Gesetz der Gerechtigkeit (zongo67)

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  • So, hab deine Kapitel gelesen ... es sind an sich ganz ruhige Kapitel, finde ich ^^. Die Beschreibung des Schiffes zeigt, dass die Dunkerk doch kein so schlechtes Schiff ist, trotz seines Alters. Scheinbar ist es ganz gut technisiert, auch wenn nicht mit der modernsten, aber mit der praktischsten Technik. Und praktisches ist besser als hochtechnisiertes ^^.
    Die Laune auf dem Schiff scheint ja auch hoch gehalten zu werden. Wenn man das alles so liest ^^ ... die Keks-Geschichte (amüsant irgendwie :D), die "Jungfrau-Geschichte" (der arme Kerl :D) :D usw. ... war schon amüsant das alles zu lesen ^^.
    Die brenzlige Situation im letzten Kapitel hat gezeigt, dass alle im Notfall wie ein Uhrwerk ineinander greifen und dann perfekt funktionieren. Ich frage mich mal, wie sie sich da herausmanövrieren und herauskommen werden (ist ja ein Zweiteiler bzw. als solcher angekündigt ^^).

    Ich freu mich schon auf Teil 2 ^^.
    Immer schön Smiley bleiben :thumbup: .

    Aktualisierung meiner FF: Missionsbericht 4 - Abschnitt 6 (Stand: 18.07.2015)
  • So, ich melde mich auch mal wieder ^^
    Ich bin wieder auf dem neusten Stand und kann deine FF fast nur loben. Dein Schreibstil ist echt einer der besten in diesem Forum und Rechtschreib- und Logikfehler entdecke ich auch fast nie bzw. nie.
    Das einzige was mir nicht soo~ gut gefällt ist die Crew. Ich finde es nicht so toll, wenn die Crew schon von Anfang an mit so vielen Leuten besetzt ist. Es ist einfach zu viel auf einmal und man kann die Namen immer nur schlecht zuordnen. Außerdem sind die Charakterzüge der Mitglieder auch nicht so ausgeprägt wie zum Beispiel bei der SHB. Außerdem finde ich es Schade, das die Crew nur aus Männern besteht. Ich finde das etwas langweilig.
    Was für eine Art Fischmensch ist Isurus eigentlich?
    Den Zweiteiler fand ich jetzt auch nicht so berauschend.

    Aber sonst ist echt nichts auszusetzen, ich freu mich schon auf die nächsten Chaps.
  • Ok, ich wollte es Euch nicht sagen aber mir bleibt wohl keine andere Wahl. Der Grund, warum ich die Crewmitglieder nicht einzeln vorgestellt habe, ist zu einem der weil die Geschichte relativ kurz sein wird und zum anderem der weil die Crew, auf den Gesamtstoryverlauf betrachtet, nicht so wichtig sein wird wie z.B. die SHB für OP. Fokusiert Euch deswegen also nicht zu sehr auf die Crew.

    Das wesentliche an der Geschichte wird der Abgang Kerus von der Marine sein. Darauf konzentriere ich mich. Natürlich könnte ich mehrere Arcs schreiben und jedes Mal, Stück für Stück, die einzelnen Crewmitglieder vorstellen, das würde aber zu sehr vom 'Endprodukt' abweichen. Seht 'Gesetzt der Gerechtigkeit' eher als eine Kurzgeschichte an.

    Doch die Schifffahrten wollte ich nicht öde und trist gestallten. Daher die Crew. Sie wird auch in einerlei Hinsicht wichtig für die Geschichte sein, aber sie wird nicht so einen großen Einfluß auf die Geschichte haben, wie z.B. Ruffys Crew für OP. Das wollte ich Euch so explizit nie sagen aber so könnt Ihr vielleicht verstehen, warum ich die Crew zusammen vorgestellt habe.
    Klar hätte man das auch irgendwie besser lösen können, was das Tempo angeht, ist aber meine erste FF. So viele Bücher habe ich nicht geschrieben :). Seid bitte gnädig ;) . Ich hoffe das 7. Kapitel kann Euch die ersten paar Male helfen.

    Das mit den Frauen ist mir auch aufgefallen. Dass ich bisher keine einzige Frau vorgestellt habe hat mich selbst auch schockiert. Liegt aber auch vielleicht daran, dass die Crew eben von der Marine ist und keine Piratencrew ist. So viele Matrosinnen habe ich bisher auch nicht gesehen. Ich glaube unterbewusst hat dieser Gedanken meine Geschichte beeinflußt. Ich werde mich aber anstrengen und wer weiß... :D

    Isurus ist der lateinische Name des Makohais. Der Mako ist mit Abstand der schnellste Hai (ich glaube sogar das schnellste Tier unter Wasser überhaupt). Folglich sieht er wohl aus wie ein Hai und ist schnell^^ Einbischen wie die Street Sharks vielleicht...

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  • Ich hätte kaum damit gerechnet, das nun plötzlich ein Kommentar bei mir eintrifft. Es haben sich recht viele meine Geschichte vorgenommen, aber einige kommen einfach nicht durch und lassen entsprechend nie von sich hören. ^^
    Nett, das du nicht zu den Personen gehörst. Mit deinen ~22 Jahren bist du aber auch kein schlechter Schreiber und bin froh, das die Anfangs schwierige Phase so schnell vorbei gegangen ist. Inzwischen gefällt mir deine Geschichte richtig gut und sehe nun auch den zongo und nicht den blink, der sich im ersten Kapitel sehen lassen konnte, sofern man überhaupt davon wusste. Deine neue Insel erinnert mich ja ein wenig an Mocktown und die Wahrscheinlichkeit, das dort kein Krawall entsteht, ist laut meiner Erfahrung eigentlich gar nicht gegeben - was ich sehr gut finde. Mir fällt es immer leichter deine Crew in ihrer Individualität zu differenzieren, auch wenn ich sehr überrascht war, das du gar nicht vorhast einen so langen Roman zu schreiben.
    Das habe ich zu Beginn auch gedacht, weil ich nicht einmal das erste Kapitel geplant hatte. Der Rest ergab sich dann beim schreiben der darauf folgenden Kapitel und dem Ausbau des Fanservices - kein Hentai, sondern Zusatzinformationen, sowie Gedächtnisauffrischungen.
    Mal schauen, wie lange du diesem Bereich hier treu bleiben wirst, ganz gleich, ob du schreibst oder nicht. Es gibt immer Leute, die andere Geschichten begleiten, was ich sehr schön finde. Aber was lege ich dir Blumen ans Grab, du bist ja noch mitten im Leben, bzw. deine Geschichte ist im übertragenden, eigentlich gemeinten, Sinne auch noch in der steigenden Spannungskurve und hat ihr Maximum noch lange nicht erreicht.
    Insofern: Weiter so! Und bei mir kann es laut Erfahrung vorkommen, das du deine Faulheit verlierst. Andere habe es auch irgendwie geschafft, nachdem das Ganze bereits über 50 Kapitel hatte. Das waren noch Zeiten. Voll lange her. *In Erinnerungen schwelg*
  • So, hier geht´s weiter mit den Kapiteln.

    Viel Spaß...

    Kapitel 14: 'Die entspannte Seite des Lebens'
    Spoiler anzeigen
    „... und in der Nähe von Mocktown sind gleich zwei neue Piratenschiffe gesichtet worden. Außerdem gingen gestern, nicht einwandfrei glaubwürdige, aber auch nicht zu vernachlässigende Berichte im Marinehauptquartier ein, die besagen, dass allein im South Blue drei neue Piratenbanden die Meere unsicher machen. Üblich waren normalerweise ca. 150 Meldungen von neuen Piraten im Jahr. Jetzt haben wir fast 100 Meldungen in nicht einmal einem Monat. Unter der, in letzten Wochen doch sehr stark angewachsenen Anzahl an neuen Piratenschiffen, sind fast 85% davon Segelschiffe der Kategorie 'Nao', was sehr auffällig ist. Der Schiffstyp scheint in Mode gekommen zu sein, oder irgend eine Werft bietet diese Schiffe zu einem sehr guten Preis an.
    Das waren die neuesten Nachrichten. Haltet die Augen auf Gentlemen, ende.“
    Durch die Rundfunkteleschnecke berichtete Großadmiral Senghok über die Aktuellen Geschehnisse auf den Weltmeeren. Keru legte besorgt die Teleschnecke auf die Kommode. „Was hat das alles zu bedeuten?“, fragte er Frederick nach dessen Meinung, der mit im Hotelzimmer war.
    Der machte ein überfragtes Gesicht: „ich habe leider keine Ahnung. Aber eine richtige Verbindung zwischen den Piraten kann es nicht geben. Die kommen von überall her.“
    „Eins ist klar: sie beschränken sich nur auf das Gesehen werden. Angegriffen haben die Meisten zum Glück noch nicht.“
    „Wir machen uns zu viele Sorgen. Solange es so bleibt, ist es halb so wild. Sind ja alles noch Greenhorns. Also, gehen wir raus und genießen diese Insel. Zwei Tage sind wir schon hier und haben noch nichts bewunderungswürdiges erlebt. Wie lange hattest du keine Freundin mehr? Dementsprechend bist du da unten bestimmt kurz vorm einrosten. Ich habe gehört, die Frauen nennen hier Einen „Papi“, ist das nicht der Wahnsinn?“ Fredericks Augen glänzten und Kerus besorgter Gesichtsausdruck wich einem, für Keru untypischem, geilem Grinsen. Wie soll man´s ihm verübeln können? Keru war schließlich seit mehreren Monaten „Trockengelegt“.
    „Komm! Wir genießen den Tag mit super Essen, köstlichem Rum und finden abends ne geile Einwohnerin für dich.“ Keru konnte gerade noch ein Stück Sabber aus seinem Mundwinkel hochziehen, was ihm sogar in Gegenwart seines besten Freundes ein wenig Peinlich war. „Du hast recht, machen wir das Beste aus der Situation!“
    Frederick gab ein lautes „Whoooohooooooowww!“ von sich. Keru packte etwas Geld ein und sie gingen vor die Tür.

    Beim Abschließen viel Keru die Frau auf, die drei Türen weiter residierte. Diese Frau hatte er auch beim einchecken, an der selben Stelle gesehen. Sie war klein, hatte eine zarte Haut, blonde Haare die zu einem Dutt gebunden waren und trug einen Blazer aus grauem Stoff mit der dazugehörigen Schiebermütze. Außerdem war sie ganz süß, wie Keru fand. Die junge Frau erwiderte seine Blicke aber mit Misstrauen. Noch mehr als misstrauisch schien sie überrascht zu sein. Den selben Gesichtsausdruck hatte sie auch bei ihrer ersten Begegnung.
    Ohne auch nur ein Wort zu sagen, ging sie, mit beiden Händen in den Taschen, rasch an den Beiden vorbei Richtung Treppe. Sehr merkwürdig, wie Keru dachte.
    Was er nicht wusste: Die Frau hatte beim ersten Mal das Wasserzeichen der Marine auf Kerus Rucksack gesehen.

    Angesichts der guten Laune, die sich bei Keru immer breiter machte, war die unangenehme Szene mit der Frau schnell wieder vergessen. Auf Fredericks Anliegen haben sich beide bunte Hemden und weite, weiße Stoffhosen gekauft. Der Strohhut durfte natürlich nicht fehlen. Das die beiden von der Marine, und keine Touristen waren, konnte man gar nicht erkennen. Diesen Effekt erzielten die beiden aber eher unbewusst. Der Spaß sollte heute im Vordergrund stehen.
    Es war ein sonniger Mittag, und dementsprechend sehr heiß, wie eigentlich immer auf dieser Insel. Die Häuser waren höchstens zwei Stockwerke hoch und die Außenfassade war mit vielem hübschem Stuck verziert. Es waren sehr altmodische Häuser, genossen aber eine gute Restaurierung wie es schien. Dieser Baustil war auch das Markenzeichen der Insel.
    Viele der Geschäfte an den Straßen hatten ihre Schaufenster sperrangelweit geöffnet. Die Hitze war einfach zu groß. So konnte man die ganzen, fröhlich lauten Konversationen bis auf die Straßen hören. Sehr viele Cafés gab es entlang der Straßen. Keine 'Schikimicki' Restaurants, wie man es vielleicht vermuten würde, sondern etwas weniger Prunkvoll. Es waren Mischungen aus Café und Kneipe. An den meisten Tischen saßen alte Einheimische und spielten zu viert Karten oder, wie es Keru positiv auffiel, Rummy. Die Männer waren dabei sehr laut, dies empfand man allgemein jedoch sehr positiv. Die Stadt lebte und sie war gut drauf. Dies übertrug sich schnell auf Keru, lange hatte er kein Urlaub gemacht.

