest mal Ehre im Leib.“ Sein Lächeln wurde breiter. „Die hast du mir mitsamt meiner Seele und meinen Träumen aus dem Leib gerissen. Aber du hast recht“, redete er weiter, und nun umspielte ein grüner Schein seine Finger, „ich bin nicht mehr der Mann, den du mal gejagt hast…“ Seine Stimme verlor sich. Wie in Trance griff er nach vorn und zog das Schwert aus der Scheide am Gürtel seines Gegenübers. „Wir sehen uns in der Hölle, Vizeadmiral.“ Als das Schwert auf ihn zusauste, murmelte der alte Mann: „Räche mich, Aithir. Bitte.“
Aithir fuhr schwitzend im Bett hoch. Die letzten Worte seines Vaters hallten in seinem Kopf.Verwundert blickte er sich um. Er brauchte eine Weile, um zu verstehen, dass er in einem Krankenzimmer war. ‚Ein Traum’, dachte er, ‚nur ein Traum.’
Jemand stand in der Tür. „Hi, Mark.“ – „Morgen.“ Die Beiden schwiegen sich eine Weile an. Schließlich schielte Mark zu dem Schwertkämpfer. „Du bist wirklich zu dämlich, Aithir. Du bist noch auf genau derselben Insel, auf der wir uns getroffen haben.“ – „Aber ich war doch ganze zwei Tage auf See…“ – „Und bist in einem Bogen gefahren. Du brauchst echt jemanden, der auf dich aufpasst. Für dich und das Allgemeinwohl.“ Mark legte den Kopf schief. „Weißt du, dass wir bei diesem Kampf einen Gesamtschaden von dreihundertfünfzig Millionen Berry angerichtet haben? Du allein hast mit deiner Aktion im Museum glatt die Hälfte davon verschuldet.“ Er blickte Aithir jetzt direkt in die Augen. „Bevor die Dorfbewohner sich ihre Großzügigkeit überlegen, sollten wir hier abhauen.“ Aithir schaute überrascht auf. „Du machst also mit?“ – „Ja.“ – „Wenn ihr wegwollt, könnt ihr Rick gleich mitnehmen.“ Ein Mann schaute durch das Fenster. „Er kann nicht hier bleiben.“
Mark starrte ihn an. „Und wer sind sie?“ – „Und was meinen sie mit ‚er kann nicht hier bleiben’?“ Der alte Mann räusperte sich. „Mein Name ist Gregor. Ich bin der Bürgermeister der Stadt. Und was Rick betrifft… Es fing alles vor gut dreißig Jahren an…
Im Jahre 1466 anno Maris auf derselben Insel…
„Wir sind zu einer Entscheidung gekommen“, grummelte der alte Bürgermeister. „Und wenn Gregor und diese anderen Narren nicht… auch schon egal. Ihr dürft hier bleiben. Ihr dürft euch ein Haus außerhalb der Stadt bauen und ihr dürft alle Geschäfte und Dienstleistungen der Stadt wie jeder andere Bürger nützen. Aber…“, er blickte hoch um drohend in die Augen des etwa anderthalb Meter größeren Fischmenschen zu sehen, „…erwartet keine Freundlichkeit.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging Richtung Taverne. Das Fischmenschenpaar schien erleichtert, doch auch ein wenig beunruhigt. Die Frau richtete sich an Gregor, der daneben stand. „Danke. Ohne dich…“ Sie brach in Tränen aus. „Endlich haben wir ein Heim.“
Vier Jahre später…
“Amelia…“ – „Ja, Viktor?“ Die beiden Fischmenschen saßen in ihrem Haus. „Ich werde nie zulassen, dass wir diesen Ort verlieren.“ Sein Blick richtete sich auf das Kind in ihren Armen. „Allein schon um Ricks Willen nicht.“
Weiter elf Jahre später…
„Papa!“ – „Ja, Rick?“ Rick stand wutentbrannt vor seinem Vater. „Warum helft ihr diesen Lauten? Immer, wenn ein Piratenschiff kommt, greifen du und Mama es an! Die Leute sind nie nett zu uns!“ Der riesige Fischmensch hockte sich hin, m mit seinem Sohn auf einer Augenhöhe zu sein. Sein Lächeln zeigte seine scharfen Zähne. „Mein Sohn, das ist der einzige Ort, den wir haben. Und den müssen wir beschützen.“ Er stand auf. „Hasse die Leute nicht, weil sie unfreundlich sind, danke ihnen dafür. Denn sie sind nur unfreundlich.“
„Viktor!“ Ricks Mutter kam zur Tür hereingestürmt. „Piraten!“
„Warum muss ich denn mitkommen“, grummelte der Bürgermeister, der auf seinem Stock gestützt nur mühsam mit dem energetischen Gregor mitkam. „Weil Sie Ihre Einstellung änd…“, wollte dieser antworten, doch beim Anblick der sich ihnen beim Haus der Fischmenschen bot, blieb ihm der Rest in der Kehle stecken. Ein Schiff schwamm im Meer, direkt daneben, und es war so zerstört, als ob es explodiert wäre. Um es herum trieben Leichen. Und vor dem Haus lagen zwei weitere, notdürftig mit Tüchern bedeckt. Ein Arm schaute darunter hervor. Gregor konnte die Verbrennungen erkennen. Rick saß heulend davor. „Sie sind tot… sie sind tot… nur wegen euch!“
…und seitdem, hat Rick uns beschützt. Wenn er noch länger hier bleibt, zerstört er sich selbst.“
Der Hammer zertrümmerte den Boden, als Rick zurücksprang, um der nächsten Attacke zu entgehen. Der Hüne hob seinen Hammer wieder, und legte den Kopf schief. „Weglaufen ist keine Alternative. Irgendwann krieg ich dich, und dann ist es so oder so aus.“
Der Fischmensch entblößte die rasiermesserscharfen Zähne. „Dann soll es so sein.“ Er schwankte, seine Arme hingen nutzlos an seiner Seite, doch mit langsamen Schritten ging er in die Richtung des Hünen.
„Attague de Requin –Super Shark Strike!“ Plötzlich versenkte er seine Zähne einem gewaltigen Hechtsprung in Lous Schulter. Während dieser vor Schmerzen aufschrie, wurde sein Gegner durch den Schwung des Angriffs mit dem Körper über den Hünen geschleudert. Die Zähne immer noch in seiner Schulter, landete er mit beiden Beinen auf dem Boden. In dem Moment, in dem Lou erkannte, was los war, war es zu spät. Mit einem gewaltigen Kraftaufwand schleuderte der Fischmensch seinen Gegner über seinen Kopf und ließ ihn in den Boden krachen. Nur Momente nach seinem Gegner verlor Rick das Bewusstsein.
Aithir sah alles nur noch durch einen Schleier. Seine Ohren klingelten. Er war kurz davor sich zu übergeben. Fowles ging weiter näher und trat ihn vorwärts. „Da sind wir. Das Museum. Hat länger gebraucht, als ich gedacht habe.“ Er beugte sich hinunter und hob ihn am Kragen auf. „Wärst du so freundlich und machst mir die Tür auf?“
Der Schwertkämpfer wurde durch die Kraft des Impakts durch das Tor und in einige Ausstellungsstücke geschleudert. Glassplitter bohrten sich in seinen Rücken, doch seltsamerweise fühlte er sich neu belebt. Seine Hand streifte über den Boden und fand was sie suchte. Mit einem wunderbaren Gefühl, das er sonst nur aus Träumen kannte, stand er auf, den Griff des Schwertes, das er aufgehoben hatte, fest in der Hand. Im selben Moment trat Der Sammler durch das Tor, den Kopf schief gelegt. „Oh, da ist es ja!“, frohlockte er, „Das Schwert, wegen dem ich gekommen bin! Die Fluchklinge, die du in den Händen haltest, mein Freund.“ Er blickte Aithir grinsend ins Gesicht. „Das Kitetsu der zweiten Generation.“
Aithir zog das Schwert. Die Klinge reflektierte das Sonnenlicht, das durch die breiten Fenster hereinfiel, es sah aus, als würden Flammen auf ihr tanzen. Fasziniert ließ der Schwertkämpfer die Klinge kreisen. „Du hast keine Chance mehr, Fowles“, sagte er mit einem Lächeln. Er hob das Schwert. “Space Chaos!“ Mit drei gewaltigen Hieben brachte er die Decke zum Einsturz.
„Wo bleibt Lance?“, fragte er Troud, der neben ihm stand. Er saß in einem thronartigen Stuhl in der Mitte eines Trümmerhaufens. „Er sollte schon auf dem Weg hierher sein. Sind ja auch nur ein paar hundert, die sich da verschanzt haben, antwortete dieser. Sein Kapitän wandte sich wieder den beiden Männern vor ihm zu. „Und was habt ihr zu berichten, Lir und Relk?“ Der größere von beiden, ein Fischmensch, grinste und zeigte dabei bluttriefende Zähne. „Der Sektor, der meiner Piratenbande zugeteilt wurde, ist erobert.“ – „Meine Bande, die Netzbande, war ebenso erfolgreich“, fügte der kleinere Mann hinzu und nahm seine Brille ab um sie zu putzen. „Ach ja, Balthasar lässt ausrichten, dass er und seine Bande den Auftrag auch ausgeführt hat, er aber zu faul ist um her zu kommen.“ Troud grinste. „Er kann es sich ja auch leisten. Ihr könnt gehen.
Während sich die beiden Männer entfernten, kam jemand anderes näher. „Wo warst du, Lance?“, fragte der Kapt’n, als sein hochgewachsener Vize vor ihm stand. „Und was ist das?“ Er deutete auf den Marinesoldaten, den er mit sich trug. „Ein Geschenk“, antwortete Lance und warf seinem Kapitän den Mann vor die Füße. „Oh. Ich verstehe“, antwortete dieser, den Blick starr auf das Gesicht des Mannes. „Sievers…“, keuchte dieser. „Du bist nicht mehr der Mann, den ich kannte. Du hattest mal Ehre im Leib.“ Sein Lächeln wurde breiter. „Die hast du mir mitsamt meiner Seele und meinen Träumen aus dem Leib gerissen. Aber du hast recht“, redete er weiter, und nun umspielte ein grüner Schein seine Finger, „ich bin nicht mehr der Mann, den du mal gejagt hast…“ Seine Stimme verlor sich. Wie in Trance griff er nach vorn und zog das Schwert aus der Scheide am Gürtel seines Gegenübers. „Wir sehen uns in der Hölle, Vizeadmiral.“ Als das Schwert auf ihn zusauste, murmelte der alte Mann: „Räche mich, Aithir. Bitte.“
Aithir fuhr schwitzend im Bett hoch. Die letzten Worte seines Vaters hallten in seinem Kopf.Verwundert blickte er sich um. Er brauchte eine Weile, um zu verstehen, dass er in einem Krankenzimmer war. ‚Ein Traum’, dachte er, ‚nur ein Traum.’
Jemand stand in der Tür. „Hi, Mark.“ – „Morgen.“ Die Beiden schwiegen sich eine Weile an. Schließlich schielte Mark zu dem Schwertkämpfer. „Du bist wirklich zu dämlich, Aithir. Du bist noch auf genau derselben Insel, auf der wir uns getroffen haben.“ – „Aber ich war doch ganze zwei Tage auf See…“ – „Und bist in einem Bogen gefahren. Du brauchst echt jemanden, der auf dich aufpasst. Für dich und das Allgemeinwohl.“ Mark legte den Kopf schief. „Weißt du, dass wir bei diesem Kampf einen Gesamtschaden von dreihundertfünfzig Millionen Berry angerichtet haben? Du allein hast mit deiner Aktion im Museum glatt die Hälfte davon verschuldet.“ Er blickte Aithir jetzt direkt in die Augen. „Bevor die Dorfbewohner sich ihre Großzügigkeit überlegen, sollten wir hier abhauen.“ Aithir schaute überrascht auf. „Du machst also mit?“ – „Ja.“ – „Wenn ihr wegwollt, könnt ihr Rick gleich mitnehmen.“ Ein Mann schaute durch das Fenster. „Er kann nicht hier bleiben.“
Mark starrte ihn an. „Und wer sind sie?“ – „Und was meinen sie mit ‚er kann nicht hier bleiben’?“ Der alte Mann räusperte sich. „Mein Name ist Gregor. Ich bin der Bürgermeister der Stadt. Und was Rick betrifft… Es fing alles vor gut dreißig Jahren an…
Im Jahre 1466 anno Maris auf derselben Insel…
„Wir sind zu einer Entscheidung gekommen“, grummelte der alte Bürgermeister. „Und wenn Gregor und diese anderen Narren nicht… auch schon egal. Ihr dürft hier bleiben. Ihr dürft euch ein Haus außerhalb der Stadt bauen und ihr dürft alle Geschäfte und Dienstleistungen der Stadt wie jeder andere Bürger nützen. Aber…“, er blickte hoch um drohend in die Augen des etwa anderthalb Meter größeren Fischmenschen zu sehen, „…erwartet keine Freundlichkeit.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging Richtung Taverne. Das Fischmenschenpaar schien erleichtert, doch auch ein wenig beunruhigt. Die Frau richtete sich an Gregor, der daneben stand. „Danke. Ohne dich…“ Sie brach in Tränen aus. „Endlich haben wir ein Heim.“
Vier Jahre später…
“Amelia…“ – „Ja, Viktor?“ Die beiden Fischmenschen saßen in ihrem Haus. „Ich werde nie zulassen, dass wir diesen Ort verlieren.“ Sein Blick richtete sich auf das Kind in ihren Armen. „Allein schon um Ricks Willen nicht.“
Weiter elf Jahre später…
„Papa!“ – „Ja, Rick?“ Rick stand wutentbrannt vor seinem Vater. „Warum helft ihr diesen Lauten? Immer, wenn ein Piratenschiff kommt, greifen du und Mama es an! Die Leute sind nie nett zu uns!“ Der riesige Fischmensch hockte sich hin, m mit seinem Sohn auf einer Augenhöhe zu sein. Sein Lächeln zeigte seine scharfen Zähne. „Mein Sohn, das ist der einzige Ort, den wir haben. Und den müssen wir beschützen.“ Er stand auf. „Hasse die Leute nicht, weil sie unfreundlich sind, danke ihnen dafür. Denn sie sind nur unfreundlich.“
„Viktor!“ Ricks Mutter kam zur Tür hereingestürmt. „Piraten!“
„Warum muss ich denn mitkommen“, grummelte der Bürgermeister, der auf seinem Stock gestützt nur mühsam mit dem energetischen Gregor mitkam. „Weil Sie Ihre Einstellung änd…“, wollte dieser antworten, doch beim Anblick der sich ihnen beim Haus der Fischmenschen bot, blieb ihm der Rest in der Kehle stecken. Ein Schiff schwamm im Meer, direkt daneben, und es war so zerstört, als ob es explodiert wäre. Um es herum trieben Leichen. Und vor dem Haus lagen zwei weitere, notdürftig mit Tüchern bedeckt. Ein Arm schaute darunter hervor. Gregor konnte die Verbrennungen erkennen. Rick saß heulend davor. „Sie sind tot… sie sind tot… nur wegen euch!“
…und seitdem, hat Rick uns beschützt. Wenn er noch länger hier bleibt, zerstört er sich selbst.“
Looking for Paradise
Mark starrte den alten Mann mit offenem Mund an. „Und… sie haben sich danach um ihn gekümmert? Wie…“ – „Nein.“ Gregor schüttelte den Kopf. „Er wollte so was nicht. Er hat uns beschützt, wir ihn ernährt. Das war unser Abkommen. Und jetzt konnte er uns nicht mehr beschützen. Also nehmt ihn mit.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging weg. Aithir stand wortlos aus seinem Bett auf. „Hey, nicht aufste…“, begann der Bandit, doch sein Käpt’n schob ihn einfach aus dem Weg. Er wusste genau wo er hinwollte.
