Die Sammler (Le Roux) [FF-Version]

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Einsatz von Cookies
Beachten Sie zudem unsere Datenschutzerklärung: Pirateboard.net - Datenschutzerklärung

  • Die Sammler (Le Roux) [FF-Version]



    Herzlich Willkommen im Thread meiner ersten Fanfiction: Die Sammler!
    Meine Fanfiction hat nur wenig mit dem Grundgedanken von One Piece zu tun.
    Die "Welt" ist zwar dieselbe und es kommen auch ein paar altbekannte Dinge vor, wie zum Beispiel die PX, aber die Story ist vollkommen anders.
    Nebenbei bemerkt spielt die FF etwa 50 Jahre nach den aktuellen OP-Ereignissen.
    Das Genre würde ich eher als "Abenteuer" bezeichnen, aber es kommen auch (vor allem im späteren Verlauf) Elemente vor, die zum Beispiel typisch für ein Drama oder eine Parodie sind. An Humor fehlt es natürlich auch nicht!
    An der Stelle wünsche ich euch vielen Spaß mit meinen Texten, falls ich euch mit dieser Begrüßung überzeugen konnte. Falls nicht, dann wagt doch einfach einen Blick in den Prolog.

    Viele Grüße,
    Le Roux


    Erste Saga: Patrons (South Blue-Saga)

    Prolog: Ein Familientreffen

    Es war ein warmer Abend und man konnte die Grillen im hohen Sommergras zirpen hören. Sie schlenderte den mit Steinen gepflasterten Weg entlang und hatte vor ihren abendlichen Spaziergang durch den Garten zu beenden. Außerdem hatte man sie ins Anwesen gerufen, was normalerweise nichts Gutes verheißen konnte. Das Gelände rund um das große Gebäude mit seinen vielen Zimmern war mit etlichen Hecken, Büschen und Blumen in den unterschiedlichsten Farben und Formen verziert worden. In der Mitte des Gartens lag ein großer runder Brunnen, an dessen Rand sie früher viele Stunden gesessen hatte, um sich an heißen Septembertagen abzukühlen. Nun glich er einem schwarzer Spiegel in dem sich der Vollmond spielgelte. Sie ging an der von Azaleen umrahmten Wiese vorbei, auf der sie früher oft gespielt hatte, und merkte gar nicht wie schnell sie an der steinernen Treppe, die zu Terrasse führte, angekommen war.
    Als sie oben ankam, warf sie einen Blick auf den prächtigen Garten und auf den Wald dahinter, um sich dann der Tür und auf das was wohl dahinter auf sie warten würde zuzuwenden. Sie öffnete ohne zu Klopfen die von Fenstern umrahmte Pforte, trat ein und ließ ihren Blick durch den von Kerzen beleuchteten Raum schweifen, bis er sich mit dem des alten Mannes kreuzte, der am anderen Ende des Raumes in einem ebenso alten Sessel saß.
    Mit „Guten Abend, Jane“, begrüßte er sie freundlich. „Hallo, Vater“, erwiderte Jane etwas kühler, als sie es vorgehabt hatte. „Es ist ein schöner Abend, findest du nicht?“, meinte der Alte und blickte durch die Fensterfront in den Garten des Anwesens. „Ja, ich war gerade im Garten und habe die letzten Sonnenstrahlen genossen.“ „Wie früher, nicht wahr?“, meinte er. Für kurze Zeit schwiegen sie beide, teils aus Vertrautheit, teils aus Fremdheit, bis Jane das Gespräch schließlich fortführte: „Ich hab gar nicht bemerkt wie du gekommen bist, bis Maria mich hergerufen hat“, sagte Jane. „Ich war noch im Parlament um ein paar Dinge zu regeln. Es tut mir leid, dass ich zu spät gekommen bin. Wenn wir schon ein Mal einen so seltenen Besuch wie dich hier haben“, erklärte er. Sie kam nun ein paar Schritte näher und setzte sich ebenfalls auf einen der staubigen, roten Sessel. Maria, die Haushälterin des Anwesens, brachte dampfenden Tee und etwas leichtes Gebäck, setzte alles auf einen zierlichen Kaffeetisch und verschwand wieder so schnell wie sie gekommen war. Jane bediente sich gleich, auch wenn etwas zögerlich, und nippte an ihrer Tasse. „Was für Dinge? Haben sie etwa irgendetwas mit meinem Aufenthalt hier zu tun?“, fragte sie präzise. „Nun ja … indirekt“, grummelte er in sich hinein. Doch Jane wusste genau, was dieses "indirekt" bedeutete. Ihr Vater rückte seine Brille zurecht und erschrak als sie die Tasse auf den Tisch knallte, sodass etwas Tee auf das edle Holz schwappte. „Warum?", fragte sie entsetzt. "Ich habe gesagt, dass ich nichts mehr mit dieser Sache zu tun haben will! Fürs erste jedenfalls. Du weißt was damals passiert ist!“, fuhr sie ihn an. „Das ist mir durch aus klar. Aber du gehörst nun einmal zu unseren besten Leuten“, sagte er ruhig und blickte ihr vertrauensvoll in die Augen. „Ich gehörte!“, zischte sie, stand auf und stürmte Richtung Tür. „Warte!“, rief ihr Vater ihr nach. Sie hielt kurz inne. „Willst du, dass mit ihm dasselbe passiert wie mit dir?“, fuhr er fort. Erinnerungen, die sie normalerweise verdrängte, glitten in ihre Gedanken und lösten Gefühle aus, die sie nicht brauchen konnte. „Nein, natürlich nicht. Aber es wird ein weiteres Leben sinnlos zerstören“, erwiderte Jane und kämpfte dabei mit den Tränen. „Wenn wir ihn nicht holen, holen sie ihn, und du weißt was dann passiert!“ Er versuchte sie umzustimmen. Sie wischte sich mit dem Ärmel eine verirrte Träne aus dem Gesicht und wandte sich ihrem Vater zu. „Es ist also ein 'er'?“, fragte sie zögernd. Er bestätigte nickend. „Wie alt?“, fragte sie wieder. „15.“ „Was? So jung?“, fragte sie plötzlich erstaunt. „Ja, sehr bedauerlich. Außerdem scheint es sich um eine Logia zu handeln“, fügte er hinzu. Sie erstarrte. „W-Wie bitte? Eine Logia? Aber das ist...“, stotterte sie. Jane wartete kurz, sie brauchte etwas Zeit um darüber nachzudenken. "Woher weißt du über ihn?", fragte sie weiter. "Sagen wir, ich habe es so vorrausgesehen", meinte ihr Gegenüber. „Und wo finde ich ihn?“, fragte sie. „Ich habe die Unterlagen und Akten zu deinem Hotel geschickt. Bis du dich bei uns wieder eingerichtet hast, solltest du dort alles finden, was du brauchst“, sagte er. „Wie immer gut vorbereitet…“, murmelte sie etwas beeindruckt und machte sich auf den Weg, das Gebäude durch die Vordertür zu verlassen. „Wann wirst du wieder kommen?“, fragte er so still, als hätte es der Wind gesäuselt. „Bald“, hauchte sie ebenso leise, sodass nur er es verstehen konnte. Sie trat aus dem Zimmer und ließ das Anwesen hinter sich, bereit für ihr nächstes Abenteuer.


    Pineapple Hills - Arc

    Kapitel 1: Dawn

    „Kai! Es ist morgen, steh auf!“ Ich schlug die Augen auf und stützte mich auf die Ellbogen. Meine Mutter stieg gerade die alte, hölzerne Treppe hinab, die bei jedem Schritt, den man auf ihren Stufen tat, ein knacksendes Geräusch von sich gab. Die Augen reibend, bemerkte ich den schmerzenden Muskelkater, der meinen Gliedmaßen saß und jede noch so kleine Bewegung zu einer kleinen Tortur wandelte. Er bewies mir, dass ich es gestern beim Training wieder einmal etwas übertrieben hatte. Mein Trainer hatte es mir vorausgesagt, aber ich hatte nicht auf ihn gehört. Ich stand auf und schlug die Vorhänge beiseite, um durch das kleine Fenster meines Dachbodenzimmers zu linsen. Das Haus, in dem ich lebte, war nicht besonders groß, doch es reichte gerade für mich und meine Mutter aus. Beklagen konnte ich mich nicht. Wir führten ein einfaches, unscheinbares Leben, auf einer noch einfacheren und unscheinbaren Insel, mitten im South Blue. Unser Brot verdienten wir, indem meine Mutter in der örtlichen Bar aushalf und ich selbst arbeitete im Restaurant meines Onkels, Peider. Nach ihm konnte ich ausgezeichnet kochen, doch das meiste hatte ich von ihm gelernt – er war für mich immer eine Art Ersatzvater gewesen, nachdem mein Vater vor acht Jahren zu einer Mission aufgebrochen war, um niemals mehr zurück zu kommen. Er war Marinekapitän gewesen, die Leute im Dorf schätzten ihn sehr, dem Bürgermeister nach war er „die Repräsentation“ unserer Insel. Ich hielt von all dem nichts.
    Als ich mich angezogen hatte, schlurfte ich immer noch müde hinüber zum Spiegel.
    Vor ihm stand eine kleine Anrichte, mit einer Schüssel eiskaltem Wasser darauf, von Zahnbürste, Seife und anderen Badezimmerutensilien umrahmt. Ich betrachtete mein Gesicht im Spiegelbild und erschrak beinahe. Morgens sah ich immer grässlich aus und gut zehn Jahre älter, als ich überhaupt war. Ich schnappte mir eine Bürste und streifte damit durch mein kurzes, silbergraues Haar. Es hatte den exakt selben Farbton wie die Regenbogenhaut meiner Augen. Auch wenn diese so überhaupt nicht einem Regenbogen glich. Schon graues Haar in der Jugend zu haben, war eines der Merkmale meiner Familie. Meine Mutter hatte zwar braunes Haar, doch mein Vater und dessen Ahnen waren schon von Geburt an mit dieser Haarfarbe gekennzeichnet. Vermutlich verdankten wir auch deswegen unseren Nachnamen: Silver. Ich fand es nicht schlimm, meiner Meinung passte die Farbe zu meiner gebräunten Haut, die ich mir von der vielen Zeit draußen in der Sonne verdient hatte. Hier ihm South Blue, auf einer Sommerinsel, brannte die Sonne allgegenwärtig auf unsere Köpfe. Außer in den sternenklaren Nächten, natürlich.
    Nachdem ich mir mein Gesicht erfrischt und die Zähne geputzt hatte, ging ich runter in die Küche.
    Es roch nach Frühstück. Meine Mutter Armania war eine fleißige Köchin, das lag wohl im Blut ihrer Familie. Ständig kochte sie übermäßig viel und verschenkte die Reste an die Nachbarn. Manchmal kochte sie sogar nur, um die zubereitete Mahlzeit dann zu verschenken. Ich würde diese Frau nie verstehen. Aber sie war eine gute Seele. Eine vielleicht zu gute.
    Ich wünschte ihr einen guten Morgen und schnappte mir im Stehen einen braungebrannten Toast, der mit selbstgemachter Marmelade bestrichen war. Ich verbrannte mir die Zunge daran, weil ich ihn viel zu schnell in den Mund genommen hatte und hechelte.
    „Guten Morgen, Schatz“, kicherte sie und nippte an einer dampfenden Tasse Kaffee.
    „Hast du es eilig? Peider will dich doch erst um zehn Uhr in der Küche sehen.“
    Auf die Küchenuhr schauend, bemerkte ich, dass es acht Uhr war. Perfekt.
    „Ich will davor noch kurz im Dojo vorbeischauen, wenn es dir nichts aus macht“, sagte ich ihr und nahm einen kräftigen Zug von meiner Tasse.
    „Nein, ist gut. Du bist nur so stürmisch!“, erwiderte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie wandte sich wieder der Zeitung zu, die vor ihr aufgeschlagen auf dem Tisch lag und gut ein Drittel der Tischoberfläche für sich beanspruchte. Es waren die DSBN – die Daily South Blue News.
    Plötzlich runzelte sie die Stirn und setzte ein besorgtes Gesicht auf.
    „Auf den Banana-Islands wurden schon wieder zwei Jugendliche entführt. Schon das zweite Mal diesen Monat“, verkündete sie. Die Banana-Islands waren eine nahegelegene Inselgruppe.
    In dieser Ecke des South Blues wurden komischerweise alle Inseln nach Früchten benannt. Vermutlich lag es an der tropischen Vegetation und den eigenartig geformten Bergen, die auf ihnen thronten. Unsere Insel hieß „Pineapple Hills“.
    „Seltsam“, murmelte ich, obwohl mich die Tatsache, dass irgendwo Jugendliche entführt wurden, nicht im Geringsten interessierte. Für mich zählte im Moment Wichtigeres.
    „Ich habe dir ein Lunchpaket gemacht, es ist in deiner Trainingstasche “, sagte Armania glücklich.
    Dankend drückte ich ihr ein Küsschen auf die Wange. „Also, ich muss dann“, verabschiedete ich mich, schnappte meine Tasche mit den Trainingssachen und schluckte den letzten Rest meines Frühstücks herunter. „Bis heute Mittag! Pass auf dich auf!“ rief sie mir nach. Ich winkte und schloss die Tür hinter mir.
    Während ich unseren prächtigen, kleinen Garten durchquerte, überlegte ich.
    Ich war nicht so hilflos, wie sie dachte. Nicht annähernd. Schließlich hatte ich im Alter von zehn Jahren von einer Teufelsfrucht gegessen. Jetzt, fast sechs Jahre später, hatte ich sie beinahe perfekt im Griff. Dachte ich jedenfalls zu diesem Zeitpunkt.
    Gefunden hatte ich sie, als ich einen der heißen Sommertage, die typisch für unsere Gegend waren, mit meiner besten Freundin Lucia verbracht hatte. Ich kannte sie schon seit dem Kleinkindalter und nun zählte sie, neben meiner Familie, zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben. Als wir im Schatten des Waldes Schutz vor der Sonne gesucht hatten, hatten wir dabei ein altes Lagerhaus entdeckt. Es war durchwuchert und weitgehend zerstört - der perfekte Spielplatz für zwei zehnjährige Rotzlöffel wie wir es gewesen waren. Als wir durch die Lagerräume streiften, stießen wir auf einen abgegrenzten Raum, der mit einer dicken Eisentür verschlossen war. Da das Schloss, wie der Rest des Gebäudes, eingerostet war konnten wir den Raum betreten. Darin fanden wir jede Menge Bücher, Akten, Ordner – unwichtig für Kinder – und auf einem Tisch eine Kiste mit zwei ungewöhnlichen Früchten darin.
    Die eine war golden, genauso wie Lucias blondes Haar und die andere silbern glänzend, so wie meins. Wir waren schon den ganzen Tag unterwegs und hatten Hunger und so nahm jeder eine Frucht – sie die Goldene und ich die Silberne - und biss hinein. Doch es waren wirklich ekelhafte Früchte gewesen, sodass wir den Rest liegen ließen und beschlossen daheim etwas Vernünftiges zu essen. Doch ehe wir uns versahen, besaßen wir Kräfte die wir zuvor noch nie verspürt hatten. Wir hielten das alles für ein Spiel und versprachen, dass es ein Geheimnis zwischen uns beiden bleiben sollte. So war es auch bis jetzt auch immer gewesen. Nicht einmal meine Mutter oder mein Onkel hatten eine Ahnung davon. Wir trainierten heimlich im Wald oder in einem nahegelegenen Steinbruch unsere Kräfte, sodass es niemand anderes erfahren konnte. Und genau deshalb war ich jetzt auch nicht auf dem Weg zum Dojo – dort hatte ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr vorbeigeschaut – mein Weg führte mich stattdessen zum abgelegenen Steinbruch auf der anderen Seite der Insel, wo Lucia vermutlich schon auf mich wartete.


    Kapitel 2: Fähigkeiten


    Schon aus der Ferne erkannte ich sie, als ich durch den Ananaswald stapfte, sie saß auf einem staubigen Felsbrocken und schaute den Wolken hinterher. Weil sie so sehr in ihre Tagträume versunken war, bemerkte sie mich erst als ich nur noch wenige Meter von ihr entfernt war. „Hey, Kai! Hast du gut geschlafen?“, begrüßte sie mich und grinste mich an. „Hi Lucia! Ja, so in der Art … Können wir anfangen? Bist du bereit?“, erwiderte ich. Sie sprang vom Stein herunter und dort wo sie gelandet war entstand eine kleine Staubwolke. „Jederzeit!“, sagte sie so entschlossen, wie ich es von ihr kannte. Sie nahm ihren Platz etwa 20 Meter weit von mir entfernt ein. Sie stürmte auf mich los. Ich atmete tief ein und machte mich auf das gefasst was jetzt kommen würde. Bevor sie mich treffen konnte, verhärtete ich meinen Arm und hielt ihn zum Schutz vor mich. Sie prallte gegen ihn, hielt sich jedoch an ihm fest und dort wo sie mich mit ihren Händen berührte rostete das Metall. Ich schlug sie mit dem anderen Arm weg, der dabei auch so hart wie Stahl wurde. Sie flog ein paar Meter in Richtung Wald, rollte sich jedoch rechtzeitig ab, was ihr wegen dem steinigen Boden einige Schürfwunden bescherte. Doch so schnell wie die Verletzungen gekommen waren, so schnell verschwanden sie auch wieder, zurück blieben nur Staub und etwas Blut. Sie grinste. Nun hastete sie zum nächst gelegenen Baum und drückte eine Hand gegen den Stamm. Sekundenbruchteile später riss der Boden auf und etwas sprang heraus, meinem Bein entgegen. Es war eine Wurzel die sich nun teilte und sich aus den verschiedensten Richtungen um meinen Körper wickelte. Die Wurzeln zogen sich enger, ich bekam fast keine Luft mehr, doch ich ließ Klingen überall aus meinem Körper treten und die Wurzeln waren Geschichte. Der Rost war inzwischen von meinem rechten Arm abgebröckelt und es war neues, glattes Metall entstanden und schon bald würde wieder Haut darüber wachsen. Ich strich darüber. Es war jedes Mal wie ein Wunder wenn sich mein Körper wie von allein regenerierte.

    So weit wie ich es bis jetzt ausgetestet hatte, konnte ich meinen Körper bis zu einem bestimmten Anteil zu Metall erstarren lassen, welches auch immer wieder nach „wachsen“ und seine ursprüngliche Form wieder annehmen würde. Die Form des Metalls konnte ich mithilfe meiner Gedanken verändern, zum Bespiel zu Klingen. Das war vor allem beim Kochen nützlich, wenn gerade kein Messer in der Nähe war. Außerdem hatte ich jegliche Kontrolle über Metalle in meiner Nähe, ich konnte es bewegen und, wie das in meinem Körper, in seiner Form verändern. Jedoch kostete der Einsatz dieser Kraft entsprechend viel Energie, für üblich beschränkte ich mich bei Kämpfen auf das Metall in meinem Körper.

    Lucias Fähigkeiten waren ganz anders. Sie konnte Dinge die sie berührte wachsen oder verkümmern lassen. Wenn sie zum Beispiel eine Pflanze berührte hatte sie uneingeschränkten Einfluss auf ihr Wachstum, von Blättern bis zu den Wurzeln konnte sie überall Zellen wachsen lassen. Das funktionierte auch an ihrem eigenen Körper wodurch sie sich immer wieder selbst heilen konnte. Leider funktionierte diese Fähigkeit nur bei Dingen, die auch wirklich lebten. Ebenso wie sie Dinge wachsen lassen konnte, konnte sie Dinge auch verkümmern lassen, wie etwa Lebewesen Schmerz und Wunden zufügen, Stein zu Staub zerfallen lassen oder Metall rosten lassen.

    Nach einer Stunde Training setzten ich mich auf einen Stein und machte mich an mein zweites Frühstück, während Lucia zu einem Busch schlenderte und mal eben eine Ananas wachsen ließ, die sie dann auch genüsslich verzehrte. Doch plötzlich blickte sie auf. „Schau mal da drüben“, sagte sie zum mir schmatzend. Ich folgte ihrem Blick und erkannte eine schwarze Rauchsäule, die ihren Ursprung anscheinend im Dorf hatte. „Ich dachte sie wollten erst heute Abend mit dem Grillfest beginnen. Anscheinend haben sie schon angefangen“, sagte sie. Jedes zweite Wochenende im Sommer fand in unserem Dorf, Pineapple-Hills, ein Grillfest statt, solche Rauchsäulen waren für uns deshalb nichts Neues. „Dann dürfen wir nicht fehlen!“, fügte ich hinzu. Sie stimmte mir zu und wir nahmen unsere Sachen und machten uns auf den Weg zum Dorf. Doch als wir um die Ecke kamen und aus dem Wald traten, erstarrten wir beide. Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen und ich ließ meine Tasche fallen. Ein Marineschiff lag in der Bucht, doch das weitaus schrecklichere Ereignis war die Tatsache, dass unsere Heimat, Pineapple Hills, direkt vor unseren Augen, lichterloh brannte.


    Kapitel 3: Feuer


    Eine ganze Weile standen wir nur da, gepackt von dem schrecklichen Bild, das sich vor uns abspielte. Ich ließ meinen Blick über das ganze Dorf schweifen – Häuser, Bäume, Läden, Bauernhöfe – alles war in das lodernde Rot des Feuers gehüllt, darüber eine pechschwarze Wolke, die wie ein Schatten über dem Dorf hing. Als ich erkannte, dass das Haus in dem ich wohnte ebenfalls brannte, verspürte ich Wut und Trauer zugleich. Lucia sackte in die Knie zusammen, ihr müsste es genauso gehen wie mir. Ich hatte gar nicht bemerkt wie sich meine Beine langsam Richtung Dorf bewegten. War meine Mutter vielleicht noch im Haus? Und was war mit den anderen Leuten passiert? Waren sie womöglich tot? Ich musste wissen was dort unten geschehen war. Ich rannte nun. „Warte!“, rief Lucia unter ihren Tränen. Ich stoppte und drehte mich zu ihr. „Was?“, rief ich ihr gereizt zurück. „Wenn…Wenn du dort hinunter gehst…dann töten sie dich vielleicht auch!“ Auch? War sie jetzt schon davon überzeugt, dass die anderen tot waren? „Wen meinst du mit ‚sie‘?“, fragte ich sie. „Das Schiff der Marine…ich bin mir sicher sie stecken dahinter. Was wenn sie Kampfmaschinen dabei haben? Gegen solche Gegner haben wie keine Chance!“, erwiderte sie. Das Schiff hatte ich ganz vergessen. Ich schaute nach ob es noch da war. Sie hatte recht, es war ganz sicher eins der Marine. Über die Kampfmaschinen hatte ich einmal etwas in der Zeitung gelesen. Sie waren Erfindungen der Weltregierung und wurden Pazifista genannt. Nach dem Untergang der Marine vor 40 Jahren durch den Piratenkönig, hatten sie der Weltregierung geholfen die Marine wieder aufzubauen und das Gleichgewicht der Welt wieder herzustellen. Aber warum sollte die Marine ein Dorf abbrennen? „Du hast recht. Aber wir müssen doch etwas tun! Falls es dort unten noch Überlebende gibt müssen wir ihnen helfen!“, sagte ich ihr nach einer längeren Gedenkpause. Sie schniefte. „Stimmt. Aber wir sollten vorsichtig sein.“ Sie stand auf. „Falls wir Leute der Marine treffen, sind wir gezwungen zu flüchten. Tut mir Leid das ich so schnell die Hoffnung verloren habe“, entschuldigte sie sich. „Schon gut“, meinte ich und wir liefen los.

