Gesetz der Gerechtigkeit (zongo67)

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  • Eine Tabakdose. Sehr genial das ganze. Ich muss zugeben, dass der Kampf gegen Inazuma etwas langatmig wirkt, allen voran Marv vs Jekhar. Das hat mir einfach nicht gefallen, da du so intensiv in die Psyche und Bewegungen der Charaktere eingegangen bist, das es schon wieder eine völlig gewöhnungsbedürftige Erzählweise darstellte. Ich habe im Allgemeinen immer Bedenken mit Charakteren, die vor ein paar Kapiteln als reiner Support eingebracht wurden, nur, um sie dann in den darauf folgenden Kapiteln so präzise analysiert zu haben. Der Stil an sich war zwar gut umgesetzt, aber die Anwendung selbst empfand ich als unpassend und dieser einzelne Kampf zog sich dadurch ziemlich. Allen voran wirkt es sehr dehnend, wenn deine Kapitel aufgrund solcher Szenen sehr lang werden. Lieber kürzer und präziser, als lang und ausufernd. Da musst du noch deinen Stil finden. Vielleicht sehe ich das zu streng, aber bei mir werden die Kapitel nur länger, wenn ich mit jedem Satz eine Atmosphäre, ein Gefühl oder sonst etwas beschreiben will. Gerade Ängste und Qualen lassen sich anhand von Beispielen, Vergleichen oder drohenden Vorstellung immer besser schmücken. Das hast du bei mir auch so angemerkt, fände ich gut, wenn du dies in Zukunft etwas daran anpasst. Schließlich gefällt dir das selbst, da ist es gar nicht schlimm, wenn du dich dem, das du als gut gelungen empfindest, etwas annäherst. Muss zugeben, das die letzten Kapitel mehr Spaß gemacht zu schreiben, aber sei es drum. Das Inazuma nicht stirbt, liegt schon am eigentlich Plot der One Piece Welt, den du nicht einfach so umgehen kannst. Aber, was besonders erscheint: Keru und Shoshana verfolgen ihn. Einerseits wirkte der Revolutionär immer sehr passiv, andererseits, wenn Keru UND die Frau diesen verfolgen, kommt es sicherlich zu einer besonderen Wendung. Sonst hättest du nicht das "Pairing" selbst, auf die Verfolgung geschickt. : ) Ich ahne etwas trauriges oder aber das Ende dieser Hatz.
  • WARNUNG: Der Beitrag wird kurz, also nicht wundern ^^.

    Die gesamte Kampfkonstellation wurde wieder gut geschrieben, man konnte sich gut vorstellen, wie alles abläuft. Der Schluss war auch gut, wo Inazuma flieht. Mit einer Rauchbombe hätte ja wohl auch niemand gerechnet ^^. Aber so kann wenigstens ein Leistungsträger wie er abhauen und das Waterloo abwenden. Aber da gibts ja immer noch Keru und Shoshana. Mal sehen, was da noch passiert.
    Immer schön Smiley bleiben :thumbup: .

    Aktualisierung meiner FF: Missionsbericht 4 - Abschnitt 6 (Stand: 18.07.2015)
  • Scheint, als hättest du auch einige Monate an Arbeit hinter dir, um dich für das Studium ausreichend einzudecken. ; ) Du hattest ja mal erwähnt, dass du neben deiner berufenen Kuriertätigkeit auch noch zwei, drei andere Jobs angenommen hast. Krass, aber vorbildlich! Bei mir hat sich das durch fast die gesamte Nach-Abi-Zeit gezogen. Aber du kennst ja sicherlich Volkswagen, da kriegt man auch fürs Pause machen viel Geld. ^^ Jedenfalls hoffe ich, dass du bald wieder auf dem Dampfer bist und etwas Freizeit dein Eigen nennen kannst. Im heutigen Kapitel hast du ja sehr auf die Dragon-Schiene geachtet, wo alles mit dem Schicksal in Zusammenhang gebracht wird. Rein von der Darstellung her, spricht es ja fast gegen jede schriftliche Normierung. Aber mir hat es trotzdem gefallen, da damit gerade auch diese magische Atmosphäre gebracht wird. Du schaffst es einerseits den Supergau schon seit einiger Zeit anzudeuten, bewegst dich aber noch mit äußerst ruhigen Schritten dahin. Für Keru kann es eng werden, da man ausschließen darf, dass Inazuma von den beiden erledigt wird. Stirbt Shoshana in seinen Armen? Immerhin hast du den Namen von IB und da nahm das Leben der Kinobesitzerin auch auch kein schönes Ende, obwohl es mit gewollter Liebe des Mannes verknüpft wurde. Angesichts dieses Hintergrund bleibt es einfach verdammt spannend. Noch eher darf man bei Frederik mitfiebern, wobei ich leider auch auf die schlimme Konsequenz setze. Ich schätze dich nicht als Autoren ein, der so einen Schritt nicht gehen würde. Sterben kann jeder, sterben ist menschlich und es hat wohl auch was gutes an sich, wenn man dem Autor mehr zutrauen kann, was auf dem ersten Blick aber traurig oder gar schlecht für die Handlung sein kann. Was ich nicht gut finde, ist, wenn man von vornherein ausschließen kann, dass eine bestimmte Figur das Leben für sich gepachtet hat. Bei meiner eigenen Geschichte habe ich momentan auch für jeden wichtigen Charakter mindestens ein Szenario im Kopf, in dem er aus der Story ausscheiden kann. Dabei müsste ich mir nicht einmal was zurecht biegen, aber ich halte mir das offen. Wer immer auch den Kommentar UND meine Geschichte liest, dem wird hoffentlich flau im Magen. ;) [Steigert die Spannung]
    Insgesamt aber top, was du für einen eigenen Stil anbringst. Die Flasche im Wald erscheint auf dem ersten Blick nur dort rumzustehen, aber mit etwas Zufall kann daraus ein ganzer Waldbrand entstehen. Bei dir wirkt es noch unscheinbar, obwohl man genau beim Lesen mitkriegt, dass nicht nur das Schicksal walten wird, sondern sich auch für manche ungewollt erfüllen könnte. Wenn nicht dort, dann für die Mitmenschen!
  • Puhh! Seit fast sech Wochen keinen Kommentar zur eigenen Geschichte abgegeben. Das muss sich natürlich ändern. ^^

    blink schrieb:

    Scheint, als hättest du auch einige Monate an Arbeit hinter dir, um dich für das Studium ausreichend einzudecken. ; ) Du hattest ja mal erwähnt, dass du neben deiner berufenen Kuriertätigkeit auch noch zwei, drei andere Jobs angenommen hast. Krass, aber vorbildlich! Bei mir hat sich das durch fast die gesamte Nach-Abi-Zeit gezogen. Aber du kennst ja sicherlich Volkswagen, da kriegt man auch fürs Pause machen viel Geld. ^^ Jedenfalls hoffe ich, dass du bald wieder auf dem Dampfer bist und etwas Freizeit dein Eigen nennen kannst.
    Für das Studium ausreichend eindecken? Nee, dafür bin ich ein viel zu armes Schwein. ^^ Das mit den Jobs ist vorüber. Damals brauchte ich dringend viel Kohle. Der Grund, warum ich in letzter Zeit selten schreiben konnte war der, da ich vielen Projekten hinterher lief - größtenteils immer noch hinterher laufe. Mein Cousin kam für einen Monat her, für den haben wir einen Film für seine Filmschule gedreht; Ich werde bald ausziehen, dafür musste gesorgt werden; Ich bin neuerdings wieder in einer Theatergruppe, dafür hin und wieder Texte lernen. Und wir haben mit Kumpels beschlossen, eine Hobbyband zu gründen. Ich bin der Drumer und habe überhaupt keinen Plan! Also muss ich Schlagzeug lernen. Und dann wäre da ja noch die Arbeit.
    Fernsehen kann ich z.B. schon lange nicht mehr. So voll ist der Terminplan. Aber es macht trotz allem Spaß. : )
    An 'Gesetz der Gerechtigkeit' wird natürlich weiterhin geschrieben.

    blink schrieb:

    Im heutigen Kapitel hast du ja sehr auf die Dragon-Schiene geachtet, wo alles mit dem Schicksal in Zusammenhang gebracht wird. Rein von der Darstellung her, spricht es ja fast gegen jede schriftliche Normierung. Aber mir hat es trotzdem gefallen, da damit gerade auch diese magische Atmosphäre gebracht wird.
    Nach so einer langen Pause, musste irgendwas besonderes her. :D


    blink schrieb:

    Ich schätze dich nicht als Autoren ein, der so einen Schritt nicht gehen würde. Sterben kann jeder, sterben ist menschlich und es hat wohl auch was gutes an sich, wenn man dem Autor mehr zutrauen kann, was auf dem ersten Blick aber traurig oder gar schlecht für die Handlung sein kann. Was ich nicht gut finde, ist, wenn man von vornherein ausschließen kann, dass eine bestimmte Figur das Leben für sich gepachtet hat.
    Eins kann ich dir versichern: keine meiner Figuren - außer vielleicht Keru - ist vor dem Tod sicher. Das heißt aber nicht, dass aller reihenweise draufgehen werden wie in einem Horror-Movie. Aber da Keru ja bekanntlich irgendwann die Seite wechseln wird, wird dieser Schritt des Verlustes nicht zu umgehen sein. Wen es aber erwischt, dass bleibt verschleiert. Selbst der Navigator kann noch gerettet werden.

    blink schrieb:

    Insgesamt aber top, was du für einen eigenen Stil anbringst. Die Flasche im Wald erscheint auf dem ersten Blick nur dort rumzustehen, aber mit etwas Zufall kann daraus ein ganzer Waldbrand entstehen. Bei dir wirkt es noch unscheinbar, obwohl man genau beim Lesen mitkriegt, dass nicht nur das Schicksal walten wird, sondern sich auch für manche ungewollt erfüllen könnte. Wenn nicht dort, dann für die Mitmenschen!
    Cool, dass mein Plan aufgeht. ^^ Wichtig für eine Geschichte ist natürlich, dass der Leser nicht weiß, wie es endet. Das ist eigentlich mein Hauptaugenmerk in Bezug auf meine Geschichte gewesen: dass die Leser nicht genau wissen, was als nächstes passiert. Ich hatte zu Beginn Bedenken, dass ich das nicht hinkriegen könnte. Hoffen wir mal, dass ich diesen Stil weiter einbringen kann.

    Gruß
  • >>Oh~ my~~<<, um Borsalino zu zitieren. Aktuell ist deine FF wirklich sehr [ent-]spannend: Gut zu lesen und man fiebert richtig mit! Das ist es, was ich hier besonders schätze und ich merke auch richtig, wie sehr du von der gewöhnlichen Erzählweise abweichst und es inniger, vertiefender und gründlicher machst. Sowas ist eine Voraussetzung, um sich ins außergewöhnliche zu begeben, imo. Es ist schwerer, weil man von der Norm abweicht, dennoch bei guter Führung etwas zustande bringt, was besser ist, als jede präzis gründliche Beschreibung. Nicht unbedingt besser, aber es ist was besonderes und ich persönlich lese sowas lieber. Dein Kampf war bis dato auch ungemein spannend, auch, wenn es schon arg ins lächerliche driftet, wenn Inazuma sich von einer Tabak-Dose besiegen lässt. ^^ Fand ich immer wieder köstlich, wie er innerlich über seinen Knöchel am Fluchen ist.
    Nebenbei fiel mir auf, dass er bis auf den finalen Attacken-Namen nie gesprochen hatte. Ein wahrer Shy der FF-Welt, auch, wenn dieser bekanntlich noch weniger spricht. Dir ist es aber gut gelungen, ihn zu porträtieren, ohne ihm Dialoge in den Mund zu legen. Ich habe mir damals einen abgebrochen und es wirkte am Ende auch für viele sehr verwirrend, sodass ich zweimal ansetzen und erklären musste. Gut, dass dir sowas wohl erspart bleibt, wobei das Kampfende einerseits ärgerlich wirkt. [Die ganze Jagd war für die Katz'] und dann kommt im nächsten Satz die Auflösung. Offiziell ist die Mission also mehr oder weniger in Teilen erfüllt, wobei Keru gleichzeitig viel gewonnen und zugleich viel zu verlieren droht. Ob Shoshana in seinen Armen stirbt oder Cassagnol durch VA Hightowers Starrsinn nicht mehr die Kurve kriegt, beides Sachen, die im Rahmen der Möglichkeiten liegen. Den Dialog um die Dringlichkeit des Schiffes sehe ich ja als einen Punkt, der Keru an seiner Marine-Identität zweifel lassen wird. Während er bei den Revos sah, wie jeder um jeden kämpfte, verweigert man ihm hier die Hilfe für einen Mann. In der Marine scheint der Einzelne nichts zu zählen und das dürfte etwas werden, was der Revolution sehr zugute kommen kann.
    Ein abschließender Punkt, wo ich merke, wann man mir als Autoren in den Arsch treten will. Das merke ich auch immer wieder positiv bei Dillian, nämlich, dass ihr bei den spannendsten Szenen oft noch nachlegt und den Leser nicht völlig im Dunklen tappen lässt. Bei dem Ortswechsel dachte ich erst: Lebt sie noch? Ich bin dir ja sehr dankbar und finde es sehr human, dass du auf diese Stelle später noch eingestiegen bist. ;-) Es ist immer eine Sache, ob man:
    1. Das Kapitel mit einem Knall enden lässt, wie einer Offenbarung, die das Überraschungspotential sofort entlädt.
    2. Das Kapitel an einer Spitze abschneidet, sodass man nicht weiß, wie es auf dem Gipfel (der Spannung) aussieht.

    Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile, wobei man sagen muss, dass es doch schwerer ist, 1.] umzusetzen UND die damit eigentlich verpuffte Spannung trotzdem als Spannung bestehend lässt. Dies hast du gut hingekriegt. Wie es schon in deinem GB stand: Du rockst!! [Mit zwei Ausrufezeichen]
  • Und somit scheint sich die Schlacht in der Basis der Revolutionäre dem Ende zu zu neigen...
    Insgesamt war sie natürlich super geschrieben und wirklich spannend, auch wenn es mich wundert, das unsere Crew und die CP9 doch ziemlich gut davon gekommen sind. Frederick und Isurus haben ja überaschenderweise überlebt, Shin verliert eventuell seine Fähigkeit Kinder zu bekommen und Shoshana hat ne üble Fleischwunde abbekommen. Keru, Marv und em Rest scheints ja wieder gut zu gehen. Der einzige, für den es schlimm ausgehen könnte ist Cassagnol.
    Hast ja nen spannenden Cliffhanger eingebaut ^^ Ich steh auf Wiederbelebungsaktionen...
    Auch wenns mich eingentlich nicht besonders stören würde, wenn er sterben müsste.

    Ich frage mich ob du noch darauf eingehen wirst, wie Ina gefangen wurde, das hast du ja nur mal so nebenbei erwähnt =D
    Hm, und bald scheint wohl auch noch VA Hightower hinzu zu stoßen und Keru mal seine (behinderte) Meinung sagen.
    Da frage ich mich außerdem ob Keru und Co. weiterhin Jagd auf die Kajal-Bande machen darf...
    Jedenfalls hast du wieder einmal sehr gute Arbei mit deinen Kapiteln gelesistet.

    Viele Grüße,
    Le Roux
  • Klasse, dass euch die Kapiteln gefallen haben! Vielen Dank für euren Lob :love:


    Kommentare:
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    blink schrieb:

    Dein Kampf war bis dato auch ungemein spannend, auch, wenn es schon arg ins lächerliche driftet, wenn Inazuma sich von einer Tabak-Dose besiegen lässt. ^^ Fand ich immer wieder köstlich, wie er innerlich über seinen Knöchel am Fluchen ist.
    Das ist nicht irgend eine Tabakdose!!! Sie hat bisher schon sehr viel mehr geleistet. :D Da fällt mir auf, das ich den Lebenslauf des Messer (Nr, 23) geschrieben, die der Tabakdose aber vergessen habe. Das muss ich noch nachholen.^^


    blink schrieb:

    Nebenbei fiel mir auf, dass er bis auf den finalen Attacken-Namen nie gesprochen hatte. Ein wahrer Shy der FF-Welt, auch, wenn dieser bekanntlich noch weniger spricht. Dir ist es aber gut gelungen, ihn zu porträtieren, ohne ihm Dialoge in den Mund zu legen. Ich habe mir damals einen abgebrochen und es wirkte am Ende auch für viele sehr verwirrend, sodass ich zweimal ansetzen und erklären musste. Gut, dass dir sowas wohl erspart bleibt,
    Naja... Ich hatte vielleicht den Vorteil, dass meine Leser schon wussten, wie Inazuma so ist. Du musstest einen völlig neuen Charackter mit Shy erschaffen. Außerdem hattest du in deinem Kampf sehr viel mehr Personen gehabt. Bei mir waren es nur drei. Die Übersicht konnte leichter erhalten bleiben.


    blink schrieb:

    Den Dialog um die Dringlichkeit des Schiffes sehe ich ja als einen Punkt, der Keru an seiner Marine-Identität zweifel lassen wird. Während er bei den Revos sah, wie jeder um jeden kämpfte, verweigert man ihm hier die Hilfe für einen Mann. In der Marine scheint der Einzelne nichts zu zählen und das dürfte etwas werden, was der Revolution sehr zugute kommen kann.
    Sehr guter Einfall. Werde ich mir merken. :D Um ehrlich zu sein: die verschiedenen Stuffen der Entfremdung Kerus gegenüber der Marine, habe ich noch nicht ganz ausarbeitet. Ich weiß schon, wo und wann die verschiedenen Szenen stattfinden werden, nur weiß ich noch nicht hunder prozentig, wie sehr Keru sich in den jeweiligen Szenen weiter von der Marine entfernen wird. Wie sehr Keru über diese Entscheidung Hightowers entrüstet sein wird, das was ich selber noch gar nicht. ^^ Zumal Cassagnol ja noch gerettet werden kann (Verunsicherungsversuch des Autors). hehe...


    Le Roux schrieb:

    Insgesamt war sie natürlich super geschrieben und wirklich spannend, auch wenn es mich wundert, das unsere Crew und die CP9 doch ziemlich gut davon gekommen sind.
    CP4, wenn ich bitten darf.


    Le Roux schrieb:

    Frederick und Isurus haben ja überaschenderweise überlebt, Shin verliert eventuell seine Fähigkeit Kinder zu bekommen und Shoshana hat ne üble Fleischwunde abbekommen. Keru, Marv und em Rest scheints ja wieder gut zu gehen.
    Die Wunde Shoshanas wurde ja größtenteils verorgt durch Keru. Aber ob es Marv wieder gut geht, das muss sich erst noch zeigen. Diese Aussage würde ich nicht unterschreiben. ^^


    Le Roux schrieb:

    Da frage ich mich außerdem ob Keru und Co. weiterhin Jagd auf die Kajal-Bande machen darf...
    Mensch, du bist ja richtig aufmerksam! Das 'darf' am Ende des Satzes ist genau richtig gewählt. Schließlich hat Keru ein Befehl missachtet.
    Den Ausgang dieser Sache sollte ich euch aber nicht verraten...

    Gruß



    Da die Höchstanzahl von elf Kapiteln pro Post erreicht wurde (eigene Norm ^^), geht es hier ab Kapitel 36 weiter. Viel Spaß.

    Kapitel 36: 'Wütende Worte'
    Spoiler anzeigen
    Am Hals war sie sehr empfindlich. Dort hatte sie es lange nicht mehr gespürt. Auch sonst war es ziemlich lange her, als sie so ein Prickeln spüren konnte. Und obwohl- oder gerade weil sie am Hals so empfindlich war, fand sie es schöner den je.
    All die letzten Monate waren so anstrengend für sie. Seitdem sie an dieser Mission arbeiten konnte, verdiente sie so viel wie nie zuvor in ihrem Leben. Sie hatte dennoch kaum Zeit, das Geld auszugeben. Täglich musste sie irgendwelche Männer observieren, nach schleichen, Kontaktpersonen ausfindig machen und unauffällig Gespräche mithören – stets mit der Gefahr am Nacken, enttarnt und getötet werden zu können. Sie hatte ihren Job sehr Pflichtbewusst gemacht, nur zog der Stress nicht unbemerkt an ihr vorbei. Sie wurde, so gegen Endphase der Mission, leicht reizbar. Die ganzen Anspannungen hatten an ihren Nerven genagt. Doch nun schien alles wie verflogen. Die Vorbereitung, der Angriff, die Opfer, Inazuma, selbst ihre Wunde ging ihr nicht mehr durch den Kopf. Sie ließ sich einfach gehen. Genau wie Keru, der mit seinem Mund gerade in Shoshanas Halsgegend zugegen war. Seine letzten Monate waren nicht weniger anstrengend. Und das was er gerade tat, hatte er auch sehr lange nicht erlebt. Er durfte erleichtert feststellen, dass er nicht alles verlernt hatte, wie die Reaktionen der schönen Agentin bewiesen. Er fand sie schon vorher hübsch – dieser Eindruck wurde noch stärker, als er sie nackt in seinen Armen hielt.
    Da ich einige jugendliche Leser/innen habe, und vielleicht Gefahr laufen könnte, mit unangebrachter Wortwahl, diesen so schönen Moment zu verhunzen, überlasse ich es dem Leser, sich alles Weitere vorzustellen. Die Liebenden fanden zueinander.
    Eines darf ich Euch jedoch verraten: diese einmalige Affäre sollte nicht ohne Folgen bleiben – nicht für Shoshana...

