Die Sammler (Le Roux) [FF-Version]

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  • Die Kapiteln zum Jane-Arc haben mir gefallen. Vor allem der Zweite.^^ Die Transe war jetzt ne 08/15 Nummer, wenn´s aber lustig ist, warum nicht. Ich erinnere mich an die Bacon Geschichte :D .
    Außerdem scheint Vince eine Menge Verbündete zu haben. Ich glaube dieser Friseur (Name ist mir leider entfallen) ist nicht ganz ohne. Woher soll er sonst die Infos her bekommen. Wird mich nicht wundern, wenn er Mitglied in so einem Transen-Agenten/Spionen-Verein ist. Vielleicht hat Vince mehr Einfluss als wir denken...

    Und Jane hat einen neuen Auftrag: Sie soll diese kleine Teufelsfruchtnutzerin finden. Wird - nehme ich stark an - in der Geschichte eine große Rolle spielen, das Mädel.

    Und das wichtigste überhaupt: Ezechiel Silvers! Also wenn der nicht mit Kai verwand ist/war, weiß ich auch nicht weiter. Was mit dem Typen wohl passiert ist? Er schien äußerst wichtig gewesen zu sein. Wenn alle auf Pretoria nach sech Jahren immernoch in schwarz gekleidet am Grabstein erscheinen...

    Good work.

    Hau rein.
  • Dein Chap ist ja nicht ganz überzeugend wenn das Gott sein sollte, müsste er eigentlich ein breites Grinsen, ölige Muskeln und den Namen Urouge tragen 8|

    Ne war ein Witz, ist schon klar das du Urouge nicht vorkommen lässt, zumindest nicht so :D. Dennoch bezweifle ich das dies Gott sein sollte, dafür gibt es vier ganz klare Indizien:
    1. Niemand verwendet Gott in einer OP-FF, höchstens jemanden der sich für einen hält
    2. "Gott" befindet sich auf Stockwerk 0, d. h. auf dem Boden und nicht im Himmel
    3. "Gott" lungert doch nicht in einem Gefängnis rum
    4.
    Doch selbst im Tageslicht begegnen wir dem einen oder anderen Ungeheuer.
    Versteckt hinter vermeintlicher Unschuld und Liebe lauern auch sie.
    Die Monster sind überall.


    Aus diesen 4 Gründen nehme ich an das es sich um einen Art Therapeuten etc. handelt der die Teufelsfrüchte herausfinden soll um die Gefangenen je nach Nützlichkeit, entweder wieder wegsperrt oder sie in den Dienst der WR stellt. Dies scheint mir die logischte Erklärung zu sein.

    Den fliegenden Handschuh könnte man mit zwei Begründungen erläutern, entweder hat "Gott" die Tren-Tren-Kraft, oder es steht jemand komplet in weiß in dem Raum und ist deswegen nicht zu erkennen.

    Diese Sprüche an Anfang und Ende würde ich mir nur für spezielle Chaps aufheben und auch nur dann wenn diese einen direkten Bezug auf das Geschehnis, da sie, würden sie bei jedem Kapitel vorkommen, schnell an Orginalität verlieren würden.

    So das wars mit meinem Kommentar,
    MfG Panda Lee
    PS: Was hattest du mit den Drogen in diesem Kapitel???

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Panda Lee ()

  • Das mit den Drogen erinnerte mich sofort an die Simpsons-Folge: "Mr. X und der Webseitenschund", in welcher Homer ebenfalls - unbewusst - etwas herausgefunden hatte und daher auf eine Insel entführt wurde, auf welcher er immer wieder mit Drogen ruhig gestellt wurde. Und Panda Lee, es ist doch offensichtlich, wer sich hinter dem fliegenden Handschuh verbirgt:
    Spoiler anzeigen

    Der gute alte Rayman!
    Auf jeden Fall hat mir die Beschreibung des Gefängnisses sehr gut gefallen. Le Roux hat uns hier ein deutliches Bild gezeigt, ohne eine Zeichnung ans Kapitel ranzuhängen. Jedenfalls bin ich doch sehr gespannt, ob Lucia Gott überlisten kann. Da ihr der Hinweis von den Gefangenen nahe gelegt wurde, stelle ich mir gut vor, dass es möglich ist, seine wahren Kräfte zu verschleiern, was im Falle von ihr auch sehr wichtig sein könnte. Allerdings vermute ich, dass diese mächtige Kraft auch genutzt wird und das sicherlich nicht in einer forcierten Arbeitermiene, wo man sich um das Leben selbst einen feuchten Dreck scheren würde. Wie lange soll denn der neue Zwischenarc dauern? Hier hast du nämlich äußerst viel Potential, da wir Lucia schon länger nicht mehr sahen, während Jane doch noch in unseren Erinnerungen kreiste. Die hübsche Jane, die. ^^

    Hoffe, du machst noch was aus dem Gefängnis, da du momentan auf einem guten Weg bist, wieder etwas mehr Pepp in deine Geschichte zu bringen. Nutze die Chance, es sieht gut aus. ; )
  • Bei Rayman stimme ich Blink 100% zu. Er ist der einzige, der für die fliegenden Hände in Frage kommt.
    Mit Freya hast du ja die nordische Göttin der Liebe und die oberste Valkyren in deine FF eingebaut. Ob der Name eine tiefere Bedeutung hat oder nicht, ich lass mich mal überraschen.
    Diese warnt Lucia ja jetzt davon, nichts über ihre TF zu verraten, da die welche reden anscheinend nicht mehr zurückkehren.
    Die Gefängnissatmosphäre hat mir übrigens sehr gut gefallen, war 1A beschrieben und auch der Raum Gottes, bei dem es sich sicherlich nicht um Gott handelt. Er will Lucia wohl nur verwirren um Informationen über ihre TF aus ihr herauszubekommen. Mit schlimmen Folgen denke ich. Wie Blink gesagt hat, finde ich auch das dieser Zwischenarc enormes Potenzial bietet. Er gefällt mir jetzt schon besser als Janes Miniarch, wobei der natürlich auch gut war. Aber imo hat Lucia hier einfach die interessantere Ausgansposition für ihren Arc. Also mach weiter so.

    Ach ja und derAnfangs und Schlussatz fand ich sehr gut und atmosphärisch, allerdins solltest du sie wirklich nicht zu oft einsetzten, sonst geht das besondere verloren und man liest irgendwann nur noch schnell drüber um zur eigentlichen Geschichte zu kommen.

    mfg
    Dillian
    ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
  • Und Panda Lee, es ist doch offensichtlich, wer sich hinter dem fliegenden Handschuh verbirgt: Der gute alte Rayman!

    Mann, wie konntet ihr das wieder so schnell herausfinden? Eure Scharfsinnigkeit überrascht mich jedes Mal auf Neue!
    Nein, Spaß. Was wirklich dahinter und hinter "Gott" steckt, müsste im nächsten Kapitel geklärt werden.

    Die Einführung und das Ende ist mit also gut gelungen. Ich hatte eigentlich auch nur vor es in speziellen Kapitel einzubauen, da wir Lucia nun das erste Mal nach vielen Kapitel wiedersahen, war es also ein Spezielles ^^

    PS: Was hattest du mit den Drogen in diesem Kapitel???

    Na, wenn man doch jemanden still legen will pumpt man ihn doch mit Drogen (/Medikamenten) voll, oder? Das muss ja nicht unbedingt Heroin oder Kokain sein, sondern einfach Schlafmittel, Halluzinogene oder Ähnliches.

    Mit Freya hast du ja die nordische Göttin der Liebe und die oberste Valkyren in deine FF eingebaut. Ob der Name eine tiefere Bedeutung hat oder nicht, ich lass mich mal überraschen.

    Ja, ich liebe die nordischen Sagen und ihre Mythologie. Ich habe auch vor irgendwann einmal einen Arc im nordischen Stil einzubauen. Aber das ist nur ne Idee.
    Allerdings kann ich allen Mythologie-Freaks versichern, dass schon bald ein Arc folgen wird, der an die altgriechischen Sagen angelehnt ist. Das wird doch zumindest Panda Lee freuen, oder?
    Und der Name "Freya" ist doch einfach nur cool ;)

    Wie lange soll denn der neue Zwischenarc dauern?

    Eigentlich nur für zwei Kapitel, aber wenn er euch so gut gefällt, kann ich ihn auch noch verlängern.

    Joa, ich hab wirklich tolle Bilder von Xavier, Jane, Barbara und Alice gemacht, jedoch kann ich sie nicht abfotografieren, da meine Schwester die Kamera zu einem Zeltlager mitgenommen hat und da ist sie noch bis Freitag -.-"
    Wie auch immer, ein fettes Danke an der Stelle noch und viele Grüße bis Freitag ^^
  • Das Setting hat mir gefallen. Und das Lucia die stärkste Paramecia-Frucht gegessen hat, überraschte mich positiv. Cool, hattest du das schonmal erwähnt?
    Der weiße Raum und der Mann hat mich irgendwie an die letzte Szene von Matrix erinnert. Scheint ein sehr sonderbarer Mensch zu sein. Ich frage mich, wie der Fahrstuhl verschwinden konnte. Das kann doch nur, entgegen der Behauptung 'Gottes', an den Drogen liegen, den man Lucia verabreicht hat.

    Den Prolog und vor allem Epilog zum Kapitel fand ich echt gut!
  • Hier sind die beiden Zeichnungen, die ich euch versprochen habe!





    Bei Bild 2 ist die Qualität etwas schlecht, was wahrscheinlich daan liegt, dass ich sie nicht mit Fineliner nachgefahren habe.
    Werde das aber bei Gelegenheit noch nachholen!
    Das Kapitel könnte sich noch etwas herauszögern, da ich euch gerne mehrere auf einen Streich liefern möchte, da ich bald in den Urlaub fahre.
    Ich geb euch dann auf jeden Fall per NL Bescheid.

    Und das Lucia die stärkste Paramecia-Frucht gegessen hat, überraschte mich positiv. Cool, hattest du das schonmal erwähnt?

    Nee, das war das erste Mal, das sie als solches bezeichnet wurde.

    Viele Grüße,
    Le Roux
  • Panda-Time,
    ob Cornwall da wohl was vorspielt? Als CP-S Agent dürfte er wohl wissen wenn ihn jemand anlügt, aber vll. ist es einfach seine menschliche Seite. Wer weiß, oder vielleicht packte er einfach die Gelegenheit beim Schopf um Wari los zu werden, könnte auch gut möglich sein.

    Dann zu der lustigen Auseinandersetzung zwischen den drei "Piraten" in denen es um Machtkampf und Prahlerei geht, ein tolle Kombination mit jungen Erwachsenen, sorgt immer für Lacher :D. Aber was nun mit der guten Tigerlilly los ist, ist fraglich, ob sie mit Typhon "verbunden" ist, und nun da Typhon, höchst wahrscheinlich, tot ist, zieht sie das auch runter? Das könnte eine Erklärung sein, aber wie will Lilly das überleben? Naja wir werdens ja sehen :D

    Das wars mit der Panda-Time,
    MfG Panda Lee
  • So jetzt haben wir ja endlich unsere Crew wieder, welche sich sofort mal in die Haare kriegt. Zz da bräuchte man wirklich Kai, damit der einmal Ordnung in die ganze Gruppe bringt. Fand die ganze Streiterei aber wirklcih Komisch und es hat gut untermalt, was für beinharte Piraten deine Protagonisten doch sind.
    Die Szene mit Cornwall und Wari war auch ziemlich lustig. Das Wari sich nicht rausreden kann, Cornwall dann aber annimmt das er Selbstmord begehen wollte, kann man ja als Glücksfall für ihn bezeichnen. Ich glabue da ja eher weniger an einen Zufall, da ein CP S Agent wie Cornwall sicherlich nicht so einfach ausgetrickst werden kann, der hat sicher noch einen Plan in der Hinterhand.

    Jetzt ist Kai also auf Suton Island ankekommen und befindet sich sogleich im Zentrum des Seesteinzentrums der ganzen Welt. Eine ziemlich ungemütliche Lage für ihn. Seekadettin Cheng kommt ja auf den ersten Blick nicht sonderlich sympathisch rüber und ich denke, das wird sich auch auf den zweiten nicht ändern. Aber anscheinend ist sie eigentlich eine Forschering, was ihre Begeisterung für die Steine aus dem North Blue zeigt. Das Cornwell sie genauso wie Dreck behandelt, wie sie die anderen behandelt, fand ich lustig und ich weiß auch nicht wieso aber ich mag den CP Agenten einfach. Außerdem hast du uns am Ende noch eine interessante Information gebracht. Die Marine macht also Kai für das Massaker auf Pinapple Hills verantwortlich. Mal sehen wie sich das entwickelt.

    mfg
    Dillian
    ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
  • Ganze zwei Monate (!!!) habe ich schon nicht mehr zu deiner Geschichte kommentiert. Entschuldige. Das liegt zum einen daran, weil mein Cousin für vier Wochen hier war, und er auf seine Aufnahmeprüfung vorbereitet werden musste - Und zum anderen daran, da ich viel zu tun hatte. Nun bin ich wieder auf dem aktuellsten Stand und es kann wieder weitergehen.

    Ich will an dieser Stelle anmerken, dass du den Übergang vom Zirkus-Arc zum Seberg-Arc so flüßig gestallten konntest. Das Zirkus ist abgebrannt - Cornwal kommt ins Spiel - Kai ist entführt worden - die Freunde fahrem hinterher und zack! der nächste Abschnitt beginnt. Das fand ich gut. Und die Situation mit Wari, Cornwal und dem Strick fand ich auch lustig. Langsam nimmt das Miteinander der zwei Männer slapstick-artige Züge an. Zu erst dachte ich, dass Wari der typische Antoganist wird. Jetzt glaube ich, dass er eher wie Buggy oder Lysop gestrickt ist (ja, Strick - gestrickt, verstehst du? Wortspiel und so... :P ). Und Cornwal scheint auch ein warmes Herz zu haben. Oder aber, er hat Wari längst durchschaut und tut nur so.

    Die Szene auf der Streaming Seagul fand ich etwas fragwürdig: Kai, der Captain ist durch die Marine gefangen genomen worden und schwebt womöglich in Lebensgefahr. Und unsere drei Kasper von Crewmitgliedern machen alberne Schärze miteinander? Lustig aber auch irgendwie schräg^^

    Und nun sind sie auf einem Seeberg der quasi aus Seestein besteht. Warum hat die Marine nicht damals schon schlau gehandelt und verfrachtete die Gefangenen in diesen Seeberg statt Impel Down. Das große Ereignis wäre ne dicke Lachnummer für die Piraten geworden - wenn WB, Marco und co. ihre Kräfte nicht hätten benutzen können. :D
    Die Frau ist interessant und Josie und Eduardo machen Bekanntschaft mit einen von den Fantastischen Vier.^^ Das riecht doch förmlich nach Mitstreiter...

    Na dann, hau rein
  • Hoffe, der alte Zongo wird sich auch bei mir so entschuldigen. ^^ Da ich die Tage ohnehin ans Bett gebunden / zum Sitzen verdonnert wurde, kann ich jetzt in aller Ruhe alle Kommentare nachholen, die mir fehlen. Vielleicht motiviert dich Meckertopf das dazu, bei mir einen Schlussstrich zu ziehen und dir selbst anerkennend auf die Schulter zu klopfen, da du dich durch 'die Länge' durchgeboxt hast. Hoffe, du bist pfiffig und mit jeder Menge Gedächtnis gesegnet, sonst hast du verloren. ^^ Jedenfalls muss ich zugeben, dass mir beim Lesen was urkomisches eingefallen ist, weshalb mich das Kapitel äußerst amüsieren konnte.

    Jetzt führst du uns die Steinmenschen ein, auch noch nicht gehört. Die dürften sicherlich mit hohen Nehmerfähigkeiten gesegnet sein. Nachteil ist natürlich, dass sie bei hoher Sonneneinstrahlung aufgesprengt werden können, sobald sie Wasser zu sich nehmen und sich für Monate in die Sonne legen würden. ^^ Gleich dabei erwähnst du auch nebensächlich die Vogelmenschen, die so beiläufig gebracht wurden, dass du uns später sicherlich damit überraschen wirst. Wer weiß, vielleicht hat der Xavier eine Verbindung zu diesen, aber das ist auch nur eine Theorie bzgl. seiner Zoan-Frucht. Lass mich raten, Marmia backt Gebäck, welches normale Zähne niemals zerkauen könnten? An Steinkuchen würde ich da denken, aber gut, ich bin gespannt, was du aus dem Rassismus zeigst, den du erwähnen ließest. Dass das Gürteltier, das Kind oder die strenge Mutter der Bande beitreten, ist bisher mehr als fragwürdig. Würde rein vom Aufbau her gar nicht passen und begrüßen würde ich es bis dato auch nicht. Jede Insel sollte kein neues Mitglied bereit halten, da eine Überhäufung an Protagonisten niemals gut ist. Alleine schon mit Tiger Lilly hast du Potential, da sie bisher noch nicht bei Bewusstsein ist! Es wäre folglich unklug, Neue zu bringen, ehe die Alten noch blass geblieben sind.
  • Jay, nach fast einem Monat gibts mal wieder Kommentare =D
    Als erstes möchte ich euch auf ein neues Kapitel hinweisen, Kapitel 35: Das Erdherz.
    Aber ich werde natürlich gleich noch einen NL losschicken.
    Und jetzt zu den Kommentaren:
    Warum hat die Marine nicht damals schon schlau gehandelt und verfrachtete die Gefangenen in diesen Seeberg statt Impel Down?

    Den Grund erfährst du im neusten Kapitel.
    Spoiler anzeigen
    Die dortige Marinesbasis besteht erst seit ein paar Wochen. Sie ist also noch ganz frisch.


    Jetzt führst du uns die Steinmenschen ein, auch noch nicht gehört. Die dürften sicherlich mit hohen Nehmerfähigkeiten gesegnet sein. Nachteil ist natürlich, dass sie bei hoher Sonneneinstrahlung aufgesprengt werden können, sobald sie Wasser zu sich nehmen und sich für Monate in die Sonne legen würden. ^^ Gleich dabei erwähnst du auch nebensächlich die Vogelmenschen, die so beiläufig gebracht wurden, dass du uns später sicherlich damit überraschen wirst.

    Menno, verpacke ich eigentlich immer alles so offensichtlich oder hast du einen dermaßen guten Scannerblick für sowas? Ja, die Vogelmenschen wird man auch noch treffen, aber erst später. Ich hab eigentlich auch noch eine weitere dieser Halbblutrassen im Petto, aber über die veliere ich noch kein Wort ^^
    Ja und die Felsenmenschen... Wenns Fischmenschen gibt, kanns auch Felsenmenschen geben ^^

    Wer weiß, vielleicht hat der Xavier eine Verbindung zu diesen, aber das ist auch nur eine Theorie bzgl. seiner Zoan-Frucht.

    Nein, da muss ich dich enttäuschen.

    Lass mich raten, Marmia backt Gebäck, welches normale Zähne niemals zerkauen könnten?

    Danke, Pointe versaut. =D

    Dass das Gürteltier, das Kind oder die strenge Mutter der Bande beitreten, ist bisher mehr als fragwürdig.

    Das ist nicht nur fragwürdig, nein, es wird auch nicht passieren. Den Grund findet ihr im aktuellen Chap.
    Ich bin übrigens auch dagegen, dass auf jeder Insel ein neues Mitglied beitreten muss. Das wäre mir zu linear.

    Jede Insel sollte kein neues Mitglied bereit halten, da eine Überhäufung an Protagonisten niemals gut ist.

    Genau das mein ich.

    Alleine schon mit Tiger Lilly hast du Potential, da sie bisher noch nicht bei Bewusstsein ist!

    Oh ja, das habe ich und das wird auch bald genutzt. *In Freude auf den nächsten Arc, der einfach nur geil wird*

    So, das wars von mir.

