Firefly / Serenity

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    • Firefly / Serenity



      Okay, mal ein Thread zu einer Serie, die bereits abgelaufen ist. Da die Threads zu laufenden Serien prinzipiell schon kaum Beachtung bekommen, dürfte dieser hier zwar relativ schnell untergehen, aber das Ganze soll auch mehr eine Empfehlung darstellen. Und vielleicht gibt es ja die ein oder anderen "Browncoats" hier im Forum, die gerne von der Serie schwärmen, zumindest von ein paar Leuten hier weiß ich, dass sie Fans von Firefly sind.

      Ich persönlich bin zuerst auf Firefly gestoßen durch den Film Serenity, der im Free TV lief. Ich fand ihn damals "okay" (bzw. ich weiß nicht mehr genau, wie ich ihn fand), aber ich habe mich darin nicht weiter vertieft. Aber da ich durch "Terminator - The Sarah Connor Chronicles" schnell zu einem Riesen-Fan von Summer Glau wurde und mich an ihre recht ähnliche Rolle der River Tam in Serenity entsinnen konnte, entschloss ich mich dann unlängst dazu, mir mal Firefly anzuschauen. Und ich war begeistert.

      Nun, die Serie ist recht kurz, sie lief zwischen 2002 und 2003 und wurde leider nach 14 Episoden vom Sender Fox abgesetzt, nachdem dieser die Episoden in völlig falscher Reihenfolge ausgestrahlt (den Pilot als Letztes), einige Folgen aufgrund Sportereignissen weggelassen und sich dann gewundert hat, warum die Serie so schlechte Quoten hatte. Der Aufschrei der Fans war recht groß und die Serie hat sich dann so gut auf DVD verkauft, dass dies einen Film ermöglichte, Serenity, der 2005 in die Kinos kam und prinzipiell die Serie abschließt. Das Ganze stammt von Joss Whedon, der Kopf hinter den Erfolgsserien "Buffy" und "Angel". Wobei ich sagen muss, dass Firefly all seine Werke bei Weitem übertrifft, also wer jetzt mit Buffy nichts anfangen konnte, braucht deswegen nicht abgeschreckt zu sein. Wer Buffy allerdings mochte, wird sich aber zumindest schnell in dem Humor und den spritzigen Dialogen von Firefly wiederfinden.


      Hintergrundstory

      Nun, worum geht es? Firefly ist eine Sci-Fi Western Serie, die ca. 500 Jahre in der Zukunft spielt. Die Welt von Firefly ist allerdings überraschend simpel und glaubwürdig trotz der kontrastreichen Western Thematik. Es gibt weder eine stereotypenverseuchte Allerheilswelt ala Star Trek oder märchenhafte Schwarz- und Weißmalerei wie in Star Wars, noch irgendeine dunkle Alienrasse, die droht alles menschliche Leben zu vernichten (ich spar mir die Beispiele), was mehr als erfrischend ist.

      Nachdem die Erde überbevölkert war, machten sich die beiden Supermächte USA und China auf in den Weltraum, um neue Welten zu besiedeln. Dabei stießen sie auf ein riesiges Sonnensystem reich an Planeten und Monden, welche terraformed und besiedelt wurden. Die inneren Planeten sind dabei prächtig gedeiht, die Allianz und der Wohlstand herrschen hier, fast schon wie in einem Utopia. Auf den äußeren Planeten, die für lange Zeit die Kontrolle durch die Allianz abgelehnt haben, herrscht wiederum ein Wild West Szenario, Armut und Krankheiten sind hier keine Seltenheit, was im Kontrast zu den inneren Planeten steht. Die Story spielt sich ausschließlich in diesem Sonnensystem ab, mitten drin das Schiff namens "Serenity", dessen Crew sich durch Schmuggel, Diebstahl und andere Kleingaunereien ihre Brötchen verdient. Die Hintergrundstory ist weniger von Bedeutung als mehr die Crew und ihre bunten Charaktere, welche die eigentliche Story antreiben.


      Stil

      Die Serie zeichnet sich durch den kontrastreichen Mix von Sci-Fi und Western (ala Cowboy Bebop) aus, welcher in erster Linie durch die Welten auf den äußeren Planeten entsteht, wo alles zurück geblieben und unzivilisiert ist und wo eben z.B. noch Vieh ein besonderer Güter darstellt. Die Waffen in der Serie sehen auch aus als stammen sie aus dem Wilden Westen, obwohl sie zum Teil aufgemotzt sind und es auch z.B. moderne High-Tech Laserkanonen in der Serie gibt. Der Grund dafür ist simpel, alte Waffen mit normalen Kugeln sind billig und erfüllen ihren Job genauso effizient wie manch ein High-Tech Spielzeug. Und was noch besser ist, sie schießen keine Löcher in die Außenhülle von Schiffen, was bei Schießereien allen an Bord das Leben kosten könnte. Alles in allem wirkt die Technologie in Firefly eher rückschrittlich, was in der Regel aber einen guten Grund hat: das Geld. Hübsche, moderne Raumschiffe sind teuer. Auch in 500 Jahren dreht sich eben immer noch alles ums Geld und die Menschen sind korrupt wie eh und je, und die Lücke zwischen Adel und Proletariat scheinbar wie in Zeiten des Mittelalters.

      Auch was den ganzen Rest betrifft, bleibt Firefly in einem recht realistischen Rahmen. Es gibt keine Überlichtgeschwindigkeit, keine Zeitreisen, keine Aliens oder anderen Hokus Pokus. Sehr gelungen dabei ist, dass im Weltraum keine Geräusche zu hören sind, im Gegensatz zu so ziemlich absolut allen anderen Sci-Fi Serien und Filmen sonst (nur Kubricks "2001" hat es sonst noch richtig gemacht, sobald ich weiß). Lediglich die "Reavers" wirken erstmal wie von einer anderen Welt, Menschen, die völlig durchgedreht sind, sich selbst massakrieren, durch den Weltraum ziehen und anderen Menschen zu Tode vergewaltigen und/oder bei lebendigem Leibe verspeisen. Aber es handelt sich hier nach wie vor um Menschen, wie es zu deren entstelltem Verhalten kam, wird auch im Film erklärt. Auch gelten die Reavers auf den inneren Planeten als Gruselmärchen, niemand glaubt dort, dass es sowas wirklich gibt.

      Neben amerikanischer "Kultur" und dem Christentum ist die Welt von Firefly vorwiegend auch von chinesischer Kultur und Buddhismus gekennzeichnet, was dadurch erklärt wird, dass USA und China die einzigen zwei Supermächte sind, welche die Erde verlassen haben und deren Kulturen nun in den Kolonien stark verschmolzen ist. Es gibt auch nur zwei Sprachen, die noch praktiziert werden, Englisch und Chinesisch (Mandarin), wobei die Hauptcharaktere Chinesisch vorwiegend nur für Schimpfwörter benutzen, die sich für den Zuschauer mehr oder weniger aus dem Kontext ergeben. Auch gibt es neben dem Chinesischen einige neue Sprichwörter, die erst in der Zukunft entstanden sind. So ist z.B. eben alles "shiny" als Synonym für "cool" oder "klasse", "gorramn" als Abwendlung von "goddamn" und "Verse" als Abkürzung für "Universe". Wenn man die Serie im Original schaut, ist sie daher auch erstmal sprachlich ein wenig schwieriger zu verstehen als die meisten anderen TV Serien, aber man gewöhnt sich dran.

      Ein wichtiges Element in der Serie ist auf jeden Fall auch der gelungene Humor. Die Charaktere sind konstant dabei, sich feurige Sprüche um die Ohren zu werfen. Die Serie lebt förmlich von dem Wortwitz und den Wortgefechten unter den Charakteren und manche Dialoge sind immer wieder ein Hochgenuss. Jede Form von Politischer Korrektheit wird dabei konstant mit Füßen getreten, wobei dennoch alles natürlich und nicht überzogen wirkt, sprich ein South Park im Weltraum braucht man nicht zu befürchten. Aber selten eine Serie bietet so viele durch Wortwitz getränkte Zitate.


      Die Charaktere

      Die Crew der Serenity besteht aus neun vollkommen unterschiedlichen Charakteren, die alle ihre eigenen markanten Macken haben und auf dem Schiff zu einer großen Familie zusammenwachsen, die alles füreinander tun würde (naja, alle bis auf Jayne ^^). Die Charaktere sind alle vielschichtig und bei Weitem nicht perfekt, sie weisen Grautöne auf und treffen auch gerne mal falsche Entscheidungen. Und nun ja, der Großteil der Crew ist in Schmuggel und andere kriminelle Aktivitäten verwickelt, Helden in strahlend weißer Rüstung sucht man in Firefly also vergebens. Aber natürlich hat jeder der Hauptcharaktere einen guten Kern, selbst Jayne. :D

      Captain Malcom "Mal" Reynolds (gespielt von Nathan Fillion) killt sich dabei so durch jede Episode durch, er mag es unkompliziert, schafft es aber trotzdem sich jedes mal in großen Ärger zu manövrieren und hat dabei immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Er kämpfte im Krieg für die Unabhängigkeit gegen die Allianz und war in der Schlacht vom "Serenity Valley" dabei, wo die "Browncoats" ihre finale Niederlage gegen die Allianz einstecken mussten. Er nannte ironischerweise sein Schiff nach dieser Schlacht und es wird ihm gerne nachgesagt, dass er immer noch einen Krieg kämpft, der schon längst verloren ist, weshalb er auch keine Chance auslässt, der Allianz ans Bein zu pinkeln. Seine Crew ist für ihn seine Familie und das Allerwichtigste, auch wenn er das niemals offen zugeben würde.