    Cassagnols Zucken hörte ganz auf. Seit Minuten massierte Ritaré das tote Herz des Navigators. Die Blutungen hörten auf und die Leiche wurde allmählich blass. Das hielt den Arzt aber nicht davon ab, den blutdurchtränkten Brustkorb Cassagnols weiter zu drücken. Alle Anderen im Raum verstummten. Es war ruhig geworden im Raum. Das einzige, was man noch hörte, war das leise, regelmäßige Quetsch-Geräusch auf der Brust des Toten. Von der anfänglichen Hektik war nichts mehr übriggeblieben. Adrian hockte sich nieder und vergoss zaghaft ein paar Tränen. Marv starrte, ohne an seine Schmerzen zu denken, ins Leere. Die beiden Agenten, Hank und Nick, ließen ab und verließen, Frederick auf die Schulter klopfend, das Zimmer. Dieser wiederum, legte seine Hand auf die Hände von Ritaré. Der Arzt hörte augenblicklich auf mit dem Massieren.
    „Doc, lass es sein. Wir können nichts mehr für ihn tun“, sagte Frederick ganz leise.
    Der Arzt kam zu sich und betrachtete seine Umgebung. „Du hast Recht. Was mache ich hier eigentlich?“, sagte er, wie aus der Trance aufgewacht. Er sprang vom Leichnam herunter und schob das nächste Bett heran: „Frederick, Adrian, der kleine Agent: packt Marv an und hinauf mit ihm auf das Bett!“, gab er die Anweisung.
    Wieder zurück in der Realität und den Todesvorfall ausblendend, gehen die drei dem Order nach und tragen Marv auf das Bett. Ritaré sah sich den Arm des sich wieder vor Schmerz windenden Zimmermanns an. Er bewegte einzelne Finger und Armgelenke in verschiedenen Richtungen. Jedes Mal schrie Marv laut auf. Der ganze Unterarm sah mehr oder weniger zerquetscht aus.
    „Kein Zweifel. Der Arm muss weg“, sagte Ritaré. „Adrian, hole ein dickes Stück Stoff oder etwas ähnliches. Er muss drauf beißen können. Du, Agent, schaffe bitte das Desinfektionsmittel hierher. Und Frederick, du musst ihn ganz stark festhalten.“
    „Geht klar Doc“, antwortete der 1. Offizier.
    Ritaré wandte sich an Marv: „Ich werde jetzt deinen Arm entfernen. Das wird höllisch weh tun. Uns bleibt aber keine andere Wahl. Sonst verlieren wir dich auch noch. Hast du das verstanden?“ Marv nickte schwerfällig.
    Adrian brachte ein Stück Verbandszeug, auf dem Marv drauf biss. Ecki stand mit der Dose Desinfektionsmittel daneben und Frederick packte Marvs Oberkörper. Der Arzt wies auch die anderen Beiden an mit anzupacken. Ritaré legte eine kleine Säge an den Arm von Marv an, sah ihn entschuldigend an, und legte los...

    2 Stunden später...

    Keru und Shoshana hatten wieder zurück zum Hof gefunden. Keru griff ihr unter die Arme und so schlüpften sie durch das gleiche Loch in der Wand wieder rein, aus dem sie raus sprinteten, um die Verfolgung aufzunehmen.
    Im Innenhof angelangt, sahen sie wie Shin, Isurus und Craig, deutlich gezeichnet, im Kreis auf dem Boden saßen. Nick und Kalifa sahen sich in der Umgebung nach überlebenden um und Hank hielt gerade eine Teleschnecke in der Hand. Als er Keru und Shoshana sah, konnte man die Erleichterung in den Augen des CP4- Führers erkennen. „Oh, schön dass es euch gut geht... mehr oder weniger“, sagte er, den Blick auf Shoshanas Arm richtend. „Alles in Ordnung, Shoshana? Brauchst du Medizin?“, fragte er.
    „Nein, es geht schon“, antwortete sie.
    „Und Inazuma?“
    „... der ist uns entwischt“, sagte Keru vorsichtig.
    „Verstehe. Ich hätte euch vielleicht hinterher rennen können. Verdammt!
    Nun, dann muss ich das Hauptquartier verständigen. Setzt euch hin. Ruht euch aus“, sagte Hank zuvorkommend.

    Keru half Shoshana auf den Boden, fragte noch ob es so ginge und wand sich, nach ihrer Entwarnung, zu seinen Männern. „Es freut mich euch zu sehen Leute. Ihr seht mitgenommen aus. Vor allem du Isurus. Geht es dir gut? Geht’s euch allen gut?“, wollte er wissen. Als Antwort bekam er nur stummes, zögerliches Nicken.
    „Was ist den los? Warum zieht Ihr so ein Gesicht?“
    Sie schwiegen. Nach einem langen Schnaufen fing Craig an: „Es geht um Cassagnol. Er hatte üble Verletzungen zugefügt bekommen. Der Doc und die Jungs haben alles gegeben und versuchten ihn am Leben zu halten...“
    „'versuchten'?“, fragte Keru mit ernster Mine.
    „Ja... er ist tot. Und Marv scheint es auch nicht gut zu gehen. Ihm musste der Arm amputiert werden. Er hat ebenfalls sehr viel Blut verloren. Wir befürchten das Schlimmste“, gab Craig die Information.
    „Wo sind sie? Shin?“, fragte Keru aufgeregt und sah Shin an. Dieser wand seinen Blick von Keru erzürnt ab. Keru sah zum Kanonier: „Craig?“
    „Ich bringe dich hin“, sagte Craig und stand auf.

    Craig brachte Keru in den Behandlungsraum. Als sie eintraten, wurden sie mit Blicken empfangen.
    „Du hast dir aber Zeit gelassen“, sagte Frederick.
    „Ehm... ja... Der Kampf hat lange gedauert... Das Blut in deinem Gesicht ist ziemlich viel. Alles in Ordnung?“, fragte er.
    „Ja, mir geht es gut, aber Marv und Cassagnol...“
    Keru blickte über Fredericks Schulter und sah wie Ritaré den liegenden Marv behandelte. Die amputierte Stelle war mit Verbandszeug versehen – der Schiffszimmermann schlief tief und fest.
    „Oh, hallo Keru“, begrüßte ihn der Arzt. „Gut dass du auch da bist.“
    „Wie geht es ihm?“
    Er hat viel Blut verloren. Sein Arm war zertrümmert. Jedoch konnten wir seinen Arm recht schnell zuschnüren. Er muss sich erst mal erholen. Dann werden wir sehen. Auf Hilfe können wir nicht zählen. Ab jetzt hängt alles von Marv selber ab.“
    „Aber Hilfe kann er doch bekommen. Wenn ich mich nicht irre, sind doch eine Fregatte und ein Schlachtschiff der Marine in der Nähe. Wenn unsere Ausstattung nicht genug ist, dürften sie helfen“, sagte Keru Hoffnungsvoll.
    „Da siehst du, wie gut sie Cassagnol geholfen haben“, sagte Frederick verärgert und deutete auf die zugedeckte Leiche des Navigators.
    Erst jetzt realisierte Keru die Leiche auf dem anderen Bett. Er wunderte sich, warum ihm der fast rote Laken nicht aufgefallen ist. Keru ging zur Leiche und machte das Gesicht Cassagnols frei.
    „Verfluchter Mist...“, kam es aus ihm heraus.
    „VA Hightower hat sich geweigert die MS Tequila Wolf hierher zu versenden“, kritisierte Frederick.
    „Und was ist mit der Fregatte? Wenigstens können die doch Marv helfen?“, fragte Keru, immer noch die Leiche anstarrend.
    „Nun, ob die Fregatte sehr viel besser ausgestattet ist als wir? Das würde ich bezweifeln“, sagte Ritaré. „Außerdem ging es nur um Cassagnol. Marv hat zwar viel Blut verloren, aber bei weitem nicht so viel wir Cassagnol – zum Glück. Ich bin zuversichtlich, dass unser Schiffszimmermann uns erhalten bleibt.“
    „Cassagnol hätte es eh nicht geschafft. Jedoch habe ich nicht damit gerechnet, dass wir dem VA so wenig bedeuten“, äußerte sich Frederick wieder kritisch.
    „Lasst mich raten: weil wir eigentlich nicht hier sein dürften?“, fragte Keru.
    „Ganz genau. Und der VA will dich sprechen.“
    Keru deckte die Leiche wieder zu und ging hinaus.

    Keru ging draußen zu Hank. „Darf ich die Teleschnecke haben?“
    Hank überreichte ihm die Teleschnecke. „Der Auftragsleiter der Mission im Hauptquartier war nicht erfreut darüber, dass die Crew eines Kapitäns uns geholfen hat. Vor allem nicht deine, da du eine wichtige Mission zu erfüllen hast“, sagte Hank.
    „Und? Wird man euch zu Rechenschaft ziehen?“
    „Zunächst, auf jeden Fall. Ich werde aber mit dem Großadmiral sprechen. Die Situation unserer Lage wurde falsch bewertet. Das habe ich aber auch mehrmals gesagt.
    Das es die Vorgesetzten nicht gerade schön finden werden, wenn Ihr dabei seit, das haben wir ja erwartet. Es wird sich zeigen, was als nächstes passiert.“
    Keru rief VA Hightower an:
    Hightower hier!
    „Hier ist Cpt. Diez Keru, Sir.“
    Cpt. Keru! Sagen Sie mal: haben Sie den Verstand verloren!!? Was um alles in der Welt ist in Ihnen gefahren!!? Sie haben, unerlaubterweise, bei der wohl geheimsten und wichtigsten Mission der letzten Jahre mitgemischt!! Nicht einmal ich wusste was über diese Mission!! Das sollte beweisen, wie wichtig sie war! Ich habe eben mit dem Auftragsleiter ein Eilgespräch gehabt und er sagte mir, dass Inazuma geflohen ist!!! Wie kann das zustande kommen!!? Außerdem haben sie eine wichtige Mission gehabt!! Die ganze Welt, vor allen Dingen die Medien, haben ihre Augen auf sie gerichtet!! Wie stehen wir denn da, wenn die Angreifer der Himmelsdrachen nicht konsequent verfolgt werden!!?
    Ich muss eine eilige Konferenz mit dem Großadmiral und den 5 Weisen einberufen! Es wird sich zeigen, ob Sie weiterhin die Jagd auf sich nehmen dürfen! Ich gehe stark davon aus, dass das nicht der Fall sein wird! Und das ist möglicherweise gar nicht mal die schlechteste Nachricht für Sie!“, grollte der VA fast durchgehend in einem Atemzug.
    „Aber unsere Gegner hier wurden unterschätzt“, wand Hank ein. „Die Einschätzung der Kommandanten war richtig, nur haben die Beobachter vor uns, die Durchschnittsstärke der Soldaten unterschätzt. Ein so junger und unerfahrener Spion wie Ecki Zugluft konnte das nicht erkennen. Das hätte man vorher wissen müssen. Es war gut, dass Kapitän Keru uns geholfen hat“, verteidigte ihn Hank mutig.
    Das spielt keine Rolle! Der Befehl wurde missachtet! Allein darauf kommt es an!
    „Aber wir wollten...“, fing Keru an, wurde aber von Hightower unterbrochen.
    Sie haben vorerst nichts zu sagen Cpt.!!! Machen Sie sich bereit und laufen Sie schon morgen aus dem Hafen aus!!! Ich werde die Fregatte in Ihrer Nähe zur Kontrolle hinschicken!! Wehe, wenn Sie noch da sind!! Auch Ihre Männer werden darunter leiden müssen!!
    Hightower ende!“ Die Teleschneke verstummte.
    Keru gab Hank das Apparat zurück.
    Shin stand auf: „Cassagnol ist tot, Marv wird seine Berufung verlieren und wir werden vermutlich entlassen! Ich habe doch gewusst, dass das eine schlechte Idee war!“, schrie er laut und entfernte sich zornig.

    Keru wusste überhaupt nicht, ob er wütend oder traurig sein sollte. Er wusste nicht mal, ob es richtig von ihm war, der CP4 zu helfen. Davon war er vorher überzeugt, jedoch fiel es ihm schwer, das jetzt beurteilen zu können. Er sah zu Shoshana und konnte sich nicht einmal an die vorherige Gemeinsamkeit erfreuen.
    Ein unruhiger Schlaf sollte folgen...
    Kapitel 37: 'Neuer alter Kurs'
    Spoiler anzeigen
    Schon am nächsten Tag kamen die Beamten der Weltregierung in den eingenommenen Hof von Lord Victor. Sie hatten erst nach Beginn der Operation sich auf dem Weg nach St. Alvarez gemacht, um auf gar keinem Fall die Aufmerksamkeit der Revolutionäre auf sich zu ziehen und die Mission deswegen unnötig zu gefährden. Diese Frauen und Männer waren ebenfalls Agenten, nur waren sie nicht für den ausführenden Teil der Missionen zuständig wie die CP- Einheiten. Diese waren eher dazu da um den Schreibkram zu erledigen - die 'Ballistiker' unter den Agenten sozusagen, die alle einzelnen Informationen nach der Mission zusammentragen und auswerten.
    Die Leichen der Revolutionäre wurden gesammelt, identifiziert und in Leichensäcken gesteckt. Jeder Raum auf dem Hof wurde untersucht und die Informationen wurden an das Marinehauptquartier weiter gereicht. Hank hatte der Form halber die verschiedenen Berichte der anderen Agenten an sich genommen und an die Beamten übergeben. Die Mission der CP4 galt als 'gescheitert' und Hank bekam zu hören, dass ihr Aufenthalt auf dieser Insel nur noch wenige Tage andauern würde. Sie sollten schon übermorgen Richtung HQ aufbrechen, um dort dann dem Missionsleiter gegenüber zu stehen.

    Keru hatte seinen Männern indes aufgefordert einzupacken und die Hotelzimmern zu verlassen. Die Dunkerk war nicht ganz repariert, es war jedoch nur noch der Feinschliff der fehlte. Grob gesehen war das Schiff wieder auslaufbereit. Die Hafenarbeiter hatten die Dunkerk aus der Werft in den Hafen manövriert und warteten auf die Abnehmer. Einige der Soldaten waren schon vor Ort, genau wie Frederick, der schon an Bord gegangen war, um die Kosten an den dicken Hafenmeister zu zahlen.
    Keru dagegen war noch im Hotel und stand mit Gepäck vor Shoshanas Zimmer. Er klopfte an. Wenige Sekunden später wurde aufgemacht - sie sahen sich an. Ein kurzes Schweigen herrschte im Raum.
    „Willst du nicht rein kommen?“, fragte Shoshana vorsichtig, in dem Wissen, dass Keru Gewissensbisse wegen Cassagnol hatte.
    Auf diese Frage hin musste Keru leicht lächeln. Vor wenigen tagen hatte sie ihn, auf Teufel komm raus, nicht hineinlassen wollen. „Nein, soviel Zeit habe ich leider nicht“, entgegnete er ihr. „Ich bin gekommen um mich zu...“ Ihm blieb die Luft für das nächste Wort weg. Er würde gern noch länger bleiben - noch länger bei ihr, doch die Pflicht rief ihn und außerdem verantwortete er sich für den Tod seines Navigators. Während dieser Mann gestern mit dem Tod kämpfte, lag er in den Armen einer Frau und vergnügte sich mit ihr. Ob er den Tod Cassagnols wirklich hätte verhindern können? Das war mehr als fragwürdig. Nur ließen ihm die Gedanken des Verrates nicht los. Auch wenn der vernünftige Teil in ihm ins geheim wusste, dass das nicht stimmte. Trotzdem konnte er die Bedenken nicht einfach bei Seite schieben.
    „Ich wollte mich verabschieden“, sagte er schweren Herzens.
    Sie ließ von der Tür ab, trat näher und hielt ihm die Hand. „Es war nicht deine Schuld Keru. Bitte friss das nicht in dich hinein.“
    „Nein. Soweit wird es nicht kommen. Aber diese Ereignisse haben doch deutlich gemacht, dass diese Beziehung nicht klug wäre. Ich meine, ich mag dich, jedoch werde ich demnächst lange weg sein – wenn ich denn darf. Du wirst demnächst wahrscheinlich schon zu einer neuen Mission gerufen und eine Fernbeziehung kann doch nur schief gehen“, formulierte er argumentierend.
    „Ich habe befürchtet, dass so was kommt, ohne dich verurteilen zu wollen...
    Wir könnten ja etwas Zeit verstreichen lassen. Und dann können wir weitersehen“, schlug sie vor.
    „Und was ist mit deinem Verlobten?“
    Da schoss es wie ein Blitz durch ihren Kopf. 'Tom!' Ihren Verlobten hatte sie so gut wie gar nicht auf der Rechnung. Wie kann das sein, dass sie seit gestern Abend, auch während der äußerst sinnlichen Begegnung mit Keru, nicht ein einziges Mal an Tom denken musste? Nicht einmal für eine Sekunde ging er ihr durch den Kopf. Jetzt erst begriff sie, dass sie ihren zukünftigen Mann betrogen hatte. Sie war überrascht, wie sie den Beischlaf bewerkstelligen konnte, ohne an ihren Verlobten zu denken. Noch überraschter war sie jedoch darüber, dass diese Tatsache ihrem Gewissen nichts auszumachen schien.
    Sie wollte es nicht wahrhaben: „Aber... gibt es denn keine Lösung?“
    Keru schnaufte schwerfällig. „Es ist wirklich nicht meine Art einem anderen Mann die Frau auszuspannen“, sagte er. Doch ihm wurde sehr schnell klar, dass diese Aussage eigentlich völlig sinnlos war, da er bereits mit der 'Frau' eines anderen Mannes geschlafen hatte.
    „Soll das zwischen uns den so unspektakulär enden?“, fragte sie.
    Keru sah sie intensiv an. Nach einigen Augenblicken der Stille, nahm er ihre Hände. „Ich weiß nicht, was du mit mir gemacht hast. Ich fühle mich ungemein wohl in deiner Gegenwart“, sagte er lächelnd. „Vielleicht ist dein Vorschlag mit der Zeit, die verstreichen soll, nicht schlecht...
    Nachdem meine Mission vorüber ist, werde ich dich aufsuchen“, sagte er schließlich entschlossen.
    „Das hört sich gut an“, sagte sie und gab ihm einen Kuss – ihren letzten.
    Anschließend nahm er seine Tasche und verließ mit einem guten und einem schlechten Gefühl das Hotel.

    Keru kam als letzter am Schiff an. Hank, Nick und der mitgenommen aussehende Gassell standen vor Ort. Nick und Gassell gaben ihm die Hand und Hank schüttelte seine besonders lange.
    „Danke, Keru. Euer Verlust tut mir aufrichtig Leid. Doch ohne euch, würden wir vermutlich gefangen genommen oder tot sein. Egal was die da oben sagen, Ihr habt uns unglaublich viel geholfen. Ich werde ein sehr gutes Wort für dich einlegen. Solche Kapitäne, wie du einer bist, sind äußerst selten. Mach's gut mein Freund. Viel Glück“, sagte der CP4- Anführer.
    „Es war mir eine Ehre“, erwiderte Keru und ging an Bord.
    Die Leinen wurde eingeholt und das Schiff lief aus.
    Kurze Zeit später, nachdem man auf dem offenem Meer war, wurde von Cassagnol Abschied genommen und der Leichnam kriegte die Bestattung eines Seemanns...

    Einige Stunden später kam Ram aus dem Kartenraum. Da, nach Cassagnol, er derjenige war, der sich mit den Winden, Strömungen und Richtungen am besten auskannte, übernahm er den Job des Navigators. Währenddessen steuerte Frederick das Schiff. Das der Navigator nun fehlte, machte sich deutlich bemerkbar. Für die Ausrechnung der Route, die Cassagnol in 30 Minuten hätte vorzeigen konnen, brauchte Ram eben mehrere Stunden. Doch nun war er fertig und ging zu Keru hoch, der neben Frederick stand. „Neuer Kurs steht. 56° Nord / 43° West, ca. zwei Wochen bis Tandem“, sagt der eigentliche Steuermann.
    „Danke dir Ram“, sagte Keru.
    „Wissen wir denn was Neues über Gibbson Roland Drake? Hält er sich immer noch auf Tandem auf?“, fragte Frederick.
    „Ich weiß es nicht. Es ist ja noch nicht sicher, ob wir überhaupt weiter machen dürfen. Mal sehen, was VA Hightower sagen wird.“
    In dem Moment kam Shin den Niedergang hoch und überreichte Keru grimmig die Teleschnecke. „Es ist der VA“, sagte er.
    Keru nahm die Teleschnecke an sich und fand sich damit ab, dass er Shins üble Laune eine Weile ertragen musste. Zurecht, wie er fand. Er sah zu Frederick.
    „Tja, wenn man vom Teufel spricht“, sagte dieser.
    Keru nahm den Hörer ab: „Sir?“
    Cpt. Keru! Ich habe überraschend gute Nachrichten für Sie! Der Großadmiral war sich nicht sicher aber die 5 Weisen haben einstimmig entschieden, dass sie weiterhin Jagd auf Gibbson Roland machen dürfen! Das haben Sie nicht unbedingt der Gutmütigkeit der 5 Weisen zu verdanken, sondern der Tatsache, dass wir von den Medien beobachtet werden! Die Weisen haben so entschieden, weil Ihr Abzug aus der Mission unerwünschte Fragen in der Bevölkerung aufwerfen könnte! Die Marine soll Einigkeit und Stärke demonstrieren! Deswegen kommen Sie noch mal davon! An Ihrer Stelle würde ich mir keine weiteren Fehler erlauben Cpt.! Wenn es nach mir ginge, würde ich Sie bestrafen! Ich hoffe, dass Sie sich nun für die Zukunft besinnen werden! Ich schicke Ihnen bald die neuesten Nachrichten bezüglich Roland! Enttäuschen Sie mich nicht noch einmal Cpt.!
    Ende!
    Keru legte die Teleschnecke bei Seite. „Nun, du hast den VA gehört, Kurs auf Tandem nehmen. Ram, du kannst jetzt Frederick ablösen. Ich gehe in meine Kajüte“, sagte Keru und ging, unter den mitleidenden Augen Fredericks den Niedergang runter...
    Kapitel 38: 'Kein guter Kapitän'
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    Seit zwei Tagen war die Dunkerk bereits auf hoher See. Gestern bekam die Crew die Nachricht, dass Inazuma, durch akribisch geplante Suchaktionen um St. Alvarez herum, gefunden und festgenommen wurde. Durch Hanks Informationen wusste die Regierung, dass Inazuma ein Teufelskraftnutzer war. So hat die Regierung, nach dem Auffinden des Kutters, mit dem der Revolutionär seine Flucht durchführen wollte, eben dieses Gefährt beschossen und zum Sinken gebracht. Den strampelnden und geschwächten Inazuma konnte man dann einfach an Board holen und festnehmen. Trotz dieser Nachrichten war die Stimmung auf der Dunkerk nicht gerade rosig. Allen voran machte Bootsmann Shin seinen Unmut über Kerus Entscheidung, der CP4 zu helfen, deutlich. Doch bisher konnte man ihn beruhigen.
    Indes hatte Keru, wie es sich gehörte und es normalerweise üblich war, eine Anfrage zur Versetzung Marvs an das HQ zukommen lassen. Da der Schiffszimmermann nicht mehr in der Lage war sein Handwerk mit nur einem Arm durchzuführen, sollte er versetzt werden. Für solche Fälle bot die Marine lukrative Beschäftigungen innerhalb der bürokratischen Einrichtungen der Marine oder Regierung an. Eine Unfallversicherung sozusagen. Auch wegen solcher Optionen war die Zugehörigkeit in der Marine oft sehr begehrt bei den jungen Frauen und Männern der Zivilbevölkerung. Die Antwort für Marv stand noch aus. Der Zimmermann machte jedoch, obwohl er einen Arm und die Fähigkeit Schiffe zu reparieren verloren hatte, einen relativ ruhigen Eindruck. Er schien weniger entrüstet über den Verlust seines Armes zu sein als Shin.