    Viele Grüße,
    Le Roux
  • Endlich habe ich wieder anständiges Internet. Univorbereitungen sind wirkliche Zeitfresser, da muss ich jetzt den Samstag nutzen, um wirklich alle Kommentare abzuarbeiten. Mit dir fange ich an, weshalb ich auch gleich zwei Kapitel kommentieren kann. Zu Beginn ist es wirklich sinnig, dass du uns endlich über ein Paradoxum in der One Piece Welt aufklärst. Wie man Seestein abbauen soll, war bisher schon immer ein Rätsel. Mit deiner neuen Art ist es logisch und schlüssig erklärt. Kai und die Männer sollen nun befreit werden, auch, wenn es wirklich klischeehaft ist, dass die Neuen auf der Insel die Damen sofort zur Handlung motivieren und diese vorher stets unterdrückt und unglücklich waren. Kaum zu fassen, was so ein kurzer Dialog alles bewirken kann. Ich wundere mich aber etwas, wie Nachwuchs entstehen kann, wenn die Steinherzen absterben, bzw. alle Männer verschleppt werden. Allgemein ist es verwunderlich, wie diese Rasse noch leben kann, obwohl alle totale Heißblüter sind und bei jedem falschen Satz durchdrehen. ^^
    Das aber hinter der harten Schale [höhö] doch ein weicher Kern steckt, war zu erwarten. Aber es verwundert tatsächlich, weshalb die Marine hier so unterrepräsentiert erscheint. Entweder haben die einen starken Leiter oder der Berg selbst ist der wahre Feind, der den Leuten kaum eine Chance zur Flucht ließe. Nächstes Mal werden wir ja erfahren, welches Hindernis die Befreiung wirklich so erschwert. Ein Cliffhanger mit Jaques? Dürfte wohl ebenfalls ein Bekannter des Barons sein, ein reicher Mann, der wohl eine Art Aufpasserfunktion innehat. Jedenfalls denke ich nicht, dass er sich mit Josie gleichstellen ließe. Etwas mehr Einfluss von ihm aus, denke ich schon, dass man eben jene diesem zusprechen könnte.
  • "Wollt Ihr einen 'Marmorkuchen'?" - hehe, hast den Witz tatsächlich gebracht. ^^ Und vergessen wir nicht den 'Sandkuchen'...

    Also durften Josie und Eduardo bei Marmia zu Gast sein. Bei der Gelegenheit haben sie auch erfahren, wie es zur Sklaverei der Felsenmenschen kam. Marmias Verlobter ist auch unter den Arbeitern und zufällig (oder Schicksal? ^^) befreundet der sich mit Kai. Und mit diesen 'Herzchen'-Steinen hast du dir gekonnt eine Hintertür, für die Nutzung von Teufelsfrüchten auf dem Seeberg - offen gelassen.
    ; )

    Da Kai selbst der Erzähler ist, kann man seine Gefühle auch sehr gut beschreiben und dem Leser klar machen. Ich fand es schön beschrieben, wie Kai sich Gedanken darüber macht, wie ihn die Wachen z.B. fürchten. Keine Meisterleistung, aber doch gut. Und so verhält es sich mit der Situationskomik, die du einbringst. Die sind nicht der Oberhammer, bewegen sich aber auf einem gutem Level mit gesunder Konstanz. Ein Schmunzeln kannst du mir immer wieder entlocken. Und mit zunehmenden Fortschritten wird es noch besser. Da bin ich mir sicher. : )

    Und nun kommen die Frauen! Streiten sich schon in den Startlöchern... die haben's aber nötig. Wer kann es ihnen verdenken? Nach u.A. Jahrzehnten ohne Lover... :D
  • Zu Beginn ist es wirklich sinnig, dass du uns endlich über ein Paradoxum in der One Piece Welt aufklärst. Wie man Seestein abbauen soll, war bisher schon immer ein Rätsel. Mit deiner neuen Art ist es logisch und schlüssig erklärt.

    Danke =) Ich hab mich auch immer gefragt, wie man den Seestein abbauen kann, wenn er härter als Diamant ist.
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    Kai und die Männer sollen nun befreit werden, auch, wenn es wirklich klischeehaft ist, dass die Neuen auf der Insel die Damen sofort zur Handlung motivieren und diese vorher stets unterdrückt und unglücklich waren. Kaum zu fassen, was so ein kurzer Dialog alles bewirken kann.

    Dies erklärt dir zongo:
    Und nun kommen die Frauen! Streiten sich schon in den Startlöchern... die haben's aber nötig. Wer kann es ihnen verdenken? Nach u.A. Jahrzehnten ohne Lover...

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    Ich wundere mich aber etwas, wie Nachwuchs entstehen kann, wenn die Steinherzen absterben, bzw. alle Männer verschleppt werden. Allgemein ist es verwunderlich, wie diese Rasse noch leben kann, obwohl alle totale Heißblüter sind und bei jedem falschen Satz durchdrehen. ^^

    Hm, gut das du das ansprichst. Ich sag mal so: Hast du schon mal einen Stein sterben sehen?
    Du weißt ja nicht, wie alt Marmia und ihr Bruder in Wirklichkeit sind.
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    Ein Cliffhanger mit Jaques? Dürfte wohl ebenfalls ein Bekannter des Barons sein, ein reicher Mann, der wohl eine Art Aufpasserfunktion innehat. Jedenfalls denke ich nicht, dass er sich mit Josie gleichstellen ließe.

    Ja, da könntest du unter anderem recht haben.
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    Da Kai selbst der Erzähler ist, kann man seine Gefühle auch sehr gut beschreiben und dem Leser klar machen. Ich fand es schön beschrieben, wie Kai sich Gedanken darüber macht, wie ihn die Wachen z.B. fürchten. Keine Meisterleistung, aber doch gut. Und so verhält es sich mit der Situationskomik, die du einbringst. Die sind nicht der Oberhammer, bewegen sich aber auf einem gutem Level mit gesunder Konstanz. Ein Schmunzeln kannst du mir immer wieder entlocken. Und mit zunehmenden Fortschritten wird es noch besser. Da bin ich mir sicher.

    (Trotzdem) Danke! =D

    Jo, das wars von meiner Seite.
    Viele Grüße,
    Le Roux
  • Entdeckt, wieder hast du einen Mythos beiläufig erwähnt, der für die fortbestehende Handlung von Wichtigkeit sein wird. Du hast aber glück, dass ich das Kapitel schon vor deinem eigentlichen Newsletter gelesen habe. Daher ist mir auch entfallen, was du gestreut hast, womit ich nun andere nicht behelligen kann. Ich werde bei Gelegenheit noch einmal nachschauen, aber es reicht schon, dass ich dir die Nahrungs-Pointe vorweg genommen habe. ^^ So~ langsam wird es spannend, du es übersichtlich schaffst, die Gruppen zu bilden, ihre Motive und Ziele zu erklären und das unvermeidliche Wüten auf den Tagesplan der nächsten Kapitel zu legen. Was mich bei der Toröffner-Aktion etwas irritierte, war, dass Kai gegen schlug. Aber als Logia, müsste er doch mit aktiver Teufelsfrucht dazu imstande sein, dass Metall einfach zu manipulieren. Soll jetzt kein Vorwurf sein, aber sowas Sesam öffne dich-Mäßiges hatte ich schon vorausgesetzt. Gut auch, dass er nun weiß, dass ihn seine Freunde retten wollen, wobei mir die Emotionen dabei doch nicht genug heraus gearbeitet wurden. Immerhin kennt er die Meisten, alle, erst seit wenigen Tagen / Wochen und trotzdem brechen sie für ihn schon mal in den Seeberg ein, der nicht besonders unwichtig und unbewacht ist. Mit Cornwall an der Spitze, dürfte es spannend werden, ob sie den CP-S Agenten besiegen können. Wurde denke ich nicht gesagt, aber das 'S' kann man wohl mit 'Special' übersetzen. Auch die drei Formen der Felsenkräfte sind extrem gut gezeigt worden. Gibt selten sowas, wie das FM-Karate, dem Nudel-Kampfstil oder dem Okama-Kenpou, dass ein Autor solch spezielle Techniken einbringt. Gefällt mir gut, auch, wenn es nicht mehr allzu häufig angewendet wird. Ein Felsenmensch würde nicht joinen, zumal auch bisher gar kein Kind vorgestellt wurde und sich alle deine Mitglieder ja doch noch im Teenager-Bereich aufhalten, wo so ein ü-30 Mann noch gar nicht so recht reinpassen würde. ; )
  • Lang, lang ists her das ich hier kommentiert habe, aber jetzt bin ich wieder da.
    Als erstes möchte ich sagen, dass mir der Arc bis jetzt sehr gut gefällt. Vor allem die Erklärung wie man Seestein abbaut ist so simpel wie genia. Darauf wär ich zum Beispiel nie gekommen.
    Die Felesenkräft gefallen mir auch sehr gut. Zeigt vor allem wie kreativ du bist. Eine TF erschaffen ist eher leicht, aber sich nen eigenen TF unabhängigen Kampfstil auszudenken, darauf muss man erst kommen.
    In den nächsten Kapiteln wird es dann wohl ein paar Spannende Einzel- und Gruppenkämpfe geben, die du ja schon vorbeiretet hast.
    Wie Blink schon angemerkt hat, hast du das sehr gut herausgearbeitet und ich freue mich schon auf die Action in den nächsten Kapiteln.

    mfg
    Dillian
    ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
  • Nun geht die Action loss! Durch das Herzchen, sind Kais Kräft entfesselt (achtung, wieder ein eindeutig zweideutiger Satz!!!), und er konnte sich entfesseln. 8-) Mit seinen Kräften ist Kai nun ein sehr gefährlicher Gegner.
    Außerdem erfahren wir, dass die Felsenmenschen drei Techniken drauf haben. U.A. können sie ihre Haut zu einer Rüstung umwandeln (M - Armor ^^). Dabei zeriss diese Aktion die Kleidung Marmias. Hoffentlich bleibt unseren Freunden ein grausamer Anblick erspart, wenn es heißt, dass Marmia und Co. sich zurückverwandeln.
    Bis zum letzten Absatz sah es recht gut für Kai und Co. aus. Nun kommen aber die Pacifista (Warum gefällt mir der Name so gut?). Und Wari und Cornwall greifen auch ein. Ich glaube, die Rüstungen werden die Felsenmenschen brauchen.
    Was ist aber mit Josie. Der Butler, oder Dienstmädchen etc. scheint kein netter Typ zu sein. Ich glaube, dass er von Vincent die Legitimation bekommen hat, Josie - mit allen ihm zu verfügung stehenden Mitteln - zurück zu holen. Und er scheint nicht die Art Typ zu sein, der sich von Josie einschüchtern lässt. Der hat was bedrohliches an sich. Es wird sich also zeigen müssen, ob und wann Josie helfen kann. Freue mich auf spannende Kämpfe.

    Etwas ist mir noch aufgefallen: irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich die Charackterzüge von Kai und Eduardo, in vielerlei Hinsicht auch Josie, sehr ähnlich sind. Irgendwie fehlt mir da der gewisse Unterschied von Chara zu Chara. Ist mir aufgefallen bei Kai und Eduardo. Naja, Zeit hast du ja noch. Vielleicht erfahren wir noch spezifische Eigenschaften der Herren.

    Hau rein
  • Antwort
    So, gleich drei Kommentare zum beantworten =D
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    Entdeckt, wieder hast du einen Mythos beiläufig erwähnt, der für die fortbestehende Handlung von Wichtigkeit sein wird. Du hast aber glück, dass ich das Kapitel schon vor deinem eigentlichen Newsletter gelesen habe. Daher ist mir auch entfallen, was du gestreut hast, womit ich nun andere nicht behelligen kann.

    Ich weiß gar nicht, wovon du redest... ;)
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    Was mich bei der Toröffner-Aktion etwas irritierte, war, dass Kai gegen schlug. Aber als Logia, müsste er doch mit aktiver Teufelsfrucht dazu imstande sein, dass Metall einfach zu manipulieren. Soll jetzt kein Vorwurf sein, aber sowas Sesam öffne dich-Mäßiges hatte ich schon vorausgesetzt.

    Wie gesagt, Kai hat seine "Logia"-Kraft noch nicht vollends unter Kontrolle, was sich aber eventuell im nächsten Arc ändern könnte. ;)
    Er kann noch nicht sehr gut das Metall aus seinem Körper "produzieren" oder größere Gegenstände aus der Entfernung bewegen. Er hatte damals ja auch Schwierigkeiten, Kathetas Geodreieck abzuwehren und ging infolgedessen im Hafen baden. Wenn ihr euch noch daran erinnern könnt ^^
    Warum er seine Teufelskräfte nicht absolut kontrollieren kann, hängt mit seiner außergewöhnlichen Teufelskraft zusammen. Eigentlich könntet ihr es euch denken. Was unterscheidet Kais Logia-Art denn von den anderen?
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    Gut auch, dass er nun weiß, dass ihn seine Freunde retten wollen, wobei mir die Emotionen dabei doch nicht genug heraus gearbeitet wurden.

    Okay, daran werde ich arbeiten.
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    Immerhin kennt er die Meisten, alle, erst seit wenigen Tagen / Wochen und trotzdem brechen sie für ihn schon mal in den Seeberg ein, der nicht besonders unwichtig und unbewacht ist.

    Hm, naja Josie und Eduardo haben ja ihre Pflichten gegenüber ihrem Freund und die Felsenmenschen wollen einfach nur wieder zusammen kommen.
    Die Beziehung Kais Crew - Felsenvolk, scheint ja auch eher eine Zweckgemeinschaft zu sein.
    Aber wenn du findest, ich sollte da mehr Wert drauf legen, dann werd ich das auch tun.
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    Wurde denke ich nicht gesagt, aber das 'S' kann man wohl mit 'Special' übersetzen.

    *Auf den Titel der FF deut*
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    Auch die drei Formen der Felsenkräfte sind extrem gut gezeigt worden. Gibt selten sowas, wie das FM-Karate, dem Nudel-Kampfstil oder dem Okama-Kenpou, dass ein Autor solch spezielle Techniken einbringt. Gefällt mir gut, auch, wenn es nicht mehr allzu häufig angewendet wird. Ein Felsenmensch würde nicht joinen, zumal auch bisher gar kein Kind vorgestellt wurde und sich alle deine Mitglieder ja doch noch im Teenager-Bereich aufhalten, wo so ein ü-30 Mann noch gar nicht so recht reinpassen würde. ; )

    Richtig. Aber ich kann dir versprechen, dass die meisten der im Moment vorkommenden Personen (Marmia, Cornwall, Lexie) noch einmal einen Auftritt außerhalb des aktuellen Arcs bekommen wird ^^
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    Als erstes möchte ich sagen, dass mir der Arc bis jetzt sehr gut gefällt. Vor allem die Erklärung wie man Seestein abbaut ist so simpel wie genia. Darauf wär ich zum Beispiel nie gekommen.
    Die Felesenkräft gefallen mir auch sehr gut. Zeigt vor allem wie kreativ du bist. Eine TF erschaffen ist eher leicht, aber sich nen eigenen TF unabhängigen Kampfstil auszudenken, darauf muss man erst kommen.

    Dankeschön =)
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    Außerdem erfahren wir, dass die Felsenmenschen drei Techniken drauf haben. U.A. können sie ihre Haut zu einer Rüstung umwandeln (M - Armor ^^). Dabei zeriss diese Aktion die Kleidung Marmias. Hoffentlich bleibt unseren Freunden ein grausamer Anblick erspart, wenn es heißt, dass Marmia und Co. sich zurückverwandeln.

    Yeah xD
    M-Armor war doch wieder einmal ein Geistesblitz von mir, oder?
    Die zweite Anmerkung hab ich so noch überhaupt nicht überdacht =DD
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    Was ist aber mit Josie. Der Butler, oder Dienstmädchen etc. scheint kein netter Typ zu sein. Ich glaube, dass er von Vincent die Legitimation bekommen hat, Josie - mit allen ihm zu verfügung stehenden Mitteln - zurück zu holen. Und er scheint nicht die Art Typ zu sein, der sich von Josie einschüchtern lässt. Der hat was bedrohliches an sich. Es wird sich also zeigen müssen, ob und wann Josie helfen kann.

    Da muss ich dich verbessern. Mit Vincent meinst du wahrscheinlich Vince, den Vater von Jane. Er hat eigentlich nichts mit Josie zu tun, er ist nur mit Josies Vater, dem Baron, eng befreundet. Doch ob diese Freundschaft noch länger andauern wird, wenn der Baron den Verdacht hat, das seine geliebte Tochter zufällig auf dem Grundstück der Phoenix' verschwunden ist? Jacques, der "Butler", wird auf jeden Fall noch eine größere Rolle spielen. Fragt sich nur, zu wem er gehört und wann er seine Pläne umsetzen wird...
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    Etwas ist mir noch aufgefallen: irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich die Charackterzüge von Kai und Eduardo, in vielerlei Hinsicht auch Josie, sehr ähnlich sind. Irgendwie fehlt mir da der gewisse Unterschied von Chara zu Chara. Ist mir aufgefallen bei Kai und Eduardo. Naja, Zeit hast du ja noch. Vielleicht erfahren wir noch spezifische Eigenschaften der Herren.

    Stimmt, darauf muss ich echt mehr Wert legen. Eigentlich sind den Vieren folgende Charaktereigenschaften zugeschrieben:
    Kai: Zuverlässig, ruhig, gutmütig, zweifelnd, sarkastisch, Realist und bedenkend, da ihm schon vieles Schlechtes wiederfahren ist und er die miese Seite des Lebens kennt.
    Eduardo: Erfahren, romantisch, offen, diebisch, eifersüchtig und seine Vorliebe für teure, hochwertige Dinge, die mit seinem Dieb-Sein zusammenhängt.
    Josie: Verwöhnt, arrogant, ängstlich, tollpatschig, und zudem denkt sie, sie könnte sich jeden zum Untertan machen und ihm ihre Meinung offen ins Gesicht sagen.
    Nico: Kindisch, entschlossen, rücksichtslos, etwas dümmlicher, unvorsichtig, neugierig und er rückt sich gerne in den Mittelpunkt, was mit seiner vorherigen Berufung als Zirkusartist zusammenhängt.
    Wenn das jedenfalls nicht so richtig rüberkam, werd ich dafür sorgen.
    --------------------------
    Abschließend ist wohl zu sagen, dass euch der Arc besser gefällt als mir selbst ^^ Ich finde ihn eher mittelmäßig, während ihr ihn richtig zu mögen scheint. Naja, ich will mich nicht beklagen. Ich werde mir eure Verbesserungsvorschläge zu Herzen nehmen und bis Ende der Woche noch ein oder zwei Kapitel schreiben.
    Kommentare von mir dürftet ihr morgen oder am Donnerstag erwarten.

    Viele Grüße,
    Le Roux


    Fortsetzung des Suton-Island - Arc

    Kapitel 39: Fight!

