Deine Antwort lässt sich eigentlich recht schnell zusammenfassen: was du hier betreibst, ist Schwarzmalerei und Schwarz-Weiß-Denken vom Feinsten. Außerdem steckst du mich scheinbar immer noch mit irgendwelchen Fußballromantikern in eine Schublade. Aber lass es mich mal aus der Sicht eines neutralen, realistischen Beobachters erklärennoYa schrieb:
Was du hier verlangst oder dir vorstellest ist mit durchgetretenem Gaspedal auf die sich senkende Bahnschranke zu fahren. Entweder man schafft es und wird gefeiert oder es ist Ende im Gelände. So handelt niemand mit Verantwortung und das würdest du garantiert in dieser Position ebenfalls nicht tun.
Ich habe aufgezeigt, warum die aktuelle Philisophie von Dortmund mitverantwortlich ist für die sportliche Situation: man kann mit Bayern nicht mithalten, weil man sich selbst in der Nische als Europas Talentschmiede #1 zu wohl fühlt und nicht bereit ist, die eigene Komfortzone zu verlassen.
Ich bewerte es überwiegend aus sportlicher Sicht, denn - Breaking News - Fußball ist für mich in erster Linie ein Sport. Und hier sehe ich: Dortmund schöpft nicht sein ganzes Potenzial aus.
Selbstverständlich wäre eine andere Strategie mit mehr Risiko verbunden. Aber - nächste Breaking News - im Profisport (wie auch im echten Leben) braucht es häufig Risiken und die Bereitschaft, seine eigene Komfortzone zu verlassen, um sich weiterzuentwickeln und nach oben zu kommen.
Von einer wirtschaftlichen (also deiner) Perspektive betrachtet, kann man Dortmund sicherlich nichts vorwerfen. Aber wie ich schon sagte: Erfolg im Sport messe ich nicht daran, wie toll ein Verein gewirtschaftet hat.
Und jetzt zum Punkt mit der Schwarzmalerei: du tust gerade so, als wäre in Dortmund alles den Bach runtergegangen, hätte man sich nicht dem Willen der Spieler gebeugt. Aber so endet es eben nicht immer. Siehe Lewandowski (bei Bayern UND bei Dortmund). Siehe Ribery. Siehe Schmelzer. Und nur weil man die wirtschaftlichen Ziele des Vereins nicht über die sportlichen stellt, heißt das noch lange nicht, dass man den Verein "mit durchgetretenem Gaspedal auf die sich sinkende Bahnschranke" zusteuert. Man kann auch den sportlichen Erfolg als Priorität #1 haben und trotzdem gewissenhaft Wirtschaften.
Aber vielleicht können wir uns ja wenigstens auf diesen Punkt einigen: Solange in Dortmund kein Umdenken stattfindet, werden sie auf Schwächephasen der Bayern angewiesen sein, um mal wieder Meister zu werden. Aber vielleicht kann dieses Umdenken ja dann irgendwann in diesem Jahrzehnt stattfinden, nachdem man jahrelang gut gewirtschaftet hat. Denn, da geb ich dir schon Recht, im Fußball ist sportlicher Erfolg ohne die nötigen Finanzen kaum noch möglich.