    Keru war in seiner Kapitänskajüte eingeschlafen. Die letzten Tage hatte er nur Zeit außerhalb der Kajüte verbracht, wenn er musste. Doch entgegen der Vermutungen einiger weniger Crewmitglieder lag es nicht an der Angst vor der Konfrontation mit der Crew, sondern daran, weil er allein sein wollte, um seine Gedanken zu ordnen - wie es eben typisch für ihn war.
    Trotz all der negativen Ereignissen in den letzten Tagen, hatte Keru trotzdem eine gute Erkenntnis gewonnen. Es war das Einzige, was ihm etwas positiver stimmte, abgesehen von der Begegnung mit Shoshana natürlich. Es mochte etwas egoistisch klingen, aber Keru freute sich über den Lob Hanks bezüglich seines Kampfstils. Der CP4- Anführer hatte wörtlich gesagt: „Ich habe dich beobachtet Keru. Du kämpfst wirklich erstaunlich. Vielleicht ist es dir selbst noch nicht aufgefallen, aber es gab da eine Kleinigkeit die mir Auffiel, die dich von den üblichen Schwertkämpfern abhebt. Nämlich dein Instinkt für´s Ausweichen bei Gefahren. Immer wenn ein Schwerthieb in deine Richtung angesetzt wurde, bist du, bewusst oder unbewusst, nur soweit ausgewichen, dass der Hieb dich nur um Haaresbreite verfehlt hatte. Ich weiß gar nicht, wie ich es genau beschreiben soll. Jedoch wäre ein Anderer deutlich weiter ausgewichen. Du hast aber, trotz der Hektik, nur soweit reagiert, wie nötig war. Als Beispiel: Als dieser eine Gegner, mit dem Schwert, nach deinem ausgestrecktem Arm ausgeholt hatte, hast du nur die Spitze deiner Finger zurückgezogen. Ein Anderer würde erschrocken den ganzen Arm zurückziehen. So aber, hast du sehr viel Zeit gespart und konntest den Gegner gleich mit einem Konter tödlich treffen. Und so was habe ich dauernd an dir beobachten können. Du kannst wahrlich gut mit dem Schwert umgehen. Das ist eine Eigenschaft, die nur sehr Wenigen zuteil wird. So etwas kann man auch nicht einfach antrainieren. Solche Kleinigkeiten sind es auch, die Helden stets von gewöhnlichen Menschen unterscheiden. Wenn du noch an Kraft zulegst, wirst du ein mächtiger Kämpfer werden...

    Keru wurde aus dem Schlaf gerissen. Draußen, aus dem Hauptdeck, drangen Schreie in seine Kajüte. Er rieb sich die Augen und konnte entnehmen, dass es wohl einen Streit gab. Sofort rannte er zur Tür und riss diese auf. Nahezu alle Männer waren vor Ort. Marv saß, seinen Kopf haltend, auf einem Fass. Shin war aufgebracht und schien sich mit Ram zu streiten. Sowohl Isurus als auch Adrian standen dazwischen und versuchten zu schlichten. Frederick stand oben auf dem Poopdeck und betrachtete das ganze.
    „Du warst doch am Ende der Sitzung auch für den Angriff! Jetzt tu nicht so, als ob du der Einzige warst, der Bedenken hatte!“, rief Ram etwas lauter.
    „Was hätte ich den machen sollen?! Alle waren dafür! Da musste ich mitziehen! Ich war vielleicht nicht der Einzige der Bedenken hatte, aber doch der Einzige, der gegen diese Aktion war!“, schrie Shin noch lauter.
    „Was ist hier los?! Streitet Ihr euch immer noch wegen der Mission?“, fragte Keru sauer.
    „Der Antrag auf eine Versetzung für Marv ist abgelehnt worden!“, schimpfte Shin.
    „Was!? Das geht doch nicht. Er hat einen Arm verloren!“, wunderte Keru sich ärgerlich.
    „Die Unfallversicherung gilt nur für, von der Marine abgesegnete Aktionen. Bei Befehlsverweigerung, und der daraus resultierenden Schäden haftet die Marine nicht. Da es bei unserer Aktion um eine Missachtung eines Befehls ging, ist Marv von der Versetzung ausgenommen. Das jedenfalls sagte der Beamte aus dem HQ durch die Teleschnecke“, schilderte Frederick von oben.
    „Heißt das, dass Marv entlassen wird?“, fragte Keru.
    „Solange wir auf dieser Mission sind, wird er wohl bei uns bleiben. Jedoch wird es wohl darauf hinauslaufen, wenn wir damit fertig sind. Die Marine hat keine Verwendung für einen einarmigen Zimmermann der Befehle missachtet. Das hat man uns gesagt. Tja, wunderbar, oder?“, fragte Shin hämisch.
    Keru sah zu Marv. „Es tut mir Leid Marv“, sagte er zu dem niedergeschlagenem Schiffszimmermann.
    „Es tut dir Leid!?“, schrie Shin plötzlich auf. „Davon kann er sich auch nichts mehr kaufen!“
    „Mach mal halblang Shin. Die meisten von uns waren für den Angriff, auch Marv“, sprach Ram dazwischen. „Es war ein demokratisch ausgemachter Entscheid von allen.“
    „Es gibt kein demokratischen Entscheid auf einem Schiff!“, giftete Shin zu Ram. „Es gibt nur ein Entscheid auf einem Shiff, und das ist der des Kapitäns! Und wenn der Kapitän, ganz offensichtlich falsch entscheidet, ich beziehe mich auf die Befehlsverweigerung, dann ist das ein Problem!“ Er richtete seinen Blick wieder auf Keru. Dieser musste innerlich zugeben, dass Shin, bürokratisch gesehen, nicht ganz Unrecht hatte. „Und jetzt willst du dich entschuldigen? Damit ist alles getan oder was?“, machte der Bootsmann Keru weiter an.
    „Das reicht jetzt aber“, sagte Frederick von dem Poopdeck aus.
    „Aber warum? Unser Navigator ist elendig zu Grunde gegangen und Marv ist auch am Ende! Und es hätte uns durchaus schlimmer treffen können! Ram und Isurus waren auch am Ende!
    Warum hast du uns solch einer Gefahr ausgesetzt Cpt.? Auch wenn jeder von uns dafür sein sollte, einen Befehl zu missachten, solltest du in der Lage sein die Situation richtig zu bewerten!
    Warum hast du eigentlich geholfen? War das wegen dieser Agentin? Denn, jeder von uns hat gewusst, dass du ihr vor der Mission näher gekommen warst...“
    Keru war froh, dass Shin nicht wusste, wie nah er und Shoshana sich tatsächlich gekommen waren.
    „Hast du wegen der Frau so gehandelt?“, fragte Shin direkt.
    „Nein, das ist nicht wahr! Hank hat mich gebeten und ich wollte helfen!“, verteidigte sich Keru zurückgedrängt.
    „Aber du wusstest, dass du einen Befehl missachtest. Habe ich nicht Recht!?
    Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten: entweder du wusstest nicht, wie gefährlich diese Mission werden würde – in diesem Fall bist du einfach dumm. Zu unfähig ein Schiff wie dieses zu befehligen...“
    „Shin. Ich warne dich noch einmal“, betonte Frederick.
    „...oder aber, du wusstest ganz genau, wie gefährlich diese Mission war. Weißt du, was du dann bist? Dann bist du nämlich...“
    „BOOTSMANN SHINJI!!!“, grollte es wie ein Donnerwetter aus Fredericks Mund. „WENN SIE NOCH EINMAL DEN MUND AUF MACHEN, WERDE ICH ES IHNEN PERSÖNLICH STOPFEN! DIE PEITSCHE KAM BEI UNS NOCH NIE ZUM EINSATZ! WENN SIE ABER WOLLEN, KÖNNEN WIR DAS GERNE NACHHOLEN!“, schrie Frederick in einem außergewöhnlich scharfem Ton. Durch das Siezen machte er deutlich, dass immer noch Keru und er das Sagen auf diesem Schiff hatten.
    Shin hielt augenblicklich inne. Keru starrte dem Bootsmann in die Augen, unfähig ein Wort auszusprechen. Dieser dagegen sah den Kapitän zähneknirschend an.
    „Was erlauben Sie sich eigentlich, mit ihrem Kapitän so umzugehen!? Sie werden ihre Kajüte aufsuchen und es herrscht für Sie bis auf weiteres Kajüten- Arrest!“, sprach er weiter.
    Shin wand sich wütend ab und verließ das Hauptdeck.

    Wieder zu sich gekommen, ließ Keru später Marv in die Kapitänskajüte rufen...
    „...was soll ich nun machen Keru? Mein ganzes Leben war ich bei der Marine. Seit ich 16 bin, repariere ich Schiffe. Wenn ich jetzt nicht entschädigt werde, kann ich ja gleich obdachlos werden“, betrauerte Marv. Er hatte Keru mitgeteilt, dass er nicht sauer auf ihn wegen der Mission war, er hatte schließlich selber dafür gestimmt. Nur war er etwas verzweifelt. Der Anblick Marvs tat Keru sehr weh. Diesen sonst so beherrscht und ruhigen Mann so aufgebracht zu sehen, viel ihm schwer.
    „Ich werde mich für dich einsetzten Marv, das schwöre ich dir“, versprach Keru entschlossen. „Nach der Mission werden wir sehen. Zu Not werde ich dich auf diesem Schiff behalten, mit vollem Gehalt. Egal was die Vorgesetzten sagen. Wenn es sein muss, werde ich aus eigener Tasche zahlen. Aber zuerst Werde ich mit den Vorgesetzten reden. Für meinen Fehler sollen die mich bestrafen, nicht dich. Das kriegen wir schon hin“, ermutigte ihn der Kapitän.

    Am Abend betrat Frederick Kerus Kajüte und unterbrach ihm beim Grübeln.
    „Na Drake, alles in Ordnung?“, fragte er.
    „Ja, mir geht es gut.“
    „Du hör mal, unser Nahrungsmittelvorrat wird schlecht. Bei dem viertägigem Aufenthalt auf St. Alvarez haben wir vergessen neue Vorräte zu verschaffen.“
    „Ah verdammt! Ich wusste das ich was vergessen hatte“, ärgerte sich Keru.
    „Ich habe vorhin übrigens mit Elena gesprochen. Sie lässt dich ganz herzlich grüßen.“
    „Oh man Frederick. Ich vermisse sie so sehr.“
    „Genau darauf wollte ich hinaus... Wir sind am Rande des Calm Belt. Ebenso wie unser Ziel Tandem. Wir könnten ja ein Abstecher nach Sandy Island machen und unsere Vorräte in Alabasta auffüllen lassen? Elena wäre bestimmt erfreut“, sagte Frederick.
    „Das ist eine hervorragende Idee!“, meinte Keru aufgeregt. „Außerdem würde es die Männer wieder beruhigen.“
    „Geht klar. Ich gebe Ram Bescheid.“ Frederick wollte hinaus gehen, wurde aber von Keru unterbrochen.
    „Frederick...“
    Dieser blieb stehen und sah sich um.
    „Hat Shin recht? Habe ich falsch entschieden?“, fragte Keru ernst.
    „Nun, was unsere Mission angeht... Ja. Jedoch wurde Inazuma am Ende ja doch geschnappt. Ohne unsere Hilfe wäre die Mission ganz gescheitert. Von daher finde ich die Entscheidung für nicht falsch. Ich hätte genauso entschieden.“
    „... Danke Frederick.“
    Frederick nickte und verließ die Kajüte.
    Kapitel 39: 'Die Kiwisocke'
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    Für die Überfahrt über den Calm Belt wurden Vorbereitungen getroffen. Lange Riemen wurden ausgefahren und die Männer begannen zu rudern. Auch Shin befand sich unter ihnen. Noch am selben Tag hatte Keru, die von Frederick an Shin ausgehängte Ausgangssperre behoben. So nahm er wieder seine Arbeit auf. Isurus befand sich vor dem Schiff unter Wasser und half mit einem Tau aus. Den am Schiff befestigten Tau zog er hinter sich her. Diese Aktion brachte nicht nur zusätzlichen Antrieb mit sich, sondern diente zugleich auch als Vorbeugung gegen einen Angriff eines Seekönigs. Wenn er einen Seekönig entdecken würde, könnte er rechtzeitig handeln. Das war meistens jedoch nicht nötig, da Seekönige Fischmenschen generell nicht angriffen.
    So konnte man den Calm Belt schnell hinter sich lassen und war in nur zwei Tagen in Sandy Island angekommen.

    Am Hafen von Nanohana – hier wohnten Elenas Eltern, bei denen sie blieb – legte das Schiff an. Die Männer wurden damit beauftragt die nötigen Essens – und Trinkvorräte zu besorgen. Außerdem durften sie zeitgleich auch durch die Stadt bummeln.

    Ram und Adrian standen vor dem Eingang eines Wirtshauses namens „Spice Bean“, während Shin und Craig, sich an die Hauswand gelehnt, auf dem Boden saßen.
    Ein sehr alter Mann blieb, mit zerfetzter Kleidung und einem großen Rucksack, vor Shin und Craig stehen. Er nahm Shin die Sonne, so dass der Bootsmann zu dem Alten aufsah, den er sofort als Obdachloser sah.
    „Hey man, hast du mal ´n Berry?“, fragte der alte Mann.
    „Geh weiter alter Mann“, legte ihm Shin nahe.
    Der Mann trat nun Craig entgegen. „Und du... hast du ´n Berry?“
    Craig schüttelte mit mitleidiger Miene den Kopf: „Nein, habe ich leider nicht.“
    Der alte Mann zückte ein Taler heraus und knipste es Craig entgegen, der diesen auffing. „Hier hast du einen.“
    Der Wirt kam vor das Wirtshaus: „Hey! Verrückter alter Mann, lass meine potenziellen Gäste zufrieden! Geh woanders hin!“, schrie der Wirt den Mann an. Dieser lachte wie ein Verrückter und ging weg.
    „Ähm... wer war das?“, fragte Adrian verdutzt den Wirt.
    „Ach, nicht der Rede wert. Irgend ein Landstreicher oder so, heißt Heidi Hoe oder ähnlich. Aber egal... haben Sie Hunger meine Herren?“
    „Ja, aber wir schauen uns noch die Karte durch“, sagte Ram.
    „Klar, sie hängt ja hier. Dann bis gleich.“ Der Wirt ging wieder in das Wirtshaus.
    „Hmm... ich kann mich nicht entscheiden was ich essen will“, begann Ram.
    „Ich auch nicht so Recht. Was hältst du von einer Grillplatte mit Linseneintopf als Vorspeise?“, fragte Adrian.
    „Boah, nee! Linsen sind widerlich. Ich hasse Linsen. Nichts mit Linsen kommt in meinem Mund. Da muss ich passen“, antwortete Ram und verzog dabei eine Miene.
    „Du magst keine Linsen? Das glaube ich dir nicht. Jeder mag Linsen“, widersprach Adrian.
    Gleich darauf kam eine etwas rundliche Frau, die etwas anders aussah als übliche Frauen, zu den Männern rüber. Um nicht ganz gemein klingen zu wollen, bezeichnen wir ihr äußerliches Erscheinungsbild mal als 'visuell suboptimiert'. Diese Frau, die nebenbei bemerkt die beiden Marinesoldaten um Längen überragte, stand vor den Männern und lächelte diese an. „Hallo Männer, seht ihr aber hübsch aus. Ich habe eben ein Coupon für ein gratis Essen bekommen. Wollt Ihr hübschen mir keine zwei Berry spenden, damit ich mir dazu ein Glas Rosensaft kaufen kann?“, fragte die Frau gerade heraus.
    Die beiden Männer waren etwas verwirrt. Aus dem heiterem Himmel stand diese Frau vor ihnen und hatte eine etwas ungewöhnliche Bitte.
    „Nun, es tut mir Leid Gnädigste, aber wir haben keine Zweiberrymünzen“, bedauerte Ram.
    Die Frau sah etwas enttäuscht drein. „Puh... naja, macht nichts. Tja, wenn Ihr denn nichts anderes vor habt, könnt Ihr euch im Wirtshaus ja zu mir gesellen und mit mir den Gegenwert dieses Coupons Teilen, welches Linsenpastete ist.“
    „Buähh! Auf gar keinem Fall!“, schrie Ram reflexartig aus.
    Adrian stockte der Atem. Auch Ram war sich gleich darauf bewusst, dass die Frau diese Reaktion anders interpretieren könnte. Und in der Tat sah sie geknickt aus.
    „Nein, nein, nein! Ich meinte damit, dass ich Linsen nicht mag“, versuchte Ram zu erklären.
    „Du magst keine Linsen? Du lügst doch. Jeder mag Linsen“, sagte sie. Die arme Frau guckte sich schämend zu Boden. „Na gut, dann esse ich eben allein“, sagte sie und schlenderte davon.
    „Verdammt Ram, das hat sie bestimmt falsch verstanden“, sagte Adrian traurig.
    „Das habe ich nicht gewollt“, bedauerte dieser.
    Anschließend entstand eine kurze Pause...
    „Was wollen wir nun Essen? Huhn, oder vielleicht Rind?“, fragte Ram mit positiverer Stimmlage.
    „Wollen wir eine Münze werfen?“, schlug Adrian vor.
    „Klar!“, meinte Ram, holte eine Zweiberrymünze hervor und warf sie in die Luft... „Kopf!“
    „Mist, jetzt haben wir vergessen die Seiten festzulegen“, sagte Adrian.
    „Verdammt! Sagen wir... Zahl für Rind?“
    „Alles klar. Essen wir Hühnchen!“, schrie der junge Segelmeister mit erhobener Hand und sie gingen rein.

    Am Rande von Nanohana war das Elternhaus von Elena zu finden. Frederick und Keru standen davor. Keru war sichtlich aufgeregt. Lange war es her, als er Elena das letzte Mal sah. Wie der Kontakt zu ihr abbrach, das konnte er nicht beantworten. Es lag nicht an seinem Job als Kapitän, denn Frederick hatte ebenso viel Urlaubstage gehabt wie er, und ihn sah sie oft.
    Die Beiden traten vor die Tür, Keru klopfte an. Ein alter Mann öffnete die Tür. Der Mann trug einen Hawaiihemd und eine kurze Hose. Die weißen Haare waren nach hinten gekämmt und der Schnurrbart sah beeindruckend aus. Er war auch ein sehr großer Mann mit mächtig breiten Schultern. Es war kein geringerer als Fürst Wilson McTavish Bedford, Militärfreund von Diez Antep und ebenfalls ehemaliger Heerführer der sarandokanischen Armee. Fürst Wilson McTavish Bedford, oder aber auch 'Die Spalte', wie er beim Militär genannt wurde – wegen den gespalteten Schädeln seiner Gegner – war Elenas Vater. Er hatte ein grimmiges Gesicht und durch das Alter hatte er viele Falten im Gesicht bekommen. Doch von seiner einschüchternden Art hat 'Die Spalte' Bedford rein gar nichts verloren, wie Keru feststellen konnte.
    Der grimmige Gesichtsausdruck wich einem unvermutet nettem Gesichtsausdruck. „Keru! Kleiner Bengel, wo hast du gesteckt?“, rief Bedford nett, schlug die ausgestreckte Hand des Kapitäns zur Seite und Drückte ihn ganz fest.
    „Mmmpf... Ich freue mich auch... Sie zu sehen... Mr. Wilson“, sagte Keru mühsam.
    Der alte Mann ließ los und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ach, für dich immer noch Bedford mein Junge. Willkommen bei uns!“ Der Blick von Bedford wanderte zu Frederick. Seine Begeisterung hielt sich nun in Grenzen. „Ach was, du bist auch da? Was für eine Überraschung?“, bemerkte Bedford sarkastisch.
    „Hallo Vater, wir sehen aber toll aus heute“, sagte Frederick lächelnd.
    „Ich habe dir gesagt du sollst mich nicht so nennen! Aber kommt doch erst einmal herein“, wendete er nun das Wort an Keru. Und die Männer ließen sich nicht ein zweites Mal bitten.