    Raphit, die anderen Felsenmänner und ich kamen der Kompanie der Marinesoldaten immer näher. Wir befanden uns immer noch auf einer Straße, die sich zwischen einigen Gebäuden innerhalb der Marinebasis im Inneren des Seebergs erstreckte.
    Wir eilten den gut hundert Männern der Marine entgegen, die die Absicht hatten, uns den Weg zu versperren und uns keinen weiteren Schritt näher zum Eisentor fortschreiten zu lassen. Raphit, der mit mir an der Spitze die anderen Felsenmänner anführte, beschleunigte seinen Schritt und sprach zu mir: „Ich werde dann mal den ersten Schritt machen!“ Mit einem ungeheuren Tempo, das man so einem eher schwerfällig rüberkommenden Felsenmenschen, der dazu noch eine Rüstung trug, gar nicht zutraute, sprintete er unseren Gegnern entgegen. Sie hatten sich in ihren gewöhnlichen Marineuniformen hinter rechteckigen Eisenschildern versteckt. Zu dem trugen sie die üblichen Schwerte oder Gewehren, wie man es von ihnen kannte. Die Schilde, die sie trugen, hatten etwa auf Augenhöhe einen schmalen Schlitz, wodurch die Soldaten ihre Gegner abwehren, aber auch gleichzeitig beobachten konnten. Im Moment waren ihre Augen vor Angst weit geöffnet, da sie den entschlossenen Felsenmann heran nahen sahen. Ich und die anderen Felsenmänner blieben vorerst stehen, um zu beobachten, was Raphit vor hatte.
    Plötzlich begannen die unzähligen, winzigen Kieselsteine, die über die ganze Länge der Straße gestreut worden waren, sich zu bewegen. Es sah nicht unnatürlich aus – denn die Kieselsteine begannen wie eine Wasseroberfläche hin und her zu schwappen. Sie schlugen kleine Wellen, die gegen die Wände der umliegenden Gebäude prallten. Auch die Marinesoldaten fingen an beirrt auf den sich bewegenden Boden zu starren, was sich allerdings als Fehler herausstellte, da der nächste Angriff von oben folgen würde. Raphit blieb abrupt vor der ersten Soldatenreihe stehen, stampfte heftig mit einem Fuß auf den Boden und wie von Zauberhand sprang eine längliche, aber trotzdem handliche Felsplatte aus dem Boden heraus.
    Als nächstes begannen die Wellen, die das Meer aus Kieselsteinen von sich gab, stärker und wilder zu werden. Einige der Marinesoldaten kippten jetzt schon vor Schwindelgefühlen oder wenn sie plötzlich wortwörtlich den Boden unter den Füßen verloren hatten um, obwohl der tatsächliche Angriff noch nicht einmal stattgefunden hatte. Raphit hielt nun mit einen Hand die Felsplatte, wie ein Surfer sein Surfbrett und die andere Hand führte er plötzlich Richtung Himmel und rief dabei: „Mahlstrom!“ Urplötzlich strömte eine gewaltige, schlangenähnliche Säule von Kieselsteinen aus dem steinigen Ozean heraus, die anfing über die Reihen der Marinesoldaten zu fließen. Mit einem kräftigen Sprung, der noch durch einen gezielten Wellenstoß verstärkt wurde, gelang es Raphit auf die säulenartige Strömung zu kommen, wobei er die Felsplatte im richtigen Moment unter seine Füße riss, um so auf der Kieselströmung zu surfen. Die Strömung begann sich nun waagerecht durch die Luft über den Köpfen der gegnerischen Soldaten hinweg zu schlängeln, bis sie am Ende der zehn Soldatenreihen wieder in das Meer aus Kieselsteinen zurück floss. Raphit, der ebenfalls nun hinter den Soldaten angekommen war, surfte nun auf einer konstant strömenden Welle. Er fuchtele erneut mit der einen Hand herum und rief: „Felsenregen!!!“ Augenblicklich stoben aus dem großen Strom etliche kleine, ebenfalls schlangenartige Ströme heraus, die sich von oben in die Reihen der Marine bohrten und gewaltigen Schaden anrichteten. Aus der Ferne betrachtet ähnelte das ganze Schauspiel einer Art Brustkorb, der sich über die Soldaten gelegt hatte. Der große Mahlstrom stellte dabei die Wirbelsäule dar, während die kleineren Ströme den Rippen glichen.
    „Wahnsinn!“, kommentierte ich nur. Wieder einmal beeindruckte es mich, zu was Menschen fähig waren, wenn sie nur den nötigen Willen besaßen.
    Auf einmal riefen auch eine Handvoll anderer Felsenmänner eben solche „Surfbretter“ herbei, um genau wie Raphit die Strömungen des Kieselmeeres zum Kampfe zu nutzen.
    Sie durchbrachen mit eigenen schlangenartigen Strömungen die Reihen der Soldaten, die keine Chance hatten sich zu wehren. Für den Moment lag unsere Seite im Vorteil, was sich aber nicht allzu schnell ändern würde.

    Plötzlich war durch den knisternden Krach, den die Ströme und das Meer verursachten, ein undeutliches Piepsen zu hören. Mir kam es nur allzu bekannt vor, auch wenn ich nicht sofort wusste, woher ich es kannte, war mir gleich klar, dass es nichts Gutes bedeuten konnte.
    Als mir plötzlich bewusst wurde, was dafür verantwortlich sein musste, war es schon zu spät und mein gemurmeltes „Nein“ ging völlig im Lärm dreier Explosionen unter. Sie leuchteten grell vor mir und den zurückgebliebenen Felsenmännern auf und zerstörten auf einen Schlag den herbeigerufenen Mahlstrom und all die herausgewachsenen Strömungen. Die Staubwolke die dadurch entstand war ebenfalls enorm. Im musste augenblicklich Husten und verlor dank ihr den Überblick für einige, kostbare Momente. Erneut ertönte das furchterregende Piepsen, doch ich wusste nicht genau wo sich die menschenähnlichen Kriegsmaschinen der Marine befanden.
    Wie hießen sie noch gleich? Ach ja, Pacifista!, schoss es mir durch den Kopf. Doch nächsten Moment verspürte ich einen unglaublich schrecklichen und brennenden Schmerz in meiner Schulter. Ich lenkte meinen Blick auf die Wunde, die in meiner Schulter klaffte, obwohl dort eigentlich keine hätte sein dürfen. Da meine Teufelsfrucht der Gattung „Logia“ angehörte, konnte mich keine normale Waffe verletzen. Doch das war auch nicht geschehen. Ein Laser der Pacifista hatte mich getroffen und ein unwahrscheinlich großes Loch in meinem Oberkörper hinterlassen. Ich presste reflexartig meine Hand auf die Wunde, was dieselbe aber unglaublich schmerzen ließ. Die Wunde war wahnsinnig heiß, was sich nun auch an ihren Rändern bekannt machte: Mein Körper schmolz an dieser Stelle förmlich davon. Ein Tropfen des flüssigen Metalls rann über meine Brust, verbrannte auf seinem Weg meine Kleidung und landete schließlich zischend auf dem Boden. Mein Hemd ging plötzlich in Flammen auf, was mir für einen Moment einen seltsamen Schauer über den Rücken liefen ließ.
    Ich riss es von mir und fuhr mit meiner Hand über meinen Körper. Er war nicht angesengt oder so, es tat nicht einmal richtig weh. Er war nur einfach nass. Triefend nass.
    Und er war unglaublich heiß.
    Hitze – war dies womöglich meine größte Schwäche?
    Ehe die Staubwolke verzog, schleppte ich mich in eine Seitengasse und versteckte mich hinter einem Stapel Holzkisten. Mein Versteck ermöglichte es mir, das Kampffeld im Blick zu behalten, aber von einem Gegner nicht auf den ersten Blick gesehen zu werden.
    Bevor mein metallener Körper nicht abkühlte, war ich nicht fähig zu kämpfen – wahrscheinlich würde ich sonst geradewegs davon schmelzen. Ich musste wieder meine feste Form erlangen!
    Währenddessen verzog sich die Staubwolke und offenbarte drei der Pacifista und einen mir nur allzu gut bekannten Marinekapitän: Wari!
    Er straffte seine Kette, wobei es nicht die Seesteinkette war, die er normalerweise im Kampfe benutzte. Er war wohl darauf vorbereitet gewesen, gegen Felsenmenschen zu kämpfen, die seine Seesteinkette einfach zerstört hatten. Seine jetzige Kette war aus Metall.
    Von Raphit und den anderen Felsenmännern, die zuvor auf den Kieselströmungen gesurft hatten, war nichts mehr zu sehen. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Obwohl mir dieser Gedanke nicht einmal so abwegig erschien.
    Wari stand nun mit den drei Kriegsmaschinen den restlichen gut vierzig Felsenmännern gegenüber. Im Moment waren sie ihnen noch zahlenmäßig überlegen, doch dies änderte sich plötzlich. Von hinten näherte sich eine weitere Kompanie von Marinesoldaten. Sie trugen keine Schilder mehr, wie ihre Vorgänger – sie besaßen lediglich Schwerter und Schusswaffen, an denen ungewöhnliche, schneckenartige Gehäuse befestig waren. Was hatten sie vor?
    „Es wird Zeit, dass die Marine zurückschlägt!“, drohte Wari.

    Währenddessen außerhalb des Seebergs…

    „Wir haben es gleich geschafft! Bis zum Eisentor sind es nur noch ein paar Meter!“, rief Eduardo zu Marmia hinüber, während er mit einem Degenhieb zwei Marinesoldaten entwaffnete und ihnen mit einem zweiten die Oberkörper aufschlitzte. „Da hast du wohl recht!“, entgegnete Marmia, die sich ebenfalls mit einem halben Dutzend Gegner duellierte. „Aber es kommt mir alles so einfach vor!“, sprach sie, nachdem sie ihre Gegenüber mit einem Schlag des schlangenförmigen Quaders aus Gestein, den sie immer wieder aus dem Erdboden emporwachsen ließ, aus dem Kampfgeschehen beförderte. „Da kann doch irgendetwas nicht stimmen!“
    Plötzlich ertönte ein schürfendes Geräusch, das aus der Richtung des Seebergs zu ihren Ohren gelang und sie beide aufsehen ließ. Die beiden Flügel des riesigen, weißen Eisentors, auf dem sich das Emblem der Weltregierung befand, begannen sich zu öffnen!
    „Was?“, sagte Eduardo verdutzt. „Ich hätte nicht gedacht, dass Kai und die Felsenmänner so schnell aus der Basis ausbrechen könnten!“
    „Ich auch nicht“, murmelte Marmia misstrauisch. „Komm!“, rief sie dem Degenkämpfer zu und bedeutete ihm, mit ihr zum Eisentor zu stürmen. Sie ließ vor ihren Füßen den Gesteinsquader emporwachsen, der sich nun über die Köpfe der Gegner hinweg zum Eisentor bewegte. Marmia sprang auf ihn hinauf und lief den Weg, den sie sich gerade geschaffen hatte, entlang. Eduardo tat es ihr gleich und folgte ihr. Etwa zwanzig Meter vor dem Eisentor blieb der schlangenähnliche Quader in der Luft stehen. Marmia stellte sich an das Ende des Quaders und musterte das Eisentor.
    Eduardo stellte sich dicht hinter sie und lenkte seinen Blick ebenfalls auf das Geschehen vor ihnen.
    „Ist es nicht seltsam, dass beide Flügel des Tores geöffnet werden? Sie wäre viel schneller draußen, wenn sie nur einen Flügel öffnen wür – “ Plötzlich wurde sie von Eduardo vom Quader gerissen, da sie sonst von einem Laser getroffen worden wären, der aus dem noch schmalen Spalt zwischen den Torflügeln heraus gefeuert worden war. Die beiden stürzten hinab in die Reihen der gegnerischen Soldaten, die sich nun auch umdrehten, um zu sehen, wer oder was aus dem Seeberg herauskommen wollte. Als beide Torflügel geöffnet waren offenbarte sich das Grauen für die eine Seite und die Hoffnung für die andere Seite der Kämpfenden.
    „Verstärkung!“, rief einer der Marinesoldaten in der Nähe von Eduardo und Marmia. „Es sind Agent Cornwall, Seekadettin Cheng und die Pacifista!“

    „Pacifista?“, murmelte Eduardo und kam langsam wieder auf die Beine. Glücklicherweise waren die Marinesoldaten von der Verstärkung so abgelenkt, dass sie ihn und Marmia gar nicht bemerkten.
    Eduardo warf nun auch einen Blick auf die Verstärkung der Marine. Eine junge Frau, etwa in seinem Alter, mit schlitzförmigen Augen, schwarzen, lockigen Haaren und einer Querflöte in der Hand (?); die drei, ihm unbekannten Kriegsmaschinen, etliche weitere Marinesoldaten hinter ihnen und natürlich der Mann, der ihm persönlich unendlichen Schmerz zugefügt hatte: CP-S Agent Cornwall.
    Nun wusste er auch endlich den Namen dieses Attentäters.
    „Das ist doch der Typ, der Tigerlilly…“, murmelte er und ließ einen Wutschrei los.
    Er klammerte sich mit der einen Hand um seinen Degen, um nun den stärksten Angriff auszuführen, den er parat hatte. Er holte aus und vollführte einen unglaublichen Degenhieb.
    Rue Bordeaux!!!*“, schrie er. Weinrotes Blut spritzte auf und sämtliche Marinesoldaten vor ihm sackten blutend in sich zusammen. Mit einem einzigen Angriff hatte er eine blutrote Schneise in gegnerischen Reihen geschlagen. Nun war der Weg offen um zu seinem verhassten Feind zu gelangen! Er stürmte auf ihn zu und war bereit mit einem ebenso starken Degenhieb Cornwall zu verletzen. Doch Cornwall hob sein Bein und murmelte: „Eisenpanzer.“
    Der Agent wehrte den Degenhieb Eduardos mit dem bloßen Fuße ab, welcher sich nun mit seinem Degen verbissen gegen die Schuhsohle Cornwalls stemmte. Auch der Agent erkannte nun sein Gegenüber. „Du bist doch der vom Zirkus!“, sprach er überrascht. Doch sofort erlangte er seine Kühle zurück und warf Eduardo einen finsteren Blick entgegen. „Was suchst du hier?“
    Doch er erwartete keine Antwort. Er drehte sich blitzschnell um die eigene Achse und schlug mit demselben Fuß, mit dem er gerade noch den Degenhieb abgewehrt hatte, gegen Eduardos Oberkörper. „Kometo-Kick!
    Der Degenkämpfer wurde mit solch einer Wucht getroffen, dass er sich mit enormer Geschwindigkeit mehrere hundert Meter davon geschleudert wurde und augenblicklich aus dem Kampfgeschehen verschwand.
    „Eduardo!“, kreischte ihm Marmia hinterher.
    Auf einmal schoss einer der Pacifista einen Laser auf Marmia ab, als er die feindselige Felsenfrau zwischen den Soldaten der Marine registrierte. Doch dieses Mal konnte sie schnell genug reagieren. Sie hatte einen weiteren Gesteinsquader von hinten herbei wachsen lassen, der über ihre rechte Seite den Laser abgefangen hatte. Doch auch er wurde schrecklich getroffen und bröckelte in viele kleine Brocken auseinander.
    Marmias Blick und Ausstrahlung waren nun von einer solchen Feindseligkeit und einem solchen Hass erfüllt, dass sie selbst Cornwall Angst einjagte. Mit bebender Stimme und einem tyrannischem Klang sprach sie nun: „Ihr wagt es den Mann zu töten, der unser Volk wieder zusammenbringen will?“
    Den übrigen Marinesoldaten verschlug es die Sprache und ihre Blicke beäugten angsterfüllt Marmias wutverzerrtes Gesicht. Nun würde sie der Marine die Macht zeigen, die in ihr lauerte.
    Sie würde die wahre Kraft der Felsen entfesseln!
    STIRBT!!!“, schrie sie.


    *französisch für „Bordeauxrote Straße“



    Kapitel 40: Souvenirs des Krieges

    In einer Seitengasse im Inneren des Seebergs…

    Glücklicherweise kühlte mein Körper nach wenigen Minuten wieder ab. Die Wunde in meiner Schulter tat zwar immer noch höllisch weh, doch mit der Zeit verlor auch sie an Temperatur und mein Körper begann sich an dieser Stelle wieder zu regenerieren. Auch die Oberfläche meiner Haut, die an manchen Stellen ziemlich schrecklich aussah, vor allem um die Wunde herum, da das Metall meines Körpers dort aufgeschmolzen war und an anderen Stellen wieder erstarrt war, fing wieder an, ihre ursprüngliche Form und Beschaffung anzunehmen. Erleichtert atmete ich auf, als ich in einer zerbrochenen Glasscheibe mein Spiegelbild wieder erkannte.
    Ich hatte schon befürchtet, meine Gesichtszüge und Körperproportionen wären durch das Aufschmelzen in das Unerkennbare abgedriftet. Offenbar konnte mich eine Überhitzung, die einen normalen Menschen umbringen würde, zeitweise ausschalten, aber nur bis sich mein Körper wieder abkühlte. In Zukunft würde ich höheren Temperaturen eher aus dem Weg gehen, ich hatte nicht vor in solch einem Zustand von jemandem gesehen oder bekämpft zu werden. Ich schaute hinüber zu den Felsenmännern, die sich in der Hauptstraße mit Wari, den Pacifista und etlichen Marinesoldaten duellierten, wobei von Raphit und den anderen, die vorhin auf den Kieselsteinströmen gesurft hatten, immer noch nichts zu sehen war.
    Ohne sie war es vielleicht nicht möglich, aus dem Seeberg zu fliehen.
    Denn im Moment sah es ziemlich schlecht für die restlichen Männer aus. Die Marine hatte sie ziemlich weit zurück gedrängt und im Augenblick suchten sie Schutz hinter Felswällen, die sie mit ihren Kräften erschaffen hatten. Leider waren die meisten von ihnen nicht annähernd so gut im Kampf geübt wie zum Beispiel Raphit. Aber das konnte ich ihnen auch nicht vorwerfen.
    Schließlich hatten die meisten schon viele Jahre in diesem Gefängnishof verbracht, wo sie tag ein, tag aus Waffen und Gegenstände aus Seestein herstellten. Sie waren Handwerker, keine Krieger.
    Als ich an die Gegenstände dachte, die die Felsenmänner aus Seestein geschaffen hatten, erinnerte ich mich an die Schiffsummantelung, die von einem halben Dutzend der gefangenen Felsenmänner, wenige Minuten vor unserem Ausbruch, aus dem Gefängnishof gebracht wurde.
    Konnte diese Ummantelung uns nicht noch etwas im Kampf gegen die Pacifista nützen? Schließlich machten uns ihre Laserangriffe am meisten zu schaffen. Wahrscheinlich war ich in der Lage, zwei oder vielleicht sogar alle drei der Kriegsmaschinen auszuschalten, immerhin bestanden diese auch nur zu einem großen Teil aus Metall. Jedoch kam ich einfach nicht nahe genug an sie heran, um das Metall in ihren Körpern zu kontrollieren. Doch die Laser konnten theoretisch nichts gegen eine Art „Panzer“ aus Seestein tun – denn Seestein war der härteste und widerstandsfähigste Stoff der Welt.
    Den konnten sie unmöglich zerstören! Wenn wir also diese Schiffsummantelung finden würden…

    Plötzlich wurden meine Gedanken von einem leichten Beben, das von unten herkam, gestört.
    Es fühlte sich so an, als würde sich etwas unter der Erde bewegen und sich mir langsam, aber bedrohlich nähern. Doch ehe mich das Beben wirklich beunruhigen konnte, sprang auf einmal eine Gestalt aus dem Erdboden heraus. Ja, richtig. Jemand „sprang“ aus dem Erdboden heraus!
    Ich traute meinen Augen nicht, als ich Raphit plötzlich vor meinen Augen stehen sah, obwohl ich mir so etwas Ähnliches schon vorgestellt hatte.
    „Wie … bist … du …?“, stammelte ich und erntete damit ein Grinsen bei dem Felsenmann.
    „Das nennt man ‚Bodentauchen‘! Eine sehr beliebte Sportart bei uns Felsenmenschen. Da wir im normalen Wasser einfach untergehen würden, nutzen wir die verschiedenen Sand- und Gesteinsschichten, um zu schwimmen“, erklärte er.
    „Ach … wirklich?“, fragte ich immer noch verdutzt. „Und wie macht ihr das?“
    „Das hast du doch vorhin schon gesehen, als wir die Kieselsteine in eine Strömung verwandelt haben. Wir nutzen die Kräfte, die uns unsere Väter und Mütter selbst – die Berge – verliehen haben, um den Erdboden und die Gesteinsschichten je nach Belieben hart oder weich zu machen. Zudem können wir Felsen und Gestein mit unserer eigenen Energie kontrollieren“, erklärte er etwas teilnahmslos, da er seinen Blick auf das Kampfgeschehen gelenkt hatte, das in der Hauptstraße tobte.
    „Aber eigentlich habe ich keine Zeit, dir so etwas zu erklären. Meine Männer sind in größter Not!“, fuhr er fort und schlug einen ernsteren Ton an. „Wir haben einfach keine Chance gegen die Kriegsmaschinen der Marine! Sie bestehen aus einer solch harten Sorte Metall, die wir unmöglich bezwingen können“, grummelte er, während er in seinem Kopf noch ein paar Strategien durchging. Doch ich grinste ihn nur verstohlen an.
    „Ich hätte da schon eine Idee, die uns einige Chancen ermöglichen würde…“, setzte ich an und erzählte ihm von dem Plan mit der Schiffsummantelung, den ich gerade eben ausgeheckt hatte.

