In einer normalen 0815-Fantasygeschichte in der ein junger unerfahrener Held in die weite Welt hinauszieht, um dort Abenteuer zu bestehen, gelten klare Regeln: Es gibt die Guten , es gibt die Bösen und das vorgesteckte Ziel wird es sein, das Gute über das Böse triumphieren zu lassen. Diese elementaren Regeln gelten im wesentlichen auch für One Piece. Eine der besonderen Stärken von Odas Werk ist dabei aber, das die Grenzen zwischen Gut und Böse nicht strikt gezogen sind. Stereotype Charaktere blieben dem Leser bisher glücklicherweise weitesgehend erspart. Nur weil sich jemand unseren Helden in den Weg stellt, muss er deshalb noch lange nicht böse sein. Auch ein guter Charakter kann seine Schattenseiten haben und nahezu jeder böser Charakter verfügt über einen Hintergrund, eine Geschichte, die sein Verhalten verständlicher macht. Ein Arlong ist nicht einfach grundlos böse, er empfindet Verachtung für die Menschen, weil diese ihn und seine Rasse versklavten (das seine Vergangenheit womöglich noch mehr beinhaltet, wurde zudem von Jimbei bereits angedeutet). Auch ein Croc hat seinen Hintergrund, den es noch aufzudecken gilt, die Hinweise hierauf verdichteten sich ja zuletzt. Im folgenden will ich trotzdem mal vereinfachend von guten und bösen Charakteren sprechen (im Wesentlichen ist solch eine Einteilung ja möglich, auch wenn manche Charaktere sich hier natürlich noch jederzeit um 180° drehen können in ihrer Darstellung - man denke da etwa an das erste Auftreten von Hancock oder von Franky...).
Die Marine
Während einzelne Charaktere in One Piece sich normalerweise nicht so einfach in Gut-und-Böse-Schablonen stecken lassen, so gilt dies doch auch ganz besonders für die wichtigste Institution: Die Marine.
Zu Beginn der Geschichte wusste man ja eigentlich nicht so recht, wozu Ruffy überhaupt Ärger mit der Marine bekommen sollte. Stand sie doch für Recht und Ordnung und die Piraten eigentlich eher für das Böse. Später zeigte sich jedoch, dass die Marine ein janusköpiges Gebilde ist, das heißt, sie nimmt eine Zwitterstellung ein. Einerseits will sie die Bürger vor den Piraten beschützen. Andererseits soll sie - blind - die Befehle der (inzwischen zunehmend als "böse" einzuordnenden) WR befolgen. Ihre böse Seite sah man daher etwa beim Buster Call, bei der Tolerierung der Sklaverei und der Weltaristokraten.
Diese Ambivalenz spiegelt sich auch in ihren Mitgliedern wieder. Es gibt solche, die ihren eigenen Kopf haben und im Zweifel auch einmal einen Befehl nicht ausführen um Gnade walten zu lassen: etwa Garp, Ao Kiji oder Smoker. Ao Kiji's Gerechtigkeit etwa ist deshalb "schlampig", weil er im Zweifel auch einmal einen Befehl nur "schlampig" ausführt - um dadurch seiner eigenen Gerechtigkeitsvorstellung näherzukommen.
Demgegenüber stehen die bösen Marinemitglieder: wohl Akainu, Kizaru, Senghok (noch unklar, aber sein Plan mit Squardo war schon sehr perfide...zudem gibt es bei ihm bislang noch keinerlei Anzeichen, dass er sich einem Befehl der WR aus Gewissensbissen widersetzen würde).
Für die Zukunft wird sich damit die Frage stellen, wie die Spannung innerhalb der Marine gegen Ende des Mangas gelöst werden wird. Werden die guten Mitglieder zu den (wohl guten) Revolutionären überlaufen? Wird es zu einem offenen Machtkampf innerhalb der Marine kommen? Wird die Marine sich von der WR lossagen, oder wird sie mit ihr untergehen? Man darf gespannt bleiben!
Das Gleichgewicht von Gut und Böse
Ich persönlich bín der Meinung, das es bis dato in etwa ein Gleichgewicht zwischen Gut und Böse in der Welt von One Piece gab. Bisher wurden die Machtverhältnisse in One Piece ja vor allem nach Piraten und Marine (und evtl. Revos) aufgeteilt. Ich glaube allerdings, dass eine Unterscheidung nach Gut und Böse sinnvoller wäre. Denn das bisherige Gleichgewicht von Gut und Böse zog sich quer durch die Institutionen - und es droht nun zum Bösen hin zu kippen:
- Die 7 Samurai: Früher waren (vermutlich!) Croc, Moria und Flamingo böse, während FA, Hancock und Jimbei eher gut waren. In der Mitte stand Kuma (wohl aber mit Tendenz zum Guten). Zuletzt wurde aber Croc durch den deutlich stärkeren (und nicht weniger bösen?) BB ausgetauscht und Kuma ist nur noch eine willenlose Maschine, bereit die Befehle der WR auszuführen. Die guten Samus sind in der Minderzahl...