    Keru befand sich nun im zweiten Stock, dem Aufenthaltsraum. Er war alleine dort und wartete auf Elena, die vorhin noch im Garten gewesen sei. Das sagte Elenas Mutter jedenfalls. Im Gegensatz zu Bedford konnte sie Frederick gut leiden. Er half ihr in der Küche, während sie zum heutigem Anlass Waffeln machte. Wobei die 'Hilfe' von Frederick, wie fast immer, sich nur auf das Saubermachen des Rührlöffels beschränkte.
    In der Zwischenzeit sah sich Keru die Bilder im Zimmer an. Die meisten Bilder waren von Elena, und nicht selten war er auch mit drauf. An die meisten Bilder konnte er sich gar nicht mehr erinnern. Trotzdem schwelgte er in Erinnerungen. Sie waren unzertrennlich, Keru und Elena. Als beste Freunde haben sie in der Kindheit so ziemlich alles zusammen erlebt. Als irgendwann Frederick dazu kam, wurde aus dem Duo ein Trio.
    Nebenbei fiel Keru seit sehr langer Zeit wieder auf, dass er mal Gefühle für Elena hatte, die man im entferntestem Sinne mit Liebe bezeichnen könnte. Das hatte er schon längst verdrängt, jetzt erinnerte er sich jedoch wieder. Damals, in der Pubertät, sah er die hübsche Schwarzhaarige an und ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf. Er dachte, etwas für sie zu empfinden. Diesen Gedanken legte er damals schnell wieder ad acta. Denn dieser Gedanke kam ihm unkontrolliert in den Sinn. Dafür konnte er nichts. Dieser Gedanke verfolgte ihn jedoch lediglich für wenige Wochen und das in einer so geringen Intensität, dass er sie nicht ernst nahm, und das zurecht. Und als er mitbekam, dass sie in Frederick verliebt war und dieser ihre Liebe erwiderte, war das Thema für ihn schon vergessen. Das sah er aber keinesfalls negativ. Viel eher wurde ihm durch diese gebeichtete Liebe der beiden klar, dass er Elena nicht als Geliebte, sondern als seine Schwester sah.
    Er sah sich weiter im Aufenthaltsraum um und betrachtete weitere Bilder an der Wand. Wenig später dachte er, etwas gespürt zu haben. Gleichzeitig hatte er auch was gehört, so kam ihm das jedenfalls vor. Es war so als ob jemand mit im Raum war. Er drehte sich um und kriegte etwas hartes gegen den Kopf. Das Ding traf ihn auch in den Augen, so dass er erschrocken zurückwich. Immer mehr Schläge bekam er ab und das in erbarmungslos hoher Anzahl. Er war schockiert und konnte, seinen Kopf abwendend, nur seine Hände als Schutz ausstrecken. Eine Person schlug mit dem Gegenstand immer weiter auf ihn ein. Er fiel auf den Boden und die Person stürzte sich auf ihn. Er hielt seine Hände schützend vor sein Gesicht. Irgendwie wurde ihm klar, dass dieser Gegenstand nicht so hart war, wie er anfangs dachte. Im Gegenteil, es wurde immer weicher. Trotz der Schläge machte er die Augen auf und erkannte den Gegenstand als eine gefüllte Socke.
    „Verflucht! Was soll das?!“, ächzte er. „Hör auf, geh runter von mir Elena!“, schrie er weiter und schubste sie beiseite. Sie landete neben ihm auf dem Boden und begann lauthals an zu lachen. Dabei musste sie ihren, sehr leicht gewölbten Bauch anfassen. Keru richtete zunächst seinen Oberkörper auf. Ihr Lachen neigte sich dem Ende zu, während er sich eine Flüssigkeit aus dem Gesicht abwischte.
    „Nennst dich Marinekapitän, bist aber immer noch eine Niete beim Kiwi-Socken-Schlacht.“ Sie begann wieder an zu lachen. Dieses Mal konnte Keru nicht anders und musste ebenfalls lachen, weil er aus vergangenen Tagen wusste, dass das stimmte.
    „Oh verdammt Elena. Es tut mir Leid dich geschubst zu haben“, entschuldigte er sich und half ihr auf das Sofa. „Mist, dein Bauch! Ist alles in Ordnung?“
    „Ach, mach dir darüber keine Sorgen. Der Bengel hat den Stahlschädel seines Vaters, das spüre ich jetzt schon“, sagte sie mit einem breitem Grinsen.
    Und so traf Keru Elena seit langem wieder...
    Kapitel 40: 'Alte Freunde'
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    Elena und Keru saßen gemütlich auf dem Sofa, nachdem sie sich lange umarmt hatten. Elena hatte sich anschließend einen Teelöffel besorgt und aß die Kiwis aus der Socke. Sie war eine hübsche Frau mit pechschwarzen Haaren und großen Augen. Ihr Kiefer war schön ausgeprägt, und mit fast der selben Größe wie Keru (176 cm) war sie nicht unbedingt klein. Sie war Tierärztin, befand sich aber im Mutterschaftsurlaub.
    „Wie lange bist du denn schon schwanger?“, fragte Keru.
    Sie kratzte sich noch das letzte Stück aus der Frucht. „Ziemlich genau acht Wochen.“
    „Wow. Du bist schwanger. Ihr kriegt bald ein Kind zusammen“, sagte Keru, als könnte er es nicht fassen.
    „Ja, und du wirst Onkel.“ Sie grinste.
    „Onkel Keru... klingt irgendwie komisch, oder?“
    „Ja, und vor allem langweilig.“
    Keru sah sie an. Daraufhin musste sie wieder lachen. Sie legte ihre Hände auf die von Keru: „Ich habe dich vermisst Kleeener. Komm, lass dich nochmal drücken.“ Sie umarmten sich ein weiteres Mal.
    „Und? Wie läuft es bei dir als 'Marinekapitän'? Gefällt dir dein neuer Rang?“, fragte sie. Dabei betonte sie das Wort 'Marinekapitän' extra deutlich. Ein Außenstehender hätte meinen können, dass diese Betonung spöttischer Ursprungs gewesen sei. Doch Keru wusste, wie es tatsächlich gemeint war, nämlich mit viel Stolz.
    „Ich kann mich eigentlich nicht beklagen. Man genießt allgemein ein höheres Ansehen bei der Bevölkerung. Es treten einem die Marineoffiziere mit höherem Respekt gegenüber und man hat einfach mehr zu Sagen... Unnötig zu erwähnen, dass der Jahresgehalt, den des einen 1. Offiziers bei weitem sprengt“, sagte er, seine Fingerspitzen anhauchend.
    Kaum ausgesprochen, kriegte er, wie erwartet, einen Schlag auf seine Schulter.
    „Ok, ok! Entschuldigung!“, sagte er lachend. Danach kam er kurz ins Grübeln... „Aber der Job als Kapitän bringt nicht nur Vorteile... Man arbeitet länger, hat eine Stimme die so ziemlich bei jeder Entscheidung ein enorm hohes Gewicht hat und trägt somit jede Menge neuer Verantwortung.
    Und man muss aufpassen, dass die Last nicht zu groß wird...“ Er tauchte mental ab und starrte ins Leere.
    „Ist es sehr schwer?“, fragte Elena fürsorglich und holte damit Keru wieder in die Gegenwart.
    Er räusperte sich: „Naja. So wild ist es nun auch nicht“, beruhigte er sie.
    „Es war toll zu hören, dass du Kapitän geworden bist. Deine Mama hatte sich damals total gefreut als sie die Nachricht bekam. Gleich im Anschluss ist sie völlig begeistert zu uns gerannt, um uns den Brief zu zeigen – Und dass ohne Schuhe!“ Sie fing an zu lachen und steckte Keru damit an.
    „Wir haben uns damals sehr für dich gefreut Keru. Und erst letztens warst du in der Zeitung! Frederick sagte mir, dass du den Befehl bekommen hast diesen Rolandus oder so zu jagen! Plötzlich warst du in aller Munde. 'Der Mann, der die Peiniger der einzig wahren Himmelsdrachen zu strecke bringen wird!' Fand ich toll die Überschrift. Nun bist du auch ein bekannter Kapitän. In zehn Jahren bist du ja vielleicht schon Vizeadmiral“, betonte sie fröhlich.
    „Nun ja, wir sollten die Kirche vorerst im Dorf lassen. Erst einmal müssen wir Gibbson 'Roland' kriegen. Wobei ich lieber was anderes machen würde.“
    „Dir gefällt der Auftrag nicht? Aber, das ist doch DIE Gelegenheit weiter aufzusteigen. Auch wenn es nicht gleich im Anschluss der Verhaftung von diesem Piraten passieren sollte, wird diese Tatsache sicher vermerkt.“
    „Du hast Recht. Nur könnten wir woanders eher gebraucht werden.“
    „An was denkst du?“, fragte sie.
    „Wir haben zum Beispiel viele Meldungen über dutzende von neuen Piratenschiffen erhalten die uns fast täglich erreichen. Demnach sind es überwiegend Schiffe der Klasse Nao, das ist eine Unterkategorie der Fregatte. Die meisten sind schwarz. Das besondere ist, dass keiner aus der Marine so ein Schiff zu Fassen bekommen hat. Kein einziges. Nicht einmal ein Piratenkapitän ist bekannt. Es ist schon deshalb merkwürdig, da die Nao-Klasse extrem selten ist. Nun hören wir von haufenweise, schwarzen Naos, immer mit einer anderen Flagge und das in den unterschiedlichsten Orten.“
    „Habt Ihr auch so eines gesehen?“
    „Nee, eigentlich nicht. Aber warte...“ Keru musste überlegen. „Jetzt wo du es sagst! Da war doch was...? Aber klar! Dank dir erinnere ich mich wieder! Ich habe nach unserer Mission in Bartigo Island ein ähnliches Schiff gesehen. Es war ebenfalls schwarz. Ich wollte es inspizieren.“
    „Und was ist passiert?“, fragte Elena aufgeregt.
    „Der Vizeadmiral hat es mir nicht erlaubt.“
    „Das klingt mysteriös“, sagte sie.
    „Was? Das mit dem Vizeadmiral?“
    „Nein, nein. Das mit den Schiffen.“
    „Das ist es, in der Tat. Deswegen würde ich lieber etwas sinnvolleres machen, als einen Mann quer durch das Northblue zu jagen.“
    „Ach komm schon. Es gibt schlimmeres als das. Zum Beispiel eine Ehefrau die immer fetter wird“, sprach Frederick von der Tür aus.
    „Freddy!“ Elena schmiss alles beiseite, sprang auf und rannte Frederick in die Arme. Der 1. Offizier konnte seine Arme gerade schnell genug öffnen und schon klebten ihre Lippen aneinander. Keru musste schmunzeln. Nachdem zu ende geküsst wurde, brachte Frederick etwas hervor.
    „Hier Liebes.“ Er gab ihr einen Armband.
    „Was ist das? Ein Armband? Es ist so klein.“
    „Das ist für unseren Sohn. Es soll vor bösen Blicken schützen.“
    „Oh wunderbar! Und was hast du in der anderen Hand?“, fragte sie, auf die andere, hinterm Rücken verstecke Hand deutend.
    „Dir entgeht aber auch nichts“, grinste er. Er zeigte ihr eine kleine Schachtel und machte sie auf. „Das, meine Liebe, ist für dich.“ Er machte die Schachtel auf und goldene Ohrringe waren zu sehen. Sie staunte und wurde leicht verlegen: „Ohhh, die sind aber schöön.“ Sie umarmte und küsste ihn wieder. Sie sah sich den Inhalt der Schachtel erneut mit ihren, ohnehin schon großen Augen an. „Ich danke dir Freddy!“, sagte sie, klappte die Kappe wieder zu und boxte Frederick kräftig in den Magen. Der Blonde sackte sofort zusammen.
    „Das ist dafür das du mich fett genannt hast!“ Sie wand ihren hochnäsigen Blick ab und ging die Treppe runter.
    „Das ist meine Süße“, sagte Frederick keuchend zu Keru, der daraufhin nur lachen konnte.

    Darauffolgend fanden sich Keru, Frederick, Elena und die Eltern Elenas im Esszimmer wieder. Mrs. Wilson hatte gekocht und gebacken. Wie in den alten Zeiten saßen sie zusammen, aßen und lachten gemeinsam. Keru musste an diesem Tag so oft lachen, dass er schon Krämpfe in den Wangen bekam.

    Nach mehreren Stunden des Aufenthalts waren die beiden Freunde dabei das Haus zu verlassen. Frederick verabschiedete sich von den Schwiegereltern, küsste Elena und begab sich vor die Tür, um seine Stiefeln zuzuschnüren. Keru war noch auf dem Flur und wurde von Elena umarmt. Sie sprach leise aber eindringlich in Kerus Ohr: „Das gleiche habe ich Frederick auch gesagt, dir sage ich es auch: passt aufeinander auf, in Ordnung? Du bist mein Bruder. Bitte, achte auf Freddy. Er ist mein Ein und Alles. Das ist meine einzige Bitte an dich.“
    „Ich werde auf ihn aufpassen, das verspreche ich dir“, versicherte er.
    Sie küsste ihn auf die Wange und löste die Umarmung. „Ich danke dir. Mach´s gut Keru.“
    Keru machte die Tür auf und ging hinaus. „Und komme ja nicht auf die Idee wieder ein paar Jahre auf ein Wiedersehen zu warten!“, schimpfte Elena ironisch hinterher.
    „Keine Sorge. Spätestens nach der Geburt bin ich da!“

    Bei der Dunkerk angekommen, konnten die beiden erfreut feststellen, dass alle Besorgungen gemacht wurden. Alle waren anwesend und größtenteils gut gelaunt. Nur dem leicht gereizten Shin gefiel der Tag wohl nicht ganz. Er war bei Ritaré und ließ sich den Streifschuss einer Pistolenkugel behandeln. Mitten auf dem Marktplatz in der Innenstadt, hatte er sich kurz gebückt und eine Kugel surrte mit einem lauten Knall, gefolgt von einem „yeeHa!“, an seinem Allerwertesten entlang, um dann in der Wand hinter ihn stecken zu bleiben. Der Übeltäter konnte nie gefasst werden.
    Am selben Abend verließ die Dunkerk den Hafen.
    Kapitel 41: 'Tee beim Riesen'
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    Er stieg die Treppen hinauf. Sein Freund und Kamerad hatte ihn rufen lassen. Die Zeiten waren nicht sonderlich rosig. Von Oberhalb der Treppe kam ihm jemand anderes entgegen, der eine Papierrolle in die Brust einsteckte und ihm beim Vorbeigehen grüßte.
    Oben angekommen hielt er kurz inne, machte die einzige Tür auf und trat in den großen Saal. Im Innern sah ihn einer seiner Gefolgsleuten an, der ebenfalls eine Papierrolle einsteckte. „Guten Morgen guter Freund, lange nicht gesehen“, begrüßte er den großen Mann.
    „Das wünsche ich dir auch, mein Freund. Du bist auch gerufen worden?“, fragte der Große mit einer tiefen, aber ruhigen Stimme.
    „Genau. Wie geht es dir? Verläuft euer Vorhaben nach Plan?“
    „Kann man so sagen. Wir konnten uns bisher immer gut davonschleichen – Orka sei Dank.“
    „Das freut mich zu hören. Wie ich sehe trägst du immer noch dieses Buch mit dir herum. Ermüdet dir nie der Arm?“, fragte er lächelnd.
    „Dieses Buch gibt mir Kraft... im wahrsten Sinne des Wortes“, erwiderte der große Mann.
    Daraufhin musste er laut lachen.
    „Es war mir eine Freude mein Freund“, sagte der Große mit unverändert ernster Miene.
    „Die Freude ist ganz auf meiner Seite mein Freund.“ Er klopfte ihm auf die Schulter. Der große Mann verließ den Saal.
    Sein Blick wandte sich nun der anderen Person, ganz am anderen Ende des Saales. Dieser Mann am Fenster war sogar noch größer als der andere von eben.
    „Du hast mich gerufen Balthasar?“, fragte er und riss den Riesen die Konzentration weg, der gerade ein Schreiben las und ihn noch gar nicht bemerkt hatte. Der Mann sah auf.
    „Ahhh, Dragon, mein Freund! Komm, setzt dich zu mir“, bat ihm der Mann an.
    Der Dragon genannte Mann trat hervor und setzte sich auf einen Stuhl welches neben einem anderen, viel größerem Stuhl stand. Balthasar las kurz zu ende und trat zu Dragon.
    „Kann ich dir Tee anbieten?“, fragte Balhasar.
    „Dich sollte man umbenennen. Nicht 'Balthasar, die Plattenbrust', sondern 'Balthasar, die Teekanne' solltest du eigentlich genannt werden“, grinste er. „Nein, danke“, wies er anschließend ab.
    „Dann eben nicht.“ Balthasar zuckte mit den Schultern und schenkte sich eine Tasse Tee vom Tisch ein. Danach setzte er sich zu Dragon.
    „Du hast sogar Kuma rufen lassen?“, fragte Dragon.
    „Ja, das habe ich. Nach dem verheerenden Angriffen der Weltregierungsagenten musste ich neue Aufgaben verteilen. Doch die Veränderung der Mission von Hyena ist nur geringfügig. Er, Kuma, Raven und die anderen werden weiterhin für Furore sorgen.“
    Dragons Miene änderte sich schnell. „Wie hart hat uns der Angriff getroffen?“, fragte er nun ernst.
    Ganze drei unserer Kommandanten vor Ort konnten fliehen. Selbst Ikarus wurde gefangen genommen, obwohl mein Bruder bei ihm war.“
    „Jaffar?“
    „Er sah sich während des Angriffes der gesamten CP9 gegenüber. Doch mein Bruder wäre nicht mein Bruder, wenn er sich von denen aufhalten lassen würde. Jedoch verlor er Ikarus aus den Augen und musste befürchten, dass die Regierung die Insel umzingelt. Also ist er widerwillig geflohen. Er war gestern bei mir. Ich habe ihm einen Auftrag gegeben.“
    „Wissen wir schon, woher die Regierung Wind bekommen hat?“
    „Alles deutet darauf hin, dass es doch Predizio war, der gesungen hat. Das war auch der Auftrag, den ich Jaffar mitgegeben habe. Nachdem er mit dem Verräter fertig ist, wird der nie wieder reden. Er soll auf 'Scherbenbucht' untergebracht sein.“
    „Scherbenbucht? Ist das keine Insel der Weltregierung?“, staunte Dragon.
    „Ja, aber Jaffar wird das wohl hinkriegen können. Ich vertraue ihm.“
    „Und weshalb hast du mich gerufen?“
    „Lass uns zum Fenster rüber gehen“, sagte Balthasar und stand auf.

    Beide standen wenig später am Fenster. Balthasar hatte seine Tasse mit Tee noch in der Hand und nahm erst einmal einen Schluck, worauf er einen tiefen, befriedigten Seufzer von sich gab.
    „Zuerst möchte ich dich fragen: du vertraust mir doch Dragon?“, fing Balthasar ernst an.
    Dragon sah ihn zunächst fragend an. „Aber natürlich vertraue ich dir. Wenn dem nicht so wäre, würde ich wohl kaum mein Lebenswerk deinen Händen überlassen. Du bist mein damaliger Mentor und Freund. Außerdem hast du Erfahrung in rebellischen Unterfangen. Ich vertraue dir 100 prozentig“, machte Dragon deutlich.
    Balthasar lächelte: „Das ehrt mich und ist schön zu hören. Also, dann gehe ich zu den Fakten über: wir haben einen herben Rückschlag erlitten. Mit dem Angriff der Cipherpol hat wirklich niemand rechnen können. Dadurch haben sie viele Freunde und Dokumente in die Hände gekriegt. Wir werden unsere Pläne grundlegend ändern müssen. Ein Neuanfang, sozusagen.“
    „Ein Neuanfang? Wie stellst du dir das vor?“
    „Als aller erstes müssen wir diese Festung aufgeben.“
    „Ist das dein Ernst? Wir geben unser Hauptquartier auf?“, fragte Dragon überrascht.
    „Es tut mir Leid mein Freund, aber ich halte es für das Beste. Auch wenn dir viel an diesem Ort liegt. Ich kann dir durch, eben von dir genannte, Erfahrung sagen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Marine hier aufkreuzen wird.“
    „Das sind wahrlich keine guten Neuigkeiten.“
    „Du sagst es. Ein Informant hat gesagt, dass die Regierung, insbesondere die CP-Einheiten, wohl schon länger wussten, dass ich momentan ganz oben bei den Revolutionären stehe. Und sie haben den roten Hund ausgesandt um mich zu eliminieren.“
    „Den Admiral? Der wird aber nicht reichen. Selbst ich könnte ihn besiegen“, sagte Dragon beiläufig.
    „Wir dürfen jemanden wie Akainu nicht unterschätzen mein Freund. Viel wichtiger ist aber, dass das bedeutet, dass sie wissen wo sie mich finden können, wenn er auf mich Jagd machen soll. Also wissen sie nun von unserem HQ“, schilderte Balthasar.
    Dragon schwieg.
    „Wir werden deshalb diesen Standort aufgeben müssen. Ein neues HQ muss her. Ich empfehle eine Insel wie Saphiris oder Bartigo Island. Wir sollten alle Dokumente verschiffen, einige, weniger wichtige davon duplizieren und hier lassen, damit die Regierung denkt, dass es alles an Material sei, die wir hier haben.“
    „Das wird nicht klappen“, wand Dragon ein. „Wenn sie sehen, dass du nicht hier bist, werden sie merken dass etwas faul ist.“
    „Genau darauf wollte ich als nächste hinaus mein intelligenter Freund: ich werde hier bleiben.“
    „Was!?“, rief Dragon.
    „Wie du sagtest, werden sie den Braten riechen, wenn ich nicht da bin. Ich bleibe hier und kaufe euch etwas Zeit.“
    „Das kommt nicht in Frage Balthasar! Du hast erheblichen Anteil daran dass diese Revolution so weit gekommen ist! Wir lassen dich nicht sterben! Eher bleibe ich hier und kämpfe mit dir!“
    „Rede keinen Blödsinn Dragon!“, ermahnte ihn Balthasar. Dragon schwieg zähneknirschend.
    „Wenn sie herkommen, mich töten und die vermeintlich einzigen Dokumente im vermeintlichem HQ finden, werden sie denken die Revolutionäre endgültig besiegt zu haben. Das wird es all den Anderen von uns sehr viel einfacher machen, in Zukunft entspannter operieren zu können. Ein Neuanfang eben.“
    Dragon wusste nicht so recht wie er darauf antworten sollte.
    „Aber mache dir keine Sorgen. Du hast doch selbst gesagt, dass Akainu mir nichts anhaben kann“, scherzte Balthasar.
    „Aber klar!“, erwiderte Dragon daraufhin ernst. Du wirst ihn doch wohl besiegen können? Danach kommst du einfach nach.“
    „Nun, ich werde es diesen Verbrechern natürlich so schwer wie möglich machen mich zu töten. Wenn ich es jedoch schaffen sollte, doch noch heil aus diesem Kampf herauszukommen, werde ich mich verstecken müssen. Wir dürfen dann keinen Kontakt zueinander pflegen, damit die Regierung auf keinem Fall dahinter kommen darf“, warnte Balthasar.
    „Klingt logisch“, sagte Dragon, verloren aus dem Fenster guckend. „Und was soll ich machen?“
    „Das wirst du entscheiden müssen mein Freund. Ich würde sagen, dass du ab sofort wieder das alleinige Sagen hast. Triff dich mit deinen Kommandanten und plane die Abreise. Wie gesagt: ich würde Saphiris oder Bartigo Island vorschlagen. Die sind schön abgelegen. Ich würde aber eher für Letzteres tendieren. Denn dann würde Ivankov wenigstens nicht in seinem Tütü frieren“, lächelte der Riese.
    „Ich werde sehen was sich machen lässt“, entgegnete Dragon mürrisch und verließ den Saal, ohne Balthasar einen Blick zu würdigen. Denn, er kannte seinen früheren Mentor nur zu gut, um nicht auf die vermeintlich gute Laune seines Freundes reinzufallen. Er wusste, dass das mit dem Überleben und sich verstecken müssen nur Schwindel war.
    Das gehörte alles zu seinem Plan. Balthasar hatte seinen Abgang schon geplant...
    Kapitel 42: 'Es war einmal ein Mann namens Predizio'
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    Auf Scherbenbucht:

    Ein kurzes, dumpfes Knacken des Fußbodens vor der Tür erregte die Aufmerksamkeit von Predizio. Nachdem aber eine Weile nichts weiter zu hören war, lehnte er sich wieder auf die Fensterbank. Mit verschränkten Armen schaute sich Predizio das Schauspiel an, das sich unterhalb der Festung, in dem er untergebracht wurde, abspielte. Eine Explosion, nahe dem Dorf am Fuße der Festung, erzeugte ein Chaos. Die Wachen der Festung waren zum Teil in das Dorf gelaufen um nach dem Rechten zu sehen und zum Teil in die Festung gerannt um alles abzusichern. Es war nicht auszuschließen, dass die Explosion, wie die Wachen vermuteten, tatsächlich ein Angriff war. Seit dem Predizio aber zur Sicherheit hierher gebracht wurde, hatte ihn die Professionalität der Wachen sehr beeindruckt. Hier in der Festung konnte man sich sicher fühlen.
    Predizio hatte der Weltregierung verraten, wie und wo sich die Revolutionäre treffen. Außerdem verliefen die Angriffe der CP- Einheiten auf die Basen der Revolutionäre nicht zuletzt deswegen so gut, da sie Predizio ausreichend mit geheimen Informationen versorgt hatte. Als Belohnung winkten ihm unermesslicher Reichtum entgegen.
    Das was er sah, langweilte ihn allmählich, so dass er sich vom Fenster abwendete. Er ging ein paar Schritte auf den Tisch zu und schenkte sich Rotwein aus der Flasche in einen Kelch ein. Beim Umdrehen, während er den Kelch schon in Richtung Mund hob, sah er Jemand, in der dunklen Ecke des Raumes auf einem der Stühle mit ausgebreiteten Beinen sitzen. Vor Schreck ließ er den vollen Kelch fallen. „Hallo Predizio. Lange nicht gesehen...“

    „Ein Angriff! Wir werden angegriffen!“, schrie eine Wache, vor dem Eingang der Festung, in den Hof hinein.
    „Azuak, Altar, geht hin und seht nach woher die Explosion kam. Nimmt noch jemanden mit wenn Ihr wollt“, ergänzte ein Offizier in einem ruhigerem Ton.
    „Na gut, Wilhelm komm du mit“, sagte Altar und meinte dabei einen der drei anderen Wachmänner am Tor. Zu dritt liefen Azuak, Altar und Wilhelm die breite, mit schönen Kopfsteinpflastern geschmückte Straße hinunter. Diese Namen sollte man sich allerdings nicht merken, denn ein weiteres Mal werden sie in dieser Geschichte nicht auftauchen.
    Während die drei Wachen runter liefen, ging der Offizier durch das offene Tor in den Vorhof der Festung hinein um nach dem Rechten zu sehen. Dabei blieben die letzten zwei Wachen am Tor zurück. „Was meinst du? Sollen wir auch hin um nachzusehen?“
    „Nee, wir bleiben lieber hier. Bei der Dunkelheit könnte jemand in die Festung gelangen“, gab der kleinere von Beiden zu bedenken.
    „Nein sicher nicht. Durch die Fackeln an der Außenmauer ist die Straße gut beleuchtet. Wenn Jemand in die Festung hinein wollte, würden wir ihn vorher entgegen kommen. Außer natürlich der Jemand ist ein Affe und klettert den hohen Abhang hinauf.“ In dem letzten Satz schwang eine gewisse Ironie mit. Ironischer Weise hing gerade jetzt an diesem besagtem Abhang Jaffar, der den beiden zu lauschte.
    „Na komm kleiner“, fuhr der Größere fort. „Wie oft hast du schon so eine große Explosion erlebt?“
    Na los Kleiner“, dachte sich auch Jaffar. "Hör auf den Großen."
    „Vielleicht ist das ja wieder das Lager der Feuerwerkskörper von Joe? Das möchte ich mir nicht entgehen lassen, und du sicher auch nicht.“
    Durch diese Worte war auch die Neugierde des Kleinen geweckt. „Nur kurz nachsehen, dann kommen wir zurück“, forderte er und der größere nickte verständnisvoll zu.
    Jaffar freute sich, da die Wachen endlich fort gingen. Das Platzieren des Sprengstoffes nahe dem Dorf war eine gute Idee, wie Jaffar gerade glücklich feststellen konnte, während er leichtfüßig wie eine Katze mit einem Sprung vom Abhang auf die Straße gelang. Mit äußerst geübtem Geschick, Vorsicht und leise wie der Tod, hüpfte Jaffar durch den Eingang ins Hof, dann in den Nebeneingang auf der rechten Seite. Ein Informant von Balthasar gab Jaffar die Pläne der Festung, die er vorher studieren konnte. Wie eine Maus im sinkenden Schiff, rannte er zielstrebig in Richtung obere Gemächer, zu Predizio.

