Spielerezensionen

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    • Destiny - Erster Eindruck


      Vorwort:
      Eins vorweg: Wer meine Rezensionen hier kennt der wird wissen, dass ich mich stets darum bemühe spoilerfrei zu bleiben. Storytechnisch macht es mir Destiny hier recht einfach (s.u.), was diverse spielerische Details betrifft kann ich natürlich nicht in die Köpfe der einzelnen User hinein blicken und sehen, was sie lesen wollen und was nicht. Ich werde jedoch, wie üblich, versuchen so allgemein wie möglich zu bleiben und Details, wenn überhaupt, nur grob anzureißen.

      Ach ja, Destiny ... Wie sehr ich mir dieses Spiel doch herbeigesehnt habe … Für jemanden wie mich, der immer die Halo Reihe spielen wollte, sich für eine Spielereihe aber keine komplett neue Konsole kaufen wollte, ist wohl ein kleiner Traum wahr geworden, als bekannt gemacht wurde, dass die Macher von Halo an nem plattformübergreifenden Spiel arbeiten. Da war für mich bereits klar: Um dieses Spiel werde ich nicht herum kommen. So gering meine Erfahrungen mit dieser Art von Spiel auch sein mögen, dieses Spiel muss ich haben! Gesagt, getan. Seit gestern geht’s ordentlich rund und ja, der erste Eindruck ist durchaus positiv zu bewerten.
      Die letzten Tage, bevor die Server online gehen, waren allerdings eine einzige Tortur für mich … Denn was bringt es einem ein Spiel mehrere Tage vor Release zu besitzen (Samstag hat ich’s in den Händen), wenn die Server erst zwei – drei Tage später online gehen? xD

      Aber genug davon, kommen wir zum eigentlichen Thema … Destiny, dem neuen Zugpferd von Bungie, an dem die Entwickler gut 10 Jahre lang gebastelt haben und ein Projekt, in das gut 500.000.000$ geflossen sind. Ein ganz schönes Sümmchen, gegen das der vorherige Rekordhalter, GTAV, mit seinen 265.000.000$, schon beinahe mickrig erscheint. Da darf man sich auch die berechtigte Frage stellen in was für Dimensionen sich die Gaming-Industrie wohl in den nächsten paar Jahren/Jahrzehnten hin entwickeln wird … Aber ich schweife ab.

      Ja, ein Spiel mit enormem Aufwand, sowie ebenso enormen Produktionskosten. Aber war es das auch wirklich wert? Der Ersteindruck ist an sich durchaus positiv. Man merkt aber, dass es sich hierbei immer noch um ein Live-MMO handelt, das gute 10 Jahre immer wieder mit neuen Inhalten beliefert werden soll und einem nicht von Anfang an die gesamte Welt offen legt, die man bereisen kann.

      Story:
      Ja, worum genau geht es eigentlich? Ganz ehrlich? Ich hab keine Ahnung. Ich habe das Game bisher gute 10 Stunden angezockt, dabei auch einige Storymissionen abgeschlossen und Zwischensequenzen zu sehen bekommen. Aber eine wirkliche Handlung erschließt sich mir hier noch nicht. Alles was man weiß ist, dass das Sonnensystem von zwei Gruppierungen von Aliens eingenommen worden ist und es auch auf der Erde nur noch einen sicheren Ort, eine sichere Stadt, gibt. Dann gibt es da noch „den Reisenden“, irgendso ne gigantische weiße Kugel am Himmel, die über der letzten bewohnbaren Stadt auf der Erde schwebt. Und dann gibt es da noch die Spieler, die in die Rolle eines Hüters schlüpfen, um fleißig Aliens zu killen und die Galaxie von diesen Wesen befreit. Naja, da es sich hier um ein reines Online-Spiel, einen einzigen Multiplayer, handelt, kann man wohl guten Gewissens sagen, dass die Story definitiv nicht damit enden wird, dass die Aliens auf einmal alle weg sind, weil es dann ja online nix mehr zu tun gebe und/oder das Ende unglaubwürdig erscheinen würde, wenn man danach weiterhin mit anderen Spielern auf Alian-Jagd geht.
      Man muss dazu aber auch einfach sagen, dass die Story selbst eigentlich eher weniger im Fokus steht. Es gibt jede Menge Missionen zu erledigen, doch nur eine handvoll davon hat wirklich etwas mit der Handlung als solches zu tun. Die Aufträge machen aber alle mächtig fun und fordern den Spieler teilweise auch ganz schön heraus. Vorausgesetzt man passt seine Einstellungen entsprechend an, aber dazu später mehr.

      Optik:
      Vorweg, ich habe die Beta mit gespielt gehabt und fand die Grafik schon damals bemerkenswert für ein solch ambitioniertes Spiel. Dieser Eindruck hat sich mit dem fertigen Spiel nur bestätigt. Die Grafik als solche sieht einfach nur gut aus. Da gibt es einfach nichts zu meckern. Besonders im Hinblick auf die Leistungen, die dieses Spiel erbringen muss und die riesigen Areale, die es zu erkundigen gilt. Die Optik ist zwar nahezu identisch mit der aus der Beta, aber dafür ist der Umfang nun mal jetzt auch weit ausfallender, wodurch es auch vollkommen verständlich ist, dass sich in der Hinsicht nicht mehr viel getan hat.

      Neben der Grafik als solche gibt es aber natürlich noch weitere Aspekte, die mit in die Optik einfließen. Unter anderem das Design, als aber auch, für mich, die Soundeffekte. Auch hier kann man aber nicht groß meckern. Die Areale sehen alle verdammt gut aus, weisen von der Struktur her zwar immer wieder gewisse Ähnlichkeiten auf, doch im Großen und Ganzen hat man sich hier doch sehr große Mühe gegeben, um für eine gewisse optische Vielfalt zu sorgen. Das merkt man wirklich zu jeder Sekunde.
      Aber nicht nur die Showplätze wurden anschaulich gestaltet. Auch die Charaktere sehen wirklich sehr sehr gut aus. Das gilt sowohl für die spielbaren Hüter (deren Designs von vornherein von der gewählten Klasse abhängen, aber auch dazu später noch mehr), als aber auch die einzelnen Gegner. Hier sind vor allem die Bossgegner positiv hervorzuheben, die bisher eigentlich alle ein anderes Design als der andere aufgewiesen haben. Kleinere Bossgegner tauchen natürlich vermehrter auf, aber die wirklich dicken Brocken waren bisher doch einmalig, was mir sehr gut gefallen hat.
      Alles in allem weiß die Optik einfach zu überzeugen. Bedenkt man dann noch die Leistung, die das Spiel erbringen muss, dann kann man vor dieser Leistung wirklich nur seinen Hut ziehen. Trotz all dieser Strapazen eine solch gelungene Optik bzw. Grafik abzuliefern, das schafft nun wirklich nicht jeder Entwickler.
      Zum Sound, was soll man dazu schon großartig sagen? Die Gegnertypen kommen alle mit einem düsteren, schon beinahe verstörendem, Ausschrei daher, der auch von Typ zu Typ variiert. Die Waffen klingen alle so, wie man es von Schrotflinten, Scharfschützengewehren o.Ä. gewohnt ist und die Raumschiffe klingen völlig authentisch. Bei der heutigen Zeit erlauben sich in dieser Kategorie wohl auch wirklich nur noch die wenigsten Entwickler derartig grobe Schnitzer. Ein so ambitioniertes Spiel wie Destiny sollte da doch schon sehr auf solche Details achten … Was man ja auch getan hat. Wie gesagt, alles tiptop, da gibt’s nix dran auszusetzen.

      Steuerung:
      Ich glaube diesen Punkt sollte ich aus meinen Reviews in Zukunft streichen … Was soll man hier schon großartig zu schreiben? Man ballert mit dem einen Knopf, zielt mit dem anderen, rennt mit noch wieder nem anderen und schwenkt von rechts nach links und umgekehrt wieder mit einem anderen. Seinen Ghost ruft man mit dem Touchpad, der einem dann zwei Funktionen gibt, deren nötige Knöpfe aber auch direkt angezeigt werden – Großartige Worte erachte ich da als überflüssig. So viel will ich aber mal sagen: Wenn jemand wie ich, der mit Ego-Shootern bisher so viel am Hut hatte wie Ruffy mit dem Fasten, dann glaube ich kaum, dass sich hier irgendjemand einer großartigen Herausforderung gegenüber stehen sehen wird.

      Gameplay:
      Hier gibt es eigentlich nicht wirklich viel zu erzählen. Zu Anfang erstellt man sich direkt einen eigenen Charakter, in dem man sich zunächst die gewünschte Klasse aussucht. Hier hat man die Wahl zwischen Titan, Jäger oder Warlock. Titane sind eher nahkampforientiert, was man auch gut an ihrem Nahangriff erkennen kann. Sie sind für den hauptsächlichen Schaden aus der Nähe bei feindlichen Truppen verantwortlich. Jäger dagegen halten sich mehr im Hintergrund auf und machen eher durch präzise Schüsse und Fernangriffe den gewünschten Schaden. Der Warlock dagegen ist eine Art „Zauberer“ und verfügt über diverse Fähigkeiten, die noch einmal über das Waffenarsenal als solches hinaus geht.
      Optisch unterscheiden sich die Klassen daher alle, nicht nur in ihrem Kampfstil, sondern auch in ihrem Look, voneinander. Aber grundlegend spielen sie sich gleich. Heißt, dass auch ein Jäger, wenn er will, aus der Nähe die Feinde bearbeiten könnte, während sich der Titan irgendwo hinten aufhält und die Gegner aus der Ferne mit einem Präzisionsgewehr massakriert. Macht nur nicht soo viel Sinn, weil man vor allem in den Nahangriffen und Spezialattacken, von denen jede Klasse ebenfalls eine ganz individuelle besitzt, merkt, welche Rollen den einzelnen Klassen angedacht sind. Im Nahkampf wirft der Jäger, beispielsweise, ein Messer, während der Titan auf seinen Gegner vom Nahen einschlägt. Die Spezialattacke des Jägers sieht vor den Gegner mit einer speziellen Feuerwaffe zu bearbeiten. Auch hier geht man eher auf Entfernung. Der Titan dagegen schlägt mit seinen Fäusten auf den Boden und setzt so eine Art Schockwelle frei, die Feinde in der näheren Umgebung ausschaltet. Der Warlock vereint beide Aspekte ein wenig. Während seine Spezialattacke sowohl aus der Ferne, als auch der unmittelbaren Umgebung sehr wirkungsvoll sein kann, ist auch sein Nahangriff zwar für die direkte Konfrontation gedacht, funktioniert jedoch auch auf ein paar Metern Entfernung. Man kann daher also festhalten, dass sich Bungie bei den Klassen schon etwas gedacht hat und man, wenn möglich, diesen Rollen auch nachkommen sollte. Macht auf jeden Fall Sinn.
      Neben der Klasse kann man auch noch die Rasse und das grundlegende Aussehen, wie z.B. Haartyp und Haarfarbe, Augenfarbe, Narben o.Ä. bestimmen. Alles ganz nett, um den Charakter etwas individueller zu gestalten, allerdings sind die Möglichkeiten hier noch etwas mager und rar gesät. Wirkliche Individualität kann man sich erst mit dem Kombinieren von erworbenen oder gefundenen Ausrüstungsobjekten verschaffen, um so ein ganz eigenes Outfit zu kreieren, das im Idealfall nicht nur schick aussieht, sondern auch ordentlich Schutz bietet. Von daher sind Veränderungen am Charakter zu Beginn zwar ganz nett, die in der Hinsicht auch etwas an Mass Effect erinnern (nur eben mit weniger Auswahl), aber mehr dann auch nicht. Zumal diese Dinge sowieso keinen Einfluss auf die Fähigkeiten des Charakters haben und damit eher zweitrangig sind.
      Prinzipiell gilt jedoch … Destiny ist noch immer ein Online-Shooter, der auch nichts anderes vorgibt zu sein. Zwar besitzt das Spiel auch so manches Rollenspiel-Element, wie z.B. das Aufleveln des eigenen Charakters (aktuell bis Level 20 möglich), als aber auch das Upgraden der eigenen Fähigkeiten, der Waffen oder auch der Rüstung, aber in seinem Kern bleibt es doch ein Shooter. In jeder Mission, Multiplayer-Schlacht gegen andere Spieler oder auch freien Patrouille, auf einem frei auswählbaren Planeten (bzw. Mond), rennt ihr und ballert praktisch alles um, was euch vor die Linse läuft. Und trotzdem kommt da bei mir nicht, so wie ich es von anderen Spielen gewohnt bin, Langeweile irgendeiner Form auf. Dies liegt vor allem an der KI der Gegner. In den ersten Spielminuten bzw. Stunden ist diese noch sehr einsteigerfreundlich, doch erweist sie sich mit der Zeit als zunehmend härter und teilweise schon als sehr fordernd. Es gab schon mehrere Situationen, in denen ein Kollege von mir, mit dem ich seit gestern am Zocken bin, und ich arg am verzweifeln waren, weil die Gegner einfach streckenweise entweder in einer solchen Übermacht auf einen zugestürmt kommen, das man einfach überrannt wird und es verdammt schwer ist sich darauf teilweise strategisch vernünftig einzustellen, zum anderen aber auch, weil die Gegner mit zunehmendem Level nicht nur härter austeilen können, sondern auch verdammt widerstandsfähig werden. Es gab sogar schon den Fall, das mir meine komplette Munition ausgegangen ist. Sowohl von meiner Primär- und Sekundärwaffe, als aber auch meiner schweren Waffe. Da muss man dann halt im Nahkampf versuchen seine Gegner schnell auszuschalten (oder mit einem Spezialangriff, von denen, wie oben aufgeführt, jede Klasse einen ganz individuellen besitzt), um so wieder an Munition zu gelangen.
      Ich kann auf jeden Fall jedem nur empfehlen die Missionen stets auf schwer zu spielen. Erst mit der nötigen Herausforderung bringt das Spiel den gewünschten Spaß und man fängt an den Drang des Weiterspielens zu hegen, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass man erst mit diesen Einstellungen die wirklich seltenen und starken Rüstungs- und Waffenteile als Prämien für abgeschlossene Missionen erhält. Wirklich nur zu empfehlen.

      Synchronisation:
      Ähnlich wie bei der Steuerung gibt es hier eigentlich nicht viel zu sagen. Was aber auch einfach daran liegt, dass es hier nicht soo viel zu synchronisieren gab. Aus dem einfachen Grund, dass das Spiel eben nicht von der Story lebt und großartige Dialoge damit eher selten anzutreffen sind. Im Regelfall redet eigentlich nur der Ghost, der einen überall hin begleitet. Und noch diverse Ansprechpartner in der letzten verbliebenen Stadt auf der Erde, die aber wohl nur reden, um dem Umfeld da etwas Leben einzuhauchen. Auch der eigene Charakter spricht kaum. Nur in Zwischensequenzen, wobei man die gesprochenen Sätze imo auch noch an einer Hand abzählen kann.
      Von daher zwar ein Punkt, bei dem es wenig zu bewerten gibt, der dadurch aber nicht gleich schlecht ist. Das was gesprochen wird kommt zumindest authentisch rüber, was ja schon mal das Wichtigste ist.

      Atmosphäre:
      Eine fesselnde Atmosphäre alá „The Last of Us“ darf man hier natürlich nicht erwarten, da das Spiel ganz andere Ziele verfolgt und auch nicht annähernd so storybasiert ist und auch nicht mal ansatzweise eine solche Dramatik mitbringt. Das Spiel lebt von seinem Design, seinem Gameplay und nicht zuletzt von den Spielern. Die Missionen als solche kommen äußerst dynamisch daher und vor allem zu Anfang konnte man doch eine leicht bedrückende Stimmung vermerken, die aus dem Setting der aussterbenden Menschheit heraus resultierte. Diese ging jedoch im Laufe des Spiels imo etwas verloren. Stört mich persönlich jedoch kaum, da, wie gesagt, das Spiel damit eben auch nicht vorgibt was zu sein, was es einfach nicht ist. Von daher kann man die ersten zwei – drei Missionen gut als einsteigenden Prolog betrachten, der einem die Rahmenhandlung etwas näher bringt, dementsprechend auch um eine gewisse Atmosphäre bemüht ist, und diese dort auch erzielen kann.
      Die Missionen selbst fallen, von der Stimmung her, teilweise doch recht unterschiedlich aus. Zumeist finden diese aber in abgelegenen und düsteren Orten statt. Das, gekoppelt mit den düsteren Gestalten, die es zu bekämpfen gilt, noch dazu mit den Geräuschen, die diese von sich geben, sorgt auf alle Fälle für eine mitreißende, teils auch fesselnde und sogar bedrückende Stimmung. Etwas, was ich mir bei Spielen dieser Art nicht ganz einfach vorstelle.

      Fazit:
      Ich will an dieser Stelle aber schon mal festhalten, dass ich bisher wirklich nur wenig bis gar keine Erfahrung mit Spielen aus der Ego-Perspektive habe. Da gab es mal Battlefield 3, dann mal kurz Killzone, das aber nach dem ersten Anspielen direkt im Regal anfing Staub zu fangen, und dann gab es da noch Mirrors Edge. Das einzige Spiel aus der Ego-Perspektive, an das ich mich jetzt noch mit einem Lächeln zurück erinnern kann – Und dessen Nachfolger ganz oben auf meiner „Must-Have“ Liste Platz genommen hat. Ob Destiny sich einen ähnlichen Platz in meinem Herzen wie Mirrors Edge verdienen kann? Das kann ich jetzt noch nicht mit Gewissheit sagen, da ich dafür einfach noch nicht genügend gesehen habe, was wohl auch noch eine ganze Weile dauern wird. Doch das Potenzial dafür ist auf jeden Fall vorhanden.
      Jetzt bin ich erst mal gespannt darauf zu sehen was mich die nächsten Stunden/Tage/Wochen/Monate in diesem Universum erwarten wird. Ich sehe der Zukunft von Destiny auf jeden Fall sehr positiv entgegen und freue mich schon sehr auf die nächsten Erlebnisse dort, als aber auch die vielen Zusatzinhalte, die gewiss kommen werden. Ein Spiel, das das Zeug dazu hat über Jahre hinweg zu begeistern und zu faszinieren. Sofern man sich als Spieler auf diese Welt auch wirklich einlässt.

      Eine endgültige (Punkte-)Wertung gebe ich dieses Mal, ausnahmsweise, nicht ab. Das hier ist erst mal nur die erste Version meiner Bewertung, die sich in nächster Zeit wohl noch mal verändern dürfte. Der erste Eindruck von mir fällt allerdings, wie ganz oben bereits angeschnitten, doch sehr positiv aus und imo kann ich, für mich, festhalten, dass Destiny dem Hype definitiv gerecht wird, es aber nach wie vor Unmengen an Potenzial gibt, die einem das Spiel bietet und bei denen ich nun gespannt bin zu sehen in wie weit diese genutzt werden.
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

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    • Shadow Of Mordor


      Vorwort:
      Ich bin zwar bei Weitem kein großer Fan der Herr der Ringe, oder auch der Hobbit, Filme, obwohl ich bisher jeden davon gesehen habe und auch um den letzten Hobbit in diesem Jahr nicht umher kommen werde, doch irgendwie hatte dieses Spiel von Anfang an einen gewissen Reiz für mich. Mittelerde ist definitiv eine gelungene Fantasy-Welt, das steht außer Frage. Die Gameplay-Videos sahen ganz interessant aus und machten den Eindruck eines „Assassins Creed“ in Mittelerde. Nach gut 10 Stunden kann ich an dieser Stelle auch direkt mal festhalten, dass sich dieser Eindruck bestätigt hat. Ob im positiven oder eher im negativen Sinne, dazu später mehr …

      Story:
      Die Handlung ist zeitlich zwischen der Hobbit und der Herr der Ringe Trilogie anzusiedeln. Dabei geht es um einen Waldläufer namens Talion, der bei dem Versuch das schwarze Tor Mordors vor Sauron und dessen Streitkräften zu verteidigen scheitert, zusehen muss wie sein Sohn und seine Frau vor seinen Augen getötet werden, ehe er schließlich selbst das Leben verliert. Doch ist sein Tod nur von kurzer Dauer. Kurz darauf wird Talion von einem mysteriösen Rachegeist wiederbelebt, mit dem er sich gemeinsam das Ziel setzt die schwarze Hand zu bekämpfen.
      Viel mehr will und kann ich an dieser Stelle auch noch gar nicht sagen, da ich die Story als solche noch nicht intensiv genug gespielt habe. Einfach, weil ich mit anderen Aspekten des Spiels beschäftigt war, die mich viel mehr interessiert haben. Herr der Ringe Fans werden mit der Handlung vermutlich mehr anzufangen wissen, als ich das tue ^^

      Optik:
      Eins vorweg, es ist kein Uncharted oder The Last of Us, das man uns hier präsentiert. Die Grafik ist gut, gar keine Frage, aber eben auch bei Weitem kein Meilenstein. Die Gesichtsanimationen sehen ganz schick aus, besonders die der Antagonisten und die von Talion. Ebenso wie die Kleidungen der Charaktere allesamt sehr gut aussehen. Besonders hervorheben möchte ich allerdings noch die Designs der Antagonisten … Nicht nur, dass sich deren Outfit mit jedem steigenden Rang wieder verändert, auch sieht jeder, vom Gesicht her, anders aus als der vorherige. Ich für meinen Teil habe schon unzählige Hauptmänner abgeschlachtet, treffe jedoch immer wieder auf neue Gesichter. So was fasziniert mich einfach, wenn man nicht immer dieselben Gesichter sehen muss, nur in leicht abgewandelter Form. Hier merkt man richtig wie viele Mühe sich die Entwickler bei der Inszenierung gegeben haben. Zumindest in dieser Kategorie.
      Die Umgebung selbst ist an sich recht detailliert designt worden, ist aber auch, das muss man dazu einfach auch sagen, nicht sonderlich abwechslungsreich. Die Weitsicht ist allerdings ganz nett – Von einem Turm aus auf ein Fundament blicken zu können, das weit in der Ferne erbaut wird, hat einfach was.
      Insgesamt ist die Optik also durchaus gelungen, doch definitiv kein Meilenstein. Ebenso kommt ihr zu Gute, dass es nicht so unglaublich viel zu designen gab, da die Umgebung als solche einfach relativ flach ist und wenig Abwechslung zu bieten hat.

      Steuerung:
      Puh, dem stehe ich doch recht zwiespältig gegenüber. Es macht irrsinnig viel Spaß sich durch die Massen an Gegner zu schnetzeln, gar keine Frage. Doch was mich an der Steuerung einfach immens stört ist, dass es eine 1:1 Kopie der Batman Spiele (Arkham Asylum, City & Origins) ist. Und damit meine ich wirklich 1:1. Es gibt eine Taste zum Angreifen, eine zum Kontern und eine zum Ausweichen. Dabei kommen die Gegner von allen Seiten auf einen zu, wodurch eben ein kleines Gemetzel entsteht, in dem man sich behaupten muss. Man spielt quasi Batman, nur in Mittelerde, mit einem anderen Setting. Das kann man finden wie man will …
      Hinzu kommen noch die nicht zu übersehenden Anlehnungen an die Assassin’s Creed Reihe. Mal von den Kletterpassagen abgesehen, die hier jedoch weit flüssiger laufen, als in den bisherigen AC Spielen, kann man auch hier auf Türme klettern und so die Gebiete freischalten, mittels der Schleichfunktion die Bewegungen der Gegner beobachten, Ziele entsprechend markieren, vom Abhang oder Vorsprung Attentate ausführen und ebenso leise Tötungen durchführen. Die Anlehnungen an die Steuerung der AC Reihe sind unverkennbar. Ebenso wie die zur Batman-Reihe. Letzteres verwundert jedoch nur bedingt, da beide Spiele, „Shadow of Mordor“ und die „Arkham-Reihe“, vom Publisher Warner Bros. veröffentlicht wurde, welche da also ggf. ihre Finger mit im Spiel gehabt haben könnten. Never change a winning team … Oder so ähnlich. Dachten sich wohl, was bei den Arkham-Spielen schon gut angekommen ist sollte auch hier glücken. Das tut es auch, mehr oder minder. Es macht durchaus Spaß, ist mir jedoch zu stark abgekupfert. Sowohl von der Arkham, als auch der AC-Reihe.

      Gameplay:
      Das Gameplay als solches finde ich im Gesamtpaket jedoch recht interessant. Abgesehen von den Action-Passagen bietet das Spiel auch eigene Rollenspiel-Elemente, durch welche man in der Lage ist seinen Charakter aufzurüsten, z.B. mit ner größeren Gesundheitsleiste oder neuen Fähigkeiten, sowie man damit auch seine Waffen weiter verstärken kann, durch das Platzieren von Runen. Man merkt auch, dass diese Erweiterungen durchaus sinnvoll sind, da man irgendwann auf einen Gegner trifft, den man mit seinen Standart-Fähigkeiten einfach nicht mehr gewachsen ist. Die Rollenspiel-Elemente erfüllen daher durchaus ihren Zweck.
      Was aber besonders interessant an dem Gameplay ist, ist das Konzept der Antagonisten. Dabei handelt es sich um eine dargestellte Hierarchie, die es gilt auseinander zu nehmen. Hier läuft es in etwa so ab, dass es drei verschiedene Ränge gibt, die die Antagonisten erklimmen können. Drei Stufen, die sie erreichen können. Dabei gewinnen sie nicht nur an Macht (=Reputation), in dem sie den Spieler töten, sondern vor allem auch aus Machtkämpfen untereinander. Auch solche stehen an der Tagesordnung, in welche man sich jederzeit einschalten kann, um die geschwächten Feinde eventuell beide auszuschalten und so Saurons Armee, mit nur einem Schlag, massiv schwächen zu können.
      Erreichen kann man diese Bosse auf unterschiedliche Arten. Man kann zum einen das gemeine Fußvolk verhören, allerdings ebenso Informationen aus befreiten Sklaven heraus beziehen, die, aus Dankbarkeit, daraufhin willens sind Talion zu unterstützen oder man rennt einfach ziellos durch die Gegend ... Irgendwann läuft man schon wieder einem Boss entgegen ^^
      Besonders interessant an diesem Konzept ist allerdings auch, dass sich die Boss-Gegner an Talion immerzu erinnern, wenn man zuvor schon mal aufeinander getroffen ist. Ob der Kampf damals nicht entschieden worden ist, weil entweder der Gegner oder man selbst die Flucht ergreifen musste, das ist dabei vollkommen irrelevant. Der Feind erinnert sich an einen, was ebenfalls noch einmal unterstreicht, dass sich die Macher bei diesem Konzept wirklich große Mühen gegeben haben und gerade auf dieses System großen Wert gelegt haben. Gerade das ist es auch, was das Spiel dann doch etwas von den vielen (spielerischen) Parallelen zur Arkham und AC Reihe unterscheidet – Dass das Spiel doch noch eine innovative Idee beherbergt, die im Spielsystem im Vordergrund steht. Erfreulich.