      Zoe war mit Mal im Krieg und ist der "erste Offizier" an Bord der Serenity. Sie ist kalten Gemüts und mit Wash verheiratet, der so ziemlich das exakte Gegenstück zu ihr ist. Wash ist der Pilot, hat immer einen Witz auf Lager und ist nicht wirklich die große Kämpfernatur. Jayne wiederum ist eine Kultfigur für sich, er ist eben der typische Dummkopf mit Muskeln und an Bord für die Waffen zuständig, sorgt in der Serie aber für viele witzige Momente, sei es, dass er auf einem Planeten der unfreiwillige Volksheld ist. Zu gewissem Grade ist er neben River auch das Maskottchen der Serie. Dann gibt es noch Kaylee, sie ist die Mechanikerin an Bord und hat die Gabe, dass Maschinen prinzipiell mit ihr sprechen. Sie ist ein absoluter Strahlemann, immer gut gelaunt, sehr offen gegenüber Sexualität und außerdem auch heimlich in Simon verknallt.

      So viel zur festen Crew, es gibt auch eine Reihe von Passagieren, die aber mehr oder weniger Stammgäste sind. Zum einem wäre dies Inara, eine "Gefährtin" (oder wie Mal sagt "Nutte"), was in der Welt von Firefly eine Art hoch angesehene Prostituierte ist, die im Adel abwechselnd für verschiedene Männer die Kurtisane darstellt, wobei sie ihre Kunden selbst auswählt. Sie mietet ein Shuttle an Bord der Serenity und bietet dem Schiff somit ein gewisses Ansehen, welches hier und da gewisse Türen öffnet. Des Weiteren gibt es an Bord ohne Witz noch einen Priester, Shepherd Book, der allerdings scheinbar über eine militärische Ausbildung sowie Wissen über diverse Unterweltbosse verfügt. Seine Hintergrundgeschichte konnte allerdings nicht mehr erzählt werden und blieb somit ein offenes Rätsel. Im Film hatten er und Inara außerdem das Schiff auch bereits verlassen, wodurch die Crew dort nur aus 7 Leuten bestand. Am Interessantesten für die Story sind auf jeden Fall aber die Tams. Simon Tam ist ein Arzt, der seine Schwester aus den Fängen der Allianz befreit hat und nun mit ihr auf der Flucht ist. Ein Zwischenstop ist dabei die Serenity, mit dessen Hilfe er seine Schwester auf einen anderen Planeten transportieren wollte, er wird aber dort entlarvt und der Captain bietet ihm daraufhin Unterschlupf und einen Posten als Schiffsarzt an. Für seine Schwester hat er prinzipiell alles im Leben aufgegeben und er findet sich nun einer für ihn ungewohnten Welt wieder. Er ist sehr zivilisiert, wodurch er einen starken Kontrast zu den meisten Hauptcharakteren bietet, besonders er und Jayne geraten dabei gerne mal aneinander. Simon entwickelt im Laufe der Story außerdem eine Beziehung zu Kaylee.

      River Tam, gespielt von Terminator Star Summer Glau, ist mein Lieblingscharakter neben dem Captain und bekommt daher ihren eigenen Absatz. ^^ Sie war als junges Mädchen hochbegabt, woraufhin sie von der Allianz in eine spezielle Academy eingeladen wurde. Dort wurden mit ihr Experimente gemacht, um aus ihr eine perfekte Killerin zu schaffen. Sie ist nun paranoid schizophren und außerdem fähig, die Gedanken derer um sie herum zu "lesen". Sie ist extrem intelligent, aber nicht mehr in der Lage, ihre Emotionen zu kontrollieren, was sie unvorhersehbar macht. Da sie einigen hochrangigen Regierungsmitgliedern vorgestellt wurde, kennt sie aufgrund ihrer telepathischen Fähigkeiten die dunkelsten Geheimnisse der Allianz und wird deswegen nun von dieser gejagt, welche dabei sogar alle Personen, die mit ihr Kontakt hatten, gnadenlos umbringt. Allerdings redet sie meist nur vermeintlichen Unsinn, in den meisten Folgen sorgt sie daher auch eher für witzige Momente und einige Überraschungen. Der Film Serenity dreht sich dann aber um ihre Hintergrundgeschichte und zeigt, wozu sie kämpferisch in der Lage ist, im Nahkampf ist sie absolut tödlich und nahezu unbesiegbar. River nimmt am Ende als Co-Pilotin eine feste Rolle in der Crew ein. Anzupreißen ist auf jeden Fall hier die gelungene Performance von Summer Glau (wobei natürlich alle Schauspieler in der Serie einen wirklich fantastischen Job leisten). Wer Cameron in Terminator SCC gut findet, kommt um Firefly eigentlich nicht herum, Summer Glau ist auf jeden Fall ein guter Grund sich die Serie anzuschauen (im Gegensatz zu Terminator aber nicht der einzige :D).

      Auch gibt es eine Reihe von wiederkehrenden Charakteren (und markanten Nebencharakteren im Film), mit denen die Crew u.a. Geschäfte macht oder andersweitig zu tun hatte, wie z.B. Badger, Mr. Universe, Niska, Fanty und Mingo, Early oder Saffron.


      Das Schiff

      Die Serenity gehört zur Firefly Klasse und ist prinzipiell eine ziemliche Rostmühle. Aber eine Rostmühle, auf der sich die Mannschaft zuhause fühlt und welche von den Charakteren geliebt wird. Das Schiff besteht aus zwei Decks, das obere Deck beherbergt die Brücke, Crew Quartiere, Küche und Maschinenraum, das untere Deck umfasst die Passagierquartiere, Gemeinschaftsraum, Dusche, Krankenstation und einen riesigen Hangar, der als Lagerraum verwendet wird und der als Hauptausgang dient, wenn das Schiff irgendwo landet. Auch sind vom Hangar aus die beiden Shuttles erreichbar. Das Set in der Serie war basierend auf echten Blaupausen zusammenhängend in zwei Teilen gebaut, eins für jedes Deck, was für einen hohe Authenzität im Design gesorgt hat.


      Episoden

      • 01. Serenity (Pilot)
      • 02. The Train Job
      • 03. Bushwhacked
      • 04. Shindig
      • 05. Safe
      • 06. Our Mrs. Reynolds
      • 07. Jaynestown
      • 08. Out of Gas
      • 09. Ariel
      • 10. War Stories
      • 11. Trash
      • 12. The Message
      • 13. Heart of Gold
      • 14. Objects in Space


      Meine persönlichen Lieblinge sind hierbei "Jaynestown", "Out of Gas" und "Objects in Space", wobei alle Episoden mehr als sehenswert sind. Die inhaltliche Qualität der Folgen liegt auf einem Niveau, das bei anderen Sci-Fi Serien meist erst in den hinteren Staffeln erreicht wird. Das Team ist schnell eingespielt und die meisten Folgen weisen bereits deutliche Charakterentwicklungen auf, etwas was bei den meisten Serien am Anfang eher fehlt bzw. gemieden wird und verdeutlicht, welches Potential prinzipiell in Firefly gesteckt hat. Die Episoden sind zwar größtenteils nach einem wöchentlichen Format aufgebaut, aber es gibt eine leichte Rahmenhandlung und episodenübergreifende Entwicklungen. Ich könnte mir daher gut vorstellen, dass die Serie später ähnlich wie in Buffy größere Handlungsbögen aufgebaut hätte, die eine ganze Staffel überspannen.


      Serenity (Film)



      Der Film trägt den Titel "Serenity" und wurde eigentlich ausschließlich für die Fans der Serie gemacht. Die Handlung spielt ca. 2 Monate nach den letzten Ereignissen in der Serie und komplettiert die wichtigsten Handlungsstränge (auch wenn Joss Whedon gerne mehr in den Film gepackt hätte). Dabei spielt Serenity seine Karten sehr gut aus, der Fokus liegt voll und ganz auf River, ihrer Hintergrundgeschichte und ihren Geheimnissen, sicherlich der interessanteste offene Plot in der Serie. Ganz abstrakt gesehen wird die Handlung sogar aus den Augen Rivers erzählt, die durch ihre Fähigkeiten in der Lage ist, das Geschehen um sie herum zu erfassen, auch ohne körperlich anwesend zu sein, was durch einige Szenen und Schnitte sogar verdeutlicht wird. Eine weitere Problemstellung für die Hauptcharaktere stellt der langsame Zerfall der Crew dar, nachdem Inara und Book das Schiff verlassen hatten und nun auch Simon und River drohen, von der Bildfläche zu verschwinden. Ein wichtiges Thema für die Rahmenhandlung ist auf der anderen Seite die Schaffung eines Utopias, welches nicht ohne Konsequenzen bleibt. Ein Auftragskiller ohne Namen, der an eine perfekte Welt glaubt, wurde hierfür als Antagonist gewählt. Der Film ist vom Ton her wesentlich düsterer und ernster als die Serie, die Storyline wirkt auch ein wenig globaler, es wird aber deswegen nicht mit dem charmanten Wortwitz gegeizt, den es in der Serie gab, und der Fokus liegt nach wie vor auf den Charakteren, wodurch der Film auf dem bodenständigen Niveau der Serie bleibt. Es wird generell eine ziemlich gute Balance bewahrt. Für den Sprung auf die große Leinwand gibt es natürlich aber auch ein paar spektakuläre Actionszenen, u.a. eine Raumschlacht, wo sich die Serenity hindurchschlüpft. Bemerkenswert sind vor allem die Kampfszenen mit Summer Glau (ja, sie hat die Kampfszenen alle selbst gemacht), die ihre Ballettkünste in die Kampfchoreografie mit einarbeitet, was den Szenen einen besonderen Sinn für Ästhetik verleiht. Untermalt wird das Ganze von einem Soundtrack komponiert von David Newman, dessen Klänge es jedes Mal wieder schaffen, in bestimmten Szenen einem eine Gänsehaut zu verpassen. Auch Kameraführung und Beleuchtung sind absolut bemerkenswert und tragen enorm zur Gesamtästhetik des Films bei, ohne dabei zu übertreiben, wie es momentan stark in Mode ist. Es gibt keine 360° Bullet Time Sequenzen oder dergleichen, der Film schafft es mit einfachen Mitteln und einem geringeren Budget wirklich eindrucksvolle Bilder abzuliefern, was mich doch sehr fasziniert und gefesselt hat.