    Es war ungewöhnlich still im Dorf, man hörte nur das Knistern des brennenden Holzes und das Rauschen des Feuers. Wir hatten schon fast jedes Haus durchsucht, doch wir fanden nichts. Das Dorf war so ziemlich ausgestorben. Ich trat aus dem Haus das ich durchsucht hatte und sah Lucia die ebenfalls aus einem Haus von gegenüber stolperte. Das Feuer machte uns nichts aus, aber die Wunden brauchten eine Zeit bis sie verheilt waren. „Hast was gefunden?“, rief ich ihr zu. „Nein, überhaupt nichts. Und du?“-„Auch nichts.“ Wir trafen uns in der Mitte der Straße. Wir standen nun fast am Strand, das Marineschiff vor uns. „Was meinst du, sollen wir mal einen Blick darauf werfen?“, fragte ich und deutete zum Schiff. „Sag mal spinnst du? Was denkst du dir eigentlich die ganze Z-“, ein dumpfer Aufschlag hinter uns unterbrach sie. Wir drehten uns erschrocken um. Vor uns stand ein riesiger bärenähnlicher Mann mit mächtiger Statur. Er war von irgendwo hergekommen und hatte anscheinend beim Landen dieses Geräusch verursacht. „UNBEKANNTE OBJEKTE“, nannte er uns mit metallischer Stimme. Ein lauter Schrei ertönte hinter uns. Wie wandten uns um und erkannten einen ungewöhnlichen Raben, so groß wie ein Adler. Er schrie wieder und steuerte auf den Boden zu. Kurz bevor er auf dem Boden ankam, explodierte er und ein junger Mann mit kurzen braunen Haaren, der nur eine knielange Hose trug, stand plötzlich dort wo der Rabe eigentlich sein sollte. „Aber, aber, PX-10943. Sie gehören doch vielleicht zu den Leuten die wir suchen“, sagte der Mann und stürzte sich auf uns.

    Wir wichen beide noch rechtzeitig zu beiden Seiten aus und rannten instinktiv von der Gefahr weg. Als wir uns in Sicherheit schätzten kehrten wir uns kampfbereit um. Ein Piepen tönte aus dem Mund des Bären-Mannes und etwas riss uns zur Seite. Es zischte und dort wo wir eben noch gestanden waren, explodierte etwas. Ich schaute zu unserem Retter auf. Es war eine junge Frau mit langen, braunen Haaren, sie starrte zu dem Mann im schwarzen Umhang. Ich folgte ihrem Blick und sah wie die Arme des Mannes zu Flügeln wurden und sich seine Haut und seine Haare zu schwarzen Federn auflösten. So etwas wie ein Vogelmensch stand nun vor uns, wir trauten unseren Augen nicht. Der Raben-Mann blickte nun grinsend der Frau ins Gesicht: „Es ist schön dich zu sehen, Jane.“


    Kapitel 4: Hilfe


    „Halts Maul, Xavier!“, rief Jane zu dem Raben-Mann. „Wieso so schlecht drauf? Du konntest sie doch noch rechtzeitig retten! Aber für dich und die Kinder ist es jetzt sowieso zu spät.“, rief er ihr zurück. „Wer bist du?“, fragte ich die Frau. Sie schaute zuerst mich und dann Lucia an. „Jemand, der euch helfen wird“, sagte sie ohne auf Xavier zu achten. „Äh hallo? Ignoriert ihr mich etwa? PX-10943! Schnapp sie dir!“, schrie er gereizt. „Schnell! Flüchtet von hier bevor es zu spät ist! Ich kümmere mich solange um die zwei!“, befahl Jane uns und wandte sich wieder zu ihren Gegnern. Ich hielt es für das Beste auf sie zu hören, packte Lucia am Arm und rannte mit ihr Richtung Wald. Xavier reagierte schnell und flog uns hinterher. Doch bevor er uns erreichte, tauchte Jane blitzschnell vor uns auf und verpasste Xavier einen Schlag ein Gesicht. Nach dem Hieb erfasste uns eine angenehme Kälte, die uns und alles in der Nähe durchströmte, doch ich hatte keine Ahnung woher sie kam. Durch die plötzliche Klimaveränderung waren wir so abgelenkt, dass wir stehen blieben. Ich riss mich zusammen und rannte weiter. Ich schaute zurück und sah wie der große, bärenähnliche Mann Jane packte und gegen eine Hauswand warf. Xavier richtete sich auch wieder auf, da er von Janes Schlag zu Boden gegangen war. „Halt! Wir müssen ihr helfen!“, schrie ich zu Lucia. Nun bemerkte auch Lucia Janes Schaden. „Wie stellst du dir das vor?“ Sie hielt jetzt auch an. „Dieser große Mann…er ist aus Metall!“, schrie ich wieder. „Woher willst du das wissen?“, fragte Lucia verwirrt. „Ich spüre es…“, gab ich zu. „Bis du dir sicher?“, fragte sie wieder. Ich nickte. „Also gut. Ich versuche solange den anderen abzulenken.“ Wir rannten also wieder zurück.

    „Hey du Fettsack! Lass sie in Ruhe!“, schrie ich den großen Mann an, in der Hoffnung er würde sich zu mir wenden. Wie erhofft wandte er sich mir zu. Er richtete eine Hand zu mir. In der Mitte seiner Handfläche konnte ich eine Öffnung erkennen. Anscheinend wollte er mich mit etwas beschießen das vorhin auch schon die Explosion hervorgerufen hatte. Ich machte eine Handbewegung, als wollte ich die Luft vor mir wegstoßen. Ich versuchte damit das Metall in seinem Körper abzustoßen und es zeigte Wirkung: Wie von einem starken Wind erfasst, knallte er gegen die Frontwand eines Geschäftes. Doch plötzlich kreischte Lucia. Aus Xaviers Gesicht ragte nun ein Schnabel, mit dem er Lucia in die Schulter biss. Ich konnte mir vorstellen wie schmerzhaft das sein musste. Doch Lucia legte eine Hand auf den Hals von Xavier, worauf dieser losließ und entsetzt zurückschreckte. Er beobachtete nun wie die Bisswunden auf Lucias Schulter verheilten und grinste. „Volltreffer. Teufelskräfte“, murmelte er hinterhältig. Er schaute nun zu mir und zudem anderen Mann, der inzwischen aus den Trümmern aufgestanden war. „Und der scheint auch welche zu haben“, fügte Xavier hinzu. Jane war inzwischen auch wieder aufgestanden und schaute entsetzt zu Lucia: „Sie hat auch Teufelskräfte? Ich dachte du wärst der einzige hier im Dorf!“ Der letzte Satz war an mich gerichtet. Woher konnte sie das wissen? Wir hatten es nie jemandem erzählt! Und was zur Hölle hatte dieser Raben-Heini mit uns vor? Meine Überlegungen wurden durch ein Trippeln gestört und ehe ich es bemerkt hatte waren wir von etwa 15 Marinesoldaten von allen Seiten umzingelt wurden. „Kapitän Xavier! Die Gefange-äh, Zeugen sind auf das Transportschiff gebracht worden. Wir sind fertig zum ablegen!“, berichtete einer von ihnen. „Perfekt. Aber wir haben hier noch zwei – oder drei“, Xavier schaute zuerst zu mir und Lucia und dann zu Jane, als er das sagte. Plötzlich wurde alles um mich herum weiß, als wäre ein Nebel aufgezogen und etwas riss mich wieder am Arm. Jemand zog mich durch den Nebel, ich hatte keine Ahnung wohin mich meine Beine trugen, doch nach wenigen Metern konnte ich das Tageslicht wieder sehen. Jane rannte mit mir davon, Lucia war nirgendswo zu sehen. „Wo ist Lucia?!?“, schrie ich sie an. „Ihr wird nichts passieren“, sagte sie kühl. Ein Schrei der mit Sicherheit Lucia gehörte drang aus dem Nebel zu uns. Ich riss mich von ihr los. „Sorry, aber das kann ich dir nicht glauben“, erwiderte ich ebenso kühl und sprintete zurück zum Nebel, um Lucia zu helfen. Ich hörte noch wie Jane stöhnte, doch dann traf mich etwas mit voller Wucht am Hinterkopf und alles wurde schwarz.



    Wellen der Vergangenheit - Arc

    Kapitel 5: Meeresrauschen

    Ein schriller Möwenschrei weckte mich. Ich schlug die Augen auf und sah mich um. Ich lag in einem Bett, das nicht wirklich gemütlich war. Von meinem Rücken aus machte sich ein dumpfer Schmerz bemerkbar. Es war ein kleines Zimmer, die Wände und der Boden waren vollkommen aus Holzbrettern gebaut worden. Durch ein kleines Fenster in der Wand, an der auch mein Bett stand, drang Licht in das kleine Zimmer. Ich versuchte mich daran zu erinnern was vor meinem Einschlafen passiert war. Plötzlich fiel mir alles wieder ein. Wo war Lucia? Was war mit ihr passiert? Was war mit Jane und dem Rabenmann passiert? Und: WO WAR ICH ÜBERHAUPT? Ich sprang aus dem Bett und stürmte aus dem Zimmer heraus. Ich kniff die Augen zusammen als das helle Tageslicht in meine Augen drang und ich stolperte über etwas. Ich schlurfte ein paar Meter über den Boden, bis ich etwas zu fassen bekam und ich mich wieder aufrichtete. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnten, erkannte ich zwei blaue Flächen, die durch einen dünnen, horizontalen Strich getrennt waren – als ich nun bemerkte, dass ich das Meer vor mir hatte, schaute ich mich auch genauer um. Ich war auf einem kleinen Schiff, mitten auf dem Meer und das worauf ich mich stützte war die Reling jenes Schiffs gewesen. „Das kann doch nicht sein!“, mit diesem Gedanken im Kopf lief ich hektisch an der Schiffsreling entlang, bis ich wieder an meinem Ursprungsort angelangte. Überall bloß blau, sonst nichts. Keine Insel, kein Schiff gar nichts. Ich war also mitten im Ozean auf einem Schiff. Plötzlich unterbrach etwas meine Gedanken. „Na? Auch schon wach?“ Ich suchte nach dem Ursprung der Stimme und fand Jane, die sich ein Deck weiter oben auf das Geländer lehnte. Sie lächelte. Ich wurde wütend. Hatte sie mich hierher gebracht? Wie konnte sie jetzt nur lächeln? Lucia könnte tot sein! Ich stürmte die Treppe hinauf zu ihr und packte sie am Kragen. „Wo ist Lucia?“, schrie ich ihr ins Gesicht. Sie erschrak wegen meiner stürmischen Reaktion, fasste sich aber blitzschnell wieder. „Komm mal wieder runter“, sagte sie kühl. Ein kleiner Schock durchfuhr mich und ich ließ sie gegen meinen Willen los. „Iss erst mal was und beruhige dich“, fuhr sie fort und deutete auf ein Tablett mit Essen das neben ihr stand. Ohne darauf zu achten fragte ich weiter: „Was ist mit Lucia passiert?“ Sie seufzte und versuchte es mir zu erklären: „Sie haben sie gefangen genommen. Aber allzu schlimmes wird ihr nicht passieren. Du hast doch selbst gesehen, dass sie sich heilen kann. Zwar werden sie ihr Seesteinhandschellen anlegen, aber um ihre Fähigkeiten auszutesten werden sie ihr die Handschellen auch oft abnehmen müssen und dann kann sie sich regenerieren. Sie werden sie wohl nach St. Marina bringen.“ Aber ich verstand nur Bahnhof.

    Während sie mir den Begriffe Seestein erklärte, machte ich mich an mein Frühstück und machte mir auf einmal etwas weniger Sorgen, zumal ich nun wusste das Jane bis jetzt noch alles im Griff hatte. Es machte Sinn was sie gesagt hatte. Wenn Lucia in der Lage war ihre Teufelskräfte einzusetzen, konnte ihr nichts geschehen. Als ich fertig war fragte ich: „Und was ist St. Marina? Wo liegt es?“ Sie antwortete sofort: „St. Marina ist ein Marinegefängnis für Menschen mit Teufelskräften. Es liegt auf der Grand Line.“ Die Grand Line – mein Vater ist früher oft dorthin gegangen. Irgendwann wäre ich vielleicht auch zu Marine gegangen und zur See gefahren, selbst wenn ich nichts von meinem Vater hielt, da er mich und meine Mutter so früh verlassen hatte. Er hatte uns nie Briefe geschrieben, wir wussten nie wo er war, bis wir von seinem Tod in der Zeitung gelesen hatten. Ich fragte weiter: „Ein Gefängnis für Leute mit Teufelsfrüchten?“ „Ja, in diese Gefängnisse werden Menschen mit Teufelskräften gebracht. Die Leute, die diese Menschen dorthin bringen nennt man auch Sammler, wie zum Beispiel Xavier. Du erinnerst dich doch noch an diesen großen, bärenähnlichen Mann, der uns im Dorf angegriffen hat?“ Ich nickte und fragte: „Was ist mit ihm?“ Sie fuhr fort: „Um genau zu sein handelt es sich dabei nicht um einen Menschen. Es ist eine Art Maschine. Zwar sind sie im Grunde eigentlich Menschen, aber ihnen wurde der freie Wille genommen und sie bestehen Großteils aus Metall. Man nennt sie Pacifista. Sie besitzen manchmal die Kräfte von Teufelsfrüchten, obwohl sie gar keine Menschen sind und so auch keine Teufelsfrüchte essen könnten. Aber die Marine ist in der Lage die Teufelskraft einer Person auf einen Pacifista zu kopieren. Und genau dies wird in Gefängnissen wie St. Marina gemacht.“ Ich war nicht sonderlich erstaunt über die Nachricht, dass dieser Bärenmann eine Maschine war, schließlich wusste ich bereits das er teilweise aus Metall bestand, aber die Tatsache das es Maschinen mit Teufelskräften gab, war mir völlig neu. „Das ist also der Grund, warum Menschen mit Teufelskräften gefangen genommen werden?“, fragte ich. „Nein. Um dir den eigentlichen Grund der Marine zu nennen, müssen wir tief in die Vergangenheit zurückgreifen…“


    Kapitel 6: Ein Blick in die Vergangenheit - Teil 1


    Vor 16 Jahren…

    Ein Mann, gehüllt in seinen neuen Mantel, der jedem zeigte das er ein Kapitän der Marine war, ging vom Hafen aus die Straße entlang. Er war schon lange nicht mehr hier gewesen, aber die Leute hier bewunderten ihn und er schätzte das sehr. Er war hier ihn jedem Haus willkommen, aber er steuerte nur ein einziges an, es lag etwas abseits vom Dorf entfernt und war von einem schönen Garten umrandet. Es war schon später Abend, aber er sah, dass in diesem Haus noch Licht brannte. Er klopfte an der Tür und hörte eine Stimme. Eine Frau öffnete die Tür und als sie den Mann erkannte, klappte ihr der Mund auf und sie schaute, als hätte gerade jemand vor ihren Augen einen Mord begangen. Er lächelte. „Drake? Drake!!“, rief sie und fiel dem Mann um den Hals. „B-bleib nie wieder so lange von zuhause weg! Ich habe mir die schlimmsten Sorgen gemacht!“, heulte sie unter ihren Tränen. Der Mann lockerte die Umarmung, um der Frau ins Gesicht zu sehen. Er wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. Er küsste sie auf den Mund und sagte danach: „Es ist schön dich zu sehen, Armania“, er kniete nun herunter und strich über den angeschwollenen Bauch der Frau. „Und dich auch, mein Kleiner.“

    „Ich habe große Neuigkeiten, du wirst dich sicher sehr freuen“, verkündete Drake, „Ich wurde zum Marinekapitän befördert!“ Armania lachte glücklich und er stimmte in ihr Lachen ein. „Das ist ja großartig! Aber warte…wirst du dann nicht noch mehr Zeit auf der See verbringen?“, fragte Armania nun etwas misstrauischer. „Das kann schon sein, aber von meiner Gehalterhöhung werde ich uns zwei Teleschnecken kaufen und wir dann können jeden Tag miteinander reden! Außerdem kannst du mich immer über ihn beim Laufenden halten.“ Beim letzten Satz strich er wieder über ihren Bauch. Sie schaute ihn wieder misstrauisch an und er erkannte ihren Blick. Er sagte zuversichtlich: „Keine Angst, wenn die Zeit kommt, werde ich hier sein. Ach übrigens, ich habe hier noch etwas für dich. Man nennt es Vivre-Card…“

    Vor 10 Jahren…

    „Mama! Ich hab Hunger!“ Armania nahm ihren kleinen Sohn auf den Schoß. „Ist ja gut. Du bekommst gleich etwas zu Essen. Lass mich nur noch diesen Artikel fertig lesen.“ Sie konzentrierte sich nun auf die Zeitung in ihrer Hand. Die Überschrift und der dazugehörige Artikel der heutigen Schlagzeilen füllten fast die ganze Titelseite:
    Tochter des Gouverneurs von Pretoria entführt!
    South Blue, Pretoria. Selbst nach stundenlanger Suche fanden die teilweise freiwilligen Sucher das vermisste Mädchen namens Jane Phoenix, Tochter des Gouverneurs von Retoria, Vince Phoenix, nicht. Am vergangenen Samstagabend ist die allseits beliebte Vierzehnjährige spurlos verschwunden. Außerdem wurde in der Villa des Gouverneurs ein Feuer gelegt, das aber noch rechtzeitig gelöscht werden konnte, bevor größere Schäden entstehen konnten. Außer Jane Phoenix sind noch keine Vermissten gemeldet worden. Augenzeugenberichten zufolge…
    Bevor sie den Artikel weiter lesen konnte, warf sie einen besorgten Blick auf die eingerahmte Vivre-Card, die an der Küchenwand hing. Es wird Probleme geben…, dachte sie und wandte sich wieder dem Artikel zu.

    Ebenfalls vor 10 Jahren, im Marinehauptquartier Marineford…

    „Admiral Weißer Drache! Was gibt es?“, begrüßte Drake den großen Mann freundlich, der ihn in herbestellt hatte. „Guten Tag, Kapitän Silvers. Ich habe sie hierher bestellt, da ich sie in ein neues Projekt der Marine einweihen will. Es ist vor allem auf die Festnahme Krimineller mit Teufelskräften fokussiert. Ich denke, sie sind einer der geeignetsten Männer für diesen Job…“



    Kapitel 7: Ein Blick in die Vergangenheit - Teil 2


    Vor 9 Jahren und 5 Monaten…

    „Es ist schön, dass du nach so langer Zeit wieder bei uns bist“, sagte Armania und reichte Drake eine Tasse Tee. „Ja, es ist sehr Schade, dass ich zurzeit nur so wenig Zeit hier verbringe. Aber du weißt doch von dem neuen Projekt, bei dem ich seit ein paar Monaten mitarbeite, oder?“, erwiderte Drake. „Sicher, das verstehe ich… Hauptsache, Kai geht es gut“, gestand Armania. Es war bereits Abend und ihr Sohn war erschöpft auf dem Sofa eingeschlafen, nachdem ihm sein Vater vom Meer, der Grand Line und seinen Abenteuern erzählt hatte. Armania strich ihrem Sohn über den Kopf. Sie plauderten noch einige Zeit, bis ihre Stimmen verstummten, als es unerwartet an der Tür klopfte. Sie tauschten einen misstrauischen Blick und Drake ging schließlich zur Tür. Er war sichtlich über den späten Besuch überrascht. „Vince! Dich hätte ich hier zu Letzt erwartet! Was machst du hier? Komm rein“, begrüßte Drake Vince freundlich. „Guten Abend Drake“, erwiderte Vince und trat ein. „Guten Abend Armania“ fügte er noch hinzu. „Hallo, Vince“, erwiderte sie. „Nun ja, ich habe von deiner neuen Beschäftigung gehört, Drake. Dem neuen Projekt der Marine.“ Er setzte sich neben den schlafenden Kai in einen Sessel. „Ach so…“, murmelte Drake nachdenklich. Vince musterte Kai und bemerkte friedlich: „Wie groß er doch geworden ist.“ Er strich mit seinen Fingern über Kais Haare. „Was willst du hier?“, fragte Drake wieder, nun etwas unfreundlicher. „Nun, gut. Ihr sperrt also Leute mit Teufelskräften ein?“-„Ja – Nein, wir verhaften natürlich nur Kriminelle. Das weißt du doch?“-„Ja, das ist mir bereits bekannt. Du weißt doch auch, dass meine geliebte Tochter auch im Besitz von Teufelskräften ist und, dass sie vor ein paar Monaten auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Seltsamer Weise genau zu der Zeit, als die Weltregierung damit begonnen hat Menschen mit Teufelskräften einzusammeln!“, sagte Vince etwas erregt, aber immer noch ruhig. „Niemals! Die Weltregierung würde niemals Zivilisten verhaften! Dieses Projekt dient zum Schutz der Bevölkerung!“, behauptete Drake zornig. Vince stand wütend auf: „Kannst du nicht eins und eins zusammenzählen, du naiver Narr? Du kennst meinen Bruder und seinen Sohn! Sie verabscheuen Teufelskraftbesitzer! Sie haben dieses ‚Projekt‘ in die Wege geleitet! Dort draußen werden Unschuldige festgenommen!“ Für kurze Zeit herrschte nach dieser wütenden Aussprache Stille in dem kleinen Haus, da erwiderte Drake schließlich: „Wer bist du, der die Absichten des Großadmirals und des Admirals in Frage stellt? Raus aus meinem Haus!“ Er deutete auf die Tür. „Nun gut, wie du willst…“, murmelte Vince während er zur Tür ging. „Du bist so dickköpfig wie immer. Aber für alle Fälle, hier ist die Nummer meiner Teleschnecke. Du wirst schon sehen…“, fügte er noch hinzu und verschwand aus der Tür, nachdem er einen Zettel auf ein Tischchen legte.

    Vor 9 Jahren, im Marinegefängnis St. Marina…

    Drake wachte aus seinem Schlaf auf, als er Schreie vom Gang hörte. Er hatte in seinem kleinen Bereitschaftsraum ein Buch gelesen und war offenbar dabei eingenickt. Er trat aus dem Zimmer und erkannte drei Wächter und eine Frau, die auf dem Boden lag. „Was ist hier los?“ wollte Drake wissen. Die Wächter schauten überrascht auf. Einer von ihnen erklärte: „Wir wollten diese Gefangene in ihre Zelle bringen, doch sie wehrte sich und schrie herum.“ Die anderen zwei Wächter packten die Frau und richteten sie auf. Sie versuchte sich durch Ziehen, Reißen und Drücken zu Befreien, hatte jedoch keine Chance gegen die beiden stämmigen Männer. „Wie heißt sie?“, wollte Drake wissen. „Ihr Name ist Isabella Van Guard. Sie wurde ihm West Blue auf Catania festgenommen, als sie ihre Teufelskräfte einsetzte“, erklärte einer der Wächter. Drake musterte die Frau nun genauer. Sie war etwa 30, hatte braungebrannte Haut und schwarze Haare. Die Soldaten hatten ihr am ganzen Körper Wunden und blaue Flecken zugefügt. „Welches Verbrechen hat sie begonnen?“, fragte Drake wieder. Der Wächter zögerte zuerst, berichtete dann aber unsicher: „Catania wurde von Piraten heimgesucht. Es gab dort einen blutigen Kampf.“-„Sie ist eine Piratin?“-„Ähm nein… im Gegenteil, sie hat die Menschen der Insel mit ihren Teufelskräften beschützt. Sie ist eine Unschuldige.“ Bei dem letzten Satz des Wächters stockte Drake der Atem, als ihm das Gespräch mit Vince vor einiger Zeit einfiel. „Dort draußen werden Unschuldige festgenommen!“, hatte er gesagt. Würde er doch Recht behalten? Er rannte zum Archiv des Gefängnisses. Dort war ein abgeschlossener Bereich, für den nur die Admiräle und der Großadmiral Zutritt hatten. In ihm wurden die Listen der Namen aller Gefangenen aufbewahrt. Er hatte sich schon immer gefragt warum diese Listen nur für die obersten Leute der Marine zugänglich waren. Er stürmte an den vielen Regalen mit Akten vorbei und traf schließlich auf die Tür, die zu dieser Abteilung führten. Er zog sein Schwert und schnitt das eiserne Schloss zu unauffällig wie möglich auf. Für einen geübten Schwertkämpfer wie ihn war das kein Problem. Er sah sich um und suchte nach der Schublade, auf der ‚P‘ stand. Er fand sie nach kurzem Suchen und riss sie auf. Er ging die Liste durch und hielt bei einem Namen inne: Phoenix, Jane.