    „Na Drake? Was sollen wir unternehmen?“, fragte Frederick.
    „Ich würde gerne mal die Zigarren probieren. Das sollen die besten der Welt sein. Da vorne habe ich auch schon ein Geschäft gesehen, komm.“

    Keru und Frederick betraten den Laden. Das Licht war schummrig im Raum. Ein angenehmer Zigarrenduft kam den beiden entgegen. Ein an die Wand geklebter Ventilator spendete dem Raum etwas kühle Luft. Durch den gläsernen Tresen konnte man die verschiedensten Zigarren aussuchen.
    Wenig später kam auch der Ladenbesitzer aus dem Lager.
    „Oh, Kundschaft von außerhalb. Ich heiße Cohiba und heiße Sie...(musste an dieser Stelle kurz Grinsen)…willkommen. Wie gefällt es ihnen auf unserer Insel?“, wollte der dicke, beharrte Mann in einem freundlichem Ton wissen.
    „Danke, bisher sehr gut. Wir sind hier um ein paar Zigarren zu kaufen. Sind zwar keine Zigarrenraucher aber da wir schon mal hier sind, dachten wir...“
    „Ah, verstehe“, nickte der Mann freundlich. Er zeigte auf den Tresen: „Wir haben hier zum Beispiel eine Esplendido für 300,- Berry das Stück, oder eine Siglo oder Panatelas für jeweils 175,- Berry. Was stellen Sie sich vor?“
    „Die Siglos sehen gut aus“, sagte Frederick.
    „Nein. Das ist alles schön und gut aber...“ Keru lehnte sich über den Tresen zu Cohiba: „Hast du nicht was 'Spezielles'? So oft kommen wir nicht nach St. Alvarez, wenn du verstehst was ich meine“, sagte er.
    Cohiba grinste. „Ich glaube, ich habe da was für Euch. Wartet einen Augenblick.“ Cohiba verschwand wieder in seinem Lager.
    „Was spezielles?“, wollte Frederick überrascht wissen.
    „Mein Onkel schwor auf die Dinger. Wenn wir schon mal hier sind, dann kaufen wir uns auch die Besten, oder nicht?“

    Cohiba kam schon wieder zurück. In der Hand hielt er eine kleine Holzschachtel. Beim öffnen der Schachtel sah man drei Zigarren mit aufwändigem Siegel. „Das, meine Muchachos, sind Santiagos. Das Beste, was man für Geld Kaufen kann. Riecht doch mal...“ Cohiba hielt die Schachtel vor die Nasen von Keru und Frederick. Sie rochen und fanden Gefallen daran.
    „Wie viel kostet das Stück?“, fragte Keru.
    „Etwas kostspieliger als die Anderen, 10.000,- Berry.“
    Frederick machte große Augen: „10.000,- Berry! Wie rechtfertigt Ihr diesen Preis?“
    „Es ist der Aufwand, der betrieben wird um diesen speziellen Zigarrenblätter ihr Aroma zu verleihen, der die Zigarre so teuer macht. Es lohnt sich.“
    „Wie teuer kann der Aufwand denn schon sein?“
    „Es fängt damit an, dass die Felder vom ollen Oskar, aus der diese besonderen Zigarrenblätter stammen, mit einem speziellem Düngemittel bespritzt werden.“
    „Einem speziellem Düngemittel?“, fragte Keru.
    „In der Tat. Seine Kuh, Olga, ist eine wahre Laune der Natur. Nur ihr Kot verhilft den Zigarrenblättern zu solch einem einzigartigem Aroma und Stärke.“
    „Der Oskar kann sich ja glücklich schätzten“, kommentierte Keru lachend.
    „Kann man wohl sagen. Der Alte Mann verdient sich dumm und dämlich.“
    „Deshalb also der hohe Preis?“, fragte Frederick.
    „Nee nee, das ist bei weitem nicht alles. Die Zigarrenblätter müssen am zweiten Dienstag eines jeden Junis, exakt um 13.16 Uhr mit einem gezieltem Schlag mit einer Edelplatinmachete vom Ast getrennt werden. Es gibt nur vier Menschen, die diesen gezielten Schlag ausführen können. Ihr Zeitfenster beträgt 3,74 Minuten. Bis dahin müssen alle Blätter abgeschlagen sein, sonst beginnt schon der Verwelkungsprozess. Dann müssen die abgeschlagenen Blätter umgehend zur Weiterverarbeitung gebracht werden. Sie müssen in Lagerhäusern zum trocknen aufgehängt werden. Dabei kriegt jedes Blatt ihre eigene Leine, die aus Seespinnenseide sein muss. Diese Seespinne muss ein langhaariger Blonder mit Locken fangen, der sich Haifischkiemen implantiert haben muss um tief genug tauchen zu können.
    Nach vier Jahren Trocknen, werden die Blätter einem Reiter unter den Sattel gelegt und dieser reitet die Blätter drei Tage und Nächte lang ein...“
    „Lass mich raten... der Reiter muss besondere Augenfarben haben?“, fragte Frederick, mit einem etwas höhnisch klingendem Unterton.
    „Nee, ein stinknormaler Reiter. Warum hast du gefragt?“, fragte Cohiba überrascht.
    „Ach, nicht so wichtig. Erzähl weiter“, sagte Keru gespannt.
    „Das war´s. Das ist alles“, beendete Cohiba seinen Satz.
    „Das war´s schon?“, fragte Frederick erneut sarkastisch.
    „Nein, ich habe noch was vergessen zu erwähnen...“
    „...Warum bin ich nicht überrascht?“
    „Die gerollten Zigarren kommen dann in diese Santiago Holzschachteln. Daher auch der Name“, sagte Cohiba stolz.
    „Warum macht Ihr euch so viel Mühe?“, fragte Keru.
    „Weil es der Entspannung wegen wert ist. Im Vergleich zum Grad der Entspannung beim Rauchen, ist der Aufwand relativ gering. Das ist unser Motto. Wir entspannen uns, wo wir nur können. Und was gibt es schöneres, als nach einem harten Arbeitstag die Füße hochzulegen, in netter Gesellschaft einen Glas erstklassigem Rum trinken und dabei eine Zigarre zu rauchen? Die Welt und das Leben ist zu schön, um sie mit Kleinigkeiten wie das Streben nach Macht, den zu erzwingenden Erfolg oder dem oft selbst verschuldetem Stress zu vergraulen.“
    „Wir kaufen´s“, sagte Keru begeistert.
    Frederick: „Ja Prima!“

    Wenig später sah man einige der Crewmitglieder in einem der Cafés. Ram, Adrian und Shin hatten schon einige Rumgläser Intus und scherzten mit den Einwohnern. Keru und Frederick gesellten sich zu ihnen. Einige Leute spielten in der Ecke 'Kaffeebohnenweitpusten' und viele andere spielten Karten.
    Ram: „Keru, Frederick, seht Euch diesen Typen an. Der kann einen Affen perfekt imitieren. Mach mal Marco“, bat er den Mann am Tisch. Dieser machte gekonnt einen Affen nach und die Jungs warfen sich auf den Boden. Keru musste schmunzeln.
    Frederick kam nochmal auf die Zigarre zurück: „Drake, warum hast du die Zigarren gekauft?“
    „Ich befolge deinen Rat Frederick. Ich werde mich hier entspannen.“ Er zündete die Zigarre an und wurde benommen. Er sank auf seinen Stuhl zusammen und sprach zugedröhnt: „Woooww, mein Onkel hatte recht.“

    Keru entspannte sich und ließ sich gehen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er solch fröhliche Tage nicht mehr all zu oft erleben würde. Es war sogar mehr als nur ein Gefühl. Er ahnte, dass was passieren musste. Die letzten Wochen waren zu friedlich. Er glaubte, dass etwas Großes passieren würde. Und er sollte Recht behalten...
    Kapitel 15: 'Zum goldenen Handschuh'
    Spoiler anzeigen
    Nach einigen Tagen der Entspannung, ließ es Keru etwas aufregender angehen. Im Vordergrund hierbei stand das Trinken. Immerhin waren Keru und seine Crew Seemänner. Und als Solche musste man hin und wieder seine Trinkfestigkeit natürlich unter Beweis stellen.
    Um diese ehrenhafte Pflicht als Seemann nachzugehen, haben ein paar Jungs der Dunkerk auch schon eine geeignete Taverne ausmachen können. Dabei handelte es sich um eine 'richtige' Taverne, wie Ram versprach. Also machte sich Keru eines Abends auf, um diese besagte Taverne zu besuchen.

    Er und Frederick hatten sich heute Abend dort verabredet. Relativ selten waren die beiden Freunde zusammen zu sehen. Obwohl sie sich sehr nahe standen, hatten beide doch unterschiedliche Vorstellungen davon, wie ein 'Urlaub' genossen werden konnte. Frederick nahm oft an sportliche Aktivitäten teil und feierte ausgiebig, während Keru, wie der Leser bereits wusste, eher auf Entspannungen aus war. Als Kapitän der Marine, durfte man ohnehin nicht so oft ins Glas schauen, um seinen Ruf als Autoritätsperson möglichst gerecht zu werden. Lieber etwas öfter Anstand haben, als etwas zu selten, auch wenn man ein noch junger Kapitän war.
    Heute wollte er aber Trinken. Mindestens genauso viel wie die Anderen, das hatte er sich zumindest vorgenommen.

    Abseits der lauten Vergnügungsmeile, die die meisten Touristen anlockte, ging Keru auf einer, deutlich weniger belebten, Straße entlang. Die Wegbeschreibung von Ram hatte er sich gut eingeprägt. Dennoch hatte er ein wenig das Gefühl, falsch abgebogen zu sein. Die Straße, auf der er ging, war nämlich keins mehr. Es war eher ein Dorfweg. Immer weniger Häuser reihten sich aneinander und der Lärm der Innenstadt war nur noch sehr schwach wahrzunehmen. Stattdessen hörte man immer mehr Grillen.
    Keru war leicht mulmig ums Herz, was eigentlich gar nicht nötig war. Bis auf den miesen Hafenmeister und den Concierge, waren alle Bekanntschaften, die Keru gemacht hatte, ganz nett.

    Bevor die Nervosität an Intensität gewinnen konnte, legte sie sich schnell wieder, als Keru am Ende des Weges die Taverne erblicken konnte. Er erkannte eine Eckkneipe, die den Anfang eines kleinen Häuserblocks markierte.
    „Zum goldenen Handschuh“, konnte Keru auf dem Schild lesen; er war richtig. Als er eintrat, kam ihm sofort der rustikale Geruch einer rustikalen Taverne entgegen. Eine Mischung aus Bier- und Uringeruch. Es war deutlich wärmer hier drin. Die Luft war stickig und der Vergleich des Lärmpegel der Taverne im Vergleich zu draußen, schien überhaupt nicht angemessen zu sein. Hier grollte ein betrunkener Säufer, da lachte eine offensichtliche Prostituierte laut auf, die von ihrem Freier auf dessen Schoß gezogen wurde und eine Dudelsack-Gruppe spielte eine Melodie, die für diese Insel ganz untypisch war.
    Alles in Allem, eine 'richtige' Taverne, wie Ram versprochen hatte. Keru sah auch schon Frederick zusammen mit Ram und Adrian sitzen.
    „Ööyyy, Drake ist da! Komm hier rüber Drake!“, schrie Frederick.
    „Wer is´n nochma diesa Drake?“, fragte Ram deutlich lallend.
    „Das ist unser Saufkumpel für heute Abend.“
    „Eyyyy, Drake! Komm su uns!“, schrie dieses Mal Ram.
    Keru setzte sich zu den Dreien hin. „Moin Ihr Landratten. Ihr seht schon ziemlich heiter aus“, sagte Keru mit einem leichtem Grinsen. „Wusste ich doch, dass Ihr schon nach ein Paar Gläser von den Stühlen kippt. Es ist halb Neun und Ihr seid schon hacke voll.“
    „Hey! Freundschen... mach die Lauschä auf... du dafsst mit unss midrinkn... aba bleidign... tusst du bidde woanders.“
    „Schön, dass es dir gut geht Ram“, ulkte Keru.
    Ram schaute genauer hin: „... Kapt´n? ...du? ...hier? Haha! Willkomm´im goldnen Handschuu... Kannssdu etwas zu Seide rutschn´? Wir erwartn´ nämlich ennen Saufffkumpel.“
    „Keru IST Drake du Vollidiot!“, schrie Frederick ebenfalls betrunken, aber mit sehr viel mehr Kontrolle in seiner Aussprache, in Rams Ohr.
    „Ahh! Rischtig, Keru... Spissname Drake. Warum hassn´ du keenen Spissnam´ 'Ästää'?“
    „...Frederick... Derick! … Hihihi!“, rief Adrian in die Runde und kicherte wie ein kleines Kind, nachdem er seit Minuten ruhig, und damit beschäftigt war, seine Augenlider offen zu halten und nicht einzuschlafen, was ihm durch die bereits getrunkene Menge von Alkohol sichtlich schwer fiel.
    Ram: „Drake... und Derick; Die beiden Gumpell von der Marine... hahahahaha!“
    „Hihihihihi.“ Adrian und Ram waren unter den gelangweiltem Gesichtsausdruck von Frederick amüsiert. Keru musste ebenfalls lachen.
    „Ach, scheiß auf die Beiden. Wir wollen ja unseren Spaß haben. Bedienung, noch eine Runde Sambuca bitte!“