      Unter dem Strich hätte der Film eigentlich nicht besser werden können, er stellt den perfekten Abschluss für die Serie dar und ist ein Geschenk für jeden Firefly Fan. Man könnte sogar soweit gehen und sagen, dass es gut war, dass die Serie abgesetzt wurde, weil es sonst den Film wohl nie gegeben hätte. :D Joss Whedon hat den Film zwar so gemacht, dass keine Vorkenntnisse von Nöten sind, aber das Erlebnis steigert sich nochmal enorm, wenn man die Serie bereits im Voraus gesehen hat. Einfach weil man das Universum und die Charaktere bereits kennt und Letztere einem auch ans Herz gewachsen sind, was einem den Eintritt in den Film wesentlich erleichtert und man viele Dinge und Szenen auch ganz anders zu schätzen weiß als jemand, der die Serie und somit viele Hintergründe nicht kennt. Also, auch wenn man den Film bereits kennt, bietet es sich an, sich die Serie mal anzuschauen und danach ein zweites Mal den Film, wodurch sich das Gesamtbild von dem Film auf jeden Fall nochmal positivieren wird. Zumindest ging es mir so. Serenity hatte ich mir sogar zweimal direkt nacheinander angeschaut, ohne mich auch nur eine Minute lang zu langweilen, nur um mir den Film dann eine Woche später nochmal anzuschauen. Der Film versteht es, einem von der ersten Minute an in seinen Bann zu ziehen und lässt einem erst wieder los, sobald der Abspann über den Monitor flimmert. Und das ist etwas, was nur wenige Filme schaffen. Serenity hat sich bei mir auf jeden Fall sehr schnell als einer meiner absoluten Lieblingsfilme etabliert, ich habe mich echt in den Film verliebt, hehe. Wobei ich Serenity keineswegs auf eines der typischen hohen Podeste stellen will, der Film hat weder eine überepische oder überdramatische Story, noch hat er eine schwerwiegende moralische Botschaft zu bieten, noch treten in ihm große Weltstars auf, noch stellt Serenity in irgendeiner Form einen typischen gehypten Mega-Blockbuster dar. Aber genau das macht ihn so sympathisch und erfrischend. Es ist ein einfaches Sci-Fi Abenteuer mit einer cleveren Story, welches grandiosen schwarzen Humor und tolle Charaktere bietet, einen wirklich wundervollen Sinn für Ästhetik besitzt und einem mit dem traurigen Verlangen nach mehr zurücklässt. Aber warum selbst den Film in einem Satz zusammenfassen, wenn es Leute gibt, die dafür bezahlt werden?


      "Serenity führt Spezialeffekte vor, die es im Kinoweltraum schon lange nicht mehr gab. Es handelt sich dabei um geistreich geschliffene Dialoge, ambivalente Figuren und eine vernünftige Story. Man hatte es angesichts des Blockbuster-Schwachsinns aus dem All ganz vergessen: Es gibt tatsächlich intelligentes Leben da draußen."
      – Josef Engels, Die Welt



      Einer der Schlüsselmomente im Film



      Sequel

      Auch wenn ich sagte, dass der Film die Serie prinzipiell gut abschließt, ist ein weiteres Sequel nicht ausgeschlossen, allerdings steht dies momentan noch in den Sternen. Joss Whedon meinte, er würde gerne noch die Hintergrundgeschichte von Book erzählen und auch dem Kopfgeldjäger Early (aus der Folge "Objects in Space") eine weitere Rolle geben, inwieweit es jemals dazu aber kommen wird, ist recht fragwürdig. Ich persönlich bin auch der Meinung, dass es recht schwer werden würde, Serenity zu übertreffen. Wobei dies natürlich nicht unbedingt das Ziel sein sollte, ich schätze mal, dass wenn es einen zweiten Film geben wird, dieser wie ein Majora's Mask in eine völlig andere Richtung gehen würde. Dabei ähnlich wie in "Out of Gas" Flashbacks einzubauen wäre sicherlich eine gute Möglichkeit, auch Wash und Book wieder mit zu integrieren. Interessant wäre natürlich auch, die Crew in mehreren Jahren zu sehen, z.B. wie sich eine River entwickelt hat, deren Geisteszustand sich nach Miranda ja verbessert hatte. Was genau der Inhalt eines Sequels aber sein könnte, ist sicherlich eine interessante Fragestellung für diesen Thread. (Damit der Thread sich hier nicht nur auf Schwärmereien meinerseites und zerreißender Kritiken anderer beschränkt. :D)


      Fazit

      Nun, zum Schluss kann ich nur noch sagen, dass in Sachen TV Serien Firefly für mich mit ganz oben hinter LOST steht, wobei sich die zwei Serien absolut nicht vergleichen lassen. Firefly hat prinzipiell aber alles, was mir initial an One Piece gut gefallen hat, nur in wesentlich konzentrierterer Form (und nicht so albern). Sowohl in Firefly als auch in One Piece geht es um eine Gruppe von knapp 10 komplett unterschiedlichen Charakteren, die alle ihre markanten Macken aufweisen und auf einem Schiff zu einer großen Familie zusammenwachsen, die sich zwar untereinander gerne stichelt, aber die auch immer füreinander einsteht. River nimmt hier prinzipiell die Rolle einer psychotischen Nico Robin ein und die Allianz übernimmt die Rolle der vermeintlich guten Weltregierung, während der Film "Serenity" in gewisser Hinsicht der Water 7 / Enies Lobby Arc des Ganzen darstellt, sprich das Highlight. Das Ganze ist natürlich wesentlich kompakter, d.h. es kommt ohne Thriller Bark, Impel Down oder albernen Kämpfen aus. :D (Wer aber One Piece jetzt hauptsächlich wegen der Shonen Kämpfe mag, für den wird natürlich meine aufgestellte Analogie hier eher weniger greifen.) Wie auch immer, für mich stellen Firefly und Serenity einer der wenigen Must-Have-Titel in meinem DVD Regal dar (wobei ich kein DVD Regal habe, eher mehr ein DVD Schubfach, was nur beweist, wie wählerisch ich bin xD), es ist auf jeden Fall etwas, was man sich immer mal wieder gerne nochmal anschaut. Besonders der gelungene Film hat es mir dabei angetan, wie ihr vielleicht gemerkt habt.


      Als Abschluss gibt es noch eine Hand voll Youtube Videos, damit ihr euch noch einen besseren Eindruck machen könnt. Als Erstes den recht hübschen Trailer von Serenity. Dann die "R. Tam Sessions", Videoaufzeichnungen von psychologischen Sitzungen mit River, die als eine Art Teaser zum Film "Serenity" gedacht waren. Hier kann man sich schon mal einen guten Eindruck von Summer Glau machen. Zum Schluss dann noch eine witzige Szene aus der Serie.

      Serenity Trailer


      R. Tam Sessions


      Szene aus "The Train Job", 300 Style :D


      Diverse Links:
      Firefly (Wikipedia)
      Firefly (IMDB)
      Serenity (Wikipedia)
      Serenity (IMDB)
    • Den Film, Serenity, hat es vor ein paar Monaten mal wie angesprochen im Free-TV gespielt. Nachdem ich den 1. Trailer von RTL sah, freute ich mich sehr auf den Film, jedoch verpasste ich ihn zuerst. Erst in der selben Nacht sah ich ihn dann.
      Er mag jetzt nicht revolutionär sein, aber die Dinge die er macht, macht er richtig und gut. Er wirkt nicht so überzogen wie manch anderer Hollywood Blockbuster. Besonders am Film sind eben die FX. Mir sagten auch die Schauspieler sehr zu. So kennt man doch, ich zumindest, einige von anderen Produktionen.

      Im Grossen und Ganzen richtig gut. Die Serie hab ich zwar bisher noch nicht gesehen, aber werde es bei Gelegenheit tun. Immerhin gibt es heutzutage wenig SciFi-Western und noch weniger Gute.
      Ad Astra Per Aspera
    • Ja, wie schon im falschen Thread angesprochen^^, momentan bin ich mit Firefly fast durch, also gibts vielleicht nochmal ein Statement von mir, wenn ich fertig bin.

      Aber jetzt kann ich ja auch mal etwas ausführlicher werden (btw Tourian, das ist ein s.e.h.r. langer Einführungspost, ganz schön viel Mühe!^^).
      Nur mal ein paar Beispiele, was mich an den Figuren/ den Charakteren sehr beeindruckt hat, weil es eben so untypisch für unser glattgelutschtes all-day Fernsehen ist:

      Der Captain Mal Reynolds. In einer anderen Serie wäre dieser Schauspieler vielleicht nicht der Captain gewesen. Er hat kein Gewinner-Gesicht, keine Muskelpakete und alt und weise sieht er auch nicht aus. In der Serie ist nichtmal seine Frisur besonders shiny. Aber er ist Captain hier, und sobald er den Mund aufmacht mit seiner zynischen Art und einer Obercoolness vom Herrn, muss man ihn ins Herz schließen. Er hält die Crew zusammen und (das gilt gleichsam für alle Crewmates) er erledigt auch die dreckigen Jobs selbst. Wo in anderen Filmen erstmal lange craptalk mit dem Gegner betrieben wird, schießt er einfach (oder siehe letztes Video).
      Kaylee, ok Hände hoch wer schonmal einen weiblichen Mechaniker in Film und Fernsehen gesehen hat. Normalerweise ist das der ölverschmierte, dicke Bärtige. Gut, es gab Torres von Voyager, aber wenn ich jetzt mal gemein bin würde ich sagen, die musste ja die ganze Zeit nur auf irgendwelche Knöpfe drücken und ab und zu durch enge Röhren kriechen, da gibts keine Schmiere und kleine Feuerchen, die man kurz mal löschen muss. Dazu ist Kaylee zwar der ewige Strahlemann, absolut, auf der anderen Seite aber (so wie ebenfalls die ganze restliche Crew) vollkommen offen gegenüber Sex, was ihrem Charakter eine interessante Beinote gibt. Überhaupt muss man sagen, dass Sex als normale Sache recht häufig und unkompliziert thematisiert wird, sehr untypisch für eine amerikanische Fernsehserie.
      Jayne Cobb ist zwar eine Anhäufung von Stereotypen, aber man kann nur grinsen, wenn man ihn sieht. Er ist herrlich strunzdumm, was sehr schön in "Out of Gas" zu sehen ist. Selber hält er sich natürlich für ziemlich clever. In "Jaynestown" steht er ebenfalls sehr lustig im Fokus und zeigt schließlich auch eine andere Seite von sich.