- Die Marine: Wie gesagt, die Marine ist beides, gut und böse. Die Machtverhältnisse könnten sich hier aber durch die Entwicklung der Pacifista rapide ändern: denn diese denken nicht selbst, sondern führen nur ihre Befehle aus, egal wie schlecht diese auch sein mögen. Widerspenstige Querdenker werden daher in der Marine an Bedeutung verlieren, die Marine kann zu einem noch besseren Instrument für die WR werden.
- Die 4 Kaiser: Shanks und WB sind gut, Kaidoo ist wohl böse. Der 4. Kaiser ist noch unbekannt, aber ich wette darauf, dass auch er böse ist. Warum? Nun, wenn er gut wäre, wäre die NW doch ziemlich langweilig für Ruffy: hier warten Shanks (gut) und die Revos (gut) - und dem soll nur ein böser Kaiser gegenüberstehen mit Kaidoo? Wohl kaum. Wenn Whitebeard fällt, wird in der NW nicht nur Chaos herrschen, sondern auch das Böse: denn die bösen Kaiser werden Shanks mit 2:1 überlegen sein. Die Hilfe der Strohhüte wird dort also dringend gebrauch werden.
- Eine weitere potentielle Machtgruppe könnte die BBB bilden. Das sie böse ist, versteht sich von selbst. Soweit BB die gefährlichsten Level 6 Gefangenen befreit, könnten sich diese zu einem weiteren bösen Machtblock zusammenschließen. Und womöglich WB’s Erbe antreten - mit veränderten Vorzeichen, versteht sich.
Fazit
Ich denke, das “die Kräfte des Bösen” in One Piece immer stärker werden. Dieser Trend erhält durch das "große Ereignis" einen ungeahnten Schub: Denn mit WB droht der mächtigste Vertreter der "guten Seite" wegzufallen, während zeitgleich neue (die Pacifista) und alte (die Gefangenen des ID) Schrecken ihren Einzug in die Geschichte finden. Die neue Ära wird nicht nur chaotisch werden, sondern Gerechtigkeit und Anstand werden dann auch zu den bedrohteren Gütern gehören. Dies ist aber storytechnisch sowieso zwingend nötig. Denn schließlich sollen ja die Strohhüte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dann brauchen sie aber auch starke Gegner und Herausforderungen, an denen sie sich messen können, und eine Welt, die sich nach der Rückkehr des Königs der Piraten sehnt.
[Puuh, der Essay ist jetzt doch ganz schön lang geworden... meinen Dank an alle, die sich die Mühe machen, dies alles trotzdem zu lesen]
Die Marine
Während einzelne Charaktere in One Piece sich normalerweise nicht so einfach in Gut-und-Böse-Schablonen stecken lassen, so gilt dies doch auch ganz besonders für die wichtigste Institution: Die Marine.
Zu Beginn der Geschichte wusste man ja eigentlich nicht so recht, wozu Ruffy überhaupt Ärger mit der Marine bekommen sollte. Stand sie doch für Recht und Ordnung und die Piraten eigentlich eher für das Böse. Später zeigte sich jedoch, dass die Marine ein janusköpiges Gebilde ist, das heißt, sie nimmt eine Zwitterstellung ein. Einerseits will sie die Bürger vor den Piraten beschützen. Andererseits soll sie - blind - die Befehle der (inzwischen zunehmend als "böse" einzuordnenden) WR befolgen. Ihre böse Seite sah man daher etwa beim Buster Call, bei der Tolerierung der Sklaverei und der Weltaristokraten.
Diese Ambivalenz spiegelt sich auch in ihren Mitgliedern wieder. Es gibt solche, die ihren eigenen Kopf haben und im Zweifel auch einmal einen Befehl nicht ausführen um Gnade walten zu lassen: etwa Garp, Ao Kiji oder Smoker. Ao Kiji's Gerechtigkeit etwa ist deshalb "schlampig", weil er im Zweifel auch einmal einen Befehl nur "schlampig" ausführt - um dadurch seiner eigenen Gerechtigkeitsvorstellung näherzukommen.