    Auf einem anderen Tisch der Kneipe. Craig tuschelte mit einer Frau, die keine Interesse zeigte mit ihm auch nur eine gemeinsame Minute zu verbringen. „Ich habe auch andere Qualitäten, weißt du? Da ich viel Rad fahre, habe ich ein hervorragendes Stehvermögen und bin sehr ausdauernd“, sagte er zu der Frau.
    „Was du nicht sagst?“
    „Ja, ganz ehrlich. Vielleicht hast auch schon meine Muskeln bemerkt. Ich bin nämlich Kanonier. Wenn es sein muss, trage ich eine Kanonenröhre auf der einen, und eine Kanonenröhre auf der anderen Schulter.“
    „Du sollst Kanonier sein?“
    „Ja, willst du meine Tätowierung sehen?“ Ohne dass die Frau einwilligte, knöpfte Craig seinen Hemd auf und zeigte der Frau seinen Rücken.
    „Kannst du nicht endlich aufhören Craig? Die Dame möchte nichts von dir“, kritisierte Cassagnol. Er war auch am Tisch und hatte aufgehört seine Gitarre zu spielen. Gegen die Dudelsack-Gruppe kam er sowieso nicht an.
    „Kümmere dich um deine Sache!“
    „Oh, die Tätowierung ist sehr interessant. Lass mich das Werk genauer begutachten, starker Mann.“
    Craig zog die Augenbrauen mehrmals hoch und runter. „Siehst du Cassagnol? Du kannst die Tätowierung solange studieren wie du willst meine Perle“, sagte Craig über die Schulter zur der Frau. Er sprach weiter zu Cassagnol: „Mit diesem Gehirn wirst du nie aus dem Stadium der Jungfräulichkeit fliehen können mein Bester. Allein mit Gitarre ist die Sache noch nicht gegessen. Du musst Charmant sein und der Frau was bieten können. Es reicht nicht, immer nur nett zu sein. Frauen mögen es oft direkt. Manchmal musst du halt ein Mann sein und das präsentieren, was du hast. Stimmt´s Mäuschen?“, Craig drehte sich zu der Frau und stellte erschreckend fest, dass Diese nicht mehr da war. „Sie ist weg!“
    „Charmant also?“, kicherte Cassagnol und widmete sich wieder seiner Gitarre.

    Wenig später setzte sich eine langhaarige Brünette, verschwitzt durch das ständige Tanzen, auf einem Stuhl unmittelbar hinter dem von Craig. Wie eine Spinne, die Bewegungen auf ihrem Netz spürt, registrierte er die schöne Frau auf Anhieb. Reflexartig sprach er sie an und unterbrach dabei ihr Klatschen zum Rhythmus der Musik. „Nanu? Welches der hübschesten Geschöpfe dieser Erde hat dich denn zur Welt gebracht?“ Cassagnol verdrehte die Augen, spielte aber weiter auf seiner Gitarre.
    Die Brünette sah Craig herabwürdigend an. Ohne auf ein Gespräch einzugehen, widmete sie sich wieder der Musik.
    „Ich mag Frauen, die nicht gleich 'Ja' sagen.“ Cassagnol verdrehte noch einmal seine Augen. „So eine hübsche Frau wie du, will erobert werden. Ich habe schon einige Schönheiten deiner Preisklasse erobert. Ich warne dich, bin geübt. Widerstand ist also Zwecklos meine Liebe“, sagte Craig in einem leicht arrogantem Ton.
    „Oh nein. Wenn das alles Frauen waren, die auf solche Sprüche wie deine standen, dann waren es ganz bestimmt Keine in meiner Preisklasse“, giftete die Brünette zurück.
    „Ah, selbstbewusst ist die Dame auch. Das wird ja immer besser!“
    „Spare dir deine Bemühungen Blondschopf! Du hast deine Karten schon nach dem ersten Satz verspielt.“
    „Warum bist du dann noch hier und redest mit mir?“
    Eine kurze Pause war entstanden, in dem sie sich tief in die Augen sahen...
    „Es ist schon einige Jahre her, dass Redefreiheit auf dieser Insel eingeführt wurde. Also sehe ich keinen Grund, warum ich nicht reden sollte. Aber du hast recht; mit so Einem wie dich sollte ich nicht reden.“
    „Du tust es aber trotzdem...“
    Wieder Stille zwischen den Beiden...
    „Ich will wirklich nichts mit dir zu tun haben.“
    „Dann geh doch einfach. Wenn du meinem Charme entkommen kannst.“
    „Lass mich in ruhe!“
    „Komm schon, du willst es doch auch?“

    „Das reicht Craig! Du solltest die Dame wirklich in Ruhe lass...“ Cassagnol beendete kurzer Hand sein Spiel und mischte sich ein. Dabei sah er zum ersten Mal das Gesicht der Brünette und stockte währenddessen mitten im Satz. Er sah aus wie Jemand der einen Geist gesehen hatte. Mit weit geöffneten Augen und hegendem Unterkiefer: „I... Ich entschuldige mich zutiefst für meinen Kameraden, aber bei einer Sache muss ich ihm zustimmen. Sie sind wahrhaftig eine Schönheit, das seines Gleichen sucht. Die Suche könnte aber lange dauern...“ Wie im Trance, redete er vor sich hin: „...ohne dabei in die gleiche Schublade wie mein Kollege abdriften zu wollen, muss ich Ihnen sagen, dass Sie atemberaubend schön sind. Und so lebendig sind Sie... wie ein Eichhörnchen das grazil durch die schönen Herbstwälder springt und gleichzeitig so wundervoll, wie ein bunter Schmetterling...“
    „Was soll DAS denn jetzt Navi!? Solch Romanzen geschwängerte Sätze habe ich ja seit langem nicht gehört!“
    „Siehst du? Dein Kollege weiß wie man Komplimente macht“, sagte die Brünette und musste dabei kichern. „Du bist wirklich süß – wie heißt du?“
    Cassagnol wurde gefasster, weil er merkte, dass die Frau wirklich mit ihm sprach. Dennoch ein wenig verunsichert antwortete er: „Cassagnol.“
    „Uh, ein klangvoller Name, gefällt mir. Ich bin Zoe.“ Sie reichte ihre Hand über den Tisch zu Cassagnol. Der war erstaunt, ließ auf den Händedruck aber nicht lange warten.
    „Du spielst Gitarre?“
    „Ja.“
    „Finde ich toll! Ich komme aus einer musikalischen Familie und habe mich immer für Instrumente interessiert. Wie lange spielst du schon?“
    „Seit dem ich Acht bin. Ich konnte mich aber kaum verbessern. Erst seit kurzem kann ich wieder regelmäßig üben.“
    „Das ist schön. Was ist dein Handwerk Cassagnol?“
    „Ich bin Navigator eines Handelsschiffes.“
    „Ohh, Zeichnen kannst du also auch? Du scheinst talentiert zu sein. Hast übrigens schöne Haare.“
    „Danke. Zeichnen und Gitarre Spielen ist in der Tat nicht einfach. Beides erfordert sehr gute Fingerfertigkeiten.“
    Die Brünette horchte ungewollte auf. Sie wurde etwas rot.
    Craig gefiel es gar nicht, was er da sah. Der verbitterte Cassagnol war tatsächlich gerade dabei, eine Frau herumzukriegen. Und dann auch noch so eine Granate! Der dumme Cassagnol ahnte vermutlich gar nicht, wie gut seine Chancen standen. Ungewollt wurde er Zeuge, wie er diese Frau wohl doch aus der Hand geben musste.

    „Wie sieht´s aus Cassagnol – was hältst du von einem Spaziergang am Meer? Dabei könntest du mir ein Paar Lieder vorspielen.“
    Cassagnol zögerte nicht lange: „G... gerne, dass mache ich doch gerne. Craig, könntest du die Rechnung zahlen? Du hast was gut bei mir...“ Ohne auf Craigs Antwort zu warten, stand Cassagnol auf und ging mit der Frau raus.
    „Was zum Teufel war das eben!?“, ärgerte sich Craig.

    Wieder an einem anderen Tisch – Zwei Männer und eine Frau saßen an der Wand. Deutlich nach vorn gebeugt tuschelten sie zueinander. Auffällig waren ihre, fast einheitliche, Schiebermützen.
    „Uns bleibt nicht mehr viel Zeit Jungs. Hank will uns morgen treffen.“
    „Wo?“
    „In der Scheune, wie letztes Mal. Die Würfel werden wohl in den nächsten Tagen fallen.“
    „Ich kann es kaum abwarten. Und wie der Neue aussieht, darauf bin ich auch gespannt.“
    „Also bis morgen Gentleman...“
    Kapitel 16: 'Tatendrang'
    Spoiler anzeigen
    Der nächste Tag, nachdem Kneipengang. Keru hatte eine Besprechung der Lage einberufen, wartete damit jedoch bis zum Nachmittag, damit die Männer ausgenüchtert erscheinen konnten – ausgenüchtert, so gut es eben ging.

    Fast alle Crewmitglieder waren im Zimmer von Keru. Das Zimmer wurde mit einer Tafel und mehreren Stühlen gefüllt, damit auch alle Platz nehmen konnten.
    „Wo ist denn der Cpt. frage ich mich“, sagte Shin zu Ram, der einen Stuhl neben ihm saß.
    „Wo ist meine Soda frage ICH mich“, antwortete Ram stöhnend und seinen Kopf haltend. „Die Zimmerbedienung lässt sich aber Zeit.“
    Cassagnol kam als Drittletzter in den Raum und setzte sich neben Craig hin. Dieser beäugte ihn intensiv und kam auch gleich zur Sache: „Und? Wie lief es gestern Abend?“
    „Ich weiß nicht, wovon du redest.“
    „Hör auf mich zu verarschen du Sau! Erzähl schon.“
    Cassagnol nahm ein kleines Papier aus seiner Tasche und gab es Craig.
    „Was ist das?“
    „Das ist Zoes Anschrift. Sie meinte, dass ich jederzeit vorbei kommen darf, wenn ich in der Nähe sein sollte.“
    Craig sah aufs Papier und konnte es gar nicht glauben. „Du Schwein! Ich hatte sie zuerst gehabt!“
    „Nein, gehabt habe ich sie, du durftest nur gucken. Hätte ich gewusst, dass Sex wirklich so toll ist, hätte ich mich schon viel früher angestrengt um es mal getan zu haben.“ Craig schmiss Cassagnol das Papier vors Gesicht. Daraufhin musste Cassagnol schadenfroh grinsen.