      Dazu die Sprüche aller miteinander. Das kann man gar nicht wiedergeben, wer da auf wem im Spaß rumhackt, wer wessen Sidekick ist, wer sich mit wem einen konstanten Abtausch gibt, oft nur in nuscheligen Wortfetzen und ab und zu etwas chinesisch, bzw. mandarin dabei.
      Und die Charaktere haben sich in diesen paar Folgen wirklich schon sehr gut eingespielt und siond gut ausgearbeitet. Gut, der eine oder andere ist noch etwas blass, aber das kann man nach 14 Folgen nicht erwarten. Im Gegenteil (das wiederhole ich gerne meine Vorredner), in den vielen Serien ist so ein Ausbau erst viel später festzustellen.

      Vom Setting her gut fand ich
      Die Reavers:
      Wie fast alle hab ich den Film zuerst gesehen, aber ich finde die Erklärung aus der Serie (die natürlich nur auf der Unwisenheit der Protagonisten beruht) gar nicht schlecht, Menschen, die einfach verrückt wurden angesichts der Weite des Weltraumes. Ihre Schiffe und ihr Auftreten sind auch toll inszeniert, die Schiffe stoßen mehr Rauch aus als ein Fabrikschlot, sie sind dreckig, zerbeult, haben Leichen auf ihrem Bug aufgespiekt und ihr Reaktor läuft konstant überhizt, weshalb alles verstrahlt ist.

      Die Kamera:
      Wo wir grad bei Reavers und großen Außenaufnahmen sind, ich fand die Handkamera gut. Leicht verwackelt, wenn man reinzoomt verliert man das Objekt kurz aus dem Fokus und muss die Schärfe neu justieren, es ist also als ob selbst die Kaamera aus diesem Universum stammt. Man kann es mit wackeligen Handkameras übertreiben, bei so mancher Serie hab ich schon einen Knall bekommen, wenn die Kamera vor lauter Wackeln und zoomen nicht stillhielt, aber hier ist es astrein im Lot.

      Serenity:
      Auf den ersten Blick keine wirkliche Schönheit, aber auf den zweiten definitiv. Schrotthaufen-Schiffe sind sowieso die besseren. So startet der Film denn auch so ziemlich damit, dass beim Eintritt in die Atmosphäre ein Stück der Außenhaut von Serenity abplatzt. Daraufhin gibt es "einige Turbulenzen und dann... werden wir explodieren."


      Bei Wikipedia hab ich außerdem gelesen, dass es ein Comic von Serenety gibt, dass die Handlung zwischen der Serie und dem Film erzählt. Hab es aber noch nicht gelesen oder mich umgeguckt, ob das zu kriegen ist. Könnte aber ebenfalls interessant sein.
      Ein Klavier, ein Klavier!
    • Cailon schrieb:

      Bei Wikipedia hab ich außerdem gelesen, dass es ein Comic von Serenety gibt, dass die Handlung zwischen der Serie und dem Film erzählt. Hab es aber noch nicht gelesen oder mich umgeguckt, ob das zu kriegen ist. Könnte aber ebenfalls interessant sein.

      Ich habe zumindest den ersten Comic "Those Who Left Behind" gelesen und war davon weniger angetan, es fehlt hier halt deutlich die Magie, welche Schauspieler ausmachen (ist natürlich logisch). Nathan Fillion soll auch recht angepisst über den Comic gewesen sein. Interessant war von der Story her auch nur, dass die Hands of Blue ums Leben gekommen sind, was erklärt, warum es im Film einen neuen (und interessanteren) Auftragskiller gab.

      Im Oktober letzten Jahres ist dann auch eine zweite Comic Serie gestartet, "Better Days", wo die Crew nach einen profitablen Job in Geld schwimmt und es sich gut gehen lässt. Hört sich zumindest von der Story her ganz witzig an. Dann soll noch eine Comicserie, welche die Hintergrundstory von Book erzählt, geplant sein.

      Aber generell kann der Comic nicht den Charme der Serie und des Films wiedergeben, ist zu gewissem Grade ja auch klar. Aber ich bin auch kein großer Fan von amerikanischen Comics, weswegen ich diesen auch oben in meiner recht ausführlichen Einführung ins Franchise nicht erwähnt habe. xD'


      Ansonsten kann ich mich nur deinen Ausführungen hier anschließen und dir noch viel Spaß mit den restlichen Episoden wünschen (insbesondere mit "Objects in Space", mein persönlicher Favorit). Scheinbar habe ich ja für dich einen ganz passenden Zeitpunkt für diesen Thread gewählt. ^^
    • Ach ja Firefly, gehört definitiv auch zu einen meiner absoluten Lieblingsserien und ich finde es ja schon lustig, ich lese mir das durch was Fierce geschrieben hat (btw, das nenne ich doch mal eine gelungene Threaderöffnung, Kudos von mir ^^), lese "Jaynestown" und schon fällt mir dieses einfach zu geile Lied über Jayne ein, dass der alte Typ in dieser Bar gespielt hat. Tja, jetzt geht mir das Lied nicht mehr aus dem Kopf und im Endeffekt bin ich auch etwas schockiert, dass mir die Melodie und zumindest der Text des Refrains sofort wieder in den Kopf kamen, obwohl es mindestens ein halbes Jahr her ist, dass ich mir Firefly angesehen habe. Zeigt aber auch, wie sich Teile der Serie in mein Hirn gebrannt haben.

      Wie auch immer, im Gegensatz zu Fierce bin ich nicht über den Film zur Serie gekommen, na gut, das ist so nicht ganz korrekt, es war indirekt über den Film. Ich wollte mir den Film eigentlich anschauen, wusste aber auch von der Existenz der Serie, ihrem vorzeitigen Ende und das viele der Meinung waren, dass Firefly eine extrem gute und vielversprechnde Serie war. Also hab ich mir einfach mal den Piloten reingezogen und was soll ich sagen, nach fünf Minuten war ich schon sehr positiv angetan und nach 10 Minuten hatte die Serie mich. Nun gut, das war aber auch nicht so schwer, wenn man bedenkt, dass ich ohnehin einen Faible für Sci-Fi-Western habe und dieses Konzept bei Firefly einfach grandios umgesetzt wurde.

      Joar, ich weiß jetzt auch nicht so wirklich was ich noch sagen soll, was Fierce nicht schon in irgendeiner Form angesprochen hat. Prinzipiell kann ich da nur zustimmen, eine geniale Kombination extrem verschiedener Charaktere, wobei jeder der Crew wirklich seinen eigenen Charme hat, angefangen bei Mal, über Wash, Kaylee, natürlich Jayne und nicht zu vergessen River. Ich muss da Fierce auch wirklich recht geben, gerade die beiden zuletzt genannten sind einfach klasse, wobei ich aber eher der größere Jayne-Fan bin, als der von River.^^ Allerdings kann man trotzdem nicht genug betonen, was Summer Glau für einen überaus guten schauspielerischen Job gemacht hat. Hinzu kommt dann eben noch dieser geile trockene Humor, bei dem es mich regelmäßig weggehauen hat und der ein essentieller Teil des Gesamtskonzeptes ist. Btw, komprimiert hat man das ja am Anfang des Films, diese ersten 2 Minuten an Board der Serenity nach der kleinen Einführung über Rivers Flucht, zu geil.^^ Aber auch Jaynes Satz über Grananten, den ich inzwischen als Signatur habe, hat einfach was und das Gute ist, man kann ihn bei vielen Alltagssituationen benutzen. xD
      Ansonsten eben noch eine Schönheit von Schiff und ein mE außerordentlich gut gelungener Soundtrack sowohl im Film als auch in der Serie, was will man also mehr.^^

      Im Endeffekt bin ich nur etwas hin- und hergerissen zwischen der Enttäuschung, dass die Serie nach nur einer Staffel abgesetzt wurde, obwohl da noch so unglaublich viel Potential drin steckte und dem Fakt, dass es ohne dem Ende der Serie diesen grandiosen Film nicht gegeben hätte, der noch dazu Firefly zu einem klasse Gesamtwerk macht.