      Ansonsten könnte man eventuell noch auf die Spielwelt und die KI eingehen. Das Spiel selbst ist als Open-World-Spiel ausgelegt, was in erster Linie daher rührt, dass man die Karte, die einem zur Verfügung steht, eben frei erkunden kann. Allerdings gibt es hier wenig bis eigentlich gar nichts zu entdecken. Der Umfang der Map ist auch nicht übermäßig groß ausgefallen, wodurch es bereits jetzt vorkam, dass ich manchen Ort schon zwei oder gar drei Mal besucht habe, ohne das überhaupt zu wollen.
      Irgendwelche Aktivitäten darf man hier ebenso wenig erwarten, abgesehen von kleinen Nebenmissionen und sammelbaren Objekten. Wobei die Nebenmissionen, egal ob es nun um die Befreiung von Sklaven o.Ä. geht, stets darauf aufbauen, dass man sich eben wieder durch die feindlichen Truppen schnetzelt (oder auch leise alles niedermäht). Das Kampfsystem mag ja ganz spaßig sein, etwas mehr Abwechslung in den (Neben)Missionen wäre aber gewiss nicht verkehrt gewesen.
      Und die KI, na ja … Zu sagen diese wäre dämlich wäre wohl noch untertrieben. Ich will hier auch gar nicht großartig mit Beispielen arbeiten, da das einfach zu viel wäre, aber der Fakt, dass es schon gut 30 bis gar 40 (!!!) Gegner gleichzeitig braucht, um mich wirklich zu fordern und ggf. auch mal zu erreichen, dass ich hopps gehe, zeigt eigentlich schon, dass die Feinde intellektuell eher wenig zu bieten haben. Lediglich so mancher Boss stellt hier eine Hürde da – Aber auch nur, wenn man dessen Schwäche nicht kennt oder aber sich diese nicht zu Nutze machen will, denn auch diese sind dann einfach zu leicht zu besiegen, was ich persönlich doch recht schade finde … Aber gut, vielleicht hat man den Intellekt der Gegner absichtlich runter geschraubt, um dem Sinnbild der dümmlichen Orks gerecht zu werden. Würde diesen Umstand zumindest erklären. Bisher gab es tatsächlich erst eine Kreatur, an der ich wirklich hängen geblieben bin - Und die mich noch immer zur Verzweiflung bringt. Das ist mir persönlich allerdings zu wenig, weswegen ich hoffe, dass da, im Laufe der Handlung, vielleicht noch mehr kommen wird.

      Fazit:
      Ich denke eine knappe 7/10 Wertung trifft es hier ganz gut. Das Spiel ist kein kompletter Griff ins Klo, bei Weitem nicht, hat aber doch mit einigen Mängeln zu kämpfen. Das fängt bei den vielen, spielerischen, Parallelen zu AC und Arkham an, zieht sich über die, bis dato noch, recht flache Handlung, die abwechslungsarme Umgebung sowie die leicht dümmliche KI der Feinde. Der dicke Pluspunkt in diesem Spiel ist ganz klar das System der Hierarchie von Saurons Streitkräften. Hier hat man sich einige Gedanken zu gemacht und ein recht intelligentes, und teils auch abwechslungsreiches, System geschaffen, dass einige Stunden durchaus zu fesseln weiß.
      Alles in allem ein solider Titel, der eine gewisse Zeit durchaus Spaß macht, jedoch kein Dauerbrenner sein dürfte. Anhänger der Herr der Ringe & Hobbit Filme werden hier mit Sicherheit mehr gefallen dran finden als ich das tue.
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

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    • Nach 6 Jahren erscheint mit Super Smash Bros. for Nintendo 3DS endlich der vierte Ableger der Kultreihe rund um Nintendos bekannte Charaktere, die wieder aufeinandertreffen um sich einmal mehr aus den Stages rauszuhauen. Und das zum ersten Mal auf einem Mobilgerät. Die Wii U-Fassung des Spiels soll am 8. Dezember erscheinen. Eine Demo des 3DS- Spiels mit fünf Charakteren und einer Map kann seit dem 20. September heruntergeladen und gespielt werden.

      Zunächst gab es die Angst, hinsichtlich der Spielbarkeit auf dem 3DS...

      Smash Bros. war schon immer das Couch-Spiel für die stationären Konsolen von Nintendo. Kaum ein anderes Spiel war so dafür gemacht zusammen mit Freunden auf dem großen Bildschirm zu spielen. Anfangs hatte ich Skepsis, ob das Spiel auf dem 3DS wirklich spielbar wäre. Die Hardware sei schwach, der Bildschirm vielleicht zu klein und der Analogstick wäre für so manche schnelle Bewegungen nicht robust genug. Nach 25 Stunden Gameplay kann ich beruhigt aufatmen und bestätigen, dass der 3DS Ableger ein wahrlich guter Nachfolger geworden ist, der meiner Meinung nach sogar Brawl überbietet. Das Spiel läuft mit 60 FPS selbst bei aktiviertem 3D zu 98% der Zeit flüssig, und sieht auf dem 3DS XL einfach gut aus.

      Anders wie herkömmliche 3DS Spiele nutzt Smash Bros. die gesamte Leistung des Systems. Es blieb sonst bei jedem Titel immer etwas Speicher übrig, damit man zwischenzeitlich aus dem Spiel herausgehen kann um z.B. den Browser öffnen zu können, ohne, dass sich das Spiel schließt. Das ist bei Smash Bros. nicht mehr möglich. Das ganze Betriebssystem muss sich sogar nach dem Beenden komplett neustarten. Effekte wie Items sowie Assist-Trophäen werden in 30 FPS abgespielt, während die selbst gesteuerten Figuren sich in einer 60 FPS Umgebung bewegen können. 60 FPS sind bei einem Beat Em Up ohnehin notwendig, da die Befehle ansonsten zu träge ausgeführt werden.

      Verbesserungen so weit das Auge reicht

      Fernab sind die Zeiten des Stolper-“Feature“ aus Brawl und dem „Floating“-Gameplay, welches sich vorallem beim Herunterfallen bzw. Gleiten aus Brawl bemerkbar gemacht hat. Teil 4 orientiert sich etwas mehr an Melee und spielt sich erfreulich schneller, wenn auch nicht ganz so schnell wie der zweite Teil der Reihe. Der Grafikstil wirkt erfrischend farbenprächtig und nicht mehr so trist wie bei Brawl. Saftigere Farben dominieren und die exklusiv für die 3DS-Version eingebauten Konturen sorgen für einen malerischen Stil. Denn jeder Charakter ist mit einer Kontur versehen, die zusätzlich die Figuren vom Hintergrund stärker hervorheben lässt. Diese kann auch deaktiviert werden, da es vielleicht nicht jedem zusagt. Neben diesen Verbesserungen, gibt es auch innerhalb der Kämpfe ein neues Zusatzfeature, nämlich kritische Angriffe. Bei Brawl war leider meiner Meinung nach das Problem, dass sich die Attacken nicht stark genug angefühlt haben. Nun werden bei voll aufgeladenen Attacken und anderen Momenten, in denen zum Beispiel die Gegner-Prozent-Anzeige hoch liegt ein schwarzer Blitz angezeigt, welcher die kritischen Schläge visuell darstellt. Bei den Stages gibt es auch Zuwachs und zwar in Form der „Final-Destination“-Varianten. Jede Map lässt sich auch als diese Variante auswählen, in denen keine zufälligen Effekte passieren und es nur eine Plattform gibt, wie eben bei der letzten Map eines jeden Super Smash-Spiels. Das ist vorallem für die kompetitive Szene und 1vs1 Kämpfe hervorragend, wenn man seine Fähigkeiten abseits der ständigen Karteneffekte austesten möchte.

      Ein immenser Umfang

      Über 40 Charaktere, mehr als 30 Stages, Minispiele, haufenweise Trophäen, Kostüme, ein sehr guter Soundtrack und ein exklusiver, neuer Spielmodus kennzeichnen den großen Umfang dieses Spiels. Und selbst das ist noch nicht alles. Zum allerersten Mal kann man Profile für die Charaktere anlegen. Die Fähigkeiten die sich mit den Variationen der Taste B ausführen lassen, können angepasst werden. Für jede dieser vier Variationen gibt es drei mögliche Attacken. Diese werden nach und nach zufällig für Charaktere im Solo-Modus freigespielt. Link kann, statt nur einem Pfeil, gleich mehrere Pfeile hintereinander abschießen, oder sogar einen langsamen, starken Pfeil. So kann man seine Lieblingscharaktere nach eigenen Belieben weiter anpassen, was noch mehr Taktiken ermöglicht.

      Neu an Charakteren hinzugekommen sind Little Mac aus Punch-Out, der Dorfbewohner aus Animal Crossing, Rosalina + Luma aus Mario Galaxy, Shulk von Xenoblade Chronicles oder auch die Wii-Fit-Trainerin. Jeder natürlich mit seinen ganz eigenen Movesets, die sich an den jeweiligen Spielen orientieren. Zwei Ehrengäste sind dieses Mal auch dabei. Capcoms Mega Man und Namcos Pac-Man treten zum Ersten Mal in die Arenen. Leider wurden bei den Kostümen nicht alle Register gezogen. Es gibt zwar zahlreiche Outfits bzw. Farbänderungen für die Charaktere, aber richtige Outfits existieren leider nicht. So hat zum Beispiel Samus zwar einen Dark Samus Skin, aber kein Outfit aus Metroid Fusion (Bildlink). Sowas zum Beispiel wäre möglich gewesen.

      Trotz, dass das Roster auf beiden Versionen von Smash 4 genau gleich bleibt, orientieren sich die Stages auf dem 3DS mehr an Handheldspiele die z.B. für den DS und 3DS erschienen sind, während die Wii U-Version Stages von der Wii und Wii U anbietet. Es gibt Stages die an Mario 3D Land, New Super Mario Bros., Zelda: Ocarina of Time 3D und Wario Ware Touch angelehnt sind, aber auch Klassiker wie die bekannte Corneria-Stage aus Star Fox ist wieder dabei. Leider gibt es wieder das Problem, dass aufgrund des großen Rosters, einige Kloncharaktere dabei sind, wenn auch nicht ganz so prominent wie bei Brawl. Wolf und Lucas gehören z. B. der Vergangenheit an. Genau wie ein Storymodus mit epischen Zwischensequenzen.

      Modi

      Stattdessen gibt es den Solomodus, in dem man je nach Goldmenge den Schwierigkeitsgrad von 1,0 (leicht) bis 9,0 (Extrem schwer) einstellen kann. Der Charakter, den man wählt, bestreitet dann 6 Kämpfe bis zum Bossgegner, der Meisterhand. Auf dem Weg gibt es stets 3 Pfade, die man kurz davor wählen kann und durch die Logos der jeweiligen Charaktere gekennzeichnet werden, gegen die man antritt. All das ist zufallsbasiert. Manchmal liegen auf einem Pfad Trophäen zum Sammeln oder Goldmünzen. Die Art des Kampfes wird ebenfalls durch Zufall ausgesucht. Mal kann es passieren, dass man allein gegen 3-COM Gegner kämpfen muss oder nur gegen eine Metallversion des Gegners die wesentlich mehr einstecken kann. Riesengegner und Teamkämpfe sind ebenfalls dabei. Nach und nach ändern sich auch die Gegner, denn Charaktere die man durch Spielen freischaltet, erscheinen dann auch als mögliche Gegner.

      Ein weiterer Hauptmodus ist der All-Star-Modus, in dem man nach Releasedatum der spezifischen Spiele, in denen die Charaktere zum Ersten Mal aufgetaucht sind, kämpft. Von 1981 - 2013. So sind Pac-Man, Mario und Mega-Man die ersten Gegner und so geht es weiter bis man gegen Olimar, Shulk oder Quajutsu sein Können unter Beweis stellen kann.

      Minispiele sind ebenfalls wieder dabei, welche die drei Modi Smash-Homerun, Bombenwerfen und Scheiben zerstören enthalten. Die Namen sprechen für sich.

      Der exklusive neue Modus hört auf den Namen Smash-Run oder auf deutsch das „Smash-Abenteuer“ (nicht zu verwechseln mit dem Solo-Modus, der oben beschrieben ist).
      Vier Charaktere kämpfen in diesem Modus gegeneinander. Dabei lassen sich die Charaktere vorher mit verschiedenen Fähigkeiten ausrüsten, die Menge wird nach Gewicht und Größe verteilt. Bowser kann zum Beispiel eine höhere Anzahl an speziellen Items aufnehmen als Mario. Diese Fähigkeiten sollen einem über die 5 Minuten helfen, so manche Hindernisse hinter sich zu lassen. Es gibt Sternenschauer, eine extrem hohe Schlagkraft die aber die Prozentanzeige auf 300% bringt und haufenweise andere. Eingesetzt werden diese durch Tippen auf die Icons, des unteren Bildschirms des 3DS. Man läuft und kämpft fünf Minuten lang durch eine eigene Hubworld, mit haufenweise Gegnern, Herausforderungen und Truhen. Clou des Modus: Man sammelt dabei Statboni für den Charakter. Gegner lassen zum Beispiel Boni fallen, die einem die Angriffskraft, Sprunghöhe oder die Abwehr erhöhen. Nachdem die fünf Minuten abgelaufen sind treffen die vier Charaktere im Finale aufeinander. Die Statboni werden dabei für dieses Finale beibehalten. Das Finale ist zufallsbasiert. Klettern, Rennen oder Kämpfen wird ausgelost. Ich persönlich mag den Modus zwar, jedoch fehlt es an Optionen. Man kann weder die Zeit, noch die Menge an Leben im Finale (jeder hat nur eins) ändern. Daher kommt einem der Modus ein wenig unausgegoren vor und geht ein wenig zu schnell vorbei. Gott sei Dank können 3DS Spiele gepatcht werden. Daher denke ich, dass Nintendo hierbei in Zukunft ein Update rausbringt, damit man ein wenig an den Optionen schrauben kann.

      Weitere Modi sind der klassische Smash-Modus und der Online-Modus, den ich bisher allerdings noch nicht getestet habe.

      Es gibt aber auch negatives

      Abgesehen von den Kloncharakteren, den nicht existenten Optionen für Smash Run und der ebenfalls nicht existenten Möglichkeit die Steuerung auf das Steuerkreuz ändern zu können, sehe ich ein großes Problem bei Smash 4 die hohe Anzahl an bereits freigeschaltetem Content. Es gibt bereits zum Anfang eine Auswahl an über 30 Charakteren, die sogar noch alle Outfits standardmäßig freigeschaltet besitzen, genau wie bei den Stages, die zum Großteil bereits spielbar sind. Andere wird es freuen, dass sie mehr Auswahl haben, andere werden eher enttäuscht sein, da sich das Freischalten auf ein paar Charaktere, Stages, Trophäen und Fähigkeiten sowie Statboni beschränkt. Klingt zwar viel, doch das Freischalten der Charaktere hat sich stets am besten gefühlt. Ein kleiner Dämpfer, aber in meinen Augen eine der Schwächen dieses Spiels.

      Pro- und Contra

      + Extrem spaßiges Gameplay
      + Mehr als 40 spielbare Charaktere
      + Mehr als 30 kreativ gemachte Stages
      + Sehr viele Outfits
      + Neue Charaktere spielen sich ausgesprochen gut
      + Profile für Charaktere können angelegt werden.
      + Fähigkeiten + Stats können angepasst werden.
      + Farbenfroher, flüssiger Grafikstil
      + Sehr guter Soundtrack mit sehr vielen Ohrwürmern (siehe „Soundtrack-Anspieltipps“)
      + Eine extrem hohe Anzahl an freischaltbaren Trophäen mit zugehörigen Infos
      + Hohe Anzahl an Modi (Smash-Modus, Smash-Run, Online-Modus, Solo-Modus, All-Star-Modus, Minispiele, Trophäenrausch)


      – Abgesehen von Smash Run keine komplett neuen Modi
      – Zuviel an bereits freigeschaltetem Content
      – Kloncharaktere
      – Keine Optionen für den Smash-Run-Modus
      – Potenzial der Outfits nicht ausgeschöpft


      Fazit

      Smash Bros. für den 3DS macht nahezu alles richtig. Vorallem hat Nintendo es geschafft, das Spiel sehr gut auf den kleinen Bildschirm einzurichten. Konturen, ein flüssiger Grafikstil, ein absolut immenser Umfang und ein wie immer spaßiges Gameplay machen Smash Bros. 4 zu einem der besten Titel, die momentan für den 3DS existieren. Ein Must-have Titel. 9/10.




      Ich bin außerdem bei dieser bereits extrem langen Rezension auf viele aber nicht alle Punkte von Smash 4 eingegangen. Was einem noch an weiteren Gegnern im Solomodus entgegentreten. Die neuen Items, der Trophäenrausch. Welche weitere Charaktere man freischalten kann und welche Stages noch dazu kommen. Das kann jeder für sich selbst herausfinden. Viel Spaß :D

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    • Mehrfach verschoben, große Erwartungen geschnürt und dann ... Ja, dann folgte die Enttäuschung. Man versprach ein Highlight der Rennspiele. Am Ende bekam man den größten Flop des Jahres 2014 serviert.
      Ich bin bei Gott kein Rennspiel-Experte, obwohl ich die NFS Reihe bis zu Most Wanted wirklich geliebt habe, aber was man hier abgeliefert hat ist einfach nur eine einzige, riesige, Frechheit.

      Das fängt aktuell bereits bei den Server-Problemen an. Ich kann ja verstehen, dass diese einen großen Ansturm aushalten mussten, und noch immer müssen, aber mal ehrlich ... Bei einem Spiel, das fast ein ganzes Jahr verschoben wurde, darf man doch wohl einigermaßen stabile Verbindungen erwarten, oder? Selbst jetzt, 4 Tage nach dem offiziellen Release, ist der Multiplayer, von dem das Spiel ja wohl leben soll, nicht spielbar. Das ist absolut inakzeptabel. Was haben die Pappnasen das ganze letzte Jahr über, das sie sich extra noch dazu geholt haben, gemacht? Däumchen gedreht? Kaffee getrunken? An sich rumgefummelt? Ich weiß es nicht. Aber so was ist einfach nur frech. Selbst bei Destiny liefen die Server am zweiten Tag nahezu einwandfrei. Bei einem Spiel, das am ersten Tag mal eben sämtliche Produktionskosten (500.000.000 Dollar) wieder einspielen konnte. Aber hier geht leider überhaupt nichts. Eine einzige Enttäuschung, bei der mir jetzt schon die Lust vergeht weiter zu spielen.

      Das Gameplay selbst ist auch eher bescheiden. Aktuell kann ich ja leider nur auf den Singleplayer eingehen, welcher liebloser nicht sein könnte. Es werden einem zig verschiedene Events vor die Nase gelegt, an denen man sich versuchen kann. Dabei kann man aus vorgewählten Autos, die für die Strecke zugelassen sind, einen auswählen und mit diesem dann eben über die Rennbahn sausen. Schön und gut. Aber was ist mit einer individuellen Gestaltung? Gibt es nicht. Man kann beim Standard-Aussehen des Wagens bleiben, eins von vier ausgewählten Designs bestimmen oder aber die Farben des Clubs drauf packen ... Wenn man denn einen Club aufmachen, oder einem beitreten könnte. Ohne funktionstüchtige Server erweist sich auch das als schwierig.

      Beim Fahren muss ich mich leider auch wieder fragen ... Was haben die Entwickler eigentlich geraucht? Das Punktesystem ist ein einziger Witz. Man erhält Punkte fürs Driften, fürs Fahren im Windschatten oder auch bei der Verbesserung deiner Position. Alles schön und gut. Aber was hat man sich denn bei den Strafen gedacht? Man wollte hier offenbar ein System einbringen, durch das der Spieler praktisch gezwungen wird stets auf der Fahrbahn zu bleiben, also keine Abkürzungen über kurze Geländestellen zu nehmen, sowie ein faires Fahrverhalten erfordert wird, aber wieso krieg ich bitte eine Strafe, wenn mir ein anderer Fahrer hinten reinbrettert? Wieso kriege ich da Strafpunkte für die Kollision mit besagtem Fahrer? Das ist absoluter Käse und beweist ein unausgereiftes System, dessen Grundgedanken ich zwar ganz nett finde, dessen Umsetzung aber durchaus als miserabel gewertet werden darf.

      Die einzigen zwei Aspekte, die ich dem Spiel zu Gute halten kann, sind die Steuerung und die Grafik.
      Die Steuerung der Wagen selbst ist soweit ganz ordentlich geraten. Man merkt dabei eigentlich sofort, dass es sich hierbei definitiv um einen Arcade-Racer handelt. Ebenso merkt man den Unterschied der Fahrphysik zwischen, als Beispiel, dem Audi R8 und dem Mercedes-Benz A45 AMG. Die Autos steuern sich soweit recht gut und werden mit den üblichen, gewohnten, Tasten bedient. Da gibt's nichts dran zu meckern.
      Ebenso ist die Grafik ein echter Hingucker geworden. Die Umgebung, das Wetter und vor allem die Autos sehen einfach nur fantastisch aus. In diesem Gesichtspunkt hat man tatsächlich das bekommen, was man im Vorfeld versprochen hat. Leider reichen eine ordentliche Steuerung und eine herausragende Grafik nicht aus. Für einen echten Hit, so wie es von der Fachpresse immer benannt wurde, braucht es einfach mehr. Der Frust, das die Server auch nach vier Tagen noch nicht laufen, sitzt natürlich tief, ist aber bei Weitem nicht das einzige Manko an diesem Spiel.

      Ja, insgesamt der, für mich, Flop des Jahres 2014 von Sony. Trotz einer fast einjährigen Verschiebung ist es nicht gelungen das Ergebnis, das man im Vorfeld angepriesen hatte, zu erreichen. Die nicht funktionierenden Server sind da nur die Spitze des Eisbergs. 3/10.
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

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    • Fantasy Life ist ein innovativer Mix aus klassischem Fantasy Rolenspiel und Slice-of-Life Simmulation für den 3DS, entwickelt von Level-5, die vor allem für Dragon Quest und Professor Layton bekannt sind. In Japan ist das Spiel bereits Dezember 2012 auf den Markt gekommen, Europa kommt erst jetzt knapp 2 Jahre später in den Genuss des Rollenspiels. Da ich in den letzten Tagen nichts besseres zu tun hatte als dieses Game zu zocken werde ich nun eine kleine Bewertung abgeben.

      Kurz zur Story: Die Geschichte spielt in dem Fantasy Reich Reveria, wo ihr als normaler Bürger der Stadt Kastell euer normales Leben führt. Oh, und es ist ein besonderer Tag, denn heute beginnt ihr ein neues 'Leben'. Was eigentlich nur ein besonderer Ausdruck dafür ist das ihr endlich nen Job gefunden habt. Kaum wurde euch die dazu gehörige Lizenz von der Gilde übergeben, beobachted ihr wie ein paar Halunken einen sprechen Schmetterling anpöbeln. Ja. Einen Schmetterling. Da man sowieso nichts besseres zu tun hat, eilt ihr heldenhaft zu Hilfe. Besagtes Insekt stellt sich als Flatterling vor, und klebt euch von nun an an den Fersen, da es sonst niemanden kennt und vollkommen weltfremd erscheint. Tags darauf werdet ihr am Morgen unbeliebsam überrascht. Ein sondererbarer Stein, vom Himmel gefallen, kracht genau in das Dach eurer kleinen Kammer. Das Ding wird daraufhin von dem königlichen Wissenschaftler Hugo beschlagnahmt, der auch freundlich genug ist das Loch in deinem Dach zu flicken. Leider ist war dies nicht der einzige Stein der vom Himmel gestürzt ist, und unglücklicherweise besitzen diese Brocken eher unheilvolle Kräfte. Alte Legenden bekunden das die so genannten Verdammnissteine die Boten des Weltuntergangs sind. Eigentlich nicht euer Problem, aber wie es der Zufall so will, stolpert ihr von einem Abenteuer zum nächsten, bis ihr letztenendlich vom König selber zum Botschafter ernannt werdet. Eure Mission: Die Länder Reveria's vereinen und einen Weg finden, das drohende Unheil abzuwenden.

      Ihr beginnt das Spiel mit dem erstellen eures eigenen Helden. Dabei gibt es ausreichend Gestaltungsmöglichkeiten um einen einzigartigen Charakter zu erstellen, allerdings ist der knuffige Comicstil wohl nicht jedermann's Geschmack. Neben Aussehen, Namen und Stimme wählt ihr auch einen Beruf. Und dabei ist Fantasy Life's Jobsystem wirklich etwas besonderes. Neben den klassischen Kämpfer-Klassen die man schon aus Fantasy Spielen kennt, wie den Paladin, Jäger oder Magier, kann man sich auch für eine Handwerkliche Laufbahn entscheiden, wie Schmied oder Schneider. Insgesammt gibt es 12 verschiedene Berufe, die man im Laufe des Spiels noch wechseln kann, also keine Panik.
      Ja, das Jobsystem ist wirklich sehr umfangreich. Sogar umfangreicher als die eigentliche Hauptstory. Neben der eigentlichen Geschichte hat jeder Beruf nämlich noch nen Haufen quests die es zu machen gilt um im Rang aufzusteigen. EP sammelt ihr nicht nur durchs kämpfen, sondern auch durch das Sammeln und Herstellen von Items. Also, selbst wenn man sich gegen die Kämpfer-Klassen entschieden hat und lieber in den sicheren Stadtmauern bleibt, hochleveln kann man trotzdem.