    Kapitel 8: Ein Blick in die Vergangenheit - Teil 3


    Es war wirklich erschreckend für Drake zu erfahren, was die Weltregierung, und mit ihrem Einfluss die Marine, getan hatte. Er hätte so etwas nie für möglich gehalten, immerhin verkörperte die Marine die Gerechtigkeit. Das was sie getan hatte, war definitiv nicht gerecht. Er stand wie angewurzelt vor dem Schrank mit den vielen Schubladen, in denen vielleicht die Namen weiterer Unschuldiger lagen. Doch dann kam ihm in den Sinn, dass ihn vielleicht jemand bemerken könnte und hier gefunden zu werden, würde seiner Karriere bestimmt nicht gut tun. Aber wollte er wirklich weiter Teil dieser Organisation sein, die offensichtlich Unschuldige verhaftete und für Forschungszwecke benutzte? Er hatte keine Zeit hier darüber dachzudenken und beschloss in seinen Raum zu gehen.

    Er hatte nicht die Möglichkeit Jane zu befreien, dort wo sie vermutlich gefangen war, lauerten Bestien, denen sein Rang und Name egal war und ihn einfach zerfleischen würden. Nur bei einem Sonderbefehl wurden diese Monster abgezogen, um an die Zellen zu gelangen, aber die Befugnis einen Sonderbefehl auszuführen hatte er bestimmt nicht. Er grübelte über eine Lösung nach. Niemand hatte Vince geglaubt, dass seine Tochter von der Marine gefangen genommen worden war, aber nun stellt sich dies als die Wahrheit heraus? Da fiel ihm ein, dass noch irgendwo die Nummer seiner Teleschnecke herumliegen musste. Er wählte sie, als er sie gefunden hatte. Er erreichte Vince und dieser war nicht besonders froh über den Anruf, oder besser gesagt über den der am anderen Ende der Leitung war. Aber das konnte Drake ihm auch nicht übel nehmen. Nachdem er ihm erklärt hatte, was er entdeckt hatte und, dass er nun auf seiner Seite war, entschuldigte er sich bei Vince. Vince war erleichtert über Drakes Einsicht und empfahl diesem sofort in Vince‘ Heimat, Pretoria, zu kommen.

    Vor 8 Jahren…

    Inzwischen hatte Vince, der ein sehr bedeutender Mann im Parlament und in der Politik war, mit der Hilfe von Drake weitere einflussreiche Menschen davon überzeugt, dass nicht alles was die Weltregierung machte „gerecht“ war. Sie hatten eine kleine Allianz aufgebaut, von der die Marine und die Weltregierung natürlich nicht wissen durften, aber Drake war weiterhin ein Marinekapitän. Auch wenn das Risiko groß war, entdeckt zu werden, so war es von enormen Nutzen, dass er bei der Marine war und somit Zugang zu fast allen Einrichtungen der Marine hatte. Sie nannten sich die „Patrona“, die Beschützer. Unter ihren Verbündeten waren auch einige Kämpfer und Piraten, sie planten einen großen Ausbruch in St. Marina, der in etwa zwei Wochen stattfinden sollte. Drake verbrachte die Zeit vor der Ausbruchsmission bei seiner Familie. Sie wussten nichts von seiner Allianz, es könnte sie gefährden davon zu wissen. Der Abschied von seiner Familie und seinem Dorf fiel Drake schwer, da er nicht wusste, wann oder ob er sie wiedersehen würde. Aber er musste den Gefangenen helfen. Er war selbst dafür verantwortlich gewesen, dass sie gefangen genommen wurden.

    Zwei Wochen später waren die Vorbereitungen abgeschlossen und alle waren bereit für den Ausbruch. Die Patrona bestanden inzwischen aus etwa 60 Männern und Frauen. Sie hatten vor sich als Gefangene auszugeben, sich von Drake einliefern zulassen und dann das Gefängnis von innen heraus zu zerstören und die Gefangenen zu befreien. Sie sorgten für ein Marineschiff indem sie eins kaperten, die Marinesoldaten vorübergehend ausschalteten, ihre Kleidung nahmen und sich als diese verkleideten. Die Übrigen stellten dann die Gefangenen dar. Danach brachen sie nach St. Marina auf.

    Alles lief wie am Schnürchen, die Patrona wurden wie Gefangene und Anhänger der Marine behandelt. Sie bekamen Zugang zu St. Marina und die Gefangenen unter ihnen wurden erfolgreich weggesperrt. Die Monster wurden abgezogen, da so viele Gefangene auf einmal eingesperrt wurden. Sie warteten bis es Nacht wurde und Drake schaffte sich und den anderen Zugang zu den Korridoren, die zu den Zellen führten. Die Korridore waren dunkel und ungemütlich. Tagsüber konnte man hier überall die Schreie der Gefangenen hören, doch in der Nacht wurden sie in Ruhe gelassen, damit sie für die Qualen am nächsten Tag einigermaßen fit waren. Jetzt wo er wusste, dass die Schreie von Unschuldigen entstammten, war es für Drake noch schlimmer sie sich vorzustellen. Sie teilten sich auf, die einen sollten die Gefangenen freilassen, die anderen die Wachen ausschalten und die restlichen sollten dafür sorgen, dass die Gefangenen aus dem Gefängnis heraus fanden und dass sie nicht entdeckt wurden. Doch von einer Sache wussten die Befreier nichts und zwar von der Tatsache, dass sich ein Admiral ebenfalls zur wöchentlichen Visite in St. Marina befand…

    Sie hatten schon die meisten Wachen ausgeschaltet und fast alle Gefangenen befreit, doch Drake war immer noch auf der Suche nach einer ganz bestimmten Person, der Tochter seines Freundes, Jane. Als er im letzten Korridor ankam und an den Zellen entlang lief und sie nacheinander aufschloss, entdeckte er ein Mädchen, etwa 16 Jahre alt, das in einer Ecke ihrer Zelle lag. „Bist du Jane? Warte, ich helfe dir nach draußen“, fragte er und schloss die Zelle auf. Das Mädchen begriff zuerst nicht, ihr Empfindungsvermögen und ihre Hoffnung mussten so zerstört sein, dass sie nicht bergreifen konnte das ein möglicher Retter vor ihr stand. Doch so hatten die meisten der Insassen reagiert, als sie ihre Retter erblickten. Sie musste inzwischen schon seit zwei Jahren in dieser Zelle verwahrt haben und wurde täglich den Experimenten und Foltermethoden der Wächter ausgesetzt. Sie konnte nicht einmal richtig aufstehen und Drake stützte sie. „Ja, ich bin Jane…Wer bist du?“, fragte sie ängstlich. Er öffnete ihre Seesteinhandschellen und antwortete: „Das erkläre ich dir später wir müssen jetzt erst einmal hier raus. Die anderen warten schon auf uns. Ich befreie noch schnell die anderen und dann müssen wir gehen.“ „Okay…“ Er lehnte sie gegen eine Wand und machte sich an die nächste Zelle. Darin saß eine andere Bekannte. Es war jene Frau, durch die er auf die Gefangennahme von Unschuldigen aufmerksam wurde – Isabella Van Guard. Sie hatte die zwei beobachtet und wusste was Drakes Absicht war. Sie wehrte sich nicht und er musste auch ihr aufhelfen. Sie waren noch in der Zelle, als Drake Isabella von den Handschellen befreite und ein schriller Schmerzensschrei vom Korridor her ertönte. Sie hetzten aus der Zelle und als Drake den Auslöser und den Grund des Schreis erkannte stockte im der Atem. Jane wandte sich in der riesigen Pranke des Admirals Weißer Drache. Er hatte sie um den Hals gepackt und soweit hoch gehoben, dass Jane den Boden mit ihren Füßen nicht mehr berühren konnte. Sie ächzte und klammerte sich um den beschuppten Arm des Admirals. Er betrachtete den Arm des Admirals genauer. Er war seltsamerweise von weißen Schuppen überzogen und statt Fingern besaß er an diesem Arm fünf mächtige Klauen, doch der Rest seines Körpers war so wie er ihn kannte. Besitzt er etwa auch Teufelskräfte? Er war doch der, der von Anfang an gegen Menschen mit diesen Kräften war!, dachte Drake. Janes Stöhnen riss ihn jedoch aus seinen Überlegungen. „Lass sie sofort los, Shiazu!“, schrie er dem Admiral entgegen. „Ich soll sie los lassen?“, zischte der Admiral. „Wie du willst.“ Er holte aus und warf Jane gegen die Wand des Korridors. Doch Isabella machte eine seltsame Handbewegung und eine Art Kraftfeld entstand um Jane und dämpfte den Aufprall gegen die Mauer. Drake hatte ganz vergessen, dass sie auch Teufelskräfte besitzen müsste. Isabella rannte zu Jane um ihr zu helfen. Offenbar kannten sie sich, was auch kein Wunder war, wenn sie zwei gegenüberliegende Zellen besaßen. Drake zog sein Schwert und machte sich für einen möglichen Angriff bereit. „Ich wusste schon lange davon, dass irgendjemand etwas gegen uns plant. Das war mir bereits klar, das aufgebrochene Archiv vor einiger Zeit vorfand. Aber, dass es gerade du bist, Drake…Das hätte ich nicht gedacht. Ich habe dir vertraut.“ Nach einer längeren Zeit des Schweigens sprach Shiazu weiter: „Jedenfalls ist es für euch jetzt zu spät. Wenn ich mit euch fertig bin, erledige ich die anderen. Aus diesem Gefängnis entkommt niemand.“ Drake erkannte das ihnen nicht mehr viel Zeit blieb und rief den beiden Frauen zu: „Jane, Isabella! Flieht!“ Sie versuchten es, soweit sie es konnten und rannten aus dem Korridor in einen anderen. Sie rannte und rannten und plötzlich kam ihnen ein anderer Mann entgegen. Er griff sie nicht an, es war einer von Drakes Männern. Er stützte sie rann mit ihnen weiter. „Schnell, die anderen warten schon. Anscheinend ist ein Admiral hier! Beeilt euch, wir müssen fliehen“, erklärte er. Doch als sie ein Brüllen und Schreien aus dem Korridor hörten aus dem sie kamen, hielt Isabella an und sagte: „Rennt ihr weiter, ich helfe ihm!“-„Warte!“, schrie der Mann ihr hinterher, doch sie war schon weg. Jane und der andere Mann liefen weiter, bis sie auf die anderen trafen. Ihnen gelang die Flucht. Alle Gefangenen wurden befreit und die Patrona hatten nur wenige Verluste erlitten. Doch von Drake und Isabella, die den Admiral abgelenkt hatten und ihnen so zur Flucht verhalfen hatten, hörten sie ihr ganzes Leben lang nichts mehr.

    In derselben Nacht, vor 8 Jahren, in Pineapple-Hills…

    Armania hatte noch bis spät in die Nacht Kuchen für das Fest, das am nächsten Tag stattfinden sollte, gebacken. Als sie mit dem sechsten fertig war, wischte sie sich erleichtert über die Stirn. Doch bevor sie zu Bett ging und noch einen besorgten Blick auf die eingerahmte Vivre-Card warf, verschwand alle Erleichterung, als das Stück Papier in Flammen aufging und bis auf das letzte Stück verbrannte…



    Kapitel 9: Jane und Shiazu


    Ich selbst hätte nie gedacht, dass mein Vater so etwas getan hätte. Ich hielt ihn für einen Mann der seine Familie wegen irgendwelchen Gründen verlassen hatte, wegen Gründen für die man ihn „Feigling“ genannt hätte. Ich dachte er hätte uns im Stich gelassen. Aber ich sah nun ein, dass es nicht seine Entscheidung gewesen war, von uns zu gehen. Er wollte uns und viele andere Unschuldige beschützen. Jedoch gelang ihm das nicht. Aber jetzt ergab vieles einen Sinn.

    Als Jane plötzlich anfing über meine Eltern zu reden, musste ich mich erst einmal hinsetzen. Das, was sie erzählt hatte, hatte plötzlich mein ganzes Weltbild auf den Kopfgestellt. Die Weltregierung hielt ich immer für „gut“, was sich aber als völlig falsch herausstellte. Es war mir zwar schon klar, dass die Weltregierung, seit sie mein Heimatdorf niedergebrannt hatte, nicht völlig in Ordnung war, aber dass durch sie mein Vater starb und viele Unschuldige gefangen genommen wurden, hielt ich für unvorstellbar.

    Ich hatte Jane nie mit Fragen unterbrochen und sie bis zum Ende erzählen lassen, doch jetzt schwirrten mir drei wichtige Fragen im Kopf herum. Ich wandte mich wieder zu ihr. Sie schlürfte eine Tasse Tee und wartete darauf, bis ich alles verarbeitet hatte. „Es gibt ein paar Dinge die mir noch nicht ganz klar sind, Jane.“-„Okay, ist ja auch verständlich. Das muss ganz schön schwierig sein auf einmal von so vielen Informationen bombardiert zu werden“, erwiderte sie verständlich. „Also, dieser Admiral…er besitzt doch selbst Teufelskräfte. Warum verfolgt er dann Leute denen es wie ihm geht?“ Sie suchte einen Moment lang nach den richtigen Worten und antwortete dann: „Du meinst Shiazu, Weißer Drache richtig?“ Ich nickte und sie fuhr darauf fort: „Kennst du Weltaristokraten?“ Ich schüttelte den Kopf. „Das sind Nachkommen der Gründer der Weltregierung und bewohnen die heilige Stadt Mary Joa. Man nennt sie auch Himmelsdrachenmenschen oder Tenryuubito. Sie verabscheuen jegliche Art von Lebewesen die nicht zu ihnen gehören oder ihnen keine Unterwerfung zeigen. Shiazu ist so einer. Doch hinzu kommt, dass er eine Teufelskraft besitzt und mit ihrer Hilfe der mächtigste Mensch der Welt werden will und alle Menschen die ebenfalls eine Teufelskraft besitzen, sieht er als Rivalen an, die ihm diesen Rang streitig machen könnten. Deshalb versucht er jede Konkurrenz auszuschalten oder zu eliminieren. Nachdem er deinen Vater ermordete und danach die Patrona fast vollkommen zerstörte, wurde er zum Großadmiral befördert, was ihn ein gewaltiges Stück seinem Traum näher brachte. Er ist einer der gefährlichsten Menschen in dieser Welt und zu allem Überfluss ist er auch noch mein Cousin.“ Das erstaunte mich nun wirklich. „Was? Er hat dir doch so übel zugerichtet!“ Sie seufzte. „Das ist ihm doch egal. Mein Vater ist der Bruder seines Vaters. Im Prinzip sind wir also auch Tenryuubito, aber meine Familie wird schon seit langer Zeit von den Weltaristokraten ausgeschlossen. Mein Vater bedauerte es schon seit er ein Kind war, dass er in diese Familie hineingeboren ist. Deshalb stellte er sich gegen seine Familie und wurde ausgeschlossen.“ Ich überlegte kurz über das was sie gesagt hatte. „Sind diese Weltaristokraten wirklich so schlimm?“-„Oh ja, wenn du mal einen triffst, verstehst du was ich meine. Hast du noch eine Frage?“ Ich versuchte wieder zum Thema zurückzukehren und fragte dann schließlich weiter: „Ja. Du warst doch auch in diesem Gefängnis, deshalb solltest du doch eigentlich auch Teufelskräfte besitzen, oder?“ Sie erkannte worauf ich hinaus wollte. „Stimmt ich bin auch im Besitz dieser Kräfte und das schon ziemlich lange.“ Sie stand auf und ging zu Reling. Ich folgte ihr. „Ich habe von der Wellen-Wellen-Frucht gegessen. Ich kann Wellen jeglicher Art entstehen lassen“, erklärte sie. Sie hob ihren Arm in Richtung Meer und ließ ihn langsam hinuntergleiten. Wie durch Zauberhand entstand eine ziemlich große Welle und das Schiff machte einen Satz in die entgegengesetzte Richtung. „Wow!“, sagte ich begeistert. Sie erwiderte lächelnd: „Cool, was? So konnte ich auch Xaviers Marineschiff entkommen. Bei normalem Wind und diesem Schiff wäre das nicht möglich gewesen. Aber das ist noch nicht alles, was ich kann. Ich kann zum Beispiel auch Kältewellen, Hitzewellen, Schallwellen, Schockwellen und Mikrowellen erschaffen.“-„Stimmt, einmal, als du Xavier weggeschlagen hast, entstand eine kühle Brise. Das muss eine Kältewelle gewesen sein. Und den Nebel hast du durch die Kombination einer Kälte- und eine Hitzewelle entstehen lassen oder?“ Sie war ziemlich beeindruckt über meine Schlussfolgerung. „Hey, du bist ganz schön schlau und aufmerksam für dein Alter.“ Es wunderte mich, dass sie mich lobte, doch mir brannte noch eine Frage auf der Zunge. „Aber wo fahren wir den jetzt überhaupt hin?“, fragte ich sie als wir wieder zurück zum Tisch gingen. „Wir fahren vorerst zu meinem Vater, nach Pretoria. Dort bist du fürs erste sicher.“



    Pretoria - Arc

    Kapitel 10: Ankunft in Pretoria

    Wir segelten noch drei Tage weiter, bis wir am Horizont endlich Janes Heimatsinsel Pretoria erspähen konnten. Zuerst sah sie nur wie ein kleiner Fleck über dem azurblauen Ozean aus, doch als wir näher kamen vergrößerte sich der Fleck zu einer ziemlich großen Insel. Es war früh am Morgen, als Jane mich weckte, um mir die leuchtenden Lichter der Stadt zu zeigen, die man schon von weitem erkennen konnte. „Pretoria ist bekannt für seine Märkte, das Parlament und seine blühenden Kirschbäume“, erklärte sie. „Dem entsprechend blüht der Handel dort richtig auf und die Hafenarbeiter und Seeleute kümmern sich schon so früh morgens um ihre Waren.“ Ich beobachtete noch kurz die funkelnden Lichter der Hafenstadt und schlussfolgerte: „Du kennst dich ja ganz schön gut aus.“ „Ich bin hier aufgewachsen, was erwartest du?“, erwiderte sie mit einem etwas zynischen Unterton. Sie ging zum Heck, um das Schiff mit ihren Wellenkräften weiter anzutreiben. „Mach dich fertig, in etwa zehn Minuten müssten wir ankommen.“

    Sie hatte nicht zu viel versprochen, im Hafen wimmelte es nur so von Händlern, Kaufleuten, Verkäufern und Leuten, die einem alles Mögliche andrehen wollten. Wie Ameisen strömten sie von einem Laden um anderen. Inzwischen war die Sonne auf gegangen und tauchte die Stadt in ein wunderschönes Orange. Nachdem wir das Schiff angelegt hatten, hatte ich Schwierigkeiten Janes Schritte durch die Menschenmassen zu folgen. Ich heftete meinen Blick auf ihre Schuhe, die über das Steinpflaster klackerten. Nach ein paar Metern führte sie mich auf eine größere, breitere Straße. An ihren Rändern reihten sich jene Kirschbäume auf, für die Pretoria bekannt war. Die Allee schlängelte sich einen Hügel hinauf. „Wir müssen jetzt nur noch diesen Hügel hinauf, dann sind wir da“, erklärte Jane. Wir liefen die Allee hinauf und stießen dabei auf den Marktplatz, dem Herz der Stadt, auf dem es eine Vielfalt an Gerüchen zu entdecken gab. Doch Jane hatte es eilig und ich ließ mir keine Möglichkeit mehr von der Stadt zu sehen. Eine neue Stadt zu erkunden wäre eine nette Ablenkung für die bisherigen Ereignisse gewesen. Vielleicht habe ich später noch Zeit dafür, dachte ich.

    Die Villa, die Jane ihr Zuhause nannte, war wirklich gigantisch. Sie war von einem kleinen Wald umgeben und krönte die Insel. Wir spazierten durch den Vorgarten, den man ebenso auch als Park bezeichnen konnte und erreichten die Tür der aus Sandstein gebauten Villa. Sie betätigte den Türklopfer, der wie ein eiserner Löwe mit einem Ring im Maul aussah und wenige Sekunden später öffnete eine zierliche, ältere Frau die Tür. Ihrer Kleidung nach war sie wahrscheinlich Haushälterin, oder eine Dienerin. So ein Haus brauchte auch jemanden der es in Stand hielt. „Willkommen zu Hause Jane! Ich wünsche auch unserem Gast ein herzliches Willkommen! Man erwartet euch bereits“, sagte sie, als sie uns erkannte. „Danke Maria. Es ist schön dich zu sehen. Wo wartet mein Vater denn?“ Maria führte uns in ein Zimmer, das zu einer Terrasse führte. Eine Wand des Zimmers war komplett mit Fenstern besetzt. In der Mitte standen Sofas und Sessel. In einem von ihnen wartete ein alter Mann. Allem Anschein nach war es Vince. Meine Vermutung bestätigte sich und ich machte Bekanntschaft mit dem Mann, von dem mir Jane schon Tage zuvor erzählt hatte. Wir redeten kurz, er erkannte mich von früher. Ich war ihm schon mal begegnet, auch wenn ich mich nicht mehr daran erinnern konnte. Er meinte schließlich zu Jane: „Hover und Preston warten bereits auf dich.“ Anscheinend wusste sie, was das zu bedeuten hatte und wollte uns wohl alleine lassen. Doch bevor sie das Zimmer verlassen konnte, fragte ich sie noch: „Jane, wann brechen wir denn endlich auf um Lucia, meine Mutter und die anderen zu retten?“ Diese Frage klang fast schon flehend, aber meine Freunde und meine Familie hatten in diesem Moment oberste Priorität. Vince kam ins Grübeln, als ich meine Mutter erwähnte. Jane hatte ihn schon per Teleschnecke über die neusten Geschehnisse aufgeklärt, auch er war betroffen über die Entführung meiner Mutter. Er kannte sie immerhin auch gut. Doch Jane begann über meine Frage mit einem etwas eingebildeten Kichern zu antworten. „Ich hab dich doch gerade erst gerettet. Meinst du ich lasse dich gleich wieder in die Arme der Marine laufen?“

    Währenddessen in einem anderen Dorf im South Blue…

    Xavier war verärgert darüber gewesen, nur eine Gefangene mit Teufelskräften nach St. Marina gebracht zu haben, aber im Nachhinein waren seine Vorgesetzten schon wegen dem einen Mädchen zufrieden gewesen. Nach der Mission gönnte er sich eine Auszeit bei seiner Familie. Er war gerade erst zuhause angekommen, da schlang sich schon seine jüngste Tochter um seinen Hals. „Babaaa!“, kreischte sie fröhlich. Er nahm sie auf den Arm und auch seine ältere Tochter begrüßte ihn mit ihrer ruhigen Art und einem Lächeln auf den Lippen. Er umarmte seine Frau und die Familie war nach langem wieder vereint. Sie aßen und feierten Xaviers Rückkehr. Doch plötzlich ließ ihn etwas aufhorchen, er nahm draußen die Schritte einiger Menschen wahr, kurze Zeit später wurde die Haustür eingetreten. Fünf Marinesoldaten mit erhobenen, geladenen Waffen zielten auf ihn und seine Familie, sieben andere versuchten gerade durch die Hintertür einzudringen. Xavier war blitzschnell vom Esstisch aufgestanden. Sein Hemd platze auf, als er seine schwarzen Flügel über seine Familie zu Schutz ausbreitete. Er erkannte ein paar Leute, es waren Soldaten des Marinestützpunktes der Insel, zu dem auch er gehörte. „Was wollt ihr hier?“, schrie er sie wütend an. Er war kurz vorm ausrasten, seine Töchter weinten. Ein Mann trat hervor, es war ein Marinekapitän namens Wari. Er war im ganzen South Blue berüchtigt für seine Gnadenlosigkeit und seine Stärke. Eine Kette schoss blitzschnell aus seinem Ärmel und fesselte sich um Xaviers Hals. Seine Flügel lösten sich auf, da er nicht mehr in der Lage war seine Teufelskraft einzusetzen. Er bekam keine Luft mehr und fiel schließlich in Ohnmacht, als Wari ihn weiter würgte. Xavier hörte ihn gerade noch den Satz „Wegen unerlaubtem Besitz von Teufelskräften festgenommen“ sagen, als er kraftlos zusammenbrach.