    Unten am Empfangssaal, am Haupteingang der Festung hatten sich jede Menge Wachen gesammelt.
    „Erster Offizier! Die Männer auf dem Wachposten im Turm sollen gesehen haben, wie eine in schwarz gekleidete Gestalt durch den Hof in die Festung gelangt ist.“
    „Erster, dritter und vierter Wachtrupp, rennt so schnell es geht in die Gemächer und bringt den Oberbefehlshaber in Sicherheit. Am besten durch den Geheimtunnel. Der Rest sichert alle Ein- und Ausgänge. Niemand kommt weder rein noch raus, Niemand!“, befahl der Offizier.
    Die Wachen befolgten diese als wäre es reine Routine.
    Jaffar, der hinter einer Mauer gelauscht hatte, kriegte mit, wie die Truppen in die obersten Stockwerke rannten.
    „Verfluchter Mist! Jemand hat mich gesehen. Die Leute von der Marine sind wohl doch nicht so dumm wie ich dachte. Also gut, Plan F.“ Er stieg aus dem Fenster des Flures raus und kletterte an der Außenwand entlang nach oben. Plötzlich erschien ein Grinsen auf Jaffars Gesicht. Er hatte sich diese Mission einfach und langweilig vorgestellt. Nun aber stellte sich heraus, dass es doch ein bisschen schwieriger und somit aufregender wurde. Er bekam Spaß an der Sache. Ganz oben angekommen kletterte er wieder rein. Er zog sich seine Handschuhe über und machte sich buchstäblich auf an die Decke zu gehen. Durch dem großzügig angelegtem Stuck kam er prima voran, auf ca. vier Meter Höhe.
    Unterhalb der Decke turnte er herum. In diesem Fall aber Notwendig um von den Wachen, die wegen der Explosion in heller Aufruhr waren, nicht entdeckt zu werden.
    Nach einer Weile bemerkte Jaffar, dass er am Ziel angekommen war. „Die Tür. Genau wie in den Skizzen.“ Er sprang runter und verursachte dabei mehr Geräusch als er für nötig hielt. Er hielt inne und schaute vorsichtig um sich. Nach mehreren Momenten glaubte er genug gewartet zu haben und öffnete leise die Tür.

    Der Offizier kam in das Zimmer des Oberbefehlshabers und stellte fest, dass dieser schon weggebracht wurde. Er ließ nochmal einen Kontrollblick durch den Raum streifen und schloss die Tür. Er machte sich auf, die Geheimtreppe nach unten zu nutzen, die der Oberbefehlshaber mit den Wachen schon hinter sich gelassen hatten. Als er aber einen lauten Schrei vom Vorhof der Festung vernahm, rannte er sofort zum Fenster im Korridor um nach zu sehen. Eine Wache hatte sich erschreckt, als genau vor seinen Füßen ein enthaupteter Körper auf klatschte.
    „Was ist da unten los?! Wer ist das?!“, fragte der Offizier, da er wegen der Dunkelheit kaum was erkennen konnte.
    „Ich weiß nicht recht. Er wurde enthauptet! Und ohne Gesicht ist die Identifizierung etwas schwieriger“, antwortete die Wache.
    „Mist! Was zum Teufel ist hier los?“, brummte er und stieg mit riesigen Schritten die normale Treppe runter.
    Unten angekommen fand er drei überfragte Wachen vor. „Was ist? Wisst Ihr inzwischen wer er ist?“
    „Nein Herr Offizier. Er ist plötzlich runter gefallen.“ Daraufhin sahen alle nach oben auf die Festung. Während der Offizier sich noch fragte, woher der Körper kommen konnte, sah er ein Objekt das aus einem der Fenster geflogen kam. Zunächst hatte er Schwierigkeiten zu erkennen, was es ist, als Jemand plötzlich: „IN DECKUNG!“, schrie. Sie wiche zur Seite und sahen danach, dass das aufprallende Objekte der fehlende Kopf war.

    In den dunklen Raum eingetreten, fand Jaffar, wie erwartet, den Mann vor, den er suchte. Er schaute sich erst einmal eine noch dunklere Ecke aus und setzt sich dort auf einen Stuhl hin. Eine Weile später. Der Mann hatte ihn noch nicht bemerkt, erschreckte sich aber, als er sich umdrehte und ließ den Kelch mit dem Rotwein fallen.
    „Hallo Predizio. Lange nicht gesehen.“
    Predizio war fast starr vor Angst. Sie hatten Jaffar geschickt, und er wusste ganz genau, was das bedeutete. Er versuchte das Zittern in seiner Stimme zu unterbinden während er den nächsten Satz formulierte: „Jaffar. Du!? Balthasar ist also dahinter gekommen.“
    „Das kann man wohl sagen.“
    „I... ich kann dir erklären, warum ich auf den Deal der Regierung eingegangen bin.“
    „Das wird an deinem Tod nichts ändern.“
    „Höre mir zu Jaffar. Balthasar ist im Begriff einen großen Fehler zu machen. Hilf deinem Bruder, seinen Fehler zu erkennen. Die Arbeit mit diesem Dragon wird uns alle in den Tod reißen! Glaubst du wirklich, dass wir es mit der Weltregierung aufnehmen können? Jeder einzelne von uns wird Sterben, wenn Balthasar nicht zur Vernunft kommt!“
    „Och Predizio. Du erahnst nicht mit was für fantasievollen Ausreden Jeder bis jetzt versucht hat, sich raus zu reden. Vergeblich. Ich werde dich töten, auch wenn das den mein Tod bedeuten sollte. Was ich in deinem Fall wirklich nicht glaube.“
    Predizio merkte, dass er ohne ein Kampf nicht davon kommen konnte, obwohl er davon ausgehen musste, dass er diesen hier nicht überleben würde. Er zog seinen Schwert hervor und nahm eine Kampfposition ein. Jaffar überkam wieder sein Grinsen. Es ging endlich los. Er stand ruckartig auf und kriegte schon das Kribbeln in den Fingern. Er mochte nichts lieber als den Zweikampf. Für ihn war es so etwas wie eine Kunst; die Kunst des professionellen Tötens. Eine Kunstrichtung die kaum jemand besser beherrschte als er. Nicht umsonst stand er, vor nicht all zu langer Zeit, im Finale des 'Dead Man´s Chest' Spiels – ein weiteres Spektakel, neben dem Kampfturnier zu Chlorus - dem Propheten Siyajan und Jah´Rak Hrall gegenüber. Das waren zu der Zeit die erfolgreichsten und stärksten Assassinen der Welt. Das Dead Man´s Chest Spiel war ein sehr beliebtes auf der Insel GasAir-Island. Dort wurden unterirdisch oft solche Wettstreits ausgetragen. Dabei missten sich die besten Assassinen und Piraten in allerlei Hinsichten unter Einsatz von Wetten. Von Armdrücken und Ringen, bis hin zum Zweikampf waren all mögliche Duelle vertreten. Und der Dead Man´s Chest war sozusagen die Königsdisziplin. Und gleich drei der besten drei Assassinen in diesem Wettkampf zu erleben, war wohl eines der besten Wettkämpfe der Geschichte.
    Ich würde Euch von diesem außergewöhnlich spektakulärem Wettstreit gerne erzählen, jedoch war dieses Dreierduell so bombastisch, gigantisch und so nah an dem Begriff 'WAHNSINN!', dass Ihr höchstwahrscheinlich eh von diesem gehört habt. Deswegen erspare ich Euch die Einzelheiten wiederzukäuen. Ihr wisst ja sowieso dass Jah´Rak Hrall, der Frosch ähnliche Fischmensch, gewonnen hat.

    „Zähle die Sekunden Predizio. Zähle die Sekunden die du durchstehst. Wenn du länger überlebst als eine Minute, verschone ich dein Leben.“
    Das war an sich nicht unbedingt ein origineller Satz, erfüllte jedoch seinen Zweck. Psychologische Kriegsführung nennt man so etwas. Den Gegner schwächer machen, als er ist. Predizio fühlte sich miserabler als es ohnehin schon mies für ihn aussah. Das sprach für Jaffar. Auch wenn er überheblich klang, das war nur eine Masche. In Wahrheit war Jaffar hoch konzentriert. Während er beobachtete wie Predizio langsame Schritte nach hinten machte, während er selbst langsame Schritte auf ihn zuging, hatte er sich die Maße des Raumes schon längst eingeprägt. Er wusste, wo die Wand endete ohne hinzusehen. Außerdem wusste er, dass quer hinter ihm in der Ecke das ungeordnete Bett und ein Kleiderschrank stand. Rechts neben ihm stand der kleine Tisch mit einem Brotmesser darauf - potenzielle Gefahr. Es gab viele Sitzmöglichkeiten im Raum = viele Ausweichmöglichkeiten. Predizio stand in der Pfütze aus Rotwein ohne es mitzukriegen und genau über ihm hing die hiesige Kronleuchte, deren Kerzen nicht brannten. All das wusste Jaffar, obwohl sein Blick momentan nur Predizio zugewendet war. Jaffar war schon vier bis sechs Szenarien im Kopf durchgegangen: „Was mache ich, wenn er sofort angreift? Was mache ich wenn er sich hinter den Möbeln verschanzt? Was mache ich wenn er auf dem Rotwein ausrutscht?“ Er ging vor wie ein professioneller Schachspieler des Kampfes. Er dachte mehrere Schritte im Voraus. Dabei vergaß er auch nie seinen Vorsatz: “Du darfst deinen Gegner hassen, du darfst deinen Gegner verabscheuen doch du darfst deinen Gegner nie, NIE unterschätzen.” Jaffar war Predizio in allen Belangen eigentlich Haushoch überlegen; Er wäre jedoch nie so ein guter Assassine geworden, wenn er immer einfach drauf los gestürmt wäre. Eigentlich war dieser Kampf schon entschieden, noch bevor er angefangen hatte. Deswegen überspringen wir den Verlauf des Kampfes, auch das Ende des Kampfes und gehen gleich in das Geschehen nach dem Kampf über. Wir wissen ja, wie es ausging.

    Voller Entsetzten hievte Jaffar den kopflosen Körper von Predizio durch das Fenster. Dabei musste er sich beinahe übergeben, Jaffar konnte nämlich kein Blut sehen. Er mochte auch keinen brutalen Kampf mit Enthauptungen und so weiter. Er stand mehr auf das stille, schnelle Töten ohne größere Sauereien. Jedoch war diesmal die Gelegenheit einfach zu verlockend. Er konnte nicht widerstehen. Anschließend suchte er nach dem Rest. „Verdammt, hier muss es doch irgendwo sein.“ Im Dunkeln hatte Jaffar Schwierigkeiten den Kopf zu finden. Doch gleich darauf spürte er was am Stiefel. Seine Nase haltend, fasste er mit der anderen Hand in die Blutigen Haare des vermissten Kopfes und warf es ebenfalls durch das Fenster. Das sollte als Zeichen reichen, dachte er.
    Kurze Zeit darauf hörte er laute Schritte außerhalb der Tür die Treppen hoch rennen.
    „Es ist das Gästezimmer, schnell!“, rief die Stimme des Offiziers. Beim eintreten der Tür fanden die Wachen jedoch Niemanden mehr vor.
    Kapitel 43: 'Vertrauter Vetter'
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    Wenige Tage nach dem Auftrag auf Scherbenbucht trat Jaffar in den großen Saal des alten Hauptquartiers der Revolutionäre. Der große Stuhl von Balthasar war gegenüber der Tür aufgestellt und da saß der Riese drauf, mit seiner Plattenpanzerrüstung.
    Jaffar trat vor. Er kniete sich vor ihm nieder: „Auftrag erledigt, Halbbruder.“
    „Hehehe, wie es scheint, hast du den traditionellen Respekt gegenüber deinem älterem Bruder nicht abgelegt. Trotzdem kann ich mich nur wiederholen: bitte, verneige dich nicht vor mir. Ich fühle mich unwohl, wenn ich dich so sehe.“
    Jaffar richtete sich wie gewünscht auf. „Was ist denn hier los? Alle in diesem HQ scheinen verschwunden zu sein.“
    Balthasar erzählte Jaffar was geschehen war...

    „Verstehe. Und warum bist du noch hier?“, fragte Jaffar.
    „Wie gesagt wird der Admiral hier auftauchen. Ich werde ihn freundlich empfangen“, grinste der Riese.
    „Kommst du anschließend nach?“
    „... Ja. Ich komme danach auch. Ich muss dir aber noch einen Auftrag mit geben.“
    „Wer ist es dieses Mal?“
    „Nein, nein. Du musst niemanden kalt machen. Ich habe mich auch falsch ausgedrückt. Es ist mehr eine Bitte, als ein Auftrag.“
    „Na gut, was soll ich dann machen?“, wollte Jaffar wissen.
    „Unser guter alter Freund Patrick Svey Z. hat neue Erkenntnisse gewonnen. Er ist auf Tandem und bereit zur Abreise. Fahre hin und begleite ihn sicher zu Dragon.“
    „Ist das alles?“
    „Ja, passe auf ihn auf.“
    „Mache ich. Nun Bruder, dann sollst du viel Spaß mit Akainu haben. Wir sehen uns dann bei Dragon.“
    „... Genau“, zögerte Balthasar.
    Plötzlich fing irgend etwas an zu pfeifen. „Ahh! Mein Tee ist fertig! Willst du auch eine Tasse bevor du gehst?“
    „Hahaha! Nein danke. Versprich mir nur, den roten Hund nicht zu unterschätzen. Selbst mit deiner Ankylosaurusfrucht wird er nicht einfach zu besiegen sein“, warnte ihn Jaffar.
    „Das werden wir sehen. Auf bald, kleiner Bruder.“
    Jaffar verließ den Saal. Balthasar blieb danach als einziger auf der Insel, gewillt, die Marine so lange wir nur irgend möglich aufzuhalten.

    Ca. eine Woche später...
    „Adrian, Haupt- und Beisegel einholen! Nur Hecksegel entfaltet lassen!“, schrie Shin hinauf. Adrian vernahm den Befehl, turnte in schwindelerregender Höhe am Hauptmast entlang und löste die Knoten des Taus, um die Segeln einzuholen. Keru kam den Poopdeck hoch und gesellte sich zu Ram am Steuerrad. Er nahm sich ein Fernglas und sah durch. „Wie weit noch?“, fragte er dem Steuermann.
    „Weniger als eine halbe Seemeile“, antwortete Ram.
    „Gut.“ Keru klappte das Fernglas zusammen.
    „Wie ist die Beschaffenheit der Insel Tandem? Kann man anlegen, oder muss man den Anker auswerfen?“, fragte Ram.
    „Da sind Schiffe am Dock. Warte mal...“ Keru sah erneut durch das Fernglas: „Das sind ähnlich große Schiffe. Ja, wir können anlegen. Fahre ruhig ran.“
    Frederick kam ebenfalls auf´s Poopdeck. „Wir sind also da?“
    „Genau. Nun wird sich zeigen ob die Idee des Großadmirals gut war. Ich rechne nicht unbedingt damit, dass wir Gibbson Roland hier antreffen.“
    „Was wissen wir den genaueres über Tandem?“, fragte Frederick.
    „Es ist eine Pirateninsel. Meistens halten sich hier Piraten auf, die es nicht auf die Grand Line geschafft haben. Doch auch stärkeren Piraten könnte man antreffen – wie eben Roland“, antwortete Keru. „Nun denn, alle Mann bereit machen. Wir werden auf die Insel gehen“, befahl er, fast mit neuer Energie. Auch Shin hatte es schon etwas länger bemerkt. Keru schien neuerdings wieder erholt zu sein - physisch wie Mental.
    „Haben wir das Schiff den schon gesichtet?“, fragte der Bootsmann.
    „Nein, das Schiff habe ich nicht erkannt. Aber in der Taverne sind bestimmt einige die uns weiterhelfen könnten.“
    Sie legten an...

    „Heey, Nathan du glatzköpfiger Bastard! Meine Männer wollen noch mehr trinken! Komm her und schenke uns noch was ein!“
    „Komm selber her! Ich bin nicht dein Diener du langhaariger, bärtiger Penner!“
    „Ahahaha, so gefällst du mir. Ich hab´ nur Spaß gemacht. Ich liebe dich man. Jo, Black, hole uns noch mehr Bier, ja?“
    „Geht klar Cpt“, der angesprochene Mann stand auf und balancierte die dutzend Krüge an den Tresen.
    Die Taverne von Nathan war an diesem Abend ziemlich voll. Das lag nicht zuletzt wegen eines seltenen Gastes.
    Ein anderer Mann am Tisch fing wieder mit der Konversation mit dem offensichtlichem Kapitän an: „....und? Wie ich sehe geht es dir blendend, nachdem du endlich deine eigene Crew hast.“
    „Das kannst du laut sagen, Thomas. Nur hätte ich nicht gedacht, dass es so schwer sein würde, dieses Pack von Männer im Zaum zu halten.“ Kaum hatte der Kapitän das gesagt, sprang ein Mann an einem anderen Tisch aufgeregt auf: „Mann! Schon wieder verloren! Ich könnt´ausrasten!“
    Während des Wutausbruchs kippten zwei andere Männer in der Taverne bewusstlos um.
    „Hey Gasss! Mann, zügele deine Emotionen etwas!“
    „Entschuldige Cpt.“, der Mann setzte sich wieder hin.
    „Siehst du? Die haben Nichts unter Kontrolle“, sagte der Kapitän zu seinem Gegenüber.
    „Aber trotzdem hast du dir eine verdammt starke Crew zusammengerauft. Du bist ein viel besserer Kapitän, als es dein eigener früher war. Dieser Schönling ging mir so dermaßen auf den Sack! Der wurde schlichtweg überschätzt. Gut das er drauf gegangen ist. So konntest du dich prächtig entwickeln und hast dieses Arschloch längst in den Schatten gestellt, wie ich finde“, lobte ihn Thomas.
    „Danke dir“, entgegnete der Kapitän.
    Der Mann namens Black kam wieder zurück an den Tisch. Auch eine Kellnerin war da und half ihm mit den Krügen.
    Thomas nahm sich einen Krug und stand auf: „Hört mal alle her! Ich möchte einen Trost ausbringen... auf Kong Foo, meinem Freund.“
    „Das ist nicht sein echter Name“, sagte Black, kriegte deswegen gleich darauf einen Hieb von Foo zu spüren und hielt augenblicklich inne.
    Thomas fuhr fort: „Auf Kong Foo! Ein spitzen Pirat, krasser Kämpfer und Kapitän der 'Kong Foo Fighters'- Piratenbande!“
    Alle in der Taverne fingen an zu jubeln. Black jubelte besonders eindrucksvoll und laut. Dabei verlor die Kellnerin das Bewusstsein und klatschte mit dem Kopf auf den Tisch.
    „Verdammt Black! Was habe ich eben noch zu Gasss gesagt?!“, schrie Foo ihn an.
    „Entschuldigung“, murmelte Black.
    Thomas setzte sich wieder hin. „Und? Was treibt dich hierher?“, wollte er wissen.
    „Ich bin hier wegen meinem Vetter. Die Schwuchtel hat sich mit den Himmelsdrachen angelegt und hat jetzt ein noch höheres Kopfgeld als ich! Das darf ich natürlich nicht unbestraft lassen. Außerdem habe ich ihn vermisst. Er soll noch hier sein. Ich freue mich schon auf den Bengel“, grinste Foo.
    Kapitel 44: 'Nathans Taverne'
    Spoiler anzeigen
    „Nun gut Gentleman. Jetzt können wir endlich mit unserer Arbeit beginnen, für der wir hier sind“, sprach Frederick auf dem Poopdeck zur der Mannschaft. Es war der nächste Tag, die Dunkerk war am Steg festgebunden und die Männer hatten sich bereit gemacht, um auf die Insel zu gehen.
    „Der Cpt., Shin, Ram und ich haben gestern eine Sitzung gehabt. Wir haben beschlossen folgendermaßen vorzugehen: Der Cpt., ich und Shin werden an Land gehen. Wir werden uns in die Taverne begeben um an Informationen zu gelangen. Der Rest von Euch wird hier bleiben. Sicher ist, dass die 'Unlimited Horizon', so heißt nämlich das Schiff von Gibbson Roland, wie das HQ uns heute morgen mitteilte, auf See ist. Zwar irgendwo in der Nähe, jedoch müssen wir, falls wir die Verfolgung aufnehmen wollen, schnell mobil werden. Haltet euch stets bereit. Sobald Ihr was sehen solltet, gebt uns per Teleschnecke augenblicklich Bescheid und macht alles klar. Craig hat alle Kanonen bereits beladen. Er und die Kanoniere stehen bereit. Sobald das Zeichen da ist, wirft sich Adrian in die Segel, Isurus zieht das Schiff aus dem Hafen und Ram manövriert es hinaus. So verlieren wir weniger Zeit.“ Frederick beendete seine Ansprache und alle nickten.
    Keru kam aus seiner Kabine und zog sich seine Jacke über. Shin stand bereits an der Rampe und wartete. Keru blickte hoch zu Frederick: „Sind wir bereit?“
    „Ja wir können. Ich tausche nur nochmal die Jacke. Diese hier juckt ganz schön“, sagte Frederick und verschwand daraufhin für einen kurzen Moment. Danach gesellte er sich mit einer neuen Jacke zu Keru und Shin auf dem Steg und ging mit ihnen in Richtung Stadt – ohne daran gedacht zu haben, die Teleschnecke aus der Innentasche der abgelegten Jacke mitzunehmen...