    „D-das ist perfekt!“, erwiderte er, als ich geendet hatte. „Du bist dir sicher, dass du diese Pacifista außer Gefecht setzen kannst, wenn wir dich nur nahe genug heran bringen würden?“
    Ich nickte. Ich war schon in Pineapple-Hills fähig gewesen, mich gegen einen von ihnen zur Wehr zu setzen und seit dem hatte ich immerhin eine Menge dazugelernt!
    „Gut, dann suchst du die Schiffsummantelung mit den Felsenmännern und kommst dann hier her, sobald du sie gefunden hast. Ich und die Männer, die sich noch im Boden versteckt halten, werden versuchen, die Pacifista solange zu beschäftigen.“
    „Okay, einverstanden“, stimmte ich ihm zu.
    Er wollte gerade wieder auf wundersame Art und Weise im Erdboden verschwinden, als ich ihn noch am Arm zu fassen bekam und noch zu ihm sagte: „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du unglaublich stark bist?“
    Er schaute mich erst fragend an und fing dann an, in sich hinein zu lachen.
    „Du findest mich stark? Du sollest einmal meine Verlobte erleben! Wenn die erst einmal in Fahrt ist, bleibt wortwörtlich kein Stein auf dem anderen!“, meinte er eine Spur vergnügt und verschwand endgültig im Boden.

    Währenddessen, in einem kleinen Lagerhaus in der Nähe des Marinehafens, mehrere hundert Meter entfernt vom Eingang des Seebergs…

    „Aaaaaahh“, stöhnte Eduardo, als er aus seiner kurzen Bewusstlosigkeit erwachte.
    Sein Rücken und sein Kopf schmerzten und für einige Augenblicke konnte er sich an nichts mehr zurückerinnern. „Moment mal… Wo bin ich denn hier gelandet?“, murmelte er und rieb sich Staub aus den Augen. Er schaute sich um, fand sich zwischen einer Reihe Regale in einem eher tristen Lagerraum wieder. Er bemerkte sofort das gewaltige Loch, das im Strohdach des Lagerhauses klaffte. Er legte seinen Kopf schräg. „Soll das so sein?“
    Nachdem er sich ein paar Gedanken über den Nutzen eines solchen Loches gemacht hatte und schließlich zu keinem Ergebnis gekommen war, fiel im plötzlich wieder ein wie er hier gelandet war.
    „D-Das war ich?!?“, sprach er zu sich selbst, legte sich eine Hand auf die Schläfe und plötzlich fiel im auch der Rest der Geschichte wieder ein.
    „Ooooh-Oh! Kai! Seeberg! Marmia!! Cornwall!!! Tigerlilly ♥“, kreischte er.
    Blitzschnell wollte er aufstehen und davon stürmen, doch da meldete sich sein schmerzender Rücken wieder und ließ in langsam wieder zurück auf das ungemütliche Etwas sinken, auf dem er gelandet war. Was war es überhaupt?, dachte er neugierig.
    Als er sich umdrehte, erblickte er einen Haufen Säcke, die mit irgendwelchen Gegenständen aus Metall gefüllt waren. Vermutlich waren es nur irgendwelche Waffen, überlegte er. Trotzdem öffnete er einen der Säcke, aus purer Neugier natürlich.
    Doch er lag falsch. Es waren nicht irgendwelche Waffen.
    „Schneckenhäuser…? Aus Metall?“, murmelte er überrascht. Er griff hinein und schnappte sich eines der eisernen Gehäuse. In der Tat sah es aus wie ein gewöhnliches Schneckenhaus, wenn man darüber hinwegsah, dass es eindeutig künstlich und aus Metall angefertigt worden war. Außerdem prangte auf dem Gehäuse das Möwen-Symbol der Marine.
    Warte! Das kenne ich doch!, schoss es ihm durch den Kopf und erinnerte sich zurück an seine Zeit in Pretoria, als er mit den Zwillingen Cosinus und Sinus gekämpft hatte. Einer von ihnen – Cosinus – war in der Lage gewesen unglaublich starke Schwerthiebe mit seinem Schwert zu machen.
    Schwerthiebe, die Eduardo nur einem echten Meister des Schwertkampfs zugetraut hätte.
    Und zu diesen gehörte Cosinus ganz sicher nicht, sonst hätte er ihn nicht so leicht besiegen könne. Aber er hatte genauso ein schneckenähnliches Gehäuse an seinem Schwert befestigt gehabt!
    Er lehnte sich zurück und straffte die Vorderseite des vollen Sackes, wodurch der Aufdruck „Diale“ deutlich sichtbar wurde.
    „Diale…?“ Er erinnerte sich daran, schon einmal von einer solchen Art von Gegenständen gehört zu haben. Schließlich hatten ihn seine Diebeszüge auch das ein oder andere Mal auf die Grand Line gezogen, wo solche Dinge schon beinahe etwas Alltägliches darstellten. Allerdings wusste er, das Diale selbst dort eine Seltenheit waren. Er selbst hatte leider noch nie eines in der Hand gehabt und umso mehr wunderte er sich darüber, warum ein ganzer Sack voll davon, vor seinen Knien lag.
    Als er das Schneckenhaus in seiner Hand näher mustere, fiel ihm eine Gravierung auf.
    „Modell: T-Bone“, las er. Er kramte weiter in diesem Sack herum und zog noch einige Gehäuse mit derselben Gravierung hervor, aber auch welche mit einer komplett anderen.
    „Modell: MomongaVistaTashigiRenu-KhanOnigumoSarumasu…?!? Sind das nicht ein paar der bedeutendsten Schwerkämpfer der Geschichte? Was zur Hölle…?“, murmelte er gedankenverloren in sich hinein.
    Auf einmal fiel ihm auf, dass die Spitze der Schnecke wohl wie eine Art Schalter funktionierte, da man sie ein Bisschen eindrücken konnte. Er versuchte, die Spitze des Modells „T-Bone“ ganz durch zudrücken, wobei er die Öffnung der Schnecke aber vorsichtig auf eine kahle Wand zielen ließ.
    Wenn er mit seiner Vermutung richtig lag, was nun aus dem Gehäuse heraus kommen würde, wäre das auch besser so. Er drückte den Schalter fest und augenblicklich stürmte ein bedrohlicher, quadratischer Schwerthieb aus dem Schneckengehäuse und fräste ein ebenso quadratisches Loch in die Wand.

    „Whoaah! Diese Teile speichern die Schwerthiebe all dieser Schwertkämpfer? Das ist ja Wahnsinn!“
    Aufgeregt legte er die Schnecke weg und zog einen anderen Sack hervor, öffnete ihn und schnappte sich ein anderes der eigenartigen Gehäuse. Es war auch aus Metall, jedoch konnte er weder ein Marinesymbol noch eine Gravierung erkennen. Er hielt es wieder auf die Wand und drückte den Schalter ein, wodurch eine wohlklingende Melodie erklang. „Musik!“, staunte er.
    So kam es, dass Eduardo die nächsten zehn Minuten damit verbrachte, sich durch die verschiedenen Säcke voller Schneckengehäuse zu arbeiten und jede mögliche Art an Dial austestete…
    „Licht!“
    „Feuer?!“
    „Ein Film!!“
    „Frauengestöhne!?!“
    „Ah, mein Arm! Eine Schockwelle?“
    „Seifenblasen???“
    „Was? Ein Laser?“
    „Oh… nur heiße Luft…“
    …Und eine Menge unnützer, aber auch einige geniale Sorten dieser ungewöhnlichen Schneckenhäuser vorfand. Natürlich dachte er nicht im Entferntesten daran, die Schneckenmuscheln hier ihrem Schicksal zu überlassen. Nein, seine diebische Intuition sagte ihm, dass ihm wahres Glück widerfahren war, als er von Cornwall hierher befördert worden war. Denn er wusste, dass man auf solche Schätze nicht allzu oft traf! Er nahm sich einen Beutel und füllte ihn mit den Dialen, die im nützlich vorkamen, wie zum Beispiel dem Licht-Dial, dem Feuer-Dial und dem Impact-Dial. Als er voll war, warf er noch einen Blick auf die Diale, die die Schwerthiebe speicherten. Es kostete ihm eine Menge Überwindung, diese nicht auch mit einzupacken. Doch er wollte es nicht.
    Der Weg, einer der ganz großen Schwerkämpfer dieser Welt zu werden, lag noch vor ihm.
    Und dieses Ziel konnte er nur erreichen, indem er sich auf seine eigenen Fähigkeiten verließ.
    Die Schwerthiebe anderer für seine Zwecke zu benutzen, war nicht seine Absicht. Er wollte die Menschen, die er liebte, mit seinen eigenen Fähigkeiten und Errungenschaften beschützen und sich nicht der Anderer bedienen.
    Kopfschüttelnd machte er sich auf den Weg und stieg durch das quadratische Loch, das T-Bones Dial in die Wand hinterlassen hatte. Inzwischen war es schon tiefe Nacht geworden und es dauerte ein paar Augenblicke bis sich Eduardo eine Übersicht über seine jetzige Position gemacht hatte. Offenbar befand er sich in der Nähe des Marinehafens, in einem Bereich in dem nur Lagerhäuser standen.
    „Wenn das so ist, muss ich wohl den ganzen Weg zurück zum Schlachtfeld laufen. Na, toll“, sprach er enttäuscht zu sich und fing an zu laufen.

    Gerade als er in einen schnellen Laufschritt verfallen war, bemerkte er etwas, bremste abrupt ab und zückte seinen Degen.
    Er horchte wenige Sekunden, war sich seiner Vermutung dann aber sicher und hob seinen Degen senkrecht in eine finstere Gasse hinein.
    „Komm raus. Ich weiß, dass du da bist“, hauchte er.
    Wie auf Befehl trat eine Gestalt aus der Dunkelheit heraus und hielt wenige Meter vor Eduardos Position an. Seine Intuition hatte ihn nicht im Stich gelassen.
    Im schwachen Licht einer eingerosteten Straßenlampe erkannte er nun auch das Gesicht der Person.
    Es war die junge Frau, die vor wenigen Minuten noch an Cornwalls Seite gestanden hatte. Sie hatte ihre Querflöte an ihren Mund geführt, als würde sie ihm sofort etwas vorspielen wollen.
    „Unterschätze mich nicht, nur weil ich eine Musikerin bin. Ich wette mit dir, die Töne dieser Flöte haben schon mehr Menschen in die Verdammnis geführt als dein Degen“, mahnte sie ruhig.
    „Ich unterschätze dich nicht. Das mache ich bei keinem meiner Gegner. Jedoch frage ich mich ob deine letzte Aussage wirklich stimmen kann.“
    Doch Lexie schien ihn zu ignorieren.
    „Ich weiß alles über dich, Eduardo Van Guard, dein favorisierter Kampfstil ist der Degenkampf, den du auf deiner Geburtsinsel, dem Land der Weine, gelernt hast. Im Laufe deiner Diebeskarriere hast du genau 587 Diebstähle begangen. 24 davon brachten Schäden in der Höhe von mehreren Millionen Berry mit sich“, sagte sie.
    „Und das weißt du alles aus dem Kopf?“, fragte er verdutzt, ohne seinen erhobenen Degen auch nur einen Zentimeter zu senken.
    „Fotografisches Gedächtnis“, erwiderte Seekadettin Cheng kühl.
    „Wirklich?“
    „Dennoch gilt meine Leidenschaft der Musik und nicht dem Abspeichern von irgendwelchen Kriminalakten. Mein Kampfstil ist deinem weit überlegen. Hast du schon einmal etwas von den sieben verbotenen Melodien gehört?“, fragte sie.
    „Nein“, antwortete er.
    „Das dachte ich mir gleich. Und so wie es aussieht wirst du auch niemals etwas darüber erfahren. Ich überlasse dir die Wahl. Entweder du lässt dich von mir verhaften oder ich schalte dich sofort qualvoll aus.“ Eduardo war nicht auf einen Konflikt aus – jedenfalls nicht mit ihr. Wenn er jetzt nicht sofort zu den anderen beim Eisentor gelangte, würde es vielleicht zu spät sein.
    Also hatte er vor, zurückzuweichen und das Weite zu suchen.
    „Eine Bewegung und du bist tot“, drohte sie, als hätte sie seine Gedanken erraten.
    Den Tod durch eine Querflöte?, dachte Eduardo. Das ist doch absurd!
    Doch er riss sich zusammen, um seinen Gegner nicht zu unterschätzen. Würde er das tun, hätte er seine Chancen auf einen Sieg oder eine Flucht vielleicht mit sofortiger Wirkung verloren. Er saß in der Zwickmühle. Sollte er es wirklich darauf ankommen lassen?

    „Eine Bewegung und du bist tot“, sprach eine Person hinter Lexie. Beide blickten auf, Eduardo etwas erschrocken, Lexie hingegen war die Ruhe selbst.
    „Wirklich eine dumme Idee, sich in einer Gasse zu verstecken, die zwei Eingänge hat! Da sollte jemand wohl noch ein paar Übungsstunden bei der Marine einlegen, bevor er auf ernst macht!“, spöttelte die Mädchenstimme.
    Die Metallspitze eines Pfeils blitzte im Licht auf, als sie aus dem Schatten auftauchte, gefolgt von einem eleganten Bogen und Josephines zierlicher Gestalt.
    „Josie!“, rief Eduardo mit vor Erleichterung funkelnder Augen. „Wo hast du nur gesteckt?“
    „Ach, mir ist nur ein Absatz auf dem Weg hierher abgebrochen! Dann sah ich dich plötzlich durch die Luft fliegen und bin dir gefolgt. Überhaupt nichts Weltbewegendes…“, erklärte sie beiläufig.
    „Ihr kennt euch?“, funkte Lexie dazwischen.
    „Natürlich. Wir sind Mitglieder derselben Crew!“, sagte Eduardo.
    Die Seekadettin seufzte gelangweilt.
    „Dieses ‚Wir-sind-eine-Crew-und-stehen-für-einander-ein-Gelaber‘ ist ja wohl so dermaßen abgedroschen… Jedes Kind weiß, dass man damit nichts im Leben erreichen kann.“
    Eduardo und Josie blickten erst sich gegenseitig und dann Lexie fragend an.
    „Trotzdem wird das nichts an der Tatsache ändern, dass ihr zwei gleich sterben oder zumindest gefangen genommen werdet.“
    „Du bluffst doch nur!“, meinte Josie gereizt und spannte die Sehne des Bogens weiter.
    „Ich würde es nicht darauf ankommen lassen…“, murmelte Lexie letztendlich.

    Im selben Moment, vor dem Eingang des Eisentors…

    Ein pfeifender Wind blies über das leergefegte Schlachtfeld und wirbelte etwas Staub auf.
    Überall lagen stöhnende und keuchende Verletzte, seitens der Marine aber auch seitens der Felsenfrauen. Das war normal für ein Schlachtfeld, dennoch glich dieses hier keinem anderen.
    Nur noch eine Handvoll Kämpfer konnten sich auf den Beinen halten, so sehr waren sie alle erschüttert worden. Eine Felsenfrau ging langsam, sich an eine andere ihres Volkes stützend, in die Richtung des weitgeöffneten Felsentors. Sie röchelte und klagte über die Verluste die sie erlitten hatten. „Du weißt, dass uns nichts geschehen wird. Wir Felsenmenschen sind so zäh wie der Fels selbst. Die Berge werden unsere Verletzung heilen…“, meinte die andere optimistisch.
    „Nach einiger Zeit stellen unsere Herzen neues Gestein her, das ist dir doch klar, Schwester.“
    „Ja, aber was hast du nur angerichtet, Marmia?“

    Die Marmorfelsenfrau selbst kniete einige Meter vor dem Eingang des Seebergs auf dem Boden. Ihre Hände hatte sie in das staubige Erdreich gekrallt. Sie glich nicht mehr der Kriegerin, deren Anblick Eduardo so genossen hatte. Die Schwerter an ihren Handflächen waren abgebrochen und auch ihre Rüstung, die zugleich ihr eigener Körper war, sah ziemlich in Mitleidenschaft gezogen aus.
    An vielen Stellen fehlten ganze Brocken und ihre normalerweise so glatte Haut bröckelte überall.
    Hatte sie zu viel riskiert?
    Eine Träne tropfte auf den Boden. Weitere folgten.
    Ihr ganzer Körper schmerzte. Sie hatte Angst, sich zu bewegen, da sie befürchtete, dass sie auseinander brechen würde. Und wäre erst einmal ihr Herz beschädigt, würde sie nie noch einmal Raphit lieben können. Sie würde … sterben.
    Marmia betrachtete den Ring mannshoher Findlinge, die sich um sie gesammelt hatten und die kleine Blutlache, die der Agent hinterlassen hatte, welcher nun aber nicht mehr da war.
    Sie hatte gegen die Marine gesiegt. Sie hatte sie übermannt.
    Aber trotzdem war sie ganz und gar nicht mit ihrer jetzigen Situation zufrieden.
    Sie hatte die Kontrolle verloren.



    Kapitel 41: Mrs Naturgewalt

    Einige Minuten zuvor…

    Marmias Blick und Ausstrahlung waren nun von einer solchen Feindseligkeit und einem solchen Hass erfüllt, dass sie selbst Cornwall Angst einjagte. Mit bebender Stimme und einem tyrannischem Klang sprach sie nun: „Ihr wagt es den Mann zu töten, der unser Volk wieder zusammenbringen will?“
    Den übrigen Marinesoldaten verschlug es die Sprache und ihre Blicke beäugten angsterfüllt Marmias wutverzerrtes Gesicht. Nun würde sie der Marine die Macht zeigen, die in ihr lauerte.
    Sie würde die wahre Kraft der Felsen entfesseln!
    STIRBT!!!“, schrie sie und hob ihre Hände zum Himmel.
    Im selben Moment sandte sie all ihre Energie in die in ihrem Umkreis liegenden Felsen und Steine und bat sie, sie mit all ihrer Kraft zu unterstützen. Die Gesteine taten es ihren Händen gleich und machten einen Satz Richtung Himmel. Sie erstarrten dann, wenige Meter in der Luft schwebend.
    „Was soll das…?“, murmelte Cornwall verunsichert. Auch in den Reihen der Marinesoldaten machte sich Unruhe breit. Doch nur die anderen Felsenfrauen wussten, was Marmia vor hatte.
    „Marmia!“, rief eine von ihnen. „Sie wird doch nicht…“
    Doch Marmia ignorierte sie einfach. Sie wusste was tat und war sich der Risiken im Klaren, die ihr nächster Angriff beinhalten konnte.
    Die Felsenfrauen erkannten sofort, dass sie nichts gegen Marmias Entschluss unternehmen konnten. Sie war nicht nur für ihre hitzköpfigen Ausbrüche, sondern auch für ihre enorme Entschlossenheit bekannt. Hatte sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt, war es unmöglich, ihr es auszureden.
    „Kommt!“, rief die Felsenfrau zu den anderen ihres Volkes.
    „Wenn sie wirklich das tun will, was ich vermute, haben wir hier nichts mehr zu suchen. Beeilt euch!“
    Sämtliche Felsenfrauen brachen ihre Kämpfe ab und traten zum Rückzug an. Sie wollten nicht in Marmias Nähe sein, wenn diese all ihre Kräfte entfesselte.