    Kapitel 11: Die Kraft des Eisens


    Und Jane hielt ihr Wort. Meine Identität wurde absolut geheim gehalten, ich durfte nicht das Haus verlassen oder irgendeinen anderen Kontakt zur Außenwelt aufnehmen. Jane verbrachte viel Zeit in ihrem Zimmer, in dem sie sich Tag für Tag einschloss und nur heraus kam wenn es etwas zu essen gab. Als ich sie mal fragte, was sie dort denn den ganzen Tag machen würde, antwortete sie mit „Geheimer Papierkram!“, und verschwand wieder. Ich verbrachte viel Zeit in der hauseigenen Bibliothek, einem Raum der sich über zwei Etagen erstreckte und Unmengen von Rezepten, Lexika, Atlanten und historischen Büchern besaß. Mir wurde viel Lesestoff angeboten, doch er schaffte mir wenig Ablenkung, wenn ich an meine Mutter oder Lucia dachte. Ich schlief in diesen Tagen schlecht und wälzte mich meistens stundenlang im Bett herum.

    Als Jane kurzfristig abreiste (den Grund hielt sie mir gegenüber natürlich geheim), lockerte sich die Stimmung in der Villa etwas auf. Sie war ein wahrer Kontroll-Freak und hatte jeden den sie kannte im Griff. Ab und an half ich Maria beim Kochen – einer meiner wenigen Leidenschaften – und lernte von ihr viele neue Rezepte und Zutaten. Unter anderem auch Pretorias Kirschblütensaft, welcher wirklich köstlich schmeckte. Als ich wieder mal Zeit in der Bibliothek verbrachte und gerade in ein Buch mit dem Namen „Die sieben Gesteinsarten des South Blues“ vertieft war, bemerkte ich, dass noch jemand anderes im Zimmer war. Ich schaute mich um und erkannte schließlich einen jungen, mir unbekannten Mann. Er durchsuchte ein Bücherregal nach einem Buch und war völlig in seine Suche vertieft. Ich musterte ihn, er hatte ein weißes, hochgekrempeltes Hemd und eine dunkle, lockere Jeans an. Seine Haare waren kastanienbraun, kurz und hochgestylt. Seltsamerweise lag ihm ein rotbrauner Pelz um den Hals, er zerstörte die lässige Art des Mannes. Als er sein Buch schließlich gefunden hatte und bemerkte, dass ich ihn anstarrte, bewegte er sich nicht weiter und setzte dafür ein schiefes Grinsen auf. Für eine Weile machte keiner eine Bewegung, bis ich schließlich sagte: „Ich weiß, dass du da bist.“ Er war überrascht über meine Worte und erwachte aus seiner Erstarrung. „Gut, jetzt ist es sowieso egal. Du hast mich ja anscheinend bemerkt“, meinte er. „Ach, wirklich?“, erwiderte ich sarkastisch. „Naja, Jane meinte ich sollte so wenig wie möglich Kontakt mit dir aufnehmen… Aber jetzt…Egal!“, erklärte er mit einem dämlichen Grinsen auf den Lippen. „Hast du Angst vor ihr?“, fragte ich ihn direkt. „Angst? Nein! Nun ja nicht direkt…Ich würde es eher als Respekt bezeichnen.“ „Ach so…“, murmelte ich. „Ja, also ich bin jedenfalls Preston und du musst demnach Kai sein, richtig?“ Ich nickte zustimmend. Er kam nun näher zu dem Schreibtisch an dem ich saß und lehnte sich über das Buch, das ich las. „Du interessierst dich für Steine? Wie öde…“, bemerkte er. „Nein, ich hab nur die meisten der Bücher hier durch, darum widme ich mich nun den weniger spannenden Büchern“, erklärte ich und schloss das Buch. Plötzlich schallte ein tiefes Lachen auf. Wir beide blickten auf und erkannten schließlich einen etwas älteren Mann als Preston. Er lehnte sich an den Rahmen des Türbogens der Bibliothek. „Die Phoenix‘ halten dich hier also gefangen?“, fragte er. Man bezeichnete mich hier als Gast, aber Gefangener traf es durchaus besser. Als er aus dem Schatten trat erkannte ich eine lange Narbe in seinem Gesicht, die sich von der Stirn, über sein linkes Auge, bis zu Wange erstreckte. Er zeigte mir seine strahlend weißen Zähne die bei seiner sehr dunklen Hautfarbe regelrecht aufblitzten. Preston machte eine Handbewegung als wollte er den anderen Mann wegscheuchen und zischte dazu. Als ich Preston wieder anblickte, grinste er mich wieder verstohlen an, als hätte er gar nichts gemacht. Der andere Mann erwiderte auf Prestons Handbewegung: „Ach, Jane wird es uns nicht so übel nehmen, wenn wir ein bisschen mit ihm in den Garten gehen. Ich bin übrigens Hover.“ Ich war sofort dabei, ich hatte genug von der Villa gesehen und fand es eine gute Idee mal nach draußen zu gehen. Preston verdrehte die Augen trottete uns aber dennoch hinterher.

    Nach einem Rundgang durch den sonnendurchflutenden Garten führten sie mich zu einem größeren Platz mit gepflastertem Boden – eine Art Arena. „Ich hab gehört du besitzt die Kraft einer Teufelsfrucht“, bemerkte Hover und stellte sich in die Mitte der Arena, mir gegenüber. „Zeig mal was du drauf hast.“ Ich war erst darüber erstaunt, dass er plötzlich gegen mich Kämpfen wollte, aber dann sah ich es schließlich als spannende Herausforderung. „Na gut…“, murmelte ich. Wir machten uns bereit, während die Sonne gleißend auf uns schien. Ich startete den Angriff, indem ich meinen Arm zu Eisen erstarren ließ und auf ihn zu rannte. Ich hatte im vor mit voller Kraft in die Magengegend zu schlagen. Kurz bevor ich bei ihm ankam zischte er kurz: „Rasur!“, und war vor meinen Augen verschwunden. Dann hörte ich seine Stimme hinter mir wieder, als er einen „Orkankick“ ankündigte. Ich hatte über diese Kampftechniken gelesen. Sie gehörten zu sogenannten Formel 6. Die Phoenix‘ hatten viele Bücher über Kampftechniken aus der ganzen Welt gesammelt, deshalb wusste ich auch was nun auf mich zukommen würde. Ich bückte mich und ließ mein gesamtes rechtes Bein zu einer einzigen Klinge erstarren. Der Orkankick fegte über mich hinweg, als ich die Attacke mit „Iron Blade Leg“ ankündigte. Mein Bein schliff wie eine Sense über den Boden. Ich streifte ihn, doch er konnte mit Hilfe des „Moonwalks“ nach oben ausweichen. Er steuerte mit einem weiteren Abstoß gegen die Luft wieder nach unten. „Eisenpanzerfaust!“, schrie er von oben. Ich reagierte schnell und versuchte mit meiner „Iron Fist“ dagegenzuhalten, doch er drückte mich in das Steinpflaster. Ich konnte der Kraft seines Angriffs nicht standhalten. Ich landete schließlich ein paar Meter weiter auf dem steinernen Boden. Hover klopfte sich den Staub von der Hose, schlenderte zu mir und half mir auf. Als er mir die Hand ausstreckte meinte er: „Das Training ist dann wohl beendet.“ Preston stöhnte als ich mich aufrichtete. „War das jetzt wirklich nötig? Jane wird uns umbringen!“ Sein Pelz hatte sich inzwischen selbstständig gemacht und sprang von seiner Schulter. Ich schaute komisch drein, als ich erkannte, dass es sich dabei um einen Fuchs handelte. Das kleine Tier stolzierte zu mir herüber, um mir dann auf die Schulter zu springen und mir den Staub aus dem Gesicht zu schlecken. „Anscheinend handelt es sich bei dir um eine Logia-Kraft, eine der Naturmächte“, erklärte Hover. „Hast du schon mal versucht Metall zu ‚erzeugen‘?“, fragte er. „Nein, nicht das ich wüsste…“, erwiderte ich. „Na gut, dann werden wir das in den nächsten Tagen versuchen!“, schlug er vor. Der Fuchs gähnte und machte es sich auf meiner Schulter gemütlich.



    Kapitel 12: Kontrolle verloren


    Die Leute hier gefielen mir immer besser und ich fühlte mich auch wohler in der Villa. Dennoch war ich einsam in Pretoria und „feierte“ meinen sechzehnten Geburtstag alleine, da ich der einzige war, der davon wusste.

    Das Training wurde so schon fast zum Alltag, aber da ich sowieso nichts Besseres zu tun hatte, machte mir das nichts aus. Außerdem war das Trainieren für mich auch keine Neuheit. Ich versuchte so also stärker zu werden, um irgendwann Lucia und meine Mutter zu retten. Ich wusste zwar noch nicht wie ich den „schützenden“ Armen der Patrona entkommen konnte, aber das würde sich schon noch irgendwie ergeben. Ich versuchte realistisch zu bleiben und dachte mir, dass ich in meinem Zustand wahrscheinlich noch nichts gegen die Marine unternehmen konnte. Ich brauchte Leute, die mich unterstützen würden und Kräfte, die meine Gegner in den Boden stampfen würden. Wenigstens war ich auf dem Weg einer dieser Dinge zu erreichen.

    Hover meinte, dass es eine große Herausforderung wäre, seine Teufelskraft perfekt kontrollieren zu können. Er besaß keine Teufelskraft, kannte sich aber sehr gut mit ihnen aus. Er hatte früher auch viel Zeit in der Bibliothek der Phoenix‘ verbracht und viel von Vince gelernt. Man traute es dem alten Mann nicht zu, doch er war ein Meister des Schwertkampfs, was mich aber sehr zum Grübeln veranlasste. Er verstand mein Bedürfnis, stärker zu werden und leistete uns sogar manchmal Gesellschaft in der Arena. An einem jener sonnigen Nachmittage auf dem Grundstück der Villa geschah jedoch etwas Seltsames.

    Preston und die Füchsin, die ständig in seiner Begleitung war (sie hieß übrigens Chichi), schauten uns beim Kampf auf dem Steinplatz zu. Er gab mir sogar manchmal Tipps, auch wenn er nicht für mein kämpferisches Voranschreiten war. Ich hatte schon den ganzen Tag vergeblich versucht Hovers „Eisenpanzer“ zu durchbrechen und startete einen Angriff, da überkam es mich. Irgendetwas in meinem Körper hatte sich aktiviert und versuchte sich in meinem Körper breit zu machen. Es war nicht schmerzhaft oder unangenehm, sondern nur ungewohnt. Ich spürte, wie mein Körper abkühlte und die Bewegungen immer schwerer wurden. Nach ein paar Sekunden war keine Bewegung mehr möglich. Ich war buchstäblich zur Bronzestatue erstarrt. Seltsamerweise reagierten Hover und Preston nicht gerade überrascht, als ob sie gewusst hätten, dass so etwas passieren würde. Nur die kleine Chichi war total aus dem Häuschen, als wäre mein Herz stehen geblieben. Gut, vermutlich war es auch stehen geblieben. Da ich nicht gerade darauf aus war mein restliches Leben als Gartendeko zu verbringen, versuchte ich mich zu konzentrieren und die Kontrolle über meinen Körper zurück zu erlangen. Jetzt, wo ich es durch meine Gedanken versuchte, war es auch gar nicht schwer. Ich bewegte mich wieder und schlurfte etwas schwerfällig auf die anderen beiden zu. Sie tauschten einen kurzen Blick und lächelten mich dann an. „Was?“, fragte ich keuchend. „Anscheinend hast du nun die wahre ‚Macht‘ deiner Teufelskraft entdeckt. Du bestehst nun voll aus einer Naturkraft. Schau mal“, erklärte Hover und ging dabei auf mich zu. Als er bei mir ankam zog er ein Messer und steckte es mir in die Brust. Ich stöhnte. „Sag mal spinnst du?“, keuchte ich. Ich war auf einmal so wütend auf ihn, wie ich noch nie auf jemand anderen gewesen war. Ich stieß ihn mit meinem Arm weg, wobei meine Hand zu einer übergroßen, metallisch glänzenden Faust anschwoll. Hover schien durch den Schlag hart getroffen und flog einige Meter weit. Ich stöhnte vor Anstrengung als ich mir das Messer aus der Brust zog. Doch bevor die Wunde sich auf der Stelle wieder schloss, lag ich schon am Boden.

    Als ich ein paar Stunden später in meinem Bett aufwachte, saß Hover neben mir. Er hatte gewartet bis ich aufwachte. Ich setzte mich auf. „Hover…Was ist passiert? Geht es dir gut?“, fragte ich etwas zögernd. „Klar, alles bestens. Es war nicht das erste Mal, dass ich erlebte, wie sich die Teufelskraft einer Person vollständig aktivierte. Ich war darauf gefasst, dass du mich mit der Wut eines Teufels angreifen würdest und setzte den Eisenpanzer ein. Jedoch konnte ich der Wucht deines Angriffs nicht widerstehen und flog dem entsprechen weit.“ Ich war erstaunt über diese Antwort. „Wirklich? Ich konnte dich trotz des Eisenpanzers wegstoßen?“ „Ja. Hätte ich ihn nicht aktiviert wäre es für mich schlimmer ausgegangen. Und unverwundbar scheinst du nun auch zu sein“, meinte er und deutete auf meine nackte Brust. Ich folgte seinem Blick und hielt nach einer Narbe Ausschau, fand aber auf meinem ganzen Brustkorb keine. „Früher hatte es viel länger gedauert, bis die Wunden verheilten!“, bemerkte ich. „Stimmt. Du besitzt nun auch andere Kräfte als früher. Im Gegensatz zu früher bestehst du jetzt vollkommen aus Metall“, erwiderte er. „Woher willst du das wissen?“ „Ach, ich hab vorhin nur ein paar Sachen ausprobiert…“, murmelte er auf meine Frage und scharte dabei einige verbogene Nägel und einen Hammer unters Bett. „Wolltest du mich ans Bett nageln?!“, fragte ich entsetzt. „Ach, nein. Vergiss es. Komm, wir gehen runter. Du solltest etwas essen.“

    Maria hatte den Tisch mit den verschiedensten Dingen, die man aber alle immer noch als Nahrung bezeichnen konnte gedeckt. Ich erspähte ein paar exotische Früchte die ich noch nie zuvor gesehen hatte, Fruchtsäfte in den verschiedensten Farben und Fische in den unterschiedlichsten Größen – ein typisches Festmahl im South Blue. An dem großen Tisch konnte ich neben Vince und Preston jedoch noch zwei weitere Personen erkennen, die ich allerdings noch nie zuvor gesehen hatte. Die eine war ein älterer, gutgekleideter Mann, die andere eine junge, ebenso schicke Dame. Sie war etwa in meinem Alter. Wir setzten uns an die lange Tafel. Preston hatte schon angefangen das Essen in sich hineinzuschlingen und erntete darauf einen zynischen Blick der jungen Dame. Als er schließlich seinen Appetit unterdrückte, stellte uns Vince die Fremden vor. „Schön, dass es dir wieder besser geht Kai. Wie dir wohl schon aufgefallen ist, ist bei uns Besuch eingetroffen. Das ist Baron Wilhelm und seine Tochter Josephine.“ Wilhelm warf mir ein breites Lächel zu, dass ich erwiderte, doch Josephine würdigte mich keines Blickes. Sie schaute nur eingebildet drein und ich beschloss sie fürs erste zu ignorieren. Wir machten uns nun an die köstlichen Speisen und unterhielten uns. Als ich gerade in kein Gespräch verwickelt war, schweifte mein Blick durch den Raum. Er blieb bei einem prachtvollen Schwert stehen, das an der Wand befestigt war. Es gehörte Vince, das wusste ich von Hover. Doch als ich den Blick der wundervoll verzierten Waffe genoss und ich mehr und mehr über Vince grübelte, kam mir eine Frage auf. Als Jane von dem Ausbruch aus St. Marina erzählte, erwähnte sie ihren Vater mit keinem Wort. Doch wenn er so ein großer Kämpfer war, wie alle berichteten, weshalb war damals vor 8 Jahren nicht vor Ort gewesen? Und woher wusste er überhaupt von meiner Teufelskraft, die ich selbst vor meiner Mutter geheimhielt?



    Kapitel 13: Der Dieb und die Prinzessin - Teil 1



    Am selben Abend kam ein junger Mann in Pretoria an. Seine kleine Nussschale war im Gegensatz zu den anderen Schiffen im Hafen winzig. Aber bald würde er sich ein neues Boot kaufen. Vielleicht eine Karavelle - aber er wusste noch nicht genau für welche Schiffsart er sich entscheiden sollte. Der Preis spielte dabei keine Rolle, er hatte sich genug Geld „ausgeborgt“ um sich das Beste vom Besten leisten zu können. Er checkte in einem kleinen, schäbigen Gasthaus ein. Er durfte in dieser Stadt nicht auffallen. Das gehörte zu seinem Job. Diese kleine Spielunke war genau das richtig für ihn. In seinem Zimmer angekommen, setzte er sich auf sein Bett und zog eine Karte von der Insel, auf der er sich befand, aus seinem Mantel. Er hatte sich umgehört und erfahren, dass die reichsten Leute auf der Spitze der Insel angesiedelt waren. Er richtete sein Augenmerk auf die Villa, die in der Mitte der Karte und so ganz oben auf der Insel lag. Sie gehörte irgendeinem alten Mann aus dem Parlament. Dort einzubrechen würde kein Problem für ihn werden. Dachte er.

    Mich hingegen quälten immer noch die Fragen, die ich Vince unbedingt stellen wollte. Allerdings wäre es schlecht gewesen ihn jetzt danach zu fragen. Immerhin wusste ich nicht, wer diese zwei noblen Unbekannten, die mit uns am Tisch saßen, waren. Ich wusste nicht ob und wie viel sie von den Patrona und mir wussten. Ich hielt es für das beste, erst einmal zu schweigen und ihn Morgen danach zu fragen. Außerdem war ich müde. Preston hörte auf Fleisch in sich hinein zu stopfen und gähnte. Er reckte sich und meinte: „Es wird langsam spät. Ich denke ich werde jetzt Schlafen gehen. Ich wünsche unseren Gästen eine angenehme Nacht.“ Beim Aufstehen nickte er Wilhelm und seiner Tochter zu. Der Alte erwiderte mit einem gemächlicheren Nicken, Josephine beachtete ihn nicht und rollte eine Kirsche mit ihrer Gabel auf dem Teller hin und her. Offensichtlich langweilte sie ihre derzeitige Situation. Verwöhnte Zicke…, dachte ich. Preston ging durch den Torbogen und signalisierte Chichi (die die ganze Zeit die Fleischstücke, die Preston beim Essen aus dem Mund gefallen waren, vom Boden aufgefressen hatte) mit einem Pfiff, dass sie ihm folgen sollte. Sie folgte ihm die Treppe hinauf und plötzlich fiel mir wieder ein, dass ich eigentlich auch in Bett wollte. Ich stand schnell auf, verabschiedete mich mit einem schnellem „Ich schließe mich ihm an“ und folgte Preston so schnell wie es ging aus dem Zimmer. „Trampel…“, hörte ich Josephine verächtlich murmeln. Ich stoppte meinen Schritt, lief aber weiter ohne mich umzudrehen. Ich wollte mich von ihr nicht provozieren lassen. Ich ignorierte sie weiter und setzte meinen Weg fort.

    Oben angekommen, schnappte ich mir eines der Bücher, die auf meinem Schreibtisch lagen. Ich war zwar müde, aber ich entschloss mich dennoch ein paar Seiten zu lesen. Doch schon nach kurzer Zeit lenkte mich etwas ab. Es war ein dumpfes, klopfendes Geräusch das von draußen kam, genauer gesagt aus dem Garten. Ich stand auf und spähte aus dem Fenster. Ich konnte nichts erkennen, da die Scheiben das Licht der Lampen, die in meinem Zimmer standen reflektierten. Als ich die Tür öffnete um auf den Balkon zu gelangen, erfasste mich eine frische Brise. Ich erkannte zunächst nichts bis auf ein paar Lichter, die im Garten aufgestellt waren. Als ich sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten, erkannte ich die Ursache des Klopfens. Es war die Zicke von vorhin: Josephine. Sie stand auf einer länglichen Wiese und feuerte mit Hilfe eines Bogens Pfeile auf ein etwa 40 Meter entferntes Ziel ab. Bevor sie auf der Scheibe auftrafen erzeugten die Pfeile ein surrendes Zischen. Ich dachte zuerst es wäre ein normaler Zeitvertreib einer solchen Dame, doch als ich genauer hinsah, bemerkte ich, dass sie die Zielscheibe jedes Mal traf. Sie schaffte es sogar fast immer den kleinen schwarzen Mittelpunkt der Scheibe traf und das bei dieser Finsternis. Ich war erstaunt, das hätte ich dieser verwöhnten Göre nicht zugetraut. Doch als ich gähnen musste, merkte ich, dass ich wirklich etwas Schlaf vertragen könnte und legte mich ins Bett zurück.



    Kapitel 14: Der Dieb und die Prinzessin - Teil 2
    Ich konnte die ganze Nacht lang nicht gut schlafen und wachte alle paar Minuten wieder auf. Ich hatte immer noch Albträume und war krank vor Sorge um Lucia und meine Mutter. Ich zwang mich immer wieder einzuschlafen, doch es funktionierte nicht. Plötzlich hörte ich mitten in der Nacht, es war bestimmt schon drei Uhr morgens, ein klirrendes Scheppern von unten. Zuerst dachte ich, ich hätte mir das eingebildet, aber doch, da war mit Sicherheit ein Scheppern gewesen. Ich setzte mich auf und horchte. Ich hörte zwar nichts mehr, aber dennoch schob ich die Tür einen Spalt auf. Vielleicht hatten Preston oder Hover etwas gehört. Doch schon als ich aus dem Zimmer heraus trat, vernahm ich ein gedämpftes Schnarchen, dass aus ihrem Zimmer gegenüber kam. Die haben bestimmt nichts gehört…, dachte ich. Da ich neugierig war und eh nicht schlafen konnte, stieg ich die Treppe hinunter, um zu schauen wo dieses Scheppern seinen Ursprung hatte. Man hatte mir zwar verboten nachts herumzuschleichen, doch wenn sie diesen Lärm vorhin nicht gehört hatten, würden sie mich bestimmt auch nicht hören. Ich achtete beim herunterschleichen vor allem darauf, dass die hölzerne Treppe nicht knarrte oder quietschte. Ich schaute mich unten um, warf einen Blick in die Küche und das Esszimmer und einen in die Bibliothek. Doch ich erkannte nichts Ungewöhnliches. Umso heftiger war der Schock als ich in einen anderen Gang hineinschlich und dabei eine dunkle Gestalt, in dem nur durch das Mondlicht erhellten Korridor, erkannte.