      Aber das einfallsreiche Jobsystem ist leider ein zweischneidiges Schwert. Die Hauptstory kommt erst langsam ins Rollen, da man vorher durch einen längeren Tutorialquest in die Berufswelt eingeführt werden muss. (Zum Glück könnt ihr später bei einem Berufswechsel das Tutorial überspringen.) Die Geschichte ist in mehrere Kapitel unterteilt, zwischen denen es immer eine Leerphase gibt in der ihr euch frei und nach belieben den anderen Quests und euren Jobs widmen könnt. Der Schwierigkeitsgrad der Hauptstory ist ziemlich niedrig. Um sicher zu stellen das der einfache Koch genauso einfach durch die Story kommt wie der talentierte Söldner, gibt es kaum Kämpfe und gar keine Bosskämpfe. So etwas wie Rätsel oder andere Spiele um den Verlauf schwieriger zu gestalten gibt es auch nicht wirklich. Selbst wenn ihr dazu aufgefordert werdet einen geheimen Schatz zu finden, ist dieser normalerweise bereits auf eurer Karte markiert oder die Hinweise sind wirklich eindeutig.
      Die Jobquests fordern einen etwas mehr. Für die Kämpfer-Klassen müsst ihr euch mehrmals wilden Monstern stellen, und hier kriegt ihr auch die bombastischen Bosskämpfe die man so gerne sehen will, samt bombastischen Soundtrack. Ja, selbst die einfachen Holzfäller haben sowas wie Endgegner, in Form von heiligen oder magischen Bäumen, die sich selbst regenerieren während ihr versucht die Dinger zu zerhacken. Auch mit bombastischen Soundtrack.
      Kämpfe bestreitet ihr indem ihr einfach mit gezückter Waffer auf euren Gegner zulauft und das Schwert schwingt, ähnlich wie man es bereits aus Zelda kennt. Allerdings solltet ihr auch aufpassen, gerade bei den größeren Bossen ist es von Vorteil den Angriffen auszuweichen, sonst gibt es gebratener Held am Spieß. Viele dieser Gegner haben es nämlich wirklich in sich.

      Ja, und was wäre eine Slice-of-Life Simulation ohne eigenes Haus? Ihr beginnt in ner kleinen Dachkammer, später könnt ihr euch größere Niederlassungen kaufen, sowie Ferienhäuser in anderen Städten, die ihr alle selber einrichten und gestalten könnt. Möbel könnt ihr entweder kaufen... oder selber erstellen, wenn ihr Schreiner seid. Nen praktischen Nutzen hat eure Hütte auch. Sie dienen als Schnellreisepunkte, damit ihr nicht immer die ganzen Wege zwischen den einzelnen Städten ablaufen müsst, sowie als Lager für ungebrauchte Items. Ein weiteres Extra wäre die sogennante 'Wonne'. Durch positive Ereignisse die im Spiel ablaufen sammelt ihr Wonne-Punkte, die man bei Flatterling gegen Extras eintauschen könnt.

      Eure Reisen müsst ihr glücklicherweise nicht allein bestehen. Bis zu zwei Kameraden könnt ihr in eure Party aufnehmen, entweder Freunde im Multiplayermodus oder NPCs. Und die Auswahl an NPCs ist wirklich bombastisch. Neben den Charakteren die ihr während der Hauptstory kennenlernt gibt es noch nen Haufen von Leuten die sich nach bestandenen Jobquests oder anderen Aufträgen dazu bereit erklären mit euch zu reisen. Die meisten davon haben einzigartige Designs, Namen und Fähigkeiten, von möchtegern Helden die vor den Monstern wegrennen, über fette Jäger die kaum ihre Bogen halten können bishin zur Schneiderin die Gegner mit ihrer Handtasche verdrescht. Und als ob das nicht genug wäre, könnt ihr euch auch Haustiere kaufen.
      Neben ausgefallenen Charakteren sind auch die Landschaften sehr abwechslungsreich. Es gibt Wüsten, mysteriöse Wälder, Unterwasser-Höhlen und noch viel, viel mehr. Viele der Orte sind nich Story-relevant, können daher nebenbei und in aller Ruhe erforscht werden.

      Ach, und das Spiel ist lustig. Es gibt ein ganzes Feuerwerk von Witzen und Wortspielen, wie Fans sie von Dragon Quest wahrscheinlich schon kennen. Desweiteren gibt es für die, die nicht genug kriegen können, noch ein Addon das zum Download bereit steht, leider nicht umsonst, sowie diverse Kostüme oder Möbelstücke die man über Passwörter freispielen kann.

      Kurz zur Zusammenfassung der Pros und Cons.

      + Innovatives Jobsystem
      + Viele ausgefallene Charaktere
      + Sehr umfangreich
      + Abwechslungsreiche Landschaften
      + Süße Grafik und Design
      + Guter Soundtrack
      + Einfache Steuerung


      - Hauptstory rückt fast schon in den Hintergrund
      - Viel Gelaber, kommt erst langsam in Fahrt
      - Jobquests werden auf Dauer zu monoton


      Für Fans von anspruchsvollen, epischen Spielen ist Fantasy Life wohl eher nichts, Leute die Zelda und Dragon Quest oder Simulationen wie Harvest Moon oder Animal Crossing mögen können allerdings ruhig zu greifen und werden bestimmt ihren Spaß haben.
    • Spec Ops: The Line



      Gerade flimmerten noch die Credits über den Bildschirm und nun muss ich einfach mal eine kleine Rezension über dieses in meinen Augen fantastische Spiel schreiben. Ich bin absolut kein Shooter Fan, was hauptsächlich daran liegt, dass ich mich bei Shootern schnell langweile und oftmals denke ich spiele hier eigentlich nur Moorhuhn mit aufpolierter Grafik. Für Shooter mit einer mitreißenden Story wie bspw. Bioshock Infinite bin ich dann aber doch immer zu haben. Bei Spec Ops handelt es sich um genau so ein Spiel.

      Gleich vorweg: Die Spielmechanik ist tatsächlich langweilige Shooterkost. Man ballert sich durch verschiedene Gebiete und kämpft gegen schier unendliche Massen an Gegnern an. Hier und da gibt es eine Besonderheit wie bspw. Helikopterpassagen etc, aber im Großen und Ganzen spielt man hier das x-te Call of Duty. Die Grafik ist auf dem PC auf höchsten Einstellungen noch ganz okay und mit jedem Mittelklasse PC gut spielbar, dass Spiel erschien aber auch schon 2012. Hier und da hatte ich Ruckler, keine Ahnung ob es an zu hohen Einstellungen oder an dem Spiel selbst lag.
      Die Steuerung (am PC) war mir allerdings desöfteren ein Dorn im Auge, gerade in Vebindung mit der teils tödlichen Kamera, kann da schonmal Frustration aufkommen, denn auch der Schiwerigkeitsgrad (Habe quasi auf normal gespielt) ist hier und da mal fordernd, besonders wenn man sich durch besagte Kombination aus Steuerung und Kamera mitten in ein Kreuzfeuer begiebt.

      Man muss also sagen technisch und auch spielmechanisch kriegt man hier nichts sonderlich außergewöhnliches ja nichtmal etwas besonders gutes geboten. Auch die Spieldauer mit rund 5-6 Stunden ist nicht gerade hoch, dafür kostet es allerdings auch nicht mehr viel und ist ständig in Sales involviert.

      Weshalb mich dieses Spiel allerdings beeindruckt hat sind zwei Punkte, wovon der erste in den zweiten mithineinspielt: Sound & Story.

      Der Sound ist wie ich finde immer passend und steuert zur Atmosphäre des Spiels bei, würde ich mir auch kaufen. Ich kenne mich da mit den Genrebezeichnungen in diesem Teil der Musik nicht so gut aus, würde es aber am ehesten unter Rock einordnen. Nun gut das war der kleinere Punkt, kommen wir zum absoluten Highlight von Spec Ops: Die Story.

      Dieses Spiel wird euch vor einige unglaublich schwere, moralisch kaum vertretbare Entscheidungen stellen und egal wie ihr euch entscheiden wollt, ihr werdet nicht zufrieden sein. Nicht selten muss man nach so einer Entscheidung heftig daran knabbern und fragt sich "Was zum Teufel habe ich gerade getan?" In diesem Spiel macht das Töten keinen Spaß. Es ist kein simples Call of Duty wo man die bösen Russen oder wer auch immer dort die Feinde sind niederballert. Nein hier sind viele Fraktionen involviert, zu anfangs weiß man garnicht so recht was abgeht. Ständig ändert sich das Bild was man von den Gegnern hat bzw wer überhaupt die Feinde sind. Die eigenen Entscheidungen sind immer fragwürdig und teilweise unglaublich schwerwiegend. Auch die beiden anderen Squadmitglieder haben ihren eigenen sich entwickelnden Charakter, wollen einen manchmal zu einer bestimmten Entscheidung überreden und sind meistens danach auch wutgeladen und streiten sich über die Folgen einer Entscheidung. Manchmal treffen sie auch einfach selbst eine und man selbst ist machtlos. Die drei Spec Ops Soldaten sind allesamt tragische Figuren, nicht aber durch ihre Vergangenheit sondern durch die Gegenwart die man selbst spielt. Hier schreibt man die Geschichte tatsächlich selbst und sieht den langsamen Verfall der Soldaten. Je weiter man voranschreitet desto abgenutzter, sowohl physisch als auch psychisch, sind die Charaktere, immer dem Wahnsinn nahe.
      Die Bilder die man teilweise zu sehen bekommt sind auch nichts für schwache Nerven. Man sieht hier den erschreckenden Ausmaß eines Kriegsgebiets (was btw Dubai ist). Tote Kinder, Frauen und generell Zivilisten sind an der Tagesordnung.
      Der absolute Höhepunkt ist für mich dann das Ende, ein kleiner Twist den man zwar eigentlich schon erahnen konnte, der aber wunderbar reinpasst und den geistigen Verfall des Hauptcharakters nochmal auf eine krasse Weise verdeutlicht. Auch am Ende kann man nochmal eine Entscheidung treffen, wobei ich nicht sicher bin ob man sie wirklich treffen kann oder ob sie einem auch aufgezwungen wird wenn man sie nicht trifft. Jedenfalls ist diese Art ein Spiel zu beenden für mich bis jetzt noch nie dagewesen. Ich glaube ich konnte noch nie so ein Spiel beenden, es ist einfach ein krasses aber passendes Ende.

      Fazit: Ein schockierendes und unfassbar mitreißendes Erlebnis, welches man allerdings nur erhält wenn man sich durch viele langweilige und ermündende Shootereinlagen kämpft. Meines Erachtens aber die ganze Arbeit wert.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Assassin's Creed: Unity


      Vorwort:
      Es ist November und das bedeutet, dass Ubisoft den nächsten "Assassin's Creed" Teil auf den Markt bringt. Naja, eigentlich ja sogar zwei, aber da mir Rogue, wegen der absurden Ausgangslage, nicht in die heimische Konsole kommt (zumal es sowieso nur für die Lastgens erscheint) möchte ich mich, voll und ganz, Unity widmen. Ein Spiel, das ich wirklich sehnsüchtig erwartet habe. Und das schon bereits nachdem klar wurde, dass es uns dieses Mal nach Frankreich, zu Zeiten der französischen Revolution, bringen wird. Denn es gibt, für mich, keine andere Epoche der Geschichte, die auch nur ansatzweise solch genialen Stoff für eine Spielereihe zur Verfügung stellen kann, in der es grundsätzlich immer um den Kampf "Freiheit gegen Kontrolle" ging. Keine Epoche bietet sich da mehr an, um den Kampf zwischen Assassinen und Templern fortzusetzen. Entsprechend gespannt war ich auch auf das Spiel und was soll ich sagen ... Ich bin tatsächlich ziemlich geplättet. Auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen. Aber dazu später mehr.

      Story:
      Dieses Mal schlüpfen wir in die Rolle des jungen Arno, dessen Vater Opfer eines Mordes wurde, als er gerade einmal acht Jahre alt war. Daraufhin wurde er von dem Vater seiner Kindheitsfreundin, Elise, aufgenommen und fortan von eben jenem auch großgezogen. Mit der Zeit entwickelt er sich zum charismatischen Draufgänger, der doch stark an Ezio aus Assassin's Creed 2 erinnert. Und das nicht nur vom Charakter. Auch äußerlich lassen sich einige Parallelen erkennen und es ist wohl schwer zu leugnen, dass Ezio hier Modell gestanden hat.
      Arno fühlt sich in dieser Zeit vollkommen frei von jeglichen Sorgen und schafft es stets seinen Aufgaben und Pflichten gekonnt aus dem Weg zu gehen. Diese Unbekümmertheit ist es auch, die letztlich der Grund dafür ist, dass auch sein Ziehvater Opfer eines Mordes wurde ... Fälschlicherweise des Mordes beklagt wird er daraufhin ins Gefängnis geworfen, wo er auf seinen Prozess warten soll ... Doch nicht in irgendein Gefängnis: In die Bastille! Von da an beginnt seine Reise quer durch die Straßen und Dächer vom altertümlichen Paris zu den Zeiten der französischen Revolution.

      Zur Story allgemein lässt sich noch sagen, dass mir persönlich vor allem zugesagt hat, dass man endlich mal wieder ein richtiges "Assassin's Creed" spielen durfte. In Teil III und auch in Teil IV ging dieses Gefühl leider etwas verloren. Connor war mehr Krieger als Assassine, der sich durch den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg mit mehr Muskeln als Verstand geschnitzelt hat und Edward war nun mal Pirat, der erst sehr spät in der Handlung von "Black Flag" direkte Zugehörigkeit zu den Assassinen fand, weswegen ich ihn auch nie, jedenfalls nicht innerhalb der Haupthandlung, als eben solchen anerkannte.
      Arno dagegen trifft relativ früh in der Handlung auf die Bruderschaft und findet dort auch relativ schnell Zugehörigkeit ... Doch das Beste daran: Wir können endlich wieder den Aufstieg eines zukünftiger Meisterassassinen beobachten! Etwas, was es seit Ezio eigentlich nicht mehr gegeben hat. Auch Connors zähle ich hier nicht hinzu, da er, in meinen Augen, eben alles andere als ein herkömmlicher Assassine war. Arno wird dieser Bezeichnung schon wesentlich eher gerecht, aber dazu später mehr.
      Die Handlung selbst ist allerdings fast genauso gestrickt, wie es jedes andere "Assassin's Creed" zuvor auch schon war. Motive, Hintergründe, Beziehungen etc. Alles in, leicht abgewandelter, Form schon mal da gewesen. Wirklich tragisch finde ich das jedoch nicht, da Unity es trotzdem schafft einen ganz und gar eigenen Charme zu entwickeln ... Was vor allem den sympatischen Charakteren geschuldet ist.

      Charaktere:
      Hier muss ich sagen hat es Ubisoft zum ersten Mal seit langer Zeit wieder geschafft mir einen Charakter richtig sympatisch zu machen ... Elise! Diese Frau ist einfach der absolute Oberhammer! Attraktiv, eigensinnig, stark, überzeugend. Sie ist all das, und noch viel mehr. Mit Abstand der best ausgearbeitete Charakter, den es im Franchise bisher gegeben hat. Ja, auch besser als Ezio (den ich persönlich sowieso für schlicht und ergreifend überbewertet halte).
      Zwar ist Arno der spielbare Protagonist, doch jedes Mal, wenn die beiden zusammen über den Bildschirm huschen, und das kommt wirklich öfter vor, als ich zu Anfang gedacht hatte, stiehlt ihm Elise einfach mal ganz dreist die Show. Ich steh einfach auf so taffe Frauen und Elise personifiziert für mich so ein wenig die Hoffnung, dass Ubisoft in naher Zukunft vielleicht doch mal Eier beweist und einen weiblichen Protagonisten für einen kommenden Ableger etabliert. Elise hat recht gut gezeigt, dass es auch starke, mutige und vor allem schlagfertige Frauen gibt. Zumal man sich mit Aveline ja schon einmal an eine Frau als spielbaren Charakter heran getraut hat, wenngleich ihr Spiel, "Liberation", doch relativ kurzweilig war.
      So oder so punktet Unity bei mir vor allem wegen den tollen Charakteren. Elise ist da nur die Spitze des Eisberges. Arno ist ein ebenso gelungener Charakter, gar keine Frage. Doch auch die Nebenakteure sind nicht zu unterschätzen. Sei es nun Pierre Bellec, der Mentor von Arno, Napoleon Bonaparte, der jedoch nur eine kleine Nebenrolle getragen hat oder auch der Antagonist des Spiels, dessen Namen ich, wegen möglichen Spoilern, lieber für mich behalten möchte ... Sie alle wissen, auf ihre eigene Art und Weise, zu überzeugen. Was vor allem daran liegt, dass man sich in Unity auch nicht einfach von einem Ziel zum nächsten durch meuchelt, sondern die Story als solche umfangreicher als das ist ... Hier spielen übergeordnete Themen wie Schuld, Rache, Vertrauen, Verrat und nicht zuletzt auch Liebe eine ganz entscheidende Rolle und sorgen teils auch dafür, dass die meisten der Charaktere ihre ganz eigene Geschichte erhalten, was ihnen eine, für das "Assassin's Creed" Franchise, ungewöhnliche Tiefe verleiht.

      Gameplay:
      Beim Gameplay bin ich, ähnlich wie bei den Charakteren, hellauf begeistert! Hier hat man wirklich einige sinnvolle Neuerungen in das Franchise integriert, auf die man als Fan nun auch schon lange genug warten musste ...
      Die wohl bedeutendste Neuheit dürfte dabei wohl das Schleichsystem sein. Zum ersten Mal in der "Assassin's Creed" Reihe ermöglicht Ubisoft uns nun genau das, was man als stiller Meuchelmörder eigentlich tut: Schleichen. Dabei geht Arno in die Hocke, wodurch er sich langsamer, aber eben auch leiser bewegt. Per Knopfdruck kann er dann beliebig in Deckung gehen, um die Lage, in unmittelbarer Umgebung, von einem sicheren Punkt aus besser auskundschaften zu können. Mittels des Adlerauges kann man auch dieses Mal wieder seine Gegner aufspüren und somit versuchen zu erahnen welche Route sie benutzen, um sich einen geeigneten Weg zum Weiterkommen zu überlegen ... Doch dieses Mal kann man das Adlerauge nicht auf unbestimmte Zeit aktiviert lassen, sondern besitzt es nun eine Abklingzeit. Für einige Sekunden bleibt es aktiv, und auch darüber hinaus bleiben die Zielpersonen noch eine Weile erkennbar, doch während dieser Abklingzeit verschwinden die roten Schatten vom Bildschirm und man darf wieder von vorne anfangen. Hier gilt es also die Gegner genau zu beobachten, sofern man nicht entdeckt werden möchte.
      Besonders gefragt ist das Schleichsystem vor allem dann, wenn man sich einem Hauptziel nähert. Dieses Mal gibt Ubisoft dem Spieler nämlich etwas mehr Freiheiten, bei der Inszenierung des Attentats auf einen Templer. Dabei ist es einem vollkommen freigestellt zu entscheiden wie wir in das feindliche Gebiet eindringen, welchen Weg wir dabei einschlagen, welche Zwischenschritte wir zuvor tätigen und wann, und teilweise sogar auch wie wir zuschlagen. Über all das kann der Spieler nun selbst entscheiden. Das, gekoppelt mit dem neuen Schleichsystem, macht aus diesen Missionen gefundene Stealth-Spielplätze. Der Fantasie bei der Vorgehensweise sind praktisch keine Ziele gesetzt.

      Die Gegner in "Unity" sind weit widerstandsfähiger, als sie es in diesem Franchise bisher waren! Auch ist Arno kein übermenschlicher Supersoldat ala Connors oder Edward, der im Alleingang eine ganze Armee niedermähen kann ... Ganz im Gegenteil: Besonders zu Anfang der Handlung merkt man sehr deutlich, dass es in den Kämpfen längst nicht mehr so einfach wie im Vorgänger laufen wird. Hier hat man jetzt keine vier Pistolen mehr, mit denen man auf Knopfdruck bis zu vier Gegner binnen weniger Sekunden töten kann. Keine versteckten Klingen mehr, die man auch gezielt im Nahkampf anwenden kann. Und vor allem: Keine Blitzattentate mehr! Die Zeiten sind endgültig vorbei, was ich überaus erfreulich finde. Denn diese Überarbeitung macht das Kampfsystem als solches wesentlich fordernder und teils auch nervenaufreibender. Ich hätte vor einigen Monaten nicht geglaubt, dass das möglich wäre, aber es kam doch die eine oder andere Situation vor, in der ich teilweise anfing zu verzweifeln. Wenn man von mehreren Gegnern, noch dazu von verschiedenen Gegnertypen, umzingelt wird und sich auf den Dächern dann auch noch Scharfschützen befinden, die munter auf einen losballern, dann bleibt einem nun eigentlich nur noch eine Möglichkeit - Die Flucht. Den offenen Kampf sollte man in solchen Situationen definitiv meiden. Man wird im Laufe der Handlung zwar, durch Waffen- und Rüstungsupgrades, stärker und widerstandsfähiger, doch steht der Spieler damit nicht alleine ... Auch die Gegner werden mächtiger, was das Ganze irgendwo wieder ausgleicht. In "Unity" wird die Flucht, ebenso wie die neu eingeführten Schleichelemente, aktiv mit in die Handlung eingebunden und als notwendiges Mittel integriert, auf das man immer wieder gezwungen sein wird zurück zu greifen, sollte man seinen Auftrag erfüllen wollen.

      Zu guter Letzt darf natürlich auch die dritte, große, spielerische Neuerung nicht fehlen: Das aufpolierte Kletter- bzw. Parkoursystem. Endlich ist man nämlich nicht nur mehr in der Lage Gebäude rauf zu klettern, sondern auch wieder herunter zu klettern. Während man in den Vorgängern entweder nur über den klassischen Todessprung das Dach verlassen konnte, sofern am Boden ein Heuhaufen o.Ä. platziert war, man sich mühsam fallen lassen musste, um dann mit einem extra Knopfdruck wieder ein Vorsprung zu greifen oder einfach den Sprung gewagt hat, und dabei auf Glück gespielt hat, dass die Gesundheit hoch genug ist, ist man nun in der Lage die erklommenen Gebäude auch wieder hinunter zu klettern. Eine willkommene Neuerung, denn diese Bewegungen sehen nicht nur verdammt geil aus, sondern gelingt es damit auch noch einmal leichter von A nach B zu gelangen. Besonders bei einer gezwungenen Flucht kann dieses System da schon mal sehr von Vorteil sein. Ebenso wie die vielen offenen Häusertüren und Fenster, die einem beim Abschütteln der Angreifer behilflich sein können. Auf jeden einzelne Neuerung möchte ich dann jetzt aber doch nicht eingehen, da das dann doch etwas zu viel werden würde ... Dies sind aber so die drei großen Updates, die ich für erwähnenswert halte und mir persönlich bereits sehr viel Freude bereitet haben ... Und ich wage einfach mal zu behaupten, dass sie das auch noch eine ganze Weile über tun werden!

      Optik:
      Die Optik ist wohl der Aspekt des neuen "Assassin's Creed", der in den letzten Tagen für die meisten Schlagzeilen rundum "Unity" gesorgt hat. Die Grafik als solche weiß an sich definitiv zu überzeugen. Die Bewegungen der Personen wirken überaus authentisch, wenngleich die Klettereinlagen nun noch unrealistischer erscheinen als bereits in den Vorgängen, während die "Stadt der Liebe" zeigt sich von den unterschiedlichsten Seiten - Und das jedes Mal mit einer unglaublichen Bildgewalt. Die Weitsicht im Spiel ist wirklich top und vor allem die Gesichtszüge, speziell die der Hauptcharaktere, sind absolut genial geworden.
      Ganz oben auf der Liste steht aber vor allem das französische Volk ... Noch nie zuvor in einem "Assassin's Creed" hat man einer Stadt so viel Leben eingehaucht. Insgesamt gibt es 21 Stadtteile, von denen jedes anders gestaltet ist und damit auch einen ganz eigenen Charakter besitzt. Die Bürger gehen dabei auf den Straßen ihren alltäglichen Angelegenheiten nach ... Sofern sie nicht gerade die Fackeln erhoben haben und vor einem der vielen Wahrzeichen der Stadt anfangen zu demonstrieren. Die Jungs von Ubisoft haben hier wirklich etwas beeindruckendes geschafft. So viel virtuelles Leben auf einen einzigen Punkt konzentriert habe ich persönlich so zuvor noch nie in einem anderen Videospiel gesehen. Jetzt sind es nicht mehr ein paar Dutzend Menschen, denen man auf offener Straße begegnet, sondern mehrere Hundert! Soweit ich das noch richtig in Erinnerung habe sollen bis zu 1000 NPC gleichzeitig möglich sein, was einfach gewaltig ist. Hier gibt es vor allem eine spezielle Szene, die ich hier aber ebenfalls nicht genauer benennen möchte, die dies sehr stark verdeutlicht und dafür gesorgt hat, dass ich die ersten fünf Minuten erst mal nur gebannt vor meinem Bildschirm saß, um dieses revolutionäre "Feeling" auch wirklich vollkommen aufzunehmen und mich von dieser mitreißen zu lassen ...
      Doch mit so vielen NPC's machen sich leider auch diverse Probleme bemerkbar. Nicht selten kamen Bugs vor, in denen eine Leiche wie versteinert noch auf beiden Beinen stand, der Kopf eines Mannes durch die Wand hindurch verschwand oder auch Menschen und Tiere teilweise vom Himmel fielen. So was ist in der Tat ziemlich unschön, wobei man dazu sagen muss, dass das bei recht vielen "Assassin's Creed" Spielen, in den vergangenen Jahren, vorgekommen ist. Ich erinnere mich da noch an "Assassin's Creed III", das in dieser Hinsicht definitiv Maßstäbe gesetzt hat.
      Auch Framerate-Einbrüche bleiben teilweise nicht aus und von stabilen 30fps kann hier nun wirklich nicht die Rede sein. Für mich persönlich ist das allerdings zu verschmerzen, da das Spiel dadurch noch längst nicht unspielbar ist - Jedenfalls nicht auf der PS4. Die PC-Fassung soll da schon gröbere Probleme aufweisen ... Und da sich diese Schönheitsfehler bisher auch gut in Grenzen gehalten haben finde ich den Aufruhr deswegen nur bedingt angebracht. Zumal bei dieser Kontroverse auch gerne die Leistung heruntergespielt wird, die die Konsolen bei einer solchen Menge an NPC's erbringen müssen. Das sollte man da immer mit beachten. Dass Fehler dabei nicht vollends ausbleiben finde ich jedenfalls nicht sonderlich überraschend.
      Aber auch diese Probleme ändern für mich nichts daran, dass das Spiel wirklich sehr schön anzusehen ist. Sowohl was Detailtreue von Charakteren, als aber auch Umgebung und NPC's betrifft.

      Koop-Modus:
      Bisher kann ich hierzu eigentlich noch nicht allzu viel sagen, da ich erst einmal eine Koop-Mission gespielt habe, und das auch mit einem Fremden, was mir, gelinde gesagt, nicht mal annähernd so viel Freude bereitet hat wie die Einzelkampagne. Wirkliches Team-Play war da, aus Mangel an Konversationsmöglichkeiten, kaum möglich. Vielmehr lief es ziemlich chaotisch ab, was so ja eigentlich nicht Sinn eines Koop-Modus sein soll. Und da in meinem Umfeld eigentlich niemand "Assassin's Creed" so intensiv wie ich spielt ist der Koop-Modus für mich zwar ein ganz netter Zeitvertreib für zwischendurch, aber eben auch nicht mehr. Andere werden daran gewiss mehr Freude haben. Da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher.