    „Cheng!“, sprach Cornwall plötzlich. Die Seekadettin zuckte kurz zusammen, war dann aber sofort an der Seite des Agenten. „Bringen sie sich in Sicherheit. Wenn es dieser Felsenfrau gelingen sollte, mich auszuschalten, müssen sie meine Stellung übernehmen!“
    Lexie verstand diesen Befehl als Witz und kicherte höflich in sich hinein. Es war unmöglich, das irgendeine dahergelaufene Felsenfrau eine gut 200 Mann starke Truppe, drei unwahrscheinlich stabile Pacifista und einen Agenten, der eines der höchsten Tiere der Weltregierung war, besiegen konnte. Das war einfach nur lächerlich.
    Cornwall blickte ihr ernst in die Augen und teilte ihr so mit, dass seine letzte Aussage ganz und gar kein Spaß gewesen war. Lexie verlor für einen Augenblick ihre Fassung, erlangte sie aber, mit den Augen blinzelnd, zurück.
    „Aber, Sir…“, setzte sie verwirrt an. Es war ihr unbegreiflich, dass ihr Vorgesetzter in dieser einzelnen Felsenfrau eine ernstzunehmende Gegnerin für die Übermacht der Marine sehen konnte.
    „Unterschätzen sie niemals ihren Gegner“, zischte Cornwall und deutete auf die fliehenden Felsenfrauen. „Sehen sie nicht, dass die anderen Felsenfrauen flüchten? Sie kennen sich unter einander besser, als wir sie und ich glaube nicht, dass eine von ihren Frauen einfach im Stich lassen würden, wenn sie vollkommen hilflos wäre.“
    „Natürlich, Sir“, erwiderte Lexie eingeschüchtert.
    „Wie ich schon sagte, machen sie sich irgendwo nützlich. Hauptsache sie sind nicht hier in der Nähe. Ich zähle auf sie!“, meinte der Agent vertrauensvoll. Lexie nickte und entfernte sich unauffällig vom Kampfgeschehen. Sie hatte vor, sich zum Hafen zu begeben, um später mit den Marinesoldaten, die in Hafennähe stationiert waren, Cornwall und die anderen zu unterstützen.
    Ihr kam diese Strategie zwar vollkommen überflüssig vor, jedoch tat sie was man ihr aufgetragen hatte. Ihr Traum war es in die Forschertruppe des großen Vegapunk eingestellt zu werden und eine der größten Wissenschaftlerinnen ihrer Zeit zu werden. Doch dieses Ziel konnte sie nur erreichen, wenn sie sich innerhalb der Marine einen Namen machte und Leuten wie Cornwall etwas bewies.
    Sie verstärkte den Griff um ihre Querflöte und beschleunigte ihre Schritte.
    Doch konnte sie sich jemals die Anerkennung eines solchen Mannes erspielen?

    Marmia hatte sich mittlerweile völlig in sich gekehrt. Sie schirmte sich von der Außenwelt ab, um sich völlig auf ihr Element zu konzentrieren. Sie spürte die Macht der riesigen Findlinge und Felsen, die der Gesteinsschichten und selbst die jedes noch so kleinen Kieselsteins, auch wenn sie noch so tief in der Erde verborgen waren.
    Die Marine hatte währenddessen einen Ring aus Schützen um die marmorweiße Felsenfrau gebildet, wobei diese jeden Augenblick bereit dazu waren, das Feuer auf sie zu eröffnen.
    Dennoch machte sich auch in ihnen eine Unsicherheit breit. Sie wussten nicht, was sie von Marmia halten sollten. Sie hatte ihre Augen geschlossen und ihre Hände waren noch in der gleichen Position erhoben wie zuvor. Im Moment hätte man sie – so erstarrt wie sie war – wirklich mit einer Statue verwechseln können.
    Die ganze Streitmacht der Marine hatte sich auf sie fokussiert, sie stellte für den Augenblick praktisch den Mittelpunkt des ganzen Geschehens dar. Doch sie machte keinen Mucks, nicht einmal die kleinste Bewegung. Alle waren gespannt, was als nächstes passieren würde und hielten inne. Das einzige Geräusch, das ertönte war der stetige Wind, der pfeifend über das Schlachtfeld blies.
    Einer der Schützen, die Marmia im Visier hatten, stellte sich als besonders neugierig raus, trat einen Schritt hervor und stupste mit seinem Gewehr den Kopf der Felsenfrau an.
    Einen Moment lang tat sich gar nichts.
    Doch plötzlich bekam Marmias Stirn einen Sprung. Es entstand ein Riss, der von ihrem Haaransatz bis zu ihrer Augenbraue verlief und sich in gleichen Schritten vergrößerte. Zuerst teilte er ihr Gesicht in zwei Hälften, dann ihren Hals, ihr Dekolleté, bis ihr Körper schließlich in zwei Hälften auseinander brach.

    Die Marine staunte nicht schlecht, als sich ihr Gegner auf einmal in einen Haufen Schutt aufgelöst hatte. Jedoch verblieb ihnen nicht mehr allzu viel Zeit dafür übrig. Um genau zu sein, wäre jetzt jede Hilfe zu spät gekommen, denn sie hätten wie die Felsenfrauen flüchten und auf Abstand gehen sollen. Denn auf einmal begann die Erde zu beben.
    Die Erschütterung war unglaublich stark und unerwartet, sodass sie mit einem einzigen Streich das gesamte Schlachtfeld leer fegte. Alle verloren ihr Gleichgewicht und stürzten, selbst die Pacifista kamen ins Wanken. Nur Cornwall hatte die Gefahr früh genug erkannt und hielt sich mithilfe des Moonwalks in der Luft.
    An der Stelle, an der Marmias vermeintliche Überreste lagen, erhob sich der Erdboden zu einem Hügel, als würde irgendetwas Großes von unten dagegen drücken. Die Schützen, die vor wenigen Augenblicken noch auf die Felsenfrau gezielt hatten, erkannten noch auf dem Boden liegend die Gefahr und krochen rückwärts davon.
    Der Hügel erhob sich weiter in die Höhe, bis er schlagartig auseinander brach, ganze Erdmassen über die Marinesoldaten verstreute und damit eine riesige Staubwolke aufwirbelte.
    Während sich unverletzte Marinesoldaten kreischend von der bedrohlichen Staubwolke entfernten, traten die Pacifista vor, hoben ihre großen Hände mit einer mechanischen Bewegung und starteten piepsend Laser aufzuladen, um das verborgene Monstrum zu eliminieren. Gerade als einer von ihnen einen Schuss abfeuern wollte, wurde er von einer gewaltigen Faust aus Stein wie bloße Blechdose geplättet. Ein weiterer donnernder Schlag folgte und ein anderer Pacifista flog meterweit in die Ferne. Der dritten und letzten Kriegsmaschine gelang es ihren Laser abzuschießen, jedoch richtete er nicht annähernd so viel Schaden an, wie erhofft. Stattdessen machte er die Kreatur nur noch wütender und wurde kurzer Hand von einem gezielten Faustschlag tief in das Erdreich gedrückt.
    Allmählich lichtete sich die Staubwolke und ein Paar angsteinflößender, roter Augen machte sich in großer Höhe erkennbar.
    Die Kreatur machte einen Schritt nach vorne und entblößte sich im schimmernden Mondlicht.
    Es war ein Golem, geschaffen aus Erde und Stein. Sein Körper war aus verschieden großen Felsbrocken zusammengesetzt, weswegen sein Körper ziemlich unförmig und seltsam proportioniert aussah. Im obersten Felsen, der gut 30 Meter über dem Boden lag und vermutlich den Kopf darstellte, saßen die zwei blutroten Schlitze, durch die der Golem sah.
    Der Kopf und die vier Gliedmaßen des Riesen führten zum größten Brocken, dem Zentrum seines Körpers. Er war ebenfalls von roten Linien durchfurcht, die alle zu einem kleinen, herzförmigen Etwas führten, das den hellsten Schein von sich gab. Es war Marmias Erdherz.
    Es war keine bloße Hälfte, die sie selbst erschaffen hätte können. Nein, es war das Herz, das ihr Vater und ihre Mutter vor Jahren zusammengefügt hatten und aus dem sie schließlich herangewachsen war. Marmia hatte es und ihren Geist aus ihrem Körper entrissen und steuerte nun mit deren Hilfe die Naturgewalt, die Cornwall immer näher kam.
    Sie war zwar langsam und schwerfällig, doch nicht einmal Cornwall hätte sich mit ihr in Sachen Stärke und Widerstandsfähigkeit messen können.
    Der Agent beobachtete wie der Golem über das Schlachtfeld wütete und ganze Reihen von Soldaten unter sich begrub oder mit Schlägen niederschlug.
    „Diese Marinebasis ist gefallen“, murmelte er, sich stetig mit dem Moonwalk in der Luft haltend.
    „Dennoch“, setzte er an und näherte sich springend dem Riesen aus Gestein. Cornwall hatte einen Vorteil gegenüber Marmias Golem. Er war schnell und flink.
    Und er hatte außerdem erkannt, dass das Erdherz die größte Schwachstelle des Golems war. Cornwall kannte den Begriff Erdherz nur aus Hörensagen und hatte sich bis dato auch nicht wirklich dafür interessiert. Er wusste nicht, dass ein Erdherz enorme Massen an Energie enthielt, die bei der kleinsten Kerbe oder Beschädigung ausbrechen konnten.
    Er wich einem Schlag des Riesen aus, der offenbar dem Agenten gegolten hatte.
    „Da ist wohl jemand auf mich aufmerksam geworden…“, sprach er zu sich.
    Behände wich er weiteren Schlägen aus, die ihn verfehlten, aber trotzdem energisch zu Boden donnerten, doch er verlor nie sein Ziel aus den Augen – das Erdherz.
    Cornwall verhärtete seine rechte Faust mithilfe des Eisenpanzers, setzte den Moonwalk mit erhöhter Kraft ein, als er sich kurz vor dem rot leuchtenden Herz befand und schrie: „Meteora-Faust
    Seine stahlharte Faust schlug gegen das Erdherz, hinterließ einen millimeterkleinen Sprung darin, wodurch ein rot glühender Energiestrom freigesetzt wurde. Nun ging alles ganz schnell.
    Cornwall wurde von dem Schwall an Energie erfasst und unerwartet Richtung Erdboden beschleunigt. Er setzte den Eisenpanzer zu spät ein, prallte hart auf dem Boden auf und verlor augenblicklich das Bewusstsein.
    Dem Golem erging es nicht anders. Die rot leuchtenden Adern, die seinen Körper durchzogen, flackerten auf und verloren schließlich ihre Leuchtkraft. Die zuvor glühenden Augen taten es ihnen gleich und erloschen ebenfalls. Auch das Licht der Erdherzen ließ nach, erlosch allerdings nicht vollkommen. Ein kleiner Schimmer blieb übrig.
    Dann bröckelten zuerst die Hände und Arme des Golems auseinander, er sackte in die Knie zusammen, da seine Beine sich ebenfalls in ihre Bestandteile auflösten und schließlich kullerte auch der Felsenkopf von seinem eigentlichen Platz.

    Zwischen den Trümmern machte sich schließlich Marmias zierliche, ursprüngliche Gestalt sichtbar. Sie sah zerbrechlich aus, wie nie zuvor. So als würde auch sie jeden Moment auseinander brechen können. In ihrer Brust schimmerte das schwache Leuchten ihres beschädigten Erdherzes.
    Ein paar Meter weiter lag Cornwall, mit schmerzverzerrtem Gesicht und einer kleinen Blutlache unter ihm, die sich langsam vergrößerte. Zwei beinahe unverletzte Marinesoldaten schleppten sich zu ihm. Sie zerrten ihn auf die Seite, um seinen Rücken und seine Schultern auf Verletzungen abzusuchen. Schließlich versuchten sie mit ihm zu sprechen, doch er war immer noch ohnmächtig und hatte Probleme damit, wieder zu sich zukommen.
    Sie legten seine Arme auf ihre Schultern und begannen, ihn vorsichtig Richtung Eisentor und somit in das Innere der Marinebasis zu tragen.
    Doch da war niemand, der sich um Marmia kümmern konnte. Sie hatte gesiegt, doch nun war sie beinahe tot…






    Kapitel 42: Wari, der Teuflische
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    Irgendwo in der Marinebasis...

    Mit spähendem Blicke schlich ich durch die staubigen Gassen der Marinebasis. Aus der Ferne hörte man immer wieder die Kampfgeräusche, die beim Duell zwischen den Felsenmännern und der Marine entstanden: Nervenzermürbendes Piepsen, die darauf folgenden Explosionsknalle und ab und zu hörte man auch das Geräusch von sich bewegendem Geröll, wenn sich die Felsenmänner zur Wehr setzten. Mein Ziel war die Schiffsummantelung, die von einem halben Dutzend, vom Ausbruch unwissenden, Felsenmännern durch die Basis getragen wurde. Mit ihrer Hilfe würde ich mich den Pacifista nähern können, um wenigstens diese zu beseitigen. Ich hatte nicht vor, ihnen noch einmal ungeschützt entgegenzutreten, um dann noch einmal geschmolzen zu werden.
    Ich musste schon die halbe Basis durchquert haben, als ich in der Weite die Schiffsummantelung und die anderen Felsenmänner, die von einem Dutzend Marinesoldaten flankiert wurden, entdeckte.
    Für den Moment war ich einfach zu erleichtert, als dass ich einen Hinterhalt hätte planen können und so beschloss ich, sie einfach von Hinten zu überrumpeln. Die Frage war nur: Wie?
    Versuchend, mich zu konzentrieren, blieb ich stehen. Ich brauchte Metall.
    Jedoch war ich nicht fähig, es in großen Maßen selbst herzustellen oder aus meinem Körper entstehen zu lassen. Also musste ich das Metall aus meiner Umgebung nutzen. Ich kehrte mich völlig in mich und versuchte das Metall in meiner Nähe zu spüren. Zuerst machte sich nur meine Gürtelschnalle deutlich, dann die Türklinken und Verschlüsse der Gebäude, bis ich schließlich einen ganzen Haufen Eisenmunition in einem nahen Haus erahnte.
    Zur Tür huschend, ließ ich eine Klinge aus meinem Unterarm austreten, rammte sie in das spröde Holz der kleinen Pforte, bis sie nachgab und trat schließlich ein. Im ganzen Raum verteilt befanden sich pyramidenförmige Kanonenkugelstapel und Holzkisten voller kleiner Gewehrpatronen.
    Ich machte eine konzentrierte Handbewegung und wie auf Befehl schwebten mir zwei der orangengroßen Geschosse vorsichtig in die Hände. Zuversichtlich begnügte ich mich mit den beiden, verließ das Haus und betrat wieder die schlecht beleuchtete Straße. Die Marinesoldaten trugen Lampen mit sich und waren so sehr gut anzuvisieren. Darauf hoffend, keinen der Felsenmänner zu treffen, warf ich die erste Kugel. Sie traf sie wortwörtlich aus heiterem Himmel und setzte eine größere Explosion frei, als ich vermutet hätte.
    Ohne die andere Kugel zu werfen, eilte ich zu ihnen.
    Dort angekommen, sah ich, dass alle Marinesoldaten, unglücklicherweise aber auch die Felsenmänner, vom Kanonenkugeleinschlag auf den Boden gerissen worden waren. Einige der Soldaten hatten offensichtlich das Bewusstsein verloren, da sie regungslos auf dem Boden lagen. Die Felsenmänner hingegen rappelten sich auf, als wäre nichts passiert und klopften sich den Ruß von ihrer Gefangenenkluft. „Alles klar bei euch?“, fragte ich vom Rennen und der Aufregung keuchend.
    „Ja. So etwas macht uns normalerweise nichts aus“, antwortete einer der Felsenmänner. „Aber weshalb läufst du hier frei in der Basis herum und greifst die Marine an? Geht es den anderen Männern gut?“ Ich erzählte ihnen von unserer kleinen Ausbruchsaktion und vom Aufeinandertreffen mit Wari und den Pacifista. Außerdem erklärte ich ihnen unseren Plan mit der Schiffsummantelung.
    „Ihr wollt das hier also als eine Art Panzer verwenden?“, fragte einer und strich dabei über die blaugraue Oberfläche der Ummantelung.
    „Genau“, sagte ich. „Allerdings können wir das nur schaffen, wenn ihr mir helft.“
    Der Felsenmann nahm die Hand vom Seestein und ballte sie zu Faust. „Sag uns was wir machen müssen und wir werden es tun. Wenn du unser Schlüssel in die Freiheit bist, werden wir ihn dankend entgegen nehmen!“ Resignierend nahm ich diesen etwas bizarren Vergleich an und streckte ihm die Hand entgegen. „Abgemacht.“ Er nahm und schüttelte sie, während sich die Körper der Felsenmänner in Rüstungen verwandelten, genau so, wie ich es schon bei Raphit gesehen hatte.
    Plötzlich fiel mir auf, wie ein Marinesoldat – kaum älter als ich – mit zitternden Beinen und erhobenem Langschwert neben mir stand. Ihm war die Angst ins Gesicht geschrieben, doch offenbar hatte er vor, mich mit der Waffe zu verletzen. Er hob das Schwert ein Stück und führte es dann runter auf meinen Unterarm. Ein paar Funken entstanden als Metall auf Metall traf.
    Vor lauter Erschrecken starrte er auf meinen Arm, wo er nicht einmal eine kleine Kerbe hinterlassen hatte. Mit strengem Blicke packte ich die Schwertschneide, verbog sie zu einer Fessel und legte sie um die Beine des Soldaten. Ich verpasste ihm einen Stoß gegen die Schulter, wodurch er ins Hüpfen geriet und dann strauchelnd auf dem Boden landete.
    „So das wäre erledigt. Ich denke, jetzt ist es an der Zeit, ein paar Pacifista zu zerstören!“, verkündete ich.