    Sofort machte ich kehrt und hechtete wieder in den Gang zurück aus dem ich gekommen war. Anscheinend hatte man mich nicht bemerkt, denn die Gestalt gab keinen Mucks von sich. Nach einer etwas längeren Zeit des Horchens wagte ich einen weiteren Blick über die Kante des Torbogens. Die Person stand immer noch unverändert da, wie eine Statue. Eigentlich müsste neben ihr eine antike Vase stehen, doch genau diese lag in hunderte von Scherben verteilt auf dem Boden. Sie war wohl auch der Ursprung des Klirrens gewesen. Verwundert über die Starre der Gestalt vor mir, wurde ich etwas mutiger. Ich wagte einen Schritt auf die Gestalt zu und wartete. Die Person regte sich nicht. Ein paar Schritte weiter stand ich neben ihr. Es war ein junger Mann. Vielleicht ein, zwei Jahre älter als ich. Eingehüllt in einen schwarzen Umhang und mit einem ebenso schwarzen Hut auf dem Kopf stand er wie eine Salzsäule da. Er blickte verdutzt mit offenem Mund auf die Scherben, die um seine Füße herum verstreut lagen, die Hände hatten die gleiche Stellung, als würden sie die Vase noch halten. Ich musterte ihn und bewegte mich dabei einmal um ihn herum. Ich winkte mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum – doch er verzog keine Miene. Ich blickte in seine Augen. Sie waren braun und vor Entsetzten weit aufgerissen. Als ich darauf achtete, ob er überhaupt noch blinzelte oder atmete, ließ mich eine rasche Bewegung seinerseits erschrecken. Ich konnte einen Schrei gerade noch so unterdrücken. Er legte ruckartig seinen Kopf in den Nacken und sog dabei Luft in sich hinein, als hätte er seit einer Ewigkeit nicht mehr geatmet. Er sah sich um und murmelte immer lauterwerdend: „Oh nein, nein, nein, NEIN!“ Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte und er sich immer noch aufgeregt umsah, machte ich auf mich aufmerksam: „Sag mal spinnst du? Mir wäre das Herz fast stehen geblieben! Wer bist du überhaupt?! Hast du diese alte Ding umgeworfen?“ Er drehte sich plötzlich zu mir und kam mir bedrohlich nahe. „Altes Ding!?! Weißt du den nicht was das ist? Das ist die antike Amphore des legendären Bartholo von Pretoria, die hier auf dem Boden verstreut liegt!! Das ist – war eines der teuersten und berühmtesten Relikte des ganzen South Blues!!“, schrie er mich gereizt an. Seine Stimme wurde dabei vor lauter Hysterie immer leiser. „Nie gehört“, meinte ich und stieß ihn von mir weg. „Nie gehört? Sag mal, wer spinnt hier?!“, schnaubte er darauf. Ich wollte gerade etwas darauf erwidern, doch ein schriller Schrei unterbrach unsere Diskussion. Wir erschraken und schauten uns darauf hektisch um. Ich erspähte Josephine am anderen Ende des Gangs. „Oh mein Gott! Ein Dieb und ein … Bediensteter!“, kam darauf aus ihrem Mund. Ich war also der Bedienstete, oder was? „Ach je, ich glaube ich werde ohnmäch…“, stöhnte sie darauf und sackte mit einer Hand an der Stirn über dem Holzparkett zusammen. „Na super jetzt auch noch die! So eine Schauspielerin…“, murmelte ich etwas verzweifelt. Im Moment war sie mir völlig egal, Hauptsache, niemand würde mich hier mit diesem Dieb und diesem „ohnmächtigen“ Prinzesschen erwischen. Am besten wäre es gewesen wenn ich in mein Zimmer geflüchtet wäre. Doch eine weitere Stimme durchkreuzte diesen Plan. „Hallo!? Ist jemand da?“, rief jemand von der Treppe oben. Ich erkannte Vinces Stimme. „Noch besser!“, stöhnte ich noch verzweifelter. Josephine lag immer noch bewusstlos vor Janes Zimmer. Dort würde man jemanden zuletzt suchen, da die Tür zu ihrem Zimmer über ein starkes, eisernes Schloss verfügte. Den Schlüssel zu diesem Zimmer hatte – natürlich – nur Jane. So würde auch niemand hinein kommen. Da diese allerdings nicht hier war, konnte es auch niemand aufschließen. Sie hatte aber noch gar keine Ahnung davon, dass ich sehr gut mit dem Metall verschiedener Schlösser umgehen konnte. „Du!“, ich wandte mich nun zu dem jungen Dieb, „Komm mit!“ Ich riss ihn am Arm mit. „Was? Wohin?“-„Willst du dich erwischen lassen?“-„Äh…Nein!“-„Dann komm“, befiehl ich ihm nach unserem schnellen Wortwechsel. Als ich an der Tür war und anfing das Metall so zu verbiegen, damit wir rein konnten, befiehl ich ihm weiter: „Nimm das Mädchen. Es wäre besser, wenn man sie nicht hier herumliegend finden würde. Er nickte und betrachtete dabei habgierig ihr seidenes Nachtgewand. Das Schloss klickte und die Tür gab nach. Wir huschten zu dritt hinein und ich fügte das Metall des Schlosses wieder so zusammen, sodass es annähernd wie vor dem Aufbrechen aussah. Fürs erste waren wir in Sicherheit.

    Zur selben Zeit, früh morgens, fand ein Treffen zweier Parteien im Hafen statt. Vier Piraten legten nach einer längeren Segelfahrt im Hafen von Pretoria an. Sie waren von einer Person herberufen worden, vor der sie genug Respekt hatten um wegen ihm den weiten Weg nach Pretoria zu segeln. Sie waren noch eine kleine Piratenbande, doch ihr Käpt’n besaß schon ein Kopfgeld. Nachdem sie angelegt hatten, steuerten ein altes Piratenlokal in der Hafengegend an, das unter dem Namen „Zur fallenden Kokosnuss“ bekannt war. Sie trafen dort auf jene Person, die ihnen befohlen – oder sagen wir vorgeschlagen hatte, in Pretoria anzulegen. Das Lokal war leer, nur der alte Barkeeper und die besagte Person waren anwesend. Es war ein Mann, der ihnen deutete zu ihm zu sitzen. „Wird auch langsam mal Zeit das ihr hier auftaucht. Schaut mal her, ich hab hier drei Fotos für euch“, meinte er grimmig. Die vier Piraten rückten näher. Auf den Bildern war ein etwa sechzehn Jahre alter, gewöhnlicher Junge; ein etwa gleichaltriges, gutgekleidetes Mädchen und ein etwas älterer, in schwarz gekleideter Junge abgebildet. „Ich wurde vor kurzem auf diese drei Jugendlichen angesetzt. Zufällig befinden sich alle drei hier in Pretoria. Der eine ist unerlaubt im Besitz von Teufelskräften, der andere ist ein berüchtigter Dieb und für das Mädchen können wir eine Menge Lösegeld kassieren. Haltet eure Augen nach ihnen auf. Ich zähle auf euch, Geo’s!“ Die Piraten blickten etwas unsicher in die Runde, doch ihre Kapitänin meinte schließlich mit einem aufgesetzten Lächeln auf den Lippen: „Ist in Ordnung, nicht wahr? Wir kriegen das schon hin, Wari.“


    Kapitel 15: Schicksale
    Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, glitt ich an die Tür lehnend runter auf den Boden und atmete erleichter aus. Der Dieb war in dem dunklen Zimmer wegen seiner schwarzen Kleidung fast nicht erkennbar, doch anscheinend schaute er sich etwas im Zimmer um. Ein Trippeln war vom Korridor aus zu hören und ich legte meinen Finger auf den Mund, um ihn dazu zu bewegen sich leise zu verhalten. Er nickte zurück und streifte weiter durch den Raum. Als die Stimmen und das Trippeln draußen verstummten, stand ich auch auf und sah mich etwas um. Mit einem Streichholz entzündete ich eine Petroleum Lampe die auf dem Schreibtisch stand, und sorgte so für etwas Licht. Der Dieb ging auf Josephine zu und wollte sie anscheinend auf eines der beiden Sofas legen. Als er sie gerade hochheben wollte, meinte ich: „Ach, lass sie doch liegen. Sonst wacht sie vielleicht noch auf.“ Er schaute zu mir rüber und erwiderte: „Ich will eigentlich nur nicht, dass dieses wunderschöne, handverarbeitete und mit hochwertiger Spitze verzierte Seidengewand schmutzig wird.“ Ich war darüber erstaunt wie gut er über Nachtgewänder Bescheid wusste, auch wenn das nicht gerade typisch für einen Jungen in seinem Alter war. „Ach so. Wie heißt du eigentlich?“, wollte ich wissen. Er legte sie auf dem roten Polstersofa ab. „Mein Name ist Eduardo. Ich bin Dieb und ziehe von Villa zu Villa um sie nacheinander auszurauben. Upps, das hätte ich besser nicht erzählen sollen.“ „Keine Sorge, ich verpfeife dich bestimmt nicht…“ Doch dann blieb mein Blick an einer Landkarte hängen, die an der Wand hing. Der Umriss der Insel, die darauf abgebildet war kam mir allzu bekannt vor und die Beschriftung „Pineapple Hills“ bestätigte meine Vermutung. Seltsam, dass ausgerechnet eine Karte von meiner Heimatinsel in diesem Zimmer hing. An eine Kante der Karte waren noch zwei andere Bilder befestigt. Das eine zeigte eine goldene Frucht, die aussah wie eine Ananas und auf dem anderen war eine Art metallisch glänzender Apfel zu sehen. Irgendwie kamen mir die beiden ungewöhnlichen Früchte verdächtig bekannt vor, doch ich wusste nicht mehr wo ich sie mal gesehen hatte. Eduardo lenkte mich von meiner Überlegung ab: „He, schau dir das mal an.“ Er stand vor einer Wand, die mit über und über mit unzähligen Fotos, Karten und Zeitungsausschnitten bedeckt war. Er riss ein kleines Foto von der Wand und gab es mir. „Kennst du diese Frau?“ Auf dem Bild war eine junge Frau mit langen, lockigen, dunkelbraunen Haaren und gebräunter Haut zu sehen. „Nein, nie gesehen. Warum?“ Ich gab ihm das Bild wieder zurück. „D-Das ist meine Mutter, Isabella Van Guard.“

    Ich erinnerte mich plötzlich wieder an die Frau, von der Jane erzählt hatte. Es war jene Frau, die sie zuvor im Gefängnis kennen gelernt hatte. Mir stockte der Atem, es war praktisch unmöglich, dass unsere Schicksale so verstickt waren. „Wie bitte? Bist du dir da ganz sicher?“ „Ja, ich bin ihr zwar nie begegnet, aber genau dieses Foto stand bei uns früher zuhause.“ Er kramte in seinem Beutel herum und zog ein Bild aus ihm heraus. Er hielt es neben das andere. Es war die exakte Kopie des anderen Fotos. Sie war nur etwas zerfleddert. „Ich wollte sie immer mal kennen lernen, doch die Leute aus meiner Heimat sagten mir, sie wäre kurz nach meiner Geburt von der Marine gefangen und getötet worden. Warum hängt hier ein Bild von ihr? Was hat das zu bedeuten?“ Nach dem er betrübt ausgeredet hatte, schüttelte ich den Kopf. „Nein, das kann nicht sein. Deine Mutter lebt noch! Sie wurde von der Marine gefangen genommen, aber nicht getötet. Eduardo, deine Mutter lebt noch!“ Er blickte etwas verwundert drein. „Was? Du kennst sie? Erzähl mir alles was du weißt!“ Und so erzählte ich im von Jane, St. Marina, den Sammlern, meinem Vater und natürlich von seiner Mutter.

    Eduardo fasste sich mit der Hand an die Stirn, als ich fertig war. „Das kann doch alles nicht sein! Ich hatte die Suche nach ihr längst aufgegeben! Ich hielt sie die ganze Zeit für tot.“ „Du kannst dir sicher sein, dass das stimmt. Jane hat mich gerade noch so vor diesen Leuten gerettet. Sonst würde ich jetzt auch in diesem Gefängnis festsitzen“, erklärte ich. „Aber wenn das so ist, muss ich sie retten. Ich kann keine Sekunde weiter hier verweilen ohne etwas für ihre Befreiung zu unternehmen.“ Er wollte schon zur Tür hinausstürmen, doch ich hielt ihn zurück. „Warte. Das kannst du niemals alleine schaffen. Diese Leute sind einfach zu stark. Ich habe zufällig auch jemanden den ich aus diesem Drecksloch befreien möchte. Was hältst du davon, wenn wir gemeinsam aufbrechen würden?“ Er dachte kurz über mein Angebot nach und verlor sich in meinem entschlossenen Blick. Er lächelte und hielt eine Hand vor sich. „Deine Einstellung gefällt mir. Einverstanden, mein Freund Kai Silver.“ Ich schlug ein und lächelte zurück. „Dann ist die Sache ja beschlossen, jetzt müssen wir nur noch klären wie-“ „Haaalt! Ich bin auch dabei!“ Josephine war vom Sofa aufgestanden und meldete sich jetzt auch zu Wort. Wir drehten uns zu ihr. Sie wollte ihren Wunsch zur Verdeutlichung noch einmal. „Bitte, ich will auch mit euch mit! Hauptsache ich entkomme den Fängen meines Vaters…“ Ich seufzte. „Niemals“, erwiderte ich. „Komm, Eduardo. Wir gehen.“ Ich ging Richtung Tür, doch plötzlich kam von hinten etwas auf mich zugeflogen. „Aua!“, meinte ich und erkannte den Schuh, den sie mir nach geworfen hatte auf dem Boden. „Jetzt warte mal! Ihr habt ja nicht mal ein Schiff, geschweige denn Verpflegung oder Proviant.“ Sie blickte nun etwas hinterhältig drein. „Ich könnte dafür sorgen“, verhandelte sie. „Komm, bitte. Ich will endlich von hier weg!“ Ich schaute zu Eduardo hinüber. Er nickte, doch seine Augen verrieten mir, dass er nur auf ihr Geld aus war. Ich seufzte wieder. „Na gut. Wenn du unbedingt mitwillst und für einen flotten Kahn sorgen kannst, bist du dabei.“ Ihr entwich darauf ein kurzer Freudenschrei, der aber von meiner Hand, die ihren Mund zu hielt unterbrochen wurde. „Sei nicht so laut!“ Ich ließ sie los. „Ist ja gut, deswegen musst du nicht gleich so handgreiflich werden!“, mahnte sie. Wir vereinbarten schließlich, uns in zwölf Stunden wieder auf dem Marktplatz von Pretoria zu treffen. Eduardo ging zurück in seine Gaststätte und ich und Josephine zurück auf unsere Zimmer. Erleichtert glitt ich unter die Bettdecke. Wenigstens war ich jetzt einen Schritt Lucia näher.


    Kapitel 16: Konfrontation
    Der Morgen verlief ganz normal, so wie immer. Ich versuchte möglichst unauffällig meinen Rucksack mit meinen wichtigsten Dingen zu packen: Ein paar Seekarten, Bücher, eine Teleschnecke und ein bisschen Kleidung. Das meiste hatte ich aus Janes Zimmer mitgehen lassen oder aus der Bibliothek stibitzt. Den Rucksack versteckte ich den Rest des Tages unter meinem Bett, damit niemand Verdacht schöpfen konnte.

    Als es eine halbe Stunde vor drei Uhr schlug, ging ich in mein Zimmer hoch und zog den Rucksack unter dem Bett hervor. Ich ging raus auf den kleinen Balkon meines Zimmers und sah mich um, ob gerade jemand draußen im Garten war oder auf der Terrasse saß. Zum Glück bemerkte ich niemanden. Ich warf den Rucksack den Balkon runter, sodass er in einem Azaleenbusch landete. Wieder hielt ich kurz inne um zu überprüfen ob jemand den Aufprall bemerkt hatte. Aber ich nahm nichts war, alles war so wie zuvor. Ich ging hinunter und gab Maria Bescheid, dass ich etwas im Garten trainieren werde. Natürlich war das eine Lüge. Auf halbem Weg nach draußen stieß ich auf Josephine und wir gingen zusammen ohne miteinander zu sprechen auf die Terrasse und dann die Steintreppe hinunter. Anstatt der Kleider, die sie normalerwiese trug, hatte sie ein weißes T-Shirt an, das mit Blüten bedruckt war. Ihre blonden Haare trug sie wie immer zu einem Zopf gebunden. „Alles okay?“, fragte ich sie. „Ja, ich muss nur noch schnell meine Koffer holen.“ Sie hatte ihre Sachen auf die gleiche Weise in den Garten befördert wie ich, aber dass sie von ihren Koffern redete überraschte mich, auch wenn ich das vorhersehen hätte können. Ich fischte meinen Rucksack aus dem Gebüsch und spazierte weiter zu einer Stelle der Umzäunung, die von einer Hecke bedeckt war und so vom Haus aus nicht zu sehen war. Der Zaun war ziemlich hoch und aus schwarzem Stahl. Ich umfasste den kühlen Stahl und konzentriert mich auf das harte Metall. Doch in meinen Händen konnte ich es wie Gummi verbiegen und so ein Loch im Zaun schaffen. Jetzt musste ich nur noch auf Josephine warten. Wenige Sekunden später kam sie mit zwei Lederkoffern in jeder Hand daher gelaufen. „Weniger hast du auch nicht gefunden oder?“, fragte ich mit einem sarkastischen Unterton. „Ach sei ruhig und hilf mir lieber“, erwiderte sie schnaufend. Ich nahm ihr zwei Koffer ab und wir huschten durch das Loch. Am Marktplatz würden wir dann schließlich Eduardo treffen und so schnell wie möglich abreisen.

    Als wir ein kurzes Stück querfeldein gelaufen waren kamen wir an der Straße an. Doch dann blieb Josephine stehen und tastete ihren Körper ab, als würde sie etwas suchen. „Mist ich hab was im Garten vergessen. Es ist sehr wichtig. Ich renne schnell zurück und hole es“, zischte sie und hastete den Weg zurück den wir gekommen waren. „Na gut. Ich geh schon mal vor!“ rief ich ihr grimmig zurück. Ich stapelte die Koffer auf meinen Armen und machte mich auf zum Marktplatz.

    Eduardo hatte seine Sachen ebenfalls gepackt und verließ das Gasthaus, in dem er übernachtet hatte. Er hatte sich den Stadtplan von Pretoria so gut wie möglich eingeprägt und steuert so den kürzesten Weg zum Marktplatz an. Er bog in eine enge, verlassene Gasse ein und beschleunigte seinen Schritt. Er wollte nicht zu spät kommen. Als eine Seitengasse seinen Weg kreuzte und er die gerade die Kreuzung überquerte, verhedderte sich etwas in seinen Füßen und prallte auf dem Boden auf. Seine Hände schürften auf, als er seinen Sturz mit ihnen auf dem Steinpflaster abbremste. „Verdammt! Was zum-“, fluchte er. Er bemerkte einen Draht, der vermutlich von einer zu der anderen Wand gespannt gewesen war, bevor er darüber gestolpert war und ihn mitgerissen hatte. Danach machten sich zwei andere Gestalten bemerkbar. Sie traten beide aus dem Schatten der Häuser. „Ich hab dir doch gesagt, dass er nur darüber stolpert, wenn der Draht genau 10,69 Zentimeter über dem Boden platziert ist“, murmelte der eine zum anderen. „Mag sein, aber immerhin stimmte meine Vermutung, dass er in einem Winkel von genau 43,67 Grad auf dem Boden aufkommt“, entgegnete der andere. Eduardo musterte die zwei Gestalte zornig. Sie waren ziemlich jung und sahen sich zum Verwechseln ähnlich. Vermutlich waren es Zwillinge. „Warum spannt ihr hier eigentlich Drähte, damit andere darüber stolpern? Das ist gefährlich! Wer seid ihr überhaupt?“, wollte er immer noch wütend wissen. „Ich bin Cosinus…“, fing der eine an. „Und mein Name ist Sinus“, setzte der andere fort. „Wir sind Brüder…“- „…Und den Draht haben wir gespannt…“- „…Um dich aufzuhalten. Wir sind nämlich…“-„…Hinter dir her!“, endete einer der Brüder. „Könnt ihr mal aufhören einander die Sätze zu beenden?! Das nervt!“, meinte Eduardo. „Und was meint ihr mit ‚Wir sind hinter dir her‘? Wollt ihr mich gefangen nehmen oder was?“-„Exakt“, entgegneten die beiden wie im Chor.

    Josephine durchkämmte die Wiese, an der sie das Bogenschießen geübt hatte, auf der Suche nach dem Armband, das sie genau hier liegen gelassen hatte. „Mist! Das ist eins meiner wichtigsten (und teuersten) Besitztümer! Ich habe es doch genau hier abgelegt!“ Sie sank verzweifelt auf das Gras und seufzte. Eine Person trat aus dem Schatten eines Baumes hinter ihr. „Suchst du das hier?“, fragte die Person mit klarer Stimme und hielt ihr ein glänzendes Kettchen mit ihrem ausgestreckten Arm hin. Josephine wandte sich etwas erschreckt um und erkannte ihr Armband in der Hand der jungen Frau hinter ihr. „Ja, das ist es! Rück es sofort raus!“, befahl sie begeister. „Na, na…“ Das Mädchen machte eine schnelle Handbewegung und Josie wich schnell auf die Seite aus, um einem Gegenstand, der auf sie hinzu geflogen kam, zu entgehen. Sie überprüfte das Ding, das man auf sie geworfen hatte und zog es aus dem Boden. Es war ein Bleistift. Er hatte einen eisernen Kern und war sehr spitz. Unauffällig, aber tödlich. „Wer bist du? Eine Attentäterin?“, fragte Josie verwirrt. „So was ähnliches. Mein Name ist Parabelle und ich bin Piratin!“, erwiderte das Mädchen und schob dabei ihre heruntergerutschte Brille hoch.

    Ich wartete hingegen schon am Marktplatz immer noch auf Josephine. Mir wurden wegen den vielen Koffern einige schräge Blicke von den Käufern und Verkäufern zugeworfen. Gerade wollte ich umkehren um nach Josephine zu suchen, doch da kam irgendetwas von der Seite auf mich zugeflogen. Ich bückte mich gerade noch rechtzeitig und verlor dabei alle Koffer. Sie und ihre Inhalte (Natürlich nur Klamotten) lagen nun auf dem Steinpflaster verstreut. Ich rappelte mich auf. „Was war das?“, fragte ich mich. Dort wo das Ding hingeflogen war, waren ein paar Verkaufsstände ineinander gekracht. Hinter mir hörte ich wieder etwas durch die Luft zischen. Es flog in einem weiten Bogen in die Hände eines Mädchens. Es war etwa so alt wie ich und Josephine. „Du hast ja ganz schön gute Reflexe! Meinen Bumerang hast du ja schon kennen gelernt“, sagte sie. Ich betrachtete das Ding, das sie als Bumerang bezeichnete genauer. Es war ein übergroßes Dreieck, das mit Zahlen und Linien versehen war. Von weitem sah es aus wie ein … Geodreieck. „Verdammt, wer bist du und was willst du?“ Sie blickte auf. „Ganz schön neugierig. Aber gut, da ich dich sowieso gleich fertig mache, kann ich es dir auch jetzt sagen. Mein Name ist Katheta und ich bin die Kapitänin der Geo-Piratenbande. Wir sind hier um dich, dieses Gör und diesen Dieb gefangen zunehmen.“ Ich war etwas verwirrt, was hatten wir ihnen getan? Anscheinend gehörten sie ja nicht zur Marine. „Wie bitte?“


    Kapitel 17: Kreuzfeuer
    „Du hast schon richtig gehört!“, sagte die blauhaarige, junge Frau vor mir. Sie trug außerdem eine blaugetönte Sonnenbrille und ein stahlendweißes Kleid, das ihr bis zum Knie reichte. „Wir sind waschechte Piraten! Ich hab sogar ein Kopfgeld. 5 Millionen Berry, falls es dich interessiert. Ich bin ein ganz schöne hohes Kaliber, findest du nicht?“, behauptete sie mit einem selbstgefälligem Grinsen im Gesicht. „Eigenlob stinkt!“, meinte ich darauf. Sie knirschte mit den Zähnen als sie meine Bemerkung hörte. „Warts nur ab! Irgendwann bin ich Piratenkönigin, dann wirst du schon sehen, wie mächtig ich sein werde!“, zischte sie. „Mir doch egal!“ Mittlerweile bemerkte ich, dass einige Blicke der Handelsleute und Käufer, die sich auf dem Markt aufhielten, auf uns gerichtet waren. Unsere kleine Konfrontation war also nicht unbemerkt geblieben. Ihr war es auch aufgefallen, nachdem sie sich umgeschaut hatte. „Ziemlich voll hier. Wenn ich für etwas Unruhe sorge, erhöht sich bestimmt mein Kopfgeld, tahaha! Man hat mir schon gesagt das du im Besitz von Teufelskräften wärst, also zeig was du drauf hast!“ Mit diesen Worten schleuderte Katheta ihren Geodreieck-Bumerang in meine Richtung. Er zischte unglaublich schnell durch die Luft, doch selbst wenn ich nicht schnell genug gewesen wäre, nicht rechtzeitig auszuweichen, hätte sie mich verfehlt. Ohne mich auch nur zu streifen krachte er in den nächstgelegenen Marktstand. Ein paar Leute schrien erschrocken auf und es wurde etwas leerer um uns herum. „Lern erst mal zu zielen, bevor du mich herausforderst“, riet ich ihr. „Warts ab!“ Plötzlich nahm ich wieder das Zischen wahr. Diesmal hinter mir. Nach einem Blick nach hinten konnte ich mich gerade noch ducken, bevor mir das überdimensionale Dreieck in den Hals geschnitten hätte. Ein paar Haare wurden aber dennoch abgetrennt. Es hätte mich um Haaresbreite erwischt.