      Tja, das Schreiben dieses Beitrages hat jetzt doch wieder die Lust geweckt mir Firefly noch einmal zu geben, ist ja doch schon etwas her, seit ich mir die Serie angeschaut habe.^^
      Ach ja, weil mir der Song ohnehin gerade nicht aus dem Schädel geht, hier mal Adam Baldwins Tribut zu "Hero of Canton".
      Masturbating Bums are bad for Business.
    • Firefly ist wirklich eine sehr feine Serie, vorallem der z.T. wirklich absolut böse Humor, der allen vorran vorrangig vom Captain ausgeht sagt mir doch wirklich ungemein zu, wenn ich da allein an die von TT gepostete Triebwerksszene denke... einfach herrlich. ^^

      Vorallem die Tatsache, dass die Serie ja nicht gerade politisch korrekt und zum Teil moralisch eher fragwürdig ist, ist ja schon ein recht mutiger Ansatz der Produzenten, aber genau diese beiden Punkte könnten mitunter ein Grund für Fox gewesen sein, der Serie keine Gnadenfrist zu verschaffen, sondern direkt nach schon 14 Episoden abzusägen, wirklich schade, sagtmir die Kombination aus Western und SciFi doch wirklich zu, auch wenn Firefly soundtrackwise nicht mit Serien á la Cowboy Bebop konkurrieren kann, da hierfür der OST streckenweise recht schmalzig und abgedroschen wirkt.
      Auch das Waffendesign ist mir ein wenig zu sehr an das Design der Waffen aus der guten Cowboy & Indianer-Zeit abgelehnt.
      Aber gut, beides sind Kritikipunkte, die man im Grunde auch vernachlässigen kann, da sie nicht wirklich ausschlaggebend bei der Bewertung des gesamten Produkts sind.
      Übrigens muss ich hier auch Cailon ztustimmen, diese Stille im All gefällt mir wirklich mehr als gut, ein Pluspunkt in Punkto Realismus, gibt's bei SciFi-Serien ja leider selten (also diesen speziellen Punkt).

      Dann wäre da natürlich noch Serenity, war im Übrigen auch meine erste Begegnung mit dem Firefly Franchise, fande den Film beim damaligen schauen im Kino ja ziemlich schlecht, was aber ganz einfach daran lag, dass einem die Zusammenhänge und die Mythologie erst durch das Schauen der Serie richtig ersichtlich werden, habe Serenity jetzt nochmals geschaut, nachdem ich die Serie gesehen habe, und war dann doch wirklich positiv von diesem angetan, auch wenn ich den Film im Vergleich zur Serie recht entschärft finde, was Moral & Political Correctness angeht, er hätte hiuer ruhig ein wenig bissiger sein können, nichtsdestotrotz ein solider Film, der sich aber erst durch die Serie gegenüber anderen Filmen in diesem Genre behaupten kann.




      „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“





      Friedrich Wilhelm Nietzsche



    • Cheeno schrieb:

      Dann wäre da natürlich noch Serenity, war im Übrigen auch meine erste Begegnung mit dem Firefly Franchise, fande den Film beim damaligen schauen im Kino ja ziemlich schlecht, was aber ganz einfach daran lag, dass einem die Zusammenhänge und die Mythologie erst durch das Schauen der Serie richtig ersichtlich werden, habe Serenity jetzt nochmals geschaut, nachdem ich die Serie gesehen habe, und war dann doch wirklich positiv von diesem angetan [...] ein solider Film, der sich aber erst durch die Serie gegenüber anderen Filmen in diesem Genre behaupten kann.

      Hinzu kommt noch das typische Synchronisationsproblem, ich gehe mal nicht davon aus, dass du den Film damals im Kino im Original gesehen hast. Firefly lebt einfach von seinen markanten Dialogen, von denen sich natürlich vieles nicht ins Deutsche übersetzen lässt, ohne dass dabei der Großteil des Charmes verloren geht. Die Synchronsprecher stecken hier einfach nicht dieselbe Liebe in die Wortwahl und Betonung, wie es die Schauspieler tun. Hinzu kommen dann noch die weniger passend gewählten Stimmen, z.B. Simon wird ohne Witz vom Sprecher von JD aus Scrubs synchronisiert, das lässt den ganzen Charakter irgendwie total lächerlich wirken. Auch wird natürlich der Fakt untergraben, dass in der Zukunft nur noch Chinesisch und Englisch gesprochen wird, anstatt dessen hat man jetzt Deutsch mit pseudocoolen Englischeinlagen (was ich ja überhaupt nicht leiden kann), weil die Synchronisation zu faul war, sich Übersetzungen für "shiny" oder "Wave" einfallen zu lassen. Dasselbe gilt für spezielle Wortwahl oder Formulierungen, die man eben nur in dieser fiktiven Zukunft des Films so vorfindet, einfach weil sich die Sprache in 500 Jahren ein wenig entwickelt hat. Im Deutschen wurde das natürlich völlig ignoriert. Als Abschluss gibt es dann noch die typischen Synchronisationsprobleme, die man immer hat, z.B. dass die drübergesprochenen Stimmen alles an SFX und Musik völlig übertönen und damit gerne mal die Atmosphäre ruinieren. Ich habe mir vor Kurzem mal die deutsche Tonspur auf der DVD angetan und Serenity kam mir damit einfach nur total dumpf vor, kein Wunder, dass er mir damals im Free TV nicht sonderlich in Erinnerung geblieben ist. Wie gesagt, es fehlt hier einfach der Charme des Originals.

      Das ist natürlich aber ein Problem, das auf so ziemlich alles in TV und Kino heutzutage zutrifft, schon klar, aber Firefly trifft es eben nochmal stärker, weil hier einfach sehr großer Wert auf gekonnten Wortwitz, geschliffene Dialoge und auch Betonung gelegt wird. Ein Terminator SCC kann ich mir hingegen aber problemlos auf Pro7 anschauen, was jetzt nichts damit zu tun hat, dass es besonders gut synchronisiert wurde, sondern einfach weil es dort nicht wirklich stört, selbst wenn sie Cameron die Stimme von Arnold Schwarzenegger geben würden. Die Dialoge sind dort so oder so hohl. xD

      Um mal auf den Punkt zu kommen, das Gesamtbild des Films ändert sich gravierend durch bestimmte Faktoren. Schaut man sich den Film mit Synchro und ohne die Serie gesehen zu haben an, kann es durchaus passieren, dass der Film recht bescheiden wirkt. Es empfiehlt sich dann dem Film nochmal eine zweite Chance zu geben, natürlich mit entsprechend geänderten Faktoren.



      PS: Ich finde eigentlich nicht, dass der Film gegenüber der Serie "recht entschärft" wurde, was Moral und politische Korrektheit betrifft. Okay, es werden keine Leute ins Triebwerk gekickt, aber ansonsten habe ich eigentlich keinen Biss vermisst. Es fehlen natürlich ein paar Dinge, auf denen gerne in der Serie rumgeritten wurde, aber ich empfand das auch nirgendswo als notwendig.
    • Wie ich mal im Chat erwähnte, hatte ich den Film Serenity im Kino gesehen. Irgendeinen Film wollte ich als Vorpremiere sehen und der lief halt im Doppel-Pack mit Serenity. Da ich so quasi für beide Fime bezahlt hatte, schaute ich mir auch beide an. Witzigerweise weiß ich heute nicht mal mehr welcher der andere Film war, da Serenity letztenendes einfach um Längen besser war. Außerdem fand ich Summer Glau so toll, auch wenn ich ihren Namen da noch nicht kannte. xD

      Den Titel hab ich mir sofort gemerkt und mir später auf DVD gekauft. Von der Existenz der Serie wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts, fand den Film aber auch allein absolut shiny.
      Eine Stelle die mir immer im Gedächtnis bleiben wird ist. "Willst Du vielleicht das Kommando übernehmen?!" - "Ja!" - "Äh... naja, das geht nicht..."
      Dieses "Äh... naja, das geht nicht..." hatte ich mir rausgeschnitten und als Sound für Windows-Fehlermeldungen genommen.
      Ist gleich viel amüsanter, wenn man zB eine Datei löschen will, die noch in Benutzung ist und ertönt: "Äh... naja, das geht nicht..." xD

      Von dem Film erzählte ich dann auch einer Freundin, die sich einige Zeit später den Film aus der Videothek auslieh und mir nachher mitteilte, dass sie dort auch die Serie dazu gesehen, von der ich gar nichts wusste. xD
      So kam ich dann auch zu Firefly.

      Da ich den Film schon kannte und dann erst die Serie kennenlernte war es ähnlich wie mit Flashbacks bei LOST. Man kennt die Charaktere so grob, aber ihre Vorgeschichte erfuhr ich erst später durch die Serie. Dabei hatte vor allem Jayne eine sehr interessante Entwicklung durch gemacht.

      Über eine Fortsetzung in Form von Filmen würde ich mich sehr freuen. Da kann FOX zumindest nix verhunzen. Zu sehen was aus den Charakteren geworden ist gepaart mit Flashbacks die noch unerzähltes beleuchten wäre sicher sehenswert.
      Auch eine Umsetzung der Comic-Geschichten in Form von Filmen wäre fein, denn US Comics haben es mir nicht so angetan.
      Freut mich aber zuhören, dass die Serie noch nicht gänzlich tot ist. Vielleicht lese ich mir die Comics ja mal durch, aus reiner Neugier. xD
    • Mittlerweile bin ich ja auch stolzer Besitzer der Serie und des Films und kann stellenweise nochmal direkt die Synchro vergleichen. Geht gar nicht. An sich ist die Synchronisation ok, sie haben getan was sie immer tun und es ist in Ordnung, aber dieser Film/ Serie lebt eben einfach von der Sprache.

      "Shiny, lets be bad boys"// "Shiny, dann lasst uns mal ganz böse Jungs sein"
      "That part'll happen pretty definitely"// "Das ist etwas das auf jeden Fall passieren wird", das geht einfach nicht. (das war beides aus dem Film)
      Oder an dem Dialog aus Objects in Space "Are you alliance" - "Am I a lion?", daran kann ein Übersetzer nur verzweifeln. Es ist manchmal einfach zu geil auf englisch, wie man sich das nur alles ausdenken kann.
      Zudem hat gerade Jayne, der ja im Original eine extrem männliche Stimme hat, in der Synchro eine 08/15 Stimme, die sein ganzes Wesen gar nicht richtig rüberbringt. Einzig gut ist die Synchro oder eben Untertitel wirklich fürs verständnis, denn zumindest mir wars unmöglich immer alles zu verstehen. Als ich in der Serie dann drinsteckte, ging es und ich verstand das meiste, nur eben nie alle Witze. Aber gerade bei der ersten Folge bin ich wirklich nur so mitgeschwommen, wusste einigermaßen worum es geht, aber mehr nicht.