    Keru kam ins Zimmer rein. Die Männer standen auf und salutierten. Da dieses Treffen von der Marine angeordnet war, nahmen die Männer ihre eigentliche Umgangsform gegenüber einem Offizier an – Das gehörte zur Pflicht.
    „Rührt euch Männer!“ Keru ging zur Tafel und legte einen Ordner auf den Tisch, den er unterm Arm trug. Die Männer setzten sich hin. „Guten Tag. Sind alle anwesend?“, fragte Keru und streifte mit Blicken durch die Reihen.
    „Isurus ist nicht da“, sagte Shin.
    „Genau, ich habe ihn seit Tagen nicht gesehen. Wo ist er überhaupt?“, fragte Adrian.
    „Vorgestern hat er sich bei mir abgemeldet. Er wollte seinen Sohn besuchen. Im laufe des Tages wird er wohl eintreffen. Wie ich sehe ist der Rest von euch anwesend. Also können wir Anfangen.“ Keru bemerkte Rams Zustand. „Um Gottes Willen, wie siehst du denn aus Ram?!“
    „Puh! Bitte nicht so laut Cpt., mein Schädel brummt wie verrückt“, sagte Ram.
    „Er war bis neun Uhr Feiern Cpt. Verübeln Sie es ihm nicht zu sehr“, appellierte Adrian an Keru.
    „Steh auf und lass dir was von Ritaré geben. Dein Anblick ist ja kaum auszuhalten.“

    Ram verließ das Zimmer und Keru fuhr fort. „Also Männer, wir haben neue Informationen bezüglich Gibbson Roland und dessen Piraten. Sie begegneten heute morgen einem Kriegsschiff der Marine - Das Schiff von keinem geringerem als Vizeadmiral Garp. Vermutlich wussten die Piraten nicht, mit wem sie es zu tun hatten, geflohen sind sie trotzdem.
    Beim Versuch die Piraten wieder einzuholen, hat Vizeadmiral Garp seine berüchtigten Kanonenkugel eingesetzt. Beim Ausholen der Riesenkugel, riss die vollkommen heile Kette aus heiterem Himmel. Die Kugel fiel ins Wasser und verfehlte ihr Ziel. Durch die daraus resultierten Wellen konnte die Kajalbande flüchten. Die Kette ist bestimmt nicht aus purem Zufall gerissen.“
    Einige Männer hatten am Anfang der Ansprache gedacht, dass die Jagd schon vorbei sei und VA Garp die Piraten schon erledigt hatte. Nun mussten sie mitkriegen, dass ihre Vorfreuden doch schon vorbei waren.
    „Niemand entkommt so mal eben der Kugel Garps. Deswegen hat mich der Großadmiral gebeten noch ein wenig vorsichtiger zu sein. Uns ist bekannt, dass die Piraten, die wir Jagen, keine blutigen Anfänger sind, jedoch geben uns die neuen Informationen Aufschluss darüber, dass diese Piraten in der Tat keine blutigen Anfänger sind. Also sollten wir sie, im Falle des Kontaktes, bloß nicht unterschätzen. Die letzte bekannte Meldung über die Position der 'Obscuritas', so heißt nämlich das Schiff, wie einige von Garps Marinesoldaten feststellen konnten, ist 21 Seemeilen von Tandem entfernt. In diese Richtung ist auch das Schiff geschwommen. Die Tatsache, dass die Marine keinen so großen Einfluss auf diese Insel hat, scheint der Kapitän der Piraten oftmals zu begrüßen. Langsam wird klar, dass für uns ein Landgang auf dieser Insel immer unausweichlicher wird. Wir werden ein hartes Programm vor uns haben. Macht es euch also nicht zu gemütlich hier.
    Frederick, hast du eben mit dem Leiter der Werft gesprochen?“
    „Ja, wir haben einen Termin. In vier Tagen wird die Dunkerk soweit sein. Dann brechen wir auf. Am vierten Tag sollte möglichst alles für die Abfahrt vorbereitet sein, denkt also daran. Noch mehr Zeit sollten wir nicht verlieren, das sehen die großen Jungs da oben nicht gern. Außerdem wird dieses wohl unsere letzte Insel gewesen sein, bevor wir nach Tandem reisen. Und da wir nicht genau einschätzen können, wie wir dort zurecht kommen, empfehle ich jedem... naja, einen Brief an eure Verwandten zu schreiben und bei der Post zu hinterlegen... ist vielleicht die letzte Gelegenheit für Einige...“
    Im Raum wurde es still. Plötzlich wurde allen noch einmal bewusst, dass die Mission durchaus gefährlich sein könnte und einige es vielleicht nicht schaffen könnten.
    Keru unterbrach die Stille: „Habt Ihr noch Fragen...“

    Nach der Besprechung, konnte es Craig nicht aushalten und ging nochmal zu Cassagnol. „Hey Cassagnol, warum hast du ausgerechnet so eine heiße Frau zum entjungfert werden gekriegt?“
    „Hmm, ich schätze die richtige Frau zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“
    Craig überlegte und sah zu Cassagnol. Dieser nickte und blinzelte ihm zu.
    „Ich glaube in mir schlummert ein wahrer Liebhaber...“
    Craig gab Cassagnol eine Klatsche auf dessen Hinterkopf. „Komm wieder runter, Giovanni Giacomo Casanova de Seingalt. Du hast ne halb angetrunkene Frau in der Taverne aufgerissen und keine 100 Frauen im Harem glücklich gemacht. Zieh dir was ordentliches an; wir gehen in eine Bar. Aber dieses Mal bekomme ich die Gitarre...“

    Am selben Abend saßen Keru und Frederick an dem Tresen im 'zum goldenen Handschuh' und tranken Bier zusammen. Heute waren deutlich weniger Gäste in der Taverne. Shin, Ram und Adrian waren auch dort, wobei Shin nach draußen gestürmt war. Das schlechte Essen vom Taccostand mit Sambuca von der Taverne bekam ihn wohl nicht sehr gut.

    „Vorgestern, Gestern und Heute wurden wieder neue Piratenschiffe gesichtet. Was mir allerdings mehr Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass die Marine kaum eine Bande zur Strecke bringen konnte. Die Kajalbande ist relativ neu und nicht einmal Garp konnte die Piraten einfangen. Nicht auszudenken, wenn auch nur eine Hand voll der neuen Piratenbanden ähnlich gut sind. Ich will so schnell es geht wieder losfahren Frederick, damit wir keine weitere Zeit verlieren. Das herumhängen macht mich langsam wahnsinnig. Entspannung ist gut aber irgendwann ist auch Schluss. Vier Tage müssen wir noch warten...“
    „Wenn alles gut geht“, sagte Frederick.
    „Oh mein Gott. Noch viel länger kann ich nicht warten.“
    „Ich verstehe dich. Langsam mache ich mir auch Sorgen. Ich habe mit Jeff geredet...“
    „Mit Trace Jeff!?“
    „Ja.“
    „Ich konnte mich noch gar nicht bei ihm entschuldigen. Wie geht’s ihm?“
    „Er wurde befördert. Er ist jetzt 'Kapitän zu See'.“
    „Cpt.!? Huch, wie das denn?“
    „Die Umstände sind nicht so Rosig wie es sich anhört. Die Marine hat noch einige unbenutzte Schiffe in ihren Docks aber nicht so viele Offiziere und Soldaten. Das hat die Herren von ganz oben aber nicht daran gehindert, die Schiffe doch noch zu besetzten, damit die Bevölkerung beruhigt werden soll. Jeff wurde, zusammen mit einigen Matrosen, seinem Cpt. entzogen und als höchster Offizier wurde er zum Cpt. befördert. Jetzt ist er Kapitän von einigen seiner Kameraden und streift durch die Meere.“
    „Er hat doch keine Kapitänsprüfung gemacht und genug ausgebildet ist er auch nicht!“
    „Ich weiß aber Senghok findet es wohl für wichtiger die Bevölkerung zu beruhigen. Irgendwie kann ich den Großadmiral verstehen, wenn er etwas Ordnung bei dieser Auslastung bewahren will. Die Mittel sind mir jedoch nicht geheuer. Zudem hat noch keines der neuen Piratenschiffe etwas angerichtet. Die Situation ist äußerst seltsam.“

    Keru nahm noch einen kräftigen Schluck aus seinem Glas und grübelte. Dabei fiel ihm eine Gestalt im Augenwinkel auf, die an der Theke gerade mit dem Besitzer sprach. Er sah die kleine Blonde aus dem Hotel. Gestern hatte er sie hier auch bemerkt, wo sie sehr verdächtig mit zwei anderen Kerlen etwas besprochen hatte. Sie bemerkte Keru ebenfalls und auch für sie war der Anblick Kerus nicht ganz angenehm. Sie verabschiedete sich vom Tavernenbesitzer und verließ den Ort prompt, in dem ihre Blicke sich noch einmal mit dem von Keru streiften.
    Keru war zu vollgepumpt mit dem Bedürfnis nach Tatendrang, als dass er einfach so weiter sitzen konnte. Irgendwas stimmte mit der Frau nicht und dem wollte er nachgehen, auf Teufel komm raus. „Hast du die Frau bemerkt Frederick? Ich muss sie einholen...“, sagte er, während er hinaus sprintete.
    „Moment mal Drake! Brauchst du es denn so dringend!? Wir können auch eine Andere für dich finden!“, konnte Frederick ihm nach rufen, bevor Keru aus der Taverne trat.
    Frederick saß dann alleine an der Theke. „Was Drake? Ach, du kannst heute nicht? Kein Problem. Ich lade dich ein. Wozu hat man denn Freunde, stimmt's?“

    Keru ging um die Ecke und sah die Frau. „Hey! Bleib stehen!“
    Keru staunte selbst nicht schlecht, als die Frau seiner Aufforderung abrupt nachkam. Mit beide Händen in dem grauen Blazer, drehte sie sich um. „Ach, du hast doch keine Pistole gezückt, dummer Marine...“
    Kapitel 17: 'Pfirsich-Duft'
    Spoiler anzeigen
    „Ob ich dumm bin oder nicht, das spielt keine Rolle“, erwiderte Keru. „Offensichtlich haben Sie meinen Beruf durchschaut. Dann bedarf es ja keinen weiteren Erklärungen mehr. Ich habe Grund zur Annahme, dass Sie illegalen Handlungen nachgehen. Ich verdächtige Sie hiermit der Beihilfe und/oder aktiven Beteiligung an einer kriminellen Tat. Laut Paragraph 2, Absatz 7a des Gesetzbuches der Weltregierung, bin ich befugt Sie hiermit zu durchsuchen und weitere Ermittlungen einzuleiten. Ich befehle Ihnen hiermit Ihre Hände an die Wand zu lehnen und die Beine zu spreizen.“
    „Da hat wohl jemand seine Grundausbildung noch frisch im Gedächtnis. Ich befürchte allerdings, dass ich Ihrer Bitte nicht nachkommen kann“, antwortete die Frau spöttisch.
    Keru war leicht erzürnt. „Wenn ich Ihnen was befehle, dann haben Sie diesem Befehl Folge zu leisten!“
    „Leider bin ich... verhindert, um Ihren Befehl ausüben zu können. Sie müssten schon näher kommen und mir dabei behilflich sein“, sagte die Frau, ohne ihre Hände aus dem Sakko raus genommen zu haben.
    Keru war leicht ratlos. Er wollte sich der Frau nicht nähern, weil diese trotz ihrer geringen Größe, etwa 160 cm war sie groß, wohl gefährlicher zu sein schien, als der erste Eindruck herzugeben vermochte. Trotzdem musste er eine Lösung finden. Höflich bitten kam wohl nicht in Frage.
    „Sie werden schon das machen was ich von Ihnen verlange.“ Keru machte rückwärts zwei Schritte um an das Fenster der Taverne zu klopfen.
    „Sie wollen Ihre Freunde rufen, um eine zierliche Frau wie mich unter Kontrolle zu bringen?“, spottete die Frau erneut. Keru blieb stehen. Auch wenn dies reine Propaganda war, konnte er eigentlich keine Verstärkung rufen. Er war Kapitän der Marine verdammt. Es konnte doch nicht sein, dass er eine Frau nicht zurechtweisen konnte.
    „Ich fordere Sie noch einmal auf: drehen Sie sich zur Wand, legen Sie ihre Hände an die Wand und spreizen Sie ihre Beine.“
    „Ich schlage Ihnen was anderes vor. Ich nehme meine Hände aus meinen Taschen, zeige Ihnen, dass ich nichts illegales in der Hand habe und Sie lassen mich gehen. Auch wenn ich diese Begegnung amüsant finde, will ich einer Konfrontation doch eher aus dem Weg gehen. Was halten Sie davon?“
    Keru überlegte. „Zeigen Sie mir Ihre Hände.“
    Die Frau nahm langsam ihre Hände aus den Taschen. Keru hatte die Hand nah an seinem Gurt – da war nämlich seine Pistole befestigt. Nachdem die Frau ihre Hände ganz aus den Taschen raus genommen hatte, war zu sehen, dass sie keine Waffen in den Händen hielt.
    „Sehen Sie? Nichts. Darf ich jetzt gehen?“
    „Ich komme jetzt zu Ihnen. Bleiben Sie ganz ruhig.“ Keru ging vorsichtig zu der Frau rüber. Seine Vernunft sagte ihm, dass es eine schlechte Idee gewesen war. Sein Stolz jedoch, lies es ihm nicht zu, die Frau einfach so davon kommen zu lassen. Keru kannte sich selbst aber zu gut, um zu wissen, dass ein wenig mehr hinter seinem Handeln steckte. Seitdem er sie im Hotel gesehen hatte, fand Keru sie reizvoll – auch wenn sie keine Anstalten machte sich Keru gegenüber sympathisch zu verhalten. Irgendwie wollte er auch die körperliche Nähe zu ihr suchen; was im Grunde völlig absurd war. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie keine Waffen bei sich trug, und nicht darüber nachdachte, wie sie mit eben dieser Waffe Keru töten könnte, war kleiner als Null Prozent. Vermutlich überlegte sie sich gerade, auf wie viele Art und Weisen sie Keru umbringen könnte. Er war jedoch nicht in der Lage sich selbst davon abzuhalten.