      Kritik:
      Ein eher ungewöhnlicher Unterpunkt bei meinen Rezensionen, wo ich meine Kritik sonst eigentlich immer mit in die anderen Oberbegriffe reinpacken. Doch dieses Mal sehe ich mich gezwungen eine Ausnahme zu machen, denn, so genial ich das Spiel an sich auch finde, so muss ich Ubisoft's Geschäftsmodell hier doch mal klar in Frage stellen. Denn was zum Teufel haben die sich bloß bei der aufgezwungenen App-Einbindung gedacht? Schlimm genug, dass sich diverse Boni, z.B. Kostüme von vergangenen Assassinen (Ezio, Edward etc.), nur mit dem Spielen dieser App freischalten lassen, wie ich erfahren habe verweist Ubisoft in dieser immer wieder auf die Premium-Version besagter Software, die man käuflich noch mal extra erwerben müsste. Doch damit noch nicht genug: Ubisoft bietet dabei auch noch, dreist wie der Verein mittlerweile ist, eine Premiumwährung zum Kauf an, mit der sich bestimmte Items sofort freischalten lassen. Items, die man auch spielerisch freischalten kann, wenn man denn etwas Geduld aufbringen kann. Bei einem Spiel für 60-70 Euro haben solche Mechaniken, schlicht und ergreifend, nichts verloren. In dieser Hinsicht sind die Jungs inzwischen auf einem ähnlichen Niveau wie EA ... So sehr mir die Spiele beider Publisher auch gefallen, so kann ich mit deren Geschäftsmodellen einfach nichts anfangen. Ich finde es einfach unverschämt wie schamlos man hier versucht den "unwissenden" Gamern weiter Geld aus dem Kreuz zu leiern. Und das trotz der vielen Sondereditionen, die auch noch mal alle andere Inhalte, sowohl digitale, als auch greifbare, angeboten haben und dadurch verhindert wird, dass man in einem Paket sämtliche Zusatzinhalte abgreifen kann.

      Fazit:
      Trotz einigen kleineren Mängeln ist "Unity" im Gesamtpaket aber ein überaus packender, fünfter, Ableger des Franchise und weiß vor allem durch seine vielen Neuheiten, seiner beeindruckenden Architektur, der packenden Atmosphäre, der gelungenen, wenn auch bekannten, Story und den herausragenden Charakteren zu begeistern. Weniger erfreulich dagegen sind natürlich die noch bestehenden technischen Mängel, die sich aber zumindest auf der PS4, und wohl auch der Xbox-One, noch in Grenzen halten, als aber auch besonders die ständige Verleitung zum Spielen der Zusatz-App und dem damit verbundenen, unzumutbarem, Geschäftsmodell des Publishers.
      Im Großen und Ganzen macht mir das Spiel jedoch unglaublich viel Spaß und kommt, sollte Ubisoft einem dann mal die Chance geben voll und ganz in die Welt von Arno einzutauchen, endlich wieder wesentlich näher an ein wahrhaftiges Spiel über "Assassinen" heran, als es Teil III und Teil IV getan haben. 8/10 Punkte kriegt dieser Titel von mir.
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

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    • Assassins Creed soll in Zukunft jedes Jahr 2 Ableger raus bringen..
      Äh What? Die Story ist mittlerweile einfach nur noch schlecht, Over the Top natürlich AC 3. Was könnte man da machen? Richtig, einfach noch mehr Ableger rausbringen und die Story noch mehr beiseite schieben, braucht ja sowieso keiner. OK, zugegeben, Unity hat mich wieder mehr erfreut, obwohl manche Punkte, Steuerung etc, teilweise sogar schlechter gemacht wurden. Das Kampfsystem verbessert, niiicht.
      Dann gibt es noch dieses Allgemeine Problem, dass es schlicht zu früh auf den Markt kam und nicht wirklich funktioniert. Bei jedem Patch lief das Spiel schlechter, mittlerweile läuft es gerade so einigermaßen noch..
      AC ist mittlerweile nur noch Geldmacherei und es wird schlicht immer schlimmer statt besser, in der heutigen Zeit ein Spiel raus bringen, welches technisch solche Fehler mit sich bringt.. Nur um Verkaufszahlen einzukassieren..
    • Assassins Creed Unity




      Vorwort:
      OneBrunou hat ja schon sehr viel zu diesem Spiel geschrieben und insgesamt stimme ich auch so ziemlich allen Punkten zu. Dennoch wollte ich auch noch selbst etwas zu diesem Spiel schreiben, auf das ich mich ebenfalls sehr gefreut habe.

      Story:
      Um was es geht, muss ich jetzt ja nicht nochmal schreiben, das würde nur einer Wiederholung gleichen. Persönlich gefällt mir die Story sehr gut. Man hat die große Rahmenhandlung der Revolution, wodurch auch in den Reihen der Assassinen Politik eine große Rolle spielt und zu Diskussionen innerhalb der Bruderschaft führt. Gleichzeitig begleitet man Arno auf einem persönlichen Rachefeldzug, der zwar gegen die Feinde der Assassinen gerichtet ist, Arno das Ganze aber dennoch sehr persönlich nimmt. Hierbei geht er nicht immer wie ein vorbildlicher Assassine vor, was man aber verstehen kann, da der Charakter gut aufgebaut ist und seine Handlungen dadurch für den Spieler nachvollziehbar sind.
      Außerhalb von Arnos Geschichte passiert fast gar nichts, was mir eigentlich ganz gut gefallen hat. Man musste nirgends in der Gegenwart rumrennen, sondern lediglich drei Mal den Online-Suchern von Abstergo entkommen, was doch noch recht unterhaltsam war. Mich hat es zwar immer genervt, wenn ich merkte, dass so eine Sequenz startete, weil ich lieber Arnos Story weitergespielt hätte, aber im Endeffekt haben diese kurzen Missionen auch Spaß gemacht. Ich meine, wenn man mal plötzlich während dem zweiten Weltkrieg den Eifelturm hochklettern darf und dabei Flugzeuge mit einem Maschinengewehr abballern darf, dann ist das eine durchaus eine nette Abwechslung. Dass man sich hier mal wirklich auf nur drei solcher kleiner Einlagen beschränkte, tat dem Spiel gut. Ich habe zwar prinzipiell nichts gegen die Sequenzen in der Gegenwart, aber die Inhalte im Animus selbst reizen mich einfach deutlich mehr.

      Charaktere:
      Richtig stark, was Ubisoft da auf die Beine gestellt hat. Es gibt viele gute und vor allem unterschiedliche Charaktere im gesamten Spiel. Das fängt schon damit an, dass der höchste Rat der Assassinen Bruderschaft nicht immer der selben Meinung ist und man Diskussionen erleben darf, die die verschiedenen Ansichten und Auffassungen der Charaktere zeigen. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere interessante Figuren, wie Napoleon, oder den Marquis de Sade. Beide fallen durch starke Dialoge auf und wissen meiner Meinung nach zu überzeugen. Gelungen finde ich es auch, dass beide in der Hauptstory eingeführt werden, aber dort insgesamt nur eine kleine Rolle spielen, dafür aber dann Auftraggeber für einige Nebenmissionen sind. Dadurch gewinnen diese an Reiz.
      Die drei besten Charaktere in Assassins Creed Unity sind aber für mich ganz klar Arno, Élise und Bellec.
      Arno verliert sowohl seinen Vater, als auch seinen Ziehvater und begibt sich auf einen persönlichen Rachefeldzug, wobei er, wie schon erwähnt das persönliche in den Vordergrund stellt und nicht unbedingt immer die Ziele der Assassinen. Élise ist eine Templerin und gleichzeitig Arnos Adoptivschwester und Geliebte. Er Assassine, sie Templerin: Alleine das sind schon gute Vorraussetzungen für ein solches Pairing und Ubisoft versteht es auch, daraus etwas wirklich gutes zu machen. Die Beziehung der beiden entwickelt sich immer weiter und beide geraten auch aneinander, auch weil sie andere Vorstellungen von der Wichtigkeit und des Vorgehens bezüglich ihres Ziels haben. Élise ist direkter und entschlossener als Arno und das weiß durchaus zu gefallen, weil es der Story wirklich guttut.
      Bellec lernt Arno im Gefängnis kennen und bringt diesen dazu ein Assassine zu werden. Er ist quasi sein Mentor und ist so etwas wie der raue Kumpeltyp, der zwar immer etwas grob wirkt, beispielsweise wenn er Arno immer als "Pisspott" bezeichnet, aber gleichzeitig das Gefühl vermittelt ein guter Freund zu sein.

      Gameplay
      Wo Assassins Creed draufsteht, ist auch Assassins Creed drin. Ich kaufe mir die Spiele jetzt seit Jahren und die Spiele bieten einem immer wieder dieses Gefühl, dass man etwas wohlbekanntes spielt, was ich positiv meine! Man läuft rum, klettert, erkundet, meuchelt, sammelt Truhen und ähnliches, usw...
      Nachdem es in Black Flag viele Orte gab, dafür aber keine wirklich großen, bietet Unity jetzt neben dem sehr kleinen Versailles das riesige Paris. Ich finde es gut, dass Ubisoft da zu variieren scheint. Die Abenteuer auf hoher See haben mir sehr gut gefallen und bei Rogue werde ich das wohl wieder erleben, aber ich finde es gut, dass man das nicht überstrapaziert. Außerdem hat es mich gefreut mal wieder eine sehr große Stadt zu erkunden. Das gehört halt einfach auch zu einem Assassins Creed.
      Die Steuerung geht gut von der Hand und ist sehr gelungen. Die Kämpfe sind jetzt schwerer, sodass man wirklich mal etwas mehr gefordert ist, dennoch sind sie auch nicht zu schwer. Aber gerade gegen eine große Anzahl von Gegnern kann es schnell mal eng werden, wenn einige Gegner aus sicherer Entfernung anfangen auf dich zu schießen. Etwas störend ist es hierbei, wenn man diese Gegner stören will, aber nicht zu ihnen durchkommt, weil man in der Hektik hängen bleibt und dann von allen Seiten angegriffen wird.
      Das Klettern macht wie gewohnt Spaß, wirkt aber teilweise etwas unrealistisch weil Arnos Hände nicht wirklich das Gebäude berühren. Etwas mehr grafischer Feinschliff wäre hier schön gewesen.
      Was mir gut gefiel war die Neuerung, was die Attentate anging. Man konnte sich nun frei entscheiden, wie man vorgeht und dabei noch verschiedene optionale Hilfsmöglichkeiten verwenden, die Arno zuvor bei seinem Überblick über das Geschehen entdeckte. Das bot viele Möglichkeiten und hat für mich den Spielspaß nochmal etwas erhöht. Auch die Sequenzen anschließend an ein Attentat, waren, wie ich finde eine gelungene Neuerung. Statt dem kurzen Gespräch mit seinem Opfer, sah Arno die Erinnerungen eben jener, wodurch er immer neue Ziele entdeckte und auch die Motivation, sowie die Vorgehensweise der einzelnen Templer sehen konnte. Wobei mir auch die kurzen Gespräche vor dem Tod des Opfers immer gefallen haben.
      Weitere sehr gute und sinnvolle Neuerungen sind das Verkleidungs-, sowie das Schleichsystem. Dies, zusammen mit der Möglichkeit in Deckung gehen zu können, ermöglichen viel besser, "echte" Assassinen-Aufträge, weil man so wirklich unbemerkt an sein Ziel kommen kann, ohne es zu meucheln. Das ist übrigens auch ratsam, vor allem wenn sich das Ziel in einem Gebäude befindet. Wird man nämlich bei seinem Attentat erwischt, so schließen die Wachen fast alle Fenster, sodass man mit zig Wachen im Nacken im Eiltempo einen Ausgang finden muss.
      Auch die Tatsache, dass sich Gegner, vor denen man entkommen ist, sich beim nächsten Mal wieder an einen erinnern, ist sehr erfreulich und haucht der Spielwelt noch mehr leben ein, als es ohnehin schon der Fall ist.
      Kämpfe auf der Straße, Demonstrationen, singende Bürger, eine stark bevölkerte Stadt - die Spielwelt wirkt wirklich unglaublich lebendig und weiß zu überzeugen.

      Waffen, Ausrüstung & Fähigkeiten:
      Das Waffenarsenal weiß ebenso zu gefallen. Statt Blasrohren, wie in Blackflag, bekommt man dieses Mal die sogenannte Phantomklinge, mit der man neben normalen Geschossen auch Berserkerklingen abfeuern kann. Im Endeffekt hat man also einfach die Blasrohre ausgetauscht. Betäubungs- und Kirschbomben gefallen mir auch ganz gut, weil sie wirklich hilfreich sind. Dasselbe gilt für das Giftgas, mit dem man Gegner entweder töten oder schwächen kann.
      Gestört hat mich hierbei aber die umständliche Art die aktuelle Waffe zu wechseln. Das geht nämlich nur im Menü und leider nicht mehr mithilfe eines Waffenrads oder ähnlichem, wodurch das Ganze flüssiger ablaufen würde. Schade. Zudem habe ich es vermisst, mit der versteckten Klinge zu kämpfen, was leider gar nicht möglich war.
      Es gibt enorm viele Möglichkeiten Arno aufzurüsten, neben verschiedenen Kleidungsstücken für den Kopf, die Brust, die Beine, die Arme und die Talie, kann man sich noch Ein- sowie Zweihandwaffen, Stangenwaffen, Pistolen und Gewehre kaufen. Was mir hierbei missfällt, ist die Tatsache, dass man sich diese Ausrüstungsgegenstände im Menü kauft, anstatt in einem Gechäft. Mir gefällt es einfach viel besser, wenn ich zu einem Geschäft laufen muss, um dort neue Ausrüstungsgegenstände zu kaufen. Das passt einfach besser zum Flair des Spiels.
      Das Gleiche gilt für neue Fähigkeiten. Bekam man jene in den Vorgängern durch Voranschreiten in der Hauptstory, so muss man sie sich diesmal im Menü freischalten.
      Gut geregelt hat Ubisoft die Menge an Geld, die man verdient. Man kann sein Café immer wieter ausbauen und weitere Cafés renovieren, wodurch die Einnahmen steigen und man am Ende sehr viel verdient. Aber wenn es um Ausrüstungen geht, die einem zu diesem Zeitpunkt weiterhelfen sollen, muss man dennoch etwas sparen, wodurch man kurz vor Schluss nicht einfach alles kaufen kann. Es sei denn man hat schon alle Nebenaufgaben abgeschlossen, dann dürfte man ein schönes Sümmchen nebenbei verdient haben.^^
      Sammeln ist immer was feines in Assassins Creed. Man sammelt Truhen, die einem etwas Geld bringen, sowie Kokarden und Wappen. Während Truhen also wirklich etwas bringen, sammelt man die beiden anderen Dinge nur um was zu sammeln. Das stört aber nicht, da es ja so üblich ist in Assassins Creed.
      Schön ist auch, dass man jetzt in sehr viele Häuser reinkann, weil Türen oder Fenster offen stehen. Gleichzeitig kann/muss man des Öfteren Türen knacken, um andere Zimmer betreten zu können, oder sich Abkürzungen zu schaffen. Auch manche Truhen muss man knacken, wobei es hier drei Schwierigkeitsstufen gibt. Seine Fähigkeiten kann man hierbei auch verbessern, sodass man später alle drei Arten von Schlössern relativ leicht knacken kann.

      Und sonst so?
      Neben der Hauptstory und dem Sammeln verschiedener Objekte, gibt es noch viel mehr, was man in Paris machen kann. Es gibt sehr viele Nebenmissionen, die auch sehr abwechslungsreich sind und für einen wirklich langen Spielspaß sorgen. Hier gibt es sowohl sogenannte "Assassinen-Missionen", als auch Missionen, wo man zum Detektiv wird und Mordfälle aufklärt, was mir pesönlich sehr viel Spaß macht. Man sucht an verschiedenen Schauplätzen nach Hinweisen und kann dann, wann immer man will, einen der Verdächtigen beschuldigen. Hat man den Täter gefasst, erhält man vom Polizeichef eine Belohnung. Je mehr unschuldige Personen man jedoch verdächtig hat, umso geringer fällt die Belohnung aus.
      Darüber hinaus kann man sich an den "Nostradamus-Rätseln" versuchen. Löst man alle Rätsel erhält man eine legendäre Assassinen-Montur. Ich habe damit gerade erst angefangen und wenn es mich nicht täuscht bekommt man wirklich nur ein Rätsel und muss dann den damit beschriebenen Punkt auf der Karte finden, was aber sehr schwer ist. Ich werde daher die Hilfe des Internets in Anspruch nehmen, sobald ich mich wirklich daran machen werde.^^
      Sehr gut ins Spiel integreiert sind die sogenannten "Massenereignisse". Hierbei geht es einfach darum Diebe zu rammen, Schläger zu vertreiben, sowie Verbrecher & Boten zu töten. Während man durch die Stadt läuft, treten plötzlich solche Ereignisse auf, wodurch die Stadt noch lebendiger wirkt, wobei man hier sicherlich für noch etwas mehr Variation hätte sorgen können. Motivierend hierbei sind die Belohnungen, die man erhält. Zunächst muss man 5 Massenereignisse meistern, danach 10, dann 15, und so geht es immer weiter. Sobald man die vorgegebene Anzahl erreich hat, erhält man eine Belohnung, welche auch immer höher ausfällt. Das ist gerade in Anbetracht der sehr teuren Ausrüstungsgegenstände eine gute Möglichkeit sich Geld dazuzuverdienen.

      Koop-Modus:
      Ich habe den Koop-Modus bisher noch nicht benutzt, was ich aber demnächst nachholen werden. Prinzipiell stelle ich mir das eigentlich ganz cool vor, auch wegen dem von Ubisoft veröffentlichen Video, wo man einen ersten Einblick in den Koop-Modus bekam. Damit das aber wirklich Spaß macht, ist es denke ich hilfreich, wenn man mit Bekannten spielt und/oder Kommunikationsmöglichkeiten hat, da das Ganze sonst sehr schnell chaotisch werden dürfte.

      Mängel:
      Wie schon erwähnt, stört es mich, dass man Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenstände im Menü erwerben muss, weil das meiner Meinung nach nicht zum Flair des Spiels passt. Darüber hinaus stören die Schatztruhen, die man nur mithilfe der dazugehörigen App öffnen kann. Ich habe mir ein Playstation 4 Spiel gekauft, also will ich auch auf der Playstation 4 alle Inhalte geboten kriegen, ohne mir zusätzlich noch eine App holen zu müssen. Das ist wirklich störend.
      Das ist aber auch schon der größte Mangel des Spiels, dass ansonsten wirklich sehr gelungen ist. Einen weiteren Kritikpunkt werde ich im folgenden Spoiler-Kasten nennen, wo es um das Ende des Spiels geht.

      Das Ende:
      Spoiler anzeigen
      Wow!
      Das Ende war wirklich richtig gut. Nachdem es sich schon vorher andeutete, dass Élise konsequenter, als Arno ist und für sie die Rache wirklich das Wichtigste ist, während für Arno Élise das Wichtigste ist, stirbt sie aus genau diesem Grund. Das war wirklich gut inszeniert und durch die vorherigen Geschehnisse, war auch das Handeln von Élise verständlich, da man der Figur vorher genug Tiefe gab und sie eben genau so konsequent darstellte. Sehr gut gemacht und inszeniert. Wenn man dann danach noch ihren Brief an Arno liest, macht das das Ganze noch emotionaler. Das war wirklich ein sehr guter Abschluss des Spiels, zusammen mit den Szenen, die danach noch folgten. Ganz so emotional, wie das Ende von Black Flag, war es zwar für mich nicht, aber dennoch sehr gut.
      Nicht gefallen am Ende hat mir der Gegenwartsteil, wo man mitgeteilt bekommt, dass die Leiche des Waisen für Abstergo keinen Wert hat. Im Endeffekt war also alles, was man getan hat, umsonst? Das fand ich sehr schlecht gelöst, weil es die Sinnhaftigkeit der Gegenwarts-Handlung komplett zunichte macht, vor allem später in der Nachbetrachtung, wenn es um den größeren Zusammenhang gehen wird. Und mich hätte auch noch interessiert, was der Rat der Assassinen-Bruderschaft zu dem Eden-Schwert sagt. Das wurde in Unity so ganz nebenbei abgespeist, ohne wirklich erwähnt zu werden, was ich schade finde, schließlich waren die Eden-Artefakte vorher doch immer so extrem wichtig.

      Bellec starb zwar nicht erst am Ende, aber da ich niemanden spoilern wollte packe ich das auch hier rein. Wie schon gesagt wirkte der raue Bellec für mich wie ein Kumpeltyp, den man durchaus als Freund bezeichnen kann. Und auch wenn er Mirabeau getötet hat und auch Élise & Arno töten wollte, wirkt die Figur für mich nicht wirklich böse. Er wollte einfach das beste für die Bruderschaft. Hatte dabei aber extreme Ansichten und griff zu extremen Methoden. Er hat so ein bisschen was von einem gescheiterten Helden, der vom Weg abkam. Auch seinen Tod fand ich gut inszeniert, weil auch er eigentlich ein Freund war, der dann aber sterben musste.


      Fazit:
      Assassins Creed Unity ist ein sehr gutes Spiel, was insgesamt sehr stimming ist und viel Spaß bereitet. Es gibt ein paar Dinge, die etwas stören, aber alles in allem trübt das den Spielspaß kaum. Bei mir traten glücklicherweise auch kaum Ruckelszenen auf. Zweimal blieb ich in einem Dach hängen und wurde desynchronisiert, während es zweimal ewig dauerte, bis ich eine Mission starten konnte, was zwar beides im jeweiligen Moment störte, aber im großen und ganzen den Spielspaß kaum trübte.
      An Black Flag, den meiner Meinung nach besten Teil der Reihe, reicht es zwar nicht ganz ran, was aber nichts am positiven Gesamteindruck ändert.
      Mit Punktewertungen tue ich mich immer sehr schwer, aber ich denke OneBrunous Bewertung trifft es ganz gut, weshalb auch ich einfach mal 8/10 Punkte vergebe. :)

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    • Vorwort:
      Zwar habe ich das Spiel schon seit einem guten Monat durch, doch irgendwie hab ich bisher nie so wirklich die Zeit gefunden mich einer Rezension zu diesem Blockbuster-Titel zu widmen ... Jetzt bin ich mal so frei und nehme mir einfach mal die Zeit dafür.
      Bis auf "Far Cry 3" hab ich keinen der Vorgänger wirklich umfangreich gespielt. Den zweiten Teil hatte ich mal von einem Freund ausgeliehen, fand diesen allerdings so ermüdend, dass ich nicht mal über die zweite Mission hinaus gekommen bin. Mit "Far Cry 3" hat Ubisoft vor zwei Jahren dagegen eine wahrhaftige Granate abgeliefert ... Und, wie man es von diesem Konzern nicht anders kennt, unter anderem durch das "Assassin's Creed" Franchise: Melkt die Kuh solange sie noch Milch abwirft! Genau dies scheint auch das Motto für den vierten Teil vom "Far Cry" Franchise gewesen zu sein. Das Spiel ist gut, keine Frage. Allerdings wirkt es an manchen Stellen etwas lieblos und eher wie ein optisch aufpoliertes "Far Cry 3", statt wie ein eigenständiger Nachfolger. Aber dazu später mehr.

      Story:
      Die Handlung ist wenig komplex und daher auch mit recht wenig Worten bereits zusammen gefasst ...
      Ajay Ghale, der spielbare Protagonist, reist nach Kyrat, um dort die Überreste seiner verstorbenen Mutter auf dem Himalaya zu verstreuen, um so ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Bei der Durchreise gerät er in eine Militärkontrolle, durch die seine Mitfahrgelegenheit ausgeschaltet und er selbst als Geisel genommen wird. Schlussendlich findet er sich in einem Konflikt zwischen Revolutionären und der selbst ernannten Staatsgewalt, angeführt durch den exzentrischen Pagan Min, der sich selbst zum König über das Land ernannt hatte.

      Zur Handlung kann ich nur sagen, dass ich mit dieser nicht wirklich warm geworden bin. Mir hat irgendwie der Auslöser gefehlt, durch den Ajay Ghale sich dazu entschließt sich den Rebellen anzuschließen. In "Far Cry 3" empfand ich das Ganze noch irgendwo als nachvollziehbarer, wo man auf einer unbekannten Insel gestrandet ist und einfach um's nackte Überleben kämpfen musste, um sich selbst, und seine Freunde, zu retten. Diese Perspektive fehlte im Nachfolger einfach. Von der Story lebt dieses Spiel jedenfalls nicht.

      Optik:
      Von der Optik dagegen schon eher. Denn eines muss man Ubisoft bei diesem Spiel einfach lassen: Die Spielwelt ist einfach sagenhaft gestaltet worden! Am Horizont sieht man die verschneiten Berge des Himalaya, während man in der Wildnis sich in die grüne Landschaft schon beinahe verlieben könnte. Hoch oben in den Bergen ist es entsprechend verschneit, auf den Wiesen blühen die Blumen auf und die Wälder sind von wilden Tieren geradezu überfüllt. Die Optik ist, nicht nur wegen der dazu passenden, hervorragenden, Grafik, einer der beiden heimlichen Gewinner dieses Spiels. Ohne jeden Zweifel. Es ist nämlich nicht nur die Umgebung, sondern auch sämtliche Tierarten, denen man über den Weg laufen kann (ganz egal ob nun Elefanten, Adler, Leoparden, Tiger, Affen oder auch Nashörner) sowie jeder der namhaften Haupt- und Nebencharaktere. Sie alle wurden überaus detailiert entworfen und in Szene gesetzt. Für ein Spiel, das konsolen- und generationenübergreifend erschienen ist gewiss keine Selbstverständlichkeit.
      Besonders beeindruckend wird es jedoch vor allem dann, wenn man sich in der Luft befindet. Hier stehen einem nun auch, neben den bekannten Möglichkeiten aus dem Vorgänger, auch noch ein kleiner Helikopter und ein Wingsuit zur Verfügung. Vor allem der Wingsuit macht einfach nur Laune und bekommt, dank der bekannten Ego-Perspektive, ein ganz spezielles Flair. Auch jetzt erwische ich mich noch immer wieder dabei wie ich mich einfach nur in ein Fluggefährt begebe, den Himmel erkunde und an einem bestimmten Punkt einfach aussteige, um mit meinem Wingsuit durch die Lüfte zu rasen und, kurz bevor es zu spät dafür wird, den Fallschirm öffne. Es macht einfach Freude und die überragende Optik sorgt dabei dafür, dass das Spektakel entsprechend authentisch inszeniert wird.