    In einer Seitengasse in der Nähe des Marinehafens…

    „Wie gesagt, ich vermute nicht, dass du uns mit deinen ‚Sieben verbotenen Melodien‘ ernsthaft verletzen kannst!“, sagte Eduardo und verfestigte den Griff um seinen erhobenen Degen. „Du bluffst doch nur!“
    „Genau!“, meinte auch Josie, die die Sehne ihres Bogens noch ein paar Millimeter weiter spannte. „Kauf dir erst mal richtige Klamotten! Diese Marineuniform ist ja wohl mehr als bemitleidenswert!“
    „Wie ihr meint“, seufzte Lexie resigniert. „Ihr werdet meine Kräfte schon kennen lern– “
    Bölleböllebölle Bölleböllebölle
    „Was ist denn jetzt schon wieder?“, fauchte die Seekadettin und fasste mit einer Hand in ihre Hosentasche und holte eine Teleschnecke hervor.
    Josie zog eine Augenbraue hoch, während Eduardo eine verwirrte Kopfbewegung machte.
    „Ist das jetzt ihr Ernst?“, murmelte er.
    „Hier Cheng, was ist denn jetzt schon wieder los?“, zischte die Seekadettin genervt in den Hörer der Teleschnecke.
    Hören sie, Seekadettin. Hier spricht Nr.4!“, sprach die Teleschnecke. „Dem Volk der Felsenmenschen ist es gelungen, unsere sämtlichen Truppen vor dem großen Eisentor auszuschalten! Sie haben sogar die Pacifista besiegt!
    „Wie bitte? Verarscht du mich, Nr.4? Das ist doch nicht möglich! Lass mich sofort mit Cornwall reden!“, befahl sie der Person am anderen Ende der Leitung.
    Aber Agent Cornwall… Er wurde ebenfalls angegriffen und dabei schwer verletzt! Sogar das Bewusstsein hat er verloren!
    „WAS?!?“, schrie Lexie fassungslos.
    Es ist wahr! Wir brauchen sie hier zu Unterstützung, sonst verlieren wir noch die ganze Basis!“, sprach die Teleschnecke weiter.
    „Nun gut“, murmele Lexie seufzend und legte den Hörer langsam zurück zur Teleschnecke und packte sie zurück in ihre Hosentasche. „Ich hätte mich zwar lieber mit euch zweien beschäftigt, aber wenn die Sache so ist…“
    Eduardo fragte sich, wie sie nun entkommen wollte, schließlich waren beide Gassenausgänge von ihm und Josie versperrt. Ob sie noch einen Trumpf im Ärmel hatte? Ihm lief der Schweiß über die Stirn. Marmia hatte offensichtlich ihren Teil erfüllt und einen Großteil der Marine geplättet. Er musste diese Frau nun einfach besiegen, koste es was es wolle. Schließlich war er schon vom Kampfgeschehen entfernt worden, bevor er auch nur eine einzige Schlüsselfigur ausschalten hätten können. Doch plötzlich und völlig unerwartet zischte die Seekadettin, auf die er sich so fixiert hatte, „Rasur“ und war vom einen Augenblick auf den anderen verschwunden.
    Josie zuckte zusammen und hätte dabei fast aus Versehen den Pfeil, der in ihrem Bogen gespannt war, abgefeuert. „W-wo ist sie hin?!?“
    „Mist!“, fluchte Eduardo und schlug mit seinem Fuß gegen eine leere Holzkiste, die an der Wand stand. Sie zerberstete krachend in viele, kleine Splitter.
    „Eduardo“, murmelte Josie entsetzt von der Wut des jungen Mannes. Ein solches Temperament war eine völlig neue Seite, die sie an ihm entdeckte.
    „Das war einer dieser miesen Marinetricks! Wahrscheinlich ist sie schon längst über alle Berge!“, grummelte er, wobei sich seine Nasenlöcher wütend aufblähten. „Wir sollten uns besser beeilen.“
    Er steckte seinen Degen zurück an seinen Gürtel, wo auch der mit Dialen prall gefüllte Beutel hing und verfiel ihn einen Laufschritt ohne auf Josie zu warten. „Eduardo!“ rief Josie im hinterher und begann dann auch loszulaufen.

    Im Krankenzimmer der Marinebasis…
    Cornwall lag beinahe regungslos auf dem OP-Tisch des kleinen Raumes, nur ab und an zuckten seine Gesichtszüge schmerzverzerrt auf. Die beiden Marinesoldaten, die ihn hierher gezerrt hatten, durchstöberten die etlichen Schränke nach einem geeigneten Schmerzmittel, stießen aber nur auf ihnen unbekannte Fachbegriffe. Selbst wenn sie die gesuchte Arznei in der Hand gehalten hätten, hätten sie es vermutlich nicht erkannt.
    Normalerweise war für die Versorgung der Verletzten ein Arzt zuständig, doch dieser ließ sich seltsamerweise nirgends auffinden.
    „Verdammt“, schimpfte der eine und donnerte wütend eine Schranktür zu. Es war derselbe, der Lexie über Cornwalls Zustand berichtet hatte: Nr. 4. „Hast du etwas Brauchbares gefunden?“
    „Nein, ich werde aus diesen ganzen Namen einfach nicht schlau!“, entgegnete er. „Aber wir können ihn hier auch nicht einfach verrecken lassen!“
    „Das ist mir auch klar! Wir würden hundertprozentig unseren Posten verlieren! Such du noch einmal nach dem Arzt“, sagte zu seinem Kollegen. „Ich werde währenddessen den Basisleiter verständigen.“
    „Ist gut“, erwiderte der andere nickend und verließ hastig den Raum.
    Nr. 4 holte eine Teleschnecke hervor und wählte Waris Nummer. Ein paar Augenblicke später meldete sich der grimmige Basisleiter: „Hier Wari, was gibt es?“ Im Hintergrund waren Kampfgeräusche zu hören.
    „Marinebasisleiter Wari! Ich habe schreckliche Neuigkeiten! Unsere sämtlichen Truppen, die vor dem Eisentor stationiert worden waren, wurden von den Felsenmenschen außer Gefecht gesetzt. Selbst Agent Cornwall befindet sich unter den Schwerverletzten!“ Nr. 4 hörte ein teuflisches Kichern aus dem Hörer tönen. „Ach, tut er das? So ein Pech aber auch“, sagte Wari mit einem sarkastischen Unterton. „Aber keine Sorge, hier im Inneren der Basis habe ich alles im Griff. Schließlich habe ich einen der Hauptakteure als Geisel genommen“, gluckste der Basisleiter böse. „Die Felsenmenschen mögen ein starkes und widerspenstiges Völkchen sein, doch gegen unsere modernen Waffen haben sie keine Chance.“
    „Und was gedenken sie nun zu tun?“, fragte Nr.4 verunsichert.
    Ich werde versuchen mich zu beeilen, ehe unser Agent den Löffel abgibt. Wir wollen ja nicht, dass ein so hohes Tier der Marine abkratzt! Versuchen sie einfach den Kerl zu stabilisieren. Ich werde schon wieder Ordnung in diese Basis bringen!“ Wieder lachte der Ex-Marinekapitän hinterhältig. Bevor er auflegte sprach er noch einmal in den Hörer der Teleschnecke: „Und denk daran: Mein Name ist Wari. Wari, der Teuflische!“ Dann legte er auf.
    Nr. 4 wandte sich um, weil er sich nach dem Zustand Cornwalls erkundigen wollte. Er vermutete, dass sein Arm gebrochen war. Lebensgefährlich war diese Verletzung nicht – aber genauso wenig angenehm. Doch erst als sein Blick auf den leeren OP-Tisch fiel, bemerkte er, dass der Agent verschwunden war. Entsetzt stütze er sich über den Tisch, um zu überprüfen, ob Cornwall vielleicht runtergefallen war. Doch da waren nur ein paar Bluttropfen, die eine Spur aus dem Zimmer bildeten und eine zerbrochene Spritze, die auf dem weißen Kachelboden lag.




    Kapitel 43: Marmor, Stein und Eisen bricht
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    „Kannst du die Pacifista schon spüren?“, fragte einer der Felsenmänner. Wir befanden uns unter der Schiffsummantelung aus Seestein, die wie ein Schildkrötenpanzer über uns lag. Sie war etwa einen Meter in den Boden gerammt worden und pflügte nun dank der Kräfte der Felsenmänner durch die staubigen Straßen der Marinebasis.
    „Ja, aber nur ganz schwach. Sie müssen noch etwa 50 Meter von uns entfernt sein.“
    „Gut“, erwiderte der Felsenmann. Unter der Seesteinummantelung war es stockduster, weswegen ich sein Gesicht nur erahnen konnte. „Und was hast du vor, wenn wir bei ihnen angekommen sind?“, fragte er. „Ich denke, dass die Ummantelung mich eher behindert, wenn wir da sind. Ich muss die Pacifista zwar nicht sehen, um sie auszumachen, da sie aus Metall bestehen. Jedoch denke ich, dass der Seestein meine Kräfte etwas verringert, auch wenn ich das Erdherz bei mir trage“, erklärte ich. „Könnt ihr so etwas in der Art einrichten?“
    „Natürlich. Nichts leichter als das. Wir können sie wegschleudern, wenn du willst“, erwiderte er.
    „Ja, das wäre –“ Schlagartig wurde ich von einem Stoß, der von außen gegen unseren Schutzpanzer prallte, unterbrochen. Erschrocken zuckte ich zusammen.
    „War das ein Laser der Pacifista?“, fragte einer.
    „Ich denke schon“, vermutete ich. „ Aber wir müssen noch näher ran!“
    Langsam konzentrierte ich mich wieder auf das Metall in meiner Umgebung, wie ich es schon vor ein paar Minuten gemacht hatte, um die Kanonenkugeln aufzuspüren. Ich spürte die Ansammlungen von Metallteilen der Pacifista. Sie bestanden zwar zu einem Teil auch aus organischem Material, da sie Cyborgs waren, doch ihr Metallanteil war unverwechselbar. Mit jedem Schritt den wir näher auf das Kampfgeschehen zuschritten, spürte ich einen weiteren Funken in meinem Unterbewusstsein aufleuchten. Es waren die Waffen der Marinesoldaten, vermutete ich. Schließlich spürte ich sogar Waris Metallkette und die Pacifista in meiner unmittelbaren Nähe.
    „Jetzt!“, rief ich und blieb stehen.
    Die Felsenmänner schleuderten auf Kommando die Schiffsummantelung in den tiefen Nachthimmel und nahmen augenblicklich eine Kampfposition ein.
    Doch das Bild das wir auf der schlechtbeleuchteten Hauptstraße der Marinebasis erblickten, war – vor allem für die Felsenmänner – mehr als grausam und niederschmetternd.
    Die Marine hatte diesen Kampf gewonnen. Die Felsenmänner lagen, mit teilweise zerbröckelten Körpern und Rüstungen auf dem Boden verstreut. Lediglich Raphit stand noch aufrecht, mit eisernen Ketten gefesselt neben Wari, der ihm eine Pistole auf die Brust hielt.
    Den Pacifista hatte man offenbar befohlen, inne zu halten, da sie sonst schon längst angegriffen hätten. Die Marinesoldaten, mit ihren seltsamen Waffen, hatten mich und die Felsenmänner umzingelt.

    „Es war richtig, mit den Metallketten und nicht mit den Seesteinketten in den Kampf zu ziehen“, sagte Wari. „Denn mit diese wären nur gegen dich nützlich gewesen, Kai Silver. Was für ein unglücklicher Zufall, dass genau deine Stärke die Schwäche der Felsenmänner ist. Aber da du deine Teufelskräfte offenbar noch nicht vollkommen unter Kontrolle hast, macht das auch nichts“, behauptete er und lachte dann besessen.
    „Lass Raphit los!“, schrie ich wütend.
    „Gib auf Kai. Es hat keinen Sinn mehr. Die Marine hat gewonnen. Ich habe gewonnen“, sagte Wari und lachte wieder. „Stelle dich, sonst wird der Brustkorb dieses jungen Halbbluts in tausende Stücke zerbröckeln.“
    Ich schnaufte vor Wut. Eigentlich gehörte ich eher zu den ruhigen Menschen, zu denen, die den Konflikten am liebsten aus dem Weg gingen. Doch dieser Wari wusste vielleicht, wie man mich reizen konnte!
    „Wehr dich, Kai!“, meldete sich plötzlich der gefesselte Raphit dazwischen und handelte sich damit einen Stoß von Waris Pistole ein. Wie konnte er es nur wagen?
    Meinen Freund mit einer Waffe zu bedrohen! Eine Waffe aus Metall!
    Ich war der Herrscher über das Metall!
    Und ich bestimmte darüber, wer wen damit bedrohte!
    Es lag in meiner Hand!
    Plötzlich machte sich eine neugeschöpfte Kraft in meinem Körper breit. Ich wusste nicht, ob es nur reine Wut war oder ein noch bisher unentdeckter Teil meiner Teufelskraft. Aus meinem Körper entströmte eine Art Aura.
    Ich wusste nicht wie mir geschah und hört mich auf einmal „METAL FEEDBACK“ schreien. Die unglaubliche Aura packte die Gewehre und Schwerter der Marinesoldaten, Waris Pistole und Ketten, ja selbst die massigen Pacifista und hob sie in die Höhe. Der Schwarm aus Metallteilen der über den staunenden Gesichtern der Marine und der verbliebenen Felsenmännern schwebte, sammelte sich über mir. Der entstehende Klumpen drückte sich mehr und mehr zusammen, bis die Umrisse der verschiedenen Kriegsgegenstände in sich überzugingen schienen. Aus dem unförmigen Klumpen wurde eine glatte Kugel, die im Mondlicht metallisch glänzte.
    Vor lauter Wut war ich regelrecht besessen von meiner Macht.
    „HARPOON!“, schrie ich mit eiserner Stimme und aus der Kugel formte sich eine Spitze, die sich zu einer metallenen Lanze entwickelte und dann präzise auf Waris Herz zuraste.

    Rechtzeitig konnte ich sie noch umleiten, sodass sie nur seine rechte Schulter durchbohrte.
    Was war mit mir geschehen? Ich hätte ihn umbringen können. Ich hätte sie alle umbringen können.
    Doch ich war nicht der, für den mich die Marine hielt. Ich war kein Mörder.
    Ich war eine Macht.
    Niemals sollte sich jemand wie ich so unkontrolliert seinen Gefühlen hingeben.
    Die Metallkugel fiel mit einem dumpfen Aufschlag auf die Straße.
    Ich hatte nun was ich wollte, Wari war ausgeschaltet, die Felsenmänner waren frei und die Marinesoldaten geflüchtet. Trotzdem fühlte ich mich schlecht.
    „Du bist noch nicht so weit, jemanden umzubringen“, sprach plötzlich jemand. Ich fand mich kniend und auf den Armen gestützt auf dem Boden wieder. Ich schaute auf und sah Raphit.
    „Aber das ist keine schlechte Eigenschaft.“ Er bot mir seine Hand an. Ich nahm sie und zog mich auf die Beine. „Lasst uns von hier verschwinden“, schlug er vor. Ich nickte, unfähig ein Wort zu sprechen.
    Die Felsenmänner, die mit mir gekommen waren, halfen ihren verletzten und teilweise bewusstlosen Freunden und luden sie auf die Schiffsummantelung, die einige Meter hinter uns, mit der Öffnung nach oben gelandet war. Ich versuchte auch mit an zu packen, doch Raphit drückte mich zur Seite. „Du hast genug für uns getan.“
    Als sich alle auf dem steinernen Schiff befanden, ließ Raphit die Kieselsteine wieder strömen und verwandelte die Straße in einen Fluss aus Gestein. Die Strömung trieb das Seesteinschiff voran und lenkte es durch die Marinebasis.
    Ich war erleichtert. Endlich war es vorbei. Mich darauf freuend, Eduardo und Josie wiederzusehen, lehnte ich mich gegen den Rand der Ummantelung und erspähte das geöffnete Eisentor in der Ferne.
    Raphit erklärte mir, das die Erdherzen der Felsenmenschen ihre Körper stets regenerierten, auch wenn dieser Vorgang einige Zeit für sich beanspruchte. Jedoch müsse ich mir keine Sorgen um sie machen, sagte er. „Bald wird alles wieder wie früher.“
    Die Männer jubelten, als das Schiff durch das Eisentor fuhr.
    Endlich sind sie frei, dachte ich. Und ich auch!
    Bei dem Gedanken musste ich grinsen.

    Doch was dann folgte, ließ mich erneut aus allen Wolken fallen.
    Raphit trat an die Spitze des Seesteinschiffes. „M-Marmia…?“, hauchte er.
    Vor uns, umringt von riesigen Findlingen kniete eine weiße Felsenfrau auf dem Boden, offenbar war es Raphits Verlobte. Sie gab das Bild von einer zerstörten Marmorstatue von sich. Sie stützte sich nur mit dem linken Arm auf den Boden, da ihr rechter abgefallen war. Aus ihrer Seite war ein ganzes Stück herausgerissen worden und schrecklicherweise war ihre rechte Gesichtshälfte vollkommen abgebröckelt.
    Raphit flossen Tränen über das steinerne Gesicht, als er zu ihr heruntersprang.
    „MARMIA!“



    Kapitel 44: Aber unsere Liebe nicht
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    Raphit stürmte hastig zu Marmia, kletterte über die Findlinge zu ihr und kniete sich vor sie hin. Behutsam legte er ihr seinen Arm unter ihren verbliebenen Letzten und zog ihren Oberkörper langsam an seine Brust.
    „W-Was ist passiert? Wer hat dich so zugerichtet?“, fragte er. Sie schluchzte und eine Träne lief über die eine Gesichtshälfte. Die andere war abgebröckelt und zu Staub zerfallen.
    „Mein Erdherz wurde beschädigt“, hauchte sie ihm mit letzter Kraft ins Ohr. „Mein Körper löst sich langsam auf.“

    „Kai!“, drang es plötzlich von unten an mein Ohr. Ich befand mich immer noch auf dem Seesteinschiff und erkannte zwei mir nur zu gut bekannte Gesichter aus der Dunkelheit der Nacht huschen.
    „Eduardo! Josie!“, rief ich erfreut. Vielleicht eine Spur zu erfreut für den Moment.
    Ich sprang über Bord, auf den staubigen Boden, und sogleich fiel mir Josie um den Hals.
    „Endlich! Ich hab dich so vermisst!“, sagte sie, ließ mich los und strahlte mir ins Gesicht. Sie trat beiseite um Eduardo Platz zu machen, der mir seine Hand auf die Schulter legte und mich dann lächelnd an seine Brust drückte. „Willkommen zurück, Stahlschädel!“, neckte er mich.
    Ich schaute sie glücklich und gleichzeitig dankbar an, doch dann glitt mein Blick auf Marmia und Raphit und mein Lächeln verzog sich augenblicklich.
    Josie folgte meinem Blick und hielt sich dann erschrocken die Hand vor den Mund.
    „Was ist denn mit Marmia geschehen?“, fragte sie. Doch statt einer Antwort zu geben, begann Eduardo ebenfalls über die Felsen zu ihr zu klettern. Wir folgten ihm.
    Sprachlos beobachten wir Marmias und Raphits scheinbar letzte Sekunden.

    „Die Berge rufen mich zu ihnen“, sprach die Felsenfrau leise. „Die Berge? Aber du kannst doch nicht… jetzt wo wir uns nach so langer Zeit wieder sehen“, schluchzte Raphit während im die Tränen über das Gesicht strömten und er Marmia fester an sich drückte. Er wollte sie nicht schon wieder verlieren. Sie machte sich so gut wie es ging von ihm los und blickte ihm mit dem einen Auge in die seinen. Raphit hielt inne und der Fluss an Tränen begann zu enden.
    Marmia legte ihm ihre Hand auf die Wange. „Nur mein Körper verlässt mich. Mein Geist und meine Seele werden immer bei dir sein“, sagte sie zärtlich. Dann fügte sie, zu uns blickend, hinzu: „Und euch werde ich auch immer begleiten.“
    Josie zuckte erschrocken zusammen, als sie Marmias Gesicht sah. Doch die Felsenfrau überspielte diese Reaktion und wandte sich wieder ihrem Verlobten zu.
    Sie drückte ihre Lippen auf seine und küsste ihn ein letztes Mal.
    Dann zerfiel sie in weißen Staub, der von einer Windböe in den funkelnden Sternenhimmel davongetragen wurde. „Vergiss mich nicht“, sprach ihre Stimme, obwohl sich ihr Körper schon aufgelöst hatte.