Rick saß an der Klippe vor dem kleinen Haus, in dem er früher mit seinem Eltern gelebt hatte. Ein Geräusch veranlasste ihn, sich umzudrehen. Es war Aithir. Ohne etwas zu sagen, setzte er sich zu ihm hin. Kaum hatte er sich hingesetzt, begann er allerdings zu reden.
„Mein Vater… er war nie da, wenn ich ihn gebraucht habe. Und wenn er da war, habe ich ihn nie richtig gebraucht. Aber er hat mir etwas beigebracht. ‚Träume und Freunde’, hat er immer gesagt. ‚Die zwei Dinge, die man beschützen muss’. Und er hat mich trainiert, um das zu können. Er war immer bekannt als der ‚Schwertmeister der Marine’. Er hat berühmte Marineoffiziere ausgebildet, zum Beispiel den berühmten Fechter Bogart oder den ‚Stahlschneider’ Kushino. Der alte Garp meinte immer, dass Paps der einzige ist, dem er es zutrauen würde, ihn zu schlagen. Die Schwertkunst meines Vaters ist legendär. Und er meinte immer, ich hätte ihn übertroffen…
Er hat schreckliche Dinge getan, aber ich kann ihn ganz einfach nicht hassen…“ Er blickte zu Rick. „Selbst wenn sie weg sind, man ist immer an ihre Erziehung gebunden. Welchen Traum willst du verteidigen, Rick?“ Mit Tränen in den Augen blickte der Fischmensch zu Aithir. „Ich will ein Paradies finden, den Traum, den meine Eltern hatten.“ Der Schwertkämpfer stand auf und hielt dem Fischmenschen die Hand hin. „Du wirst es nicht finden, wenn du nur hier sitzt.“ Er nickte und ergriff seine Hand.
Mark ging ziellos durch die Stadt. Plötzlich stellte sich ihm eine junge Frau in den Weg. „Mistkerl!“ Sie gab ihm eine Ohrfeige und stapfte wütend davon. „Was war jetzt gerade los?“ Aithir und Rick kamen ihm entgegen. „Ach“, antwortete Mark, „Das passiert öfters.“ Aufgrund Aithirs amüsierten Blick fügte er hinzu: „Nicht was du denkst.“ – „Es geht los“, meinte der Fischmensch und deutete Richtung Hafen.
“Leinen los“, befahl ihr Käpt’n, nachdem sie das Schiff klargemacht hatten. „Wartet!“ Der Bürgermeister stand vor ihnen. Er pfefferte Aithir und Rick jeweils ein Paket in die Arme. „Wenn so eine Klinge Blut leckt, ist es aus mit dem Besitzer“, meinte er mit Stirnrunzeln. „Also nimm sie mit, Aithir Fluchklinge.“ Der Schwertkämpfer grinste. „Cooler Name.“ Der alte Mann wandte sich zu Rick. „Ein Zeichen unserer Wertschätzung.“ Ohne weitere Worte ging er davon.
Rick zog drei Münzen aus dem Paket. „Ziemlich geringer Lohn, für all die Jahre…“, meinte Mark mit einem Stirnrunzeln. „Na ja, mehr als ich bekommen hab.“ Er schaute zurück auf den Fischmenschen und sah voller Erstaunen, dass Tränen über dessen Gesicht liefen. „Das sind ‚Königsmünzen’“, erwiderte er, „Insgesamt zwanzig Unikate, geprägt bei der Gründung der Weltregierung. Heutzutage auf der ganzen Welt verstreut. Das Museum konnte diese drei zusammentragen. Das Geschenk, das er mir überreicht hat, ist mehr wert, als das höchste Kopfgeld, das je auf einen Piraten ausgesetzt sein wird!“
Der Bandit öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, ohne etwas zu sagen. Aithir stand jedoch selbstbewusst auf. „Dann machen wir uns auf, um ein so hohes Kopfgeld zu bekommen!“ – „Ach, halt die Klappe“, erwiderte Mark und verpasste seinem Käpt’n eine Kopfnuss, was diesen aus dem Gleichgewicht brachte. Er ruderte wild mit den Armen, konnte sich jedoch nicht halten und fiel ins Wasser. Verdutzt starrten Rick und Mark ihm nach.
„Weißt du, der Idiot hat eine Teufelsfrucht gegessen.“ – „Wirklich? Was für eine?“ – „Die Sinnesfrucht. Seine Sinne werden extrem gesteigert.“ – „Interessant.“ – „Aber das heißt auch, dass er nicht schwimmen kann.“ – „Darüber bin ich mir im Klaren.“ – „Warum holst du ihn nicht rauf?“ – „Warum machst du es nicht?“ „Ich bin verletzt.“ – „Ich doch auch!“ – „Aber du bist ein Fischmensch.“ – „Rassist.“ – „Hey, es kommen keine Blasen mehr hoch!“
Aithir rang nach Luft, als Mark und Rick ihn wieder an Bord hievten. „Ich ha…“ Ein Hustenanfall zwang ihn, den Satz abzubrechen. „Ich hasse euch, Leute.“
„Was soll das heißen, dreißigtausend Berry?!“, rief Mark empört. „So viel ist das Boot auch nicht wert!“ Der Mann schüttelte den Kopf. „’S is’ meen Ernst. Tiefer kann ick den Preis nick senk’n.“ Drei Tage waren seit der Begegnung mit Fowles und seiner Bande vergangen. Dank Ricks Navigation hatten sie eine kleine Insel erreicht, und versuchten nun, ein größeres Schiff zu bekommen. Was sich als schwieriger erwies, als sie gedacht hatten.
Aithir seufzte und mischte sich in das Gespräch seines Vizen und das des dreizähnigen Fischers ein. „Mein Herr“, meinte er mit einem Lächeln im Gesicht, „Entweder stimmen Sie den zehntausend Berry, die wir ihnen anbieten, zu oder nicht. Das Schiff nehmen wir uns so oder so.“ An Mark gerichtet fügte er hinzu: „Ich muss noch schnell was essen gehen, ich verhungere.“
Als sein Käpt’n wiederkehrte, wurde der Bandit von ihm überrascht. Die Überraschung war nicht, dass Aithir gut zehn Kilo Nahrungsmittel mit sich trug und auf Marks linken Fuß fallen ließ, auch nicht die Tatsache, dass der blaue Schopf des Schwertkämpfers mit Blut von einer frischen Wunde an der Schläfe gesprenkelt war, nein, es war seine Begleitung, die ihn verwunderte. Es war kein Mensch. Es war ein Tier, dass er noch aus Bilderbüchern seiner Kindheit kannte - eine Miniaturausgabe eines Tyrannosaurus Rex.
Geschlagene drei Minuten starrten sich Mark und Aithir an, während der Fuß des Grauhaarigen unangenehm pulsierte. Dann brach der Kapitän der Bande die Stille. „Darf ich vorstellen, das ist Rex.“ –„Wie, wie hast du es bitte geschafft, eine T-Rex aufzugabeln?“
Der Schwertkämpfer zuckte mit den Schultern. „Der Kleine ist vor gut einem Jahr einer Piratenbande entkommen. Seitdem stiehlt er von den Läden der Stadt. Die Dorfbewohner meinten, wenn ich ihn einfange, dann darf ich ihn behalten.“ Der Bandit lachte und bückte sich zu dem Dinosaurierbaby hinunter. „Willkommen an Bord, Rex.“
In eben diesem Moment trat Rick zu der Szene. Im Gegensatz zu Mark ar er überhaupt nicht überrascht, den T-Rex zu sehen. „Die Leute haben über das Ding geredet“, meinte er mit einem Schulterzucken. „War doch klar, dass unser Hohlkopf sich den holt.“ Rex und Aithir legten synchron den Kopf schief und runzelten die Stirn. Der Bandit seufzte. „Also Ai, brauchen wir sonst noch was, oder können wir endlich in See stechen?“
Als der Schwertkämpfer antworten wollte, zerriss ein Schrei die träge Stille, die zu der frühen Morgenstunde über der Insel gelegen hatte. „Trowcity wurde zerstört!?“ In dem Moment, in dem er diese Worte vernahm, stürmte Aithir in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Er schnappte der Frau, die den Schrei ausgestoßen hatte, die Zeitung, auf die sie starrte, aus der Hand, und las sich die Titelseite mehrmals durch. Doch er verstand nicht, was dort geschrieben stand, es ergab keinen Sinn für sein Gehirn.
… Trowcity über Nacht ausgelöscht … zwanzig Piratenschiffe vor Anker … Isaac Sievers, der „Scharfrichter“, Anführer der Attacke … mindestens fünf weitere Piraten mit über zwanzig Millionen Berry Köpfgeld beteiligt, darunter Balthasar, „Dämon der Nacht“ … Piraten des Southblue versammeln sich bei Trowcity … umgebende Marinestützpunkte fragen um Hilfe beim Hauptquartier an … Aufenthaltsort von Vizeadmiral Erebos unbekannt … größte Krise seit vierhundert Jahren …
Mark starrte den alten Mann mit offenem Mund an. „Und… sie haben sich danach um ihn gekümmert? Wie…“ – „Nein.“ Gregor schüttelte den Kopf. „Er wollte so was nicht. Er hat uns beschützt, wir ihn ernährt. Das war unser Abkommen. Und jetzt konnte er uns nicht mehr beschützen. Also nehmt ihn mit.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging weg. Aithir stand wortlos aus seinem Bett auf. „Hey, nicht aufste…“, begann der Bandit, doch sein Käpt’n schob ihn einfach aus dem Weg. Er wusste genau wo er hinwollte.
Rick saß an der Klippe vor dem kleinen Haus, in dem er früher mit seinem Eltern gelebt hatte. Ein Geräusch veranlasste ihn, sich umzudrehen. Es war Aithir. Ohne etwas zu sagen, setzte er sich zu ihm hin. Kaum hatte er sich hingesetzt, begann er allerdings zu reden.
„Mein Vater… er war nie da, wenn ich ihn gebraucht habe. Und wenn er da war, habe ich ihn nie richtig gebraucht. Aber er hat mir etwas beigebracht. ‚Träume und Freunde’, hat er immer gesagt. ‚Die zwei Dinge, die man beschützen muss’. Und er hat mich trainiert, um das zu können. Er war immer bekannt als der ‚Schwertmeister der Marine’. Er hat berühmte Marineoffiziere ausgebildet, zum Beispiel den berühmten Fechter Bogart oder den ‚Stahlschneider’ Kushino. Der alte Garp meinte immer, dass Paps der einzige ist, dem er es zutrauen würde, ihn zu schlagen. Die Schwertkunst meines Vaters ist legendär. Und er meinte immer, ich hätte ihn übertroffen…
Er hat schreckliche Dinge getan, aber ich kann ihn ganz einfach nicht hassen…“ Er blickte zu Rick. „Selbst wenn sie weg sind, man ist immer an ihre Erziehung gebunden. Welchen Traum willst du verteidigen, Rick?“ Mit Tränen in den Augen blickte der Fischmensch zu Aithir. „Ich will ein Paradies finden, den Traum, den meine Eltern hatten.“ Der Schwertkämpfer stand auf und hielt dem Fischmenschen die Hand hin. „Du wirst es nicht finden, wenn du nur hier sitzt.“ Er nickte und ergriff seine Hand.
Mark ging ziellos durch die Stadt. Plötzlich stellte sich ihm eine junge Frau in den Weg. „Mistkerl!“ Sie gab ihm eine Ohrfeige und stapfte wütend davon. „Was war jetzt gerade los?“ Aithir und Rick kamen ihm entgegen. „Ach“, antwortete Mark, „Das passiert öfters.“ Aufgrund Aithirs amüsierten Blick fügte er hinzu: „Nicht was du denkst.“ – „Es geht los“, meinte der Fischmensch und deutete Richtung Hafen.
“Leinen los“, befahl ihr Käpt’n, nachdem sie das Schiff klargemacht hatten. „Wartet!“ Der Bürgermeister stand vor ihnen. Er pfefferte Aithir und Rick jeweils ein Paket in die Arme. „Wenn so eine Klinge Blut leckt, ist es aus mit dem Besitzer“, meinte er mit Stirnrunzeln. „Also nimm sie mit, Aithir Fluchklinge.“ Der Schwertkämpfer grinste. „Cooler Name.“ Der alte Mann wandte sich zu Rick. „Ein Zeichen unserer Wertschätzung.“ Ohne weitere Worte ging er davon.
Rick zog drei Münzen aus dem Paket. „Ziemlich geringer Lohn, für all die Jahre…“, meinte Mark mit einem Stirnrunzeln. „Na ja, mehr als ich bekommen hab.“ Er schaute zurück auf den Fischmenschen und sah voller Erstaunen, dass Tränen über dessen Gesicht liefen. „Das sind ‚Königsmünzen’“, erwiderte er, „Insgesamt zwanzig Unikate, geprägt bei der Gründung der Weltregierung. Heutzutage auf der ganzen Welt verstreut. Das Museum konnte diese drei zusammentragen. Das Geschenk, das er mir überreicht hat, ist mehr wert, als das höchste Kopfgeld, das je auf einen Piraten ausgesetzt sein wird!“
Der Bandit öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, ohne etwas zu sagen. Aithir stand jedoch selbstbewusst auf. „Dann machen wir uns auf, um ein so hohes Kopfgeld zu bekommen!“ – „Ach, halt die Klappe“, erwiderte Mark und verpasste seinem Käpt’n eine Kopfnuss, was diesen aus dem Gleichgewicht brachte. Er ruderte wild mit den Armen, konnte sich jedoch nicht halten und fiel ins Wasser. Verdutzt starrten Rick und Mark ihm nach.
„Weißt du, der Idiot hat eine Teufelsfrucht gegessen.“ – „Wirklich? Was für eine?“ – „Die Sinnesfrucht. Seine Sinne werden extrem gesteigert.“ – „Interessant.“ – „Aber das heißt auch, dass er nicht schwimmen kann.“ – „Darüber bin ich mir im Klaren.“ – „Warum holst du ihn nicht rauf?“ – „Warum machst du es nicht?“ „Ich bin verletzt.“ – „Ich doch auch!“ – „Aber du bist ein Fischmensch.“ – „Rassist.“ – „Hey, es kommen keine Blasen mehr hoch!“
Aithir rang nach Luft, als Mark und Rick ihn wieder an Bord hievten. „Ich ha…“ Ein Hustenanfall zwang ihn, den Satz abzubrechen. „Ich hasse euch, Leute.“
„Was soll das heißen, dreißigtausend Berry?!“, rief Mark empört. „So viel ist das Boot auch nicht wert!“ Der Mann schüttelte den Kopf. „’S is’ meen Ernst. Tiefer kann ick den Preis nick senk’n.“ Drei Tage waren seit der Begegnung mit Fowles und seiner Bande vergangen. Dank Ricks Navigation hatten sie eine kleine Insel erreicht, und versuchten nun, ein größeres Schiff zu bekommen. Was sich als schwieriger erwies, als sie gedacht hatten.