    Er stand nun vor der Frau. „Ich werde Sie jetzt an die Wand führen und Ihren Körper nach verdächtigen Objekten durchsuchen.“ Er packte sie an der Schulter, um seine Ankündigung in die Tat umzusetzen. Plötzlich viel ihm der wunderbare Geruch der Frau auf. Es war lange her, dass Keru einer Frau so nahe stand. Er hatte vergessen wie schön Frauen duften konnten. Der Duft erinnerte ihn an Pfirsiche – er liebte Pfirsiche. Er fühlte sich zurückversetzt, an die Zeit, in der seine Mutter ihm Pfirsiche vom Garten pflückte. In diesem Garten hatte er oft mit seinem Hund gespielt. In diesem Garten hatte er zum ersten Mal eine Fete gefeiert. Dort hatte er auch zum ersten Mal mit Schwertern geübt – und zum ersten Mal Geschlechtsverkehr gehabt. 'Lyn', an den Namen konnte er sich noch gut erinnern. Er spürte einen Druck um seinen Hals und einen starken Schmerz am Hinterkopf. Das geistige Auge schloss sich und die Augen in der Realität öffneten sich. Eine sehr scharf aussehende Klinge wurde vor seine Nase gehalten.
    Keru brauchte etwas Zeit um zu realisieren, dass die Frau ihn ihrerseits an die Wand geschleudert hatte. Mit der einen Hand um Kerus Hals, hielt sie ihm mit der anderen Hand einen Messer vor das Gesicht.
    "Ja, toll Keru! Das kam jetzt völlig unerwartet!", dachte er sich selbst urteilend. Sie hatte ihn, mehr oder weniger, überwältigt. Er hätte sich selbst in den Arsch beißen können. Sein Kopf tat weh und er steckte in der Klemme.
    „So, jetzt sage ich dir wie wir weiter verfahren werden. Ich habe es nicht so mit dem Siezen, deswegen höre ich jetzt damit auf. Also, ich habe kein Interesse daran, weiter mit dir oder deinen Kumpels auf Konfrontationskurs zu gehen. Ich will nur dass du mich in Ruhe lässt.“
    Keru war still geworden und hörte der Frau angespannt zu.
    „Ihr Marinetrottel seid so stümperhaft. Ihr legt los, bevor Ihr auch nur den Ansatz eines Planes gemacht habt. Ihr müsst immer dazwischen funken. Deswegen bist du jetzt in dieser Situation. Warum macht Ihr nicht einfach Euren Job und lässt uns unseren machen.“ Die Frau war leicht sauer. Für Keru klang das alles etwas komisch.
    „Ich kann mich nicht weiter mit dir beschäftigen. Ich werde mich jetzt entfernen. Damit aber dein durchaus großer Übereifer dich nicht zu einem erneuten Versuch verleitet mich durchsuchen zu wollen, werde ich entsprechende Maßnahmen treffen. Ich werde meine Hand von deinem Hals nehmen und deine Waffe ziehen. Anschließend werde ich mich langsam entfernen. Wenn du mir blöd kommst, werde ich dich erschießen, verstanden?“
    Keru hatte das Gefühl, dass die Frau ihn wirklich nicht töten wollte. Gelegenheit dazu hatte sie bereits. „Ich bin einverstanden, aber du sagtest was von '… lasst uns unseren Job machen...'. Wovon redest du?“, fragte er erstaunt.
    Die Frau machte große Augen. Sie hatte sich verplappert. Hatte dieser dummer Marine sie womöglich durchschaut? War der Plan jetzt in Gefahr? Sie schüttelte wütend jegliche Zweifel ab und wollte nach Kerus Waffe greifen. Doch im Augenblick darauf erstarrte sie sofort. Sie spürte einen metallischen Gegenstand am Hinterkopf und anschließend hörte sie ein furchterregendes Klicken. Auch Keru wurde überrascht. Wegen der Dunkelheit erkannte er erst allmählich, wie diese Situation zu Stande kam. Zu seiner Erleichterung hatte sich Shin der Frau von hinten an geschlichen und hielt ihr eine Pistole an den Kopf. Offenbar hatte er sich zu ende übergeben. Sichtlich konzentriert stand er nun hinter der Frau.
    „Bewege noch einen einzelnen Muskel, Blondie...“, drohte ihr Shin. Er drehte sich zur der Seite der Frau, um Keru nicht zu treffen.
    „Mann bin ich erleichtert dich zu sehen Shin. Seit wann bist du da?“, fragte Keru. Shin wollte antworten doch die Frau machte eine Bewegung. Dann ging alles sehr schnell. Sie schlug die Hand Shins nach oben, wodurch ein Schuss der Pistole losging. Dann schlug sie mit der anderen Hand zu. Keru versuchte Shins Namen zu rufen, nur verschluckte er sich beim Versuch. Die Frau stach jedoch nicht zu, sondern ballte die Hand, in der sie das Messer hielt, zur einer Faust und schlug Shin in die Magengrube. Dieser schlug 5 Meter weiter auf den Boden auf. Keru stürzte sich gedankenschnell auf die Frau, diese konnte den auf sie fliegenden Körper aber geschickt mit einer Körperdrehung ausweichen. Keru fiel ebenfalls zu Boden. Die Frau steckte das Messer ein und rannte davon – in Richtung der Maisfelder. Keru war schnell wieder auf den Beinen und nahm die Verfolgung auf.

    Frederick, Ram und Adiran stürmten aus der Taverne. Um die Ecke rennend erblickten sie Shin auf den Boden, der versuchte wieder aufzustehen.
    „Shin! Wir haben einen Schuss gehört. Was ist passiert?“, fragte Frederick hysterisch.
    „Lange Geschichte, kurzer Sinn. Keru ist der Frau hinterher gelaufen. Verdammt, ich glaube sie hat meine Pistole mitgenommen! Das Biest war verdammt schnell“, keuchte Shin.
    Frederick richtete sich auf und sah gerade noch wie Keru im Maisfeld verschwand. Sofort rannte er nach.
    „Ist mit dir alles in Ordnung? Brauchst du einen Arzt?“, fragte Adrian.
    „Ach Unsinn! Schnell, hinterher!“
    Adrian sprintete davon und nachdem Shin auf den Beinen war, taten es ihm Ram und Shin nach.
    Kapitel 18: 'In der Scheune'
    Spoiler anzeigen
    Warum habe ich meinen Hemd nicht zugeknöpft?“, dachte Keru, als er im Maisfeld versuchte so etwas wie eine Verfolgungsjagd zu unternehmen. Sein Hemd, welches schon arg mitgenommen aussah, verhakte sich oftmals an den Maispflanzen. Wenn es nicht gerade das war, was Keru an einer schnelleren Fortbewegung hinderte, dann waren es die abgestorbenen Pflanzen, deren getrockneten, harten Wurzeln noch 10 cm aus dem Boden ragten und ihn in regelmäßigen Zeitabständen zum stolpern brachten. Selbst wenn er mal nicht am Sprinten gehindert wurde, schlugen ihm dann immer noch die harten Maiskolben ins Gesicht. Man mag es kaum glauben aber es sollen schon angenehmere Verfolgungsjagden von Kriminellen bei stockdunkler Nacht stattgefunden haben. Der Mond war das einzige Objekt, was der Umgebung Licht spendete.

    Keru hielt sich schon einige Minuten im Maisfeld auf. Es war das reinste Chaos: Er rannte wie bekloppt durch dieses Feld, zog sich dabei viele kleinere Schrammen zu, hörte mal hier, mal da Stimmen von Leuten die ihm bekannt vorkamen und wusste eigentlich gar nicht, wohin er gerade rannte. Er wusste nicht einmal warum er der Frau hinterher rannte, abgesehen von ihrer Flucht, die gewaltsam von Statten ging.
    In dem Geschreie der Leute, das von hinten kam, erkannte Keru u.A. die Stimmen von Frederick und Adrian, die mit lautem Rufen versuchten sich gegenseitig zu orientieren.
    Plötzlich stand Keru in einer Schneise. Diese schien erst vor sehr kurzer Zeit in das Maisfeld getreten worden zu sein.
    „Hierher!“, rief Keru laut zu den anderen und folgte der Schneise.
    „Hä, wer war das!?“, fragte Frederick zu Adrian.
    „Ich glaube das war der Cpt.!“, rief Adrian zurück. Sie hatten sich immer noch nicht finden können.
    „Dann versuchen wir der Stimme zu folgen!“, rief Frederick.
    Irgendwie rannten die Beiden in die Richtung, aus der die Stimme kam.
    Shin hatte, genau wie Keru, ebenfalls die Schneise finden können und rannte diese entlang – leider in die falsche Richtung. Und so kam es, dass er verwundert war, als er wieder vor dem kleinen Häuserblock mit der Taverne stand. So musste er den Weg wieder zurück rennen.
    Ram schaffte es aus dem Maisfeld als Erster und landete im Nachbardorf, 870m Luftlinie von Keru entfernt...

    Nach einer gefühlten Ewigkeit fand Keru aus dem Maisfeld heraus. Die Schneise hatte ihn bis zu einem Bauernhof geführt. Der Bauernhof schien verlassen worden zu sein. Doch in eines der Scheunen brannte ein Licht, das könnte eine Petroleumlampe sein. Keru rannte dort hin.
    Das Maisfeld lag hier etwas abschüssig, so dass Keru einen Abhang hinauf laufen musste. Oben angekommen war er schon vor der Scheune. Dass das Gefälle abrupt aufhörte, damit konnte er nicht rechnen, und deswegen stolperte er geradezu in die Scheune hinein. Das Tor wurde aufgeschlagen und Keru konnte sein Gleichgewicht gerade noch halten. Das Tor schloss sich wieder von alleine.
    Die Lampe im Raum spendete wenig Licht, so dass es in der Scheune mehr dunkel als hell war. Nichtsdestotrotz sah er zwei Gestalten. Die eine Person war die Blonde, die sich erschrocken zu Keru umdrehte, die andere Person war ein junger Mann, der auf einem der Balken saß. Er war blond und hatte lange, lockige Haare, die ihm knapp bis zur Schulter gingen. Außerdem trug er eine feine Hose und ein weißes Hemd, über der er eine schwarze Weste trug. Von oben sah er Keru verwundert und verärgert zugleich an. Offenbar hatten sie gerade miteinander geredet.
    Da es jetzt zwei Personen waren, zückte Keru blitzschnell seine Pistole und richtete sie auf den Mann. Fast zeitgleich zückte die Blonde eine Waffe und richtete sie auf Keru. Eine kurze Schweigephase brach an...
    „Was zum Henker ist dein Problem Marine?“, schimpfte die Blonde.
    „Ist das der Kerl?“, murmelte der Mann.
    „Ja, das ist er. Der ist so nervig!“
    Der Mann wollte mit einem Satz runter springen doch Keru zog den Schlaghebel an, wodurch das Geräusch des 'Klick' durch die ganze Scheune zu hören war. „Da geblieben“, warnte Keru mit tiefer, bedrohlicher Stimme. Er war sehr angespannt. Die Frau zielte mit einer Pistole auf ihn und seine einzige Lebensversicherung war, den Mann nicht aus der Schusslinie zu verlieren – sein Herz pochte wie verrückt.
    „Ganz ruhig Bursche. Wir wollen doch nicht dass du jemandem ungewollt Schaden zufügst, nicht?“, sagte der Mann schon etwas gelassener.
    „Nimm die Waffe runter Marine“, forderte die Frau Keru auf.
    „Kommt nicht in Frage! Ihr seid mir zwei zu eins überlegen. Zuerst nimmst du die Waffe runter. Dann werde ich meine runter nehmen“, forderte Keru seinerseits entschlossen auf.
    „Das klingt fair. Er kann nicht zwei von uns gleichzeitig erschießen. Shoshana, nimm die Waffe runter“, befahl der Mann.
    „Das könnte ihm so passen! Wenn ich die Waffe runter nehme, dann könnte er mich erschießen. Dann hat er mit dir, wo du noch keine Waffe gezückt hast, leichtes Spiel. Ich werde seiner Forderung nicht nachkommen“, sagte die Frau, deren Namen wir jetzt kennen.
    „Du hast leicht Reden. Du bist nicht Diejenige, die im Fadenkreuz steht“, sagte der Mann.
    Die Situation war weiter angespannt. Keru viel aus der Nähe plötzlich auf, was ihm vorhin nicht aufgefallen war – nämlich dass Shoshana keine echte Blondine war. Ihre Haare waren lediglich gefärbt. Keru fand es eigenartig, dass er momentan ausgerechnet an das denken musste. Darüber hinaus war Shoshana ein sehr schöner Name... „Was ist bloß los mit mir!?“, ärgerte sich Keru.
    Der Mann begann wieder an zu reden: „Beruhige dich Kleiner, in Ordnung? Wir sind nämlich...“, er wurde von einem Geräusch unterbrochen, welches von Außen kam. Alle Drei lauschten hin. Offensichtlich versuchte Jemand den Abhang hoch zu laufen. Man hörte Schritte und Keuch-Geräusche. Auf einmal schlug das Tor aus und Frederick stolperte in die Scheune hinein. Er konnte sich gerade noch auffangen und hatte festen Halt, da hatte der Mann schon eine Waffe gezogen und sie auf Frederick gerichtet. Das Tor ging wieder zu.