    Raphit stand auf und rieb sich die Tränen mit dem Handrücken aus dem Gesicht. Er wollte einen Schritt nach vorne machen, doch er strauchelte und brach zusammen. Wir eilten zu ihm und halfen ihm wieder auf die Beine. Er war träge und kraftlos – er konnte nicht mehr weiter. Eduardo legte Raphits Arm über seine Schulter und stützte ihn.
    Das Seesteinschiff fuhr an den Felsen, auf denen wir standen, vorbei und hielt kurz inne. Einer der Felsenmänner sprach zu uns: „Wir werden jetzt unsere Frauen suchen gehen und dann zum Dorf zurückkehren. Wenn ihr wollt, können wir Raphit mitnehmen.“
    „Nein“, sagte Eduardo. „Wir bringen ihn ins Dorf.“
    Der Felsenmann nickte und setzte das Schiff mit ein paar anderen seines Volkes wieder in Bewegung. Es floss auf dem Kieselstrom davon, in die tiefe Nacht.
    „Weshalb hast du das Angebot abgelehnt?“, fragte ich Eduardo.
    „Das bin ich Raphit schuldig“, meinte Eduardo und rutschte mit dem schweren Felsenmann auf dem Rücken, die Felsen runter. Ich blickte Josie fragend an, doch sie wusste ebenfalls keine Antwort und zuckte mit den Schultern.
    Langsam entfernten wir uns vom Schlachtfeld und ließen den Seestein hinter uns. Weit in der Ferne, über dem Marinehafen, machte sich schon die sanfte Morgenröte breit.
    „Mann, bin ich müde“, gähnte Josie und rieb sich die Augen. „Haben wir wirklich die ganze Nacht durchgemacht?“ Ich streckte ihr die Hand aus, um ihr auf einen Felsen zu helfen und stimmte ihr zu: „Ja, ich bin auch vollkommen erschöpft. Dieses Abenteuer war mit Abstand das bisher Anstrengendste.“ Josie nickte und zog sich an meine Hand hoch.
    „Aber glücklicherweise ist es nun zu Ende“, sagte sie erleichtert.
    „Nicht ganz“, sprach eine Stimme und mit einem Zischen erschien ein Mann mit silbergrauem Haar und einer Binde um den Hals, in der sein verletzter Arm lag.
    „Cornwall!“, zischte Eduardo verbittert.
    „Ich werde euch hier bestimmt nicht so einfach davon marschieren lassen. Ihr befindet euch immer noch in den Händen der Marine“, behauptete er und verschwand erneut, indem er „Rasur“ rief.
    Einen Lidschlag später tauchte er direkt vor Josie auf und rammte ihr zwei Finger seines unverletzten Armes in die Schulter. „Asteroiden Pistole!
    Meine Gefährtin ließ einen schmerzerfüllten Schrei von sich und drückte sich dann reflexartig die Hand auf die Wunde. „Josie!“, riefen Eduardo und ich wie aus einem Munde.
    Gerade als ich wütend auf den Agenten zustürmen wollte, hielt mich Eduardo warnend zurück. „Pass auf, Kai! Dieser Kerl ist gefährlich!“, sagte er zu mir.
    Doch ich ließ mich vor lauter Wut nicht beirren und bewegte mich mit meiner Eisenfaust rasch auf ihn zu. Der Agent machte einen Satz in die Luft und trat mit unglaublicher Kraft gegen meine herannahende Faust, so dass sie ihn eine Felsenwand umgelenkt wurde.
    „Dein Name ist Kai?“, fragte der Agent überrascht. Der Ausdruck in seinem Gesicht passte nicht zu ihm. Er kam wie ein gefasster, ja beinahe schon gelangweilter Mensch rüber, den man nur schwer überraschen konnte. Doch diese Frage passte im Moment überhaupt nicht in meine Verfassung.
    „RICHTIG! KAI SILVER!“, brüllte ich vor Wut und riss meine Hand aus der Felswand, aus der dabei ein großes Stück Gestein entfernt wurde. „Würdest du bitte meine Freunde in Ruhe lassen?!?“, schrie ich den plötzlich total fassungslosen Agenten an. Er starrte mit seinen ebenfalls silbernen Augen in mein Gesicht. Ich nutzte den Moment seiner Verblüffung – auch wenn ich nicht genau wusste, wo sie ihren Ursprung hatte – und stürmte erneut auf ihn zu. Dieses Mal traf ich ihn. Wehrlos, mitten ins Gesicht. Er wurde in einen Haufen Geröll davon geschleudert, wo beim Aufprall eine Staubwolke entstand.
    Ich wirbelte herum und sah nach Josie. „Geht es?“, fragte ich besorgt. Sie bejahte ächzend und stütze sich auf mich. Dann drehte ich mich mit Josie an meiner Seite wieder um, um zusehen ob der Agent schon wieder auf den Beinen stand.
    Die Staubwolke lichtete sich und offenbarte den knienden Agenten. Er starrte mir wütend entgegen, wobei ein Rinnsal Blut aus seinem linken Mundwinkel floss.
    „Geht!“, schrie er plötzlich. „Dieses Mal werde ich dich entkommen lassen, aber wenn wir uns erneut treffen, wirst du sterben, Kai!“
    Ich fragte mich, weshalb er nur mich angesprochen hatte. Doch ich beließ es dabei und drängte Josie und Eduardo mit Raphit auf der Schulter, weiter zu gehen. Wenn wir einem Konflikt aus dem Weg gehen konnten, dann sollten wir das auch tun. Zu mehr waren wir in unserer jetzigen Verfassung nicht im Stande.
    „Los, wir gehen!“, sagte ich zu meinen Freunden und schaute noch ein letztes Mal zu dem angriffslustigen Agenten zurück. Er sah aus wie ein Wolf, der in die Ecke getrieben worden war, aber trotzdem noch die Lefzen fletschte. Ich schüttelte den Kopf und ließ ihn hinter mir.
    Fürs erste jedenfalls…

    Minuten später kamen wir im Dorf der Felsenmenschen an.
    Das Seesteinschiff war mit den ganzen Felsenmännern und ihren gefundenen Frauen schon angekommen und auf dem großen Marktplatz im Zentrum der Siedlung hatte man unzählige Liegen und Betten aus Stein bereitgestellt, auf denen sich die Größtenteils schlafenden Verletzten erholten.
    Als wir den Platz betraten, wurde Raphit sofort auf eines der Betten gelegt, wo er sogleich einschlief. Auch Josie setzte sich und ließ sich von einer Ärztin untersuchen.
    „Ich kenne mich zwar nicht besonders gut mit dem menschlichen Körper aus, aber ich kenne ein paar Kräuter, die die Blutung stillen und die Wunde heilen sollten. Ich bin zuversichtlich“, erklärte die Ärztin, die normalerweise nur an Patienten ihres Volkes gewöhnt war.
    Die nächsten zwei Tage vergingen wie ihm Flug, da wir die meiste Zeit mit Schlafen, Essen und Ausruhen beschäftigt waren. Unterdessen boten uns ein Paar der erholten Felsenmänner an, eine Seesteinschiffsummantelung für unser Schiff, die Streaming Seagull, anzufertigen. Wir nahmen das großzügige Angebot dankend an, doch die Felsenmänner sagten, dass sie uns wenigstens das schuldig wären. Schließlich hätten wir Drei eine große Rolle in der Wiedervereinigung ihres Volkes gespielt. „Dafür, dass ihr Menschen seid, seid ihr wirklich toll!“, meinten sie.
    Doch man merkte, dass Marmias Tod ein großes Loch des Verlustes in die Gemeinschaft des Felsenvolkes gerissen hatte. Vor allem bei ihrem kleinen Bruder Sadel.
    Er konnte nicht begreifen, dass seine Schwester, die für ihn stets wie eine Mutter gewesen war, auf einmal nicht mehr da war. Raphit tröstete ihn, indem er ihm erklärte, dass Marmia lediglich körperlos geworden war. Sie würde für immer über sie, uns und die anderen Felsenmenschen wachen.
    Doch man sah dem schwarzen Felsenmann an, dass diese Vermutung auch nur auf Hoffnungen beruhte.
    Am Tag unserer Abreise hatte sich Josie schon so gut wie wieder erholt, auch wenn sie noch immer einen Verband um die Schulter tragen musste. Die Felsenmänner hatten die Schiffsummantelung fertiggestellt und waren bereit uns zum Schiff zu begleiten, um sie zu befestigen. Raphit würde ebenfalls mit helfen und sich am Schiff von uns verabschieden.
    Wir machten uns früh morgens auf dem Weg und verließen, von letzten Dankesrufen beschallt das Dorf. „Nach ein paar Tagen Erholung fühlt man sich doch gleich, wie neu geboren!“, sagte ich zu meinen beiden Freunden. „Ich freue mich schon wahnsinnig darauf, an Bord unseres Schiffes zu steigen und unsere Reise zu dritt fortzusetzen“, fügte ich hinzu und klopfte ihnen auf den Rücken.
    Auf einmal warfen sie sich einen entsetzten Blick entgegen, als hätten sich beide verschluckt.
    „Was ist denn los?“, fragte ich.
    „Nun, ja“, setzte Josie an und lenkte ihren Blick von Eduardo auf mich. „Es gibt da vielleicht ein kleines Detail, das wir vergessen haben zu erzählen. Apropos ‚zu dritt‘…“



    Kapitel 45: Das 1. Crewmitglied
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    „Ihr habt was?!?“, fragte ich entsetzt.
    Wir haben zwei Artisten aus dem ‚Cirque de la Mer‘ mit auf unser Schiff genommen“, erklärte Josie erneut. Ich schüttelte den Kopf. „A-aber ihr könnte doch nicht irgendwelche Wildfremden in unsere Crew einladen. Wir sind hier ja kein öffentlicher Verein!“, entgegnete ich.
    „Ach komm schon, Kai!“, meinte Josie. „Mit Nico hab ich mich schon richtig gut angefreundet und in die bewusstlose Schnecke hat sich Eduardo total verknallt.“
    „Was?!?“, funkte Eduardo dazwischen, während sich sein Gesicht puterrot färbte.
    Doch Josie ignorierte ihn und kam mir verführerisch, zugleich aber auch beängstigend näher. „Außerdem ist ein toller Navigator und besitzt Teufelskräfte, genauso wie du! Das wäre doch einmal eine Möglichkeit Gleichgesinnte kennenzulernen“, sagte sie.
    „Pff, Gleichgesinnte“, zischte ich spöttisch und stieß sie von mir. „Aber über die Navigator-Sache könnte man einmal sprechen.“ Ich tippte mir nachdenklich mit dem Zeigefinger auf die Unterlippe.
    „Jetzt lerne sie doch erst einmal kennen!“, bettelte Josie weiter.
    „Na gut“, gab ich schließlich resignierend auf. „Lasst uns erst mal zum Schiff gehen.“

    Nachdem wir den holprigen und abenteuerlichen Weg zum Schiff zurückgelegt hatten – was für die Felsenmänner überhaupt kein Problem darstellte, trotz der großen Schiffsummantelung auf ihren Schultern – wurde die Ummantelung am Schiff befestigt, was dank der geübten Hände der Felsenmänner ein Kinderspiel war.
    „Und ihr macht euch jetzt wieder weiter auf die Reise zu Grand Line, um die Gefangenen aus St. Marina zu befreien?“, fragte Raphit, als sie fertig waren.
    „Genau“, antwortete ich und reichte ihm die Hand zum Abschied. Er packte und schüttelte sie.
    „Dann wünsche ich euch dabei viel Glück!“ Wir bedankten uns lächelnd und umarmten uns schließlich noch freundschaftlich. Gerade als wir an Bord gehen wollten, hielt uns der Felsenmann noch einen Moment zurück. „Wartet, ich habe hier noch etwas für euch“, sagte er und kramte einen kleinen Zettel mit einer Nummer darauf hervor. „Seit wir die Marinebasis geplündert haben, verfügen wir nun auch über Teleschnecken! Und hier ist meine Nummer!“, erklärte er und überreichte mir den Streifen Papier. „Wenn etwas ist, ruft einfach an.“
    „Ich werde darauf zurückkommen“, erwiderte ich. Verbündete in einem Kampf gegen einen so großen Gegner, wie die Marine es war, waren immer gut.
    Wir stiegen auf unser Schiff und winkten zum Abschied. Wir setzten die Segel, verließen langsam die Bucht, in der wir das Schiff versteckt gehalten hatten und ließen Suton Island und die Felsenmenschen hinter uns.

    Plötzlich kam eine Person aus der Tür, die zu den Schlafzimmern führte, heraus gestolpert und landete auf den Holzdielen des Decks. „Wie? Das Schiff legt ab? Aber…“
    Der lediglich mit Boxershorts bekleidete Junge, mit verstrubelten kastanienbraunen Haaren schaute mit seinen jadegrünen Augen zu uns hoch. „Ach so, ihr seid ja da!“, bemerkte er lächelnd. Ich zog eine Augenbraue hoch. Josie schlug sich enttäuscht die flache Hand auf das Gesicht.
    „Kann man einen noch schlimmeren, ersten Eindruck hinterlassen?“, seufzte sie.
    „Zieh dir erst mal etwas an, Zirkusclown“, meine Eduardo zu Nico.
    Doch Nico ignorierte den Degenkämpfer, stand auf und kam auf mich zu. „Du musst Kai sein, wenn ich mich nicht irre! Ich hab schon so viel über dich gehört. Ich bin Nico“, sagte er, wischte sich seine Hand an seiner nackten Brust ab und hielt sie mir entgegen. Zögernd nahm ich sie entgegen und schüttelte sie. „Schön dich kennen zu lernen…“, entgegnete ich und musterte ihn von Kopf bis Fuß. „Hast du dich gut eingelebt?“, fragte ich zaghaft.
    „Ja, das hab ich“, antwortete er grinsend. „Ich habe den Raum mit den unzähligen Seekarten, Eternal Ports und Teleschnecken gefunden und dabei schon den neuen Kurs festgelegt! Seit ihr bereit, den Calm Belt zu überqueren?“, fragte er begeistert. Ich blickte genervt rüber zu Josie und Eduardo.
    „Äh, Moment mal“, setzte ich lachend an. „Denkst du, du kannst hier einfach aufkreuzen und unseren Kurs bestimmen? Du weißt doch gar nicht worum es bei uns geht!“
    „Doch weiß ich“, antwortete Nico prompt. „Ihr wollt nach St. Marina reisen um deine Freundin Lucia und Eduardos Mutter zu retten. Josie hat mir alles erzählt.“
    „Ach so“, erwiderte ich entrüstet. „Das hättet ihr mir auch früher sagen können“, zischte ich zu den anderen beiden rüber.
    „Nun, gut. Wir können einen guten Navigator gebrauchen und wenn du unbedingt bei uns mitmachen willst, bist du dabei“, sagte ich zu ihm freundlich.
    „Wirklich? Super!“, lachte er, packte erneut meine Hand und schüttelte sie vor lauter Freude kräftig durch. „Ja, ist jetzt gut“, meinte ich und zog ihm meine Hand weg. Dann waren wir ab jetzt eben zu viert unterwegs. Ich kannte unseren neuen Navigator zwar noch nicht sehr gut, doch er würde mir bei meinem Ziel sicherlich ein großes Stück weiterhelfen.
    „Und was ist mit Lilly?“, fragte Eduardo.

    Er führte mich ins Schlafzimmer des Schiffes und zeigte mir die bewusstlose Tigerlilly. Ihr langes, schwarzes Haar wahr in Strähnen auf dem ganzen Kopfkissen verteil und klebte zum Teil an ihrer verschwitzten Stirn.
    „Sie besitzt auch Teufelskräfte?“, fragte ich. Eduardo bejahte.
    „Und ich glaube genau deshalb wurde sie von Cornwall auch angeschossen.“
    Ich nickte zur Bestätigung meines Verständnisses. Sie war wie Lucia eine Besitzerin von Teufelskräften, die von der Marine angegriffen worden war. Glücklicherweise war es bei ihr nicht so fatal ausgegangen. Besorgt erkundigte ich mich nach ihrem Wohlbefinden.
    „Sie hatte in den letzten Tagen weiterhin Fieber. Aber es scheint ihr ein Bisschen besser zu gehen“, erklärte Nico ebenfalls besorgt. „Was sollen die beiden toten Ratten da?“, fragte ich verblüfft, als ich sie an einem Bein des Betts liegend entdeckte.
    „Hier gibt es Ratten?!?“, kreischte Josie und sprang auf eines der Betten. Nico zog die beiden leblosen Körper am Schwanz in die Höhe und beäugte sie. „Seltsam“, murmelte er. „Sie haben keinerlei Verletzungen. Verhungert sehen sie auch nicht aus.“
    „Als hätte man ihnen die Lebenskraft ausgesaugt…“, bemerkte Eduardo leise.
    Wir starrten die toten Tiere noch ein paar Sekunden verwundert an, uns fragend, wer wohl für ihren Tod gesorgt hatte, bis ich das Schweigen durchbrach: „Jedenfalls sollten wir schnellstens einen Arzt für sie auftreiben!“ Die anderen stimmten mir zu.
    „Das bringt mich geradewegs zu unserem ersten geplanten Ziel auf der Grand Line“, sagte Nico und führte und über die Treppe auf das obere Deck, wo die Küche und der Aufenthaltsraum lagen. Im Kamin prasselte ein kleines Feuer und auf dem großen Esstisch hatte man eine Seekarte ausbreitet.
    „Im Moment befinden wir uns etwa hier“, erläuterte der Navigator und deutete dabei mit dem Finger auf einen relativ großen, braunen Fleck, der mit „Suton Island“ beschriftet war. Dann führte er seinen Finger in Richtung Norden, über den Calm Belt, zu einer überschaubaren, kleinen Insel namens „Eriga“.
    Nico erklärte uns, dass es auf das es auf dieser Insel einige fähige Ärzte geben solle, die Tigerlilly bestimmt weiterhelfen könnten.
    „Vielleicht ist ja auch einer für unsere Crew dabei“, hoffte Josie und rieb sich die verbundene Schulter. Sie schmerzte noch ein wenig.
    „Gut, dann steht es also fest!“, sagte ich entschlossen und hielt meinen ausgestreckten Arm über die Seekarte. Während ich den anderen Dreien in die Augen blickte, hielten sie ihre Hände über meine.
    „Auf zur Grand Line!“, riefen wir zusammen im Chor und ließen unsere Hände in die Höhe schnellen.