    [Anmerkung vom Autor: Ihr fragt euch bestimmt, warum Kai dem Bumerang überhaupt ausweicht, wenn er im Besitz von Logia-Kräften und somit eigentlich unverwundbar ist. Kizaru bekam schließlich auch keinen Schaden auf dem Sabaody Archipel als er von Lysop und Brook angegriffen wurde. Kais Logia funktioniert allerdings anders. Zum einen besteht sein Körper immer noch aus einem festen Stoff (hier also Eisen) und nicht aus Licht, Feuer, Rauch usw. Das heißt er kann Angriffe nicht durch sich „hindurchgehen“ lassen. Wird er von einer Waffe oder ähnlichem getroffen, verändert sein Körper die Form und verbiegt sich zum Beispiel. Er wird also dennoch verwundet, aber diese Wunden verheilen nach einiger Zeit wieder und werden von neuem Eisen überzogen. Allerdings spürt er trotzdem jegliche Art von Schmerz. Zum anderen ist Kai noch nicht in der Lage seinen Körper von einem auf den anderen Moment völlig zu Eisen erstarren zu lassen. Ihm ist es zwar schon einmal ihm Garten der Villa gelungen, allerdings dauert es eine Weile, bis er sich genug gesammelt hat, um das Eisen in seinem ganzen Körper zu verbreiten.]

    Josephine wog den Bleistift in ihrer Hand. Er war ziemlich schwer für einen Bleistift. „Damit bringst du also deine Opfer um?“, fragte sie Parabelle. „Genau“, entgegnete sie knapp und schob sich eine braune Haarsträhne hinters Ohr. „Das sind Spezialanfertigungen. Sie besitzen eine Mine aus Metall und sind aerodynamisch geformt. Aber pass auf sie sind ganz schön spitz!“ Josephine schaute darauf etwas verdutzt drein. „Du warnst mich echt vor deinen Waffen? Ich dachte du willst mich damit verletzen?!“ Diese Erkenntnis lies Parabelle sichtlich erröten. „Upps, sorry ich bin noch nicht so lange aufs Töten fixiert!“, erklärte sie und rieb sich dabei den Kopf. „Aha… Ich finde du siehst gar nicht so aus wie eine totbringende Piratin. Hey, du hast ein schickes T-Shirt, wo hast du das her?“, meinte Josephine. „Ach wirklich? Das hab ich mir gekauft als wir – ÄH HALLO?!? Warum führe ich hier mit dir Smalltalk? Ich sollte dich jetzt auf der Stelle fertig machen, sonst wird Wari wieder wütend und wir sind wieder – ach ich will gar nicht daran denken!“ Sie schleuderte noch ein paar Bleistifte in die Richtung der im Gras sitzenden Josephine. Die Stifte trafen nach einander den Boden, wo sie stecken blieben. Josie konnte gerade noch rechtzeitig zurückweichen, doch ein Stift streifte sie am Hosenbein und hinterließ einen kleinen Riss in der Hose. „Diese Hose ersetzt du mir aber!“ Sie schnappte sich einen der Trainingsbogen und ein paar Pfeile, die in einem Ständer neben dem Schießplatz steckten. „Mist, jetzt muss ich mich auch noch mit so einem billigen Trainingsbogen zur Wehr setzen!“ Ihren Lieblingsbogen, den sie sonst immer benutzte und extra für sie angefertigt wurde, hatte sie längst in ihren Koffer verstaut. In den Koffern die im Moment in Kais Besitz waren. „Na gut“, seufzte sie. Sie legte drei Pfeile auf einmal an die Sehne und kündigte ihren Angriff mit „Pfeil-Trio“ an. Parabelle schleuderte ihr jedoch im selben Moment als sie die Pfeile abschoss ebenfalls drei Stifte entgegen. Sie Geschosse trafen auf halbem Weg gegen einander und zerbarsten in der Luft. Es folgte noch ein „Trio“, zwei „Quartetts“ und ein paar „Duos“, doch jeder Versuch von Josephine Parabelle anzugreifen wurde von dieser abgewehrt. „Geht dir nicht langsam dein Schreibzeug aus?“, stöhnte Josie. „Nö, ich bin gut versorgt. Das einzige was hier begrenzt ist, sind wohl deine Fertigkeiten als Bogenschützin!“ „Na warte!“ Sie schnappte sich einen weiteren Bogen und acht Pfeile. Sie nahm beide Bogen in eine Hand und spannte die Sehnen mit der anderen Hand und mit den Zähnen. Sie legte einen Pfeil nach dem anderen an, bis sich auf jedem Bogen vier Pfeile nebeneinander reihten. „Denkst du wirklich, acht Pfeile würden die Sache ändern?“, wollte Parabelle wissen. Doch schon ließ Josephine eine Sehne los. „Oktett“ Vier Pfeile flogen Parabelle entgegen und wurden von vier Bleistiften in der Luft abgefangen. Vier andere Stifte flogen zu Josephine und trafen sie an der Schulter und an der Wade. Parabelle hatte gedacht, dass Josephine alle acht Pfeile auf einmal schießen würde und wollte so das Feuer mit acht Stiften erwidern. Doch sie war nicht darauf gefasst, dass Josephine nur vier Pfeile schießen würde, da sie ihren Schuss auch mit „Oktett“ angekündigt hatte. Josie nutze nun diesen Moment der Verwirrung um ihre anderen vier Pfeile abzuschießen. Und sie traf. Die Pfeile trafen Parabelle nicht direkt, sonder nur die ihre Kleidung. Sie wurde von den Pfeilen mit gerissen, die auf den Baum hinter ihr zielten. Nach einem vierfachen Klopfen saß sie in der Falle. Die Pfeile steckten tief im Stamm des Baumes und sie machten es ihr unmöglich sich zu bewegen, da Parabelle nun mit ihrer Kleidung am Baum fixiert war.

    „Mist! Was hast du getan?“, schnaubte sie und zerrte dabei an ihrer Kleidung. „Gelogen. Einen Angriff falsch anzusagen ist nun wirklich kein großer Trick. Du warst dir einfach zu sicher. Schade für dich, dass deine Kleidung komplett von der Marke „Polycolor Line“ entworfen wurde. Die benutzen nämlich nur extrem unzerreißbare Stoffe, was es dir unmöglich macht mir zu entkommen“, sagte Josie. „Woher weißt du das alles?“ „Ach komm, für eine Modeikone wie mich ist es ein Kinderspiel ein Kleidungstück einer Modemarke zuzuordnen. Dachtest du wirklich ich wüsste nicht wo du dein Top gekauft hast? Also wirklich. Dasselbe habe ich auch mal getragen. Nur ist das schon zwei Monate her. Du bist sowas von out!“, erwiderte sie und näherte sich Parabelle. Josie zog ein kleines Fläschchen aus ihrem Ärmel hervor. Sie nahm Parabelles Haare in die Hand und riss sie nach oben. „Autsch! Was machst du da?“, kreischte sie. Als Parabelle ihren Mund zum Schreien geöffnet hatte, hatte Josie ihr einen Tropfen aus dem kleinen Fläschchen in den Mund fallen lassen. „So und jetzt schön schlucken“, befahl sie ihr. „Igitt, was ist das?“ „Wirkt in 30 Sekunden, dann bist du K.O.“, erklärte sie Parabelle und wischte sich ihre Hand an Josephines Top ab. „Deine Haare könntest du dir auch mal wieder waschen. Ist ja eklig.“ „Wie bitte?“, stöhnte Parabelle, doch mehr Zeit blieb ihr nicht mehr. Ihr Kopf sank hinunter und sie verlor ihr Bewusstsein.



    Kapitel 18: Ein Meister des Schwerkampfs?

    „Was hättet ihr denn davon, wenn ihr mich gefangen nehmen würdet?“, wollte Eduardo von den beiden Zwillingen wissen. „Du bist ein Dieb, du gehörst hinter Gitter!“, behauptete der eine, sein Name war Sinus. Seine Haare waren dunkelblau und er machte allgemein einen freundlicheren Eindruck. „Das habt ihr nicht zu bestimmen, ihr seid doch auch Piraten, oder etwa nicht?“
    „Schon, aber du wirst gesucht und wir, wir sind… Ach, egal! Jedenfalls haben wir den Auftrag dich der Marine auszuliefern und wenn wir das nicht tun, könnte es für uns schlimm ausgehen“, erklärte Sinus. „Was seid ihr für Piraten, wenn ihr euch mit der Marine verbündet?“, fragte Eduardo etwas verächtlich. „Naja, verbünden ist der falsche Ausdruck, ich würde da eher-“, da unterbrach der andere seinen Bruder. „Genug geschwafelt Sinus. Lass uns ihn hier auf der Stelle killen!“, schlug Cosinus düster vor. Er hatte feuerrote Haare und an seinem Rücken war eine riesige, bedrohliche Klinge befestigt. Da die Schneide durch Furchen in regelmäßige Abschnitte unterteilt war, erinnerte die Waffe an eine Art Lineal. „Killen? Gerade eben wolltet ihr mich noch gefangen nehmen!“, meinte Eduardo erschreckt. Allzu viele Morddrohungen hatte er in seinem Leben noch nicht zu hören bekommen. Er fasste sich wieder und stellte sich dem Duo mutig entgegen. „Ihr könnt gerne versuchen gegen mich anzutreten, aber einen Sieg über mich kann ich euch nicht versprechen.“
    Während er dies sagte, zog er seinen Degen aus dessen Scheide, die an seinem Gürtel befestigt war.
    Die silberne Klinge blitzte im Sonnenlicht grell auf. „Dieser Degen wurde von meinen Vorfahren geschmiedet und seither von Vater zu Sohn weitergereicht. Ihr werdet ihre Macht gleich zu spüren bekommen!“ Er grinste die beiden teuflisch an und stürmte auf sie zu. Eduardo holte zum Hieb aus und rief:„Sémillon“ Ein breiter, horizontaler Schnitt glitt auf die beiden zu, doch Cosinus hatte blitzschnell seine lang Waffe gezückt und parierte den Degenhieb. Da die breite Kling die volle Kraft des Angriffs abbekommen hatte, wich er ein paar Schritte zurück. „Sag mal schläfst du, Sinus?“, schrie er seinen Bruder an. „Tut mir Leid. Ich war kurz abgelenkt.“
    Sinus zog zwei kleine, halbrunde Messer aus seiner Jacke hervor. Sie sahen aus wie zwei Halbkreise, die in der Mitte ein Loch zum Festhalten hatten. Sie erinnerten etwas an Winkelmesser.
    „So jetzt bin ich auch dabei!“, verkündete Sinus und legte seine Finger durch die Löcher.

    Ich versuchte immer noch Katheta anzugreifen, doch bevor ich mich ihr auch nur nähern konnte, griff sie mit ihrem dreieckigen Bumerang an. Ihren Angriffen musste ich natürlich ausweichen oder ich blockte sie, in dem ich meine Arme verhärtete und mit ihnen dagegen hielt. Jedoch hatte sie mich immer weiter vom Marktplatz weggedrängt bis wir schließlich im Hafen kämpften. Auch hier hatten sich die Leute schon nach kurzer Zeit verzogen.
    „Jetzt sind wir ziemlich nah am Meer! Was wird wohl passieren, wenn du ins Wasser fällst?“ Mit diesen Worten deutete sie an auf was sie hinaus wollte.
    „Erzähl mir doch gleich deine ganzen Zukunftspläne“, keuchte ich, als sie kurz aufgehört hatte mich zu attackieren. Irgendwie musste ich versuchen, den Bumerang aufzuhalten, damit sie ihn nicht immer wieder zurückwerfen konnte.
    Da kam mir die Idee: Ihre Waffe war aus Metall, ich konnte dasselbe versuchen, wie damals in Pineapple-Hills, als ich den Pacifista in eine Häuserwand beförderte hatte.
    Ich konzentrierte mich und war bereit, als Katheta wieder zum Wurf ausholte.

    Quadratmeter-Schnitt“, rief Cosinus und tat zwei horizontale und zwei vertikale Schnitte mit seinem Lineal-Schwert. Sie bildeten ein Quadrat, das auf mich zu flog. Eduardo konnte sich noch gerade zur Seite retten. Der Schwerthieb krachte in die Hauswand, vor der kurz zuvor noch Eduardo gestanden hatte. Als der entstandene Staub etwas verzogen war, erkannte ich, dass sich in der Wand ein ziemlich großes, quadratisches Loch befand. Das hätte schlimm für Eduardo ausgehen können. „Du kannst deine Schwerthiebe ‚fliegen‘ lassen?“, fragte er verblüfft. Nur Meister des Schwertkampfs waren in der Lage die Luft zu schneiden, um so ihren Angriffsradius zu vergrößern und Ziele in weiter Ferne zu treffen. So etwas traute man wahren Kämpfern zu, aber nicht solchen Möchtegern-Piraten, wie sie es waren. Doch er bekam keine Antwort und schon als er sich wieder aufgerappelt hatte, stürmte Sinus auf ihn los. Mit den beiden Winkelmessern in der Hand kündigte er einen „Hypotenusen-Schlitzer“ an. Eduardo parierte die beiden Hiebe mit seinem Degen. Das Eisen knirschte, als die beiden ihre Klingen gegeneinander pressten. Sie stießen sich gegeneinander ab. Sinus setzte sofort nach und sprang seinem Gegner entgegen.
    Er wollte seine beiden Messer mit aller Wucht in Eduardos Körper rammen, doch sie streiften ihn nur an der Seite und rissen sein Hemd auf. Zum Glück war er der Attacke des Blauhaarigen schnell genug ausgewichen.
    Statt Eduardo traf Sinus eine Steinmauer. Die Messer steckten fest in den Steinen. Sinus schaute verdutzt und versuchte sie wieder herauszuziehen, doch es sie steckten einfach zu tief. Sinus saß in der Falle. Eduardo reagierte schnell, bevor der Zwilling seine Hände aus den Löchern der Messer ziehen konnte. Mit „Petit Verdot“ strich der Degen waagerecht über Sinus‘ Vorderseite. Ein gut gezielter Schnitt jagte über seine Brust.
    Blut spritzte und er sackte ächzend zusammen. „Du Bastard!“, fluchte Cosinus. Er rannte auf Eduardo zu und holte mit seinem Lineal-Schwert aus.
    Als er Eduardo nah genug war und es nach vorne sausen ließ, wich dieser aus, indem er einen gewaltigen Satz in die Luft machte. Die Klinge glitt unter Eduardos Füßen durch die Luft. Im Richtigen Augenblick stieß er sich mit den Füßen von dem Schwert ab und sprang noch höher in die Luft. Er machte einen Salto über Cosinus‘ Kopf hinweg und streckte dabei seinen Degen aus.
    Tempranillo“, rief er, als Eduardo den Rücken seines Gegners aufschlitzte. Er landete elegant auf den Füßen und hinter ihm sackte Cosinus, wie sein Bruder zuvor auch, blutend zusammen.
    „Du verdammter…“, ächzte er doch dann verlor er auch schon das Bewusstsein. Der Sieg über die beiden war keine herausragende Leistung für Eduardo, ihm waren schon ganz andere Kaliber begegnet. Aber das einer von diesen beiden Amateuren in der Lage war seine Schwerthiebe durch die Luft gleiten zu lassen, beschäftigte ihn immer noch. Er hob Cosinus‘ langes und ziemlich schweres Schwert vom Steinboden auf. Als wenn dieses Schwert nicht ungewöhnlich genug gewesen wäre, war in der Nähe des Griffs ein rundes, metallenes Gehäuse angebracht. Es erinnerte etwas an ein Schneckenhaus, nur das dieses ihr mit Sicherheit künstlich hergestellt wurde und nicht von einer lebendigen Schnecke stammte. Zu allem Überfluss kam noch die Tatsache hinzu, dass das Gehäuse mit einer dunkelblauen Möwe gekennzeichnet war. Dem Symbol der Marine.
    Allerdings hatte er keine Zeit mehr darüber nachzudenken, da die anderen bestimmt schon auf ihn warteten oder auch von solchen Typen angegriffen wurden.



    Kapitel 19: Magnetismus und Meerwasser

    Im Hafen von Pretoria…
    „Dieses Mal kannst du meinen Bumerang sicher nicht abwehren“, behauptete Katheta selbstsicher. Ich hörte gar nicht mehr auf ihr Gerede. Sie meinte schon die ganze Zeit, dass sie mich besiegen könnte, doch sie hatte mich noch nicht einmal verletzt. Es war zwar kräftezerrend die ganze Zeit meine Teufelskraft einzusetzen um ihren hochgelobten Bumerang abzuwehren, aber ernsthafte Wunden oder Verletzungen hatte ich nicht. In einem fairen Faustkampf hätte ich sie wahrscheinlich schon längst erledigt, aber im Moment kam ich einfach nicht an sie heran. Sie drängte mich immer weiter ans Meer, mit der Absicht mich dort hinein zu werfen. Aber so einfach würde ich es ihr nicht machen. Das nächste Mal, wenn sie ihren scharfkantigen Bumerang auf mich werfen würde, würde ich versuchen das Teil abzubremsen und es dann zu ihr zurückzuschleudern. Ich positionierte meine Hände so, als würde ich versuchen einen imaginären, auf mich zu rasenden Zug aufzuhalten. Zwar würde die Wucht des Geodreiecks sicherlich nicht so groß ausfallen, aber ich war auf alles gefasst.
    „Was wird das denn jetzt für eine Psychonummer?“, fragte sie spöttisch. „Halts Maul, ich versuche mich zu konzentrieren!“, brüllte ich zurück, ohne meine seltsame Pose aufzuheben.
    „Na gut, ich weiß zwar nicht was das werden soll, aber dieser Attacke kannst du mit Sicherheit nicht ausweichen!“ Sie fummelte irgendwie an ihrem Bumerang herum, bevor sie ihn in meine Richtung schleuderte. „Zerstreuung – Sturm der hundert Geo-Shuriken“, rief sie als sich das gigantische Geodreieck im Flug auf seltsame Art und Weise veränderte. Das eine große Dreieck hatte sich plötzlich in etliche kleine Dreiecke aufgeteilt. Das was nun auf mich zu gestürmt kam, ähnelte eher einem Schwarm unzähliger, metallisch glänzender Bienen, als einem Geodreieck.
    Gut, darauf war ich nicht gefasst, dachte ich.
    Die dreieckigen Sterne trafen mich an Armen, Beinen und am Rücken. Ich schrie schmerzerfüllt auf, als sie versuchten meinen Körper zu verletzen. Manche hatten mich nur gestreift, andere steckten fest. Es war unmöglich gewesen, all diese Metallstücke abzubremsen oder zu reflektieren. Ich konnte mich vielleicht auf zwei oder drei konzentrieren, aber nicht auf hundert.
    Doch das schmerzvollste folgte gleich darauf. Katheta schrie: „Zusammensetzung!“ Und alle Dreiecke die eben noch in meiner Haut gesteckt hatten, wurden wieder qualvoll hinausgezogen.
    Ich fiel auf die stöhnend auf die Knie.
    Es war nicht schlimm. Für manch anderen wäre dieser Angriff tödlich gewesen, aber mein Körper regenerierte sich glücklicherweise nach kurzer Zeit wieder.
    Aber die Schmerzen waren trotzdem da.

    Die vielen kleinen hatten sich mittlerweile wieder zu einem großen Dreieck zusammengefügt. Zielstrebig flog es wieder zu Katheta zurück.
    „Wie hast du das gemacht?“, wollte ich von ihr wissen, als es mir wieder etwas besser ging. Sie wusste nicht, dass meine Wunden bald wieder versiegelt werden würden, deshalb grinste sie siegessicher. „Tja, würdest du wohl gerne wissen oder? Da du ja sowieso gleich bewusstlos umkippen wirst, kann ich es dir auch gleich erzählen: Eines der vielen kleinen Dreiecken ist in Wahrheit ein kleiner, steuerbarer Magnet, der die anderen Dreiecke zusammenhält. Löst man den Magnetismus im Flug auf, so steuern die anderen Dreiecke verteilt auf den Gegner zu, was es ihm unmöglich macht auszuweichen. So etwas kann eben nur einer brillanten Mathematikerin wie mir einfallen.“ Sie lachte selbstverliebt los. „Na so kompliziert ist das nun auch wieder nicht… Da wäre ich auch selbst drauf gekommen“, gab ich etwas enttäuscht zu. Ihr Lachen verstummte sofort, als ihr einfiel, dass sie sich eigentlich in einem Kampf und nicht in einem Hörsaal einer physikalischen Akademie befand.
    „Also gut. Dann hole ich mal zum Todesstoß aus!“, verkündete sie siegessicher wie nie zuvor. Sie holte Schwung und das Geodreieck schnitt wieder zischend durch die Luft. Doch dieses Mal war ich bereit. Ich stieß meine Hände gegen die Luft und ich spürte die Energie des Bumerangs, der immer langsamer auf mich zugeflogen kam. Es war schon bedrohlich, wie die glänzende Klinge sich mir immer weiter näherte. Doch ich hatte es unter Kontrolle. Kurz vor meinen Fingern blieb es in der Luft schwebend stehen. Katheta brachte vor Erstaunen nur ein „Eh?!?“ hervor.
    Die Energie des Wurfs hatte sich langsam in meinen angespannten Fingern gesammelt und ich war bereit den Angriff zu erwidern. „Hier kommt meine magnetische Power: Reflector“, rief ich und setzte die ganze Energie frei, die sich in meinen Händen angestaut hatte. Katheta war vor Erstaunen erstarrt, was sie zur perfekten Zielscheibe machte. So etwas konnte sie mit ihren physikalischen Fertigkeiten wohl nicht vorhersagen.
    Doch zu meiner Überraschung hatte auch ich etwas nicht richtig einkalkuliert. Den Rückstoß! Auch ich wurde von meinem Angriff zurückgeschleudert und landete ein paar Meter weiter.
    Im Wasser.
    Würde dieser Fehler mir meine Freiheit, oder gar mein Leben nehmen?

    Das nächste woran ich mich erinnern konnte, war das ich irgendwo im Freien aufwachte. Ich konnte den azurblauen Himmel sehen, was mich beruhigte. Es war hier allgemein ziemlich beruhigend. In der Ferne konnte ich Möwen kreischen hören und das Rauschen des Meeres war auch nicht zu überhören. Ich bemerkte auch, dass das harte Ding auf dem lag langsam hin und her schaukelte. Aber irgendwie kam mir das alles etwas bekannt vor. Moment hatten wir das nicht schon einmal?, dachte ich. Ich erinnerte mich zurück an den Tag, als ich auf Janes Schiff aufgewachte. Aber dort hatte ich zuerst in einem Bett gelegen. Es war also doch nur ein mieses Déjà-vu.
    Dann fragte ich mich wie ich wohl hierhergekommen war. Ich hatte wahrscheinlich das Bewusstsein verloren. Wieder einmal.
    In den letzten paar Wochen war ich jetzt insgesamt schon dreimal in Ohnmacht gefallen. Ziemlich oft für meine Verhältnisse. Das eine Mal hatte mir eine Verrückte den Hinterkopf zertrümmert (so kam es mir jedenfalls vor) und das andere Mal hatte mir ein Irrer ein Messer in den Bauch gerammt. Und das dritte Mal war, als ich… Ah! Genau!, dachte ich als es mir wieder einfiel. Als ich gegen eine größenwahnsinnige Mathematikerin kämpfte und anschließend im Meer baden ging.
    Sofort sprang ich auf und sah mich um. Ich befand mich tatsächlich auf einem Schiff. Aber wo war ich genau und wer hatte mich hierher gebracht? Wieso lag ich auf dem harten Deck des Schiffes und nicht in einem Bett? Und wer hatte mich vorm Ertrinken gerettet?