Aithir seufzte und mischte sich in das Gespräch seines Vizen und das des dreizähnigen Fischers ein. „Mein Herr“, meinte er mit einem Lächeln im Gesicht, „Entweder stimmen Sie den zehntausend Berry, die wir ihnen anbieten, zu oder nicht. Das Schiff nehmen wir uns so oder so.“ An Mark gerichtet fügte er hinzu: „Ich muss noch schnell was essen gehen, ich verhungere.“
Als sein Käpt’n wiederkehrte, wurde der Bandit von ihm überrascht. Die Überraschung war nicht, dass Aithir gut zehn Kilo Nahrungsmittel mit sich trug und auf Marks linken Fuß fallen ließ, auch nicht die Tatsache, dass der blaue Schopf des Schwertkämpfers mit Blut von einer frischen Wunde an der Schläfe gesprenkelt war, nein, es war seine Begleitung, die ihn verwunderte. Es war kein Mensch. Es war ein Tier, dass er noch aus Bilderbüchern seiner Kindheit kannte - eine Miniaturausgabe eines Tyrannosaurus Rex.
Geschlagene drei Minuten starrten sich Mark und Aithir an, während der Fuß des Grauhaarigen unangenehm pulsierte. Dann brach der Kapitän der Bande die Stille. „Darf ich vorstellen, das ist Rex.“ –„Wie, wie hast du es bitte geschafft, eine T-Rex aufzugabeln?“
Der Schwertkämpfer zuckte mit den Schultern. „Der Kleine ist vor gut einem Jahr einer Piratenbande entkommen. Seitdem stiehlt er von den Läden der Stadt. Die Dorfbewohner meinten, wenn ich ihn einfange, dann darf ich ihn behalten.“ Der Bandit lachte und bückte sich zu dem Dinosaurierbaby hinunter. „Willkommen an Bord, Rex.“
In eben diesem Moment trat Rick zu der Szene. Im Gegensatz zu Mark ar er überhaupt nicht überrascht, den T-Rex zu sehen. „Die Leute haben über das Ding geredet“, meinte er mit einem Schulterzucken. „War doch klar, dass unser Hohlkopf sich den holt.“ Rex und Aithir legten synchron den Kopf schief und runzelten die Stirn. Der Bandit seufzte. „Also Ai, brauchen wir sonst noch was, oder können wir endlich in See stechen?“
Als der Schwertkämpfer antworten wollte, zerriss ein Schrei die träge Stille, die zu der frühen Morgenstunde über der Insel gelegen hatte. „Trowcity wurde zerstört!?“ In dem Moment, in dem er diese Worte vernahm, stürmte Aithir in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Er schnappte der Frau, die den Schrei ausgestoßen hatte, die Zeitung, auf die sie starrte, aus der Hand, und las sich die Titelseite mehrmals durch. Doch er verstand nicht, was dort geschrieben stand, es ergab keinen Sinn für sein Gehirn.
… Trowcity über Nacht ausgelöscht … zwanzig Piratenschiffe vor Anker … Isaac Sievers, der „Scharfrichter“, Anführer der Attacke … mindestens fünf weitere Piraten mit über zwanzig Millionen Berry Köpfgeld beteiligt, darunter Balthasar, „Dämon der Nacht“ … Piraten des Southblue versammeln sich bei Trowcity … umgebende Marinestützpunkte fragen um Hilfe beim Hauptquartier an … Aufenthaltsort von Vizeadmiral Erebos unbekannt … größte Krise seit vierhundert Jahren …
Marble und Silk
Der Bandit seufzte und wandte seinen Blick von seinem Kapitän ab. Seit zwei Tagen hatte dieser kein Wort gesagt, stumm in der Ecke des Bootes gesessen und auf die Zeitung gestarrt, sich nur bewegt um etwas zu essen oder Rex zu streicheln. Den Grund dafür verstand er ohne Worte, er hatte zwar aus Aithirs Geschichte gehört, dass dieser die Taten seines Vaters zwar verabscheute, doch auch, dass er für ihn extrem wichtig war. Noch einmal seufzte er, warf Rex ein Stück Fleisch hin und lehnte sich zurück. Langsam ordnete er seine unruhigen Gedanken. Die Frage, was Aithir nun tun würde, quälte ihn am meisten. Er mochte Aithir und respektierte ihn, doch der Kampf gegen einen Feind, der Trowcity, die am stärksten befestigte Stadt in allen vier Blues, bezwungen hatte, war Selbstmord. Auch Ricks Reaktion auf diese Entscheidung beschäftigte ihn. Der Fischmensch ließ in keinen Zentimeter durch seinen Schutzwall, und so wusste er nicht, wie dieser handeln würde.
Wieder seufzte er. Egal welches Szenario er sich vorstellte, es ging niemals gut für ihn aus. Und das war bis jetzt immer seine Hauptsorge gewesen. Nein, ermahnte er sich, nicht immer. Nicht immer. Und mit diesem Gedanken schlief er ein und begab sich in jenen Traum, der ihn jede Nacht heimsuchte, während der Mond am Firmament strahlte, wie er es nur konnte, weil ihn die Sorgen der Menschen nicht interessierten.
Ricks Stimme weckte ihn auf. „Land in Sicht!“ Er gähnte, streckte sich und warf einen Blick in die Richtung, in die der Fischmensch zeigte. Tatsächlich befand sich dort eine Insel. Ein Räuspern ließ ihn umschnellen. Aithir hatte sich erhoben. „Mark, Rick, vertraut ihr mir?“ Ohne zu zögern bejahte der Fischmensch, doch der Bandit zögerte. Fragend blickte er Aithir an, und als sich ihre Blicke trafen, erkannte er, dass dieser genau wusste, was in ihm vorging. Er salutierte und rief: „Aye, Käpt’n!“
Das nahm dieser mit einem Grinsen zu Kenntnis. Achtlos warf er die Zeitung über die Reling. „Also dann, Männer, fangt an zu rudern, ich will bis Mittag auf der Insel sein!“ Und um seine Worte zu unterstreichen brüllte Rex, und dieser Schrei wusch alle Müdigkeit aus den Gliedern der kleinen Crew, die sich sofort ans Werk machte.
„Moin, Kameraden!“, begrüßte sie der Hafenarbeiter. Aithir antwortete mit einem Kopfnicken. Bis auf diesen einen Hafenarbeiter schien der kleine Kai völlig ausgestorben. Auch das kleine Dorf dahinter war nicht überbevölkert. Sie begegneten keiner Menschenseele, bis sie plötzlich den Aufschrei eines jungen Mädchens vernahmen.
„Touristen!“ Mit einem Satz war sie bei ihnen und fing an mit Lichtgeschwindigkeit mit ihnen zu reden. „Seid ihr hungrig? Sucht ihr eine Unterkunft für die Nacht? Ihr seid sicher müde vom Reisen, kommt mit! Ich bin Marble, und das Gasthaus Zum Grünen Drachen wird euch jeden Wunsch erfüllen!“ Sie hatte noch nicht mal fertig geredet, als sie auch schon damit begann die drei zu besagtem Gasthaus zu schleifen. Rick trottete ihnen interessiert hinterher.
Kaum hatte sie die Tür geöffnet, rief sie auch schon: „Großvater! Silk! Wir haben Gäste!“
Ein älterer Herr, der am Tresen des Wirtshauses saß, blickte von seiner Zeitung auf. Als er sah, dass Marble nicht übertrieben hatte, sprang er auf und gesellte sich zu dem Tisch, an den das Mädchen die Piratenbande bugsiert hatte. Gleichzeitig kam aus einer Tür am Ende des Schankraums ein weiteres Mädchen, Silk, wie Aithir kombinierte. Sich den Hals an der Stelle reibend, an der ihn der Kragen seines T-Shirts gewürgt hatte, musterte er seine Gastgeber.
Der alte Mann, offensichtlich der Besitzer des kleinen Lokals, zeigte die Spuren eines in die Jahre gekommenen, doch ehemals mächtigen Kämpfers. Sowohl seine Stirn, also auch seine Arme trugen Narben, die eindeutig nicht von Küchenarbeit stammten, und sein Blick zeigte die Entschlossenheit, die einem Krieger stets eine bessere Waffe ist als das teuerste Schwert. Aithir erkannte, dass der Rücken des Mannes zwar gebeugt war, er aber sicher noch den einen oder anderen Gegner auf die Matte legen konnte.
Schließlich wanderte sein Blick zu den zwei jungen Frauen. Die zwei sahen sich sehr ähnlich, hatten die gleichen Gesichtszüge, die gleiche Stupsnase und den gleichen Schmollmund. Auch ihre schwarzen Haare waren gleich, bis auf die Tatsache, dass Silk sie offen trug und Marble zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Der einzige gravierende Unterschied, den Aithir feststellen konnte, war die Farbe ihrer Augen. Marbles waren von einem dunklen Grün, das ihn an Kiefernnadeln erinnerte, Silks waren blau und ließen ihn an die dunklen weiten des Meeres denken.
“Also“, grummelte der alte Mann, „Willkommen im Grünen Drachen, dem Restaurant mit den besten Köchen des South Blue!“
Aithir blickte auf die dunkle See hinaus. Hinter sich hörte er, wie die Tür des Gasthauses aufging. „Ah, da bist du!“ Es war Marble. Mit ein paar Schritten war sie bei ihm und setzte sich zu ihm. „Es ist kalt“, stellte sie fest. Er antwortete mit einem Schulterzucken. Das Mädchen startete einen neuen Versuch, das Gespräch zu beginnen. „Hat es dir geschmeckt?“ Aithir wandte sich zu ihr, lächelte und gab als Antwort: „Ich habe noch nicht mal im Bleu Marine von Trowcity so gut gegessen.“ Dann runzelte er die Stirn. „Marble… Silk… das sind keinen normalen Namen.“ – „Ach“, erwiderte Marble zwinkernd, „unsere richtigen Namen sind so schrecklich, dass wir uns Spitznamen verpasst haben.“ – „Ihr seid keine Schwestern, oder?“ Marble nickte. „Cousinen. Aber da wir bei Großvater aufgewachsen sind, stehen wir uns so nahe, als wären wir welche. Meine und ihre Eltern…“ Sie stockte und eine Träne lief ihr über die Wange, die sie aber sogleich wegwischte. Aithir bemerkte ein Tattoo in Form eines Blitzes auf ihrem Handrücken, fragte jedoch nicht nach der Bedeutung. Gerade als er meinte, er könnte ihr die Frage stellen, stand sie auf, murmelte ein „Gute Nacht“ und ging wieder in die Schenke.
Ein Gähnen unterdrückend drehte sich Aithir um und winkte Mark, der im Schatten an der Häuserwand gelehnt hatte, zu sich. Dieser reichte ihm ein Glass und setzte sich an dieselbe Stelle, auf der Marble kurz zuvor gesessen hatte. „Was brauchen wir, um nach Trowcity zu kommen, Mark?“ – „Mit oder ohne Vorbereitung auf die Rückfahrt?“, entgegnete der Bandit in leicht sarkastischen Tonfall. „Um die kümmern wir uns, wenn es soweit ist“, grummelte der Schwertkämpfer, während sein Vize die Dinge an den Fingern abzählte. „Ein Schiff, aber kein altes Fischerboot, wenn ich schon in den Tod segle, muss es anständig sein. Eine Flagge und ein Name für die Bande wäre auch nicht schlecht.“ Der Kapitän zuckte mit den Schultern. „Proviant, versteht sich. Dazu noch einen Smutje und einen Arzt, falls wir das überleben sollten, brauchen wir die beiden, damit wir überhaupt überleben können.“ Aithir nickte. „Falls wir überleben.“
Dann schwenkte sein Blick vom Meer zu seinem Kumpanen und wollte gerade zur Frage ansetzen, als Mark bereits antwortete. „Schon gut, ich hab meine eigenen Dämonen, die ich in Trowcity jagen muss.“ Daraufhin schwiegen die beiden eine Weile. Aithir hakte nicht nach, er wusste, wenn der Bandit wollte, dass er es erfuhr, würde er es erfahren. Schließlich beendete der Bandit die Stille, indem er sein Glass hob und sagte: „Auf Vizeadmiral Erebos.“ Der Schwertkämpfer stieß mit ihm an. „Auf Vizeadmiral Erebos, den ‚Schatten’.“
Am nächsten Morgen wachte Aithir mit brummendem Schädel auf. Es war wie eine Fliege, nein wie ein Fliegenschwarm, die um seine Ohren brauste und einfach nicht zu verscheuen war. Seufzend stand er auf, und trat an das Fenster, um es zu öffnen. Als er es tat, strömten mit frischer, kalter Luft, auch unzählige Sinneseindrücke herbei, Schreie, Schweißgeruch, metallisches Klirren, verwegen aussehende Gestalten – Dinge, die grundverschieden waren und doch das selbe sagten: Piraten.
Der Bandit seufzte und wandte seinen Blick von seinem Kapitän ab. Seit zwei Tagen hatte dieser kein Wort gesagt, stumm in der Ecke des Bootes gesessen und auf die Zeitung gestarrt, sich nur bewegt um etwas zu essen oder Rex zu streicheln. Den Grund dafür verstand er ohne Worte, er hatte zwar aus Aithirs Geschichte gehört, dass dieser die Taten seines Vaters zwar verabscheute, doch auch, dass er für ihn extrem wichtig war. Noch einmal seufzte er, warf Rex ein Stück Fleisch hin und lehnte sich zurück. Langsam ordnete er seine unruhigen Gedanken. Die Frage, was Aithir nun tun würde, quälte ihn am meisten. Er mochte Aithir und respektierte ihn, doch der Kampf gegen einen Feind, der Trowcity, die am stärksten befestigte Stadt in allen vier Blues, bezwungen hatte, war Selbstmord. Auch Ricks Reaktion auf diese Entscheidung beschäftigte ihn. Der Fischmensch ließ in keinen Zentimeter durch seinen Schutzwall, und so wusste er nicht, wie dieser handeln würde.
Wieder seufzte er. Egal welches Szenario er sich vorstellte, es ging niemals gut für ihn aus. Und das war bis jetzt immer seine Hauptsorge gewesen. Nein, ermahnte er sich, nicht immer. Nicht immer. Und mit diesem Gedanken schlief er ein und begab sich in jenen Traum, der ihn jede Nacht heimsuchte, während der Mond am Firmament strahlte, wie er es nur konnte, weil ihn die Sorgen der Menschen nicht interessierten.
Ricks Stimme weckte ihn auf. „Land in Sicht!“ Er gähnte, streckte sich und warf einen Blick in die Richtung, in die der Fischmensch zeigte. Tatsächlich befand sich dort eine Insel. Ein Räuspern ließ ihn umschnellen. Aithir hatte sich erhoben. „Mark, Rick, vertraut ihr mir?“ Ohne zu zögern bejahte der Fischmensch, doch der Bandit zögerte. Fragend blickte er Aithir an, und als sich ihre Blicke trafen, erkannte er, dass dieser genau wusste, was in ihm vorging. Er salutierte und rief: „Aye, Käpt’n!“
Das nahm dieser mit einem Grinsen zu Kenntnis. Achtlos warf er die Zeitung über die Reling. „Also dann, Männer, fangt an zu rudern, ich will bis Mittag auf der Insel sein!“ Und um seine Worte zu unterstreichen brüllte Rex, und dieser Schrei wusch alle Müdigkeit aus den Gliedern der kleinen Crew, die sich sofort ans Werk machte.
„Moin, Kameraden!“, begrüßte sie der Hafenarbeiter. Aithir antwortete mit einem Kopfnicken. Bis auf diesen einen Hafenarbeiter schien der kleine Kai völlig ausgestorben. Auch das kleine Dorf dahinter war nicht überbevölkert. Sie begegneten keiner Menschenseele, bis sie plötzlich den Aufschrei eines jungen Mädchens vernahmen.