      Gameplay:
      Wo die Optik einer der heimlicher Gewinner des Spiels ist ist das Gameplay wohl damit einer der heimlichen Verlierer. Wieso? Weil es kaum Neues, im Vergleich zum Vorgänger, bietet. Auch dieses Mal gilt es wieder diverse Funktürme zu erklimmen und die Signale zu stören, um damit neue Gebiete freizuschalten. Auch dieses Mal gibt es diverse Feindlager, die es einzunehmen gilt, Tiere zu jagen und zu häuten, um neue Beutel anfertigen zu können uvm.
      Das Gameplay bietet eigentlich nur wenige Dinge, die "Far Cry 3" nicht hatte. Eines davon dürfte wohl das Reiten der Elefanten sein. Eine Fähigkeit, die man, auch ähnlich wie im Vorgänger, durch gewonnene Erfahrungspunkte, erlernen kann. Es gibt dabei zwei Bäume: Einmal den des Tigers, wodurch sich offensive Fähigkeiten, darunter die verschiedensten Takedowns, freischalten lassen, und einmal den Elefanten, wo sich defensive Fähigkeiten erlernen lassen, z.B. das Mixen neuer Spritzen, durch die man, bspw., für eine bestimmte Zeit den Kugeln der Angreifer ausweichen kann.
      Doch das Reiten der Elefanten war hier gewiss meine liebste Fähigkeit ... Es vereinfacht manche Situationen zwar gewaltig, macht aber auch ungeheuren Spaß. Nebenbei sieht es auch einfach nur geil aus, wenn man mit einem Elefanten, in der Ego-Perspektive, durch ein feindliches Lager marschiert, das Tier alles platt tritt und mit dem Rüssel umhaut, was ihm im Wege steht und man selbst von dessen Rücken aus seine Feinde unter Beschuss nimmt ... So träge mir das Gameplay auch vor kam, was zum Teil auch daran lag, dass ich den Vorgänger wirklich monatelang rauf und runter gezockt habe, so war diese erlernbare Fähigkeit hier mein persönlicher Favorit und Lichtblick in einem ansonsten wenig innovativen System.
      Der zweite Lichtblick wäre da noch das Kolloseum gewesen, in dem man seine kämpferischen Fähigkeiten in drei verschiedenen Disziplinen unter Beweis stellen durfte. Ich muss dazu jedoch sagen, dass ich bisher nicht mehr als einen Durchgang pro Disziplin gemacht habe, da mir für mehr irgendwie die notwendige Langzeitmotivation fehlte. Für zwischendurch ist dieses Extra zwar ganz nett, aber mehr steckt da leider dann auch nicht hinter.

      Charaktere:
      Der zweite, heimliche, Gewinner des Spiels. Wenn auch mit kleinen Abstrichen.
      Die Charaktere, die auch schon den Vorgänger so ausgezeichnet haben, sind auch dieses Mal wieder das absolute Aushängeschild dieses Spiels - Neben der faszinierenden Optik. Das geht von einem fanatischen Waffenschmuggler, der einst eine Kugel durch den Kopf geschossen bekam und durch sein Überleben den Glauben zu Gott fand, über zwei Junkies, die einen ständig mit Drogen vollpumpen, hin zu einem stereotypischen Traditionalisten, der Traditionen über eine notwendige Rationalisierung stellt, bis hin zu einer Frau, die die Kehrseite vertritt und rationales Denken und Handeln über die Traditionen stellt. Im Prinzip sind alle Charaktere an und für sich gut ausgearbeitet, wenngleich Ubisoft hier mal wieder eine Menge Klischees und Stereotypen abdeckt, doch zwei Personen stechen hier ganz besonders heraus ... Und das sind der spielbare Protagonist, Ajay Ghale, und der Antagonist des Spiels, Pagan Min. Der eine, weil er flacher und blasser in seiner Person kaum sein könnte (Ajay Ghale) und der andere, weil er kaum besser ausgearbeitet sein könnte (Pagan Min).
      Das größte Problem, das ich mit Ajay Ghale hatte war, dass mir seine Beweggründe sich durch das korrumpierte Kyrat zu ballern wenig bis gar nicht erschlossen haben. Ursprünglich kam er dorthin um den letzten Wunsch seiner verstorbenen Mutter zu erfüllen und ihre Asche zu einem Schrein, auf der Bergspitze des Himalaya, zu bringen, findet sich jedoch relativ schnell in einer rebellierenden Gruppierung wieder, an deren Seite er sich fortan gegen Pagan Min stellt. Wieso und weshalb er sich gegen diesen wendet wird wenig bis gar nicht beleuchtet. Man kriegt keine Einblicke in die Gedanken und Gefühle des Protagonisten. Emotionen bleiben bei ihm fast vollkommen aus, was es ungeheuer schwer macht seine Handlungen, in irgendeiner Form, nachzuvollziehen. Förderlich für die Charaktertiefe ist dies nun nicht.
      Pagan Min dagegen ist mal wieder ein charismatischer Antagonist wie er im Buche steht. Exzentrisch, arrogant und gleichzeitig aber auch irgendwo sympathisch. Doch, und um diesen Vergleich komm ich einfach nicht umher ... Finden diejenigen von euch, die das Spiel gespielt haben, nicht auch, dass er wie eine abgekupferte Version von unserem allseits geliebten und gehassten Paradiesvogel, DoFlamingo, rüberkommt? Hier mal ein paar Ähnlichkeiten zwischen ihnen, die mir auf Anhieb aufgefallen sind ... Angefangen mit den kleinsten und unscheinbarsten Parallelen:
      • Beide sind blond.
      • Beide tragen ein pinkes Outfit.
      • Beide legen viel Wert auf ihre Autorität.
      • Beide versprühen ein gewisses Charisma.
      • Beide halten sich für unantastbar.
      • Beide haben sich selbst zum König einer Nation erklärt.
      Um nur mal die Gemeinsamkeiten aufzulisten, die mir jetzt noch auf Anhieb einfallen ... Auf mich macht es jedoch fast den Eindruck, als hätte sich Ubisoft hier äußerst stark von Doffy inspirieren lassen, wodurch ich gerade nicht so recht weiß ob ich das überaus einfallslos oder unglaublich schmeichelhaft für Oda und dessen Werk halten soll. So oder so ist Pagan Min die wohl interessanteste Figur in diesem Spiel und lässt mich über den dagegen überaus flach wirkenden spielbaren Protagonisten relativ leicht hinwegsehen.

      Fazit:
      "Far Cry 4" erfindet das Rad nicht vollkommen neu, ist allerdings ein guter Nachfolger zum vorherigen Dauerbrenner, "Far Cry 3". Anzuprangern wäre bei diesem Spiel vor allem das etwas eintönige Gameplay, wenn man den Vorgänger im Vorfeld ausgiebig gespielt hat, die eher dünne Handlung und der blasse Protagonist. Positiv zu erwähnen wären kleinere Neuheiten am Gameplay, die sich als spaßig erwiesen haben, die bestechende Optik und Grafik sowie die guten und teils auch hervorragenden Charaktere, abgesehen vom Protagonisten. Und, nicht zu vergessen, die Tatsache, dass Ubisoft von ihrem UPlay- und App-Scheiß aus "Assassin's Creed: Unity" abgesehen haben. 7/10 Punkte für ein grundsolides Spiel, das aus dem Schatten des Vorgängers allerdings nicht so recht ausbrechen wollte.
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von OneBrunou ()

    • Assasines creed unity
      Da ich nun mittlerweile das Spiel durchgespielt habe und einige stunden damit verbracht habe möchte ich mich nun auch zu Assasine's Creed unity äußern.
      Ich habe mich sehr auf das Spiel gefreut, vor allem nach dem es in den Medien so hoch gelobt wurde und so viel Spannung aufgebaut wurde.
      Wenn man mich jetzt fragen würde, war es meine persönliche größte Geldverschwendung 2014 . Für meine Bewertung fange ich mal mit dem positiven Punkten an.
      - sehr gute Grafik und schöne Gebäude
      - neue Bewegungen welche zugefallen wussten
      - Große Auswahl an Waffen und Ausrüstungen und Fähigkeiten
      ...

      Nun zu den negativen Punkten:
      Es gibt leider selbst nach dem neuen Patch für PC wahnsinnig viele Bugs; zum Beispiel fällt man des öfteren einfach ins Nichts oder klebt auf irgendwelchen Gegenständen fest oder kommt nicht mehr aus Verstecken heraus. Desweiteren läuft man sehr häufig einfach durch Personen auf der Straße hindurch oder diese stehen mitten in der Luft. Die Gebäude in der Ferne sehen wahnsinnig schlecht aus und habe absolut keine Details sondern wirken wie damals bei Nintendo 64.

      Die Story von Assassins Creed unity ist okay allerdings nicht wirklich mitreißend und eher langweilig da viele Missionen sehr ähnlich sind. Im Gegensatz zu Brotherhood fühlt man sich nicht in die Missionen und in den Charakter (Arno) hinein und es werden kaum Emotionen übertragen. Leider setzt Assassins Creed unity den Trend fort, weg von der Bruderschaft hin zu Einzelkämpfern was sehr schade ist. Auch die Nebenmissionen sind fast alle identisch vom Ablauf her und sind einfach nur noch langweilig.

      Das schlimmste aber sind die Kämpfe in Assassin's Creed unity. Als ich gelesen habe, dass das Kampfsystem komplett überarbeitet wurde und es schwerer werden sollte, habe ich mich sehr gefreut, da es in den alten Assassins Creeds einfach zu einfach war Kämpfe zu gewinnen, egal gegen wie viele Gegner. Hier bin ich wahnsinnig enttäuscht und angepisst!! Die Kämpfe wurden schwerer, das stimmt,allerdings nur weil man ständig von allen Seiten abgeschossen wird und man kaum eine Chance hat den Schüssen auszuweichen. Man kann die kämpfe nicht mehr wirklich genießen da man ständig nur aufpassen muss nicht abgeschossen zu werden, weil einfach jeder Einzelkämpfer eine Schusswaffe hat. Das macht die Dynamik der Kämpfe einfach beschissen.
      Manchmal mitten im K(r)ampf kann es durchaus mal passieren, dass Arno keine Lust mehr hat und man nicht mehr blocken und nicht mehr angreifen kann, sondern er einfach nur blöd rum steht und wartet bis er besiegt wird.

      Der letzte negative Punkt geht an die Bewegungen, die ich zwar in den positiven Punkten schon genannt habe, allerdings sie auch mit Abstand zu den schlimmsten Mängeln zählen. Alle Assassins Creed Spiele haben immer die Probleme mit den Bewegungen und ich habe gehofft dass in Assassins Creed unity diese endgültig gelöst wurden, allerdings ist es fast schlimmer als je zuvor. Wenn man auf Geländern sitzt, kommt man oft einfach kaum auf den Balkon runter, sondern er springt mal hoch, mal runter, wie er halt grad Bock hat. Durch die Fenster in ein Gebäude einzusteigen ist einfach nur noch Glückssache.... es ist eine Katastrophe!! Wenn man zum Beispiel einen Vorsprungs Attentat begeht ist es nicht möglich sich dann an der gleichen Stelle nach oben zu ziehen. Ich könnte jetzt noch stundenlang weiter machen aber ich glaube die Message ist angekommen.

      Assassins Creed Unity hat mich sehr enttäuscht und ich kann nur davon abraten das Spiel zu kaufen. Ubisoft sollte sich einfach mal Zeit lassen um die Spiele richtig zu vollenden und nicht immer alles dann nachträglich mit Patches wieder zu reparieren versuchen. Assassins Creed Unity hätte noch ein halbes Jahr (Minimum) Entwicklungszeit gebraucht aber ubisoft will ja möglichst viel Geld machen und so wird einfach nach und nach ein neues Assassins Creed auf den Markt gebracht, natürlich mit richtig schön vielen Fehlern und Bugs, aber hauptsache man hat ein neues Spiel, dass man teuer verkaufen kann! :thumbdown:
      Metal will never die!

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    • Dragon Age: Origins



      Spoiler-Alarm für alle die nicht DA:O gespielt haben.//Spoiler-Alarm

      Obwohl ich es schon vor vielen Jahren gespielt hab, kam ich erst jetzt dazu es durch zu spielen. Und es war ein ordentlicher Spielspaß gewesen, wenn auch mitunter mit Probleme.

      Rollenspieltechnisch ist DA:O ganz ordentlich. Man kann seinen Charakter relativ frei nach Wunsch entfalten und definieren und auch einige bedeutende und einige weniger bedeutende Entscheidungen fällen.

      Grafisch war aber DA:O schon damals nicht wirklich auf den neuesten Stand gewesen und war jetzt schon recht... unangenehm anzusehen. Hab zwar kein Augenkrebs bekommen, aber... ich habe schon deutlich schönere Spiele gespielt.
      Technisch war es auch nicht perfekt und ein wenig ruckelig und klobig. Da geht es heutzutage doch deutlich flotter und fließender. Da hab ich mich auch teilweise im Spiel auch aufgeregt bei einigen Mechaniken. Insbesondere, da ich mit der PS3-Fassung mit einigen Bugs zu tun hatte. Schon etwas unangenehm.

      Positiv anzumerken wäre, dass, obwohl das Setting relativ Tolkienisch ist, es mir doch zugesagt hat. Obwohl mir Ferelden nicht wirklich gefällt. Viel lieber hätte ich wirklich Tevinter gesehen. >:-P
      Zwerge, Elfen und dergleichen besitzen in DA:O ihre ganz eigene Identität, weswegen ich es sehr angenehm empfand, davon was zu sehen und gesagt zu bekommen.
      Auch die dunkle Brut fand ich als Gegner recht interessant, da sie weit mehr waren als 'nur' Orks. Fand ich sehr cool, auch wenn sie, bis auf den Zwergen-Abschnitt schon sehr stark in den Hintergrund gedrängt wurden und beim großen Endkampf wieder als Gegner in den Vordergrund kamen. Loghain fand ich dürftig. Jemand hatte mal vor langer Zeit ihn ganz groß gelobt und gerechtfertigt was er alles tat, aber ich hatte schon geahnt, dass ich mit seinen Motiven für all das, was er getan hat, nicht zufrieden sein werde. Verstehe was bei ihm Kopf durchging, aber ne, wirklich zugestimmt habe ich ihm keinesfalls für seine Taten. Hab deswegen keine Probleme gehabt ihn anschließend selbst zu erledigen. Fand es nicht schade um ihn.

      Alle Begleiter die man aufsammeln konnte, habe ich aufgesammelt, auch Shale.
      Meine Favoriten waren dabei Alistair, Lelianna und Wynne/Oghren. Wynne war eigentlich recht sympathisch, aber dann auch wiederum langweilig und Oghren war recht ulkig, obwohl ich ihm direkt nicht als Freund haben wollte. Den Rest fand ich teilweise ganz OK. Morrigan hab ich zwar respektiert, aber nicht gemocht, Sten hat mir zu sehr den Stummen getan, wenn er auch ein interessanter Einblick in die Kultur der Qunari war, Shale fand ich ganz cool, aber hatte doch recht wenig beigetragen, was wohl auch an ihrem DLC-Charakter-Status zu tun hat und Zevran hatte zu oft mit seinem Libido geliebäugelt. Überlebt haben es alle aber.

      Ich hatte eine Dalish-Elfen-Kriegerin ausgesucht, dabei Lelianna als Geliebte. Die Dalish-Origin war recht langweilig im Vergleich mit Magier-Elfin udn Stadtelfin, aber in meinem Headcanon hatte der eher freie Lebensstil dazu geführt, dass sie eine starke und gerechte Wächterin wurde, die sich an Versprechen hielt und versuchte für alles das Beste zu holen.

      Den Dalish habe ich gegen den Werwölfen geholfen, auch wenn ich den Werwölfen half sich zurückzuverwandeln. Zudem bekamen die Dalish-Klans am Schluss ihr eigenes Land. Nach dem Epilog nach, leben die Elfen nun in Ferelden besser als zuvor.

      Den Zwergen habe ich Harrowmont als König gebracht und das mit Brankas Hilfe die nun an Golem arbeitet. Und ich habe Bruder Burkel geholfen eine Kirche für den Erbauer zu errichten.
      ... ja, ihr könnt euch denken was kommt:
      -Die Zwerge stehen im Clinch mit sich selbst und den Kastenlosen, die jetzt mehr denn je unterdrückt werden(Die Stadt des Staubs wurde bei den Konflikt zudem zerstört).
      -Durch Brankas Verlangen nach weiteren Golems stehen die Zwerge auch in Clinch mit den Menschen und Elfen, weil einige von denen entführt und für Golem-Experimente genutzt wurden.
      -Bruder Burkel wurde ermordet und nun steht Orzammar auch mit der Kirche des Erbauers im Clinch.
      Ach, solch ein Mist aber auch! Ich fand die Zwerge ganz cool, und nun stehen sie wegen mir durch drei Konflikte am Abgrund!
      xD"...

      Arl Eamon habe ich gerettet, ohne Sohn und Frau zu opfern. Und auf seinen Rat wurde auch Alistair der neue König, mit Anora als seine Königin. Und zuvor durfte Alistair auch mit Morrigan am Abend vor der Nacht schlafen, der Schelm.
      Zudem ließ ich den Zirkel der Magi am Leben, auch wenn ich eigentlich da die Ansicht der Templer/Kirche teile: Das magische Dreckspack wird noch für einige Probleme sorgen!!

      Die Urne der Asche Andraste wurde nicht gefunden; der Drache hat die Ruinen, in der sie verborgen wurde zerstört und die Kirche ist damit kein Schritt weiter den Erbauer anzubeten. Das mit dem Drache entstand nur, weil ich vergessen habe ihn zu bekämpfen, aber allgemein war mir der Aspekt auch egal gewesen, weswegen ich diese Entwicklung nicht so streng oder interessiert ansehe.

      Am Schluss bin ich dann mit Lelianna gemeinsam auf Reisen gegangen~<3
      xD

      Insgesamt bin ich wirklich zufrieden mit meinem Spielstand, auch wenn ich den Zwergen solch eine fatalistische Entwicklung doch erspart hätte.

      Und vom Spiel bin auch ganz zufrieden. Es hat einige Mackel, die meisten dadurch, dass es schon einige Jahre auf den Buckel hat, aber mir hatte es dennoch einiges an Spaß gehabt. Das Labern & Entscheidungen fällen war mir dabei besonders eine Freude.
      Fazit: 7/10


      Und nun werde ich als erstes mir mal die DLCs ansehen, die nix mit dem Hauptspiel zu tun haben. Vielleicht fang ich als nächstes schon mit Awakening an.^^

    • Life Is Strange Episode 1: Chrysalis


      Life Is Strange gilt zurzeit als absoluter Geheimtipp unter den Spiele-Neuheiten und scheint mittlerweile bereits in aller Munde zu sein. Nicht völlig zu unrecht, ist es doch für alle Plattformen und für die jeweilige Current- und Lastgen verfügbar. Ähnlich wie Telltale Games setzt der französische Entwickler, Dontnod, auf die Veröffentlichung von einzelnen Episoden. Insgesamt sollen es fünf Stück werden, die nächste soll, anders wie vor einigen Tagen noch vermutet, planmäßig im März erscheinen. Eine einzelne Episode kostet dabei schlappe fünf Euro, das Gesamtpaket kann man sich bereits im Vorfeld für 20 Euro bestellen, wodurch man auch noch fünf Euro einsparen kann.

      Ich habe mir heute mal etwas Zeit dafür eingeräumt dieses Spiel anzutesten, obwohl ich zurzeit noch gut mit "The Order: 1886" beschäftigt bin (Rezension folgt auch noch in Kürze), und muss ehrlich zugeben, dass der Hype um diesen Titel kaum gerechtfertigter sein könnte.
      Die Story ist bisher noch mit einigen kurzen Worten recht schnell zusammen gefasst ... Die junge Max befindet sich mitten im Unterricht, als sie plötzlich ihre sonderbaren Kräfte für sich entdeckt. Dank dieser ist sie in der Lage die Zeit zurückzudrehen und somit den Zeitfluss stark zu beeinflussen. Das ist im Prinzip auch schon alles, was es dazu bisher zu sagen gibt.

      Die erste Episode war nämlich weniger storylastig, wobei man bereits merkt, dass Dontnod weniger auf Gameplay, sondern mehr auf Story und Charaktere zu bauen scheint (was ich sehr begrüße!), als man es vielleicht denken mag. Sie diente eher dazu den Spieler mit der Thematik vertraut zu machen, sowie die Umgebung, das Setting und die Charaktere näher zu beleuchten und uns mit all diesen Faktoren schon einmal vertraut zu machen. Episode 1, die auf den klangvollen Namen "Chrysalis" hört, wirkt daher wie ein zwei - drei stündiger Prolog, in dem wir die Welt von der jungen Max, in deren Haut der Spieler schlüpft, kennenlernen dürfen.

      Dabei merkt man bereits an jeder Ecke des Spiels, dass sich die Entwickler hier wirklich Gedanken gemacht haben, um uns ein überaus authentisches Setting zu liefern. Das fängt bereits mit der Entscheidungsfreiheit an, von denen jede sich irgendwie auf den Fortlauf der Handlung auswirken soll. Das geht von der Einmischung in einen Streit zwischen Freundinnen bis hinüber zu einem Konflikt zwischen (Stief-)Vater und Tochter. Nun gut, welche Konsequenzen das Gießen einer Pflanze nun für den Spielverlauf haben wird sei mal dahingestellt, aber es ist kaum zu übersehen, dass Dontnod hier jede Menge Herzblut in das Projekt steckt. Und vor allem sehr detailverliebt zu Werke geht.
      Besonders imponiert haben mir auch die Charaktere, von denen zwei ganz klar hervorgestochen sind ... Max, selbstredend, sowie ihre beste Freundin Chloe. Gerade Letztere hat mich tief beeindruckt. Zwar deckt die junge Rebellin so manches Klischee ab, doch gerade das macht sie so interessant. Besonders im Hinblick auf ihre Vergangenheit, ihre Beziehungen, ihre Konflikte und ihre Ziele. Während Max in dem Spiel bisher noch relativ eintönig geblieben ist kommt Chloe bereits jetzt schon mit einer bemerkenswerten Charaktertiefe daher. Und dass nach nur wenigen Stunden. Auch wenn Max der spielbare Protagonist ist und diejenige mit den "Superkräften" ist, so ist Chloe bisher doch meine heimliche Heldin in diesem Spiel.

      Ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen, dass die Grafik gewiss kein Meilenstein ist (vor allem dann nicht, wenn man nebenbei noch das wahrhaftige Grafikfeuerwerk mit dem Namen "The Order: 1886" spielt) und ebenso wenig spielerisch zu fesseln weiß, man dabei jedoch auch bedenken sollte, dass dies gar nicht die Absicht des Entwicklers zu sein scheint. Man merkt in jedem Augenblick, dass Dontnod auf ganz andere Schwerpunkte setzt und baut. Das ist zum einen die Entscheidungsfreiheit, was den Wiederspielwert enorm erhöht, sowie eine interessante Geschichte mit ebenso interessanten wie glaubhaften und authentischen Charakteren zu erzählen. Und bisher muss ich sagen sind die Entwickler hier auf einem guten Weg ein wirklich grandioses Spieleerlebnis zu schaffen. Potenzial hat dieses Projekt auf jeden Fall. Jetzt gilt es dieses auch zu nutzen und auszuschöpfen. Ob das über den ruhigen und einstimmenden Stil des Prologs hinaus auch noch so gut funktionieren wird, das wird sich vermutlich bereits diesen Monat herausstellen.

      Zurzeit würde ich dem Spiel eine Wertung von 8/10 Punkten geben. Es ist gewiss kein Spiel für Jedermann, doch für Leute wie mich, die auch gerne mal einfach nur die Atmosphäre einer Welt auf sich wirken lassen und nicht immer Action brauchen, sondern ebenso großes Interesse an anspruchsvollen Geschichten mit herausragenden Charakteren hegen, ist dieser Titel definitiv eine Überlegung wert. Ich für meinen Teil bin jedenfalls schon gespannt wie es weitergeht und freue mich jetzt auf Episode 2, die hoffentlich noch diesen Monat erscheinen wird! :)
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

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    • The Order: 1886


      Vorwort:
      Ich hab das Spiel zwar schon seit Release hier, und auch kurz danach durchgespielt gehabt, doch die Zeit mich mit einer ernsthaften Rezension auseinander zu setzen hab ich irgendwie nie gefunden. Naja, bis jetzt! "The Order: 1886" ist ein Spiel, das kurz nach dem Release für bemerkenswert viel Aufsehen erregt hat. Nicht aber wegen dem Inhalt des Spiels als solches, sondern vielmehr wegen des doch eher sparsamen Gameplays. Der Entwickler "Ready At Dawn" folgt mit der Inszenierung des Spiels sehr stark den Spuren von Titeln wie "The Last of Us" und "Beyond: Two Souls", wobei ich schon eher zu letzterer Sparte hin tendiere. "Beyond: Two Souls" lebte ebenfalls ausschließlich von seiner filmreifen Inszenierung, bei der das Gameplay eigentlich fast gar nicht existent war, sondern hauptsächlich durch Quicktime-Events ersetzt wurde, während "The Last of Us" doch, trotz grandioser Inszenierung, letztlich das Gameplay nicht vergessen hat. Dort gab es zwar auch Quicktime-Events, allerdings nicht in der Hülle und Fülle wie bei "Beyond: Two Souls". "The Order: 1886" lässt sich im Prinzip irgendwie zwischen beiden Spielen einordnen, was die Aufmachung betrifft. Es enthält wirklich viele Quicktime-Events, sowie Zwischensequenzen, hat aber auch Momente, in denen der Spieler selbst aktiv handeln muss, wobei sich diese Szenen dann doch meist aufs Schießen beschränken.
      Letztlich werde ich mit dieser Rezension versuchen meine Sicht der Dinge zu schildern, wodurch ich auch auf die Frage eingehen werde "Wie viel Film darf in einem Spiel enthalten sein?".

      Story:
      In "The Order: 1886" schlüpft der Spieler in die Rolle von Sir Galahad, Ritter eines Geheimordens, der sich seit Jahrhunderten dem Schutz der Menschheit vor sogenannten Halbblütern, auch als Lykaner/Werwölfe bekannt, verschrieben hat. Die Handlung selbst ist, wie der Titel bereits verrät, im Jahr 1886 angesiedelt und spielt damit im vikotorianischen Zeitalter. Gemeinsam mit weiteren Anhängern des Ordens ist Sir Galahad bemüht darin diese Bestien zu bekämpfen, die Zivilbevölkerung zu schützen und zeitgleich eine Rebellion, die immer größere Ausmaße anzunehmen scheint und sich mehr und mehr auch zu einem Problem für den Orden zu entwickeln scheint, unter Kontrolle zu bringen.