    Einige Sekunden Stille... Shoshana zielte auf Keru, Keru zielte auf den Mann und dieser zielte auf Frederick.
    „Uppsala, habe ich bei einer wichtigen Sache gestört?“, fragte Frederick vorsichtig.
    „Wer ist nun dieser Kerl?“, fragte der Mann.
    „Das ist glaube ich sein Kumpel.“
    „Verdammt, hier brennt die Luft. Drake?“
    „Das kannst du laut sagen Frederick“, gab Keru zurück. Weder er, noch Shoshana wollte nachgeben. Dadurch entstand eine angespannte Atmosphäre. Das einzige, was man leicht wahrnehmen konnte, waren die Schreie Adrians, der noch im Maisfeld herum irrte: „Ein 'hier' reicht mir nicht Erster! Du musst mir schon eine genauere Beschreibung geben. Ich sehe nichts außer Maiskolben...

    Erneut gab es Stille, und erneut wurde diese Stille durch ein Geräusch von draußen unterbrochen. Es waren ähnliche Geräusche, bevor Frederick auftauchte.
    Das Tor wurde wieder aufgeschlagen und dieses Mal trampelte Shin hinein. Auch er stolperte, nur konnte Shin, im Gegensatz zu Keru und Frederick, seine verlorene Balance nicht wieder einfangen und fiel hin. Den Sturz konnte er nicht mit den Armen abfangen, so dass er mit dem Gesicht in den Boden aufschlug.
    Mit reichlich Dreck im Mund hob er seinen Kopf und betrachtete die Runde. Shoshana hatte eine zweite Waffe gezückt und hielt diese auf Shin, der den Dreck aus seinem Mund hinaus spucken musste. „Du kleines Biest! Zielst auf mich mit meiner eigenen Pistole? Das macht man nicht!“, schimpfte Shin.
    Shoshana bemerkte entsetzt, dass Frederick die Ablenkung genutzt hatte um sein Pistole auf ihr zu richten.
    „Jetzt sind die Karten neu gemischt“, kündigte Frederick an.
    Jetzt erst erkannten alle Beteiligten, in was für einer Situation sie sich gerade befanden. Dementsprechend wurden alle konzentriert. Jeder sah sich in die Augen. Die Situation war zum zerreißen angespannt. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können – eine Stecknadel in den Heuhaufen.
    Jeder Einzelne hatte sein Ziel fest im Visier. Keiner oder Keine konnte sich erlauben, die Waffe runter zu nehmen. Aber gerade diese Konstellation machte die Situation zu etwas gefährlichem - es war paradox.
    Eine falsche Bewegung einer der Beteiligten und die Scheune würde buchstäblich in die Luft gehen. Wer hier abdrückt, hatte verloren. Ein Massaker wäre die Folge.

    Man hörte eine Streichholzschachtel und ein Streichholz wurde angezündet. Jemand stand scheinbar die ganze Zeit in der dunklen Ecke und zündete sich gerade eine Zigarette an. Als ob der Augenblick davor nicht schon kompliziert genug gewesen wäre, gesellte sich noch einer zum Dilemma.
    Nachdem seine Zigarette an war, richtete der neue Mann, völlig unbeeindruckt von der Situation, eine Pistole auf Shin. Dieser Mann war um die Ende zwanzig, hatte einen kurzen aber dichten Bart und trug eine feine Hose mit weißem Hemd - des Weiteren trug er einen Hosenträger.
    Jetzt erkannte Keru auch die beiden Männer – Es waren die, mit denen sich Shoshana am Vorabend in der Taverne unterhalten hatte. Da trugen sie jeweils eine Schiebermütze, weshalb Keru sie nicht gleich erkennen konnte.
    „Jetzt sind wir wieder im Vorteil“, freute sich Shoshana.

    Gleich darauf kam ein weiterer Mann in die Scheune. Dieser benutzte aber die Tür auf der anderen Seite. Der Mann war völlig verblüfft, als er die ganze Truppe da sah. „Was um alles in der Welt... Was ist hier los!?“, fragte der Mann, der schon etwas Älter – sprich Mitte vierzig – war.
    „Die haben angefangen Hank. Der Kerl wollte mich durchsuchen“, rechtfertigte sich Shoshana. „Das sind die Marine-Soldaten von dem ich dir erzählt habe.“
    „Und warum zielt Ihr mit Pistolen auf Marine-Soldaten?“, wollte dieser Hank wissen.
    Darauf wusste keiner eine Antwort.
    „Nehmt sofort die Waffen runter!“, befahl Hank lautstark Shoshana und den anderen beiden. Nachdem diese Hanks Befehl befolgten, wendete er sich an die Marine-Soldaten: „Ich entschuldige mich für das Verhalten meiner Agenten. Sie sind noch etwas ungestüm. Ich bin Hank, Leiter der CP4. Wir sind wegen eines geheimen Auftrages hier. Wenn Ihr eure Waffen niederlegen könntet, dann könnten ich Euch alles erzählen. Aber vorerst sollten wir uns alle beruhigen...“
    Kapitel 19: 'Der Bunker'
    Spoiler anzeigen
    Hank machte eine Tür auf, Shoshana, die anderen beiden Agenten, Keru, Frederick, Shin und Adrian traten ein und die Tür wurde wieder verschlossen.
    Hank hatte sie zu einem unterirdischem Bunker geführt, unweit des verlassenen Bauernhofes. Bis auf Ram waren alle, die an der Verfolgung beteiligt waren, anwesend - Man hatte ihn nicht finden können. (Er sollte zwei Tage später, wohlgenährt und putzmunter bei Oma Cook-olo aufgefunden werden. Sie hatte den verirrten Marine-Steuermann aufgenommen und sich fürsorglich um ihn gekümmert.)
    Der Bunker war wohl nicht mehr in Betrieb. Könnte eine Überbleibsel des Salvatrucha-Krieges sein, welches vor knapp zehn Jahren zwischen den Drogenbaronen und der Cryptopol Organisation - die Vorgänger-Organisation des Cipherpol welches aufgegeben wurde - ausgetragen wurde. Keru verfolgte den Krieg damals sehr aufmerksam, weil er gerade in Ausbildung der sarandokanischen Armee war.
    Überall im Raum hingen Steckbriefe mit Anmerkungen, Dokumente, Karten der Umgebung, Skizzen von Villen usw. Die Agenten schienen diese Informationen schon seit längerem zu sammeln. Der Raum war praktisch voll mit Unterlagen und Fotos.

    „Willkommen in unserem 'Reich'“, fing Hank zunächst an, „nehmt euch Stühle und setzt euch hin“, sagte er freundlich. Hank war mittelgroß, hatte sehr kurze, schwarze Haare und eine auffällig große Lücke zwischen seinen Vorderzähnen – das und seine freundliche Art wirkte sehr sympathisch auf Keru. Sie setzten sich hin, während die Agenten standen.
    „Das ist unser Etablissement, in der wir unsere Vorgehensweise planen. Es war nie gedacht, dass Marine-Soldaten von unserer Mission etwas mitkriegen sollten, nun bin ich mehr oder weniger gezwungen euch einzuweihen“, sagte Hank mit einem Grinsen. „Das führt mich zu meiner ersten Frage: warum wart Ihr im Begriff euch gegenseitig über den Haufen zu schießen?“ Die Frage richtete er an Shoshana, die Keru mit bösen Blicken strafte. Seit sie vom Bauernhof bis in den Bunker gegangen waren, hatte sie Keru fast permanent mit bösen Blicken im Auge, sogar jetzt noch. Erst als Hank seine Frage wiederholen musste, war sie bereit ihren Blick abzuwenden und zu antworten. Sie erzählte ihm was passiert war, wie sie befürchten musste, dass eines der Operationen, bei dem sie mitgewirkt hatte, wieder von Marine-Soldaten ruiniert werden könnte und wie Keru, fast schon penetrant, sich an ihr ran heftete.
    Keru verfolgte ihre Version mit Skepsis in seiner Mimik.
    „Zu meiner Verteidigung: du verhieltst dich sehr verdächtig, weshalb ich der Sache nachgehen musste“, erklärte Keru.
    „Verdächtig?! Wenn du deine Nase nicht in Sachen stecken würdest die dich nicht interessieren, dann wäre es dazu gar nicht gekommen!“
    „Als CP Agentin hättest du mich auch irgendwie abschütteln können“, sagte Keru.
    „Wahrscheinlich brauchst du wohl noch ein wenig mehr Übung im Agentendasein, um unauffälliger zu werden. So kann man die gesamte Mission vergraulen“, fügte Shin ohne nachzudenken und Fingerspitzengefühl hinzu. Im Raum wurde es plötzlich still. Keru war sich nicht ganz sicher, ob Shin das gerade wirklich gesagt hatte. Shoshana wurde ganz rot. Die Bemerkung Shins hatte sie wirklich getroffen. Man merkte ihr deutlich an, dass sie sich zusammenriss um nicht etwa in Tränen auszubrechen oder über den Tisch zu springen und einen von ihnen zu erwürgen. Knallrot angelaufen, den Mund fest zusammengekniffen und mit angeschwollenen Tränensäcken sah sie Keru wütend an. Es wirkte fast so, als ob Shins Satz aus Kerus Mund kam. Er fühlte sich auch, stellvertretend für Shin, schuldig. Dieser bemerkte auch langsam, dass seine Wortwahl nicht gerade die klügste war und schwieg.
    Keru sah Shoshana ebenfalls in die Augen und wusste nicht was er sagen sollte.
    „I... ich merke gerade d... das ich sehr müde bin. Ich sollte mich aufs Ohr legen. Hank, wir sehen uns morgen. E... es tut mir leid...“, brachte Shoshana gerade noch aus sich heraus und eilte zur Tür.
    „Shoshana“, rief Hank noch hinterher aber sie schloss die Tür bereits hinter sich zu.
    „Was ist passiert?“, fragte Frederick.
    „Ach, ist nicht ganz so schlimm. Sie ist auf Marine-Soldaten nicht ganz gut anzusprechen, müsst Ihr wissen. Vor einigen Jahren hatte sie wegen ein Paar Marine-Soldaten ungewollt ihre damalige Mission und die damit verbundenen Menschenleben gefährdet. Die Mission musste abgebrochen werden und bis heute konnte man keinen günstigen Zeitpunkt finden können, um die Missionspläne- und schritte wiederaufzunehmen. Sie wurde deswegen fast entlassen“, erklärte ihnen Hank.
    „Das tut mir ehrlich Leid“, entschuldigte sich Shin.
    „Das konntest du nicht wissen. Morgen wird’s ihr schon besser gehen. Sie ist stark.
    Also, anderes Thema, wer seid Ihr Jungs. Wir haben uns noch gar nicht richtig vorgestellt“, fing Hank an, „Ich bin Hank, Leiter der CP4, wie Ihr bereits mitgekriegt habt. Zu meiner Linken steht Gassell, unser 'Shigan'-Experte...“ Hank zeigte auf den Blonden, der an die Wand gelehnt kleine, Pfeil-ähnliche Wurfgeschosse aus Holz schnitzte - sahen ein bisschen aus wie Bleistifte. Dazu benutzte er ein altes, aber wohl noch ganz funktionsfähiges Klappmesser.
    „... und zu meiner Rechten steht Nick, der die Rokushikiart 'Tekkai' beherrscht.“ Der andere, bärtige Typ hatte eine sehr alte und verbeulte Tabakdose raus genommen und drehte sich eine Zigarette. Die Firma, der das Emblem auf der Tabakdose gehörte, existierte wohl schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr. Beide, sowohl Gassell als auch Nick waren groß, um die 185cm, und athletisch Gebaut, wobei Nick einen muskulöseren Körper aufweisen konnte während Gassell eher dünn war.
    „Und unsere reizende Shoshana ist auf 'Soru' spezialisiert.“

    Keru und die anderen Stellten sich ihrerseits vor. Sie erzählten Hank über den Tenryuubito-Vorfall, der Kajal-Bande und ihre Mission. Während Hank sehr gespannt, Gassell halb aufmerksam und Nick absolut uninteressiert zuhörte, wurden die Wogen zwischen beiden Parteien geglättet.