„Touristen!“ Mit einem Satz war sie bei ihnen und fing an mit Lichtgeschwindigkeit mit ihnen zu reden. „Seid ihr hungrig? Sucht ihr eine Unterkunft für die Nacht? Ihr seid sicher müde vom Reisen, kommt mit! Ich bin Marble, und das Gasthaus Zum Grünen Drachen wird euch jeden Wunsch erfüllen!“ Sie hatte noch nicht mal fertig geredet, als sie auch schon damit begann die drei zu besagtem Gasthaus zu schleifen. Rick trottete ihnen interessiert hinterher.
Kaum hatte sie die Tür geöffnet, rief sie auch schon: „Großvater! Silk! Wir haben Gäste!“
Ein älterer Herr, der am Tresen des Wirtshauses saß, blickte von seiner Zeitung auf. Als er sah, dass Marble nicht übertrieben hatte, sprang er auf und gesellte sich zu dem Tisch, an den das Mädchen die Piratenbande bugsiert hatte. Gleichzeitig kam aus einer Tür am Ende des Schankraums ein weiteres Mädchen, Silk, wie Aithir kombinierte. Sich den Hals an der Stelle reibend, an der ihn der Kragen seines T-Shirts gewürgt hatte, musterte er seine Gastgeber.
Der alte Mann, offensichtlich der Besitzer des kleinen Lokals, zeigte die Spuren eines in die Jahre gekommenen, doch ehemals mächtigen Kämpfers. Sowohl seine Stirn, also auch seine Arme trugen Narben, die eindeutig nicht von Küchenarbeit stammten, und sein Blick zeigte die Entschlossenheit, die einem Krieger stets eine bessere Waffe ist als das teuerste Schwert. Aithir erkannte, dass der Rücken des Mannes zwar gebeugt war, er aber sicher noch den einen oder anderen Gegner auf die Matte legen konnte.
Schließlich wanderte sein Blick zu den zwei jungen Frauen. Die zwei sahen sich sehr ähnlich, hatten die gleichen Gesichtszüge, die gleiche Stupsnase und den gleichen Schmollmund. Auch ihre schwarzen Haare waren gleich, bis auf die Tatsache, dass Silk sie offen trug und Marble zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Der einzige gravierende Unterschied, den Aithir feststellen konnte, war die Farbe ihrer Augen. Marbles waren von einem dunklen Grün, das ihn an Kiefernnadeln erinnerte, Silks waren blau und ließen ihn an die dunklen weiten des Meeres denken.
“Also“, grummelte der alte Mann, „Willkommen im Grünen Drachen, dem Restaurant mit den besten Köchen des South Blue!“
Aithir blickte auf die dunkle See hinaus. Hinter sich hörte er, wie die Tür des Gasthauses aufging. „Ah, da bist du!“ Es war Marble. Mit ein paar Schritten war sie bei ihm und setzte sich zu ihm. „Es ist kalt“, stellte sie fest. Er antwortete mit einem Schulterzucken. Das Mädchen startete einen neuen Versuch, das Gespräch zu beginnen. „Hat es dir geschmeckt?“ Aithir wandte sich zu ihr, lächelte und gab als Antwort: „Ich habe noch nicht mal im Bleu Marine von Trowcity so gut gegessen.“ Dann runzelte er die Stirn. „Marble… Silk… das sind keinen normalen Namen.“ – „Ach“, erwiderte Marble zwinkernd, „unsere richtigen Namen sind so schrecklich, dass wir uns Spitznamen verpasst haben.“ – „Ihr seid keine Schwestern, oder?“ Marble nickte. „Cousinen. Aber da wir bei Großvater aufgewachsen sind, stehen wir uns so nahe, als wären wir welche. Meine und ihre Eltern…“ Sie stockte und eine Träne lief ihr über die Wange, die sie aber sogleich wegwischte. Aithir bemerkte ein Tattoo in Form eines Blitzes auf ihrem Handrücken, fragte jedoch nicht nach der Bedeutung. Gerade als er meinte, er könnte ihr die Frage stellen, stand sie auf, murmelte ein „Gute Nacht“ und ging wieder in die Schenke.
Ein Gähnen unterdrückend drehte sich Aithir um und winkte Mark, der im Schatten an der Häuserwand gelehnt hatte, zu sich. Dieser reichte ihm ein Glass und setzte sich an dieselbe Stelle, auf der Marble kurz zuvor gesessen hatte. „Was brauchen wir, um nach Trowcity zu kommen, Mark?“ – „Mit oder ohne Vorbereitung auf die Rückfahrt?“, entgegnete der Bandit in leicht sarkastischen Tonfall. „Um die kümmern wir uns, wenn es soweit ist“, grummelte der Schwertkämpfer, während sein Vize die Dinge an den Fingern abzählte. „Ein Schiff, aber kein altes Fischerboot, wenn ich schon in den Tod segle, muss es anständig sein. Eine Flagge und ein Name für die Bande wäre auch nicht schlecht.“ Der Kapitän zuckte mit den Schultern. „Proviant, versteht sich. Dazu noch einen Smutje und einen Arzt, falls wir das überleben sollten, brauchen wir die beiden, damit wir überhaupt überleben können.“ Aithir nickte. „Falls wir überleben.“
Dann schwenkte sein Blick vom Meer zu seinem Kumpanen und wollte gerade zur Frage ansetzen, als Mark bereits antwortete. „Schon gut, ich hab meine eigenen Dämonen, die ich in Trowcity jagen muss.“ Daraufhin schwiegen die beiden eine Weile. Aithir hakte nicht nach, er wusste, wenn der Bandit wollte, dass er es erfuhr, würde er es erfahren. Schließlich beendete der Bandit die Stille, indem er sein Glass hob und sagte: „Auf Vizeadmiral Erebos.“ Der Schwertkämpfer stieß mit ihm an. „Auf Vizeadmiral Erebos, den ‚Schatten’.“
Am nächsten Morgen wachte Aithir mit brummendem Schädel auf. Es war wie eine Fliege, nein wie ein Fliegenschwarm, die um seine Ohren brauste und einfach nicht zu verscheuen war. Seufzend stand er auf, und trat an das Fenster, um es zu öffnen. Als er es tat, strömten mit frischer, kalter Luft, auch unzählige Sinneseindrücke herbei, Schreie, Schweißgeruch, metallisches Klirren, verwegen aussehende Gestalten – Dinge, die grundverschieden waren und doch das selbe sagten: Piraten.
Theodor
Die Piraten waren nicht gut gelaunt. Das Dorf, das sie überfielen, war klein und arm. Hier gab es nichts zu holen. Und dann wurde ihnen auch noch der letzte Spaß genommen, als sich ihnen der Fischmensch in den Weg stellte. Mit gezückten Säbeln standen sie da, und wenn Blicke töten könnten, wäre er vermutlich unter Qualen gestorben. Doch so schienen sie ihn nur zu amüsieren, während er die nächsten Gegner als Ersatz für die bereits besiegten herbeiwinkte. Einen Moment lang bewegte sich keiner, doch dann nahm die Wut von einigen überhand und sie stürmten von allen Seiten auf ihn los.
“Attague de Requin – Whirlpool!“, rief Rick aus, und mit einer schnellen Drehung mit ausgestreckten Armen konterte er ihren Angriff und schleuderte sie zu Boden. Verärgert rieb er sich den linken Arm. „Zum Glück heilen Fischmenschen viel schneller als Manschen“, brummte er, „aber ganz geheilt ist es noch nicht.“ Noch während er sich das sagte, sprintete der Größte unter den Piraten mit einem Aufschrei auf ihn zu. Er ging Rick nur zur Brust, was für einen Menschen natürlich riesig war, und hatte kurze, gelockte braune Haare – aber das war auch schon alles, was der Navigator registrierte, bevor der Mann mit einem Knall in ihn hinein krachte.
Überrascht ließ er sich ein paar Meter zurückdrängen, bevor er sich wehrte, doch gerade, als er die Überhand in dem Kräftemessen gewann, sprang sein Gegner zurück und verpasste ihm drei schnelle Faustschläge mitten ins Gesicht. Rick taumelte zurück. Der Pirat war nicht schlecht, was er dem Fischmenschen an Stärke unterlegen war, machte er durch schnelles Handeln wieder wett. Im selben Moment, in dem er zum Gegenschlag ausholen wollte, bohrte sich ein Säbel in seinen Rücken. Innerlich fluchend, weil er auf so eine hinterhältige Aktion nicht vorbereitet gewesen war, trat Rick mit dem rechten Bein aus und knurrte zufrieden, als sein Fuß festen Schädel traf. Die Zufriedenheit schwand jedoch aus dem Knurren, als der nächste, schwere Hieb in seiner Magengrube landete.
Blut spuckend und hustend richtete er sich auf und sah seinem Gegenüber mit den zornigsten Augen an, zu denen er in der Lage war. „Fühl dich geehrt“, sagte er in Grabesstimme. „Fischmenschenkarate – Tosende Welle!“ Sein Arm beschrieb eine komplizierte Wellenbewegung, mit der er nicht nur ausholte, sondern auch jeglichen Abwehrversuch unterband. Sein Schlag schien in den Magen zu gehen, doch ein Bogen brachte ihn zu seiner Schulter, während der nächste ihn zum linken Bein trug, bis er am Kiefer landete.
Es krackte furchtbar als die Faust ihr Ziel fand. Der Schlag ging auch Rick durch Mark und Bein und erinnerte ihn nicht nur an seine Verletzung, sondern auch an die Tatsache, dass er den Kampfstil noch nicht richtig beherrschte. Doch die Wirkung war stark genug, sein Gegenüber flog davon, traf mehrere andere Piraten und bewirkte eine Vielzahl an nicht jugendfreien Flüchen. Musik in Ricks Ohren, der wieder seine lässige ‚Kommt nur her’ - Haltung einnahm.
Doch was kam, gefiel ihm überhaupt nicht. Ein Pirat schlenderte in die Richtung des Kampfes. Nach seiner Kleidung zu urteilen, die doch recht ordentlich war, und dem unterwürfigen Verhalten der anderen Piraten, schloss er, dass er der Kapitän der Bande war. Das war es jedoch nicht, was ihn beunruhigte. Er wusste selbst nicht, was ihn beunruhigte. Er wusste auch nicht, dass der Mann Theodor hieß und für siebzehn Millionen Berry gesucht wurde. Und auch nicht, dass er zwölf Sekunden später das Bewusstsein verlieren würde. Doch er ahnte letzteres, als er ohne jede Vorwarnung den Schlag spürte. Als er in einen der Felsen geschleudert wurde, die am Rand des Dorfes standen, nahm er nur noch die Schmerzen und den Hohn der Piraten war, bevor alles schwarz wurde.
Genauso plötzlich kam der Schuss, der aus Marks Pistole kam, der von seinem Platz auf dem Dach alles gesehen hatte. Doch die Wirkung war bei weitem nicht dieselbe, als sich die Kugel dort in den Boden bohrte, wo im Moment davor noch der Mann namens Theodor gestanden hatte und nun nur noch, nun ja, Boden war. Dieses Rätsel gab dem Banditen nur kurz zu denken, bevor ihm eine Stimme bedrohlich ruhig in sein Ohr zischte: „Leute, die hinterrücks versuchen, mich zu erschießen, kann ich ganz und gar nicht leiden, mein grauhaariger Freund.“Mark warf sich vom Dach, drehte sich in der Luft und drückte ab, im Stillen dankte er den Reflexen, die er sich durch unzählige Kämpfe ums Überleben angeeignet hatte. Doch wieder ging der Schuss ins Leere, und der Fall des Banditen wurde abrupt durch etwas aufgehalten, dass sich wie ein Tritt in seinen Rücken anfühlte – und auch einer war. Er wurde davon geschleudert, fing den Aufprall aber rechtzeitig mit einer Rolle ab. Schnaufend richtete er sich wieder auf und sah den Kapitän der Piratenbande ruhig dastehen. Nach einem Blinzeln war er wieder verschwunden. Mark hatte sich nicht mal die Mühe gegeben zu schießen, doch nach einem gezielten Hieb auf seine Hand musste er die Pistole sowieso loslassen. Es war ihm bereits vor Beginn des Kampfes klar gewesen, er hatte keine Chance. Theodor packte ihn am Hals und hob ihn hoch. „Merk dir das, Junge“, flüsterte er in seiner Stimme, die jedem hörenden Wesen eine Gänsehaut einbrachte, „du wurdest von Theodor, dem schnellsten Menschen, den es gibt, gab, oder je geben wird, besiegt. Schäm dich nicht zu sehr.“ Er warf ihn davon, und noch in der Luft verpasste er ihm ein paar Schläge, sodass er in die Fassade eines Hauses flog und sich nicht mehr rührte.
Kopfschüttelnd drehte sich Theodor um und ging zurück zu seiner Crew. Plötzlich stoppte er, drehte sich noch mal kurz um und runzelte die Stirn. „Meint ihr, der gehört zu Sievers?“ Die Piraten blickten sich erstaunt an. „Wieso denn, Sir?“ – „Ich bekam gerade ein Angebot von ihm. Durch einen Unterhändler. Sievers will, dass ich mich der Blutallianz anschließe“, antwortete der Käpt’n Schulter zuckend. „Und was haben Sie geantwortet, Sir?“ – „Dass sich Sievers zum Teufel scheren kann.“ Totenstille breitete sich aus, während die Piraten versuchten zu begreifen, was ihr Anführer gerade gesagt hatte. „Das heißt, Sir, Sie haben nicht nur ein Angebot ausgeschlagen, dass uns alle reich gemacht hätte, sondern uns damit auch noch auf Sievers’ Abschussliste gesetzt…?“ Die Stimme des Piraten klang zittrig. „Ja“, entgegnete Theodor, „das wird sicher spannend.“
Bevor einer der Piraten antworten konnte – nicht dass sie dazu in der Lage gewesen wären, etwa die Hälfte stand bereits am Rande eines Nervenzusammenbruchs – traten zwei Gestalten aus dem Grünen Drachen. Aithir zeigte auf die Piraten. „Schaffst du die, Rex?“ Ein kurzes –knurren, das Aithir als ja interpretierte, folgte. „Gut, dann nehme ich den Typen, der gegen Mark und Rick gekämpft hat.“ Noch bevor irgendeine Reaktion der Piraten folgen konnte, hatte sich Rex bereits in Bewegung gesetzt. Sein erstes Opfer machte nicht mal Anstalten, sich zu verteidigen. Mit offenem Mund starrte er den Dinosaurier an, bis dieser seinen steinharten Kopf in seine Magengrube schlug. Blut spuckend ging er zu Boden. Ach Nummer zwei und drei waren schnell abgehandelt, und Nummer vier ließ die Waffen nach einem ohrenbetäubenden Brüllen fallen und ergab sich. Zu diesem Zeitpunkt war den anderen Piraten der Gedanke gekommen, dass sie sich vielleicht wehren sollten, und umringten Rex. Zähnefletschend bereitete sich dieser auf den Angriff vor.
Unterdessen standen sich Aithir und Theodor gegenüber. Urplötzlich verschwand der Gegner des Schwertkämpfers. Die Reaktion desselben mochte einem Unbeteiligten seltsam erscheinen, doch es war für ihn lebensnotwendig. Ohne ersichtlichen Grund duckte er sich. Vor ihm tauchte Theodor wieder auf, dessen Hieb Aithir direkt auf den Kiefer getroffen hätte, hätte er nichts getan. Der rasche Gegenangriff ging ins Leere, und sein Gegner tauchte wieder an seinem Ausgangspunkt auf. Die Prozedur wiederholte sich, mit dem Unterschied, dass sich Aithir zur Seite warf. So ging es dann auch weiter, der Schwertkämpfer vollführte Sprünge, schlug Purzelbäume und zeigte andere kleine Kunststücke, während der Kapitän der feindlichen Piratenbande – welche Rex zu dem Zeitpunkt mehr oder weniger auseinander nahm – größtenteils nicht zu sehen war. Nach einer besonderen akrobatischen Meisterleistung Aithirs, die mit einer Art Rad begann, das abrupt in einen einarmigen Handstand überging und in einem aus letzterem hervorgehendem Salto endete, wobei es der Käpt’n mit den blauen Haaren mit sehr viel Glück sogar schaffte, auf beiden Beinen zu landen, ohne umzufallen, tauchte Theodor aus woher auch immer er auftauchte, ließ sich zu Boden fallen und kratzte sich nachdenklich am Kinn, wobei er Aithir interessiert musterte.
