ChopChopChopper schrieb:
Anders sieht das bei Kaido aus. Ist es ein 1vs1 = Kaido gewinnt. Da gibt es absolut nichts dran zu rütteln "im Moment". Ich finde es bei der narrative Weise, die One Piece mit Team Kämpfen und ähnlichem fährt eben schwierig, 1vs1 Kämpfe zu machen. Ruffy sagte aber selbst, er kann nicht alles alleine, dafür braucht er Freunde. Mir persönlich würde es narrativ noch viel weniger gefallen, wenn unser Hauptcharakter deus ex machina like Kaido alleine auf die Bretter schickt, weil er ein paar Tage Training hatte. Gegen Team Kämpfe habe ich absolut nichts einzuwenden.
Denn in dem Setting, in dem sich One Piece zur Zeit befindet, hat Oda nur zwei Möglichkeiten dieses Dilemma zu lösen. Und diese habe ich bereits weiter oben erwähnt:
- Luffy schickt Kaido mittels aus dem Hut gezaubertem deus ex machina Powerup eigenhändig auf die Bretter.
- Die Kräfteverhaltnisse werden massiv zugunsten der Allianz verschoben, sodass Kaido zahlenmäßig unterlegen geschlagen wird - ggf. in einem Teamkampf.
In Szenario 2 untergräbt Oda Luffys Ausnahmestellung unter den SN. Luffy sticht für mich heraus, weil er sich moralisch und ideologisch grundlegend von allen Kontrahenten abgrenzt. Er bestreitet diese Reise nicht, um zu brandschatzen, sich an anderen zu bereichern, eine persönliche Vendetta auszufechten oder einfach nur, weil er Spaß daran hat, anderen den Hintern zu versohlen. Er eifert einem Idol nach, stürzt sich halsüberkopf in das größte Abenteuer seines Lebens. Will die Welt entdecken und freier leben, als alle anderen Menschen auf der Welt. Hat er diese Freiheit einmal erobert, gilt es diese auch sicherzustellen. Entgegen vieler Mächte, die einer solchen Freiheit im Wege stünden. Das setzt in meinen Augen dann eben auch eine immense individuelle Stärke voraus, um sich seinen ebenfalls sehr mächtigen und starken Widersachern erwehren zu können. Sonst wäre es nur eine "Scheinfreiheit". Darüber hinaus hat er dabei einen gewissen Kodex/moralischen Kompass, dem er folgt. Er hat in gewisser Weise einen Riecher dafür, immer das Richtige zu tun. Und an diesem Punkt bin ich ebenfalls sehr nah an Triple... Luffy fechtet seine Kämpfe für gewöhnlich alleine aus. Stellt sich immer schützend vor seine Crew. Sieht das in gewisser Weise auch als seine Pflicht an. Wie sagte er so schön im Arlong Park: I can beat you! (Kap. 90, S. 15)
Es ist das selbe Kapitel, welches hier immer wieder herangezogen wird, um aufzuzeigen, dass Luffy auf seine Freunde angewiesen ist, um zu überleben. Und es stimmt ja auch... Die SHB geht immer gemeinsam gegen die jeweiligen Antagonisten vor. Aber es ist Luffys Kernkompetenz den Big Dog zu übernehmen und selbigen kaltzustellen. Das ganze wurde durch Chopper im Enies Lobby Arc nochmal bestätigt, als er bemerkte, dass Luffy immer ein Gespür dafür hat, wen er übernehmen muss um die Crew zu schützen.
Kurzum: Ein Teamkampf ist für mich ebenfalls keine schöne Lösung, da es Luffys Führungsanspruch und Ausnahmerolle unter den SN resp. in seiner eigenen Crew schmälert. Ganz davon zu schweigen, dass Teamkämpfe sehr selten funktionieren, da ihnen die Dynamik eines 1 vs 1 fehlt. Es ist unglaublich schwierig einen solchen Kampf ausgewogen darzustellen und ihn nicht zu langatmig oder einseitig zu gestalten.
Jetzt steht natürlich die Frage im Raum, was Oda hätte besser machen können?!
Die Antwort ist für mich relativ simpel und ich werde nicht müde es zu betonen... Er hätte aus Big Mom und Kaido nicht unbedingt solche Naturgewalten machen müssen. Naturgewalten, die es einem Autor schwer machen mit diesen Charakteren und ihrer überbordenden Stärke fertig zu werden. An diesem Problem ist Kishimoto mit Madara und Kaguya gescheitert. Durch dieses Problem hat DragonBall schlussendlich jegliche Verhältnismäßigkeit verloren. Und an diesem Problem droht Oda imo ebenfalls zu scheitern.
Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, Luffy deutlich kompetenter und konsistent auf einem höheren Niveau agieren zu lassen, damit die Lücke nicht so extrem auseinander klafft und eine weitere Steigerung auf das Niveau der beiden Kaiser glaubwürdig erfolgt. Beide Lösungsansätze laufen auf das Selbe hinaus: Die Verhältnismäßigkeit stimmt nicht mehr. Alles wirkt auf mich extrem, bombastisch, überzeichnet...
Mir jedenfalls fällt beim derzeitigen Handlungsstand einfach kein Szenario ein, in dem eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden kann. Ich spreche an dieser Stelle aber ausschließlich für mich! Wem Teamkämpfe gefallen, bitteschön... Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Mein Fall ist es nicht.
Life ain´t easy, but it´s a kind of joy!
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