    „Euer Schiff wird also repariert, so so. Ich muss zugeben, dass ich hinter deiner Fassade keinen Kapitän der Marine vermutet habe, der einen Piraten jagt dessen Kopf 300.000.000 Berry schwer ist.“
    Keru musst schmunzeln und wurde dabei stolz von Frederick beäugt.
    „Ich muss beichten, dass ich mit Eurer Einweihung in diese Mission Vorteile für uns ziehen wollte.“
    Keru sah Hank fragend an.
    „Nun ja, wir haben Personalmangel und du hast erwähnt, dass du und dein 1. Offizier bei der sarandokanischen Armee wart. Das sarandokanische Heer bildet hervorragende Nah- und Schwertkämpfer aus und wir könnten einige gebrauchen“, sagte Hank des weiteren.
    Die Marine-Soldaten sahen sich gegenseitig an.
    „Es tut mit Leid wenn es auch unangenehm ist“, fing Hank wieder an, „aber wir sind nur zu viert. Ich habe den Großadmiral deswegen angesprochen, der konnte mir aber nur noch einen weiteren Agenten versichern. Es ist eine Frau um genau zu sein.“
    „Wir kriegen eine Agentin?“, fragte Gassell verheißungsvoll.
    „Ruhe Lockengelöt! Ist nichts für dich“, giftete Hank und wand sich wieder an Keru: „Sie wird von der CP7 morgen zu uns stoßen, aber selbst dann befürchte ich, dass fünf Agenten nicht ausreichen werden.“
    Keru überlegte kurz. „Was ist den eigentlich eure Mission?“, fragte er.
    „Darauf wollte ich als nächstes zu sprechen kommen. Also, Ihr habt doch bestimmt was von den Revolutionären gehört? Seit drei Jahren sind sie nun aktiv.“
    „Ja, eine fanatische Gruppe, die es sich zum Ziel gemacht hat die Weltregierung zu stürzen“, sagte Frederick.
    „Naja... 'Gruppe' würde ich nicht unbedingt sagen. Deren Zahl wächst Tag für Tag weiter an. Inzwischen kann man wohl von einer Armee sprechen.“
    Keru und die Anderen hörten aufmerksam zu.
    „Wir haben in gängiger Cipherpol Manier versucht diese Organisation um den Anführer der Revolutionäre, Balthasar, zu stürzen. Wir haben es mit Anschlägen, mit eingeschleusten Spitzel oder mit Operationen unter falscher Flagge versucht, um die Bevölkerung gegen sie zu richten, nichts hat funktioniert. Selbst die besten Kopfgeldjäger haben versagt. Deswegen kam man vor einem Jahr zum Entschluss, die Revolutionäre mit einem, auf der ganzen Welt im gleichem Zeitfenster abspielendem, Erstschlag zu zerschlagen. Dazu hat die Regierung alles CP-Einheiten in die verschiedensten Orte gesandt. In Orte, wo es verschiedene Basen der Revolutionäre gibt, und unter anderem ist eine hier, auf St. Alvarez."
    Ein Raunen ging durch die Soldaten. Keru war sehr überrascht.
    "Warum wussten wir Anderen nichts davon?", fragte Frederick, der nicht weniger erstaunt war.
    "Um die Wahrscheinlichkeit eines Fehlschlages der Mission zu minimieren, wurden nur die Einheiten in die Einzelheiten eingeweiht, die auch aktiv an der Mission beteiligt sind", antwortete Hank.
    Keru wurde klar, dass diese Mission ein ganz großes Ding werden konnte.
    Hank fuhr fort: "Sobald der Zeitpunkt gekommen ist, werden alle CP-Einheiten weltweit, gleichzeitig angreifen. Das ist in drei Tagen so weit. Unser Ziel ist Inazuma, ein Offizier der Revolutionsarmee. Er benutzt einen Hof der Drogenbaronen als Stützpunkt. Mit Verstärkung wäre dieser Hof einfacher zu stürmen sein.“ Hank sah Keru bittend an.
    Ein „Hmm“, brachte Keru raus während er überlegte. Er musst die Informationen erst ein Mal wirken lassen. „Wie du schon weißt, sind wir gerade in einer wichtigen Mission. Ich werde es mit meinen Offizieren besprechen, aber helfen würde ich zu gerne. Auch ist es wichtig, was Senghok dazu sagt.“
    Hank verzog sein Gesicht: „ich habe gehofft, dass das unter uns bleibt. Denn um Vergebung zu bitten ist immer noch leichter als um Erlaubnis zu fragen.“
    „Das wäre doch Befehlsverweigerung aber ich werde sehen was ich tun kann“, versprach ihm Keru.
    „Ich danke euch. Gassell wird euch wieder in die Taverne begleiten. Wenn was ist, sagt es dem Besitzer der Taverne, Bruno, er wird eure Informationen weiterleiten.“
    „Ist gut, machen wir.“ Keru und die Anderen verließen den Bunker.
    Kapitel 20: 'Abstimmen'
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    Die vier Marine-Soldaten standen im Flur des Hotels. Gassell hatte sie zum 'zum goldenen Handschuh' begleitet, von da an fanden sie den Weg ins Hotel allein.
    Vor Kerus Tür diskutierten sie nun, wann sie die Sache mit den CP-4 besprechen sollten.
    Es war spät geworden und dieser Tag war doch ein recht anstrengender Tag gewesen, welches kaum einer so vorhersehen konnte.
    „Oh man, mein Magen tut mir immer noch höllisch weh. Die kleine hat einen echt üblen Schlag drauf“, stöhnte Shin seinen Bauch haltend.
    „Was sagst du zur Hanks Bitte?“, fragte Keru Frederick.
    „Nun, riskant wird die Sache für uns auf jeden Fall werden, wenn wir zusagen. Andererseits ist es auch irgendwo unsere Pflicht, Regierungsmitgliedern zu helfen. Was ich nicht verstehe ist, warum man die CP-4 so unterbesetzt hat“, sagte Frederick.
    „Also dem Schlag der Agentin nach zu urteilen, sind die Typen härter als sie aussehen“, wand Shin ein.
    „Wenn wir davon ausgehen, dass Shoshana als Frau die schwächste der CP-4 ist, und sie den Bootsmann mit einem Schlag niedergestreckt hat, dann dürften diese Typen echt stark sein“, sagte Adrian.
    „Viel stärker als Keru werden sie wohl nicht sein. Außerdem hat sie in meine Magengrube geschlagen, das macht man nicht!“, verteidigte sich Shin.
    „Wir müssten auch überlegen, wen wir mit in den Angriff stecken. Hank sagte, dass dieser Inazuma in einem Hof lebt. Er wird bestimmt mehrere, gut ausgebildete Rebellen als Männer haben. Da müsste man gut kämpfen können. Nicht jeder von uns ist ein guter Schwertkämpfer. Die Auswahl wäre recht überschaubar“, sagte Frederick.
    „Ich merke gerade, dass es diesbezüglich noch viel zu bereden gibt. Zudem will ich dass niemand was von diesem Gespräch mitkriegt und wir unwissentlich wichtige Informationen verplappern. Es ist zwar kurz nach Mitternacht, jedoch könnten trotzdem einige Gäste sich noch in den Fluren aufhalten. Ich schlage deshalb vor diese Unterhaltung morgen weiter zu führen“, sagte Keru. Die Anwesenden nickten. „Es wäre auch besser, wenn die Anderen Teilnehmen könnten. Also, geht in euer Zimmer und erholt euch. Der Tag war anstrengend.“
    Die Soldaten gingen zu ihren Türen und schlossen diese nacheinander auf.
    Keru konnte sich einen Blick zur Shoshanas Tür nicht verkneifen. Dann schloss auch er seine Tür auf.
    „Hat einer von euch Ram gesehen?“
    Die Türen schlossen sich.

    Am nächsten Tag trafen sich die Soldaten in Kerus Zimmer. Isurus war inzwischen wieder auf der Insel und auch er befand sich im Raum. Keru erzählte allen was bisher vorgefallen war und fragte die Crew nach deren Meinungen.
    „Wissen wir denn wie stark die Rebellen im einzelnen sind und wie viele es sind?“, fragte Craig.
    „So viel wurde uns noch nicht verraten. Sobald wir zusagen, denke ich dass Hank uns mit weiteren Informationen füttern wird“, antwortete Keru.
    „Ich glaube nicht, dass die meisten von uns in der Lage sind, diesen gefährlichen und sehr komplizierten Angriff erfolgreich durchzuführen. Nicht umsonst hat man CP-Agenten deswegen beauftragt“, sagte Shin.
    „Was müssen wir den schon durchführen. Ich nehme mal stark an, dass Hank schon einen Plan hat, wie er den Hof stürmen will. Das Taktische wird wohl er übernehmen. Wir würden bloß Befehle befolgen. So schwer dürfte es ja nicht sein“, sagte wiederum Keru.
    „Was machen wir, wenn wir schon im Hof sind und der Plan schief geht? Wer holt uns da raus?“, fragte Isurus sehr gefasst.
    Keru musste nachdenken. Über diese Umstände hatte er nicht nachgedacht.
    „So wie es für mich aussieht, werden diejenigen von uns, die im Hof sein werden, sterben wenn der Plan versagt“, fügte Isurus noch hinzu, ohne dabei negativ gegenüber Kerus Vorhaben zu wirken, der ja für eine Unterstützung der CP-4 ist. Die meisten nickten ihm zustimmend zu.
    „Es steht ja außer Frage, ob diese Mission für uns gefährlich sein könnte, denn das wird sie“, griff Frederick in die Diskussion ein: „Aber Hank wird seine Agenten nicht in den Tod schicken. Sein Plan wird wohl auf einen Erfolg hinzielen. Und wenn wir sie unterstützen, wird die Erfolgschance nur erhöht werden.“
    „Ich habe ein ungutes Gefühl dabei Cpt.“, bemerkte Craig.
    „Das kann ich sehr gut verstehen, aber es geht auch um CP-Agenten denen geholfen werden kann.“
    „Und stellt euch vor, wir wären in so einer Lage. Da würden wir uns auch über jede Hilfe freuen. Wir sitzen alle im gleichen Boot“, sagte Adrian.
    „Da spricht der kleine ein wahres Wort!“, freute sich Frederick.
    „Wenn wir uns für die Hilfe entscheiden, müssen wir allerdings ein paar Formalitäten 'überspringen'“, sagte Keru weiter, „Senghok oder irgend ein anderes hohes Marinemitglied wird nicht erfreut über unsere Tat sein. Ich hatte darüber nachgedacht Senghok über unser Vorhaben zu informieren, doch nach mehrmaligem Überlegen kam ich zum Entschluss, dass der Großadmiral dieses Vorhaben wohl nie segnen würde und ich ihm deshalb kein Bericht erstatten werde. Was wir tun würden, wäre also untersagt und strafbar. Das könnte den Rauswurf aus der Marine bedeuten, für jeden Einzelnen.“
    Keru konnte nach diesem Satz in tief nachdenklichen Mienen sehen.
    „Senghok würde aber nichts davon mitkriegen. Die Wahrscheinlichkeit dafür wäre sehr gering“, fügte Keru noch hinzu.
    „Wer ist also für den Einsatz?“, fragte Frederick in die Runde.
    „Es wird zwar gefährlich, eher würde ich jedoch sterben, als Marine- oder Regierungsmitgliedern im Stich zu lassen“, sagte Adrian und meldete sich. Ihm taten es Isurus, Keru, Frederick und Marv gleich nach. Ritaré hob seinen Arm: „Wer soll euch Bengel den verarzten, wenn etwas passiert. Ich komme mit“, sagte er.
    Cassagnol hob nach anfänglichem Zögern seinen Arm und sah zu Craig, der noch länger zögerte. Aber schließlich hob auch er seinen Arm.
    Shin sah sich um. Alle hatten die Hand gehoben. „Ist euch überhaupt klar, dass wir bei dieser Aktion unseren Befehl missachten, Kameraden in Gefahr bringen und uns in Sachen einmischen, die uns eigentlich nichts angehen?“, fragte Shin mit scharfem Ton.
    „Das alles sind Fakten, die in der Tat nicht zu verachten sind. Jedoch möchten die meisten hier helfen. Du musst nicht mitmachen Shin, nur könnten wir dich sehr gut gebrauchen. Du bist mit Marv einer unserer besten Kämpfer. Ich würde mich freuen, wenn du dabei wärst“, sagte Keru. Shin blickte nochmal in die Runde.
    „Na gut, meinetwegen“, murmelte er.
    Kapitel 21: 'Kennenlernen'
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    Beim Rausgehen aus seinem Zimmer, sah Keru wie die Zimmerbedienung gerade Essen auf Shoshanas Zimmer gebracht hatte. Shoshana versuchte ihr Portemonnaies wieder einzustecken, nachdem sie der Bedienung Trinkgeld gegeben und dieser sich entfernt hatte. Dabei sah sie Keru erst spät, der versuchte, näher zu kommen. Shoshana war überrascht und war gerade gar nicht in Stimmung um mit diesem Marine zu reden. Sie wollte die Tür zu schlagen doch Keru konnte sein Schuh zwischen Tür und Türrahmen klemmen. In dem Glauben, dass seine Aktion vom Erfolg gekrönt war, begann Keru schon an zu Reden. Die ersten formulierten Wörter jedoch, erstickten postwendend im Keim, da Keru aufschrie. Shoshana hatte blitzschnell reagiert und ihm auf die Füße getreten, so dass Keru den Fuß wieder raus ziehen musste und die Tür dann doch zugeknallt wurde.
    „Oh verdammt! Das tat weh. Hey du, Shoshana richtig? Ich muss mit dir reden.“
    „Verzieh dich Marine!“, hallte es aus dem Zimmer. An der Stimme konnte Keru hören, dass Shoshana auch, genau wie er, sich an die Tür gelehnt hatte.
    „Ich wollte mich für die Worte gestern entschuldigen! Außerdem wollte ich mich entschuldigen, dass ich so aufdringlich war!“
    „Entschuldigung angenommen, und jetzt zieh Leine!“
    Keru blieb dran. „Ich wollte es dir persönlich sagen; Ins Gesicht.“
    Shoshana schwieg.
    „Ich habe gehofft, dass wir uns kennen lernen könnten. Denn wie es aussieht, werden wir wohl zusammenarbeiten.“
    Erneute Stille.
    „Egal was dir damals mit den Marine-Soldaten widerfahren ist, wir werden nicht so sein. Dafür gebe ich dir mein Wort.“
    Wieder bekam Keru keine Antwort.
    „Und wie sieht´s aus? Lässt du mich rein?“
    „Jetzt bist du aber schon wieder aufdringlich“, kam es von der anderen Seite zurück.
    Und dieses Mal war Keru derjenige, der schwieg. Die Stille hielt aber nicht lange, denn die Tür wurde sanft aufgeschlossen.