“Du kannst es sehen, nicht wahr? Ansonsten wäre das, was du da tust unmöglich.“ Der Schwertkämpfer nickte. „Ich hab gute Augen.“ Sein Gegenüber lachte. „Nun gut. Scheint ausnahmsweise ein spannender Kampf zu werden. Dann stell ich mich mal vor.“ Er räusperte sich. „Lange her, dass ich einen würdigen Gegner hatte… Mein Name ist Theodor, der Blitz, steckbrieflich gesucht für siebzehn Millionen Berry, und der schnellste Mann, den es gibt, gab und je geben wird. Und wer bist du?“ Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. „Ich bin Aithir Fluchklinge, ohne Kopfgeld, aber das muss ja nichts heißen, und zudem der Mann, der dich besiegen wird.“
Die Piraten waren nicht gut gelaunt. Das Dorf, das sie überfielen, war klein und arm. Hier gab es nichts zu holen. Und dann wurde ihnen auch noch der letzte Spaß genommen, als sich ihnen der Fischmensch in den Weg stellte. Mit gezückten Säbeln standen sie da, und wenn Blicke töten könnten, wäre er vermutlich unter Qualen gestorben. Doch so schienen sie ihn nur zu amüsieren, während er die nächsten Gegner als Ersatz für die bereits besiegten herbeiwinkte. Einen Moment lang bewegte sich keiner, doch dann nahm die Wut von einigen überhand und sie stürmten von allen Seiten auf ihn los.
“Attague de Requin – Whirlpool!“, rief Rick aus, und mit einer schnellen Drehung mit ausgestreckten Armen konterte er ihren Angriff und schleuderte sie zu Boden. Verärgert rieb er sich den linken Arm. „Zum Glück heilen Fischmenschen viel schneller als Manschen“, brummte er, „aber ganz geheilt ist es noch nicht.“ Noch während er sich das sagte, sprintete der Größte unter den Piraten mit einem Aufschrei auf ihn zu. Er ging Rick nur zur Brust, was für einen Menschen natürlich riesig war, und hatte kurze, gelockte braune Haare – aber das war auch schon alles, was der Navigator registrierte, bevor der Mann mit einem Knall in ihn hinein krachte.
Überrascht ließ er sich ein paar Meter zurückdrängen, bevor er sich wehrte, doch gerade, als er die Überhand in dem Kräftemessen gewann, sprang sein Gegner zurück und verpasste ihm drei schnelle Faustschläge mitten ins Gesicht. Rick taumelte zurück. Der Pirat war nicht schlecht, was er dem Fischmenschen an Stärke unterlegen war, machte er durch schnelles Handeln wieder wett. Im selben Moment, in dem er zum Gegenschlag ausholen wollte, bohrte sich ein Säbel in seinen Rücken. Innerlich fluchend, weil er auf so eine hinterhältige Aktion nicht vorbereitet gewesen war, trat Rick mit dem rechten Bein aus und knurrte zufrieden, als sein Fuß festen Schädel traf. Die Zufriedenheit schwand jedoch aus dem Knurren, als der nächste, schwere Hieb in seiner Magengrube landete.
Blut spuckend und hustend richtete er sich auf und sah seinem Gegenüber mit den zornigsten Augen an, zu denen er in der Lage war. „Fühl dich geehrt“, sagte er in Grabesstimme. „Fischmenschenkarate – Tosende Welle!“ Sein Arm beschrieb eine komplizierte Wellenbewegung, mit der er nicht nur ausholte, sondern auch jeglichen Abwehrversuch unterband. Sein Schlag schien in den Magen zu gehen, doch ein Bogen brachte ihn zu seiner Schulter, während der nächste ihn zum linken Bein trug, bis er am Kiefer landete.
Es krackte furchtbar als die Faust ihr Ziel fand. Der Schlag ging auch Rick durch Mark und Bein und erinnerte ihn nicht nur an seine Verletzung, sondern auch an die Tatsache, dass er den Kampfstil noch nicht richtig beherrschte. Doch die Wirkung war stark genug, sein Gegenüber flog davon, traf mehrere andere Piraten und bewirkte eine Vielzahl an nicht jugendfreien Flüchen. Musik in Ricks Ohren, der wieder seine lässige ‚Kommt nur her’ - Haltung einnahm.
Doch was kam, gefiel ihm überhaupt nicht. Ein Pirat schlenderte in die Richtung des Kampfes. Nach seiner Kleidung zu urteilen, die doch recht ordentlich war, und dem unterwürfigen Verhalten der anderen Piraten, schloss er, dass er der Kapitän der Bande war. Das war es jedoch nicht, was ihn beunruhigte. Er wusste selbst nicht, was ihn beunruhigte. Er wusste auch nicht, dass der Mann Theodor hieß und für siebzehn Millionen Berry gesucht wurde. Und auch nicht, dass er zwölf Sekunden später das Bewusstsein verlieren würde. Doch er ahnte letzteres, als er ohne jede Vorwarnung den Schlag spürte. Als er in einen der Felsen geschleudert wurde, die am Rand des Dorfes standen, nahm er nur noch die Schmerzen und den Hohn der Piraten war, bevor alles schwarz wurde.
Genauso plötzlich kam der Schuss, der aus Marks Pistole kam, der von seinem Platz auf dem Dach alles gesehen hatte. Doch die Wirkung war bei weitem nicht dieselbe, als sich die Kugel dort in den Boden bohrte, wo im Moment davor noch der Mann namens Theodor gestanden hatte und nun nur noch, nun ja, Boden war. Dieses Rätsel gab dem Banditen nur kurz zu denken, bevor ihm eine Stimme bedrohlich ruhig in sein Ohr zischte: „Leute, die hinterrücks versuchen, mich zu erschießen, kann ich ganz und gar nicht leiden, mein grauhaariger Freund.“Mark warf sich vom Dach, drehte sich in der Luft und drückte ab, im Stillen dankte er den Reflexen, die er sich durch unzählige Kämpfe ums Überleben angeeignet hatte. Doch wieder ging der Schuss ins Leere, und der Fall des Banditen wurde abrupt durch etwas aufgehalten, dass sich wie ein Tritt in seinen Rücken anfühlte – und auch einer war. Er wurde davon geschleudert, fing den Aufprall aber rechtzeitig mit einer Rolle ab. Schnaufend richtete er sich wieder auf und sah den Kapitän der Piratenbande ruhig dastehen. Nach einem Blinzeln war er wieder verschwunden. Mark hatte sich nicht mal die Mühe gegeben zu schießen, doch nach einem gezielten Hieb auf seine Hand musste er die Pistole sowieso loslassen. Es war ihm bereits vor Beginn des Kampfes klar gewesen, er hatte keine Chance. Theodor packte ihn am Hals und hob ihn hoch. „Merk dir das, Junge“, flüsterte er in seiner Stimme, die jedem hörenden Wesen eine Gänsehaut einbrachte, „du wurdest von Theodor, dem schnellsten Menschen, den es gibt, gab, oder je geben wird, besiegt. Schäm dich nicht zu sehr.“ Er warf ihn davon, und noch in der Luft verpasste er ihm ein paar Schläge, sodass er in die Fassade eines Hauses flog und sich nicht mehr rührte.
Kopfschüttelnd drehte sich Theodor um und ging zurück zu seiner Crew. Plötzlich stoppte er, drehte sich noch mal kurz um und runzelte die Stirn. „Meint ihr, der gehört zu Sievers?“ Die Piraten blickten sich erstaunt an. „Wieso denn, Sir?“ – „Ich bekam gerade ein Angebot von ihm. Durch einen Unterhändler. Sievers will, dass ich mich der Blutallianz anschließe“, antwortete der Käpt’n Schulter zuckend. „Und was haben Sie geantwortet, Sir?“ – „Dass sich Sievers zum Teufel scheren kann.“ Totenstille breitete sich aus, während die Piraten versuchten zu begreifen, was ihr Anführer gerade gesagt hatte. „Das heißt, Sir, Sie haben nicht nur ein Angebot ausgeschlagen, dass uns alle reich gemacht hätte, sondern uns damit auch noch auf Sievers’ Abschussliste gesetzt…?“ Die Stimme des Piraten klang zittrig. „Ja“, entgegnete Theodor, „das wird sicher spannend.“
Bevor einer der Piraten antworten konnte – nicht dass sie dazu in der Lage gewesen wären, etwa die Hälfte stand bereits am Rande eines Nervenzusammenbruchs – traten zwei Gestalten aus dem Grünen Drachen. Aithir zeigte auf die Piraten. „Schaffst du die, Rex?“ Ein kurzes –knurren, das Aithir als ja interpretierte, folgte. „Gut, dann nehme ich den Typen, der gegen Mark und Rick gekämpft hat.“ Noch bevor irgendeine Reaktion der Piraten folgen konnte, hatte sich Rex bereits in Bewegung gesetzt. Sein erstes Opfer machte nicht mal Anstalten, sich zu verteidigen. Mit offenem Mund starrte er den Dinosaurier an, bis dieser seinen steinharten Kopf in seine Magengrube schlug. Blut spuckend ging er zu Boden. Ach Nummer zwei und drei waren schnell abgehandelt, und Nummer vier ließ die Waffen nach einem ohrenbetäubenden Brüllen fallen und ergab sich. Zu diesem Zeitpunkt war den anderen Piraten der Gedanke gekommen, dass sie sich vielleicht wehren sollten, und umringten Rex. Zähnefletschend bereitete sich dieser auf den Angriff vor.
Unterdessen standen sich Aithir und Theodor gegenüber. Urplötzlich verschwand der Gegner des Schwertkämpfers. Die Reaktion desselben mochte einem Unbeteiligten seltsam erscheinen, doch es war für ihn lebensnotwendig. Ohne ersichtlichen Grund duckte er sich. Vor ihm tauchte Theodor wieder auf, dessen Hieb Aithir direkt auf den Kiefer getroffen hätte, hätte er nichts getan. Der rasche Gegenangriff ging ins Leere, und sein Gegner tauchte wieder an seinem Ausgangspunkt auf. Die Prozedur wiederholte sich, mit dem Unterschied, dass sich Aithir zur Seite warf. So ging es dann auch weiter, der Schwertkämpfer vollführte Sprünge, schlug Purzelbäume und zeigte andere kleine Kunststücke, während der Kapitän der feindlichen Piratenbande – welche Rex zu dem Zeitpunkt mehr oder weniger auseinander nahm – größtenteils nicht zu sehen war. Nach einer besonderen akrobatischen Meisterleistung Aithirs, die mit einer Art Rad begann, das abrupt in einen einarmigen Handstand überging und in einem aus letzterem hervorgehendem Salto endete, wobei es der Käpt’n mit den blauen Haaren mit sehr viel Glück sogar schaffte, auf beiden Beinen zu landen, ohne umzufallen, tauchte Theodor aus woher auch immer er auftauchte, ließ sich zu Boden fallen und kratzte sich nachdenklich am Kinn, wobei er Aithir interessiert musterte.
“Du kannst es sehen, nicht wahr? Ansonsten wäre das, was du da tust unmöglich.“ Der Schwertkämpfer nickte. „Ich hab gute Augen.“ Sein Gegenüber lachte. „Nun gut. Scheint ausnahmsweise ein spannender Kampf zu werden. Dann stell ich mich mal vor.“ Er räusperte sich. „Lange her, dass ich einen würdigen Gegner hatte… Mein Name ist Theodor, der Blitz, steckbrieflich gesucht für siebzehn Millionen Berry, und der schnellste Mann, den es gibt, gab und je geben wird. Und wer bist du?“ Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. „Ich bin Aithir Fluchklinge, ohne Kopfgeld, aber das muss ja nichts heißen, und zudem der Mann, der dich besiegen wird.“
Grenzen
Die Piraten hatten sich zurückgezogen. Ihnen war es zuviel geworden. Ihr Käpt’n war zwar stark, aber lästig. Er brachte sie ständig in Schwierigkeiten. Der Vorfall mit Sievers, bei dem sie natürlich kein Mitspracherecht bekamen, war nicht der Tropfen, der dass Fass zum Überlaufen brachte, sondern das Fass, das die See zum Überlaufen brachte. Außerdem, sie konnten sich bessere Freizeitbeschäftigungen vorstellen als von einem Taschen-T-Rex gejagt zu werden.
Auf dem ganzen Weg zurück zum Schiff beschwerten sie sich lautstark über ihren Anführer, mit Flüchen, deren Aufzeichnung tunlichst vermieden werden sollte. Einer von ihnen forderte Ruhe ein. „Leute!“, rief er, „Lassen wir Käpt’n Vollidiot doch hier! Fahren wir allein nach Trowcity!“ Allgemeine Zustimmung war die Antwort. Eine andere Stimme erhob sich, diesmal vom Schiff der Bande. „Ihr wollt zu Sievers?“, fragte sie sanft. „Gut. Dann bring ich euch zu ihm.“
Aithir keuchte. Er war ziemlich außer Puste. Ein weiteres Mal ging er die Situation durch. Theodor war sehr schnell, was auch der Grund war, dass er für normale Augen plötzlich verschwand. Dies und die Geschwindigkeit selbst gaben ihm den Vorteil, jede Deckung umgehen zu können und den Gegner mit ein paar gezielten Hieben außer Gefecht zu setzen. Am Anfang hatte Aithir erwogen, die Technik seines Gegners zu kopieren, den Gedanken aber gleich wieder verworfen. Es war nämlich nicht nur die Technik selbst, die dem „Blitz“ seine Geschwindigkeit verlieh, sondern die Übung, die er damit hatte und für die er wohl mehrere Jahre gebraucht hatte. Allerdings hatte sie einen Schwachpunkt. Er konnte sie nicht steuern. Nachdem er mehrmals ausgewichen war, hatte der Schwertkämpfer angenommen, sein Gegner würde seinen Kurs korrigieren, um ihn zu fassen, aber er tat es nicht. Immer wieder drosselte er die Geschwindigkeit, wartete einen Augenblick, und es ging weiter. Der Grund wurde Aithir schnell klar, er musste sich neu orientieren. Und dies würde Aithir ausnutzen.
Theodor machte Anzeichen, wieder loszulegen. Der Schwertkämpfer umklammerte sein Schwert fester, und hörte seinen eigenen Puls rasen. ‚Ruhig, Ai, ruhig’, sprach er sich selbst Mut zu, ‚du weißt, was zu tun ist.’ Seine gesamte Aufmerksamkeit war hundertprozentig auf Theodor gerichtet, die Augen warteten auf den Augenblick, in dem er sich in Bewegung setzte, seine Ohren lauschten, um den Rhythmus seiner Füße zu entschlüsseln, der ihnen seinen Kurs verraten würde. Alles andere, wie seine restlichen Sinne, blendete er aus.