      Dies ist der Grundstein, auf dem die Handlung im Prinzip basiert. Ohne jetzt unnötig zu spoilern, was ich ja immer versuche zu vermeiden, kann ich nur sagen, dass es so linear dann natürlich doch nicht bleiben wird. Die Story erlebt immer wieder gewisse Wendungen und Umbrüche. Allerdings, und das ist leider nicht von der Hand zu weisen, erzählen die Entwickler hier wenig Neues. So ziemlich alle Storyentwicklungen, die hier eingebaut worden sind, sind in dieser oder ähnlicher Form einfach schon zu häufig in Film und Spielen integriert gewesen, als dass die Verwunderung da wirklich groß sein könnte. Besonders die entscheidende Wendung, die die gesamte Handlung um gut 180° gedreht hat, kam für mich einfach überhaupt nicht überraschend. Ganz im Gegenteil, ich empfand es schon fast als zu offensichtlich.

      Was mich an der Geschichte aber doch wirklich gestört hat ist der Mangel an Erklärungen, bezüglich der Hintergründe. Wer sind die Halbblüter eigentlich genau bzw. wo kommen sie her? Woher stammen diese hochmodernen Waffen, über die der Ritterorden verfügt?
      Auch die Charaktere blieben teilweise etwas flach, da sie wenig Raum zur Entfaltung bekamen. Dies lag mitunter an der Handlung selbst, durch die Galahad von einem Ort zum nächsten gehetzt wurde und für Nebencharaktere dadurch wenig Platz blieb. Das ist schade, weil es hier doch eine Menge an Potenzial gibt, das nicht vollends genutzt wurde. Besonders an Konfliktpotenzial mangelt es in dem Spiel überhaupt nicht und ich hoffe, dass die Entwickler hier weiter ansetzen werden, sobald ein zweiter Teil erscheint (dessen ich mir eigentlich ziemlich sicher bin).

      Die Story ist damit durchaus solide und verfügt über einige ganz nette Entwicklungen, doch ist da eigentlichs nichts bei gewesen, was jemandem wie mir, der von Filmen und Spielen nahezu besessen ist, auch nur annähernd den Atem hätte rauben können. Alle Storyelemente sind bereits bekannt und wurden hier einfach nur gut zusammen durchgeschüttelt. Daraus ergibt sich zwar eine Geschichte, die sich an und für sich sehen lassen kann, bei der der ganz große Knall aber einfach gefehlt hat.

      Optik:
      Im krassen Gegensatz dazu steht die Optik des Spiels, an der es einfach nichts zu bemängeln gibt. Rein gar nichts. Wer hier Optik und Grafik des Spiels schlecht zu reden versucht, der sollte mal überlegen sich ne Brille zu zulegen, denn das die Entwickler hier gebracht haben ist die Grafikbombe schlechthin. Und hier kann ich auch guten Gewissens behaupten, dass "Ready At Dawn" hier "Naughty Dog" (The Last of Us, Uncharted) vorerst den Rang abgelaufen hat, was die grafische Leistung eines Nextgen Titels betrifft. "The Last of Us" sind natürlich absolut weltklasse aus, "The Order: 1886" sieht aber halt einfach noch besser aus. Egal in welcher Rubrik. Sei es jetzt die Mimik der Figuren, die detailierte Umgebung oder sonst etwas ... Keine Bugs, kein Kantenflimmern (soweit ich das erkennen konnte), nichts dergleichen.
      Zwar war "The Last of Us" nur eine Portierung auf die PS4, aber dennoch hat "Ready At Dawn" hier zurzeit doch klar die Nase vorn. Allerdings kennt man ja bereits erste Materialien vom neuen Uncharted, das halt auch einfach mal wieder genial ausschaut. Vielleicht relativiert sich meine Meinung Ende des Jahres ja wieder, mit der Veröffentlichung von "Uncharted 4", aber für den Moment kann ich guten Gewissens behaupten: "The Order: 1886" ist das grafisch bisher stärkste Spiel, das bisher für eine Sony Konsole produziert wurde!

      Steuerung:
      Hier fällt eine Wertung doch relativ schwierig. Viele Ereignisse basierten ausschließlich auf den oben erwähnten Quicktime-Events, gleichzeitig gab es doch äußerst viele Zwischensequenzen, während es doch, verhältnismäßig, selten vorkam, dass man Galahad eigenständig steuern konnte. Wenn dies der Fall war, dann spielte sich das Spiel allerdings doch sehr ähnlich dem bereits häufig herangezogenen "The Last of Us". Im Prinzip handelt es sich hierbei um einen simplen Deckungsshooter, was das offene Gameplay betrifft, weswegen sich die Steuerung auch auf das Benutzen von einigen wenigen Tasten beschränkt. Eine Taste zur Deckung, eine zum Laufen, eine zum Zielen und eine zum Schießen ... Mehr braucht es eigentlich nicht. An der Steuerung selbst kann ich hier daher auch recht wenig aussetzen. Sie erfüllt ihren Zweck. Mehr soll sie anscheinend auch nicht tun.

      Gameplay:
      Ja, das Gameplay. Ebenso schwierig zu bewerten wie die Steuerung als solche, wo es sich doch auf drei Aspekte beschränkt hat ...
      • Zwischensequenzen
      • Quicktime-Events
      • Deckungsshooter
      In diese drei Kategorien ließe sich das Gameplay wohl recht gut einordnen. Hypothtische Prozentzahlen spare ich mir an dieser Stelle mal, doch die Elemente des Deckungsshooters sind hier doch etwas seltener aufgetreten, als die anderen beiden Punkte. Jedenfalls kam es mir so vor, da manche Kapitel des Spiels ausschließlich aus einer Zwischensequenz bestanden, wodurch sich mancher Spieler, der mit etwas mehr Eigeniniative gerechnet hat, doch etwas veräppelt fühlen könnte. Für mich, jemanden, der solche storylastigen und linearen Spiele zu lieben gelernt hat, gilt das jedoch nicht. Damit komme ich auch zur abschließenden Frage meines Vorworts ... Wie viel Film darf in einem Spiel enthalten sein? Für mich relativ einfach zu beantworten: Genau so viel, wie es "Ready At Dawn" getan hat, wobei hier dann doch wirklich die Grenze liegen sollte. Die Balance zwischen den drei Elementen ist im Gesamtpaket recht gut erhalten geblieben, kippte zwischenzeitlich aber einfach doch zu häufig von den Shooter-Elementen weg. Ich für meinen Teil finde jedoch Spiele, die größeren Wert auf das Erzählen einer Geschichte legen, als den Spieler mit einem hoch innovativen, vielleicht sogar komplexen, Spielsystem zu konfrontieren mindestens genauso wichtig für diese Branche wie eben Spiele, bei denen man selbst auch aktiver werden wird. Denn, und das ist für mich schon längst nicht mehr von der Hand zu weisen: Die besten Geschichten stammen schon lange nicht mehr aus Hollywood!
      Das ist für mich ein unbestreitbarer Fakt. Während in Hollywood fast nur noch Reboots, Sequels, rebootete Reboots und weiß der Henker was noch gedreht werden bedienen sich die Spiele meist weniger einer direkten Vorlage, sondern erschaffen etwas ganz und gar Eigenes! Auch hier möchte ich gerne noch einmal "The Last of Us" anführen, da dieses Spiel für mich, in vielerlei Hinsicht, einfach nur revolutionär war! Filmreife Inszenierung, grandiose Story (mit eine der besten Geschichten, die ich je zusehen bekommen habe!) und gleichzeitig eben doch die direkte Einbindung des Spielers ins Geschehen. Dieser Titel hat unlängst bewiesen, dass Hollywood schon lange nicht mehr mit der Spieleindustrie mithalten kann.
      "The Order: 1886" hat bei der Handlung zwar so seine Schwächen, doch sind diese weniger der in sich durchaus stimmigen Geschichte geschuldet, sondern rühren diese vielmehr daher, dass sich die Entwickler einfach etwas zu wenig getraut haben. Es fehlte einfach an innovativen Handlungsbögen und Wendungen, was aber, angesichts dessen, dass ich meine beiden Hände für eine kommende Fortsetzung ins Feuer legen würde, noch durchaus kommen kann.

      Letztlich ist das Gameplay gewiss nicht perfekt, bei Weitem nicht, doch erfüllt es, ähnlich wie die Steuerung auch schon, ihren Zweck. Denn, und das vergessen viele Gamer bei solchen Titeln gerne mal, es geht weder um das Gameplay, noch um die Steuerung ... Es geht um die Geschichte!

      Synchronisation:
      Ohne Frage durchaus gelungen. Die deutschen Sprecher machen ihre Arbeit wirklich gut und erwecken ihre jeweiligen Charaktere sehr gekonnt zum Leben. Besonders hervorheben lässt sich hier, wie könnte es nur anders sein, der Sprecher von Sir Galahad, der eigentlich dauerhaft zu tun hatte und es stets schaffte die richtigen Emotionen, die der Charakter in seinen jeweiligen Situationen spürte, auf seine Mimik hin abzupassen und ihm so die nötige Glaubwürdigkeit zu vermitteln, die ein Protagonist auch einfach braucht. Aber auch die anderen Sprecher haben einen guten Job abgeliefert. Lediglich die Stimme des "Antagonisten" fand ich teilweise etwas lieblos, fast schon gelangweilt, und damit entsprechend unglaubwürdig. Aber alles in allem gibt es hier wenig zu meckern. Einem Spiel mit dem Schwerpunkt auf Inszenierung und Story durchaus angemessen.

      Atmosphäre:
      Absolut gelungen. Da braucht es gar keine großen Worte. Die Umgebungen sind meist äußerst düster gehalten und wirken daher auch schon teilweise erdrückend. Und wenn sich dann ein Mensch zu einem Lykaner verwandelt und sich vor einem aufbaut, dann kann man es schon leicht mit der Angst, wobei es Ehrfurcht hier wohl besser trifft, zu tun bekommen.
      Die Atmosphäre ist erdrückend und fesselnd. Genauso wie sie bei einem Spiel wie diesem auch sein sollte. Verstärkt wird dieser Eindruck vor allem, oder insbesondere, durch die hervorragende Grafik, mit der dieses Spiel aufwarten kann.

      Fazit:
      Trotz der teils vernichtenden Kritiken, die im Netz kursieren, fällt mein Fazit durchaus positiv aus. "The Order: 1886" ist nicht perfekt, bei Weitem nicht, doch weiß es ganz genau was es ist und was es vermitteln will. Es verstellt sich nicht, sondern steht zu dem, was es ist: Ein storylastiges Spiel, das vom Erzählen einer fiktiven Geschichte lebt, nicht aber von einer ausgeklügelten Steuerung oder eines bahnbrechenden Gameplays.
      Zwar hat das Spiel teilweise mit leichten Schwächen zu kämpfen, die hauptsächlich dem, meinem Empfinden nach, mangelnden Mutes der Entwickler zu zuschreiben ist, ist aber längst nicht so schlecht, wie es andere einen glauben lassen wollen. Allerdings muss man dazu halt auch einfach erwähnen, dass es kein Spiel für Jedermann ist. Wem Spiele mit ähnlichen Mechaniken wie bei "The Last of Us" oder auch "Beyond: Two Souls" nicht gefallen, der wird auch mit diesem Spiel nicht glücklich werden.
      Wer jedoch Interesse an einer interessanten, wenngleich streckenweise etwas einfallsloser, Geschichte hat, was für erdrückende Stimmungen übrig hat und sich einfach mal den nächsten Augenschmaus der PS4 genauer ansehen will, der kann mit diesem Titel eigentlich nichts falsch machen.

      Potenzial für einen zweiten Teil ("The Order: 1887"? ^^) gibt es durchaus, nicht zuletzt wegen dem Ende und dem teils noch verbliebenen Konfliktpotenzial, das ich noch ausgeschöpft sehen will, worauf ich persönlich mich jetzt schon wahnsinnig freue. "The Order: 1886" reiht sich letztlich zusammen mit "The Last of Us", "Beyond: Two Souls" und "Heavy Rain" in meinen Teil der Spielesammlung ein, den ich zwar weniger oft in meine Konsole legen werde wie manch anderen Titel, der jedoch nie ganz verstauben wird. 7/10.
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

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    • Life is Strange Episode 2: Out of Time



      Wie erwartet erfolgte Episode 2 vom geplanten Fünfteiler "Life is Strange" noch in diesem Monat, weshalb ich es mir auch nicht nehmen lassen möchte auch zu dieser Episode eine kleine Rezension abzugeben. Dies gedenke ich mittlerweile zu allen fünf Episoden zu tun, ehe dann am Ende noch eine abschließende Rezension zu dieser Geschichte zu verfassen, mit persönlichem Fazit zum Gesamtwerk natürlich.

      Aber gut, wo fange ich am besten an? "Out of Time" setzt im Grunde da an, wo Chrysalis aufgehört hat ... Bei der Einführung in die Welt von Max. Zuvor gab es allerdings noch einen kurzen Rückblick über das, was in Episode 1 geschehen ist. Und das auch noch unter, soweit ich das erkannt habe, der Berücksichtigung der Entscheidungen, die man im ersten Teil gewählt hat ... Im Hinblick darauf, dass gute zwei Monate zwischen den ersten beiden Episoden lagen, und auch die Nächste in gut zwei Monaten erscheinen soll, durchaus praktisch, da man so wieder einen guten Einstieg in die bisherige Handlung erhält. Kann gewiss nicht schaden.
      Wie dem auch sei, auch dieses Mal geht die Geschichte eigentlich sehr ruhig von statten, wobei es zwischenzeitlich auch mal etwas rasanter wird, was dem Ganzen noch einmal zusätzliche Würze verleiht.
      Man hat allerlei Möglichkeiten die Umgebung ein wenig zu erkunden, Fotos zu schießen, kleinere Nachforschungen anzustellen und einfach die Umgebung und ruhige Atmosphäre zu genießen. Gerade Letzteres macht dieses Spiel bereits jetzt schon zu etwas ganz Besonderem ... Diese altbekannte Ruhe vor dem Sturm - ein Sprichwort, das hier übrigens wortwörtlich greift - kommt hier besser zur Geltung, als in so manch anderen Geschichten. Die Grafik spielt da mit Sicherheit auch eine große Rolle, die weniger auf ein fotorealistisches Erlebnis baut, sondern eher die Handschrift eines Künstlers zu tragen scheint. Die Grafik wirkt wie ein Gemälde, in das man gesogen wird und dessen Geschichte, die dahinter steckt, man gefühlvoll erzählt bekommt.

      Was mich an der neuen Episode vor allem zu begeistern wusste ist, dass so manche Entscheidung aus der ersten Episode, aber auch aus der Neuen, bereits aktiven Einfluss auf die Handlung gehabt haben. Dontnod hat bereits klar gestellt, dass sie die Spieleindustrie, bzw. den Teil, der auf entscheidungsbasierendes Gameplay aufbaut, revolutioneren wollen ... Und, wenn man mich jetzt fragen würde, so würde ich wohl antworten, dass die Jungs bereits jetzt auf einem sehr guten Weg dahin sind.
      Als Beispiel führe ich hier mal die Mass Effect Trilogie an: Hier versprach man den Spielern unzählige Ende bei Teil III, bekam aber letztlich nur drei, die zwar auch mit unterschiedlichen Zwischensequenzen gesegnet sein konnten, dies aber letztlich bloß eine Veränderung im Detail dargestellt hat. Selbes gilt auch für Beyond: Two Souls, wo es auch diverse Enden gab, allerdings auch hier die meisten sich nur im Detail voneinander unterschieden haben. Bei "Life is Strange" bekomme ich allmählich das Gefühl, dass dies ganz anders sein wird ... Das Ende wird, so jedenfalls mein Verdacht, von den getroffenen Entscheidungen des Spielers massiv abhängen, gerade auch weil diese entscheidend für diverse Handlungsverläufe und Storywendungen sind.

      Ebenfalls als herausragend empfinde ich das bisherige Storytelling der Geschichte. Es werden immer wieder neue Fragen aufgeworfen, neue Charaktere eingeworfen und neue Foreshadowings gegeben, während die Handlung langsam voran schreitet ... Allerdings scheint es nicht auf ewig nur mit einem ruhigen Tempo vorwärts zu gehen. Dies untermauert vor allem das Ende von Episode 2, in dem es derartig rasant und furios zu Werke ging, wie ich es eigentlich nicht erwartet hatte. Man darf jetzt natürlich nicht den Fehler begehen und ein Adrenalinfeuerwerk wie bei einem Shooter erwarten, aber gerade was die Emotionen und die Dramatik betrifft ist dieses Spiel bisher auf einem sehr guten Weg zu einem wahrhaftigen Kunstwerk zu reifen.

      Hinzu kommen noch so manche Themen, die auch in unserer Gesellschaft ständig thematisiert werden und auch im echten Leben essentielle Bedeutung haben ... Unter anderem das Problem des Mobbings, was leider immer Gang und Gebe sein wird, wird hier sehr stark behandelt und in den Vordergrund gerückt.
      Allerdings, und auch dies ist einer der wohl größten Pluspunkte dieses Spiels, macht es einem bewusst, wie weitreichend sich so manche Entscheidung, die man trifft, auf das eigene und auch das Leben von anderen auswirken kann. Jede Entscheidung bringt eine neue Entwicklung, und ggf. auch Veränderung, mit sich und birgt somit gewisse Konsequenzen, die jeder von uns zu tragen hat. Diese Message ist es, die hier klar im Vordergrund steht und vermittelt werden soll. Und bisher gelingt den Entwicklern das Ganze ziemlich gut, besonders mit Hinblick auf das Finale von Episode 2.
      Diese Message bringt einen damit nicht nur zum Nachdenken, sondern erhöht gleichzeitig auch den Wiederspielwert ungemein, da man sich so ständig die Frage stellt, die man sich auch im echten Leben immer mal wieder stellt und stellen wird ...
      "Was wäre gewesen, wenn ...?". Ja, was hätte sein können, wenn ich mich in dieser und jenen Situation wohl anders entschieden hätte? Es gibt wenige Spiele, die es schaffen diese Thematik so stark hervorzuheben. "Life is Strange" gehört aber definitiv dazu!

      Das alles macht "Out of Time" zu einem würdigen Nachfolger, der das bereits vielversprechende Schema von "Chrysalis" konsequent weiterverfolgt, dieses allerdings sogar noch um entscheidende Elemente erweitert und erste Konsequenzen aus bereits getroffenen Entscheidungen zieht. Dadurch steigt meine hypothetische Punktebewertung auch noch einmal etwas weiter an und zwar auf eine 9,5/10! "Life is Strange" hat nach wie vor das Potenzial zu einem ganz großen Spiel heranzureifen, das einen Zweig dieser Industrie tatsächlich entscheidend revolutioneren könnte! Drei weitere Episoden stehen ja noch an (die nächste soll im Mai erscheinen!), in denen man diesen Weg einfach nur weitergehen und dafür sorge tragen muss, dass die hohen Erwartungen der Community, ebenso auch die eigenen Ansprüche, letztlich auch erfüllt werden! Es wäre wirklich schade um dieses Werk, wenn es sein schier grenzenloses Potenzial nicht vollends ausschöpfen würde!

      PS: Sehr interessant ist übrigens auch die bisherige Titelwahl der einzelnen Episoden, die bisher beide einen metaphorischen Bezug zum Inhalt der Folge gegeben haben. In Episode 2 ließe sich der Zusatztitel sogar gut auf zwei Aspekte ummünzen, was mal wieder beweist, dass sich das Team von Dontnod sehr genaue Gedanken über jeden einzelnen Aspekt ihres Werks gemacht haben. Hut ab dafür!
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • The Witcher 3: Wild Hunt


      Der weiße Wolf steht mit seinem treuen Pferd, „Plötze“, auf einer Anhöhe. Seine lange Mähne weht im Wind und in der Ferne lassen sich einige schwarze Krähen erkennen, die gen Sonnenuntergang fliegen. Die sich senkende Sonne taucht den Horizont in einem wunderschönen und warmen Orange.
      Doch die Ruhe wehrt nicht ewig. Nicht weit entfernt taucht plötzlich eine Horde von Ghulen auf, die sich auf den Hexer zu bewegen. Abartige und widerwertige Kreaturen, die sich nur nach eines sehen: Nach Menschenfleisch! Der Held steigt von seinem edlen Ross, steuert mit langsamen Schritten auf die Monster zu, während er mit seiner rechten Hand sein Silberschwert hervorzieht … Bereit sich in den Kampf zu stürzen!

      „The Witcher 3“ ist ein Spiel, das von genau diesen Gegensätzen lebt. Von der einerseits anmutigen Schönheit, die die zu bereisende Welt, egal ob zu Wasser, auf dem Land oder in einer der größeren Städte (bspw. Novigrad), zu bieten hat, sowie von den in gleichermaßen vorhandenen Schattenseiten. Von den dunklen Sümpfen, den finsteren Kreaturen, die in den Schatten lauern … Den Ghulen, den Ertrunkenen, den Trollen. Es ist ein epochales Action-Rollenspiel, das bis dato wirklich seines Gleichen sucht! Nicht einmal das hoch gefeierte „The Elder Scrolls V: Skyrim“ kann da noch länger mithalten!

      Dieses Mal werde ich meine Rezension, ausnahmsweise, mal etwas anders aufziehen, was vor allem auch Auswirkungen auf die Länge dieses Beitrags haben dürfte … Wer also kein Interesse an allzu großen Ausschweifungen hat, dem empfehle ich einfach nur mein kurzes Fazit, am Ende dieses Beitrags, zu lesen ;)

      Der Tag der Ankunft
      Man will es kaum glauben, aber am 18. Mai, einen Tag vor dem offiziellen Release, war es doch tatsächlich so weit … Amazon sei Dank durfte ich dann doch schon am Montag in den Genuss dieses Spiels kommen, das ich mir dort bereits im Juni letzten Jahres vorbestellt hatte … Fast 12 Monate (!) habe ich also auf mein Päckchen gewartet, aber was soll ich sagen? Das warten hat sich echt gelohnt!
      Ich habe aus dem einfachen Grund bereits damals zugeschlagen und hartnäckig gewartet, weil ich mir diese Collector’s Edition, die zu dem Spiel herausgebracht wurde, auf keinen Fall entgehen lassen. Als Sammler war diese Edition ein absolutes Muss für mich. Die Figur sah auf den Bildern bereits atemberaubend aus, das Medaillon ebenfalls. Alleine schon wegen diesen zwei Merchandise-Produkten musste ich da einfach zuschlagen!
      Und ich hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht mit dem, was ich dann am 18. Mai vor meiner Haustür stehen sah … Das Paket war so riesengroß, dass es mir fast bis zur Hüfte ging (mit meinen 192 cm also überaus groß!) und beim Anpacken merkte man bereits, dass die Box ebenso groß wie schwer war. In diesem Moment war ich direkt froh so einen coolen Nachbarn zu haben, der mir das Paket direkt nach oben geschleppt hat, statt es einfach unten im Flur stehen zu lassen. Trotz des immensen Gewichts.
      Ich kam also in meine Wohnung und machte mich direkt ans Auspacken und ganz ehrlich … Bereits das Auspacken war ein reiner Genuss. Fühlte sich schon fast wie Weihnachten an. Hervorkam eine gewaltige Witcher-Box, in der sich die Figur und eine weitere Kiste befanden. Doch bereits der erste Anblick beim Aufmachen raubte mir förmlich den Atem … Lauter handsignierter Unterschriften befanden sich im Inneren. Von allen rund 200 Beteiligten, die an diesem Spiel mitgewirkt und für dessen Realisierung gesorgt haben. Eine absolut geile Idee, die ich so, in dieser Form, noch nie zuvor gesehen habe!

      Dann gings auch endlich ans eigentliche Auspacken … Die Figur war, Gott sei Dank, bereits weitestgehend zusammenhängend und musste daher nicht mehr noch extra zusammen gebaut werden. Lediglich der Schwanz des Greifen und das Schwert von Geralt musste man noch separat anstecken. Allerdings stellte dies kein sonderliches Problem dar (anders als bei manchen Figuren von Ubisoft, über die ich mich noch immer ärgern könnte!).


      Als nächstes ging es also an die zweite Kiste, deren auffälligstes Merkmal zunächst mal das Design war … Und zwar war es das Hexer-Medaillon, das darauf abgebildet wurde. Schon hier merkte man die Liebe zum Detail. Das Ganze steigerte sich dann beim Öffnen des Pakets … Ein riesiges Artbook mit insgesamt 197 Seiten, alle gefüllt mit wunderschönen Artworks und Zeichnungen, die Welt und Charaktere ablichten, sowie das Spiel selbst wurden darin enthüllt. Ein kleines Päckchen, in dem sich das Medaillon befand, rundete den Gesamteindruck hervorragend ab.
      Aber auch das Spiel selbst kann mit einigen genialen Zusätzen punkten … Dieses enthüllt zusätzlich noch eine Spielanleitung, zwei Sticker, eine Weltkarte, ein Kompendium und den Original-Soundtrack, der mehr als 20 Musikstücke beinhaltet! Hinzu kommt noch ein Dankesschreiben von CDProjectRED dafür, dass man sich für den Kauf ihres neuen Spiels entschieden hat und das man versichert sein kann, dass sie weiter an diesem Titel arbeiten werden, um für weitere Verbesserungen zu sorgen, die eventuell noch fällig sind. Etwas, was dieses Studio direkt noch einmal weiter sympathisch gemacht hat und zeigt, dass dieses Studio sich auch wirklich Mühe gibt auf die Wünsche der Community einzugehen und ein best mögliches Ergebnis zu erzielen, statt sich nur auf den Profit zu fokussieren, den man als Unternehmen aber natürlich nie ganz aus den Augen verliert.
      Anbei mal ein Bild von allen Inhalten, die die C.E. zu bieten hatte, auf einen Blick … Bis auf die Figur, die hab ich weiter oben noch mal mit eingebunden.
      Da kann ich nur wiederholt sagen: Das fast einjährige Warten hat sich wirklich gelohnt!


      Dann schlussendlich war es so weit … Das Spiel landete in meiner PS4, Popcorn und Bier standen bereits parat. Die Reise durch eine fantastische Fantasy-Welt, vollgespickt mit unzähligen hervorragenden Geschichten, konnte beginnen!