    Es dauerte eine Weile, bis Keru und die Anderen an ihrem Ziel angekommen waren. Auf dem Weg zur Taverne, die gut ausgeschildert war, gingen sie durch enge Straßen, und an heruntergekommenen Häusern vorbei. Überall war es verdreckt und die mächtig großen Lücken zwischen den Kopfsteinen waren auch ein Beweis dafür, dass auf dieser Insel nicht sonderlich viel Wert auf äußeres Erscheinungsbild gelegt wurde. So war es keine Überraschung, dass die meisten Einwohner, oder Besucher – das zu unterscheiden war nahezu unmöglich – ebenfalls ein sehr 'individuell' aussehendes Äußeres vorzuweisen hatten. Waschmöglichkeiten, Kleiderläden und Zahnärzte waren wohl Mangelware. Dafür schien es an Brauereien überhaupt nicht zu mangeln, so wie es stank. Durch den Gestank konnte man übrigens auch erkennen, dass Latrinen wohl ebenfalls Mangelware waren.

    Nach ca. 20 min. kamen sie vor der Taverne an.
    „Man, wenn Blicke töten könnten, wären wir jetzt schon längst Geschichte“, sagte Frederick, auf die misstrauisch rüber guckenden Menschen hinweisend.
    „Ihre Blicke sind noch widerlicher als ihr Äußeres“, ergänzte Shin abwertend.
    „Es sind meist Piraten, was erwartet Ihr?“, fragte Keru rhetorisch. „Wir sind hier ganz und gar nicht willkommen.“
    „Wir sollten vielleicht die Marineabzeichen abnehmen, bevor wir hinein gehen. Was haltet Ihr davon?“, schlug Frederick vor.
    „Es hat sich hier bestimmt schon herumgesprochen, dass wir da sind. Viel ändern wird das nicht“, entgegnete Shin.
    „Frederick hat Recht. Es kann nicht schaden. Wir nehmen die Abzeichen ab.“ Frederick und Shin kamen der Forderung nach. „Die Kajalpiraten haben stets schwarz lackierte Fingernägel. Einige von ihnen könnten tatsächlich in der Taverne sein. Daher auf die Fingernägel achten. Sehr viel mehr Informationen haben wir nicht und das Fahndungsfoto von Roland ist auch schon sehr alt. Er könnte sich inzwischen sehr verändert haben. Wie dem auch sei, also, los geht´s.“ Sie traten in die Taverne ein.
    Innen drin eingetreten, vernahmen die drei Marinen übliches Tavernen-Klima. Da es Mittag war, waren nicht sehr viele Gäste anwesend, dennoch lag eine amüsante Atmosphäre in der Luft. Die drei neuen Gäste wurden von Nathan, dem Wirt, kurz mit einem Nicken begrüßt. Dann machte sich der glatzköpfige Mann wider an die Arbeit und schenkte weiter Bier ein.
    „Wir hätten vielleicht bis zum Abend warten sollen, dann wären mehr Gäste da“, sagte Shin zu Keru leise.
    „Wie willst du im Dunkeln jemanden durch die Straßen verfolgen oder mit dem Schiff hinterher fahren?“
    Shin wand sich zustimmend ab und betrachtete wieder die Runde.
    „Wir sollten nicht hier vor´m Eingang Wurzeln schlagen. Lasst uns an den Tresen gehen, sonst ziehen wir noch Blicke auf uns“, warnte Frederick.
    Mit Keru ganz vorne traten die drei vor den Tresen.
    „Na, Fremde, kann ich euch für ein Bier begeistern?“, fragte der Wirt.
    „Aber selbstverständlich doch! Deswegen sind wir hier“, grinste Keru, dessen Schauspielkünste wohl besser waren als die von Frederick. Der Wirt ging an das andere Ende seines Bereiches um die Bestellung zu bringen. Keru sah sich links und rechts um, während die anderen Beiden die Gäste beäugten. Viel war nicht los, jedoch hatten Shin und Frederick bereits einige Verdächtige ausgemacht.
    Der Wirt kam mit den drei Bieren zurück. „Woher kommt Ihr Jungs? Euch habe ich noch nie hier gesehen?“, wollte er wissen.
    „Wir sind Durchreisende und Abenteurer.“
    „Oh, dann viel Spaß noch auf Tandem“, wünschte der Wirt.
    Keru drehte sich mit den Bieren um und gab jeweils einen ab. „Und?“, flüsterte er. „Habt Ihr jemand entdeckt?“
    „Ich habe den Mann da hinten. Er hat drei weitere Männer um sich und erzählt wohl eine aufregende Geschichte“, informierte Frederick. Keru sah den Mann an. Er saß ganz am Ende der Taverne. Die Fingernägel konnte man nicht erkennen, doch eine spannende Geschichte hatte er wohl zu erzählen. Er gestikulierte ganz wild und die drei Männer um ihn herum klebten ihm an den Lippen.
    „Und du Shin?“
    „Ich habe da einen Mann, nahe dem Eingang. Er trägt eine Mütze, Sonnenbrille und hat Handschuhe an. Sitzt ganz ruhig da. Wartet vielleicht auf jemanden. Verdächtig, wenn du mich fragst.“
    „Gut, behält sie weiter im Auge.“ Keru drehte sich um. Er winkte mit einem Finger den Wirt zu sich. Dieser kam mit einem Grinsen zu ihn. „Was kann ich für dich tun?“, fragte er freundlich.
    „Sag mal, ich habe gehört, dass hier irgendwo ein Pirat namens Roland gesichtet sein soll, Gibbson Roland. Weißt du was darüber?“, fragte Keru lächelnd.
    Das Grinsen des Wirtes verschwand überraschenderweise. „Gibbson Roland? Warum will ein Durchreisender das wissen?“, fragte er ernst. Das Gemurmel und die Geräusche in der Taverne fanden blitzartig ein Ende. Es wurde sehr stumm in der Taverne und die Gäste sahen alle zum Tresen rüber. Keru war überrascht, wie schnell sich die Stimmung verändert hatte.

    Währenddessen rannte einer hastig, mit schnellen Schritten durch die Straßen von Tandem, auf dem Weg zur Taverne...

    „Einfach nur so“, fing Keru an. „Ich interessiere mich halt für Roland.“
    ,,Es gibt zwei Möglichkeiten, warum das euch interessieren sollte: entweder, Ihr seid von der Marine, oder Ihr seid Kopfgeldjäger. Wie Letzteres seht Ihr nicht aus“, sagte Nathan mit bösem Blick.
    „Richtig, wir sind keine Kopfgeldjäger“, sagte Keru selbstbewusst und legte die Fassade ab.
    Frederick und Shin legten die Krüge bei Seite und verwiesen die anderen auf ihre Gürtel, wo die Pistolen hingen. Tandem war eine Pirateninsel. Jedoch war sie nicht mächtig genug, um sich mit der Marine anzulegen. Trotzdem durften Keru und Co. hier keine Schwächen zeigen. Sie wussten, dass sie knallhart sein mussten, um den Gästen zu vermitteln: sie sollen keine Dummheiten machen.
    „Ich nehme nicht an, dass du uns was erzählen willst“, fragte Keru dem Wirt.
    „Ich habe nichts von ihm gehört. So einer interessiert mich nicht“, sagte Nathan.
    „Für jemanden, dem Roland nicht interessiert reagierst du aber ziemlich empfindlich“, bohrte Keru weiter.
    Der Mann, den Shin eben beäugt hatte, stand auf und wollte gehen. Shin zückte sofort seine Pistole und zielte auf den Mann. „Na na nah! Wo wollen wir den hin?“, fragte er in einem arrogantem Ton. Der Mann blieb stehen.
    „Ich glaube, deine Hilfe brauchen wir nicht mehr“, sagte Keru zum Wirt und wand sich ab.
    Er trat vor dem Mann. Die Mütze, Brille und die Handschuhe hatte der Mann immer noch an.
    „Kannst du uns was über Roland sagen“, fragte Keru. Der Mann antwortete nicht. Er schien zu schwitzen.
    „Warum den so ängstlich? Wir wollen dir nichts tun. Wie wäre es, wenn du die Brille mal runter nimmst“, forderte Keru unterschwellig auf. Der Mann reagierte weiterhin nicht.
    „Er hat dich gemeint“, meinte Shin bedrohlich und trat mit der Pistole näher. Der Mann wusste, dass er keine andere Wahl hatte und nahm langsam die Brille ab.
    Als Keru das Gesicht des Mannes ohne Brille sah, wich ihm seine ernste Miene vom Gesicht und machte Platz für ein überraschtes. Der Kiefer hing weit runter, der Mund von Keru klappte auf und er machte große Augen. Plötzlich wurde die Tür zur Taverne fast eingetreten. Adrian stürmte in die Taverne. „Es ist Roland!“, schrie er hinein und musste sich in der Taverne erst einmal orientieren. Als er Keru ausmachen konnte, rief er laut: „Wir haben das Schiff gesichtet! Die 'Unlimited Horizon' ist vor der Küste! Ihr habt eure Teleschnecke vergessen. Schnell, folgt mir, sonst entwischt er uns noch!“
    Shin steckte die Pistole ein und rannte mit Frederick hinaus. Keru konnte seinem Blick nicht glauben, musste aber ebenfalls los und konnte nicht länger bei dem Mann bleiben.
    Im Höchsttempo liefen die Marinen zu viert zur Dunkerk...
    Kapitel 45: 'Meisterschütze'
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    Mit Adrian vorne weg rannten Shin, Frederick und Keru Richtung Dunkerk.
    „Wo genau habt Ihr das Schiff gesichtet!“, fragte Frederick, bemüht, nicht in die Lücken zwischen den Kopfsteinen zu treten.
    „Süd-Östlich des Hafens! Da die Dunkerk nicht aussieht wie ein Marineschiff, haben sie uns nicht erkannt! Sie fuhren am Hafen vorbei!“, antwortete Adrian mühsam.
    „Wie viel Zeit ist seit der Sichtung vergangen?“, wollte Keru wissen.
    „Ungefähr 15 Minuten. Isurus stand bereit im Wasser und ich habe das Hauptsegel schon aufgespannt! Die Männer warten nur noch auf uns!“
    „Dann sollten wir einen Zahn zulegen“, sagte Shin und wurde schneller.

    Kurze Zeit später kamen die vier am Steg an, wo Isurus bereits ungeduldig wartete. „Na endlich, da seid Ihr ja“, sagte der Fischmensch und sprang, mit dem Tau in der Hand, ins Wasser.
    „Shin, Frederick, macht die Leinen los! Adrian, alle Segel setzten!“, befahl Keru hastig, während er in einem Bogen die Rampe hinauf rannte. Adrian nahm nicht die Rampe, sondern sprang vom Steg direkt auf das Schiff und schoss den Hauptmast hoch. Shin und Frederick machten die Leinen los und holten dann auf dem Schiff die Rampe ein. Währenddessen begann Isurus schon damit das Schiff zu ziehen.
    Keru sprang auf das Poopdeck und fragte eilig Ram: „wo ist Roland?“
    „Die sind schon am Hafen vorbei gefahren! Vor wenigen Minuten sind sie hinter den Klippen der Insel verschwunden! Die sind verdammt fix“, sagte der Steuermann, während er das Steuerrad herumdrehte.
    „Die Dunkerk ist auch nicht gerade langsam“, entgegnete Keru. Er nahm das Fernglas, schaute durch, sah aber kein Schiff mehr. „Seid Ihr sicher, dass es die Unlimited Horizon war?“
    „Das Schiff ist schwarz, die Vorder- und Achtersteven sind konkav gewölbt und der Jolly Roger stimmt auch. Keine Zweifel, das ist Roland.“
    Frederick kam ebenfalls das Poopdeck hoch.

    Inzwischen hatte Adrian alle Segel gesetzt und Isurus zog fleißig das Schiff hinter sich her. Craig hatte die Öffnung des Niedergangs zwischen dem Hauptdeck und dem Kanonendeck geöffnet und wartete auf Befehle.
    Die Dunkerk wurde schneller. „Wir haben nun Fahrt aufgenommen! Ruft Isurus ins Schiff zurück!“, befahl Keru. Shin nahm ein Werkzeug und schlug es dreimal gegen den Außenrumpf. Wenig später sprang Isurus aus dem Wasser und nahm am Hauptdeck Stellung.
    Die Dunkerk erreichte rasch die Höchstgeschwindigkeit und Ram lenkte sie in die Richtung, in der die Unlimited Horizon zuletzt gesehen wurde.

    Keru war eben zu Craig abgestiegen und ließ sich über seine Taktik beraten und fügte selber ebenfalls was hinzu.
    „Captain!“, rief Adrian aus dem Krähennest runter und unterbrach die Diskussion mit Craig. Keru sah auf und sah Adrian in eine Richtung zeigen. Er sprintete auf das Poopdeck und sah durch das Fernglas. Der Anblick nahm ihm kurz den Atem. Sie war es! Nicht einmal eine Seemeile von ihnen entfernt sah Keru seine Mission, seinen Auftrag. Der Grund, weswegen sie seit Wochen durch das North Blue fuhren. Der Grund für die Konferenz auf Marine Ford. Sie war es. Sie war direkt vor ihnen, in Sichtweite. Die Unlimited Horizon! Schiff der Kajalpiratenbande und von Cpt. Gibbson Roland!
    Keru begann leicht zu zittern - nicht, weil er Angst hatte, sondern weil er aufgeregt war. Der Jäger traf nun auf den Gejagten. Sein Adrenalin Pegel schoss in die Höhe. Er genoss diesen Moment, welches etwas von einem Triumph an sich hatte. Vor lauter Ehrfurcht und Faszination zu gleich vergaß er die Leute um sich herum völlig. Er kam zu sich und begriff, dass er handeln musste.
    „Ram, Ziel ist das Schiff auf elf Uhr. Einholen und das Schiff stellen. Sorge für einen guten Winkel für die Kanonen“, befahl Keru formell.
    „Aye, Sir!“
    „Adrian, kommuniziere mit Ram! Tu alles was er sagt!“
    „Aye, aye, Sir!“
    „Was ist mit der Bugkanone Cpt.? sollen wir sie schon angreifen?“, fragte Craig.
    „Noch nicht. Wir sollten den Überraschungsmoment ausnutzen. Wir halten uns solange zurück, bis sie merken, dass wir von der Marine sind.“
    „Schon zu spät“, sagte Frederick und verwies auf die Unlimited Horizon.
    Das Piratenschiff hatte ebenfalls alle Segel gesetzt und fuhr nun mit einem hohem Tempo, die der der Dunkerk im nichts nach stand, davon.
    „Verdammt. Sie wissen Bescheid“, murmelte Keru verärgert. „Na denn. Craig, richte die Bugkanone richtig aus! Ziele etwas daneben!“
    „Bereit zum Feuern!“, kam es aus dem Kanonendeck.
    „Feuer frei!“, schrie Keru und die erst Kanonenkugel wurde unter lautem Knall abgefeuert.
    Sie warteten einen Moment, während nun Frederick durch das Fernglas sah.
    „Und, Frederick? Tut sich was?“, wollte Keru wissen.
    „Die Kugel ist ca. 30 Meter daneben eingeschlagen. Doch das Schiff fährt weiterhin mit voller Kraft.“
    „Also schön. Craig, noch Eine, dieses Mal näher dran!“
    Ein zweiter Knall betäubte die Ohren der Männer auf der Dunkerk und eine weitere Kugel surrte in Richtung Unlimited Horizon.
    Nach erneutem Warten: „Und jetzt? Haben sie reagiert?“
    „Die Kugel ist verdammt nahe eingeschlagen, doch es tut sich wieder nichts. Das Schiff fährt unbeirrt weiter.“
    „Dann müssen wir wohl ernst machen. Wie schnell ist das Schiff Frederick?“
    „Ich kann fast keinen unterschied erkennen. Der Abstand ist nach wie vor gleich“, antwortete dieser durch das Fernglas guckend.
    „Wie kann das sein? Die Dunkerk ist mit ihrer Legierung einer der schnellsten, wenn nicht sogar das schnellste Schiff der Marine“, sprach dieses Mal Marv vom Hauptdeck aus.
    „Soll ich die Dunkerk ziehen?“, fragte Isurus Keru.
    „Nein. Spare dir deine Kraft. Bei dieser Geschwindigkeit kannst du auch nicht viel ausrichten.“
    „Also müssen wir weiter feuern“, sagte Frederick.
    „In der Tat. Craig! Feuer nach eigenem Ermessen! Mache das Schiff Segel unfähig!“, befahl Keru.
    „Aye, Sir!“
    Man konnte vom Poopdeck aus hören, wie die Männer, zwei Ebenen weiter unten die Kanone beluden. In diesem Moment schrie Adrian runter: „Ein Knall!!!“
    „In Deckung!!!“, schrie Keru gedankenschnell und eine Kugel schoss über das Bug und Hautdeck hinweg und riss beim Flug, wenige Meter an Ram vorbei, die Reling am Heck mit. Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit schlug sie hinter der Dunkerk auf der Wasseroberfläche auf. Gleich darauf waren zwei weitere Kanonen zu hören und beide Kugel trafen, links und rechts entlang der Dunkerk, auf dem Wasser auf.
    „Sie erwidern das Feuer!“, schrie Shin auf.
    „Sie haben drei Kanonen am Heck! Wir müssen sie so schnell es geht einholen!“, rief Frederick.
    „Das geht nicht so einfach!“, erwiderte Ram.
    „Und was ist wenn wir Schlangenlinie fahren?“, fragte Isurus.
    „Auf keinem Fall! Bei nahezu der gleichen Höchstgeschwindigkeit würden wir sie so verlieren!“, widersprach Ram erneut. Und wieder sausten zwei weitere Kugeln in Richtung Dunkerk, wobei eine davon ihr Ziel traf und mit großem Krach vorne am Bug verschwand.
    „Craig!!!“, schrie Keru entsetzt. Nicht weil er befürchtete, dass die Kugel im Kanonendeck eingeschlagen war, sondern weil dieser keinen Schuss abfeuerte.
    In diesem Augenblick sah Craig durch das Kanonenloch am Bug und versuchte mit zugekniffenem Auge zu zielen.
    Einer der Kanoniere zu Craig: „Sir! Geben Sie uns den Befehl zum Schießen!“
    „Psscht!“, forderte Craig und zielte weiter. Dabei berechnete er den Wind und das Schaukeln des Schiffes auf dem Wasser. Sogar das Schaukeln der Unlimited Horizon versuchte er zu berechnen. Er verschob die Kanone ein wenig. „Wenn wir genau in die Kapitänskajüte am Heck zielen, müsste die Kugel glatt durchfliegen und das Hauptdeck treffen...“, murmelte der Oberkanonier konzentriert. Eine weitere Kugel der Piraten schlug im Wasser auf.
    Shin kam den Niedergang runter: „Worauf wartest du Craig!?“, wollte er erzürnt wissen.
    „Könntet Ihr mal bitte die Klappe halten!“, giftete Craig zurück, dem diese Störungen sichtlich auf den Geist gingen. „Also noch mal“, fing er an. „Wie lang ist die Lunte?“, wollte er wissen.
    „Ca. 5 cm“, bekam er als Antwort.
    „So so. Dann haltet die Fackel bereit“, befahl er. Weiterhin durch das Loch guckend gab er dann schließlich das Zeichen: „Feuer!“
    Die Männer zündeten die Lunte an und die Kanonen schoss mit einem gewaltigem Rückstoß die Kugel fort. Genau wie Craig es berechnet hatte, schlug die Kugel im Fenster der Kapitänskajüte ein.
    „Volltreffer“, grinste Craig.
    Trotz des fatalem Treffers am Heck fuhr das Piratenschiff weiterhin mit voller Kraft. Nicht nur das, es schoss weitere Kugeln ab. Eins stand fest: die Unlimited Horizon würde sich als schwer zu knackendes Schiff erweisen.
    Kapitel 46: 'Mast- und Schotbruch'
    Spoiler anzeigen
    Fast eine halbe Stunde dauerte das Gefecht nun an. Jedoch wurde mit der Zeit, auf beiden Seiten, deutlich weniger Kanonenkugeln verschossen als zu Beginn. Da der Abstand zwischen den beiden Schiffen nahezu gleich geblieben war, die extrem schnelle Dunkerk also im Grunde in der Unlimited Horizon einen mehr als ebenbürtigen Gegner gefunden hatte, hatte sich Craig, und vermutlich auch der Kanonier von Roland, sich dafür entschieden die Kugeln zunächst einmal zu sparen. Beide Schiffe fuhren mit maximaler Geschwindigkeit. Sie fuhren so schnell, dass selbst Isurus als Makohai-Fischmensch (einer der schnellsten Fischmenschen) nicht in der Lage gewesen wäre, das Piratenschiff einzuholen.
    Ab und zu wurden aber doch Kanonenkugeln der Feinde abgefeuert, die immer nahe der Dunkerk aufschlugen. Keru wurde langsam ungeduldig. „Verdammt! Frederick, wie hoch ist die Entfernung jetzt?“, wollte er wissen.
    Frederick sah durch das Fernrohr: „Nahezu unverändert.“
    „Verfluchter Mist! Können wir denn nicht auf einen ihrer Masten zielen und somit das Segelwerk beschädigen?“, fragte Keru.
    „Vermutlich mit Kettenkugeln“, antwortete Marv vom Hauptdeck aus. Keru ging daraufhin runter zu Craig, auf das Kanonendeck.