      Zum Film: gerade die ertsen 15 Minuten kann ich mir immer wieder angucken, die sind mE einfach toll gemacht. Zuerst haben wir, wenn man das Universallogo mitzählt, 5 Erzählschichten, die gut ineinander verschränkt sind und in die jeweils toll übergeleitet wird. Anfangs wird knapp und kurz in das Serenity uniersum eingeführt, aber statt einer lahmen Geschichtsstunde-szene mit Stimme aus dem off, entpuppt sich dies als Unterricht. All dies entpuppt sich dann als Traum von River, wir sehen Simon im Labor und hier muss man jeden Satzfetzen für wichtig nehmen, nur so erscheint es einem logisch, wie später aus der fragilen River eine Kampfmaschine werden kann. Dann die Flucht, aber auch hier kein langes Trara oder eine unglückliche Überleitung auf das Jetzt, sondern plötzlich stellt sich alles nur als Aufzeichnung heraus. Diese Schichten-sache einfach nur gut.
      Zweite große Szene, das wunderbare Serenety-theme und das Schiff wird vorgestellt, sehr schick. Dann der lustige Cut auf die Brücke und es folgt eine Szene, in der alle Crewmitglieder nacheinander vorgestellt werden, jedesmal braucht es nicht viel, aber alle werden charakterisiert. Das beste daran ist, dass da über 4 Minuten alles ein Take ist, wo sieht man sowas heutzutage noch? (wie oft sie das wohl gedreht haben). Krassestes Gegenbeispiel wäre doch der Anfang von "Ein Quantum Trost", wo die Schnitte schneller als im Sekundentakt kommen.
      Natürlich wird in der Szene auch das Set vorgestellt und man kann durch das ganze Schiff mitlaufen, weiß also sofort ungefähr, wo alles ist und wie es jeweils zusammenhängt.
      Insgesamt würde ich sagen hat er es geschafft, einerseits die Fans zu bedienen, aber andererseits auch ein Stand-Alone Film zu präsentieren.


      Die Serie, man kann finde ich die Folgen nicht durchklicken und nach den coolsten Momenten suchen, das wirkt nicht. Eine Folge wirkt immer nur als ganzes und diese Komposition hergestellt zu haben ist schon eine Leistung. Man kann kaum die Lieblingsfolgen aufzählen, schneller ginge es da wohl, die Folgen zu nennen, die einem nicht so gut gefallen haben. So richtig schlechte Folgen gab es gar nicht.
      Die Frage ist natürlich, ob wir diese Qualität auch gehabt hätten, wenn Whedon und sein Team nicht ständig gegen den Abbruch hätten anschreiben müssen. Aber das werden wir wohl nie erfahren, so bleiben uns 14 super Folgen.
      Nur nochmal kurz zu den Charakteren, wo ich gerade unten über Jewel Staite geschrieben habe, ich finde die Rollen sind den Schauspielern allesamt wirklich auf den Leib geschrieben, ich kann sie mir kaum mehr in anderen Rollen vorstellen.;)

      Die Comics hab ich jetzt zum Teil gelesen. "Those Left Behind" ist wirklich nicht der Knüller, irgendwie kommt es nie richtig in Fahrt und wenn es droht in Fahrt zu kommen, wird die Szene gewechselt oder das Comic ist schlicht zuende. Es gibt lediglich ein paar Überleitungen zum Film, was zB mit den Blue Hands geschehen ist.
      Von "Better Days" hab ich bisher nur Teil eins gefunden, der immerhin etwas besser anfängt (aber auch nicht auf Niveau der Serie). Dort sind sie ja plötzlich reich, weil mal alles gut lief. Ich dachte, von diesem Geld kaufen sie sich das Hovercraft, aber das haben sie schon zu Beginn des Comics.


      Zum Schluss noch etwas OT bashing. Neulich hab ich mal wieder bei Stargate Atlantis reingeguckt, da wird man ja blöd bei. Wenn ihnen nichts mehr einfällt, dann besuchen sie mal wieder einen Planeten, der gerade im europäischen Mittelalter steckt oder manchmal auch in der Industrialisierung oder im ersten Weltkrieg. Zufällig, wie gleich das immer abläuft, muss das Schicksal jedes Planeten sein, Mittelalter, Industrialisierung, Erster Weltkrieg. Dann verkaufen sie ihnen ein paar MGs, pumpen etwas Blei in die Bösen und haben wieder einen Kontakt hergestellt, nebenbei beehren uns auch ein paar billige CGI Effekte, a.k.a. die hochmodernen Antikerwaffen. Auch die Charaktere dümpeln nur so dahin, es gibt keine Entwicklung. Übrigens spielt Jewel Staite (Kaylee) da mit, aber ich kann sie immer nur als Kaylee sehen.^^
      Solche Serien ohne Hirn und Verstand gehen da in die X-te Staffel und haben ein Mordsbudget. Firefly wird abgesetzt, auch der Kinofilm hat sein Geld ja erst wieder in den DVD Verkäufen rausgeholt. Da sieht man mal, dass das Volk doch nur die billige Massenware will und auch bereitwillig geliefert bekommt. Ist natürlich alles nicht der Untergang des Abendlandes, aber schon wirklich bezeichnend.

      To cut a long story--- even longer, hier noch ein edit^^:
      Ich hab jetzt die Folgen nochmal mit Untertitel und zum Teil auf deutsch gesehen und muss gestehen, dass ich den Übersetzern gerade bei der oben erwähnten Szene "Are you Alliance?" - "Am I a lion?!" Unrecht getan habe, die Umsetzung mit Allianz- Ambulanz war gar nicht schlecht.
      Allgemein aber können imo die Synchronsprecher auch in der Serie nicht den ganzen Zauber und das ganze Spiel der Darsteller wiedergeben. Es ist solide und auf gewohntem Standard, aber das darüber Hinausgehen ist es eben, was Firefly ausmacht (Serenity ist da vielleicht schon wieder ein bisschen überzeichnet im Vergleich, muss aber auch Kino sein, nicht TV). Firefly ist fast lebendig.
      Neulich hab ich mal wieder eine Folge Enterprise geguckt (Cpt. Archer), dort strotzen sie alle nur so vor Selbstvertrauen, sie wissen immer, was zu tun ist und stehen ihrem außerirdischen Gegenüber immer fest Aug in Aug gegenüber, wenn sie eine Drohung aussprechen, Menschen, denen nie das Wort auf der Zunge liegt aber nicht rauswill, die nie äh sagen oder kleine Witzchen reißen, deren Schiff glänzt und die Gänge sind gefegt, die selbst im Angesicht des Todes einen kühlen Kopf bewahren.
      In Firefly sehen wir nicht solche Übermenschen, die 10 Jahre Starfleet Academy hinter sich haben. Hinter ihrer harten Fassade ist immer der weiche Kern sichbar, sie sind in vielen Dingen unsicher und tun die Dinge eben, weil sie getan werden müssen, nicht weil sie Helden sind. Aber die Leute wollen nunmal Helden sehen. Leute, die sich ihrer Sache immer 100%ig sicher sind, Gesellschaften, in denen die Befehlskette stimmt und so. Andererseits kann man nach einer Firefly Überdosis diese ganze Helden- und Ernsthaftigkeit nicht mehr richtig ernst nehmen.^^
      Ein Klavier, ein Klavier!

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    • @Cailons Edit:

      Geht mir aber auch so, nach Firefly kann ich die in strahlender Uniform glänzenden Sternenflottenkapitäne, coole Stargate Kommandanten oder allwissende Jediritter nicht mehr sehen. Firefly hat mir auch voll und ganz die Lust auf den neuen Star Trek Film genommen, wenn ich da allein die Vorschau von sehe: "Dein Vater war für 10 Minuten Raumschiffkapitän und hat 400 Menschen das Leben gerettet. Du kriegst das besser hin." Bäääh, wie soll man sich damit identifizieren? Als Kind fand ich das ja noch alles ganz toll, aber man kommt langsam ja dann doch in das Alter, wo das Leben bodenständige Bahnen annimmt und man sich auch weniger mit solchen Übermenschen, die vielleicht einer von 10 Millionen darstellen, identifizieren kann. Die Charaktere in Firefly hingegen sind normale Menschen (mal abgesehen von River und Simon, die überdurchschnittlich intelligent sind), die vollkommen am Boden geblieben sind. Menschen wie wir, die sich nun in einer auch recht bodenständigen Sci-Fi Umgebung wiederfinden. Ohne Zeitreisen, ohne Überlichtgeschwindigkeit, ohne mordsmoderne Raumschiffe und ohne Aliens. Menschen, die auch Fehler haben und machen und sich einfach durch den Alltag (als Kleingauner xD) schlagen. Man fühlt sich als Zuschauer sofort als Teil dieser Familie, als stiller, beobachtender Passagier, man kann sich einfach komplett in diese Lage hineinversetzen. Und das ist das, was Firefly (neben vielen anderen Faktoren) so sympathisch macht und von anderen Science Fiction Serien in dem Format abhebt.

      Umso mehr kann man dieser Serie daher nur hinterhertrauern, aber die Hoffnung auf einen zweiten Film steht ja zumindest noch.
    • Nachdem ich jetzt den neuen Star Trek Film (ST) gesehen hab, kann ich das nur nochmal betonen. Es ist schon nervig, wie du sagst. Man kann es nicht ernst nehmen, sich nicht damit identifizieren. Die komplexen Pläne, die in wenigen Minuten ausgeheckt werden, funktionieren reibungslos, weil der Bösewicht sich genau wie vermutet verhält und alle sausen da mit einer "Hell yeah" Attitüde im Weltraum herum, als ob sie wüssten, dass sie Franchise-Figuren sind, die per se nicht sterben können.
      Natürlich will ich auch nicht das komplette Gegenteil, einen auf sozialer Ebene eher Versagenden, wie der Scrubs Hauptdarsteller, der ein ziemlicher Loser wäre, wenn er seine Rückschläge nicht mit dem Zuschauer auf lustige Weise (mit-)teilen würde. Aber so ist nunmal nicht das echte Leben, dass man beim Versagen noch cool sein kann. Da sieht man wieder, dass das Schreiben "wirklicher", menschlicher, glaubwürdiger Charaktere gar nicht so einfach ist.