Und Theodor machte den ersten Schritt. Alles kam dem blauhaarigen Kapitän wie im Zeitlupe vor, die wenigen Sekunden dauerten eine Ewigkeit. Sein Gegner schien verlangsamt. Und mit einer schwungvollen Bewegung brachte Aithir sein nach Blut lechzendes Schwert zum Ziel. Die Klinge schnitt quer über die Brust Theodors. Die Wucht der Attacke hätte einen stillstehenden Feind zurückgeworfen, doch dank der Geschwindigkeit, die er hatte, wurde er nur zum Stillstehen gebracht. Den Atem anhaltend erwartete Aithir, das sein Gegner umfiel oder zumindest taumelte, aber Theodor blieb stehen, betrachtete die Wunde und lachte auf.
“Chyahahahaha! Das nenne ich doch mal eine unerwartete Wendung, Junge! Du hast mich verletzt! Aber“, fuhr er fort und fiel wieder in einen ruhigeren Tonfall, „wird dir das noch mal gelingen?“ Bevor Aithir sich von seinem Schock erholt hatte, kam auch schon der Gegenangriff. Der Schwertkämpfer wurde auf den Boden geschleudert und sein Gegner trat ihm das Schwert aus der Hand, bevor er seinen Fuß auf Aithirs Brustkorb stemmte und ihn so zu Boden drückte. „War ganz amüsant mit dir“, sagte er mit verdrießlicher Miene, „doch jeder Spaß hat mal ein Ende.“
Pete schwankte durch die Straßen. Ihm ging es nicht gerade gut. Der erste Grund war, dass er ganz zu Anfang des Beutezugs einen kleinen Schuppen gefunden hatte, in dem Alkohol in den verschiedensten Formen gelagert war, und er sich erst ‚vom guten Zustand der Getränke’ überzeugen wollte, wie er sich selbst sagte, bevor er seine Kumpel rief, und sich darauf hin den Freuden des Trinkens hingab. Der andere Grund war erst später dazugekommen und hatte die Kopfschmerzen, die durch ersteren verursacht wurden, noch verstärkt. Die besagten Kumpels waren nicht mehr hier. „Einfach ohne mich abhauen“, murmelte er, „ganze feine Freunde sind das.“
Da fand er etwas, dass seine Aufmerksamkeit mit einem Mal fesselte. Ein Revolver lag auf der Straße vor ihm. Pete hob ihn fasziniert auf. Er mochte Waffen nicht besonders, aber er mochte schöne, glänzende Dinge, er hatte eine ganze Sammlung von diesen, und der Revolver war sehr schön, und obwohl er ein bisschen dreckig war, glänzte er auch. Sofort beschloss der betrunkene Pirat, ihn zu behalten. Gerade, als seine Gedanken wieder das Problem streiften, wegen dem er vor seinem Fund so bedrückt war, fanden sie eine erneute Ablenkung, einen Mann, der in einem Loch saß, das früher mal eine Häuserwand gewesen war, und ziemlich tot aussah, unverkennbar eins von Theodors Opfern. Als Pete näher trat, musste er seinen Eindruck jedoch ändern, der Mann atmete, besser gesagt, keuchte. Der Pirat hob seine Waffe und merkte, dass er Lust dazu hatte, seinen neuen Revolver an dieser Person auszuprobieren, was ein sehr seltsamer Zufall war, da dieser eigentlich dem Menschen gehörte, auf den gleich damit geschossen wurde.
Doch im selben Moment, in dem Pete abdrücken wollte, traf etwas seinen Nacken und er sackte bewusstlos zusammen. Eine weitere Person hatte den Ort des Geschehens betreten, und Mark öffnete die Augen und erblickte die Situation. Mit viel Mühe hob er den Arm und zeigte auf die Waffe. „Mein Revolver… bitte…“, brachte er heraus. Die andere Person hob ihn auf und drückte ab. Als der Schuss verhalt war, warf sie ihn zu seinem Besitzer, der wieder in die Tiefen der Bewusstlosigkeit versunken war.
Das Geräusch des Schusses war genau das, was Aithir gebraucht hatte. Es lenkte Theodor lang genug ab für einen Befreiungsversuch. Zielsicher trat er ihm gegen das linke Bein, woraufhin jenes den Kontakt mit dem Boden verlor. Sein Gegner stützte sofort all sein Gewicht auf das rechte Bein, welches Aithir zu Boden drückte. Der Schmerz war fürchterlich, der Schwertkämpfer war sicher, dass es ihm ein paar Rippen brach, doch er bäumte sich auf und brachte Theodor zum Fliegen. Mit einem Krachen fiel er wieder auf den Boden, doch Aithir war bereits zur Stelle und schlug mit der Schwertscheide genau auf die Stelle, an der er zuvor einen Treffer gelandet hatte. Ein kleiner Schmerzenschrei entwich dem feindlichen Kapitän. Bevor er wieder klar denken konnte, war sein Gegner bei seinem Schwert und hob es auf. “Weiter geht’s!“, sagte Aithir angespannt, hob das Schwert und steckte die Scheide wieder in seinen Gürtel.
Und preschte vor. Theodor war bereits wieder auf den Beinen, doch er konnte dem stürmischen Angriff nur ausweichen, während der nächste bereits folgte. Ihm war klar, was der Schwertkämpfer versuchte, er wollte verhindern, dass er seine Technik einsetzte und für ihn nicht mehr zu fassen war. Der nächste Hieb traf Aithirs Gegner, so auch der nach diesem. Plötzlich stoppte Theodor seinen Versuch, nach hinten springend zu entkommen, und sprang nach vorne. Der Schwertkämpfer wich aus, doch das war es, worauf der Piratenkapitän gewettet hatte, er machte eine Rolle, um den Sprung abzufangen, kam auf die Füße und entschwand den Blicken derer, deren Augen menschlich waren, nur um in einiger Entfernung von seinem Gegner wieder aufzutauchen.
Aithir schüttelte den Kopf. „Probieren wir was anderes“, brummte er, „Denn eins sollte dir klar sein, Theodor. Deine Fähigkeiten haben ihre Grenze bereits erreicht – meine nicht.“
Die Piraten hatten sich zurückgezogen. Ihnen war es zuviel geworden. Ihr Käpt’n war zwar stark, aber lästig. Er brachte sie ständig in Schwierigkeiten. Der Vorfall mit Sievers, bei dem sie natürlich kein Mitspracherecht bekamen, war nicht der Tropfen, der dass Fass zum Überlaufen brachte, sondern das Fass, das die See zum Überlaufen brachte. Außerdem, sie konnten sich bessere Freizeitbeschäftigungen vorstellen als von einem Taschen-T-Rex gejagt zu werden.
Auf dem ganzen Weg zurück zum Schiff beschwerten sie sich lautstark über ihren Anführer, mit Flüchen, deren Aufzeichnung tunlichst vermieden werden sollte. Einer von ihnen forderte Ruhe ein. „Leute!“, rief er, „Lassen wir Käpt’n Vollidiot doch hier! Fahren wir allein nach Trowcity!“ Allgemeine Zustimmung war die Antwort. Eine andere Stimme erhob sich, diesmal vom Schiff der Bande. „Ihr wollt zu Sievers?“, fragte sie sanft. „Gut. Dann bring ich euch zu ihm.“
Aithir keuchte. Er war ziemlich außer Puste. Ein weiteres Mal ging er die Situation durch. Theodor war sehr schnell, was auch der Grund war, dass er für normale Augen plötzlich verschwand. Dies und die Geschwindigkeit selbst gaben ihm den Vorteil, jede Deckung umgehen zu können und den Gegner mit ein paar gezielten Hieben außer Gefecht zu setzen. Am Anfang hatte Aithir erwogen, die Technik seines Gegners zu kopieren, den Gedanken aber gleich wieder verworfen. Es war nämlich nicht nur die Technik selbst, die dem „Blitz“ seine Geschwindigkeit verlieh, sondern die Übung, die er damit hatte und für die er wohl mehrere Jahre gebraucht hatte. Allerdings hatte sie einen Schwachpunkt. Er konnte sie nicht steuern. Nachdem er mehrmals ausgewichen war, hatte der Schwertkämpfer angenommen, sein Gegner würde seinen Kurs korrigieren, um ihn zu fassen, aber er tat es nicht. Immer wieder drosselte er die Geschwindigkeit, wartete einen Augenblick, und es ging weiter. Der Grund wurde Aithir schnell klar, er musste sich neu orientieren. Und dies würde Aithir ausnutzen.
Theodor machte Anzeichen, wieder loszulegen. Der Schwertkämpfer umklammerte sein Schwert fester, und hörte seinen eigenen Puls rasen. ‚Ruhig, Ai, ruhig’, sprach er sich selbst Mut zu, ‚du weißt, was zu tun ist.’ Seine gesamte Aufmerksamkeit war hundertprozentig auf Theodor gerichtet, die Augen warteten auf den Augenblick, in dem er sich in Bewegung setzte, seine Ohren lauschten, um den Rhythmus seiner Füße zu entschlüsseln, der ihnen seinen Kurs verraten würde. Alles andere, wie seine restlichen Sinne, blendete er aus.
Und Theodor machte den ersten Schritt. Alles kam dem blauhaarigen Kapitän wie im Zeitlupe vor, die wenigen Sekunden dauerten eine Ewigkeit. Sein Gegner schien verlangsamt. Und mit einer schwungvollen Bewegung brachte Aithir sein nach Blut lechzendes Schwert zum Ziel. Die Klinge schnitt quer über die Brust Theodors. Die Wucht der Attacke hätte einen stillstehenden Feind zurückgeworfen, doch dank der Geschwindigkeit, die er hatte, wurde er nur zum Stillstehen gebracht. Den Atem anhaltend erwartete Aithir, das sein Gegner umfiel oder zumindest taumelte, aber Theodor blieb stehen, betrachtete die Wunde und lachte auf.
“Chyahahahaha! Das nenne ich doch mal eine unerwartete Wendung, Junge! Du hast mich verletzt! Aber“, fuhr er fort und fiel wieder in einen ruhigeren Tonfall, „wird dir das noch mal gelingen?“ Bevor Aithir sich von seinem Schock erholt hatte, kam auch schon der Gegenangriff. Der Schwertkämpfer wurde auf den Boden geschleudert und sein Gegner trat ihm das Schwert aus der Hand, bevor er seinen Fuß auf Aithirs Brustkorb stemmte und ihn so zu Boden drückte. „War ganz amüsant mit dir“, sagte er mit verdrießlicher Miene, „doch jeder Spaß hat mal ein Ende.“
Pete schwankte durch die Straßen. Ihm ging es nicht gerade gut. Der erste Grund war, dass er ganz zu Anfang des Beutezugs einen kleinen Schuppen gefunden hatte, in dem Alkohol in den verschiedensten Formen gelagert war, und er sich erst ‚vom guten Zustand der Getränke’ überzeugen wollte, wie er sich selbst sagte, bevor er seine Kumpel rief, und sich darauf hin den Freuden des Trinkens hingab. Der andere Grund war erst später dazugekommen und hatte die Kopfschmerzen, die durch ersteren verursacht wurden, noch verstärkt. Die besagten Kumpels waren nicht mehr hier. „Einfach ohne mich abhauen“, murmelte er, „ganze feine Freunde sind das.“
Da fand er etwas, dass seine Aufmerksamkeit mit einem Mal fesselte. Ein Revolver lag auf der Straße vor ihm. Pete hob ihn fasziniert auf. Er mochte Waffen nicht besonders, aber er mochte schöne, glänzende Dinge, er hatte eine ganze Sammlung von diesen, und der Revolver war sehr schön, und obwohl er ein bisschen dreckig war, glänzte er auch. Sofort beschloss der betrunkene Pirat, ihn zu behalten. Gerade, als seine Gedanken wieder das Problem streiften, wegen dem er vor seinem Fund so bedrückt war, fanden sie eine erneute Ablenkung, einen Mann, der in einem Loch saß, das früher mal eine Häuserwand gewesen war, und ziemlich tot aussah, unverkennbar eins von Theodors Opfern. Als Pete näher trat, musste er seinen Eindruck jedoch ändern, der Mann atmete, besser gesagt, keuchte. Der Pirat hob seine Waffe und merkte, dass er Lust dazu hatte, seinen neuen Revolver an dieser Person auszuprobieren, was ein sehr seltsamer Zufall war, da dieser eigentlich dem Menschen gehörte, auf den gleich damit geschossen wurde.
Doch im selben Moment, in dem Pete abdrücken wollte, traf etwas seinen Nacken und er sackte bewusstlos zusammen. Eine weitere Person hatte den Ort des Geschehens betreten, und Mark öffnete die Augen und erblickte die Situation. Mit viel Mühe hob er den Arm und zeigte auf die Waffe. „Mein Revolver… bitte…“, brachte er heraus. Die andere Person hob ihn auf und drückte ab. Als der Schuss verhalt war, warf sie ihn zu seinem Besitzer, der wieder in die Tiefen der Bewusstlosigkeit versunken war.
Das Geräusch des Schusses war genau das, was Aithir gebraucht hatte. Es lenkte Theodor lang genug ab für einen Befreiungsversuch. Zielsicher trat er ihm gegen das linke Bein, woraufhin jenes den Kontakt mit dem Boden verlor. Sein Gegner stützte sofort all sein Gewicht auf das rechte Bein, welches Aithir zu Boden drückte. Der Schmerz war fürchterlich, der Schwertkämpfer war sicher, dass es ihm ein paar Rippen brach, doch er bäumte sich auf und brachte Theodor zum Fliegen. Mit einem Krachen fiel er wieder auf den Boden, doch Aithir war bereits zur Stelle und schlug mit der Schwertscheide genau auf die Stelle, an der er zuvor einen Treffer gelandet hatte. Ein kleiner Schmerzenschrei entwich dem feindlichen Kapitän. Bevor er wieder klar denken konnte, war sein Gegner bei seinem Schwert und hob es auf. “Weiter geht’s!“, sagte Aithir angespannt, hob das Schwert und steckte die Scheide wieder in seinen Gürtel.
Und preschte vor. Theodor war bereits wieder auf den Beinen, doch er konnte dem stürmischen Angriff nur ausweichen, während der nächste bereits folgte. Ihm war klar, was der Schwertkämpfer versuchte, er wollte verhindern, dass er seine Technik einsetzte und für ihn nicht mehr zu fassen war. Der nächste Hieb traf Aithirs Gegner, so auch der nach diesem. Plötzlich stoppte Theodor seinen Versuch, nach hinten springend zu entkommen, und sprang nach vorne. Der Schwertkämpfer wich aus, doch das war es, worauf der Piratenkapitän gewettet hatte, er machte eine Rolle, um den Sprung abzufangen, kam auf die Füße und entschwand den Blicken derer, deren Augen menschlich waren, nur um in einiger Entfernung von seinem Gegner wieder aufzutauchen.
Aithir schüttelte den Kopf. „Probieren wir was anderes“, brummte er, „Denn eins sollte dir klar sein, Theodor. Deine Fähigkeiten haben ihre Grenze bereits erreicht – meine nicht.“
Universum
Einen Fluch unterdrückend duckte sich Aithir hinter ein Haus. Er musste nachdenken, aber dafür war Theodors Gesellschaft nicht gerade förderlich. Das Problem war, er wusste, wie er seinen Gegner besiegen konnte, aber nicht, wie er dies bewerkstelligen sollte. Der Schwertkämpfer hatte bis dahin bloß zirka fünfzig Prozent der maximalen Stärke seiner Teufelsfrucht benutzt. Doch auch so hatte er schon Schwierigkeiten, die vielen Informationen, die auf ihn zu kamen, zu verarbeiten. So wie er die Lage einschätzte, würde er, wenn er seine Kraft voll aufdrehen würde, bereits nach wenigen Sekunden den Verstand verlieren. Und genau da lag das Problem: um Theodor zu schlagen, brauchte er einen stärkeren Einblick in die Dinge, doch dieser blieb ihm verwehrt.