    Unten angekommen kroch Keru zu Craig, der vom Bug aus weiter das Schiff beobachtete.
    „Man, bei der Bugkanone ist aber wenig Platz“, sagte Keru und gesellte sich endgültig zu Craig.
    „Oh, Cpt. Was willst du hier?“, fragte Craig.
    „Ich will wissen, wie wir das Schiff von Roland stoppen können. So kann es ja nicht weitergehen.“
    „In der Tat. Da sie drei Heckkanonen haben, und wir nur eine Bugkanone, habe ich befohlen keine weiteren Kugeln abzufeuern. Wenn es so weitergeht, werden sie uns kriegen. Ab dem Zeitpunkt aber, nachdem wir aufgehört haben zu schießen, haben sie ihrerseits die Feuerrate beträchtlich gesenkt. Eine ungewöhnlich nette 'Geste' Seitens der Piraten, was aber nur gut für uns ist. Solange wir nicht auf Augenhöhe sind, können wir denen nicht viel entgegensetzten. Um aber auf Augenhöhe kommen zu können, müssen sie langsamer werden“, sagte der Oberkanonier.
    „Was ist mit den Kettenkugeln? Kannst du nicht auf deren Mast zielen?“
    „Das hätte ich schon längst getan, wenn es möglich wäre. Die normalen Kugeln schaffen es bei dieser Distanz von ca. 500 Metern gerade noch das Schiff zu treffen. Kettenkugeln haben nur eine Reichweite von ungefähr der Hälfte der Strecke.“
    „Verstehe... und wie ist es mit einer normalen Kugel? Kannst du deren Mast so treffen?“
    „Mit EINER Kugel!? Nahezu unmöglich!“
    Keru verarbeitete diese Antwort kurz. „Und was ist mit mehreren Kugeln?“, fragte er heimtückisch. Craig sah seinen Kapitän fragend an und kombinierte die verschiedenen Hinweise miteinander.
    „Willst du Das andeuten, was ich glaube, dass du es andeuten willst?“, fragte Craig.
    „Genau, wenn wir mehrere Kanonen auf einen Mast richten könnten, ist die Wahrscheinlichkeit höher es zu treffen.“
    „Du weißt aber schon, dass wir, wenn wir Richtung Backbord oder Steuerbord einlenken, um die Unlimited Horizon mit den Seitenkanonen zu treffen, nur eine einzige Gelegenheit haben werden den Mast zu treffen. Denn wenn wir es nicht schaffen und das Piratenschiff nicht langsamer wird, können wir die durch das Einlenken entstandene Entfernung nicht mehr ausgleichen - Nicht bei der gleich hohen Geschwindigkeit“, warnte Craig.
    „Ich habe vollstes Vertrauen in dir. Lass dir Zeit beim Durchplanen. Wie du schon sagtest haben wir nur eine einzige Gelegenheit“, sagte Keru. „Wie würdest du eigentlich vorgehen?“, fragte er gleich hinterher.
    „Ich muss erst einmal die Soll-Höhe der Kanonen feststellen, wenn wir den hinteren Mast treffen wollen. Anschließend werden die Winkel der Kanonen errechnet und sie werden alle ungefähr in die selbe Richtung geschoben. Erst wenn das soweit vorbereitet ist, darf Ram das Schiff lenken.“
    „Und in welche Richtung?“
    „Richtung Steuerbord, so dass wir dann die Backbordseite benutzen können, welche nicht durch den Unterwasservulkan in Mitleidenschaft gezogen wurde“, antwortete der Oberkanonier. Keru nickte und verließ das Kanonendeck.

    Wenig später legte Craig Stift und Papier weg und signalisierte den Kanonieren, dass er fertig war. „In Ordnung, die Höhe der Kanonen haben wir eingestellt. Nun kommen die Winkel. Vorderste Kanone: 27° nach Rechts; zweite Kanone: 24° nach Rechts... … letzte Kanone: 16° nach Rechts!“ Gleich darauf bekam er das 'OK' der Männer. „Wir sind soweit!“, schrie er den Niedergang hinauf.
    „Cpt., Craig ist bereit!“, gab Isurus weiter auf´s Poopdeck.
    „Du hast es gehört Ram, hart Steuerbord.“
    „Aye!“ Der Steuermann riss das Steuerruder herum und hakte Augenblicke später ein. Die Dunkerk ächzte und knarzte, und drehte sich, trotz der wahnsinnig hohen Geschwindigkeit, Richtung Steuerbord. Dabei neigte sich das Schiff auf die Backbordseite. Die Männer suchten Halt, damit sie nicht über das Deck rollen konnten und Craig sah konzentriert durch eines der Kanonenluken. „Gleich haben wir es... noch ein klein wenig mehr...“
    Frederick hielt sich an der Reling fest und wunderte sich, wie doll sich das Schiff neigen konnte. Damals, bei dem Unterwasservulkan war es ähnlich, nur da hatten die Männer kräftig nachgeholfen. Jetzt aber kam die Neigung ohne jegliche Hilfe zu Stande. Es sah unnatürlich aus.
    Als er sich festhielt, vernahm Frederick ein Rufen. „Was!? War das Craig!? Was sagt er!?“, rief er runter zum Hauptdeck.
    „Ich glaube er sagte: 'Lunten frei'!“, antwortete Shin, bemüht sich am Hauptmast festzuhalten. Gleich darauf zündeten die Kanonen fast zeitgleich. Der Knall war unheimlich laut und der Druck der Explosionen war, zusammen genommen, so heftig, dass die Hälfte der Schräglage auf einmal korrigiert wurde.
    Keru reagierte sofort: „Ram, Ruder hart Backbord! Bring uns so schnell wie möglich wieder auf Kurs!“, befahl er. Ram zögerte keine Sekunde und befolgte den Befehl.
    Mehrere Aufschläge der Kugeln waren zu hören. „Frederick, wie sieht es aus? Haben wir unser Ziel erreicht?“, wollte der Kapitän wissen. Mit deutlich weniger Schräglage, als das Schiff wieder in die alte Richtung einlenkte, konnte Frederick nun, ohne sich festzuhalten, stehen und guckte durch das Fernrohr. Er sah wie die Piraten panisch auf dem Deck herum rannten. Einige schnappten sich Seile und Frederick konnte sich zunächst nicht erklären, was das sollte. Die Männer zogen wie verrückt an den Seilen, die offensichtlich den Heckmast hinaufführten. Jedoch konnten sie der Zugkraft, die vom anderem Ende des Seils ausging, nichts entgegensetzten und der Mast gab in die andere Richtung nach. Mitsamt den Segeln und Seilen stürzte der Mast seitlich in das Wasser und machte sich auf den Weg in die Tiefen des Meeres.
    „Genau ins Schwarze“, grinste Frederick, während er noch durch das Fernrohr guckte.
    „Haben wir den Mast getroffen?“, wollte sich Keru nochmal vergewissern.
    „Craig hat es sogar pulverisiert“, antwortete der 1. Offizier. Ein Riesenjubel brach aus und die Männer waren endlich erleichtert.
    „Bin ich spitze oder was?“, fragte Craig frech aus dem Niedergang guckend.
    „Gut gemacht du Irrer! Nun aber zurück auf dein Posten“, lobte ihn Shin und drückte gleichzeitig seinen Kopf wieder runter.
    Eins war nun klar: die Unlimited Horizon könnte jeden Augenblick eingeholt werden.

    Zeitgleich in Nathans Taverne: Ein, mit einer Kapuzenjacke getarnter Mann betrat die Taverne. Er sah sich in der Taverne um. Nachdem er niemanden erkennen konnte, sah er zum Wirt. Er ging zum Tresen und winkte unauffällig Nathan zu sich.
    „Kann ich was für dich tun, Fremder?“, fragte der Besitzer der Taverne. Der Mann mit der Kapuze zeigte dem Wirt eine Tätowierung an seinem Arm.
    Nathan wusste, warum dieser Mann hier war. „Ah, ein Revolutionär“, flüsterte er.
    „Ich bin hier wegen Patrick Svey Z. Er sollte längst hier sein. Wo ist er?“, wollte der Mann wissen.
    „Dann musst du wohl der berüchtigte Jaffar sein. Patrick hat mir von dir erzählt. Er hatte hier auf dich gewartet. Nur kamen überraschenderweise Marinesoldaten in die Taverne und hatten ein Wörtchen mir ihm zu reden.“
    „Was!? Die Marine?!!!“, erschrak Jaffar.
    „Genau. Aber ihm haben sie nichts getan. Sie sind von Dannen gezogen. Sie suchten nämlich Gibbson Roland. Jedoch war es Patrick dennoch zu heiß hier. Deswegen ist er gegangen“, informierte Nathan.
    „Weißt du wo er hin ist?“
    „Das hat er nicht gesagt.“
    „Na gut. Ich komme heute Abend nochmal hierher“, sagte Jaffar und verließ die Taverne.

    Die Unlimited Horizon war stehengeblieben und rührte sich nicht mehr. Adrian hatte, auf Kerus Befehl hin, die meisten Segel eingeholt und die Dunkerk näherte sich, mit recht bescheidener Geschwindigkeit, dem Piratenschiff.
    Frederick sah durch das Fernrohr. Was er sah, versetzte den 1. Offizier in Erstaunen. „Ähm, Drake... Sieh dir das mal an, bitte“, bat er und überreichte Keru das Fernrohr. Dieser war neugierig und sah ebenfalls durch. Er sah mehrere Männer an der Reling, die panisch versuchten einen Anderen aus dem Wasser zu ziehen. Es schien, dass dieser Jemand nicht schwimmen konnte.
    „Ein Pirat der nicht schwimmen kann? Was geht da vor?“, fragte er. Frederick zuckte, ebenfalls überfragt, mit den Schultern. „Na gut. Shin! Bring mir das Megaphon!“, befahl er.
    Der Bootsmann brachte ihm das gute Stück. Keru setzte das Gerät an: „Achtung, Achtung! Hier spricht Cpt. Diez Keru! Wir sind ein Marineschiff und haben die Erlaubnis, Piratenschiffe, ohne Anfrage an das Hauptquartier, versenken zu dürfen! Unser Meisterkanonier, der eben auf eindrucksvoller Art Euer Mast beschädigt hat, ist gerade bei den Kanonen und hat Euer Schiff unlängst ins Visier genommen! Eindutzend Kanonen sind auf Euch gerichtet! Einige meiner Männer und meine Wenigkeit werden jetzt mit einem Beiboot rüber kommen! Mein Oberkanonier hat den Befehl, sofort das Feuer zu eröffnen, solltet Ihr auch nur eines Eurer Kanonen, auf irgendeiner Art und Weise, verstellen! Auch wird das Feuer eröffnet, wenn Ihr, auch nur ansatzweise, gegen unsere Kooperationshinweise verstößt!“, rief Keru formell durch das Megaphon.
    Gleich darauf wurde die weiße Fahne auf den Hauptmast der Unlimited Horizon gehisst.
    „Macht Euch bereit, wir setzten rüber“, sagte Keru und das Beiboot wurde zur Wasser gelassen...


    Charackterguide (Stand: Kapitel 43)
    Spoiler anzeigen
    Kerus Schiff / Dunkerk
    Protagonisten:
    Diez Keru - Captain
    Skip Frederick - 1. Offizier, bester Freund Kerus

    Crew:
    Shinji (Shin) - Bootsmann
    Baraja Ramirez (Ram) - Steuermann
    Stephen Craig - Oberkanonier
    Cassagnol- Navigator (tod)
    Orton Marv - Schiffszimmermann
    Pascal Ritaré - Schiffsarzt
    Isurus - Fischmensch

    Pearl Adrian - Segelmeister

    Wichtige Nebenpersonen

    Piraten:
    Gibbson Roland - Kapitän der Kajalpiraten
    Kong Foo - Vetter von Roland

    Revolutionäre:
    Balthasar - (noch)-Anführer der Revolutionäre
    Dragon - Freund von Balthasar
    Jaffar - Assassine, Halbbruder von Balthasar
    Inazuma - Anführer auf St. Alvarez
    Lord Victor - Offizier
    (tod)
    Hyena - ?
    Orka - ?
    Raven - ?
    Kuma - ?

    Marine:
    VA Hightower
    GA Senghok
    A Aka Inu
    A Ao Kiji

    CP 4:
    Hank - Anführer / Formel 6 Anwender
    Shoshana - Soru-Spezialistin
    Gassell - Shigan-Spezialist
    Nick - Tekkai-Spezialist
    Kalifa - Verstärkung von CP 7
    Ecki - Verstärkung von CP 3


    Sonstige:
    Elena - Freundin von Keru, Ehefrau von Frederick
    Dr. Elloy Yves - Wissenschaftler bei Dr. Vegapunk (verschollen/Tod)



    Auf Seite 5 geht es mit den Kapiteln weiter: KLICK!

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  • Du kannst kaum ein netteres Kompliment kriegen als einen Leser, der um halb drei nur online kommt, um dir einen Zettel zu hinterlassen. Shoshana ist schwanger, yay! Das sind ja mal den Umständen entsprechend richtig schlechte Nachrichten. ^^ Keru verliert seinen Job, das Ansehen bei seinen Kameraden und diverse Freunde sterben, ohne, dass er sich verabschieden konnte. Hätten sie ihn noch beim Schlaf entdeckt, wäre das der Supergau gewesen. Man stelle sich vor, dass der Kapitän mit einer Agentin vögelt, während alle darum bemüht sind, einen Mann vor dem Tod zu bewahren, obwohl bereits die Hilfe durch Hightower in den Wind geblasen wurde. Übrigens würde ich mich nicht wundern, wenn der Typ der erste wäre, der sich von einem Dinosaurier töten ließe. Sollte Keru ihn noch einmal ins Gesicht sehen, wird er sicherlich nicht erfreut und ruhig bleiben. Kann ich mir kaum vorstellen. Das Kapitel hatte daher einen der bisher deutlichsten Kontraste. Der nette Anfang, der die Phantasie anregt, dann das Sterben des Cassagnol, den Zweifeln an Keru, dem Eingriff an Marvs Arm, uvm. Waren es nicht sogar Marv und Cassagnol, die einst bei ihrer "Pause" Frauen aufreißen wollten, wobei nur einer von beiden Erfolg dabei gehabt hatte? Glaube, dass waren sogar die beiden, die jetzt so gelitten hatten. Krass. Bis Keru das geschluckt hat, dürfte er dem Diez Drake immer näher kommen. Auch wird es interessant, dass Elena und Shoshana beide schwanger zu sein scheinen, während Frederik und Keru wohl ein schwieriges Verhältnis aufbauen werden. Freunde, ja, aber es wird demnächst eisig, denke ich mal. Wow! Da bin ich echt stolz, was aus dir gemacht zu haben. ^^
  • Hmm, irgendwie fällt es mir immer schwer, bei dir einen "gscheiden" (auf Hochdeutsch: guten) Beitrag zu verfassen. Keine Ahnung woran es liegt, aber gestern wollte einbfach nichts durch meine Finger in den Computer fliesßen. Aber gut, dann probiere ich es jetzt nochmals.

    Die Kämpfe zwischen den Agenten und den Revos sind nun zu Ende, Cassagnol ist tot, Marv schwer verletzt. Keru schwängert nach der Verfolgung von Inazuma Shoshana und kriegt anschliessend eins von seinem Vorgesetzten auf den Deckel. Was wird nun passieren? Tendenziel würde ich sagen, das aus diesem Gespräch mit Hightower das erwachsen könnte, was Keru zu dem machte, was er heute ist - ein gefürchteter Pirat. Aber noch wird es nicht zu dem Bruch kommen, schliesslich muss er erst noch zwei Stufen nach oben klettern, da wir ja wissen, dass Drake vor seinem Ausscheiden ein Konteradmiral war. Kommt erst noch ein Zeitsprung?

    Frederik wird sicherlich interessant werden. Sein Satz "Nichts ist passiert" (oder so ähnlich) kann bedeuten, dass Lord Victor in ihm noch einige Gedanken eingepflanzt hat, die ihn zum Ausscheiden aus der Marine bewegen. Da du gesagt geschrieben hast, es wäre sein letzter Kampf, deute ich das ganze in diese Richtung. Vielleicht versucht er diese Gedanken zu verbreiten und Keru muss aus Rehabitulationsgründen ihn entweder verhaften oder töten, wodurch auch ihm langsam Zweifel kommen könnten an der Gerchtigkeit, die er vertritt. Ich bin auf alle Fälle gespannt, wie du diese beiden Sätze umsetzten wirst.

    Zu guter Letzt, einen Kritikpunkt habe ich noch: der Wandel deines Schreibstils bezüglich des Schicksals. Hier veränderst du deine bisherige Schreibhaltung, du beschreibst das Geschehe nicht, sondern äußerst eigene Gedanken als Erzähler der Geschichte. Ich weis, blink macht so etwas auch, doch ist sein Erzähler Ernst ein eigenständiger Charakter. Nicht, das ich es schlecht finde, doch, wenn du soetwas einbringst, muss es mehr mit deinem restlichen Schreibstil harmonieren und nicht herausstechen wie ein wunder Hund. Der Übergang passt nicht so ganz, eswirkt einfach nicht passend. Nur als Tipp für die Zukunft, versuch es als Extra einzubeziehen wie ein Bericht einer Person, die das Geschehen damals verfolgt hat und kennzeichne es dementsprechend z.B. mit Kursivschrift und als rechtsbündiger Text, wie ich es schon zwei-, dreimal bei mir gemacht habe.

    Gruß ID
    Mörderspiel

    Denn du weißt nicht, welche Figur du bist...

    Still in progress...
  • Icedragoon hat gepostet. Ist mir immer wieder eine Ehre (nicht sarkastisch gemeint). ^^

    blink schrieb:

    Du kannst kaum ein netteres Kompliment kriegen als einen Leser, der um halb drei nur online kommt, um dir einen Zettel zu hinterlassen.

    Sehe ich auch so und deswegen bedanke ich mich herzlich. :P

    blink schrieb:

    Übrigens würde ich mich nicht wundern, wenn der Typ der erste wäre, der sich von einem Dinosaurier töten ließe. Sollte Keru ihn noch einmal ins Gesicht sehen, wird er sicherlich nicht erfreut und ruhig bleiben. Kann ich mir kaum vorstellen.
    Das ist es ja: sie haben sich bisher noch nie ins Gesicht gesehen. Ich habe gehofft, dass euch das auffallen würde. Im Grunde werden sie sich nur ein einziges Mal treffen - das darf ich verraten. ^^


    blink schrieb:

    Waren es nicht sogar Marv und Cassagnol, die einst bei ihrer "Pause" Frauen aufreißen wollten, wobei nur einer von beiden Erfolg dabei gehabt hatte? Glaube, dass waren sogar die beiden, die jetzt so gelitten hatten. Krass.

    Nee, es waren Craig und Cassagnol. Die waren auch sehr dicke untereinander (Beide haben auf dem Schiff zusammen über Frauen geredet; beide haben Frauen aufgerissen und saßen bei der Sitzung nebeneinander). Ich habe mir noch überlegt, ob ich das noch irgendwie einbaue, sprich dass ich auf Craigs Gefühlen eingehe. Da dachte ich aber, dass die Beziehung zwischen den Beiden nicht so deutlich rüber gekommen war. Außerdem hat man wahrscheinlich eh schon vergessen, dass es die beiden waren, die immer zusammen abhingen. Deswegen habe ich es gelassen, Craig stärker mit einzubeziehen. So elementar für die Geschichte war ihre Beziehung nun auch wieder nicht.


    blink schrieb:

    Auch wird es interessant, dass Elena und Shoshana beide schwanger zu sein scheinen, während Frederik und Keru wohl ein schwieriges Verhältnis aufbauen werden. Freunde, ja, aber es wird demnächst eisig, denke ich mal.

    Naja, Frederick ist ja nicht sauer auf Keru. Warum auch? Er weiß ja nichts von der Affäre. Aber du hast ein Thema angeschnitten, welches noch wichtig sein könnte. Mann! Ich will euch wirklich nichts verraten. Das sollte ich auch nicht. ^^ Deine These ist weder richtig, noch falsch. Und genau so meine ich es auch. Lasst euch einfach überraschen...


    Icedragoon schrieb:

    Hmm, irgendwie fällt es mir immer schwer, bei dir einen "gscheiden" (auf Hochdeutsch: guten) Beitrag zu verfassen. Keine Ahnung woran es liegt, aber gestern wollte einbfach nichts durch meine Finger in den Computer fliesßen. Aber gut, dann probiere ich es jetzt nochmals.

    Fühle dich niemals verpflichtet, bei meiner Geschichte irgend etwas schreiben zu müssen. Wenn du kein Bock hast, dann lässt du es einfach. ^^ Kenne ich bei mir auch. Ich kann auch nicht zu jedem Kapitel was schreiben. Es müssen halt mehrere Kapitel her, damit ich ein "gscheiden" Kommentar abliefern kann, weil ich mehrere Eindrücke brauche. Das merke ich z.B. immer wieder bei blink: Er schreibt einige Kapitel, wo ich mir manchmal keinen Reim draus basteln kann. Dass liegt einfach daran, da für das Verständniss wichtige Elemente erst im nächsten Kapitel kommen. Deswegen kann ich nicht zu jedem Kapitel was schreiben. Sonst klingt es bei mir immer erzwungen, und das ist weder für den Kritiker (Leser), noch für den Autoren hilfreich. Ich glaube du verstehst was ich sagen will.


    Icedragoon schrieb:

    Was wird nun passieren? Tendenziel würde ich sagen, das aus diesem Gespräch mit Hightower das erwachsen könnte, was Keru zu dem machte, was er heute ist - ein gefürchteter Pirat. Aber noch wird es nicht zu dem Bruch kommen, schliesslich muss er erst noch zwei Stufen nach oben klettern, da wir ja wissen, dass Drake vor seinem Ausscheiden ein Konteradmiral war. Kommt erst noch ein Zeitsprung?

    Nein. Zeitsprünge sind nicht geplant. Jedenfalls nicht in Verbindung mit Kerus Beförderung.


    Icedragoon schrieb:

    Frederik wird sicherlich interessant werden. Sein Satz "Nichts ist passiert" (oder so ähnlich) kann bedeuten, dass Lord Victor in ihm noch einige Gedanken eingepflanzt hat, die ihn zum Ausscheiden aus der Marine bewegen. Da du gesagt geschrieben hast, es wäre sein letzter Kampf, deute ich das ganze in diese Richtung. Vielleicht versucht er diese Gedanken zu verbreiten und Keru muss aus Rehabitulationsgründen ihn entweder verhaften oder töten, wodurch auch ihm langsam Zweifel kommen könnten an der Gerchtigkeit, die er vertritt. Ich bin auf alle Fälle gespannt, wie du diese beiden Sätze umsetzten wirst.