      Ein zweiter Film, naja aber wenn, dann leider ohne Ron Glass und Adam Tudyk (es sei denn, sie machen ein Paralleluniversum auf xD), das ist auch schade. Die komplette Crew gibts wohl nicht nochmal...



      Ich muss auch sagen (wohlwollend ausgedrückt), dass Firefly's Machart einigen Impact auf das Genre hatte (und hart gesagt, dass J.J. Abrams sich da einiges abgekupfert hat).

      - Zum Beispiel das Filmen mit der Steady Cam, also Handkamera, kommt sehr oft bei ST vor, in Dialogen wie in "brenzligen Situationen"
      - Steady Cam und freier Zoom bei Außenaufnahmen, auch ein Ding, dass eindeutig Whedon "wiederentdeckt" hat (er hats nicht erfunden, man sieht das oft in alten, billigen KungFu Streifen, aber Whedon hat es nicht ganz so trashig aussehen lassen - wobei ein letzter Rest Trash natürlich gewollt und erhalten wurde). In ST ist das besonders deutlich zu sehen, als sie den Weltraumsprung zu der Bohrerplattform absolvieren.
      - Im Zuge des freien Zooms, dass man das Objekt kurz aus dem Fokus und aus dem Bildmittelpunkt verliert und die Kamera nun scheinbar manuell erst wieder auf die neue Schärfe eingestellt und aufs Objekt zentriert werden muss
      - das Filmen mit alten Filtern. Whedon hat nicht die top notch Filter verwendet, sondern ältere, weshalb man noch schöne alte Lensflare Effekte in Firefly zu Gesicht bekommt. Auch bei Innenaufnahmen sieht man öfter einen Halbkreis aus Regenbogenfarben. In ST schimmert nun beinahe ständig irgendein Lichtreflex über das Bild, besonders oft ein blauer am unteren Rand. Hier muss ich aber zugestehen, dass diese Lichteffekte schon eine ARt Weiterentwicklung zu denjenigen bei Firefly waren. Oder welche mit mehr Budget^^
      - Das Set ausschöpfen. Ich weiß nicht, ob Whedon das erfunden hat, aber definitiv hat er bewusst die Serenity (das Schiff) als möglichst zusammenhängendes Set gebaut, sodass man in einem Shot von der Brücke bis zu Maschinenraum gehen konnte. In ST gibt es auch einige Szenen, in denen Spock von Deck X in den Turbolift steigt und nahtlos auf die Brücke heraustritt oder längere zusammenhängende Szenen in der Bierbrauerei a.k.a. Maschinenraum.
      So, jetzt höre ich auf, sonst denkt noch jemand, ich wär ein Fanboy.^^
      Ein Klavier, ein Klavier!
    • Wie es scheint, hat der Science Channel die Rechte an Firefly erworben und wird die Serie in HD und korrekter Reihenfolge ausstrahlen. (Quelle: insidetv.ew.com/2011/02/17/firefly-returns/ )

      Leider steht da kein Wort von einer Fortsetzung, aber Nathan Fillion wäre bestimmt dabei, wenn es dazu käme. xD
      Ich muss sagen, dass ich diesen Traum nie wirklich aufgeben konnte und hoffe, dass der Science Channel ihn wahr macht. :love:
    • nach dem die serie hier so schön beschrieben wurde habe ich sie mir aich zu gemüte geführt und ich muss sagen: Danke!!
      die serie ist genial.das setting, die characktere.....alles wirkt tatsächlich so als wäre das die reale zukunft. endlich auch mal eine raumschiffserie wo keine explosion im all hörbar ist ^^
      was ich etwas lustig fand/finde: hat der regisseur von desparate housewives seine männer in der serie rekrutiert? :D
      würde mir wie ihr auch eine fortsetzung wünschen, es steckt auf jeden fall potential drinne und nathan hat ja bereits gesagt das er die rolle wieder aufnimmt sofern es seine dreharbeiten zu Castle nicht behindert (und weils grad aktuell und in mode ist(^^), hier die Quelle : serienjunkies.de/news/castle-nathan-30812.html )
    • firefly – A mighty fine shindig


      Nachdem es den gemeinen Manga-Nerd in diesen Semesterferien von seinen Lektüren weg, hin zu der ein oder anderen Live Action-Serie zog, landete ich über Chuck und Adam Baldwin in seiner sympathischen Darbietung des schroffen Kriegsveteranen John Casey schließlich bei Joss Whedons Meisterwerk. Sonderlich viele Episoden gab es ja nicht zu bewältigen und so dauerte es auch keine fünf Tage und ich hatte das Abenteuer firefly (+ Serenity als krönenden Abschluss der Reise) hinter mich gebracht.

      Ich wusste um die Hintergrundgeschichte der Serie bescheid und ging als jemand, der prinzipiell auch alles andere als ein großer SciFi-Freund ist (konkreter: ich kann dieses Genre absolut NICHT ab. Man kann mich mit Star Trek/Wars/-gate und wie sie noch alle heißen mögen wirklich jagen!), mit eher kleingehaltenen Erwartungen an die Show:
      Nach dem Piloten war ich von der Sendung überzeugt und war mir sicher, die verbleibenden Episoden in jedem Falle ebenfalls anzusehen und ganz nebenbei auch noch wirklich wunderbar unterhalten zu werden. Nach spätestens drei Folgen war ich im firefly-Universum angekommen und die Serie hatte mich vollends in ihren Bann gezogen. – Und von da war es dann wirklich kein weiter Weg mehr zu meinem endgültigen Fazit über die Show, das ich niemandem vorenthalten möchte und welches da lautet:

      Wie um alles in der Welt kann es sein, dass so ein „mighty fine shindig“ wie firefly verkannt und schlussendlich gecancelt wird, während auf unzähligen Sendern der hinterletzte goushi zum Quotenhit und Kassenschlager mutiert!?

      Was soll man in diesem Thread noch groß erzählen, ohne dabei die meisten Erkenntnisse meiner Vorposter wiederzukäuen? Gerade TourianTourist hat im Eingangspost ja wirklich alles Wichtige in puncto Hardfacts zur Serie umrissen. Deshalb mache ich es mir einfach und komme nachfolgend einfach mal auf die Dinge zu sprechen, die mir besonders positiv aufgefallen sind und die sehr zu gefallen wussten!

      Humor & Dialoge
      Ich muss gestehen, dass ich von den meisten Titeln in Joss Whedons Vita herzlich wenig halte. Mit Buffy und Angel kann ich so gar nichts anfangen. So ist Whedon ja unlängst für seine prägnante Sprache und die spritzigen Dialoge bekannt, aber hatte ich mich davon selbst bislang nicht überzeugen können. (Fraglich auch, ob dieser Humor in den beiden zuvor genannten Serien so trefflich zum Tragen kommen kann…?)
      In firefly hat mich der gute Mann dann aber vollends von seinem Handwerk überzeugen können. Die Sprache der Figuren ist ganz charakteristisch und mutet selbst (oder gerade?) Leuten, die sich in der englischsprachige Medienwelt wirklich zu Hause fühlen oder Englisch gar als Muttersprache benutzen, ziemlich ungewöhnlich an. Dies zeigt sich natürlich an den Wortneuschöpfungen sowie dem semantischen Wandel einer viel Zahl von Begriffen und auch an den sinoasiatischen Einschlägen in Lexik und Vokabular, was TT ja bereits eingangs erwähnt hat. Hinzu kommt dann auch noch eine Art grammatikalische Verkümmerung, die erneut das Ungleichgewicht vom gesellschaftlichen Wohlstand und damit verbunden Bildung zwischen den inneren und äußeren Planeten wiederspiegelt.
      Gepaart werden diese, nennen wir sie einfach mal „linguistischen Auffälligkeiten“, dann noch mit typischem Joss-Whedon-Jargon.

      Heraus kommt ein unverwechselbarer Mix, der eine gehörige Portion des Charmes dieser Kultserie ausmacht. Politisch alles andere als korrekt, bissig, spitzfindig und wohlgewählt, in anderen Augenblicken ulkig, urkomisch oder schlicht dämlich, zu jedem Zeitpunkt aber spritzig, dynamisch und unterhaltend. Trockener Humor, wohlformulierte Spitzen und eine schöne Prise Sarkasmus und Ironie sind in quasi allen Dialogen omnipräsent.


      Charaktere
      Ich bin ganz ehrlich baff, wie viel Liebe und vor allem aber Erzählstoff Whedon in die wenigen Episoden zu stopfen vermochte und zwar ganz ohne(!) dabei langweilig diktierend oder ähnliches anzumuten. Mit einer solchen Leichtigkeit werden die Figuren quasi im Vorbeigehen skizziert und ihnen wird von Episode zu Episode (nun, dies variiert natürlich je nach Anteilen am Geschehen und Screentime) Facette um Facette hinzugefügt und es wird vertieft und spezifiziert, wo es das Autorenteam für nötig befindet. – Ganz großes Kino, top!