    „Schau mal, Eduardo. Der Anker ist aufgewacht!“, diese Stimme kam mir nur allzu bekannt vor. Eine Hälfte meines Gehirns freute sich darüber, dass ich nicht mehr alleine war, doch der andere Teil hätte heulen können, da er in dieser Stimme Josephine erkannte.
    „Anker? Der ist gut!“, gab eine andere Person von sich und lachte. Auch wenn ich ihn noch nie Lachen gehört hatte, erkannte ich sofort, dass es von Eduardo kam.
    Sie beide befanden sich ein Deck über mir, als sie aus der Kajüte des Schiffs kamen, doch sie stiegen eilig die Treppe zu mir herunter. „Und wie geht es dir?“, fragte Josie, doch erst einmal war ich dran mit Fragen zu stellen. „Was tun wir hier? Was ist passiert? Warum lieg ich nicht auf dem Grund des Hafens von Pretoria? Was soll das mit dem Anker?“, sprudelte es aus mir nur so heraus und überspielte Josies Besorgnis vollkommen. „Naja, wir sind wie geplant auf dem Weg nach St. Marina…“, antwortete Eduardo. „Und das du nicht ertrunken bist, hast du diesem süßen Jungen mit diesem Fuchs zu verdanken“, fügte Josie hinzu. „Meinst du Preston?“, wollte ich von ihr wissen.
    „Keine Ahnung. Seinen Namen hat er uns nicht verraten. Aber er war süß ♥“, antwortete sie und schweifte dann in irgendwelche Träume ab. „Toll, damit kann ich auch nichts anfangen. Erzählt mir jetzt bitte alles, was nach meinem Bewusstseinsverlust passiert ist“, forderte ich. „Okay. Es war ungefähr so: Ich und Josie trafen uns am vereinbarten Treffpunkt, wo wir aber nur noch Josies auf dem Boden verstreute Klammotten fanden.“ (An dieser Stelle warf Josie mir einen tödlichen Blick zu, der mich zu tiefst verängstigte) „Wir fragten die Leute nach dir, doch die berichteten nur, das zwei Verrückte den halben Marktplatz zerlegt hatten und danach in den Hafen gegangen waren. Gut, das war besser als gar nichts. Wir gingen in den Hafen. Dort gab es einen riesigen Tumult. Ein paar Bürger hatten bereits die Marine verständigt und ein einziger, dunkelhäutiger Mann versuchte die herbeigerufenen Marinesoldaten zu beruhigen. Als wir uns umsahen, entdeckten wir einen jungen, durchnässten Mann, der dich gerade aus dem Wasser gezogen hatte. Wie schon gesagt, er hatte einen Fuchs dabei. Wir gingen natürlich gleich zu dir und sagten, du würdest zu uns gehören. Der Mann hielt kurz inne und dann sagte er zu uns etwas wie: ‚Na gut, ich lasse ihn bei euch. Aber passt mir gut auf ihn auf. Er zieht Gefahren nahezu magisch an! ‘ Er gab uns seine Teleschneckennummer und dann luden wir dich schließlich auf Josies frischersteigertes Schiff“, beendete er. Hover und Preston hatten mich also gerade noch rechtzeitig gerettet. Aber es wunderte mich, dass sie mich so reibungslos an meine Freunde übergaben. Jane würde die beiden bestimmt grün und blau schlagen.
    „Was ist mit Katheta los? Hab ich sie getötet?“, fragte ich weiter. „Du meinst wohl diese Blauhaarige, oder? Nein, die hatte ebenfalls das Bewusstsein verloren, als ihr irgendein seltsam aussehendes Stück Metall gegen den Kopf geflogen ist. Sie war ziemlich K.O.“ Ich ließ einen Freudenschrei los. Da hatte ich es dieser Irren also doch noch gezeigt. Doch da machte sich mein Rücken bemerkbar. Kein Wunder, wenn man stundenlang auf dem Boden herumliegt.
    „Und warum habt ihr mich hier auf dem harten Boden abgelegt, und nicht in ein bequemes Bett?“
    „Du warst nass. Ich wollte die teuren Bettlaken nicht durchnässen“, erklärte Eduardo. Seine Schwäche für teure Dinge war mir immer noch ein Rätsel. „Na, Danke…“, murmelte ich in mich hinein. „Kein Problem, Anker“, lachte er und schlug mir auf den Rücken. Ich starrte in mit einem Blick an, der ungefähr so viel bedeutete wie: „Was soll der Scheiß?“ Eduardo ging hinüber zum Anker der anscheinend mich darstellen sollte und warf ihn ins Meer. „Verstehst du?“ Die beiden prusteten los, und obwohl ich den Witz eigentlich gar nicht lustig fand, stimmte ich in ihr Lachen ein. Plötzlich neigte sich unser Schiff ziemlich heftig zur Seite und Josie meinte zu Eduardo: „Es war wohl doch keine so gute Idee, den Anker mitten im offenen Meer ins Wasser zu werfen, oder?“
    Lachend versuchten wir nun das Schiff vorm Untergehen zu retten.
    Das war also der Beginn unserer Reise.



    Inhaltsverzeichnis
    1. Saga: Patrons (South Blue-Saga)
    Kapitel 20-38
    Kapitel 39-46

    2. Saga: Legends
    Kapitel 47-60
    Kapitel 61-68
    Kapitel 69-??

    Hier gehts zu den Biografien!


    Charakterübersicht (Spoilergefahr)


    Charakterübersicht
    Die Charakterübersicht ist eingeteilt in Personen. Die Zahl hinter dem Namen zeigt an, in welchem Kapitel sie das erste Mal vorkam oder erwähnt wurde. Dahinter befinden sich noch kurze, wichtige Informationen. (Blau = Mitglied der Marine/Weltregierung, Violett = Mitglied der Patrona, Grün = Pirat, Rot = Mitglied der Ehrengarde, Gelb = Mitglied des Stamms der Animanen)

    An Bord der Streaming Seagull (Protagonisten):
    Kai Silver (1), Hauptrolle und Erzähler, besitzt die Kraft der Metall-Frucht
    Eduardo Van Guard (13), Dieb und später Kais Gefährte, kämpft mit seinem Degen
    Josephine Heartlines (12), verwöhnte Tochter eines Barons und später Kais Gefährtin, kämpft mit Pfeil und Bogen
    Nico Marquez (21), Ex-Artist des Cirque de la Mer, später Kais Gefährte, besitzt die Kraft der Stelzen-Frucht
    Donna a.k.a. Tigerlilly (21), Ex-Artistin des Cirque de la Mer, verstoßene Animanin, besitzt die Kraft der Feuerwerks-Frucht

    Hauptpersonen:
    Lucia (2), Kais beste Freundin, ist im Marinegefängnis St. Marina gefangen, besitzt die Kraft der Lebens-Frucht
    Jane Phoenix (Prolog), Agentin der Patrona-Allianz, besitzt die Kraft der Wellen-Wellen-Frucht
    Drake Silver (6), Kais Vater, früher Marinekapitän, später Mitglied der Patrona-Allianz, vor 8 Jahren gestorben
    Armania Silver (1), Kais Mutter
    Shiazu Sora /(Groß-)Admiral Weißer Drache (6), Großadmiral der Marine, besitzt die Kraft derDrachen-Drachen-Frucht
    Cornwall (25), CP-S-Agent mit mysteriöser Vergangenheit, beherrscht die Formel 6 perfekt
    Alexandra "Lexie" Cheng (33), kühle Seekadettin, besitzt ein fotografisches Gedächtnis und kennt die "sieben verbotenen Melodien"
    Cruizar "Satan" Davidson (48), brutaler CP-S-Agent, benutzt Haki, kämpft mit Pistolen
    Helena (52), die Libelle des Bowin Archipels, kämpft mit Kabuto und Pop Greens, Odys Vigor-Partnerin
    Ody(sseus) (52), Libelle, Helenas Vigor-Partner
    Maya (54), Animanin, benutzt Haki, Vigor-Partner: ein Wolf


    Wichtige Nebenpersonen:
    Preston (11), Agent der Patrona-Allianz, Schüler von Hover und bildet ein Team mit ihm
    Hover (11), Agent der Patrona-Allianz, beherrscht die Formel 6, bildet ein Team mit Preston
    Chichi (11), Prestons Füchsin
    Alice (28 ), Agentin der Patrona-Allianz, kommt nicht gut mit Jane aus und besitzt die Kraft einer Teufelsfrucht
    Barbara (28 ), Agentin der Patrona-Allianz, besitzt einen starken Dialekt und die Kraft einer Teufelsfrucht
    Vince Phoenix (Prolog), Janes Vater, Gouverneur von Pretoria, Gründer der Patrona-Allianz
    Andrey (29), Transe aus Pretoria, besitzt einen Friseursalon, wo Jane Stammkundin ist.
    Isabella Van Guard (7), Eduardos Mutter, Insassin des Marinegefängnis St. Marina, besitzt die Kraft einer Teufelsfrucht
    Wari (9), grausamer Marinekapitän, kämpft mit Seesteinketten
    Xavier (3), Marinekapitän, besitzt die Kraft der Raben-Raben-Frucht
    Eden (30), Gefängnisdirektor von St. Marina, besitzt eine myteriöse Kraft
    Pepe di Zapatolini (21), Direktor des Cirque de la Mer
    Marmia (34), Marmorfelsenfrau und die stärkste des Volkes der Felsenmenschen, kann Geokinese verwenden
    Raphit (36), Graphitfelsenmann und Marmias Verlobter, kann Geokinese verwenden
    Jaques (36), mysteriöser Gentleman, der auf Suton Island auftauchte und offenbar eine Verbindung zu Josie besitzt.
    Edward Jenn (48), Chirurg aus Eriga, besitzt die Kraft der Schweißer-Frucht
    Vivian Jenn (48), Chirurgin aus Eriga, besitzt die Kraft der Guck-Durch-Kraft
    Sky Adamson (erwähnt 49), Herrscher von Polymos, Mitglied der Ehrengarde
    Marlin Ceviche (erwähnt 38), Fischmensch, beherrscht Aquakinese, Mitglied der Ehrengarde unter Sky Adamson
    Coco Roche (erwähnt 49), Topmodel und Designerin, Vorbild von Josie, Mitglied der Ehrengarde unter Sky Adamson
    Taiga (55), Häuptling der Animanen, Verbündeter der Patrona und der Ehrengarde, Vater von Maya, Donna, Barcas, Leru und Sika, Vigor-Partner: unbekannt
    Sika (55), Animanin, begnadete Bogenschützin, Vigor-Partner: ein Hirsch
    Leru (55), Animan, begnadeter Krieger, Vigor-Partner: ein Löwe
    Barcas (55), Animan, Vigor-Partner: ein Hund
    Safura (erwähnt 60), Kaiserin von Ramuar, dem Land der goldenen Drachen, gescheiterte Bewahrerin der Drachen-Drachen-Frucht, Mitglied der Ehrengarde
    Chaac (erwähnt 60), König von Koh Samui, der Insel des Monsuns, gescheiterter Bewahrer der Wasser-Frucht, Mitglied der Ehrengarde

    Nebenpersonen:
    Maria (Prolog), Haushälterin der Phoenix‘
    Peider (1), Kais Onkel, besitzt ein Restaurant in Pineapple Hills
    PX-10943 (3), Kampfmaschine der Marine
    Baron Wilhelm Lines (12), Josephines Vater
    Bartholo von Pretoria (erwähnt 14), ???
    Katheta (14), Kapitänin der Geo-Piratenbande, kämpft mit einem dreieckigen Bumerang
    Parabelle (14), Mitglied der Geo-Piratenbande, kämpft mit Bleistiften
    Cosinus und Sinus (14), Mitglieder der Geo-Piratenbande, sind Zwillinge, kämpfen mit Winkelmesser und Linealschwert
    Britney Cheers (21), Tänzerin beim Cirque de la Mer, hat ein Alkoholproblem
    Vladimir (21), Dompteur beim Cirque de la Mer, kämpft mir seiner Peitsche
    Typhon (26), Albino-Königspython, vorrübergehender Vigor-Partner von Donna
    Ezechiel Silver (erwähnt 28), mysteriöser Geliebter von Jane, (tot)
    Freya (30), Insassin des Marinegefängnis St. Marina, besitzt die Kraft einer Teufelsfrucht
    Bumblebee (30), Insasse des Marinegefängnis St. Marina, besitzt die Kraft einer Teufelsfrucht
    Sadel (34), Sandsteinfelsenjunge, Marmias kleiner Bruder
    Dr. Vegapunk (erwähnt 29), Genie der Marine aus One Piece, (Lebenzustand ungewiss)
    Emporio Ivankov (erwähnt 29), König der Transen aus One Piece, (Lebenszustand ungewiss)
    Jimbei (erwähnt 38), Walhaifischmensch aus One Piece, (tot)
    T-Bone, Vista, Tashigi, Momonga, Onigumo (erwähnt 40), bedeutende Schwertkämpfer aus One Piece
    Renu-Khan (erwähnt 40), großartiger Schwertkämpfer
    Sarumasu (erwähnt 40), großartiger Schwerkämpfer
    Sue (46), zierliche Küchenchefin, Konditormeisterin und Vorsteherin der Hausmädchen des Anwesens von Baron Wilhelm Lines
    Pedro (50), Fischverkäufer aus Eriga
    Dr. Risolo (50), Arzt für ungewöhnliche Krankheiten und Verletzungen aus Eriga
    Shoku (54), Animan, Vigor-Partner: ein Tausendfüßler
    Sequoia (erwähnt 55), ???



    Vereinigungen (Spoilergefahr)



    Die Gefährten
    Anführer/Koch: Kai Silver
    Navigator: Nico Marquez
    1. Mitstreiter: Eduardo Van Guard
    2. Mitstreiter: Josephine Heartlines
    Mitreisende: Donna
    Verbündete: die Patrona-Allianz; Marmia, Raphit und die Felsenmenschen; Helena und Ody; der Stamm der Animanen

    Die Patrona-Allianz
    Anführer/Gründer: Vince Phoenix
    Anführer/Gründer: Drake Silver (ehemalig, aufgrund von Tod)
    1. Team: Jane
    2. Team: Hover und Preston
    3. Team: Barbara und Alice
    Verbündete: Andrey, die Gefährten, die Ehrengarde, der Stamm der Animanen

    Die Besitzer der mächtigsten drei Teufelskräfte
    Paramecia: Lucia (Lebens-Frucht)
    Zoan: Shiazu Sora (Drachen-Drachen-Frucht)
    Logia: Unbekannt (Wasser-Frucht)

    Die Weltregierung und Marine
    Großadmiral: Shiazu Sora (früher: Unbekannt)
    1. Admiral: Unbekannt (früher: Shiazu Sora)
    2. Admiral: Unbekannt
    3. Admiral: Unbekannt
    Generalkommandant der Weltregierung: Unbekannt
    Gefängnisdirektor von St. Marina: Eden
    Vize-Gefängnisdirektor von St. Marina: Unbekannt
    CP-S-Agent: Cornwall
    CP-S-Agent: Cruizar "Satan" Davidson
    CP-9-Agent: Hover (ehemalig, aufgrund von Verrat)
    Marinekapitän: Xavier (ehemalig, aufgrund von Gefangennahme)
    Marinekapitän: Wari (ehemalig, aufgrund von Suspension)
    Marinekapitän: Drake Silver (ehemalig, aufgrund von Verrat)
    Sekadett: Alexandra "Lexie" Cheng
    Verbündete: Dr. Vegapunk

    Die sieben Fürsten der Verdammnis
    1. Mitglied: Unbekannt
    2. Mitglied: Unbekannt
    3. Mitglied: Unbekannt
    4. Mitglied: Unbekannt
    5. Mitglied: Unbekannt
    6. Mitglied: Unbekannt
    7. Mitglied: Unbekannt
    Verbündete: Unbekannt

    Die Ehrengarde
    1. Mitglied: Polymos (Sky Adamson + Gefolge)
    2. Mitglied: Ramuar (Safura)
    3. Mitglied: Koh Samui (Chaac)
    4. Mitglied: Unbekannt
    5. Mitglied: Unbekannt
    6. Mitglied: Unbekannt
    7. Mitglied: Unbekannt
    8. Mitglied: Unbekannt
    ...
    Verbündete: die Patrona-Allianz, der Stamm der Animanen

    Die Gefängnisinsassen in St. Marina
    Galerie-Insasse: Isabella Van Guard
    Galerie-Insasse: Lucia
    Insasse: Bumblebee
    Insasse: Freya
    Insasse: Jane (ehemalig, aufgrund von Befreiung)
    Insasse: Isabella Van Guard (ehemalig, aufgrund von Verlegung in die Galerie)

    Der Stamm der Animanen
    Anführer: Taiga
    1. Ratsmitglied: Maya (Wolf)
    2. Ratsmitglied: Sika (Hirsch)
    3. Ratsmitglied: Leru (Löwe)
    4. Ratsmitglied: Barcas (Hund)
    5. Ratsmitglied: Donna (Tiger) (ehemalig, aufgrund von Verstoßung)
    Weitere Mitglieder: Shoku
    Verbündete: die Patrona-Allianz, die Ehrengarde, die Gefährten, Helena und Ody

    Le Cirque de la Mer
    Direktor: Pepe di Zapatolini (ehemalig, aufgrund von Tod)
    Dompteur: Vladimir (ehemalig, aufgrund von Austritt)
    Tänzerin: Britney Cheers (ehemalig, aufgrund von Austritt)
    1. Artist: Nico Marquez (ehemalig, aufgrund von Austritt)
    2. Artist: Donna (ehemalig, aufgrund von Verletzung)

    Die Geo-Piratenbande
    Kapitän: Katheta
    Vize-Kapitän: Parabelle
    1. Mitstreiter: Cosinus
    2. Mitstreiter: Sinus

    "Gefolge von Sky Adamson"
    Anführer: Sky Adamson
    Mitglied: Marlin Ceviche
    Mitglied: Coco Roche

    Dieser Beitrag wurde bereits 74 mal editiert, zuletzt von Le Roux ()

  • Ich habe mir eben deine Geschichte durchgelesen und muss erst einmal sagen, dass es doch ziemlich schnell ging. Gestern hattest du mich gefragt, wonach sich Fan-Fictions richten, und heute, nachdem ich dir die Antwort schrieb, hast du zugleich eine angefangen. Sehr flott!
    Ok, zu der Geschichte selbst kann ich noch nicht so viel sagen. Wichtig ist zu wissen, dass sie 50 [!] Jahre nach Luffy spielt- so eine hohe zeitliche Differenz gab es bisher noch nicht. Und das sie von der normalen Handlung abzuweichen scheint, sehe ich auch- der Titel verspricht Spannung!
    Ein paar Hinweise muss ich dir geben:
    • Schreib deine Texte bitte in weiß, sieht besser aus- im Quelltext hat sich bei dir wohl der schwarze Farbbefehl eingeschlichen, den muss man dann nachträglich rausnehmen.
    • Das Gespräch war verwirrend. Es wäre gut, wenn du jeweils anzeigst, wer was genau sagt. Wenn du hin- und wieder einen Namen oder eine hinweisende Reaktion nennst, dann hilft das beim Lesen ungemein.
    • Der Anfang war wirklich mit vielen beschreibenden Elementen versehen. Behältst du das bei? Wenn ja, dann versuche diese langen Ausdrücke auf das Wichtigste zu beschränken.

    So, das war erst einmal eine kleine Kritik meinerseits. Bei Gelegenheit kannst du ja bei mir rein lesen, siehe Signatur, dann kannst du dir ggf. etwas abschauen ;)
    blink

    Um auf deine Frage zu kommen. Du hast einmal weiße und einmal schwarze Schrift. Im Nachhinein solltest du nachschauen, ob du unter dem Quellcode keine farblichen Veränderungen vorfindest- wenn nicht, kannst du es bedenkenlos abschicken.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von blink () aus folgendem Grund: Beantwortung der Frage

  • Danke erstmal. Ja, ich hab dieses Kapitel schon seit längerer Zeit praktisch in meinem Kopf "geschrieben", da war es relativ einfach die Worte aufs Papier zu fassen. Ich wollte die Geschichte ursprünglich in der realen Welt spielen lassen, hab sie aber dann heute kurzerhand so umgekrempelt, damit es in die Welt von One Piece passt.

    Deinen ersten Hinweis verstehe ich allerdings nicht richtig, bei mir ist alles optimal wenn ich den Spoiler aufklappe. Vielleicht kannst du mich da in einer PN nochmal aufklären? Und, ja beim Dialog war ich mir auch unsicher ob das so hinhaut, aber ich kanns ja noch mal überarbeiten. Ich verstehe das das mit den beschreibenden Elementen, ich hab das allerdings nur getan, da der Garten ein wiederkehrender Ort werden soll, man wird also noch einiges dort zu sehen bekommen. Den zeitlichen Rahmen hab ich so gewählt, damit die wenigsten aktuellen Charaktere in meiner Story vorkommen, aber das soll nicht heißen das diese Zeit einfach so überspringen wurde! Ich plane ein paar Kapitel in denen es nur um die Vergangenheit geht, also Rückblenden. Außerdem soll der Fokus meiner FanFic nicht auf dem Piraten-dasein gelegt sein, aber dennoch wird der Protagonist zur See fahren. Wenn ich die nötige Zeit finde werde ich mir natürlich auch deine Geschichte durchlesen, blink.
  • Dein neues Kapitel habe ich eben gelesen und ich muss sagen, dass mir der Stil dieses Mal sehr viel besser gefallen hat. Einen Ich-Erzähler zu verwenden, finde ich doch etwas gewagt, allerdings lief es im Kapitel wie am Schnürchen, weshalb ich diese Art der Sichtweise vorerst akzeptiere. Die nächsten Male werde ich mir genauer anschauen, ob du diese schwierigere erzählende Art drauf hast. Die Farben hast du im Prolog korrigiert und in deinem ersten Kapitel habe ich nur ganz wenige Fehler gefunden. Wiederum waren es unter anderem drei gleiche Fehler!
    1. Ich will davor noch kurz ihm Dojo vorbeischauen
    2. Wir trainierten heimlich ihm Wald oder ihm Steinbruch

    Du weißt sicher, wie es richtig lauten müsste. Dazu wäre noch zu sagen, dass du die Anführungsstriche mal unten, und mal oben hast.
    1. „Seltsam …", murmelte ich.
    2. "Ich habe dir ein Lunchpaket gemacht, es ist in deiner Trainingstasche."

    Das sind Kleinigkeiten, aber wenn du es einheitlich machst, sieht es schon ordentlich aus. 'Gedanken kannst du ja so darstellen' - „Wörtliche Rede so.“
    Ansonsten finde ich es ganz gut bisher. Zwei unbekannte Teufelsfrüchte sind schon was feines, da lässt sich sicherlich noch was machen.
    Ich wäre auch stark dafür, dass du den Prolog noch einmal etwas überarbeitest. Die Kapitellänge ist angenehm! Wenn du am Anfang etwas kürzer schreibst, motivieren sich bestimmt noch welche zum lesen, als das man gleich am Anfang 30 Minuten für ein Kapitel brauchen müsste.

    blink
  • Ich wollte das Kapitel auch zuerst im auktorialen Erzähler schreiben, habe mich aber andauernd erwischt wie ich in der Ich-Form schreibe und dann habe ich es schließlich so beibehalten. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich zur Zeit nur Bücher in der Ich-Perspektive lese, der auktoriale Erzähler wird mir irgendwie fremd.

    1. Ich will davor noch kurz ihm Dojo vorbeischauen
    2. Wir trainierten heimlich ihm Wald oder ihm Steinbruch

    Ich wette das war das Word-Korrekturprogramm, anders kann ich mir diese Fehler nicht erklären.



    Du weißt sicher, wie es richtig lauten müsste. Dazu wäre noch zu sagen, dass du die Anführungsstriche mal unten, und mal oben hast.

    1. „Seltsam …", murmelte ich.
    2. "Ich habe dir ein Lunchpaket gemacht, es ist in deiner Trainingstasche."