    Ähm... Nein. ^^ Es tut mir Leid, wenn dieser Satz zur irgend welchen Theorien angeregt hat. Der Satz hat keine Bedeutung. Das war exakt der Satz, den Zorro auf Thriller Bark zu Sanji gesagt hat, nach dem Zusammentreffen mit Kuma. Schade, dass das niemanden Aufgefallen ist.
    Frederick hat den riesigen und mächtigen Lord Victor besiegt und sagt mal eben: "Gar nichts ist passiert." Das sollte einfach nur cool sein. :D


    Icedragoon schrieb:



    Zu guter Letzt, einen Kritikpunkt habe ich noch: der Wandel deines Schreibstils bezüglich des Schicksals. Hier veränderst du deine bisherige Schreibhaltung, du beschreibst das Geschehe nicht, sondern äußerst eigene Gedanken als Erzähler der Geschichte. Ich weis, blink macht so etwas auch, doch ist sein Erzähler Ernst ein eigenständiger Charakter. Nicht, das ich es schlecht finde, doch, wenn du soetwas einbringst, muss es mehr mit deinem restlichen Schreibstil harmonieren und nicht herausstechen wie ein wunder Hund. Der Übergang passt nicht so ganz, eswirkt einfach nicht passend. Nur als Tipp für die Zukunft, versuch es als Extra einzubeziehen wie ein Bericht einer Person, die das Geschehen damals verfolgt hat und kennzeichne es dementsprechend z.B. mit Kursivschrift und als rechtsbündiger Text, wie ich es schon zwei-, dreimal bei mir gemacht habe.

    Ich werde mein Schreibstil nicht verändern. Dieses Kapitel mit dem Schicksal... das habe ich einfach aus der Laune heraus geschrieben. Ich habe mir halt vorgestellt, zwischendurch einpaar Kapiteln zu verfassen, die sich von den übrigen abheben. Außerdem hatte ich vor diesem Kapitel lange nichts gepostet. Deswegen wollte ich mit einem etwas ungewöhnlicherem Kapitel wieder einsteigen. ^^ Vielleicht kommen noch einige solcher Kapiteln, vielleicht auch nicht. Ich lasse mich selber überraschen. Aber du hast schon Recht: ich hätte sie tatsächlich etwas anders gestallten können - möglicherweise mit ner kursiven Überschrifft.
    Und, meine Geschichte hat auch einen Erzähler. Nur taucht er so selten auf, dass ein Name unnötig wäre. Alle zehn Kapiteln sagt er halt einen Satz. Ich glaube, dass habe ich auch schon früher in meiner Geschichte eingebaut. Der ist aber so unwichtig, mache dir keine Gedanken. ^^

    Gruß

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  • Da hoffte ich einmal, dass jemand meine Abwesenheit überdeckt. ^^ Ist momentan gar nicht so leicht, 6-9 FFs gleichzeitig zu kommentieren. Allerdings fände ich es auch unfair von mir, wenn ich jemanden nur unregelmäßig besuche, solange mir der Inhalt doch gefällt.
    Jedenfalls glaube ich, dass du heimlich Drehbücher für Dramen oder gar Soaps schreibst, da mich diese Streitsituationen immer an dieses Genre erinnern. Du hast es sogar geschafft, dass ich Shin die Pest an den Hals wünschte, da mich seine [wohl berechtigte] Kritik am Kapitän sehr ärgerte. Und das, obwohl die Bedenken formal gesehen, durchaus angebracht waren.
    Mit dem einarmigen Marv hast du ja deutlich gezeugt, dass Kerus Entscheidung einen Mann nicht nur tötete, sondern einem anderen auch die Arbeit nahm. Ziemlich krass und es erzeugte bei mir einen gewissen Zwiespalt: Sollte Keru für den Patzer bezahlen oder sollte man das entschärfen, obwohl ein Konflikt unausweichlich gewesen wäre? Schwierige Frage, da es noch härter ginge, sofern man Keru in flagranti erwischt hätte.
    Da hätte auch ein Frederick nicht so sicher für Keru gestanden, imo. Immerhin wäre es bei ihm wirklich eine Strafe, wenn er sich gegen Drake stellen würde, was man als Leser bis dato als worst case bezeichnen kann. Keru wäre dann wirklich der gefallene Kapitän, der Liebesgefühle über das Wohl der Mannschaft stellte.
    Da braucht Hank nichts beschönigen, es ist echt schwer zu entscheiden, ob man als Leser zum Protagonisten steht oder er wirklich Mist gebaut hat.

    Wenn man sich während des Lesens viele Gedanken macht, dann muss die Handlung momentan fesselnd sein. Irgendwie komisch, dass diese Kapitel ohne Kampf sehr viel aufregender sein können. ; )
  • Oh, mann. Jetzt ists schon über einen Monat her, seit ich bei dir das letzte mal kommentiert habe. Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie bin ein ziemlich schlechter Kommentator zur Zeit. Aber keine Angst, ich bin bei deiner FF immer sofort auf dem neusten Stand, was sie ja auch verdient hat. Ich bin nur ein - wie schon gesagt - ziemlich schlechter Kommentator.
    Jedenfalls ist mir ähnlich wie blink bei dir diese "Gute Zeiten, schlechte Zeiten"-Dramatik aufgefallen. Wobei bei dir im Moment eher die schlechten Zeiten im Vordergrund stehen dürften.
    Cassagnol ist tot, Marv ist aufgeschmissen und zwischen Keru und Shoshana scheint es auch nicht wirklich zu funktionieren. Schade, wo es doch vor der Mission so gut für alle ausgesehen hat. Ob Keru, wie Shin meint, da einen fatalen Fehler gemacht hat, wird sich wohl noch im Verlaufe der Story zeigen. Auch wenn sich die Nachwirkungen schon jetzt und sehr offensichtlich zeigen. Ich frage mich ob der Kuss zwischen Keru und Shoshana wirklich der letzte gewesen war. Glaub ich aber eher nicht ^^
    Aber hey, ein bisschen Dramatik ersetzt gute Action allemal. Das kannst du mir, einem wahren Dramedy-Serien-Anhänger wirklich glauben ;)
    Die Frage ist nun wohl, was uns in Alabasta erwarten wird. Wird es dort anfangs - wie auf St. Alvarez - ziemlich ausgelassen und entspannt zugehen, oder ist Elena womöglich in wahrer Not? Könnte ja sein.

    Naja, bis demnächst!
    Le Roux
  • Also, ich weiß nicht, ob ich eure Vergleiche von Gesetz der Gerechtigkeit mit GZSZ positiv sehen soll. Diese Soaps haben doch den Ruf besonders kitschig zu sein, oder irre ich mich? Ich meine, Drehbuchautor für Dramen klingt toll aber von 'Unter uns'? ^^ Naja, ich sehe das mal als Lob an. Danke.

    blink schrieb:

    Du hast es sogar geschafft, dass ich Shin die Pest an den Hals wünschte, da mich seine [wohl berechtigte] Kritik am Kapitän sehr ärgerte. Und das, obwohl die Bedenken formal gesehen, durchaus angebracht waren.

    Mit dem einarmigen Marv hast du ja deutlich gezeugt, dass Kerus Entscheidung einen Mann nicht nur tötete, sondern einem anderen auch die Arbeit nahm. Ziemlich krass und es erzeugte bei mir einen gewissen Zwiespalt: Sollte Keru für den Patzer bezahlen oder sollte man das entschärfen, obwohl ein Konflikt unausweichlich gewesen wäre? Schwierige Frage, da es noch härter ginge, sofern man Keru in flagranti erwischt hätte.
    Kein Mensch ist perfekt. Selbst Mandela hat sicher Dreck am stecken. : ) So versuche ich immer nach diesem Motto voranzugehen. Die Mehrheit der Marinesoldaten waren zwar für den Angriff auf den Hof, jedoch hätte ein Kapitän auch durchaus ahnen können, dass Opfer auf eigener Seite sehr wahrscheinlich waren. Keru ist sicher nicht böse, aber er liegt auch nicht immer richtig. Obwohl man darüber streiten kann, ob der Eingriff nun 'richtig' oder 'falsch' war. Sicher ist nur, dass Cassagnol tot ist. Und wenn Ihr beim Lesen zwiespältig geworden seid, dann habe ich meine Absichten erfüllt. ^^

    blink schrieb:

    Da hätte auch ein Frederick nicht so sicher für Keru gestanden, imo. Immerhin wäre es bei ihm wirklich eine Strafe, wenn er sich gegen Drake stellen würde, was man als Leser bis dato als worst case bezeichnen kann. Keru wäre dann wirklich der gefallene Kapitän, der Liebesgefühle über das Wohl der Mannschaft stellte.
    Ob Keru das gleiche Schicksal ereilt wie Cpt. Bligh? Mal sehen was 'Fletcher' Frederick dazu sagt. (Achtung: Nebelkerzen) ^^

    Le Roux schrieb:

    Cassagnol ist tot, Marv ist aufgeschmissen und zwischen Keru und Shoshana scheint es auch nicht wirklich zu funktionieren. Schade, wo es doch vor der Mission so gut für alle ausgesehen hat. Ob Keru, wie Shin meint, da einen fatalen Fehler gemacht hat, wird sich wohl noch im Verlaufe der Story zeigen. Auch wenn sich die Nachwirkungen schon jetzt und sehr offensichtlich zeigen.
    Eine sehr gute Beobachtungsgabe mein Freund. Ob Keru wegen dieser Sache noch in Schwierigkeiten kommen wird? Ich glabe das Schlimmste ist überstanden. Denke also nicht, dass noch Schlimmeres kommt. Weiß es ehrlich gesagt selbst noch nicht. :D

    Le Roux schrieb:

    Ich frage mich ob der Kuss zwischen Keru und Shoshana wirklich der letzte gewesen war. Glaub ich aber eher nicht ^^
    Einer der wenigen Fragen die ich ganz offen beantworte: Doch! Es war der Letzte.
    Den Rest beantworte ich nicht. Das wollt Ihr auch nicht, sondern Lesen wollt Ihr. ^^

    Bis dann...
  • Aye! Diese ruhigen Kapitel müssen zwischendurch mal sein. Endlich machen die ersten Kapitel, bzw. der Prolog, mehr Sinn, wo doch erstmals seit Jahren ein erneutes Treffen zwischen Keru und Elena stattfindet. Da kann der Kapitän endlich mal runterfahren, wo doch die letzte Mission ihm sehr aufs Gemüt geschlagen haben müsste. Besonders gefällt mir das Splitting, sodass die beiden Hauptcharaktere sich des Besuches annehmen, während man die Crew gagfördernd in der Stadt aussetzt. Irgendwann schrieb ich mal, dass es ausdrücklich erlaubt ist, San Jigen in die eigene FF einzubauen. Immerhin ist der so alt, dass das immer perfekt klappt und er auch bekannt genug ist, um in aller Munde zu geraten. Er war der "Coach" der Marine! Das muss einfach aussagekräftig sein, ebenso, wie seine Reiselust. Für den Pistolen-Gag hätte ich dir auch nichts vorgeworfen, wenn du den noch einbringst, nur zu, tue es!
    Und Keru ist ja total der Flegel, schon seltsam, wie ihn sein Fast-Schwiegervater respektiert, obwohl er mit verlobten Frauen verkehrt, seinen Leuten Unglück widerfährt, schwangere Frauen schubst und sich mit Socken verprügeln lässt. Was für ein Lappen. ^^
    Das war auch so eine Stelle, wo ich den Titel schon völlig verdrängt hatte und ich dachte: >Mensch, jetzt wird Keru für einen Vorfall aus der Vergangenheit bestraft! Für seine Fehler muss er nun büßen, der Arme!< Als dann die Auflösung kam, war ich gleichermaßen erleichtert, wie überrascht. Das machen nicht viele Autoren, dass nämlich was vermeintlich Gefährliches, was zu dem Zeitpunkt nach ständigem "den Kopf aus der Schlinge ziehen" [Posten, Loyalität der Crew usw] durchaus zu erwarten wäre. Ich habe aber das dumpfe Gefühl, dass Keru, sobald er am Scheideweg angelangt, wirklich vor einem Scherbenhaufen steht. Bisher umgeht er diesen geschickt, bzw. wird an der Hand daran herum geführt. Irgendwie macht mir das ein mulmiges Gefühl, so, als ob hinter jeder Ecke Gefahr lauert. Sowas einzubringen ist nicht leicht, macht aber einen besonderen Reiz beim lesen aus. Gut gemacht!
  • Ich für meinen Teil mag die ruhigen Kapitel. Da kann man schön aufatmen (auch als Autor) und kann die neueren Geschehnisse in Ruhe ordnen. Nebenbei sind solche Kapitel natürlcih auch dafür geeignet, um den Leser auf den aktuellen Stand der Dinge zu bringen. Es kann dem Protagonisten - wie du angemerkt hast - auch nicht schaden, wenn er auch mal was Positives erlebt. Ich kann euch schon sagen, dass solche Kapiteln öffters vorkommen werden. Es stellt sich nur die Frage, ob ich euch damit dennoch bei Laune halten kann. ^^
    Nun zu San Jigen: eigentlich habe ich ja geplant den Propheten irgendwie einzubauen - jedoch nur als reine Erwähnung. Doch deine Idee, dass ich Heidi Hoe einbauen könnte, fand ich sogar noch besser. Hätte ich gewusst, dass Sommerbär nicht mehr lange unter uns weilen würde, hätte ich was mit ihm auf die (nackten) Beine gestellt. Nun, was soll´s. Ach und MofCP9 wird sich auch freuen; Und für Le Roux habe ich auch eine geile Überraschung. :P Bei Icedragoon muss ich ersteinmal sehen. Ich weiß gar nicht mehr, ob er überhaupt zugestimmt hatte. ^^

    Und zu den Spekulationen über Keru und der 'Scherbenhaufen-Theorie' sage ich wie gewöhnlich Nichts. Denn, wie heißt es so schön: Ein Zauberer verrät nie seine Tricks. (Das kam irgendwie angeberisch rüber) ^^

    Bis die Tage...
  • Wie war das Verhältnis zwischen Elena und Keru? Freunde, die sich so nahe sind, dass sie wie Geschwister wirken? Also eine Liebe, die sich auf das wohle Gefühl der Anwesenheit der anderen Person begrenzt, aber logischerweise nicht weiter gehend ist? Das hat jetzt einen weiten Bogen geschlagen, der mit dem Start, der in einer Vergangenheit begann, und der aktuellen Situation einhergehend ist. Schöner Aufbau, der Keru noch einmal mentale Kräfte tanken ließ.
    Ohne diesen Zwischenstopp wäre er vermutlich schon unlängst an seiner Psyche zerbrochen, imo. Beziehungsweise muss man deutlich festhalten, dass er nicht mehr so gehandelt hätte, wie es in den extremen Situationen, die du uns bald präsentieren könntest - wie lange warten wir inzwischen auf 'Roland'? - nötig gewesen wäre. Diese ruhigen Kapitel haben bei dir wirklich den Charme eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen, die ich zum Beispiel nicht so schön hinkriege, imho. Bei dir wirkt es wie ein Ort, an dem man sich zurück ziehen kann und die Seele baumeln lässt.
    Bei mir haben selbst die ruhigen Kapitel diese nahende Bedrohung in sich, die sich meist auch in ernstem Dialog spiegelt. Wenn ich mir eine Scheibe von meinem Schüler abschneiden wollte, dann definitiv dieser beruhigende Flair, der doch meist durch einen Schatten, wie Shy oder Siyajan, getrübt werden muss. ^^'

    Ich habe auch diese Art von Kapitel geplant und wenn ich sie schreibe, dann orientiere ich mich an deinen Kapiteln, die diesen beruhigenden Ton sehr überzeugend rüber bringen. Das Keru, der in den letzten Tagen einen solchen Stress-Pegel erreicht haben musste, sich in Elenas Gegenwart wohl fühlt, war glaubhaft und verkauft worden. Ich habe beim Lesen wirklich abgenommen, dass diese Zeit ihm wirklich geholfen und aus dem schweren Alltag heraus gehoben hat. Sowas ist wirklich nicht leicht, aber du hast es gut hingekriegt. Denke, das ist für ein ruhiges Kapitel wichtig, dass es einmal die richtige Atmosphäre liefert, in der Gesamtsituation, die es umgibt, nachvollziehbar wirkt, und vor allem trotz alledem nicht langweilig oder eingeschoben wirkt. Gute Leistung! [Mehr gibt es aber leider auch nicht dazu zu schreiben. : /]
  • Puhhh... So viel Lob von einem blink zu bekommen macht mich echt happy. Es scheint, als ob ich genau dein Geschmack getroffen habe. Das macht vieles für mich natürlich einfacher. ^^ Ach und Fleischhammer schien die Story zu gefallen. Oh, schon zwei... (Ich fange an wirres Zeug zu reden, es ist schon spät.)

    Elena ist für Keru nicht nur eine Schwester, sondern eine, mit der er sich blendend versteht. Doch noch lange warten auf Roland müsst Ihr nicht. Ich habe ja eigentlich eine kurze FF geplant, die bis August 2010 ( :wacko: ) fertig sein sollte. Nun habe ich die Länge unterschätzt. Aber nach wie vor wird die Geschichte wohl nicht lange dauern. Ich gebe eine waage Prognose ab und sage, dass wir bei der Hälfte angelangt sind. So wird der fiese Pirat nicht mehr lange auf sich warten lassen.

    Es freut mich, dass dich diese ruhigen Kapitel ansprechen. Ein Freund hatte mir mal gesagt, dass ich zwischenmenschliche Beziehungen gut darstellen kann. Und darauf verusche ich meine Geschichte aufzubauen.
    Aber zu der Aussage, dass meine ruhigen Kapiteln angenehm ruhiger sind als deine Ruhigen, liegt wohl eher an der Geschichte selbst. Ich finde, dass deine FF einfach ein wenig mehr Tempo hat. Meine ist dagegen etwas gemächlicher. So kann man bei 'Gesetz der Gerechtigkeit' auch mal dösen. ^^ Aber trotzdem danke.

    So! Ich leg mich jetzt schlafbfhvvvjdfj
  • Liest sich ja wie Mission Impossible, der Titel reicht schon, um zu beschreiben, wie du dein Kapitel strukturiert hast. Wie kamst du denn auf die Idee erst die Gegenwart, dann die Vergangenheit und dann erst die Zukunfts-Gegenwart einzubauen? Quasi ein Vorgang, den du in allen Ecken und Enden skizzieren wolltest, auch, wenn es inhaltlich entsprechend gestreckt rüber kam. Ein Verräter, der sich zurück zog, wird von einem Auftragskiller getötet, der unter widrigen Umständen viele Instanzen, Barrieren und Wachen umgehen musste.
    Alleine der Vorgang, in dem sie sich gegenüber standen, hast du ja unheimlich mit Facetten gespickt. Ein ungewöhnlicher Stil für einen relativ überschaubaren Handlungsakt. ^^ Wann passierte das denn? Vor oder nach dem Gespräch zwischen Balthasar und Dragon? Und was wurde verraten: Das Dragon der neue Anführer - was für die Planung absolut giftig wäre - oder Inazumas letzten Aufenthalt, der für die CP-4 von großer Bedeutung gewesen war? Hoffe doch letzteres, sonst war die ganze Scharade vom Vorkapitel umsonst.
    Kehre bald zu Keru zurück, der durch die zwei Kapitel vielleicht ein Stück Seeweg zurück legen konnte. Als zeitliche Überbrückung wäre das sehr gut gewesen. Und danke für den Siyajan-Hinweis, er hat jetzt auch schon als Deckblatt meiner FF herhalten müssen - versehen mit einem typisch lockeren Spruch.
  • Naja, wie ich schon im NL sagte, manchmal neige ich dazu, solch experimentelle Kapitel zu posten. Vor alem, wenn ich gerade gute Laune habe. Kann aber auch in die Hosen gehe, wie man an meinem zweiten Text im FFT sehen konnte. ^^ Sowas bringt etwas Pepp in die Geschichte, wie ich finde. Wie das Spritzchen Zitrone im Eistee.
    Diese Handlung passierte nach dem Treffen von Balthasar und Dragon. Doch das mit der Verlegung des HQs konnte Predizio noch nicht wissen. Ausgeplaudert hat er mögliche Verstecke von Kommandanten der Revolutionäre, Briefverkehr u.ä.
    Zu Keru werde ich schon sehr bald zurückkehren. In der Tat sollte diese Zwsichensequenz hauptsächlich für die Überbrückung des Seeweges der Dunkerk dienen. Spätestens auf Tandem wird´s wieder rund gehen.

    Und den Satz von Siyajan habe ich gelesen. Ich wusste nicht, dass man einen, an sich so düsteren Satz so nett aussprechen kann. ^^
  • Während Frau Merkel den Euro rettet und sich dabei auf einen Kampf gegen die Windmühlen einlässt, mache ich es mir leichter und rette diese FF vor der verruchten zweiten Seite. Irgendwann, sobald ich mehr als 17 FFs verfolgen sollte, werde ich auch zu einer Mischung aus Merkel und Don Quichotte, hoffe, dass das nicht so kommen muss. ^^ Dann werde ich nämlich immer irgend wen auf Seite 2 sehen müssen und schon bildet sich eine Endlosschleife.
    Aber eines muss ich lobend anerkennen: Du kommst deinem Ziel - im Gegensatz zu mir - sogar näher! Du bringst endlich das Schiff von Gibbson Roland ein. Zwar weder den Kapitän, noch irgendeine Reaktion von diesem, aber das wird schon sehr bald kommen, da du uns nicht ein Jahr lang eine Verfolgung zeigen wirst. Die Person, die in der Bar erkannt, aber nicht weiter identifiziert wurde, scheint wohl jemand aus dem vergangenen Arc zu sein. Ein Revolutionär? Und inwiefern bringst du Rolands Vetter noch ein, wo doch der Ort sehr schnell verlassen wurde? Ich hoffe, dass das zeitig geklärt wird, ehe es deine Leser vergessen. ^^

    Ausnahmsweise ein kurzer Kommentar, aber ich kann nicht jedesmal deine Präzision loben, mit der du die Handlungsschritte skizzierst, was andere in zwei Sätzen abhandeln. Da ist man bei dir mitten drinnen, wenn man mit den handelnden Figuren geht, und nicht von oben auf sie herab schaut. Diese Situation der Gleichstellung zu erzeugen ist deine Stärke und die charakterisiert auch deinen Schreibstil, imo.
    Da du momentan krank bist: Gute Besserung! Ich liege auch noch bis zum Ende der Woche flach. Aber da ich viel sitzen und liegen soll, bietet sich das PB gut an. xD