      Die Geschichte wird von den Figuren getragen und vorangetrieben. In solchen Fällen müssen die Charaktere dann natürlich auch etwas hermachen, sonst endet das alles in einer einzigen Katastrophe, die wenig zufriedenstellend ist.
      Ein sehr guter Schachzug erscheint in diesem Zusammenhang die Auswahl der Figuren zu sein. Zunächst einmal wurde der Kreis der tragenden Figuren bereits in Folge 1 festgelegt und hat sich im weiteren Verlauf quasi kaum verändert. (Das bezieht sich jetzt natürlich nicht auf Serenity, wo mit diesem Mittel ja bewusst gebrochen wurde, um einen Konflikt zu kreieren.) Daneben findet aber auch in quasi jeder Episode eine gesunde Selektion der handelnden Figuren statt, sodass die Szenen nie überladen wirken und die Charaktere sich in ihrem Beitragen zum Handlungsfortschritt abwechseln können. Wie beispielsweise in One Piece auch, ist unsere Serenity-Crew quasi nie vollzählig unterwegs, sondern oft in kleineren Splittergrüppchen über mehrere Handlungsorte verteilt. Dies gibt den einzelnen Figuren genügend Gelegenheit, um hinreichend zu agieren und nicht selten ist ja auch gerade die Interaktion zwischen einzelnen Figuren mehr als interessant: seien es nun die Tam-Geschwister und Jayne oder seien es die „Liebesprächen“ bzw. romantischen Subplots, irgendeine ansprechende Konstellation lässt sich immer bilden, weil die einzelnen Figurentypen so grundverschieden erscheinen!

      Ein Punkt, auf den ich in diesem Kontext natürlich zu sprechen kommen muss, wäre wohl die Frage nach meinem Lieblingscharakter aus der Serie und die Wahl fällt mir hier wahrlich nicht leicht. Fakt ist, dass ich – anders als z.B. in One Piece der Fall – wirklich jedem Crew-Mitglied irgendetwas abgewinnen kann. Das ist ein dicker Pluspunkt und spricht auch für das Autorenteam der Serie, weil ich wahrlich nicht einfach zufrieden zu stellen bin!
      Sehr großes Potential sah ich im Pastoren Book und seiner Hintergrundgeschichte. Während er in der Serie eher farblos bleibt – er mimt eigentlich nur die Rolle des Gewissens und der Vernunft an Bord von Serenity –, bieten diese entscheidenden Szenen, in denen seine Vergangenheit in irgendeiner Weise durchblitzt, großen Spielraum für Interpretationen und mannigfaltige Möglichkeiten: ob nun die Stelle, als seine Schlüsselkarte den Zugang zum Schickimicki-Krankenhaus der Allianz ermöglicht, sein fundiertes Wissen über Schusswaffen und die Ganoven und Gauner des Untergrunds oder Earlys eindeutig zweideutiger Kommentar: „That ain’t no shepherd!“ über den bewusstlosen Book!

      Am ehesten enttäuscht, sah ich mich bald von Jayne. Wie eingangs angemerkt, kam ich über Adam Baldwin zu dieser Serie und sein John Casey aus Chuck ist einfach eine Hausmarke. Als mir zu Ohren kam, dass Jayne von einem ähnlichen Charakterschlag wie der Colonel sei, waren meine Erwartungen natürlich im Handumdrehen astronomisch hoch. Aber letztlich waren Werte wie Ehre und Respekt die Knackpunkte, warum der Held von Canton hinter meinen Erwartungen zurückblieb. Letzten Endes ist Jayne Cobb halt der waffenverliebte „brawn for brains“-Maintank der Truppe, der sich allenfalls durch die ein oder andere lustige Aussage hervortut (die oftmals auf seiner unterhaltenden Dummheit fußt). Er ist an Bord leider Gottes eine Art Prügelknabe, der quasi allenthalben sein Fett wegkriegt, der sich dank seines opportunistischen und teils hinterhältigen Verhaltens auch innerhalb der Crew einen etwas schweren Stand verdient hat und der halt einfach viel zu oft ne dicke Lippe riskiert und letztlich in die Schranken gewiesen wird (von Mal, von River, etc.).
      Aber hat ja auch ein Jayne seine genialen Seiten: sein loses Mundwerk (er sagt einfach, was er denkt. – Wenn er denkt! :D), seine „Erst schießen, dann fragen“-Mentalität, seine Hymne, seine Mütze und seine interessante (da im starken Kontrast zu den meisten seiner Wesenszüge) Beziehung zu seiner Frau Mama und dem kranken Jungen, um den diese sich kümmert.

      Nun bin ich aber immer noch kein Stück weiter, was die Frage nach dem unangefochtenen Liebling betrifft: Inara ist es nicht, Wash hatte im Vergleich zu manch anderem Crew-Mitglied wenig Gelegenheit sich auszuzeichnen (umso überraschter war ich, wie traurig mich sein Schicksal in Serenity stimme… Wash… :‘(), er daher auch nicht. River erschien mir etwas zu schwierig und in den ersten Folgen zu apathisch, der Käpt’n ist halt der Käpt’n und ich ernenne Titelhelden aus Prinzip nur ungerne zu meinen Lieblingen.

      Somit läuft es auf eine enge Kiste zwischen Zoë, Kaylee und Simon raus. – Na, wer hätte das gedacht? Bricht ja doch etwas mit den bisherigen Aufzählungen hier im Thread! :)
      Simon gefiel mir besonders, da ich mich in ihm am ehesten wiederfinden konnte. Er wirkt über weite Strecken wie ein Fremdkörper im Gefüge der Serenity-Crew. Er entstammt einer anderen Welt (so wie wir Zuschauer ja auch) und kommt mit seiner neuen Umgebung nur schwerlich zurecht. Er fühlt sich am wohlsten, wenn er das macht, was er am besten kann und dabei ist er dann auch ein unangefochtenes Genie. Hinzu kommen die Aufopferungsbereitschaft und kompromisslose Liebe für seine Schwester, die ihm einen allgemein sehr positiven Anstrich verpassen. Sein Talent in Fettnäpfchen zu treten kann eigentlich allenfalls noch von Jayne getoppt werden, was sich einer gewissen Ironie nicht entziehen kann; sind die beiden doch absolute Gegenpole.^^
      (Aber JDs Synchronsprecher im Deutschen? Jeez, you gotta be fucking kidding… y u maek no sense, Synchronstudio!?)

      Kaylee ist… halt Kaylee. Ich muss gestehen, ich mag die Kleine einfach. Das liegt wohl vor allem daran, dass ich nicht umher kann Jewel Staite einen gewissen Sexappeal zu attestieren, aber allgemein weiß Serenitys Sonnenschein mir einfach zu imponieren… so ein von Grund auf positives, herzensgutes Mädel, die mit solch einer Freude durchs Leben schreitet, toll! Wie in diesem Thread bereits erwähnt, ist auch ihr Umgang mit Sexualität eine interessante Facette des sonst ja fast schon naiv anmutenden Mädchens.

      Okay, und ich denke, damit ist meine Entscheidung dann gefallen: es ist des Käpt’ns rechte Hand! Zoë ist bei weitem einfach der ausgeglichendste Charakter an Bord und vereint dabei eigentlich eine Reihe von guten Eigenschaften in sich, die man auch bei anderen Mitgliedern schätzt. – Einfach ein vollends runder Charakter, der sowohl in Actionszenen und brenzligen Momenten zu gebrauchen ist, daneben aber auch im sozialen Miteinander und in der Crew-Hierarchie eine sehr wichtige Rolle einnimmt.


      Musik
      Auch wenn es zunächst leicht befremdlich anmuten mag, die romantisch-sehnsüchtigen Quietschtöne einer verstimmten Westernfidel zu hören, während ein zig hundert Tonnen schwerer Weltraumkreuzer durch das Bild und die unendlichen Weiten des Weltraums schwebt, nachdem der erste „Kulturschock“ überwunden ist, kann man irgendwann nicht mehr genug von diesen Szenen kriegen. – Es passt wie die Faust aufs Auge. Ich hätte mir wahrlich nie erträumen lassen, dass so ein Hillbilly-Gedudel auf solch treffliche Weise in dieses Setting passt…
      Interessant auch wie sich immer wieder asiatische Einschläge in den Melodien finden, was erneut als Anspielung auf die kulturelle Amalgamierung der beiden Super-Mächte USA und China verstanden werden kann. Dies schafft eine weitere sehr gelungene Komponente beim lauschen.


      Fazit:
      Zu guter Letzt bleibt mir eigentlich nur noch ein Gesamtfazit zur Serie zu geben, auch wenn ich die wichtigsten Punkte bereits zuvor beschrieben und meine Grundhaltung im Großen und Ganzen ja klar erkenntlich wird.

      firefly (+ Serenity) war für mich das Serienhighlight meiner Semesterferien und hat sich schnurstracks seinen Weg in die Liste meiner Lieblingsserien gebahnt. Auch totale SciFi-Muffel kommen bei der Show sowas von auf ihre Kosten, dafür lege ich als Sprecher der „Wir mögen SciFi nicht sonderlich“-Fraktion meine Hand ins Feuer.
      Meine allerliebste Folge war Out of Gas, die mich in ihren Grundzügen an die Cowboy Bebop-Folge „Toys in the Attic“ (Episode 11) erinnerte und auch jene Folge zählt zu meinen Lieblingen in CB. Objects in Space folgt dicht darauf, aber auch die Folgen Heart of Gold und Jaynestown wussten mir sehr gut zu gefallen.

      Ich denke, ich werde zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht nochmals einen Post hier wagen, in dem ich mich dann vertiefter mit Serenity auseinander setzen würde, weil der Film in dieser Rezension jetzt einfach etwas zu kurz kam. (Man möchte ja auch nicht zu ausschweifend werden und zudem hat TT für meinen Geschmack sich im Eröffnungspost dafür umso stärker auf die Leinwand-Adaption konzentriert und die Serie weniger intensiv behandelt… es passt also irgendwo schon ganz gut!)

      Weltraum-Western ist und bleibt einfach ein Genre, das nie aus der Mode kommen wird und welches mich in verschiedensten Lebensphasen immer wieder zu begeistern wusste. Dieses Franchise reiht sich nahtlos in eine Kette von tollen Titeln der Zunft ein: Cowboy Bebop, Trigun, Galaxy Rangers, Bravestarr, Saber Rider and the Star Sheriffs… – Und nun eben auch firefly!


      Die Kurzversion meines Posts: Schauen! Unbedingt.