Demgegenüber stehen die bösen Marinemitglieder: wohl Akainu, Kizaru, Senghok (noch unklar, aber sein Plan mit Squardo war schon sehr perfide...zudem gibt es bei ihm bislang noch keinerlei Anzeichen, dass er sich einem Befehl der WR aus Gewissensbissen widersetzen würde).
Für die Zukunft wird sich damit die Frage stellen, wie die Spannung innerhalb der Marine gegen Ende des Mangas gelöst werden wird. Werden die guten Mitglieder zu den (wohl guten) Revolutionären überlaufen? Wird es zu einem offenen Machtkampf innerhalb der Marine kommen? Wird die Marine sich von der WR lossagen, oder wird sie mit ihr untergehen? Man darf gespannt bleiben!
Das Gleichgewicht von Gut und Böse
Ich persönlich bín der Meinung, das es bis dato in etwa ein Gleichgewicht zwischen Gut und Böse in der Welt von One Piece gab. Bisher wurden die Machtverhältnisse in One Piece ja vor allem nach Piraten und Marine (und evtl. Revos) aufgeteilt. Ich glaube allerdings, dass eine Unterscheidung nach Gut und Böse sinnvoller wäre. Denn das bisherige Gleichgewicht von Gut und Böse zog sich quer durch die Institutionen - und es droht nun zum Bösen hin zu kippen:
- Die 7 Samurai: Früher waren (vermutlich!) Croc, Moria und Flamingo böse, während FA, Hancock und Jimbei eher gut waren. In der Mitte stand Kuma (wohl aber mit Tendenz zum Guten). Zuletzt wurde aber Croc durch den deutlich stärkeren (und nicht weniger bösen?) BB ausgetauscht und Kuma ist nur noch eine willenlose Maschine, bereit die Befehle der WR auszuführen. Die guten Samus sind in der Minderzahl...
- Die Marine: Wie gesagt, die Marine ist beides, gut und böse. Die Machtverhältnisse könnten sich hier aber durch die Entwicklung der Pacifista rapide ändern: denn diese denken nicht selbst, sondern führen nur ihre Befehle aus, egal wie schlecht diese auch sein mögen. Widerspenstige Querdenker werden daher in der Marine an Bedeutung verlieren, die Marine kann zu einem noch besseren Instrument für die WR werden.
- Die 4 Kaiser: Shanks und WB sind gut, Kaidoo ist wohl böse. Der 4. Kaiser ist noch unbekannt, aber ich wette darauf, dass auch er böse ist. Warum? Nun, wenn er gut wäre, wäre die NW doch ziemlich langweilig für Ruffy: hier warten Shanks (gut) und die Revos (gut) - und dem soll nur ein böser Kaiser gegenüberstehen mit Kaidoo? Wohl kaum. Wenn Whitebeard fällt, wird in der NW nicht nur Chaos herrschen, sondern auch das Böse: denn die bösen Kaiser werden Shanks mit 2:1 überlegen sein. Die Hilfe der Strohhüte wird dort also dringend gebrauch werden.
- Eine weitere potentielle Machtgruppe könnte die BBB bilden. Das sie böse ist, versteht sich von selbst. Soweit BB die gefährlichsten Level 6 Gefangenen befreit, könnten sich diese zu einem weiteren bösen Machtblock zusammenschließen. Und womöglich WB’s Erbe antreten - mit veränderten Vorzeichen, versteht sich.
Fazit
Ich denke, das “die Kräfte des Bösen” in One Piece immer stärker werden. Dieser Trend erhält durch das "große Ereignis" einen ungeahnten Schub: Denn mit WB droht der mächtigste Vertreter der "guten Seite" wegzufallen, während zeitgleich neue (die Pacifista) und alte (die Gefangenen des ID) Schrecken ihren Einzug in die Geschichte finden. Die neue Ära wird nicht nur chaotisch werden, sondern Gerechtigkeit und Anstand werden dann auch zu den bedrohteren Gütern gehören. Dies ist aber storytechnisch sowieso zwingend nötig. Denn schließlich sollen ja die Strohhüte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dann brauchen sie aber auch starke Gegner und Herausforderungen, an denen sie sich messen können, und eine Welt, die sich nach der Rückkehr des Königs der Piraten sehnt.
[Puuh, der Essay ist jetzt doch ganz schön lang geworden... meinen Dank an alle, die sich die Mühe machen, dies alles trotzdem zu lesen]
Noch weniger Signatur. Pizarro.