‚Komm schon, konzentriere dich, Ai. Du wirst doch schon ne Lösung für so ein kleines Problem finden.’ In diesem Moment trat Theodor um die Ecke. „Da bist du ja“, brummte er.
Silk drückte sich an die Hauswand. Sie konnte nicht fassen, was gerade vor ihren Augen geschehen war. ‚Nein’, sagte sie sich selbst mit Nachdruck, ‚das kann nicht sein.’ Sie rannte los Richtung Hafen, wollte sich selbst bestätigen, dass ihre Augen sie belogen hatten. Vor dem Schiff der Piraten kam sie schlitternd zum Stehen. Auf eben diesem stand mit wehenden Haaren Marble, ihre Cousine, die Person, die gerade auf Mark geschossen hatte. Weinend rief Silk nach ihr. „Marble!“ Diese drehte sich nicht um. „Warum…“, fragte sie weiter, doch die restlichen Worte blieben in ihrem Hals stecken.
„Geld ist mir eben lieber als irgendwelche Erinnerungen, Schwesterherz.“ Das letzte Wort betonte sie sarkastisch. Wie zum Abschiedsgruß hob sie die linke, tätowierte Hand. „Wie lange trage ich denn nun schon das S von Sievers? Und wie lange hast du es nicht bemerkt?“ Sie verschwand im Inneren des Schiffs, und die Piraten kappten die Taue. Während Silk auf dem Boden kniend schluchzte, fuhr die Sturmwind, das Schiff der Theodor-Bande, nach Trowcity davon.
Es dauerte nur eine Sekunde, aber es erschien Aithir wie eine Ewigkeit. Nach vier misslungenen Versuchen, war es ihm gelungen, dass zu erreichen, was er sich vor genommen hatte. Alles erschien seltsam ruhig, was wohl daran lag, dass die Zeit fast vollkommen stillstand, und die Schallwellen sich nicht ausbreiten konnten.
Erfreut stellte der Schwertkämpfer fest, dass seine Gedanken nichts an Geschwindigkeit verloren hatten. Die Umgebung langweilte ihn bereits, er wollte nicht alle Kerbungen im Holz eines Fensterrahmens zählen, was bei weitem die interessanteste Beschäftigung hier gewesen wäre. So fragte er sich, wie die Landschaft wohl hinter dem Hügel aussehen mochte, und zu seiner großen Freude schien er auf einmal dort zu sein. Als er die Blumen „betrachtete“, stellte ihm sich wieder eine Frage, die ihn schon zuvor gequält hatte. Warum gab es keine Farben? Das war eine Sonnenblume, die eigentlich gelb gefärbt sein sollte. Und das Gras sollte grün sein. Aber alles wirkte eher irgendwie durchsichtig. Doch gerade als er meinte, eine Antwort darauf zu haben, waren die Blumen plötzlich gelb, das Gras grün und alles andere so, wie es sein sollte.
Als die erste Welle der Euphorie vergangen war, kam ihm nicht nur in den Sinn, dass er zur Zeit ziemlich leicht zu beeindrucken und zu erfreuen war, sondern auch, dass es möglicherweise nur sein Wille war, der die Gegenstände färbig machte. Quietschvergnügt machte er sich daran, die Wolken in allen Farben, die ihm einfielen, zu färben. Allerdings verging ihm bei der einhundertsiebenunddreißigsten Wolke die Lust, und er musste sich eine neue Beschäftigung suchen. Teilnahmslos glitt sein „Blick“ über ein weinendes Mädchen am Hafen, einen bewusstlosen Fischmensch, der in den Trümmern eines Felsens lag und über einen verwundeten jungen Mann, der leise vor sich hin blutete, bis er etwas interessantes fand.
‚Aithir’, dachte er, ’das da ist ohne Zweifel Aithir. Ich’, fügte er hinzu, da er den Gedanken, sich selbst mit seinem Namen zu bezeichnen, doch sehr seltsam fand. In diesem Moment wurde ihm klar, warum er dort war, wo er war, und was er tun musste, um eben dies zu erreichen. Es dauerte nicht lange, um das Nötige in Erfahrung zu bringen. So kehrte sein Bewusstsein in seinen Körper zurück, und mit einer fast nachlässigen Bewegung hob der blauhaarige Piratenkapitän sein Schwert und platzierte es an der richtigen Stelle.
Einen Moment später betrachtete Theodor mit fassungsloser Miene das Schwert, das seinen Brustkorb durchbohrte.
Der Kapitän des Marinehauptquartieres sprang von seinem Schiff und landete auf dem Steg. Mit zügigen Schritten eilte er zum Gasthof Grüner Drache, wo er den gesuchten Piratenkäpt’n Theodor verhaften sollte, während seine Untergebenen sich beeilten, ihm zu folgen. Ein älterer Herr erwartete ihn bereits, den gefesselten Piraten neben sich hockend. Einer der Marinesoldaten, die ihm gefolgt waren, zog den Steckbrief Theodors heraus und verglich ihn mit dem Gefangenen. Es bestand kein Zweifel, es handelte sich um den ‚Blitz’.
Sie zahlten dem Mann das Geld aus und kehrten mit dem Gefangenen zum Schiff zurück. Gerade als sie den Anker lichteten, fiel ihm ein Boot auf. Es war ganz klar kein Fischerboot, dafür war es zu groß und hatte keine Ausrüstung ihn sich. Das bekräftigte den Verdacht, den er schon seit dem Abholen des Piraten gehegt hatte. Er drehte sich zum Gefangenen um. „Wer hat dich besiegt? Der alte Mann war es nicht, selbst wenn er in seiner Jugend Davy Jones persönlich gewesen wäre, einen wie dich schafft er heute nicht mehr.“
Theodor antwortete in einem gespielt unschuldigen Tonfall. „Warum interessiert Sie das, Herr Marine…? Was ist ihr Rang noch mal?“ – „Kapitän. Und ich interessiere mich dafür, weil die Verletzungen, die du hast, schwer sind, aber nicht tödlich. Jemand der es schafft, jemanden, der von der Marine offiziell als ‚gefährlich’ eingestuft wurde, absichtlich nicht zu töten, muss überdurchschnittlich stark sein. Und jemand, der überdurchschnittlich stark ist, ist entweder Mitglied der Marine, Kopfgeldjäger oder ein Gesuchter.“ Er hielt einen Moment inne, um zu sehen, ob seine Worte irgendeine Reaktion auf dem Gesicht des Piraten verursachten, bevor er fortfuhr. „Ein Kopfgeldjäger war es nicht, dieser würde sein Geld selbst abholen, ein Marinesoldat würde auch nicht vor der Marine davonlaufen, also bleibt nur Möglichkeit Nummer drei.“
Eine kurze Pause entstand, in der niemand etwas sagte, dann begann Theodor schallend zu lachen. „Als ob der Junge Schwierigkeiten gegen jemanden wie dich hätte“, rief er aus, „aber gut, ich sag dir seinen Namen. Aithir Fluchklinge, so hat er sich genannt.“ Die Reaktion des Marinekapitäns war langsam, als ob er nicht glauben würde, was er hörte. „…Fluchklinge?“ Schließlich winkte er einen der Soldaten zu sich. „Kurs auf die nächste größere Stadt dieser Insel“, murmelte er und verschwand unter Deck.
Jemand klopfte. Der Mann sah von dem Buch auf, das er gelesen hatte. Mit raschem Schritt trat er an die Tür und öffnete sie einen Spaltbreit. Mit einem Blick durch diesen erkannte er, dass die Besucher nicht die waren, die er befürchtet hatte, die sie waren, und schwang sie ganz auf. Es waren vier Personen, ein hoch gewachsener Fischmensch, der einen bewusstlosen grauhaarigen Mann auf dem Rücken trug, ein blauhaarigen Schwertkämpfer, und eine junge Schönheit. „Die Leute meinten, du wärst Arzt“, begann der Schwertkämpfer, „wir brauchen deine Hilfe.“ Der Herr des Hauses nickte. „Kommt rein.“
Einen Fluch unterdrückend duckte sich Aithir hinter ein Haus. Er musste nachdenken, aber dafür war Theodors Gesellschaft nicht gerade förderlich. Das Problem war, er wusste, wie er seinen Gegner besiegen konnte, aber nicht, wie er dies bewerkstelligen sollte. Der Schwertkämpfer hatte bis dahin bloß zirka fünfzig Prozent der maximalen Stärke seiner Teufelsfrucht benutzt. Doch auch so hatte er schon Schwierigkeiten, die vielen Informationen, die auf ihn zu kamen, zu verarbeiten. So wie er die Lage einschätzte, würde er, wenn er seine Kraft voll aufdrehen würde, bereits nach wenigen Sekunden den Verstand verlieren. Und genau da lag das Problem: um Theodor zu schlagen, brauchte er einen stärkeren Einblick in die Dinge, doch dieser blieb ihm verwehrt.
‚Komm schon, konzentriere dich, Ai. Du wirst doch schon ne Lösung für so ein kleines Problem finden.’ In diesem Moment trat Theodor um die Ecke. „Da bist du ja“, brummte er.
Silk drückte sich an die Hauswand. Sie konnte nicht fassen, was gerade vor ihren Augen geschehen war. ‚Nein’, sagte sie sich selbst mit Nachdruck, ‚das kann nicht sein.’ Sie rannte los Richtung Hafen, wollte sich selbst bestätigen, dass ihre Augen sie belogen hatten. Vor dem Schiff der Piraten kam sie schlitternd zum Stehen. Auf eben diesem stand mit wehenden Haaren Marble, ihre Cousine, die Person, die gerade auf Mark geschossen hatte. Weinend rief Silk nach ihr. „Marble!“ Diese drehte sich nicht um. „Warum…“, fragte sie weiter, doch die restlichen Worte blieben in ihrem Hals stecken.
„Geld ist mir eben lieber als irgendwelche Erinnerungen, Schwesterherz.“ Das letzte Wort betonte sie sarkastisch. Wie zum Abschiedsgruß hob sie die linke, tätowierte Hand. „Wie lange trage ich denn nun schon das S von Sievers? Und wie lange hast du es nicht bemerkt?“ Sie verschwand im Inneren des Schiffs, und die Piraten kappten die Taue. Während Silk auf dem Boden kniend schluchzte, fuhr die Sturmwind, das Schiff der Theodor-Bande, nach Trowcity davon.
Es dauerte nur eine Sekunde, aber es erschien Aithir wie eine Ewigkeit. Nach vier misslungenen Versuchen, war es ihm gelungen, dass zu erreichen, was er sich vor genommen hatte. Alles erschien seltsam ruhig, was wohl daran lag, dass die Zeit fast vollkommen stillstand, und die Schallwellen sich nicht ausbreiten konnten.
Erfreut stellte der Schwertkämpfer fest, dass seine Gedanken nichts an Geschwindigkeit verloren hatten. Die Umgebung langweilte ihn bereits, er wollte nicht alle Kerbungen im Holz eines Fensterrahmens zählen, was bei weitem die interessanteste Beschäftigung hier gewesen wäre. So fragte er sich, wie die Landschaft wohl hinter dem Hügel aussehen mochte, und zu seiner großen Freude schien er auf einmal dort zu sein. Als er die Blumen „betrachtete“, stellte ihm sich wieder eine Frage, die ihn schon zuvor gequält hatte. Warum gab es keine Farben? Das war eine Sonnenblume, die eigentlich gelb gefärbt sein sollte. Und das Gras sollte grün sein. Aber alles wirkte eher irgendwie durchsichtig. Doch gerade als er meinte, eine Antwort darauf zu haben, waren die Blumen plötzlich gelb, das Gras grün und alles andere so, wie es sein sollte.
Als die erste Welle der Euphorie vergangen war, kam ihm nicht nur in den Sinn, dass er zur Zeit ziemlich leicht zu beeindrucken und zu erfreuen war, sondern auch, dass es möglicherweise nur sein Wille war, der die Gegenstände färbig machte. Quietschvergnügt machte er sich daran, die Wolken in allen Farben, die ihm einfielen, zu färben. Allerdings verging ihm bei der einhundertsiebenunddreißigsten Wolke die Lust, und er musste sich eine neue Beschäftigung suchen. Teilnahmslos glitt sein „Blick“ über ein weinendes Mädchen am Hafen, einen bewusstlosen Fischmensch, der in den Trümmern eines Felsens lag und über einen verwundeten jungen Mann, der leise vor sich hin blutete, bis er etwas interessantes fand.
‚Aithir’, dachte er, ’das da ist ohne Zweifel Aithir. Ich’, fügte er hinzu, da er den Gedanken, sich selbst mit seinem Namen zu bezeichnen, doch sehr seltsam fand. In diesem Moment wurde ihm klar, warum er dort war, wo er war, und was er tun musste, um eben dies zu erreichen. Es dauerte nicht lange, um das Nötige in Erfahrung zu bringen. So kehrte sein Bewusstsein in seinen Körper zurück, und mit einer fast nachlässigen Bewegung hob der blauhaarige Piratenkapitän sein Schwert und platzierte es an der richtigen Stelle.
Einen Moment später betrachtete Theodor mit fassungsloser Miene das Schwert, das seinen Brustkorb durchbohrte.
Der Kapitän des Marinehauptquartieres sprang von seinem Schiff und landete auf dem Steg. Mit zügigen Schritten eilte er zum Gasthof Grüner Drache, wo er den gesuchten Piratenkäpt’n Theodor verhaften sollte, während seine Untergebenen sich beeilten, ihm zu folgen. Ein älterer Herr erwartete ihn bereits, den gefesselten Piraten neben sich hockend. Einer der Marinesoldaten, die ihm gefolgt waren, zog den Steckbrief Theodors heraus und verglich ihn mit dem Gefangenen. Es bestand kein Zweifel, es handelte sich um den ‚Blitz’.
Sie zahlten dem Mann das Geld aus und kehrten mit dem Gefangenen zum Schiff zurück. Gerade als sie den Anker lichteten, fiel ihm ein Boot auf. Es war ganz klar kein Fischerboot, dafür war es zu groß und hatte keine Ausrüstung ihn sich. Das bekräftigte den Verdacht, den er schon seit dem Abholen des Piraten gehegt hatte. Er drehte sich zum Gefangenen um. „Wer hat dich besiegt? Der alte Mann war es nicht, selbst wenn er in seiner Jugend Davy Jones persönlich gewesen wäre, einen wie dich schafft er heute nicht mehr.“
Theodor antwortete in einem gespielt unschuldigen Tonfall. „Warum interessiert Sie das, Herr Marine…? Was ist ihr Rang noch mal?“ – „Kapitän. Und ich interessiere mich dafür, weil die Verletzungen, die du hast, schwer sind, aber nicht tödlich. Jemand der es schafft, jemanden, der von der Marine offiziell als ‚gefährlich’ eingestuft wurde, absichtlich nicht zu töten, muss überdurchschnittlich stark sein. Und jemand, der überdurchschnittlich stark ist, ist entweder Mitglied der Marine, Kopfgeldjäger oder ein Gesuchter.“ Er hielt einen Moment inne, um zu sehen, ob seine Worte irgendeine Reaktion auf dem Gesicht des Piraten verursachten, bevor er fortfuhr. „Ein Kopfgeldjäger war es nicht, dieser würde sein Geld selbst abholen, ein Marinesoldat würde auch nicht vor der Marine davonlaufen, also bleibt nur Möglichkeit Nummer drei.“
Eine kurze Pause entstand, in der niemand etwas sagte, dann begann Theodor schallend zu lachen. „Als ob der Junge Schwierigkeiten gegen jemanden wie dich hätte“, rief er aus, „aber gut, ich sag dir seinen Namen. Aithir Fluchklinge, so hat er sich genannt.“ Die Reaktion des Marinekapitäns war langsam, als ob er nicht glauben würde, was er hörte. „…Fluchklinge?“ Schließlich winkte er einen der Soldaten zu sich. „Kurs auf die nächste größere Stadt dieser Insel“, murmelte er und verschwand unter Deck.