      Und jetzt?
      Jetzt, fast eine Woche danach, und bereits mehr als 40 investierte Spielstunden später (in denen ich die Haupthandlung übrigens noch nicht einmal ansatzweise abgeschlossen habe!), kann ich nur sagen … CDProjectRED hat nahezu alles gehalten, was versprochen wurde! Eine Eigenschaft, die heute ja längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
      Bereits während des Prologes wurde mir bewusst … Hier erwartet mich etwas ganz Großes! CDProjectRED hat es sich zur Aufgabe gemacht etwas absolut Einzigartiges zu schaffen. Schon im Vorfeld, gerade wegen diversen Verschiebungen, macht es stets den Eindruck, als wären die Jungs nie ganz zufrieden gewesen, wollten ihr Game immer noch weiter verbessern, das Potenzial, das in diesem schlummerte, vollständig ausnutzen. Eine Eigenschaft, die dieses Studio von Beginn an überaus sympathisch gemacht hat und sie sich damit gleich mal zu einem meiner favorisierten Lieblingsstudios etablieren durften … Unter anderem neben „Naughty Dog“ und „Rockstar“. Aber nicht nur wegen ihrem Ehrgeiz, sondern eben auch wegen dem, was daraus resultiert ist … Eine offene Welt, die lebendiger nicht ausfallen konnte, die hervorragenden Designs von Charakteren, Kreaturen und Ortschaften sowie die Charakterisierung der Hauptcharaktere sorgen für Spielspaß, der das Potenzial hat über viele Monate hinweg auszureichen … Wieso? Weil es immer wieder was Neues zu entdecken gibt!
      Womit ich jetzt auch, ohne weitere Umschweife, zu dem Spiel selbst komme … Allerdings musste dieses, doch recht ausschweigende, Lob an die Jungs von CDProjectRED einfach mal sein, weil man denen nämlich wirklich anmerkt, dass sie sich unfassbar viel Mühe machen das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und den Spielern viel Freude zu bereiten … Was ja auch Sinn des Ganzen sein sollte, in der Profitgier einiger Publisher aber inzwischen viel zu häufig untergeht und deswegen auch, mMn, mal wirklich gewürdigt werden sollte!

      Story
      Wie üblich werde ich mich mit konkreten Inhalten zur Handlung als solche zurückhalten, da diese wohl wirklich jeder selbst, der Interesse an diesem Spiel hat, erleben sollte.
      Im Prinzip geht es, wie im Vorfeld bereits bekannt war, um die Suche von Geralt nach dem „Kind aus der Prophezeiung“, das den Schlüssel zur Rettung oder Vernichtung der Welt darstellt. Um dieses Kind zu finden muss Geralt Himmel und Hölle in Bewegung setzen, unzählige Kreaturen bezwingen, Allianzen schmieden und über sich selbst hinaus wachsen … Was auf den ersten Blick vielleicht wie ein altbekanntes Schema wirkt entpuppt sich schon überaus schnell in der laufenden Handlung als weit komplexer, als man sich das Ganze vielleicht im Vorfeld vorgestellt hat.
      Dies ist allerdings nur ein Aspekt, der sich mit der Handlung befasst … Der rote Fade, wenn man so will. Abseits von den Hauptquests gibt es unzählige Nebenquests, die entweder ebenso Auswirkungen auf die Haupthandlung als solche hat, dort angerissene Handlungsbögen endgültig abschließt oder kleine, in sich geschlossene, Abenteuer darstellt, von denen jede einzelne ihre eigene, kleine, Geschichte beinhaltet. Das ist gewiss nichts, womit sich einige andere RPG’s heutzutage noch brüsten könnten … „The Witcher 3“ kann dies allerdings sehr wohl!
      Zur Rahmenhandlung möchte ich dagegen eher weniger Worte verlieren, da es hier dann doch relativ schnell passieren kann, dass man unfreiwillig etwas spoilert … Wer zu dieser also etwas erfahren möchte, dem empfehle ich einfach mal einen Blick in diesen Trailer hier zu riskieren:


      Es gibt darüber hinaus noch weit mehr Faktoren, die Platz in dieser breit gefächerten Handlung haben, aber ich will Leuten, die das Spiel noch spielen wollen, natürlich noch nicht alle groben Informationen vorweg nehmen, weswegen ich an dieser Stelle einfach mal aufhöre. Lediglich das eine will noch gesagt sein: Das Spiel ist sowohl für Leute, die die ersten beiden Teile bereits gespielt haben, und/oder die Bücher gelesen haben, sowie für Neueinsteiger absolut verständlich gehalten. Ich für meinen Teil kannte vor der Ankündigung des dritten Teils dieses Franchise noch gar nicht, hab aber bei Veröffentlichung des ersten Trailers bedenkenlos zugeschlagen, einfach weil ich es geahnt habe, dass hier etwas ganz Großes auf uns zukommen würde und, wenn man dann mal gerade nicht weiß was Sache ist, auch problemlos kurz im Internet recherchieren kann. Aber Referenzen, mit denen man als Neueinsteiger nichts anzufangen weiß, gibt es zwar so manche, aber nur bei den Wenigsten hatte ich das Gefühl völlig auf dem Schlauch zu stehen und mich etwas einlesen zu müssen. Somit können auch Gamer, die die Vorgänger noch überhaupt nicht kennen, problemlos zugreifen ;)

      Optik
      Zunächst einmal … Geralt’s Bart wächst nach! Echt, kein Witz! Lässt man ihm den Bart stutzen oder auch komplett abrasieren kann man mit der Zeit beobachten wie dieser langsam nachwächst, bis er am Ende wieder seinen bekannten Vollbart trägt … Ein sehr gutes Beispiel für die ansprechende Optik und Detailverliebtheit, die man hier geliefert bekommt.
      Ja, keine Frage, optisch ist „The Witcher 3“ sehr sehr schön anzusehen. Bedenkt man vor allem, dass es sich hierbei um ein Open-World-RPG handelt, das noch einmal eine größere Spielfläche als Skyrim oder zuletzt auch GTA V bietet, kann man vor den Jungs von CDProjectRED wirklich nur den Hut ziehen. In Anbetracht dieses Umfangs ist die Grafik wirklich ausgesprochen gut geworden. Das gilt für nahezu jeden Bereich des Spiels. Seien es jetzt die Animationen der diversen Monster und Bestien, denen man begegnet, das Design der einzelnen Haupt- und auch Nebencharaktere oder auch Wettereffekte, wie bspw. Sonnenunter- und aufgänge oder auch der hinab rieselnde Regen, durch den Geralts Outfit komplett durchnässt wird. Schwimmt man in einem See wirkt jede einzelne Wellenbewegung, die durch Geralts Schwimmen ausgelöst wird, wie aus einem Guss. An realitätsnaher Inszenierung mangelt es dem Spiel in diesen Punkten gewiss nicht. Dasselbe gilt auch für Blitzschläge im Sturm, empor steigende Flammen oder auch für das Wehen der Blätter im Winde.
      Letzten Endes ist das Spiel ein solcher Hingucker geworden, dass ich nur zu gerne auf die Schnellreise-Funktion verzichte, die hier natürlich auch nicht fehlen durfte. Ich beobachte viel zu gerne wie Geralt’s Haare im Wind wehen, sich die Umgebung verändert, mit umschlagendem Wetter oder Tageszeiten oder auf was für NPC’s man auch trifft, als dass ich mir diesen Genuss mit der Schnellreise-Funktion nehmen lassen möchte.
      Ja, optisch macht dieses Game also einen super Eindruck, wo es lediglich einige wenige Wehmutstropfen gibt, die das Gesamtbild leicht trüben, zu denen ich mich später aber noch äußern möchte.

      Gameplay
      Eins vorweg: Das Gameplay ist äußerst umfangreich und damit auch entsprechend zeitintensiv. Es hat gut und gerne 5 Stunden gedauert, bis ich allmählich hinter jede Facette blicken konnte und damit vernünftig umgehen konnte.
      Dies gilt sowohl für die Steuerung, da jede Taste ihre eigene Funktion hat und mehrfach belegt ist, sondern auch wegen all dem, was man in diesem Spiel eigentlich machen kann … Das fängt bereits bei der ersten Hauptquest an.

      Ein Greif terrorisiert ein ganzes Dorf, fällt ständig über reisende Kaufleute und Bürger her. Hier tritt Geralt auf den Plan. Als Hexer ist er eine ausgebildete Killermaschine, der sich seine Brötchen in erster Linie mit dem Erledigen von Monstern und Bestien wie eben einem Greif verdient. Doch wartet der weiße Wolf nicht einfach darauf, dass die Bestie wieder angreift, nein … Vielmehr versucht er herauszufinden wo sich das Monster aufhält. Er will es aufspüren, verhindern das weitere Unschuldige sterben müssen und es dann erlegen. Ein schwieriges Unterfangen, das all seine speziellen Fähigkeiten erfordert.

      Hier zeigt sich bereits wie vielfältig das Spielsystem letztlich ausfällt. Hat man den Schauplatz, an dem die Kreatur als letztes zugeschlagen hat, nämlich erst einmal erreicht gilt es diesen genauer zu untersuchen … Hier kommen die sogenannten Hexersinne von Geralt zum Einsatz, mit denen er die Fährte aufnehmen muss. Dabei kommen Hobby-Detective ganz auf ihre Kosten. Es gilt Opfer, sowohl Menschen, als auch Kreaturen, genau zu untersuchen, um herauszufinden was mit ihnen geschehen ist. Ebenso wie man versuchen muss eine Spur zu finden, die einen auf die richtige Fährte führen kann … Fußabdrücke oder Blutsspuren sind da immer recht hilfreich und weisen einem meistens den Weg.

      Doch woher weiß der Hexer überhaupt wo seine Nachforschungen beginnen müssen?
      Wie in RPG’s üblich läuft vieles über Gespräche und Dialoge ab, weswegen es erst einmal wichtig ist Zeugen zu finden, die den Hexer auf die richtige Spur bringen. Innerhalb dieser Dialoge hat man quasi die vollkommene Kontrolle darüber wie Geralt in der Öffentlichkeit auftreten soll … Ist er leicht reizbar, wenig verständnisvoll und absolut skrupellos? Setzt er seine Klinge ein, wann immer er kann? Oder versucht er lieber durch Bestechungen an die notwendigen Informationen heranzukommen? Eine weitere Option wäre die Gedankenmanipulation, mit der ich mich aber gleich noch etwas Genauer befassen möchte …
      Die Entscheidung liegt ganz alleine beim Spieler. Hier zeigt sich auch bereits wie wichtig den Jungs von CDProjectRED die Entscheidungsfreiheit der Spieler war.
      Spaßeshalber habe ich kürzlich mal einen zweiten Spielstand gestartet und mich in gewissen Situationen anders verhalten als im ersten Durchgang. Da das Nachfolgende spoilerhaltig sein dürfte verpacke ich das Ganze, selbstredend, in eine entsprechende Spoilerbox. Das Resultat war aber äußerst erstaunlich …

      Konsequenzen par excellence
      In Velen trifft man ja auch den Baron, dessen Frau und Tochter man finden soll, nachdem ihm diese davon gelaufen sind. Wie sich nachher herausstellt ist seine Frau die Sklavin der Muhmen, die sie an sich gekettet und sie zu ihrer Dienerin gemacht haben … Eben jene Hexen, die von einem verlangen einen bösen Geist im Wald zu töten und dann den Preis von dem Dorfältesten einzufordern. Hier wird es jetzt nämlich knifflig: Entweder man töten den Geist, wie gefordert, oder man verhilft ihm zur Flucht. Entscheidet man sich für die erste Alternative, so sind die Kinder, die sie im Sumpf behütete, verloren. Entscheidet man sich jedoch dafür den Geist leben zu lassen, so rettet dieser die Kinder (auch wenn man das anscheinend nie direkt zu sehen bekommt), dafür stirbt allerdings auch Anna, selbst wenn man es schafft ihren Fluch zu brechen … Woraufhin sich der Baron, kurze Zeit später, erhängt, da er ohne sie keinen Grund mehr sah weiter zu leben. Seine Tochter hatte ihn verstoßen, seine große Liebe hatte man ihm genommen …

      Hier wurde mir erst richtig bewusst was für enorme Konsequenzen die eigenen Entscheidungen für den Verlauf der Handlung zu haben scheinen. Das sorgt für zusätzlichen Spielspaß, da so immer wieder andere Szenarien entstehen können, mit anders gestalteten Quests, die für zusätzlichen Spielspaß sorgen und zu einem zweiten, oder gar dritten, Komplettdurchgang geradezu einladen. „The Witcher 3“ dürfte damit eines der ersten mir bekannten Spiele sein, in dem sich Entscheidungen nicht nur speziell aufs Ende oder einzelne Spielpassagen auswirken, sondern diese Konsequenzen wirklich allgegenwärtig sind und mit jeder getroffenen Entscheidung, Dialogwahl o.Ä. ein anderes Szenario entstehen kann. Das fängt bei den möglichen Ausgängen von Befragungen bereits an und gipfelt dann in eben solch entscheidenden Passagen, in denen die eigene Entscheidung über die Zukunft von so manchem Charakter zu entscheiden scheinen. Eine Spieleigenschaft, die unter gar keinen Umständen unterschätzt werden sollte.

      Nachdem man mit der Zeugenbefragung fertig ist, man die Spuren des Ziels aufgenommen hat und dieses schließlich auch gefunden hat, geht es endlich ans Eingemachte …
      Der Hexer verfügt über zwei verschiedene Klingen. Einem Silber- und einem Stahlschwert. Das Stahlschwert wird hauptsächlich für menschliche Widersacher verwendet, das Silberschwert dagegen eher gegen diverse Kreaturen und Monster. Für ein RPG muss man dazu wirklich sagen geht das Kampfsystem recht locker von der Hand.
      Geralt bewegt sich überaus geschmeidig und elegant, ist flink wie ein Wiesel. Mit der einen Taste lassen sich schnelle Angriffe ausüben, mit der anderen kann man zu schweren und kraftvollen Attacken ausholen. Mit der anderen Taste hechtet er davon, um einem gefährlichen Angriff des Feindes zu umgehen. Mit der anderen macht er einen Ausfallschritt, um einem einfachen Angriff auszuweichen und zum Gegenschlag auszuholen. Mit einer anderen Taste lassen sich Angriffe wiederum blocken. Mit wieder einer anderen Taste zückt der Hexer seine Armbrust, um seine Feinde damit unter Beschuss zu nehmen. Eine weitere Taste ist schließlich für das Wirken von Zaubersprüchen verantwortlich, die sich im Kampf als überaus nützlich erweisen.
      Man sieht also, das Kampfsystem ist recht umfangreich gestaltet. Was sich wiederum auch sehr gut im Crafting- und Charaktersystem widerspiegelt.
      Hier muss ich echt sagen … Wow. Ich kann verstehen wieso mancher Spieler dieses Systems etwas kritisiert. Die Möglichkeiten hier sind wirklich grenzenlos. Ständig findet man neue Rohmaterialen, die sich alle irgendwie verwenden lassen. Ob man sie nun benutzt, um sich eine neue Rüstung anfertigen zu lassen oder man sich der Alchemie widmet und diverse Tränke braut, die sich im Kampf noch als nützlich erweisen dürften … Es gibt wirklich vieles, was man mit den vielen Rohstoffen anfangen kann. Legt man auf Eigenanfertigungen allerdings keinen allzu großen Wert kann man diese Dinge natürlich auch einfach beim örtlichen Händler des Vertrauens verkaufen und dabei zu sehen wie der eigene Geldbeutel weiter anquellt.
      Gleichzeitig erhält man für jede erfüllte Quest, aber auch für jede Kreatur, die man erschlägt, wieder einmal Erfahrungspunkte. Diese sind aus vielerlei Gründen natürlich äußerst wichtig … Zum einen erhält man mit jedem Levelanstieg einen weiteren Fähigkeitenpunkt, den man in eine seiner vielen Fähigkeiten investieren kann. Möchte man seine Zauberkünste, bspw. die Feuermagie, weiter erkunden, so investiert man in diese seinen neugewonnenen Punkt. Will man seinen Schwertkampf verbessern, so fließt eher in diesen Bereich der hart verdiente Punkt etc.
      Dasselbe gilt auch für Schwerter und Rüstungen … Beides sollte dem Level des Charakters angepasst sein, da es immer wieder Quests gibt, die einen höheren Level besitzen, als die eigene Ausrüstung und dementsprechend fordernd ausfallen können.
      Genauso sollte man darauf achten sich nicht blindlinks in eine Quest zu stürzen, deren empfohlene Stufe weit über der eigenen steht … Spätestens wenn man sieht, dass bei dieser ein Totenschädel markiert ist sollte man diese erst einmal meiden und sich anderen Aufgaben widmen. Da spielt dann auch der Schwierigkeitsgrad keine Rolle mehr … Ich selbst spiele zurzeit noch „nur“ auf normal und kann daher wirklich nur davon abraten sich in solche Quests zu stürzen. Ebenso wie man wilden Gegnern, die weit höher gestuft sind als man selbst, lieber noch ein Weilchen aus dem Weg gehen sollte.

      Letzten Endes zeigt das umfassende Gameplay aber noch einmal sehr deutlich was für Mühen in diesem Mammut-Projekt gesteckt haben, und noch immer stecken. Nicht nur der Umfang ist berauschend, auch die Umsetzung weiß, im Großen und Ganzen, eigentlich durchweg zu überzeugen. Etwas Geduld zur Eingewöhnung sollte man allerdings schon mitbringen, denn dann ist auch das Crafting- und Charaktersystem, nach ausreichen investierter Zeit in diesen Bereich, kein Problem mehr und recht einfach zu handhaben.

      KI & Schwierigkeitsgrade
      Wie schon gesagt spiele ich zurzeit auf „normal“, was mir persönlich bisher als durchaus ausreichend erscheint. Hardcore-Gamer sind da mit dem schweren oder auch extremen Schwierigkeitsgrad mit Sicherheit besser bedient, da es mir zurzeit noch hauptsächlich um die vielen Geschichten geht, wegen denen ich RPG’s eigentlich schon immer spiele und für die ich dieses Genre auch so sehr liebe. Dennoch mangelt es natürlich nicht an Herausforderungen … Es gibt viele Gegner, denen man sich erst bei entsprechendem Level stellen kann, da diese mit einem ansonsten kurzen Prozess machen.
      Auch weiß die KI durchaus zu überzeugen, da Gegner, vor allem wenn sie in einer ganzen Horde auf einen zukommen, nicht erst lange fackeln, sondern wirklich gemeinsam auf einen drauf gehen und versuchen einem ans Leder zu gehen. Lässt man sich erst einmal in die Ecke drängen und hat man dann auch noch ein, zwei, Gegner, die aus der Entfernung auf einen schießen, kann es schnell mal kritisch werden.

      Sound & Synchronisation
      Einer meiner absoluten Lieblingspunkte und mit Sicherheit einer der großen (bzw. größten ^^) Pluspunkte dieses Spiels ist die Soundkulisse. Nicht nur haben die diversen Kreaturen alle andere Laute, die sie von sich geben, die dabei einen gewissen Widererkennungswert haben und wegen denen man irgendwann auch schnell weiß was hinter der nächsten Ecke wohl auf einen lauert, auch das Plätschern des Regens, das Niederbrennen von Häusern, das Heulen des Windes, das Aufeinanderprallen der Klingen … Das alles dringt wie aus einem Guss in die eigenen Ohren und lässt einen nur noch mehr in diese atemberaubende Welt eintauchen.
      Was man hier allerdings gesondert erwähnen muss ist die Synchronisation … Ich meine, meine Fresse, was für eine geile Synchronisation ist das bitte??
      Ich muss dazu sagen, dass ich bei meinem ersten Durchgang von vornherein auf Englisch gespielt habe und bei meinem Zweiten zu Beginn mal die Deutsche versucht habe … Es hat keine fünf Minuten gedauert, da hab ich direkt wieder auf die englische Version gewechselt.
      Die deutsche Synchronisation ist auch dieses Mal wieder recht gelungen, gar keine Frage, aber sie kann mit den englischsprachigen Sprechern einfach nicht mal im Ansatz konkurrieren … Das fängt ja bereits bei dem Sprecher von Geralt an (s.o. der Trailer) und geht dann weiter bis zu Kaiser Emhyr var Emreis, der von keinem geringeren als Charles Dance, vor allem aus „Game of Thrones“ bekannt, gesprochen wird! Auch hierzu verweise ich gerne auf einen externen Link, in dem man einen ersten Eindruck von seiner Arbeit in diesem Spiel gewinnen kann. Definitiv eines Blickes würdig!


      Wenn ihr also unbedingt auf Deutsch spielen wollt, dann macht das am Besten von Anfang an und wechselt ggf. erst beim zweiten Durchgang rüber zur englischen Synchro ... Macht es so wie ich, so wird man sich mit der deutschen Synchronisation, so gut sie objektiv vielleicht auch sein mag, einfach nicht anfreunden können.

      FSK 18
      Meiner Meinung nach ist die FSK 18 hier nur noch eine Formsache. „The Witcher 3“ ist ein durch und durch erwachsener und düsterer Titel, der dies auch ganz offen zugibt. Dieses Spiel strotzt geradezu von schlagfertigen Wortgefechten. Rollende Köpfe, das Zertrennen eines Torsos oder eben auch einfach nur herumspritzende Blutfontänen stehen hier an der Tagesordnung und kommen nicht minder häufig in Gefechten von Geralt zum Tragen.
      Die Erotik kommt in diesem Spiel ebenfalls nicht zu knapp. So soll CDProjectRED rund 16 Stunden (!) an erotischem Material in das Spiel integriert haben, wobei man dazu sagen muss, dass die sexuellen Handlung eigentlich immer gleich ablaufen, sich eben lediglich der weibliche Partner von Geralt mal ändert.

      „Kritik“
      Absolut perfekt ist dieses Spiel aber natürlich auch nicht. Wie bereits angemerkt gibt es hier und da kleine Wehrmutstropfen, die zwar etwas schade sind, dem Gesamteindruck allerdings nur wenig schaden …
      • Geralts Haare wehen nahezu überall im Winde … Selbst in geschlossenen Räumen!
      • Hin und wieder gibt es mal unsaubere Texturen oder auch Objekte und Personen, die erst relativ spät nachladen
      • Die Ladezeiten, speziell nach dem Tod, sind unerträglich lang und liegen bei fast 60 Sekunden!
      • Gerade weil die Gesichtsanimationen von Geralt so hervorragend sind erscheinen die von diversen anderen Haupt- und Nebencharakteren weniger liebevoll gestaltet. Auch diese sind klasse, gar keine Frage, können mit denen von Geralt aber noch nicht einmal im Entferntesten konkurrieren. Allerdings ist dies eher ein neutraler Aspekt, da die Animationen ja gut sind, nur eben nicht so herausragend wie vom spielbaren Protagonisten.
      Fazit
      „The Witcher 3“ ist das Action-Open-World-RPG, das ich mir seit vielen Jahren so sehnlich gewünscht habe! Dieses Game ist umfangreicher als Skyrim, lebendiger und noch liebevoller gestaltet als GTA V und bietet Spielspaß, sowie Motivation, für weit mehr als 100 Spielstunden, die von CDProjectRED als eine Art Richtlinie benannt worden sind. Gerade wenn man nicht nur die Haupthandlung erleben will, sondern auch an den vielen kleinen Geschichten, die daneben noch stattfinden, interessiert ist …
      Lange Rede, kurzer Sinn: Für mich ist „The Witcher 3“ das beste RPG seit vielen Jahren, ein ganz klarer GOTY-Anwärter und ein Titel, der mich noch viele Monate hinweg begleiten und begeistern wird!
      Bei der Bewertung greife ich jetzt mal auf die 100 Punkte Skala zurück, die viele Gamingseiten ebenfalls nutzen … Somit erhält „The Witcher 3“ von mir satte 96/100! Die paar Abstriche gibt es tatsächlich nur für die vier oben genannten Aspekte, die das Spielgeschehen als solches zwar wenig bis gar nicht trüben, einem wirklich rundum perfekten Erlebnis dann aber doch eine Spur weit im Wege stehen!

      Mit diesem Spiel hat sich CDProjectRED erfolgreich zu meinem neuen Lieblingspublisher gemausert. Nicht nur wegen diesem genialen Spiel als solches, sondern vor allem auch wegen dem gebotenen Service (16 kostenlose (!!!) DLC's werden kommen, zwei davon gibt’s bereits zum Runterladen) und der Liebe zum Detail (unter anderem auch bei der C.E.), die man hier an den Tag gelegt hat … Deswegen bleibt mir an dieser Stelle nur noch das Folgende zu sagen:
      CDPR? Lasst euch mit „Cyberpunk 2077“ ruhig so viel Zeit wie ihr braucht! Wie man aktuell mal wieder sieht lohnt sich dieser extreme Aufwand allemal!
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von OneBrunou ()

    • Hab the Witcher bei meiner neuen GPU dazu geschenkt bekommen, hätte es sonst wohl niemals versucht zu Spielen da Teil 1 und 2 mir nicht sonderlich gefielen.
      Bin aber bisher auch sehr Positiv überascht. Sehr nette Atmosphäre und große Freiheit in der Welt. Die Geschichte ist nett Aufgebaut und es macht auf jedenfall Lust auf mehr.

      Deinen Kritikpunkt mit den Ladezeiten kann ich ganz und gar nicht Bestätigen habe nicht einmal Ladezeiten >5 Sekunden.
      Finde hingegen aber das Kampfsystem zu Simpel gestrickt und zu stark Gescriptet was wohl wieder auf den Platform misch masch und die Verfügbarkeit auf Konsolen zurückzuführen ist. Leider werden kaum Titel PC only gemacht dadurch werden solche Dinge leider sehr schwach.
    • Life Is Strange Episode 3: Chaos Theory


      Ernsthaft Leute ... Spielt dieses Spiel! Wenn nicht das, dann schaut euch wenigstens die Gameplay-Videos auf Youtube an, aber lasst euch diese Geschichte auf keinen Fall entgehen!
      Ihr wisst nicht was ihr verpasst, wenn ihr diesem Game, auch wenn es in einzelne Episoden aufgeteilt ist und keinen Wert auf dynamisches Gameplay legt (dafür aber ganz andere Stärken besitzt), keine Chance gebt!
      Ich hab soeben Episode 3 abgeschlossen und bin total geflasht! Ich meine, meine Fresse, war das ein krasses Episoden-Finale!

