Dollhouse

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    • Bei Dollhouse handelt es sich um die aktuelle Serie von Joss Whedon (Buffy, Firefly). Ich bin ja bekanntlich großer Fan von Firefly und Buffy war einer meiner Lieblingsserien zu Schulzeiten, aber dennoch habe ich mich gut ein Jahr vor Dollhouse gedrückt, einfach weil mir das generelle Storykonzept absolut gar nicht zugesagt hat. Jetzt kamen aber die Neuigkeiten rein, dass für die zweite Staffel Ray Wise (der Teufel aus Reaper) und meine Lieblingsschauspielerin Summer Glau (bekannt aus Firefly und Terminator SCC) angeheuert wurden. Bei dem Cast führte für mich also kein Weg mehr an der Serie vorbei und ich habe mir die Tage jetzt alle 13 Folgen angeschaut, bevor diesen Freitag die zweite Staffel startet. Und ich muss zugegeben, ich bin positiv überrascht. Die Serie ist vielschichtig, düster und hat eine Menge Potential. Auch spielen viele Schauspieler aus alten Whedon-Serien mit, wodurch die Serie automatisch einen gewissen Charme für Fans von Buffy oder Firefly hat.

      Nun, worum geht es? Ein "Dollhouse" ist eine Einrichtung, wo Menschen mit beliebigen Persönlichkeiten "bedruckt" werden können. Egal ob Geheimagent, der perfekte Bodyguard, Lieberhaber, Prostituierte - alles, was der Klient will, solange er genug Geld hat. Die Dolls, welche auch "Actives" genannt werden und nach Buchstaben aus dem Nato-Alphabet benannt sind, sind Menschen, die aus freiem Willen ihren Körper dem Dollhouse überschrieben haben. Meist aus persönlichen Gründen, wie schwere Vergangenheit oder Geldnöte. Der Vertrag geht dabei 5 Jahre, ihr gesamtes Gedächtnis wird auf eine Festplatte gespeichert und nach dem Ablauf der 5 Jahre wieder auf ihr Gehirn transferiert, für die Person vergehen die Jahre also innerhalb einer Sekunde. Der Körper ist in der Zwischenzeit "leer", befindet sich in eine Art Zombie-kindlichen Zustand und kann mit jeder beliebigen Persönlichkeit bespielt werden. Die Aufträge und die Persönlichkeiten sind hierbei vollkommen unterschiedlich, oft ist aber sowas wie der perfekte Liebhaber im Spiel. Die Möglichkeiten sind aber unbegrenzt, so wird zum Beispiel auch das Leben nach dem Tod mit Hilfe dieser Technologie thematisiert. Aber auch die Schattenseiten, wie Prostitution, werden beleuchtet und das geht sogar bis hin zu einem postapokalyptischen Szenario, wo der Großteil der Menschheit mittels dieser Technologie per Radio oder Funk in Soldaten verwandelt wurde. Im Folgen die wichtigsten Charaktere:

      Echo: Sie ist der Hauptcharakter der Serie, obwohl sie als Doll keinen eigentlichen Charakter darstellt, sondern viele. Prinzipiell jede Woche ein anderer. Sie weist allerdings einige Anomalien auf ähnlich zu Alpha. Ihre originale Persönlichkeit hieß Caroline, eigentlich eine eher unangenehme Weltverbesserin, welche sich mit der falschen Firma angelegt hat und somit in die Lage kam, in der sie heute ist. Gespielt wird sie von Eliza Dushku, welche man in der Rolle der Faith aus Buffy kennt.

      Boyd Langton: Langton ist Echos "Handler". Jeder Active verfügt über einen Handler, welcher die Aufträge überwacht und notfalls eingreifen kann. Jedem Active wurde dabei in das Unterbewusstsein eingebrannt, dass sie ihrem Handler bedingungslos vertrauen können.

      Topher Brink: Topher ist der typische Fun-Charakter in der Serie. Er ist der Wissenschaftler vom Dollhouse und betreut die Technik. Er ist ein ziemliches Genie, wirkt aber immer leicht vertrottelt, was ihm entsprechend sympatisch macht. So bisschen wie Marshall Flinkman in Alias, wobei sich die Serien stellenweise nicht unähnlich sind. Der Unterschied ist der, dass die Geheimagenten nicht wissen, dass sie Geheimagenten sind. Er sorgt aber für den Großteil des Humors in der Serie.

      Paul Ballard: Ein FBI-Agent, der auf der hoffnungslosen Jagd nach dem Dollhouse ist, welches offiziel ja nicht existiert. Seine Rolle ist anfangs ein wenig mit der des James Ellison aus Terminator SCC zu vergleichen, weil seine Handlungsstränge von der Haupthandlung eher abgeschnitten sind. Nur ist er nicht ganz so unsympatisch. Auf ihn wurden sogar zwei Actives angesetzt, von denen er glaubt, es seien normale Menschen. Seine Rolle in der Serie ändert sich zum Schluss grundlegend.