    Kapitel 46: Die Allmorgendliche
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    Das dampfend heiße Wasser prasselte aus der Duschbrause auf meinen nackten Körper. Es war meine erste Dusche nach langer Zeit. Während der Ereignisse auf Suton-Island hatte sich eine hartnäckige Staub- und Dreckschicht auf meine Haut gelegt. Nachdem wir wieder auf dem Schiff angekommen waren und ich Bekanntschaft mit Nico und mehr oder weniger auch mit Tigerlilly gemacht hatte, hatte mich Josie sofort ins Badezimmer gezerrt, da sie meinen ungepflegten Anblick nicht mehr ertragen konnte.
    Duschen waren gut. Danach fühlte ich mich immer wie neu geboren. Außerdem konnte man dabei für ein paar Minuten komplett abschalten und über die verschiedensten Dinge grübeln, während man seinen Körper rein wusch. Im Moment dachte ich über diesen CP-S Agenten nach. Eduardo hatte mir erklärt, dass er Cornwall hieß und für Tigerlillys jetzigen Zustand verantwortlich war. Anscheinend war er Teil einer bestimmten Abteilung der Marine, die insbesondere für das „einsammeln“ von Teufelskraftbenutzern zuständig war. Schließlich hatte Tigerlilly nichts Kriminelles verbrochen, hatte Nico berichtet. Ihn betraf dieses Thema besonders.
    Denn es hätte genauso ihn treffen können, wenn Cornwall bei seinem Teil der Zirkusvorstellung aufgetaucht wäre. Er vermutete, dass es daran lag, dass Tigerlilly einfach eine Spur berühmter und bekannter war als er selbst. So hatten sich schneller Gerüchte über ihre Feuerwerkskraft entwickeln können, von denen die Marine offenbar Wind bekommen hatte.
    Mich widerte der Gedanke an diese „Sammler“ an. Erst Xavier, der selbst Teufelskräfte besessen hatte, was seine Absichten noch um einiges abscheulicher machte und nun dieser Cornwall. Wie viele von ihnen würden mir noch begegnen, bis ich endlich wieder zu Lucia finden würde?
    Kopfschüttelnd drehte ich das Wasser ab, stieg aus der Dusche und schnappte mir ein Handtuch, das ich mir um die Hüfte wickelte. Das Badezimmer war – wie der Rest des Schiffes – nach Josies Geschmack ziemlich luxuriös und geschmackvoll ausgestattet. Es gab eine große Wanne, eine Dusche und sogar eine richtige Toilette, was ziemlich untypisch für ein Schiff war. Wände und Boden waren mit weißem Mosaik überzogen und vor einem prunkvollen, großen Spiegel stand ein kleines Tischchen mit einer Schüssel Wasser und etlichen Badezimmerutensilien darauf. Daneben stand noch eine gläserne Vitrine, vollgestopft mit Parfums und Haarpflegeprodukten, die beinahe allesamt Josie gehörten. Vor den Spiegel tretend nahm ich mir noch ein kleineres Handtuch und trocknete mir damit Haare ab. Ich wischte mir ein Guckloch in den Überzug von kondensiertem Dampf und betrachtete mein Spiegelbild.
    Erschreckenderweise hatte ich eine ziemliche Ähnlichkeit mit Cornwall. Ich hatte ihn nur für wenige Minuten gesehen, doch jetzt fiel mir auf, was mich so an ihm überrascht hatte. Seine Haare hatten den exakt selben, silbergrauen Farbton wie meine eigenen. Selbst seine Augenfarbe war stimmte mit meiner überein. Normalerweise erinnerte ich mich nie an so belanglose Eigenschaften, wie die Augenfarben von Menschen. Doch seine hatten mich an etwas erinnert. Zum einen natürlich an meine eigenen, zum anderen jedoch auch an meinen Vater.
    Ich hatte meine silbergrauen Haare und Augen von meinem Vater geerbt. Seine Familie wurde stets mit diesen Genen geboren.
    Ich schüttelte erneut den Kopf.
    Nein, das konnte nicht sein. Cornwall konnte nicht mit mir verwandt sein! Niemals. Ich war noch nie jemals einem Verwandten von meinem Vater begegnet. Seine Eltern waren früh gestorben und Brüder oder Schwestern hatte er keine. Mir war nur meine Familie mütterlicherseits bekannt, die von Pineapple Hills stammte, sich momentan komplett in der Gewalt der Marine befand und die es neben Lucia zu befreien galt. Die Familie meines Vaters hatte für mich niemals existiert.
    Die Gemeinsamkeiten zwischen mir und Cornwall waren zufällig – mehr konnten sie einfach nicht sein. Ich trocknete mich vollständig ab, zog mir frische Kleidung an und verließ das Badezimmer.
    Einen Blick auf die schlafende Tigerlilly werfend, durchquerte ich das Schlafzimmer und erklomm die Treppe, die hinauf zum Aufenthaltsraum mit der integrierten Küche lag und sich vermutlich auch die anderen befanden.

    „Kai, mach mir was zu essen“, befahl Josie, als sie mich erkannte. Sie neben Nico am Tisch und bürstete mit einer Hand ihr langes, blondes Haar. Ihr anderer Arm hing noch in einer Schlinge, die sie aufgrund von Cornwalls Angriff tragen musste. Der frischgebackene Navigator studierte eine Seekarte, die er auf der Tischoberfläche ausgebreitet hatte. „Du kannst du kochen, oder? Ich hab Hunger!“, stöhnte sie.
    „Wo ist Eduardo?“, fragte ich, wobei ich Josies befehlshaberischen Ton überspielte, ging zur Küche und kramte mir die Zutaten für Pfannkuchen zusammen. Mir knurrte ebenfalls der Magen, da ich schon seit Ewigkeiten nichts gescheites mehr zu mir genommen. In letzter Zeit waren meine Bedürfnisse regelrecht verwahrlost worden.
    „Ich glaube, er ist kurz raus gegangen“, antwortete Nico.
    „Wann kommen wir eigentlich in Eriga an?“, fragte Josie an Nico gewandt, ohne damit aufzuhören, mit der Bürste durch ihr Haar zu fahren. Er blickte auf die Uhr.
    „Jetzt ist es zehn Uhr morgens. So werden wir wohl morgen früh den Calm Belt überqueren und dann ist es nicht mehr weit bis Eriga“, erklärte der neue Navigator, der seinen Job ausgezeichnet machte.
    „Das dauert ja noch ewig“, seufzte Josie.
    Gerade, als ich mit dem Teig fertig war, kam Eduardo von draußen herein, mit einer Zeitung in der Hand. „Seht mal, was ich dieser Zeitungsmöve abgeluchst habe!“, meinte er begeistert und wedelte mit der Zeitung umher. „Eine Ausgabe der ‚Allmorgendlichen‘!“
    Nico und Josie schauten auf, während er sich zu ihnen setzte und die Zeitung aufschlug.
    „Die Schlagzeile des Tages lautet: Marinebasis auf Suton-Island gefallen!“, verkündete der Degenkämpfer. Er überflog den Artikel auf der ersten Seite, zu dem man ein Bild des Seebergs hinzugefügt hatte.
    „Und, was schreiben sie?“, erkundigte sich Josie. „Na, das Übliche“, sagte er, „die Felsenmenschen werden natürlich als ‚Dämonen der Berge‘ beschrieben, die ihre Wut gegenüber der unschuldigen Marine freigesetzt haben. Und wir werden als Piraten dargestellt, die sich mit den Dämonen verbündet haben! Jetzt gelten wir also als Kriminelle!“, lachte er und schlug die nächste Seite auf.
    Als er die nächste Schlagzeile durchlas, seufzte er und reichte sie Nico. Sie lautete: „Cirque de la Mer vollkommen abgebrannt! Zirkusdirektor tödlich verunglückt!“
    „Er ist also tot“, murmelte Nico bei Durchlesen des Berichts. Er wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Zum einen hatte er ihm so viel gegeben, ihn aber wie sein Eigentum behandelt. Vergessen würde er ihn bestimmt nicht, aber er wusste nicht ob er sich glücklich oder traurig fühlen sollte. „Ich frage mich, was aus Britney und Vladimir geworden ist“, sagte er zu den anderen.
    Josie tippte mit dem Finger auf ein Zeitungsbild. „Ist das nicht der Dompteur?“, fragte sie ihn.
    Nico beäugte erstaunt das Bild, auf dem der kahlköpfige, muskelbepackte und besonders hohle Ex-Zirkusartist abgebildet war. Er stand neben vier jungen Leuten, die Josie plötzlich wieder erkannte. „Die kenn ich ja auch! Sind das nicht diese Mathe-Freaks?“ Ich sah von der Pfanne, in der der Pfannkuchenteig brutzelte auf. „Die Geo-Piraten?“
    „Ja, hier steht’s“, sagte Eduardo und las die Überschrift des dazugehörigen Artikels laut vor: „Geo-Piratenbande rettet das Land der Dummheit vor dem Untergang!“
    „Stimmt“, murmelte Nico, „das ist Vladimirs Heimat. Anscheinend haben diese Piraten dort eine Schule eröffnet und der dummen Bevölkerung Mathematik beigebracht.“
    Ich erinnerte mich zurück an die Kapitänin der Piratenbande. Katheta war eine hasserfüllte, Ich-bezogene und sehr hochmütige Person gewesen. „Was für ein Sinneswandel!“
    „Das kannst du laut sagen!“, stimmte mir Josie zu. „Diese Parabelle hat sogar meinen Rat befolgt und wäscht sich nun regelmäßig die Haare – soweit ich das jedenfalls von diesem Foto beurteilen kann.“
    „Blätter mal nach hinten weiter, vielleicht sind ja neue Steckbriefe da!“, drängte der Navigator, riss die Zeitung an sich und zog einen kleinen Stapel Steckbriefe aus ihr hervor. Die ersten drei warf er davon, mit dem Kommentar „Kenn ich nicht“ untermalt, doch beim Vierten klappte ihm die Kinnlade runter. „Kai, das solltest du dir vielleicht mal ansehen…“
    Ich nahm die fertigen Pfannkuchen auf einem Teller mit zum Tisch und lugte über Nicos Schulter auf den Steckbrief in seinen Händen. Vor lauter Schreck ließ ich den Teller fallen.
    Kai Silver – 75 Millionen Berry
    „75 Millionen auf meinen Kopf…?“, hauchte ich entsetzt.

    „Das scheint die Standardsumme für Leute wie uns zu sein“, vermutete Nico und reichte mir einen anderen Steckbrief. Tigerlillys Steckbrief. Ihr Kopfgeld betrug ebenfalls 75 Millionen Berry. Unter beiden Steckbriefen war der Grund „Ungenehmigter Besitz von Teufelskräften“ aufgeführt.
    Josie schlug den Kopf auf die Tischplatte. „Wir sind tot“, wimmerte sie.
    „Aber sowas von!“, fügte Eduardo hinzu. „Danke, Kai!“, sagten sie beleidigt.
    „Ihr braucht euch gar nicht so aufzuführen, ihr habt auch Kopfgelder!“, sagte Nico.
    „WAAAAAS?“, riefen die beiden im Chor.
    Eduardo Van Guard – 20 Millionen Berry und Josephine Heartlines – 1 Millionen Berry stand auf den anderen beiden Steckbriefen geschrieben.
    Josie schnaubte eingeschnappt. „Ist mein Aussehen nur eine Million wert? Allein dieses Foto müsste sie normalerweise zehn Millionen kosten!“
    „Sei froh!“, fauchte Eduardo. „Ich bin jetzt ein gesuchter Krimineller! Auf diese eine Million ist doch kein Mensch aus!“
    „Jetzt kommt mal wieder runter“, sagte ich zu den beiden, während ich einen anderen Steckbrief betrachtete. „Hier ist noch ein weiteres Kopfgeld“, murmelte ich betrübt und ließ ihn auf den Tisch fallen.
    „Felsendämon“ Marmia – 50 Millionen Berry
    „Und das obwohl sie tot ist“, seufzte Josie.
    Das dachten wir zumindest.

    Suton Island, auf einer abgelegen Klippe in der Nähe des Felsenmenschendorfs

    Raphit rammte den Marmorblock, den er sorgfältig herausgearbeitet hatte und mit Linien und Mustern verziert hatte, in die Erde. Er kniete sich nieder und setzte seinen Zeigefinger auf die glatte Oberfläche des Grabsteins und begann damit, eine Botschaft einzugravieren.

    Für meine Geliebte Marmia:
    Auf das du für immer in Frieden Ruhen wirst,
    Dein Raphit.


    Als er fertig war, stand er auf und betrachtete sein Werk. Plötzlich bekam der marmorne Block einen Sprung und ein Riss tat sich auf, der das Wort „Ruhen“ durchkreuzte. Raphit runzelte bedrückt die Stirn. Das war kein gutes Zeichen. Mit einem Mal wurde die Klippe von einem Wind erfasst, sodass es Raphit eiskalt den Rücken hinunter lief. Eine Böe wirbelte etwas Staub auf. Raphit wich zurück.
    Er konnte seinen Augen erst nicht trauen, als er beobachtete, wie der wirbelnde Staub langsam die Silhouette einer Frau nachzeichnete. Sie schritt förmlich auf ihn zu. Es war Marmia.
    „Ich werde erst meine Ruhe finden, wenn ich Rache ausgeübt habe. An denen, die für unsere Trennung verantwortlich waren“, säuselte der Wind. Plötzlich tat sich eine weitere Böe auf und blies den Staub und Marmias Silhouette hinfort auf den Ozean.
    „Marmia“, hauchte der zurückgelassene Raphit.

    Korona, Josies Heimatsinsel, auf dem Anwesen von Baron Wilhelm Lines

    „Heartlines!“, zischte der Baron und zerknüllte den Steckbrief, auf dem das Bild und Kopfgeld seiner Tochter abgebildet war, während er seinen unergründlichen Hunger mit den köstlichsten Speisen der Welt zu stillen versuchte. Granatapfelsorbet, Mousse au Chocolat, Sahnetorte und unzählige andere Versuchungen hatten die Bediensteten des Palast für ihn kreiert. Ein normaler Mensch wäre beim Anblick des Buffets, das auf der Tafel vor ihm stand, ausgeflippt. Doch für ihn war das Ganze nur nebensächlich. Schließlich befand sich seine Tochter in der Gewalt von Kriminellen, die mit diesem Heuchler Vince Phoenix verbündet waren. „Warum zur Hölle nennt man sie ‚Heartlines‘? Dieser Name existiert nicht mehr!“
    Susie, die zierliche Küchenchefin, Konditormeisterin und Vorsteherin der Hausmädchen des Anwesens erschien plötzlich an der Seite des Barons, der aus lauter Frust immer mehr Leckereien in seinen Rachen führte.
    „Eure Erhabenheit, schmeckt ihnen das Frühstück? Wir haben uns heute besonders viel Mühe bei der Zubereitung gemacht! Das Mittagessen dürfte auch in wenigen Minuten fertig sein!“, berichtete sie lächelnd. Doch der massige Schlund neben ihr ignorierte ihre zuckersüße Stimme.
    „JAQUES!“, schrie er ungeduldig, wobei einige Sahne aus seinem Mund auf Susies Schürze landete.
    Höchstens eine Sekunde später erschien auch der Butler des Hauses neben dem Thron auf, dem Wilhelm saß. Sein stetiges Sofort-zu-Stelle-Sein war verwunderlich, aber für den Baron eine Selbstverständlichkeit.
    „Haben sie immer noch nicht meine Tochter aufgespürt?!?“, schrie er Jaques ins Gesicht. So laut, dass sich der vornehme Butler Spuckefäden und Speisebrocken aus dem Gesicht wischen musste.
    „Monsieur, ich muss sie enttäuschen. Tick, Tick, Tock. Non, ich habe sie bedauerlicherweise noch nicht gefunden“, log er. Nun tickte der Baron völlig aus.
    „Warum das? Du hast doch sonst alles in Sekundenschnelle erledigt!“
    „Oui, aber leider bin ich mir über den genauen Aufenthaltsort von Josephine nicht im Klaren“, berichtete er. „Dann sorg dafür, dass sich dieser Umstand ändert!“, schrie er lauthals weiter.
    „Ansonsten muss ich mir teuflische Unterstützung zur Hilfe holen!“

    Luxuria

    Auf einem Marineschiff in der Nähe von Suton Island

    „Die Steckbriefe von Kai Silver, Eduardo Van Guard, Josephine Heartlines und der Felsenfrau Marmia sind draußen, Sir“, meldete Lexie ihrem Vorgesetzten Cornwall. Er hatte dunklere Augenringe als sonst unter den Augen und sein gebrochener Arm war in einen Verband gehüllt.
    „Gute Arbeit, Seekadettin“, lobte er gähnend. „Für heute habe ich keine Arbeit mehr für sie. Legen sie sich hin, die Nacht war anstrengend. Und aufklärend.“
    Lexie salutierte, wollte gerade aus dem Kapitänszimmer verschwinden, blieb jedoch in der Tür stehen und wandte sich dem Agenten zu.
    „Sir Cornwall?“, fragte sie.
    „Was denn noch?“, erwiderte er mürrisch.
    „Ich möchte ihnen nur noch einmal meinen Danke aussprechen, dass sie mich mit auf die Grand Line nehmen“, erklärte sie und deutete eine Verbeugung an.
    „Kein Problem“, entgegnete er lässig. „ In so einem Drecksloch, wie es Suton Island nun ist, will keiner bleiben. Sie haben ihren Job besser gemacht als Wari, der nun vollkommen von seinem Job suspendiert wurde.“
    Ein Hauch von einem stolzen Lächeln trat auf sein Gesicht. Verzog sich aber, ehe es sich richtig ausbreiten hatte können.
    „Ach ja“, setzte Lexie plötzlich ein letztes Mal an, „es liegt eine Nachricht von Großadmiral Shiazu vor. Er will ihnen mitteilen, dass sie den Bowin Archipel ansteuern sollen, um dort den CP-S Agenten Cruizar Davidson bei einer strenggeheimen Operation zu unterstützen. Weitere Befehle werden ihnen vor Ort gegeben werden.“
    „Cruizar? Sie meinen ‚den Satan‘?“, erkundigte Cornwall sich. „Lange nichts mehr gehört von ihm. Ist auch gut so. Ich kann ihn nicht leiden. Er hinterlässt immer eine solche Sauerei. Aber was will er ausgerechnet im Bowin Archipel?“
    „Berichten zufolge soll eine Wanderinsel in diesem Territorium aufgetaucht sein. Nähere Informationen sind mir auch nicht bekannt.“
    „Und der Kurs?“
    „Der Bowin Archipel liegt in der Nähe von Eriga. Wir werden daran vorbeisegeln und dann direkt unser Ziel ansteuern.“
    Cornwall nickte und bedeutete ihr mit einer Handbewegung, dass sie nun gehen konnte. Lexie verschwand schließlich aus dem Zimmer. Der Agent seufzte und ließ sich auf sein Bett fallen. Was würde ihn nur dort erwarten? Schlimmer als die Ereignisse und Gegebenheiten auf Suton Island konnten sie jedenfalls nicht werden.

    „Und was ist jetzt mit meinem Frühstück, Kai?“

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  • Guten Tag!
    Ursprünglich wollte ich gestern Abend einen Kommentar schreiben, aber da ich in einen längeren Dialog verstrickt wurde, den ich zT selbst nicht beenden konnte - und wollte - gibt es erst heute etwas für den Autor, der Sammler.Dafür gibt es heute auch etwas ganz besonderes für dich. Ich schreibe hier nämlich das erste Mal einen Beitrag während der Zugfahrt, wodurch ich nun bald die letzte Schwachstelle ausgemerzt habe, die meine Aktivität schmälern würde. xD
    Jedenfalls will ich auch mal anders an die Sache herangehen, da du in deinem Newsletter eine recht euphorische Stimmung vermittelt hast.
    Wurdest du diesen Worten gerecht?
    Ist das Kapitel wirklich ein Garant für großes Erstaunen deiner Leser?
    Ist der Inhalt "feierlich", bzw. hast du dir damit einen Weg gelegt, wo die Beschreibung und die Atmosphäre wichtiger und anspruchsvoller werden, als je zuvor?

    Große Schlachten sind immerhin sehr schwer zu beschreiben und ich stehe dieser Herausforderung mit gemischten Gefühlen gegenüber. Ich finde es zB schwer - wie erwähnt - weil es etwas ist, was ich bei mir nur ein einziges Mal einbaute, während deine junge Geschichte schon recht früh auf dieses "Niveau", sprich, die Kunst einen Massenkampf stilvoll und übersichtlich zu schildern, eingehen wird.
    Ich finde das sehr gut, mutig und denke, dass dein leichter Schreibstil - hier ist es deine Art komplexe Dinge in doch leichte Wortwahl zu kleiden, was entsprechend den Lesefluss verschönert und nicht unnötig verkompliziert. Ist vielleicht nur mein Eindruck, aber du machst es nicht kompliziert, was sehr sehr erfrischend ist.
    Nun ein paar Worte zum aktuellen Kapitel, wo mir nur ein Angriff einfällt: Kometo-Kick!!
    Das ist so eine Stelle, die man gar nicht vergisst, da es genial ist, wie gelangweilt der Agent ist, während er einen Protagonisten aus dem Bild kickt - 100 Meter weit. :D Sehr stark, heftig und irgendwo auch unerwartet. Ich werde mich vertiefend dazu äußern, sobald die Schlacht in vollem Gange ist.
    Wenn ich mal einen Wettbewerb veranstalten würde, in welchem man verschiedene Kategorien einer FF bewerten und "speziell" vorstellen kann, dann dürfte dein Cornwell gute Chancen für den "Genialer Charakter Award" einordnen - also einer, der zwar gut/böse, aber trotzdem irgendwie sympatisch ist, wie Zongos Keru [Pirat], Peggis Valnet, Member of cp9' sein Nolni, Sheppards Kingen, Panda Lees Mike, mein Siyajan, usw.

    So, Zug out. ^^

    LG blink

    PS: Der Kommentar ist wahrscheinlich sehr kurz, weil der Bildschirm sehr viel schmaler ist als der meines 1st PC. ^^