Jemand klopfte. Der Mann sah von dem Buch auf, das er gelesen hatte. Mit raschem Schritt trat er an die Tür und öffnete sie einen Spaltbreit. Mit einem Blick durch diesen erkannte er, dass die Besucher nicht die waren, die er befürchtet hatte, die sie waren, und schwang sie ganz auf. Es waren vier Personen, ein hoch gewachsener Fischmensch, der einen bewusstlosen grauhaarigen Mann auf dem Rücken trug, ein blauhaarigen Schwertkämpfer, und eine junge Schönheit. „Die Leute meinten, du wärst Arzt“, begann der Schwertkämpfer, „wir brauchen deine Hilfe.“ Der Herr des Hauses nickte. „Kommt rein.“
Gesetz des Gesetzlosen
Sechs Tage zuvor…
Theodor starrte fassungslos auf die Klinge, die Aithir gerade aus seinem Brustkorb zog. Er sank auf die Knie. „Tss“, brummte er, „wieder ml typisch. Ich hab gerade einen Typen gefunden, gegen den es Spaß macht zu kämpfen, und dann bringt der mich um.“ Er lachte, doch sein Lachen verwandelte sich in einen blutigen Husten. Der Schwertkämpfer steckte die Klinge wieder ein.
„Du wirst nicht sterben.“ Der Piratenkapitän erstarrte, als er diese Worte vernahm. „Ich hab nichts Lebenswichtiges getroffen.“ Eine Pause entstand. „Was soll das heißen?“, brüllte sein Widersacher, nun ziemlich zornig. „Wir sind Piraten! Gesetzlose! Wir saufen, wir kämpfen, wir plündern, wir töten! Das ist unser Leben!“ Aithirs Antwort war ruhig. „Piraten sind ‚Gesetzloser’, sagst du?“ Er wartete kurz, bevor er fortfuhr. „Piraten kennen ein Gesetz, das Gesetz der See. Der Stärkere unterwirft den Schwächeren. Jeder Pirat hat seine eigenen Regeln, die er einhält, sei es auch nur eine Grenze, die er nie überschreitet.“ Theodor murmelte etwas Abfälliges, doch der Schwertkämpfer ließ sich nicht beirren.
„Ich kannte mal einen Kerl, ich konnte ihn nicht mal ausstehen, der mir einen Satz gesagt hat, den ich als mein Gesetz akzeptiert habe. ‚Der Tod ist keine Strafe… er ist eine Gegebenheit.’“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging davon. Er kam jedoch nicht weit, bevor er zusammenbrach.
Obwohl ihn die Erfahrung dieses seltsamen, körperlosen Zustands sehr mitgenommen hatte, brauchte Aithir nicht lange, um sich wieder zu erholen. Auch Rick war schnell wieder auf den Beinen. Bei Mark schaute es ganz anders aus. Keiner ihm Dorf wusste, wie man Schusswunden behandelte, weswegen sich immer noch niemand darum gekümmert hatte, als er wieder aufwachte.
Der Kapitän kam gerade von den Arbeiten an den Häusern, die im Kampf beschädigt worden waren zurück, und beschloss, nach seinem ersten Offizier zu sehen. Als er eintrat, sah er Rick, Silk und ihren Großvater, die mit entgleisten Gesichtszügen auf den Revolver und die Munition in Marks Schoss starrten. Er wartete kurz, als niemand Anstalten machte, ihm die Situation zu erklären, fragte er einfach, was los sei. Rick brauchte drei Anläufe, bevor er antwortete. „Die Kugel in Marks Körper… ist eine von den Explosiven.“
Gleichzeitig, Marinehauptquartier, Grandline…
„Haben die umliegenden Basen eine Sperre erichtet?“ – „Ja, Sir, keiner kann mehr aus Trowcity heraus, ohne von der Blockade entdeckt zu werden!“, antwortete der Offizier und salutierte. Der Admiral schüttelte den Kopf. „Habe ich nicht gesagt, du sollst das mit dem ständigen Salutieren lassen?“ Der Angesprochene nickte. „Sonst noch was?“ – „Die Schiffe, die die Basen auf die Insel entsendet haben…“ Er zögerte. „Sir, wir haben den Kontakt zu ihnen verloren.“
Dieser stand auf und stellte sich ans Fenster, um auf den Hof hinaus zu sehen. „Gib folgenden Befehl weiter: ‚Jedes Schiff, das sich der Blockade aus Richtung Trowcity nähert, wird ohne Ausnahme zerstört. Es darf ebenfalls kein Schiff Richtung Trowcity aufbrechen, bis die Verstärkung aus dem Hauptquartier dort eintrifft.’“ Er nickte und wollte gerade den Raum verlassen, als er zurückgerufen wurde. „Leutnant, wo stecken eigentlich Lazar und Keanu?“ – „Sir, Admiral Lazar ist auf einer Spezialmission, und Admiral Keanus Aufenthaltsort ist wie gewöhnlich unbekannt. Allerdings hat er gestern seinen monatlichen Bericht per Teleschnecke gefaxt.“ – „Wenigstens etwas.“
Er schwieg für eine Weile. „Hat der Großadmiral den Notstand ausgerufen?“ Wie zuvor schüttelte sein Untergebener den Kopf. „Er berät sich noch mit den Fünf Weisen.“ – „Gut. Stell noch sicher, das Garp nicht vergisst, dass er morgen mit Sauro aufbricht, bevor du etwas anderes machst.“ Erneut salutierend drehte sich Leutnant Rike um und verließ das Büro durch die Tür mit der Aufschrift ‚Admiral Sengok’.
Kehren wir zurück in die Gegenwart…
„Guten Tag! Mein Name ist Pedro Falcone, und ich bin heute euer Arzt. Also, was kann ich für euch tun?“ Aithir, Rick und Silk starrten ihn mit offenem Mund an. Keinem von ihnen war schon mal ein Arzt begegnetet, der sich auf eine solche Art vorgestellt hatte. Geschweige denn ein Arzt in so einem Outfit. Er trug einen langen, grün-weiß-rot gestreiften Poncho und einen übergroßen Sombrero. Sein Haar war, zumindest von dem, was man unter dem Poncho erkennen konnte, streng zurück gegellt, und sein Schnurrbart sehr genau getrimmt. Was ihnen aber noch auffiel, war die Tatsache, dass seine Haut extrem bleich war, fast kränklich.
„Er wurde angeschossen“, sagte Aithir schließlich. Pedro nickte. „Gut, das ist kein schwerer Eingriff.“ – „Und“, fügte Rick hinzu, „die Kugel in seinem Arm ist extrem explosiv.“ Der Arzt zögerte kurz, dann nickte er wieder. „Gut. Dann verzehnfacht sich das Honorar. Aber ebi solchen Summen kassiere ich immer vorher ein.“
Mit ruhiger Hand führte er einen Schnitt durch, um besser an die Kugel heranzukommen. Dann legte er das Skalpell weg und holte eine Pinzette hervor, die er zuvor extra mit Watte umwickelt hatte. Vorsichtig extrahierte er den Fremdkörper. Er trat zum Fenster, öffnete es, und warf die Kugel nach draußen, wo sie explodierte. „So. Das hätten wir geschafft.“
In diesem Moment klopfte jemand an der Tür. Pedro striff sich wieder den Poncho über und ging an die Tür. Er wollte sie nur einen Spalt breit aufmachen, aber sie wurde so fest aufgestoßen, dass sie aus den Angeln flog, und mitsamt dem Arzt in die Wand krachte.
Ein junger Mann trat ein. Er trug einen weiten Mantel mit dem Zeichen für ‚Gerechtigkeit’, den nur Marineoffiziere tragen dürfen, und darunter einen schneeweißen Mantel, der gut zu seinem ebenfalls weißen Haar passte.
Er blickte sich kurz um, und entdeckte schließlich den Schwertkämpfer mit dem blauen Haar. „Aithir! Ich hab mich schon gewundert, wo du steckst!“ – „Ach du Kacke. Tom Cold.“ – „Wenn schon, ‚Ach du Kacke, Kapitän Tom Cold’.“
Sechs Tage zuvor…
Theodor starrte fassungslos auf die Klinge, die Aithir gerade aus seinem Brustkorb zog. Er sank auf die Knie. „Tss“, brummte er, „wieder ml typisch. Ich hab gerade einen Typen gefunden, gegen den es Spaß macht zu kämpfen, und dann bringt der mich um.“ Er lachte, doch sein Lachen verwandelte sich in einen blutigen Husten. Der Schwertkämpfer steckte die Klinge wieder ein.
„Du wirst nicht sterben.“ Der Piratenkapitän erstarrte, als er diese Worte vernahm. „Ich hab nichts Lebenswichtiges getroffen.“ Eine Pause entstand. „Was soll das heißen?“, brüllte sein Widersacher, nun ziemlich zornig. „Wir sind Piraten! Gesetzlose! Wir saufen, wir kämpfen, wir plündern, wir töten! Das ist unser Leben!“ Aithirs Antwort war ruhig. „Piraten sind ‚Gesetzloser’, sagst du?“ Er wartete kurz, bevor er fortfuhr. „Piraten kennen ein Gesetz, das Gesetz der See. Der Stärkere unterwirft den Schwächeren. Jeder Pirat hat seine eigenen Regeln, die er einhält, sei es auch nur eine Grenze, die er nie überschreitet.“ Theodor murmelte etwas Abfälliges, doch der Schwertkämpfer ließ sich nicht beirren.
„Ich kannte mal einen Kerl, ich konnte ihn nicht mal ausstehen, der mir einen Satz gesagt hat, den ich als mein Gesetz akzeptiert habe. ‚Der Tod ist keine Strafe… er ist eine Gegebenheit.’“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging davon. Er kam jedoch nicht weit, bevor er zusammenbrach.
Obwohl ihn die Erfahrung dieses seltsamen, körperlosen Zustands sehr mitgenommen hatte, brauchte Aithir nicht lange, um sich wieder zu erholen. Auch Rick war schnell wieder auf den Beinen. Bei Mark schaute es ganz anders aus. Keiner ihm Dorf wusste, wie man Schusswunden behandelte, weswegen sich immer noch niemand darum gekümmert hatte, als er wieder aufwachte.
Der Kapitän kam gerade von den Arbeiten an den Häusern, die im Kampf beschädigt worden waren zurück, und beschloss, nach seinem ersten Offizier zu sehen. Als er eintrat, sah er Rick, Silk und ihren Großvater, die mit entgleisten Gesichtszügen auf den Revolver und die Munition in Marks Schoss starrten. Er wartete kurz, als niemand Anstalten machte, ihm die Situation zu erklären, fragte er einfach, was los sei. Rick brauchte drei Anläufe, bevor er antwortete. „Die Kugel in Marks Körper… ist eine von den Explosiven.“
Gleichzeitig, Marinehauptquartier, Grandline…
„Haben die umliegenden Basen eine Sperre erichtet?“ – „Ja, Sir, keiner kann mehr aus Trowcity heraus, ohne von der Blockade entdeckt zu werden!“, antwortete der Offizier und salutierte. Der Admiral schüttelte den Kopf. „Habe ich nicht gesagt, du sollst das mit dem ständigen Salutieren lassen?“ Der Angesprochene nickte. „Sonst noch was?“ – „Die Schiffe, die die Basen auf die Insel entsendet haben…“ Er zögerte. „Sir, wir haben den Kontakt zu ihnen verloren.“
Dieser stand auf und stellte sich ans Fenster, um auf den Hof hinaus zu sehen. „Gib folgenden Befehl weiter: ‚Jedes Schiff, das sich der Blockade aus Richtung Trowcity nähert, wird ohne Ausnahme zerstört. Es darf ebenfalls kein Schiff Richtung Trowcity aufbrechen, bis die Verstärkung aus dem Hauptquartier dort eintrifft.’“ Er nickte und wollte gerade den Raum verlassen, als er zurückgerufen wurde. „Leutnant, wo stecken eigentlich Lazar und Keanu?“ – „Sir, Admiral Lazar ist auf einer Spezialmission, und Admiral Keanus Aufenthaltsort ist wie gewöhnlich unbekannt. Allerdings hat er gestern seinen monatlichen Bericht per Teleschnecke gefaxt.“ – „Wenigstens etwas.“
Er schwieg für eine Weile. „Hat der Großadmiral den Notstand ausgerufen?“ Wie zuvor schüttelte sein Untergebener den Kopf. „Er berät sich noch mit den Fünf Weisen.“ – „Gut. Stell noch sicher, das Garp nicht vergisst, dass er morgen mit Sauro aufbricht, bevor du etwas anderes machst.“ Erneut salutierend drehte sich Leutnant Rike um und verließ das Büro durch die Tür mit der Aufschrift ‚Admiral Sengok’.
Kehren wir zurück in die Gegenwart…
„Guten Tag! Mein Name ist Pedro Falcone, und ich bin heute euer Arzt. Also, was kann ich für euch tun?“ Aithir, Rick und Silk starrten ihn mit offenem Mund an. Keinem von ihnen war schon mal ein Arzt begegnetet, der sich auf eine solche Art vorgestellt hatte. Geschweige denn ein Arzt in so einem Outfit. Er trug einen langen, grün-weiß-rot gestreiften Poncho und einen übergroßen Sombrero. Sein Haar war, zumindest von dem, was man unter dem Poncho erkennen konnte, streng zurück gegellt, und sein Schnurrbart sehr genau getrimmt. Was ihnen aber noch auffiel, war die Tatsache, dass seine Haut extrem bleich war, fast kränklich.
„Er wurde angeschossen“, sagte Aithir schließlich. Pedro nickte. „Gut, das ist kein schwerer Eingriff.“ – „Und“, fügte Rick hinzu, „die Kugel in seinem Arm ist extrem explosiv.“ Der Arzt zögerte kurz, dann nickte er wieder. „Gut. Dann verzehnfacht sich das Honorar. Aber ebi solchen Summen kassiere ich immer vorher ein.“
Mit ruhiger Hand führte er einen Schnitt durch, um besser an die Kugel heranzukommen. Dann legte er das Skalpell weg und holte eine Pinzette hervor, die er zuvor extra mit Watte umwickelt hatte. Vorsichtig extrahierte er den Fremdkörper. Er trat zum Fenster, öffnete es, und warf die Kugel nach draußen, wo sie explodierte. „So. Das hätten wir geschafft.“
In diesem Moment klopfte jemand an der Tür. Pedro striff sich wieder den Poncho über und ging an die Tür. Er wollte sie nur einen Spalt breit aufmachen, aber sie wurde so fest aufgestoßen, dass sie aus den Angeln flog, und mitsamt dem Arzt in die Wand krachte.
Ein junger Mann trat ein. Er trug einen weiten Mantel mit dem Zeichen für ‚Gerechtigkeit’, den nur Marineoffiziere tragen dürfen, und darunter einen schneeweißen Mantel, der gut zu seinem ebenfalls weißen Haar passte.
Er blickte sich kurz um, und entdeckte schließlich den Schwertkämpfer mit dem blauen Haar. „Aithir! Ich hab mich schon gewundert, wo du steckst!“ – „Ach du Kacke. Tom Cold.“ – „Wenn schon, ‚Ach du Kacke, Kapitän Tom Cold’.“
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