      Victor: Ein weiterer Active, von dem der Zuschauer anfangs glaubt, er sei ein normaler Mensch. Das führte schnell zu der "jeder kann ein Doll sein"-Problematik, welche in der Serie herrscht. Insgesamt drei dieser Überraschungsdolls erwarten den Zuschauer.

      Sierra: Sie ist der neueste Active und operiert oft an Echos Seite.

      Adelle DeWitt: Sie ist die Leiterin des Dollhouses und führt meist den direkten Kontakt mit den Klienten. Sie gibt so das typische eiskalte Frauenbild in einer Führungsposition ab, wobei ihr Charakter im Laufe der Serie auftaut.

      Dr. Claire Saunders: Sie ist die Ärztin im Dollhouse. Sie verlässt das Dollhouse nie und arbeitet dort 24/7. Ihr Gesicht ist von Narben durchzogen, welche ihr von Alpha zugefügt wurde. Gespielt wird sie von Amy Acker, welche man aus Whedons Serie Angel kennt.

      Alpha: Gespielt von Firefly-Star Alan Tudyk. Alpha ist eine Anomalie unter den Actives, durch einen Unfall wurden alle seine 48 Persönlichkeiten auf einmal geladen und bilden ein Bewusstsein. Er hält sich selbst für einen Übermenschen und richtete zunächst ein Massaker im Dollhouse an, wo er mit schnellen, präzisen chirugischen Schnitten mit einem Skalpel den Großteil aller Dolls abgeschlachtet hat. Seine Idendität ist bis zum Ende der Staffel unbekannt.


      Allgemeine Bewertung:

      Die Serie wirkt anfangs eher träge, das Gesamtkonzept wirkte eher verdammt "cheap". Die Serie kann prinzipiell alles sein und so bekam man die ersten fünf Folgen jede Woche ein völlig anderes Szenario. Unterhändlerin bei einer Geiselnahme, als Background-Tänzerin getarnter Bodyguard für einen Popstar, Profidiebin... Der Zuschauer weiß hier nicht, was er hat, die Serie hat zunächst nur wenig Konstanten. Ab der sechsten Episode wird aber mehr und mehr die Rahmenhandlung vertieft, welche nicht schlecht ist. In der ersten Staffel dreht sich diese hauptsächlich um den mysteriösen Alpha und darum, welches Ausmaß das gesamte Unternehmen überhaupt hat. Gefallen hat mir dabei insbesondere der Fokus darauf, welche Konsequenzen und Folgen so eine Technologie überhaupt mit sich bringt, die Serie weiß in der Richtung sogar richtig zu schockieren. In der zweiten Staffel soll es wohl um ein zweites Dollhouse gehen, wo der Teufel aus Reaper (also der Schauspieler ^^) der Leiter ist und Summer Glau das ekzentrische Gegenstück zu Topher, also eine Technikerin. Ziemlich geiles Cast, weshalb die zweite Staffel wohl einen Blick wert ist. Diese startet kommenden Freitag. Allerdings würde ich mich nicht groß mit der Serie anfreunden, die Quoten waren bei der ersten Staffel eher mies und die Verlängerung war mehr Gnade als alles andere. Die Serie wird wohl dasselbe Schicksal wie The War at Home, Firefly, Arrested Development und Terminator SCC nehmen, sprich alle gute Serien auf Fox mit Potential, aber nicht dem Massenunterhaltungseffekt wie ein Simpsons oder ein American Idol. Also, es würde mich stark wundern, wenn die Serie ihre zweite Staffel überlebt, der Inhalt ist einfach zu anspruchsvoll für einen Zuschauer bei Fox und Michael Scofield spielt auch nicht mit. Naja, noch nicht, wenn Whedon weiterhin den Cast so geil aufpumpt, besteht vielleicht flüchtige Hoffnung. Zumindest Fans von Reaper, Firefly und Terminator SCC sollten auf Staffel 2 ja mittlerweile neugierig geworden sein. Von der Qualität her kommt Dollhouse zwar keinesfalls an ein LOST, Chuck oder ein Firefly ran, aber ich würde die Serie ungefähr auf eine Stufe mit z.B. Terminator SCC stellen.


      Edit (12.11.09): Die Serie wurde nun von Fox abgesetzt, allerdings werden noch alle 13 Folgen von Staffel 2 ausgestrahlt und Joss Whedon hat die Möglichkeit, der Show ein würdiges Ende zu verpassen. War bei den schlechten Quoten auch sehr vorhersehbar, Freitag abend Slot und dann noch keine leichte Thematik machen es einer Serie auch nicht leicht. Ich bin jetzt nicht sonderlich traurig, so gut war die Serie nicht und es war wie gesagt absehbar. Der Thread hier war jetzt eher für die Katz, aber erstmal gucken, was die restlichen neun Folgen noch so bringen.