      Allmählich merke ich allerdings wie es von Mal zu Mal schwieriger wird etwas zu den neueren Episoden zu erzählen, ohne dabei Gefahr zu laufen inhaltliche Aspekte zu spoilern ... Vom Gameplay her verändert sich ja auch nichts mehr. Die Mechaniken habe ich ja in meinen Beiträgen zu Episode 1 und zu Episode 2 bereits ausführlich beschrieben gehabt. "Life is Strange" ist eben ein langsames Spiel, das von den Dialogen, der Entscheidungsfreiheit, den klug ausgearbeiteten Charakteren, der intelligenten Handlung und seinem erzählerischen Build-Up lebt. Auch die Grafik ist kein Hingucker wie man es von diversen AAA-Titeln gewohnt ist, da für dessen Grafikgerüst offenbar Kunstwerke wie die von Leonardo da Vinci Modell gestanden haben. Meinen Geschmack trifft es aber voll. Ähnlich wie die mangahafte Grafik der "Pirate Warriors" Serie.

      Auch in der aktuellen Episode geht es mit dem gemächlichen Build-Up der Story weiter, bis man endlich den Titel der Episode aufgegriffen und am Ende ins Spiel integriert hat ... So wie auch die anderen beiden Titel ("Chrysalis"; "Out of Time") einen direkten Bezug zum Inhalt der jeweiligen Episode hatte. Ähnlich wird es wahrscheinlich auch mit Episode 4 und 5 laufen.
      Für all diejenigen, die nicht wissen was hinter der Chaos Theorie steckt, hier mal ein kurzer Blog Eintrag zu der Thematik, der diese etwas genauer erläutern sollte.
      Im Prinzip geht es einfach nur um Folgendes: Alles was wir tun, egal wie unbedeutend es uns auch erscheint, hat Konsequenzen!
      Und diesen Fakt hat das ausführende Studio "Dontnod" von Beginn an dieses Projekts stets große Bedeutung gewidmet. Mit dem Ende von Episode 3 sind sie ihrem Ziel dieses Genre des Gaming, in welchem die Spiele vor allem von den getroffenen Entscheidungen des Spielers leben und beeinflusst werden, äußerst nahe gekommen! Denn die Frage, die sich bei der Thematik der Zeitreise immer wieder stellt, ist ja folgende ... Was passiert mit der Gegenwart, wenn ich die Vergangenheit verändere? Was geschieht mit den Lebenden in der Gegenwart, wenn ich einem Menschen aus der Vergangenheit vor seinem sicheren Tod bewahre? And so on ... Und die Jungs von "Dontnod" haben sich mit genau diesen Fragen beschäftigt und bin ich schon unfassbar gespannt darauf wie sich die ganze Situation in Episode 4 fortsetzen wird. Keine Frage, zurzeit legen die Jungs die Messlatte für sich selbst unheimlich hoch, da sie sich bisher von Episode zu Episode weiter gesteigert haben. Die Erwartungen sind entsprechend hoch und ich kann nur hoffen, dass sie diesem Druck standhalten werden und das Niveau weiterhin so hochhalten können. Aber vor allem, dass sie sich nicht irgendwann so sehr verrennen, dass sie einen unausgereiften und unbefriedigenden Abschluss der Geschichte liefern. Etwas was bei einem Thema wie der Zeitreise leider immer droht. Doch zurzeit vertraue ich dem Studio noch so weit, dass sie die Handlung bereits komplett durchdacht haben und auch ein entsprechendes Ende, das dem Ganzen auch wirklich gerecht wird, bereits fest im Kopf haben. Da bin ich doch sehr zuversichtlich!

      Viel mehr gibt es zu der neuen Episode nicht mehr zu sagen. Die Mechaniken sind selbstredend dieselben wie in den ersten beiden Teilen, allerdings entwickelt sich die Geschichte mehr und mehr in eine Richtung, die mir unheimlich gut gefällt! Besonders wie man hier mit der Thematik der Zeitreise umgeht weiß sehr zu gefallen, obwohl dies doch ein sehr schwieriges Thema ist, bei dem Plotholes eigentlich kaum zu vermeiden sind. So eigentlich auch hier, aber das sind so Kleinigkeiten, die den Qualitäten dieses Spiels keinerlei Abbruch tut.

      Ich für meinen Teil freue mich jetzt wirklich wahnsinnig auf Episode 4, die aller Wahrscheinlichkeit nach im Juli erscheinen wird, ehe die Geschichte der jungen Max dann Ende August/Anfang September zu Ende gehen wird ... Wie gesagt, ich kann jedem nur empfehlen diesem Spiel eine faire Chance zu gehen. Es ist eine Geschichte, die, wenn man sich auf sie und ihre Charaktere einlässt, einen so schnell nicht wieder loslassen wird! 10/10, alleine schon wegen dem famosen Ende dieser Episode!
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Batman: Arkham Knight


      Der dunkle Ritter sitzt hoch oben auf einem Häuserdach und blickt hinab auf die Stadt, die er zu beschützen geschworen hat … Gotham. Ein Ort, der Gesindel geradezu magisch anzuziehen scheint.
      In der Ferne wirft ein Scheinwerfer sein grelles Licht hinauf in den Himmel. Im sternenklaren Nachthimmel zeichnet sich eine abstrakte Fledermaus ab. Batman zögert nicht lange. Er richtet sich auf, breitet seine Arme aus und lässt sich hinabfallen. Doch statt zu fallen gleitet er über die Skyline von Gotham entlang. In Richtung des Batsignals, um seinem Schwur Folge zu leisten!

      Mit „Batman: Arkham Knight“ soll die „Arkham-Reihe“ des dunklen Ritters nun zu seinem Ende geführt werden. Die vom Studio Rocksteady entwickelte Trilogie (Tetralogie, zählt man „Origins“ noch mit hinzu, welches allerdings nicht von Rocksteady, sondern von Warner Bros. Games Montréal entwickelt wurde) soll mit einem famosen und epochalen Erlebnis beendet werden. Und ich kann mit gutem Gewissen verlautbaren, dass dies auch verdammt noch mal gelungen! Nicht nur, dass man hier einen letzten Teil serviert bekommen hat, der diese Spielereihe zu einem würdigen Ende geführt hat … Nein, mit „Arkham Knight“ hat man sogar noch mal eine ganze Schippe drauf gelegt und einen Ableger herausgebracht, der die Vorgänger an Qualität locker in die Tasche steckt! Mit einigen Abstrichen muss dieser Titel dennoch leben, wenngleich dies nicht auf das Spiel selbst zurückzuführen ist, sondern vielmehr auf den Verkaufsstart. Und genau damit möchte ich jetzt diese Rezension direkt einleiten …

      Der Release-Tag
      Ein Fiasko. Ich glaube treffender lässt sich der 23.06., im Bezug auf dieses Spiel, nicht beschreiben. Das Ganze fing bereits ein paar Wochen vorher, Anfang Juni, an, als Rocksteady plötzlich die Batmobile-Edition vollständig vom Markt genommen hat, da die Qualitätsmängel des Batmobiles wohl zu gewaltig gewesen sind. Es ist zwar ganz nett, dass das Studio zeitgleich allen Betroffenen das Spiel (soweit ich weiß die Steelbock-Edition) gratis zugesendet hat, aber mich, als eingefleischten Sammler von Figuren aus derartigen Editionen, hätte man damit wohl kaum vertrösten können. Dafür sah das Batmobile auf den veröffentlichten Bildern einfach zu genial aus. Zumal damit auch das beigelegte Comic und das Artbook für alle Käufer dieser Edition vom Tisch sind. Kulant wäre es gewesen den Kunden zumindest diese auch noch zukommen zu lassen, da die Qualitätsmängel schließlich beim Batmobile lagen und nirgendwo sonst.
      Anbei mal ein Bild wie die Edition hätte aussehen sollen … Schade, dass es diese nie auf den Markt geschafft hat – Und wohl auch nicht mehr wird.


      Mich selbst hat es dann wenig später ebenfalls schwer getroffen … Auch bei der Limited Edition, die ich mir sichern konnte, scheint es Probleme zu geben. Diese liegen allerdings, Gott sei Dank, nicht bei der beigelegten Figur, sondern bei der Verpackung selbst, wodurch sich der Release noch einmal um gut zwei Wochen, auf den 10.07., verschoben hat.
      Kunden der Limited Edition wurden dagegen, da sie ja nicht vollständig auf ihre Edition verzichten müssen, mit einem Download-Code vertröstet, damit man zumindest zum Release das Spiel selbst schon mal spielen könnte … Tja, denkste!
      Einen Tag vor offiziellem Release saß ich also da, gab meinen Code im PSN ein und hab mir den neuen Teil des dunklen Ritters auf die Festplatte meiner PS4 geladen. Was normalerweise recht flott ging zog sich hier allerdings über einen vollen Tag!
      Ganz recht, satte 24 Stunden hat der volle Download gedauert. Mit dem Runterladen der gut 16GB großen Spieledatei war das Drama nämlich noch längst nicht vorbei, oh nein … Fängt man direkt danach zu spielen an schmeißt einen das Game bei einer bestimmten Passage einfach aus der Kampagne und wirft dir eine weitere Installationsanzeige vor die Nase. Kurz im Verzeichnis deiner Downloads nachgesehen zeigt sich dort, dass zusätzlich auch noch Anwendungsdaten mit einer Datenmenge von 46GB (!) heruntergeladen und installiert werden müssen, bevor man das volle Spielerlebnis erleben darf.
      Da ich meine Konsole keinen vollen Tag über laufen lassen wollte, frisst nun mal auch alles gewaltig an Strom, zog sich dieser Prozess über die volle Woche, wodurch ich erst vergangenen Abend dazu kam das Spiel in seiner vollen Pracht anspielen und erkundigen zu können! An meiner Leitung lag diese Dauer übrigens gewiss nicht, denn damit hatte ich beim Download aus dem Store und dem Installationsprozess noch nie Schwierigkeiten.
      Und da ich bereits die Übersicht der Batmobile-Edition gepostet habe werde ich jetzt selbstredend auch die der Limited Edition hier einfügen. Für Sammler wie mich fiel die Entscheidung da jedenfalls nicht sonderlich schwer!


      Der maßgebliche Unterschied in den beiden Sondereditionen lag also vor allem in der jeweiligen Figur. Das Batmobile in dieser Detailfülle zu produzieren, wie man es gewollt hat, schien dann aber wohl doch zu schwierig gewesen zu sein ... Schade eigentlich.

      Das war allerdings noch nicht das Ende vom Lied … Die PC Version hatte derweil mit massiven Performance Problemen zu kämpfen. Die Community schreite lautstark auf, kritisierte die PC Version aufs Schärfste, was Rocksteady zu einer drastischen Entscheidung gezwungen hat … Und zwar hat man sich dazu entschlossen sämtliche PC Kopien vom Markt zu nehmen!
      Aktuell wird bereits an einem Patch gearbeitet, der die Fehler der PC Version beheben soll, wodurch sich auch der bevorstehende Patch der PS4 und Xbox One Version verschiebt, was allerdings nicht weiter tragisch ist, da das Spiel auf meiner Heimkonsole durchaus stabil läuft.

      Letzten Endes scheint Rocksteady aber, trotz der Verschiebung um fast ein volles Jahr (vom letzten Oktober bis zum diesjährigen Juni), es nicht geschafft zu haben das Ergebnis abzuliefern, das man ursprünglich angepeilt hatte. Inhaltlich ist das Spiel wirklich eine absolute Wucht (dazu später mehr), allerdings sitzt der Frust doch, bei all diesen Problemen, unheimlich tief und wirft gewiss kein gutes Licht auf das Studio von Warner Bros.

      Schlussendlich ist dies auch wirklich die einzige Kritik, die ich zu dem neuen „Arkham“ Spiel veräußern kann. Spielerisch macht dieses Game absolut alles richtig. Es bleibt seiner bisherigen Linie absolut treu, wurde um einige entscheidende Elemente grundlegend erweitert und wartet mal wieder mit massiv Charakteren, überraschenden Wendungen und vor allem spannungsgeladenen Schockmomenten auf, die vor allem Fans aus den Socken hauen werden.

      Story
      Über Gotham weht ein ruhiger Wind. Nach dem Tod des Jokers scheint nichts mehr so zu sein wie es einst war. Die Verbrechensrate ist stetig weiter gesunken. Niemand hätte das je für möglich gehalten, doch endlich scheint Frieden über diese gewaltige Metropole eingekehrt zu sein … Doch die Behörden waren blind. In den Schatten hat sich eine neue Macht erhoben, die nun damit droht ganz Gotham zu vernichten. Angeführt wird diese Macht von keinem Geringeren als Scarecrow. Zusammen mit dem sogenannten Arkham Knight, der scheinbar eine persönliche Rechnung mit dem dunklen Ritter zu begleichen hat, haben sie einen Plan geschmiedet, mit dem sie nicht nur Gotham in die Knie zwingen wollen … Sondern mit dem vor allem Batman aus dem Weg geräumt werden soll! Der Mann, der jetzt noch als einziger in der Lage ist diese Übermacht, die damit droht nicht nur Gotham, sondern die gesamte amerikanische Ostküste zu verschlingen, zu vereiteln! Unterstützt werden sie dabei von Leuten wie Harley Quinn, Two-Face, Pinguin oder auch dem Riddler … Doch wie es der Zufall so will ist auch Batman nicht alleine … Die Ruhe vor dem Sturm hat sich in einen gewaltigen Orkan verwandelt. Einen Krieg zweier Fronten, bei dem kein Stein auf dem anderen bleibt und bei dem Verluste unumgänglich sind!
      Der letzte veröffentlichte Trailer umfasst die Grundrisse der Handlung noch einmal ziemlich gut. Allzu sehr unterscheidet sie sich zwar auf den ersten Blick nicht von „Arkham Asylum“ oder „Arkham City“, ist man im Spiel allerdings erst richtig drin entfaltet sie mehr Facetten, als man, als Neueinsteiger in dieser Reihe, jetzt vielleicht noch ahnen mag.


      Ich möchte allerdings jedem, der mit dem Gedanken eines Kaufs dieses Titels spielt, dazu raten zuvor die beiden Vorgänger zu spielen, die jedoch noch für die alten Konsolen erschienen sind. Oder sich zumindest mit den gröbsten Ereignissen der Vorgänger vertraut zu machen. Andernfalls dürfte einem hier einiges an Kontext fehlen, da die Spiele wirklich direkt aufeinander aufbauen, was sich besonders in diversen storytechnischen Details zeigt.

      Optik
      Mit einem Wort – Atemberaubend! Die Vorgänger wussten bereits mit einer genialen Grafik zu überzeugen („Origins“ nach wie vor außen vor gelassen), „Arkham Knight“ setzt hier aber, wohl nicht zuletzt wegen den neuen technischen Möglichkeiten der Konsolen, noch einmal ordentlich einen drauf! Die Grafik ist unglaublich detailreich, fängt jede Mimik, jede Falte, jeden herabrieselnden Wassertropfen wirklich perfekt ein!
      Grafisch spielt dieses Spiel ganz klar in der absoluten Oberliga mit. Das wird vor allem in der Darstellung des Batmobiles deutlich! Zu den genaueren Funktionalitäten des Wagens werde ich mich gleich noch näher äußern, auffällig ist aber unter anderem auch die bestechend echt wirkende und unglaublich detaillierte Darstellung des Batmobiles. Dies wird durch einige Nahaufnahmen, die beeindruckender nicht sein könnten, noch einmal extra stark hervorgehoben. Bei der Inszenierung des Batmobiles hat sich Rocksteady wirklich die aller größten Mühen gegeben. Nicht nur was die Optik, sondern auch was die direkte Einbindung ins Spielgeschehen betrifft … Was mich auch zu meinem nächsten Aspekt führt – Dem …

      Gameplay
      Grundsätzlich unterscheidet sich das Gameplay nicht sonderlich von den bereits oft angeführten Vorgängern. Wer diese gespielt hat wird sich hier wohl gleich heimisch fühlen. Das Freeflow-Kampfsystem, mit deren einmaligen Nahkampfinszenierungen sich Rocksteady nun schon seit 2009 (seit „Arkham Asyulm“) brüsten darf – und welches auch schon mehrfach, meistens misslungen, versucht wurde zu plagiieren (*hust* Amazing Spiderman *hust*) – überzeugt hier mal wieder auf ganzer Linie, wurde allerdings um diverse Elemente erweitert.
      Es gibt neue Gegnertypen, was einen zu neuen Manövern fordert. Kämpft man zwischenzeitlich mal an der Seite seiner Gefährten (Robin, Catwoman und sogar Nightwing ist an Bord!), so ist man nicht nur in der Lage einen Gegner mit einem gemeinsamen Angriff auszuschalten, ehe man wieder direkt ins Kampfgeschehen eintaucht, sondern kann jederzeit zum jeweils anderen Charakter wechseln und diesen fortan steuern.
      Selbst das Batmobile lässt sich in Gefechte mit einbinden! Mittels einer simplen Tastenkombination lässt sich einer der Gegner packen und empor werfen, woraufhin das Fahrzeug das Feuer eröffnet … Natürlich mit nicht-tödlicher Munition ;)
      Im Prinzip lässt sich am Kampfsystem, wie man es von dieser Reihe auch nicht anders kennt, nichts kritisieren. Es geht locker von der Hand, läuft flüssig, ist einfach zu handhaben und sieht dabei einfach nur verdammt geil aus!

      Auch bei den Aufwertungssystemen hat sich nicht allzu viel verändert. Beim Stufenaufstieg erhält man Erfahrungspunkte, die beliebig in diverse Attribute investiert werden können. Sei es jetzt eine verstärkte Panzerung des Batsuits, neue Angriffstechniken oder, was mit der Einbindung des Batmobiles nun ebenfalls neu ist, die Aufwertung des Batmobiles.

      Letztlich ist alles beim Alten geblieben, wurde eben speziell um das Batmobile ergänzt, welches man äußerst authentisch in das Spiel integriert hat. Es kann im Nahkampf praktisch genutzt werden, ist höchst effektiv gegen feindliche Panzer, kann entscheidend verbessert und aufgewertet werden und der Übergang zwischen dem Gang zu Fuß und dem Besteigen des Batmobiles hätte flüssiger nicht ausfallen können. Egal ob man sich jetzt dazu entschließt den Wagen zu verlassen oder ihn zu betreten. Hier hat sich Rocksteady wahrlich selbst übertroffen. Zumal sogar die Fahrphysik absolut authentisch wirkt und auch große Ähnlichkeiten mit der gezeigten von Nolan’s Batman Trilogie, rein vom optischen Standpunkt aus, zu haben scheint. Ähnlich sehen sich die beiden Modelle ja ebenfalls, da ist ein ähnliches Fahrgefühl nur die logische Konsequenz.

      Somit lässt sich festhalten, dass „Batman: Arkham Knight“ seiner Linie erfolgreich treu geblieben ist, diese allerdings um gewaltige Aspekte erweitert und so ein noch intensiveres Erlebnis liefert! Hier trifft der Slogan „Be The Batman“ weit besser zu, als es noch bei den Vorgängern der Fall gewesen wäre, obwohl diese da doch schon sehr nah dran waren und es anfangs noch als fraglich galt, ob oder wie Rocksteady da noch einen drauf setzen will!

      Sonstiges (Synchronisation/KI/Schwierigkeitsgrade)
      Die übrigen Aspekte fasse ich mal zusammen, da diese nämlich den aktuellen Standard der Gaming-Industrie, voll und ganz, erfüllen. Schlechte deutsche Synchronisationen kriegt man mittlerweile immer seltener zu sehen, was hier nicht wirklich anders ist. Die „Arkham“ Reihe konnte sich von Beginn an mit einer absolut starken deutschen Synchronisation brüsten, da ist der neue Teil keine Ausnahme! Besonders die Stimme vom Arkham Knight gefällt mir hier sehr gut, was wohl auch daran liegt, dass dieser mit dem neuen Spiel seine Einführung feiern durfte und man da immer etwas gespannter ist, als altbekannte Stimme wiederzuhören.
      Besonders hängen geblieben ist dabei allerdings, wie so oft, die Synchronisation des Jokers (ja, trotz seines Ablebens ist er weiterhin mit von der Partie … In welcher Form auch immer, das sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten ^^), die einfach nur mal wieder absolut sagenhaft! Sowohl im Deutschen, als auch im Englischen!

      Die KI weiß ebenfalls wieder zu überzeugen. Beim Freeflow-Kampfsystem ist es ja üblich, dass einen die Gegner umzingeln, versuchen einen aus der Entfernung anzugreifen oder auch dass mehrere voll auf den Nahkampf setzen.
      Allerdings sind es nicht die offenen Faustkämpfe, in denen die erweiterte KI ihr volles Potenzial zeigt, sondern sind es die Schleichsituationen. Die Momente, in denen man als Batman einen Raum erkundigen muss und möglichst leise beim Beseitigen der Gegner vorgehen sollte, da jeder von ihnen schwer bewaffnet und somit ein schwieriges Ziel in der direkten Konfrontation darstellt. Ihr Repertoire wurde nämlich ebenfalls um einige bedeutende Dinge erweitert: Das fängt bei platzierten Mienen auf Aufsichtspunkten an, geht weiter über Brandgranaten, die in Schächte geworfen werden, um einen herauszutreiben und gehen bis hin zu diversen technischen Spielereien wie ferngesteuerten Drohnen oder vollautomatischen Geschützen, die auf Bewegungen reagieren und das Feuer eröffnen, sobald man in ihr Sichtfeld gelaufen ist. Dies macht das leise Vorgehen von Mal zu Mal schwieriger und somit auch herausfordernder, wodurch man oftmals dazu gezwungen wird etwas zu improvisieren.

      Im Moment spiele ich noch auf „Normal“, was für den Otto-Normal-Verbraucher auch vollkommen ausreicht. Das Spiel ist dabei fordernd, allerdings niemals unfair. Es ist eben der typisch ausgewogene Schwierigkeitsgrad. Wem das nicht reicht, der hat natürlich immer noch die Möglichkeit eine Stufe höher zu schalten … Etwas, was ich beim zweiten Durchgang wohl ebenfalls tun werde.

      (Sony-Exklusive Inhalte)
      Ausnahmsweise möchte ich auch noch mal den exklusiven Inhalt für Sony-Spieler hervorheben. Das hat auch einen einfachen Grund … Harley-motherfu*ing-Quinn!!!
      Für mich, als absoluter Harley-Fan, ist ihre Episode der reinste Genuss! Es ist zwar nur ein Ort, den man mit ihr aufsuchen kann, allerdings gefällt mir ihr Kampfstil wirklich ungemein und ihre Art und Weise, mit welcher sie mit ihren Gegner „kommuniziert“ weiß auf allen nur erdenklichen Ebenen, voll und ganz, zu überzeugen! Es kam nicht selten vor, dass ich immer mal wieder schmunzeln musste, wegen ihrer skurrilen Äußerungen … Dass die Cops, gegen die sie antritt, oben auf dem Bildschirm als „Schweinchen“ bezeichnet werden rundet diesen Eindruck einfach noch mal perfekt ab! Alleine für diese eine Episode liebe ich dieses Spiel schon jetzt wirklich abgöttisch!!!

      Fazit
      Man nehme alle Zutaten der Vorgänger von „Batman: Arkham Knight“, gebe eine kleine, aber feine, Portion Batmobile dazu, werfe ein paar namentlich bekannte Charaktere (die hier ihren ersten Auftritt feiern) mit hinein und füge als letzte Zutat noch einen neuen, eigen für dieses Spiel angefertigten Antagonisten dazu, und mixe einmal alles kräftig durch … Heraus kommt ein mehr als würdiges Ende der „Arkham“ Trilogie (bzw. Tetralogie), das seinen Vorgängern in absolut nichts nachsteht, sondern diese auf die Ersatzbank zurück verdonnert! Absolut geniales Finale, das von mir eine ähnliche Wertung wie „The Witcher 3“ erhält … 90/100! Die 10 Punkte Abzug gibt es in der Tat hauptsächlich wegen den vielen Problemen, die kurz vor, und während, des Release plötzlich aufgetaucht sind und leider kein gutes Bild auf Rocksteady geworfen haben … Auch wenn man, zumindest was das Debakel der Special-Editionen betrifft, versucht hat da irgendwie gegen zu wirken.
      An dem Spiel selbst gibt es allerdings wirklich nichts auszusetzen. Im Hinblick auf die Vorgänger wirklich das perfekte Batman-Spiel, das, ohne dieses Fiasko zum Release, wohl die vollen 100 abgeräumt hätte! Absolut bedenkenlose Empfehlung meinerseits!
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Life Is Strange: Dark Room


      Ach, was soll ich dazu noch groß sagen, was ich nicht schon in meinen letzten drei Beiträgen zu den jeweiligen Episoden von "Life Is Strange" gesagt habe? Lasst euch diese Geschichte nicht entgehen? Spielt dieses Spiel? Revolutionär in der Gaming-Branche? Mit dem Abschließen von Episode 4 wird mir klar, dass es im deutschen Sprachgebrauch einfach kein Superlative gibt, das diesem Spiel wohl auch nur ansatzweise gerecht werden könnte.
      Nicht nur nimmt die Geschichte in Episode 4 enorm an Tempo auf, die Ereignisse überschlagen sich förmlich und eine Überraschung und Enthüllung jagt hier die Nächste. Und dieser Cliffhanger ... Meine Fresse! Wer schon geglaubt hat das Ende von Episode 3 wäre heftig gewesen, der wird sich noch stark wundern!

      Auf der einen Seite bin ich etwas enttäuscht darüber, dass die Geschichte von Max und Chloe mit dem Erscheinen von Episode 5 (schätzungsweise irgendwann zwischen September und Oktober) zu Ende gehen wird, auf der anderen Seite bin ich aber auch ganz froh darüber ... Aber auch nur, weil ich nicht weiß wie viele von diesen Cliffhangern mein Herz noch vertragen kann.

      Viel mehr will und kann ich gar nicht sagen. Nur noch das Eine sei erwähnt: "Life Is Strange" kostet im Gesamtpaket 20 Euro, bietet einen sehr hohen Wiederspielwert wegen der Entscheidungsfreiheit und verfügt über eine atemberaubende Geschichte, die so gut wie alles topt, was die großen Publisher ala EA oder auch Ubisoft mittlerweile so rausbringen ... Denkt darüber nach. Ach, was erzähl ich denn da: Spielt dieses Spiel einfach!!!

      Eine Punktebewertung kann und will ich hier einfach nicht mehr geben ... Selbst eine 10/10 erscheint mir hier nicht mehr angemessen. Wer sich dieses Spiel entgehen lässt, der ist einfach nur selbst schuld und verzichtet freiwillig auf eine atemberaubende und einmalige Geschichte für einen unschlagbaren Preis in der Gaming-Industrie.

      So, und ich geh mir jetzt auf den Schock vom Ende von Episode 4 erst mal die Hucke voll saufen ... Das muss ich erst mal verarbeiten ...
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“