    Das lag daran, das ich nachdem ich das Kapitel kopiert hatte noch etwas schnell umgeändert habe, ich dachte es fällt nicht so auf, aber ich werde es ändern.
  • Deine Kapitel hatte ich gestern schon gelesen, hatte aber keine Gelegenheit um zu kommentieren. Zuerst einmal werde ich ein paar Leute ansprechen, ob sie sich deine übersichtliche Geschichte mal überfliegen und ggf. bewerten können. Ich kenne einige, auch aus meinem Leserkreis. Zudem denke ich, dass deine FF durchaus Potential hat, welches nicht vollends zur Geltung käme, wenn ich der Einzige wäre, der es letzten Endes tatsächlich kommentiert.
    Ein stiller Leser ist schön und gut, aber zu Wissen, was er von deiner Arbeit hält, ist weitaus besser.
    Okay, nun aber zu meinem eigenen Urteil. Mir hat das zweite Kapitel ziemlich gut gefallen, da du die Beschreibung der Früchte durchaus solide hingekriegt hast. Zuerst dachte ich, dass wir einen zweiten Mr.1 präsentiert bekommen, aber irgendwie hast du den Bogen doch noch gekriegt, sodass ich schon deine eigene Handschrift unter dieser ersten Frucht erkennen konnte. Bitte achte darauf, dass diese Fähigkeit kein stumpfes Plagiat wird, sonst hast du sehr schlechte Karten mit deinem Protagonisten! Anlehnung ist okay, Übernahme ist ein grobes tabu. Gerade bei Teufelsfrüchten muss man höllisch aufpassen, dass man seine eigene Kreativität ausnutzt und keine Sachen von Oda oder anderen aktiven Schreibern hier übernimmt. Ich habe zum Beispiel eine TF-Liste, in die ich vollständig bekannte Früchte aufliste, um eine schnelle Übersicht zu geben. Sobald du also aus Versehen mein Terrain betreten solltest, werde ich dich hinweisen. Ich erwarte nicht, dass du meine Geschichte durchstöberst, um Sachen zu finden, auf die ich bei einer Übernahme grantig reagieren könnte. Sei beruhigt, bisher hast du nur eine Frucht unbewusst übernommen, dazu komme ich später- auch, warum ich das in dem Fall absolut okay finde. Insgesamt ist die Geschichte mit den Früchten eine heikle Kiste, da man nicht alle Storys kennen kann. Ich selbst lese auch nur an die 7~8 Stück, und Überschneidungen sehe ich bisher kaum, daher wirst du damit auch keine Probleme kriege, imho.
    Also die Fertigkeiten hast du, wie gesagt, gut dargestellt und ohne weiterlesen zu müssen, hatte ich schon eine düstere Vorahnung, nach dem Motto: Das war jetzt alles nett und schön, aber der große Konflikt fehlt mir bisher. Bei vielen Geschichten kommt schon zu Beginn ein Szenario, welches die freundliche Atmosphäre kippt. Das es bei dir dann auch kam, war dementsprechend schon ein Erfahrungswert und ich bin froh, dass du es nicht einfach dahin plätschern ließest, sondern gleich gezeigt hast, dass es keine heile Welt bei dir ist.
    Da ich die beiden Kapitel am Stück las, hatte ich nicht diesen Cliffhanger Effekt, aber dafür kannst du nichts. Hätte ich auf Kapitel 3 warten müssen, wäre die Aufregung verständlich groß gewesen. Nun, das zweite Kapitel fand ich schon gut, aber das Dritte war bisher das Beste! Das hat mir wirklich super gefallen. Die Atmosphäre stimmte, ein 'historischer' Hintergrund wurde genannt, indem der einstige Zerfall der Marine angesprochen wurde und der Kommandant der PX war ein richtig böser Bube. Seine Beschreibung und seine Fertigkeiten wurden gut in Szene gesetzt.
    Du hast eine Vogel-Zoan- Typ: Rabe genommen [wahrscheinlich, um den Tod zu symbolisieren (?)] - bei mir ist das selbe Modell mit dem Typ: Krähe- auch ein Bösewicht- daher habe ich sofort an meine Geschichte denken müssen, von daher konnte ich gleich eine gewisse Identifikation erkennen. Das heißt, wenn ich bei mir einen Bösen charakterisiere, sehe ich das aus meiner Sicht als Autor. Wenn ich dann aber als neutraler Betrachter eine ähnliche Figur bei wem anders sehe, kann ich gleich Rückschlüsse ziehen, was ziemlich gut ist. Unbewusst hast du damit einen Charakter erschaffen, der mir auf anhieb gut gefallen hat.
    Sie waren Erfindungen der Weltregierung und wurden Pazifisten genannt.
    Nicht ganz richtig. Der Pacifista - die Pacifista(s), je nach Aussprache. Diese Cyborgs sind eine Anlehnung an Pazifisten, also Personen, die auf Gewalt verzichten. Diese makabere Anlehnung soll die Zielsetzung der Weltregierung darstellen, nämlich indem Frieden erhalten bleibt. Das Gewalt dafür gebraucht wird, ist natürlich die böse Ironie. Also, der Plural ist nicht 'die Pazifisten', aber das ist nur ein kleiner Fehler. PX 10943? Wie viele davon gibt es denn in deiner Geschichte... bei OP ging es vielleicht bis PX ~27, wenn man die im Großen Ereignis mitzählen würde. Ich hoffe, dass bei dir nicht so eine riesige Armada existent ist, das wäre Sci-Fi im worst case Szenario.
    Abschließend kam dann Jane, die bereits im Prolog zu bestaunen war, ich bin gespannt, was nun passiert, da der Titel 'Die Sammler' durchaus darauf hinweisen könnte, dass Kai und seine Freundin nun eingesammelt, oder wie es im Prolog stand, 'geholt' werden.
    Auf der Insel können sie logischerweise nicht bleiben. Auch der Grund für dieses Massaker, wo die Regierung scheinbar ihre Finger im Spiel hat, bleibt noch offen. Mich interessiert es brennend, was da vor sich ging!
    Ich freue mich deshalb besonders auf dein neues Kapitel. [Vermeide Doppelposts]

    blink
  • Kapitel 4 ist jetzt auch fertig und hochgeladen.



    Zuerst dachte ich, dass wir einen zweiten Mr.1 präsentiert bekommen, aber irgendwie hast du den Bogen doch noch gekriegt, sodass ich schon deine eigene Handschrift unter dieser ersten Frucht erkennen konnte.

    Sagen wir es ist eine Mischung aus Mr.1s und Käptain Kids Teufelskraft, aber das ist noch lange nicht alles was er drauf hat. Abwarten.



    Du hast eine Vogel-Zoan- Typ: Rabe genommen [wahrscheinlich, um den Tod zu symbolisieren (?)] - bei mir ist das selbe Modell mit dem Typ: Krähe- auch ein Bösewicht- daher habe ich sofort an meine Geschichte denken müssen, von daher konnte ich gleich eine gewisse Identifikation erkennen.

    Oh, was für ein blöder Zufall. Tut mir leid, ich wusste das nicht. Aber ich hoffe es macht dir nichts aus wenn ich die Teufelskraft beibehalte.


    Nicht ganz richtig. Der Pacifista - die Pacifista(s), je nach Aussprache. Diese Cyborgs sind eine Anlehnung an Pazifisten, also Personen, die auf Gewalt verzichten.

    Dieser Sachverhalt ist mir durchaus klar, aber in Band 485 sagt Kuma: "[...]Ich bin ein sogennater Pazifister[...]" Ich dachte das wäre die deutsche Version von "Pacifista". Dann müsste der Plural Pazifister oder Pazifisten heißen. Aber wenn du darauf bestehst kann ich es ruhig umändern.
  • Lass dir mal etwas mehr Zeit. Wenn ich mal zwei Tage hier nicht reingucken würde, dann hätte ich gleich wieder ein halbes Dutzend Kapitel zu lesen. Innerhalb so kurzer Zeit gleich 4 Kapitel + Prolog zu schreiben, ist zwar fleißig, aber es sollen hier doch noch mehr mitlesen, oder? Wenn ja, dann würde ich erstmal etwas warten, bis sich ein paar hier eingeklinkt haben.
    Das neue Kapitel war auch in Ordnung, auch wenn du in der wörtlichen Rede immer den gleichen Fehler machst.
    „Volltreffer. Teufelskräfte.", murmelte er hinterhältig.
    Ich würde am Ende der wörtlichen Rede keinen Punkt verwenden. Wenn du einen Satz abschließt, setzt du natürlich einen Punkt, danach aber ein Kommata zu verwenden ist nicht richtig. Beispiel: Der Mann ging über die Straße., da er einkaufen wollte. Das dieses Beispiel so nicht richtig ist, sollte klar sein, ne?
    Der Versprecher der Marine-Soldaten spricht ja schon dafür, dass man hier Gefangene machen wollte. Weshalb, ist jetzt immer noch nicht ganz klar, da Jane und Xavier entgegengesetzte Positionen einnehmen, was ja darauf schließen ließe, dass sie auch unterschiedliche Ziele haben.
    Das Lucia nun auch noch scheinbar gefangen und eventuell getötet werden könnte, ist schon eine bittere Pille. Den Schlag, den Kai am Ende erhalten hat, sollte wohl von Jane gekommen sein, die seine Flucht nicht gut heißen kann. Woher sie und ihr Vater nun von Kai wissen konnten, bleibt weiterhin eine ungeklärte Frage. Im Moment baust du wirklich sehr viel Spannung auf- gefällt mir! Und noch einmal: Editiere mal deinen Post, da du Doppeltes nicht stehen lassen kannst. Doppelposting ist nicht erlaubt..^^
  • Goede Avond!
    Ich würde deine PN nicht als Schleimerei oder Schleichwerbung bezeichnen, eher als offensive Werbung bei der ich mich geschmeichelt fühle :D

    Ich hab mir eig. geschworen keine Geschichten anzufangen, aber Selbstdisziplin habe ich zu wenig.
    Nun zu deiner Geschichte. Gefällt mir gut bis jetzt, neue Ausgangssituation, Ich-Perspektive, 40 Jahre nach Ruffy, das hatte bis jetzt keiner soweit ich weiß. Nachdem was ich aus Prolog etc. herauslesen kann, ist Jane die "Sammlerin" und soll Leute mit speziellen Fähigkeiten "einsammeln" um den Krieg zu beenden. Auch das die Geschichte 40 Jahre nach Ruffy spielt, gibt dir die Möglichkeit "alte" Teufelskräfte bei anderen Charakteren zu gebrauchen (Wenn du dich an das Panda Lee´sche Teufelsfrüchte Gesetzt/Theorie hältst).

    Zu den TK:
    Eine Krähen-Frucht: Das "Standart-Equipment" für Antagonisten :D
    Eine Lebens-Frucht: Warum ist mir das nicht eingefallen
    Eine Metall-Frucht: Eine Logia die aber keinen flüssigen Stoff beschreibt sonderen einen Festen, das heißt das, Kai zwar Metall kontrollieren kann und auch aus Metall besteht, aber immer noch durch Druckwellen etc. verwundbar ist.

    Außerdem erinnert mich deine Geschichte an einen Anime den ich mal gesehen habe, ich hoffe das deine Geschichte besser ausgeht.

    MFG Panda Lee
    PS: Wieso hast du eig. gerade mich aufgefordert deine Geschichte zu lesen? An meinem Bekanntheitsgrad bzw. meiner "übermäßigen" Leserschar kanns nicht liegen. Oder hast du jedem Autor so ne PN geschickt?
    PS 2: Verschickst du eig. NLs?
    PS 3: Willst du einen Banner haben?
  • Danke Panda Lee, dass du doch so schnell auf meine "offensive Werbung" eingegangen bist. ^^ Das ist zwar die billigste Art seine Leser zu gewinnen, aber lassen wir's... Deine Interpratation ist allerdings nicht ganz richtig. Aber genau darüber werdet ihr (wenn ich meine Leserzahl schon als Plural bezeichnen kann?) im nächsten Kapitel, was vermutlich so etwas wie "Auf dem Meer" heißen wird, mehr erfahren. Das Panda Lee'sche Teufelsfrucht Gesetz kenn ich (noch) nicht, kann mir aber denken worum es dabei geht und wenn das stimmt, unterstütze ich sie auch. Die Idee für die Raben-Zoan war übriegens total spontan...aber egal. Deine Interpretation von Kais TK stimmt übriegens. Mich würde jetzt mehr interessieren welchen Anime du meinst, der anscheinend meiner FF so ähneln soll.

    Zu PS1: Öhm, ich hab einige FFs überflogen um in etwa herrauszulesen um was es genau in ihnen geht, dabei ist mir aufgefallen das du bei den meisten schon von Anfang an fleißig kommentiert hast. Da fragte ich mich natürlich irgendwann: "Warum nicht bei meiner?" Aber den Grund warum hast du ja schon verraten.

    Zu PS2 und PS3: Ich weiß nicht was du mit NL meinst. So einen Banner der deine FF auch einleitet?
  • Das Panda Lee´sche Teufelsfrucht Gesetz besagt das wenn ein TF-User stirbt ist die Frucht wieder verfügbar.

    Ein NL ist die abkürzung für Newsletter was soviel heißt wie das du Lesern (die das auch wollen) PN schickst wenn es neue Chaps, Specials, FanService, Ankündigungen etc. gibt.

    Ja so einen Banner hätt ich gemeint, sieht einfach "hipp" aus XD.

    Der Anime der deiner Geschichte ein bisschen ähnelt ist "Blue Dragon" da hat auch eine Frau, Kinder mit bestimmten Fähigkeiten gesucht um einen Feind zu besiegen. Die Geschichte wurde gen Ende ziemlich scheiße, die Feinde wurden Freunde die "Sammlerin" war böse und wurde in ewige Finsternis geschickt oder so ein Mist >_<.

    MFG Pandabärchen Lee
  • Genauso hab ich mit dem TF-Gesetz auch gemeint. So ein Newsletter ist ne gute Idee, aber bisher haben sich hier ja noch so viele eingeklinkt. Aber ich kann ja noch etwas offensive Werbung machen. ;) Also wer diese Newsletter haben will, kann sich bei mir in einer Nachricht melden. Wegen dem Banner: Wenn du mal etwas zu viel überschüssige Zeit hast, kannst du mir ja einen Entwurd oder so schicken ^^
  • So hab das neue Chap gelesen und muss zugeben das ich mich geirrt habe was die Sammler anbelangt ^^. Ich hielt ja Jane für einen "Sammler" aber Irren ist ja menschlich.

    Ich wundere mich warum der schöne Banner den ich gemalt habe noch nicht über einer FF prankt, hattest wohl noch keine Zeit ^^

    Zum Chap, ziemlich ereignislos eig. aber das gehört dazu. Kai wird über Seesteine etc. aufgeklärt und Jane scheint einen Plan zu haben der wohl darauf basiert das sie St. Marina stürmen um Lucia zu befreien (Impel Down lässt grüßen XD) und vermutlich dann das Gefängnis in Schut und Asche zu legen.

    Auch wenn ich nicht verstehe wie Jane mit ihrer Vivre-Card Lucia aufspüren will bzw. über ihr Befinden kundig sein soll, wenn sich Janes Vivre-Card ja nur auf Jane bezieht.

    Das wars jetzt mal von mir
    MFG Panda Lee
  • Das mit der Vivre-Card ist doch ganz einfach: Die Stücke ziehen sich immer an. Da Jane kurzfristig handeln musste, nahm sie ein Stück von ihrer Vivre-Card und machte sie an Lucias Kleidung fest. Da dieses Stück sich nicht bewegen kann und so immer dort bleibt wo Lucia ist, bewegt sich das Stück, das Jane hat immer in die Richtung des anderen Stücks und so kann Jane sehen wo Lucia ist. Falsche Info - wurde umgeändert.
    Achja! Dank Panda Lee hat meine FF nun auch ein schönes Banner. Danke Pand Lee!

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Le Roux ()

  • Zuerst einmal besitzt deine Geschichte nun einen schicken neuen Banner. Das macht schon einiges her, alleine schon, weil ich keinen besitze. Zum Kapitel selbst kann man übergreifend sagen, dass es ein reines Informations-Kapitel beinhaltet, was jedoch ziemlich aufschlussreich war.
    Mich wunderte es ein wenig, das Jane scheinbar alleine mit Kai auf dem Schiff ist. Die Tatsache, dass eine Küche mit drinnen ist, scheint schon für ein größeres Modell zu sprechen- alleine ist es allerdings ziemlich schwierig einen Kahn über das Meer zu steuern. Vielleicht hast du uns auch die Besatzung vorenthalten und führst sie nächstes Mal ein. Eine Formulierung war auch ziemlich ungeschickt gewählt.
    Keine Insel, kein Schiff gar nichts. Ich war also mitten im Ozean auf einem Schiff.
    Ist zwar nicht direkt falsch, jedoch kann man solche Sachen weniger holprig beschreiben. Eine Frage: Wo befindet sich das 'Zuhause' von Jane und ihrem Vater und was genau ist ihre Aufgabe? Sind sie eine Institution, die gegen die Sammler vorgehen will? Wollen sie jetzt nach St. Marina segeln oder erst in den Stützpunkt von Jane, in der ihre genaue Funktion und die Stufe 8 von Kai näher erklärt wird.
    Vom South Blue zur Grandline ist es ja schon ein großes Stück! Das scheint eine längerfristige Aufgabe für Kai zu werden, um Lucia befreien zu können. Das sie Xavier einfach verfolgen wäre zu einfach und er ist ja nicht der Haupt-Bösewicht, sondern "nur" ein Sammler.
    Ich vermute mal, dass der Vater von Kai gegen das Einsammeln der Personen war, und deswegen getötet wurde. Ist die ganze Marine + WR in diesem Projekt mit involviert oder nur eine Splittergruppe? Das sind doch einige Fragen, die den Rahmen der Geschichte festlegen und wichtig zu klären wären!
    Im Moment ist es wirklich spannend und wenn du weitermachst, finden sich sicherlich noch Leser ein!
    Es lohnt sich.
  • Mh, ich versuche mal deine Fragen zu beantworten ohne zu viel zu verraten:
    Mich wunderte es ein wenig, das Jane scheinbar alleine mit Kai auf dem Schiff ist. Die Tatsache, dass eine Küche mit drinnen ist, scheint schon für ein größeres Modell zu sprechen- alleine ist es allerdings ziemlich schwierig einen Kahn über das Meer zu steuern. Vielleicht hast du uns auch die Besatzung vorenthalten und führst sie nächstes Mal ein.

    Nein, Jane ist tatsächlich allein mit Kai auf dem Schiff. Das Schiff selbst ist etwa so groß wie die Flying Lamb oder etwas kleiner. Ich kann es ja mal zeichnen... Wie Jane es alleine steuern kann und vor allem wie sie so schnell von Xavier flüchten konnte, hängt mit ihrer Teufelsfrucht zusammen, die in den nächsten Kapiteln offenbart wird.



    Eine Frage: Wo befindet sich das 'Zuhause' von Jane und ihrem Vater und was genau ist ihre Aufgabe? Sind sie eine Institution, die gegen die Sammler vorgehen will? Wollen sie jetzt nach St. Marina segeln oder erst in den Stützpunkt von Jane, in der ihre genaue Funktion und die Stufe 8 von Kai näher erklärt wird.

    Die Antworten auf diese Fragen bekommst du ihn den nächsten Kapiteln, aber eins verrate ich schon mal: Jane gehört zu einer Organisation, die Menschen mit Teufelsfrüchten vor dem einsammeln rettet.



    Vom South Blue zur Grandline ist es ja schon ein großes Stück! Das scheint eine längerfristige Aufgabe für Kai zu werden, um Lucia befreien zu können. Das sie Xavier einfach verfolgen wäre zu einfach und er ist ja nicht der Haupt-Bösewicht, sondern "nur" ein Sammler.

    Stimmt, Xavier ist sicherlich nicht der Antagoist, ich sag nur: Xavier besitzt eine Teufelskraft ;)



    Ich vermute mal, dass der Vater von Kai gegen das Einsammeln der Personen war, und deswegen getötet wurde. Ist die ganze Marine + WR in diesem Projekt mit involviert oder nur eine Splittergruppe? Das sind doch einige Fragen, die den Rahmen der Geschichte festlegen und wichtig zu klären wären!


    Kais Vater wird im Verlauf der Geschichte noch eine bedeutende Rolle einnehmen. Hier sehe ich die Marine als eine "Waffe" der WR. Allerdings hat die Marine auch ihre Gründe...
  • Moinsen!
    Das Flashback-Chap gibt ja Stoff zum theorieren XD.

    Kais Vater scheint der erste "Sammler" gewesen zu sein.

    Zu Jane hab ich 2 Theorien:
    1. Sie wurde von einer Organisation mitgenommen die sie trainiert.
    oder
    2. Sie hat das Feuer selbst gelegt um vor ihren Vater bzw. etwaigen Verpflichtungen zu fliehen.

    Zum Chap: Wie immer :thumbsup:

    MFG Panda Lee
  • Meine Theorie scheint sich zu bestätigen. Die Tatsache, dass Kais Vater nun tatsächlich ein Sammler wurde und auf mysteriöse Weise verstarb, lässt schon die Vermutung nahe liegen, dass er mit dem Programm nicht einverstanden war und deswegen ermordet wurde, damit er, als Teilnehmer, nichts an die Außenwelt verraten würde. Ob das auch erklären kann, wie die zwei TFs in den South Blue gelangt sind, kann ich nicht sagen- scheint bisher nahe zu liegen. Und Jane wurde also auch einmal entführt. Entweder wurde sie von den Sammlern entführt und anschließend von ihrem Vater und seiner 'Gegenpartei' gerettet, oder aber, wurde sie direkt in die Organisation geschleust.
    Einerseits war sie zu der Zeit sicherlich keine Verbrecherin mit Teufelskräften, andererseits kann es auch sein, dass sie entführt wurde, um den einflussreichen Vater erpressen zu können. Das wäre auch eine Parallele zu Kai, der ja auch kein Verbrecher ist und trotzdem gejagt wurde. Die Marine raubt also nicht nur Verbrecher, sondern inzwischen alle Träger einer TF, oder aber haben sie den Tod von seinem Vater als Anlass genommen, um sich auch gleich den Sohn zu schnappen. Auf jeden Fall spielt die Marine nicht mit fairen Karten! Was Jane anbelangt, liegt die Entführung ins Sammler-Lager nahe. Wie sonst sollte sie wissen, wo es sich befindet? Es scheint mir doch eher ein geheimeres Projekt zu sein, da es auch nicht gerade Menschenfreundlich ist. ^^
  • Wie immer tolles Chap, nun scheint klar zu sein warum Kais Vater tot ist (ist er das überhaupt? Ich verlier so leicht den Überblick über Details). Wenn Janes entkommen nicht mit Vince oder Drake zu tun hat, dann weiß ich auch nicht, ich denke mal das man aus eigener Kraft nicht ausbrechen kann, da bestimmt alles aus Seestein gebaut ist. Auch das die Beschützerin der Insel eingesperrt wird, find ich seltsam, aber die Marine macht halt son nen Scheiß :D

    MFG Panda Lee
  • Mir hat das Kapitel auch gut gefallen. Meine Vermutungen scheinen sich nun mehr oder minder zu bestätigen, dass Drake von seinen Vorgesetzten ermordet wurde, da er 'zuviel wusste'. Wer ist Vince? Laut seinen Verwandtschaftsbeziehungen dürfte er ja einen heißen Draht zu dem Projekt haben, aber wer ist er genau? Mir kam es so vor, dass er zum ersten Mal in diesem Flashback, allgemeiner, innerhalb der Story auftritt. Mich kann man mit Flashbacks zu Beginn leicht verwirren und mein Namensgedächtnis ist auch nicht das Beste, sobald jemand nur einmal kurz reinschneit und man gar nicht weiß, wo man jetzt steht. Auf jeden Fall hast du die Situation sehr gut geschildert. Ich hatte die ganze Zeit mitgefiebert, ob Drake nun erwischt wird, oder nicht. Vor allem, dass nun deutlich wurde, dass die Marine Dreck am Stecken haben müsste, fand ich erstaunlich. Das hat mir sehr gut gefallen und wie es scheint, hilft die gute Jane nun Kai, da sein Vater ihr einst zum Ausbruch verholfen hatte und dabei wahrscheinlich sein Leben ließ.
    Wenn dem so sein sollte, dann hat das auf jeden Fall Hand und Fuß, kann als Lösung also vollends akzeptiert werden. Mir gefällt deine Geschichte immer besser, mal sehen, ob du bei mir auch noch einsteigen wirst, auch wenn das eine Herkules-Aufgabe sein kann- ist aber locker zu bewältigen, sofern man etwas Zeit parat hat. ^^

    blink

    und mein Namensgedächtnis ist auch nicht das Beste
    Daran lag es wohl. Jetzt ergibt das auch alles einen Sinn und meine Theorie, die ich äußerte, wird noch mehr bekräftigt :)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von blink ()