    Keru trat ein und schloss die Tür hinter sich zu. Das Zimmer war eher chaotisch. Ähnlich wie im Bunker, lagen hier überall Zettel und Dokumente rum.
    Shoshana hatte noch ihren Pyjama an und setzte sich auf ihr Bett, um ihre Socken anzuziehen.
    Ohne ihre übliche Tracht und Schiebermütze, sah sie im seidenem Pyjama und zerzausten Haaren ganz anders aus als sonst. Irgendwie... unschuldig.
    Keru war nun im Raum, wusste aber nicht wie er anfangen soll.
    „Das ist doch ein Zufall, ich ziehe auch zu aller erst meine Socken an“, brachte Keru raus.
    Shoshana hatte ihre Socken an und sah Keru kurz entgeistert an. Dann stand sie auf und ging mit den Worten: „Du wolltest dich entschuldigen?“, zum Kleiderschrank.
    „Ähh, ja.“
    Sie hatte ein Paar Kleiderstücke raus genommen und drehte sich zu Keru. Dieser sah ihr in die Augen: „Ich entschuldige mich für meine forschen Worte und die meines Bootsmannes. Es stand uns nicht zu, dir so etwas zu sagen. Ich hoffe du erkennst meine ernsten Absichten.“
    Shoshana schwieg für einen Moment. „Ach, das ist eigentlich halb so wild. Durch eure Worte musste ich nur an eine bestimmte Mission denken, die nicht ganz erfolgreich verlief. Trotzdem danke für die Entschuldigung“, sprach sie nun im sanftem Ton.
    „Hank hatte kurz erwähnt, dass du Schwierigkeiten durch Marine-Soldaten bekommen hattest. Was ist denn genau passiert?“, wollte Keru wissen.
    „Darüber möchte ich eigentlich nicht reden.“
    Keru schwieg.
    „Du sagtest was von 'Zusammenarbeiten'. Was steckt dahinter?“, fragte Shoshana.
    „Hank hat uns angeboten bei der Mission Teilzunehmen. Er könnte Verstärkung gebrauchen, hat er gesagt. Und wir würden gerne Helfen.“
    „Ah, jetzt seid Ihr mit von der Partie. Naja, was soll ich sagen..."
    Erneutes Schweigen erfüllte den Raum.
    Keru musste den Blick abwenden und streifte damit durch den Raum. Sein Blick fokussierte sich auf das das Regal. Ein Buch lag da drin, welches er zu kennen glaubte.
    Er ging ein Paar Schritte auf das Regal zu.
    "Ist das das Buch: 'Auf Messers Schneide'?"
    Shoshana war überrascht und antwortete mit: "Ja."
    "Das Buch habe ich vor Jahren gelesen und noch heute suche ich nach eines, welches mich ähnlich gut unterhalten kann. Ein Meisterwerk, wie ich finde", betonte Keru ausdrucksstark.
    "Geht mir genau so. Ich hätte nicht erwartet, dass du auch das Buch gelesen hast. Ich finde den Schreibstil von Elloy Yves richtig toll", sagte sie den Autor hochlobend.
    "Du magst ihn auch?", fragte Keru.
    "Machst du Witze? Ich liebe ihn. Ein toller Autor!"
    "Finde ich auch."
    Beide mussten schmunzeln.
    "Schade nur, dass er wohl ermordet wurde", sagte Keru desweiteren.
    "Der Assistent von Dr. Vegapunk ist nicht ermordet worden. Es gibt keinerlei Beweise für sein Tod. Er ist lediglich verschollen."
    "Das hoffe ich innerlich auch."
    "Aber ich finde es schön, dass wir den selben Buchgeschmack haben", sagte sie.
    "Auch meinerseits. *'Ein Freund hört zu, bevor er antwortet, sagt, was er denkt und hällt, was er verspricht'", zitierte Keru. Die zweite hälfte des Zitates hatte Shoshana gleichzeitig mitzitiert. Beide waren sehr erfreut darüber und mussten lächeln.
    "
    Ich muss jetzt aber duschen und mich frisch machen. Mache es dir inzwischen gemütlich“, sagte sie und ging in Richtung Bad.
    „Aber warum hast du dann die Socken angezogen?“, fragte Keru erstaunt.
    Shoshana sah runter und hielt sich dann verlegen den Kopf. „Ich vermute so eine Aufregung am Morgen ist nichts für mich“, grinste sie. Sie zog sich ihre Socken aus und ging auch damit ins Bad. Keru sah sich inzwischen die Dokumente und Bilder im Zimmer an.

    Wenig später hörte das Rascheln des Duschkopfes auf. Wenig später trat Shoshana in ihrer üblichen Bekleidung ins Zimmer. Nur die Mütze hatte sie noch nicht an, die Haare waren noch nicht ganz trocken. Keru hatte indes die Dokumente studiert.
    „Ihr werdet also mitmachen?“, fragte Shoshana und setzte sich neben Keru auf das Bett.
    „Ja, so sieht es aus. Da seit Ihr ja an etwas ganz großes dran.“
    „Genau. Bevor die Revolutionäre zu einem ernstzunehmendes Problem heranwachsen, will die Regierung denen ein Riegel vor die Tür legen. Wenn wir Erfolg haben, wäre das eine ganz große Sache“, freute sich Shoshana.
    „Bei so einer akribischen Planung kann ja nichts schief gehen“, sagte Keru.
    „Das war alles Hank... Du sagtest vorhin was von 'mein' Bootsmann. Was hat das zu bedeuten? Bist du Kapitän?“
    „Ja, bin ich. Cpt. Diez Keru.“
    „Huch, da fällt mir ein, dass wir uns noch gar nicht vorgestellt haben. Ich bin Shoshana“, sagte sie und musste dabei rot angelaufen grinsen.
    „Und ich bin Cpt. Diez Keru“, sagte Keru und beide mussten Lachen.
    „Ich glaube ich sollte mich bei Hank blicken lassen, gestern schlug die Instruktion ja fehl“, sagte Shoshana und stand auf. Danach wurden beide auf eine Stimme im Flur aufmerksam.
    Was soll das denn!? Ich bitte Sie meine Herren, würden sie das schleunigst unterlassen!“, sagte die Stimme von Außerhalb. Shoshana ging sofort zur Tür und machte diese schlagartig auf. Sie sah eine Bedienung und eine menschliche Pyramide aus Marine-Soldaten, die beim Aufmachen der Tür in sich zusammen fiel. Frederick, Adrian, Craig und Cassagnol lagen Shoshana plötzlich zu Füßen.
    „Ähh... ich hab´s euch doch gesagt Jungs! Dies ist nicht die Sauna!“, schrie Frederick die anderen mit seinem, absolut nicht vorhandenem Schauspieltalent an.
    Shoshana sah entsetzt zu Keru: „Was machen die denn?“
    „Ach, ignoriere sie einfach.“

    *Ein bekannter Spruch von Dr. Elloy Yves.
    Kapitel 22: 'Wie gewonnen, so zerronnen'
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    Am Vormittag hatte Keru seinen Männern angeordnet das Hotel zu verlassen und nacheinander Richtung 'zum goldenen Handschuh' zu gehen.
    Da gingen sie nun, einige entspannt, einige angespannt zur Kneipe. Shoshana hatte Hank bereits Bescheid gegeben, dass Keru und seiner Männer helfen werden. Hank war sehr erfreut und ging auch mit Gassell und Nick ebenfalls zur Kneipe. Die Marine-Soldaten, die dort eintreffen, sollten nacheinander in Gruppen geführt werden. Zuerst würde Hank ein Paar mit nehmen, dann Nick, dann Gassell.
    Dies war bestimmt unauffälliger als die Soldaten alle zusammen zum geheimen Bunker zu bringen.

    Alle Soldaten hatten das Hotel schon verlassen. Nur Keru und Frederick waren noch im Hotel und gingen gerade die Treppen runter zum Foyer.
    „Und? Hast du Fortschritte gemacht?“, fragte Frederick mit einem versautem Blick.
    „Wovon redest du?“, stellte Keru die Gegenfrage.
    „Tu nicht so du Banause. Ich rede von Shoshana.“
    „Ach das? Nun, wir haben uns bisher zu wenig kennengelernt. Ich weiß nicht ob man das 'Fortschritte' nennen kann“, antwortete Keru leicht grinsend.
    „Ahhh, endlich mal wieder ne feste Freundin in Sicht.“
    „Das müssen wir zunächst mal sehen. Ich meine, es ist zu früh um so was sagen zu können.“
    „Machst du Witze? Einer deiner Kriterien für 'die Eine' war doch immer, dass sie dich umhauen sollte. Nun hast du eine gefunden, die dich zweifelsohne 'umhauen' kann. Was willst du mehr?“, fragte Frederick.
    „Wie schon gesagt, ich bin nicht abgeneigt ihr gegenüber. Wir müssen jedoch erst schauen. Mal sehen, ob ich bei ihr landen kann.“

    Beide waren unten angekommen, da rief Shoshana bereits von oben runter: „Heey! Wartet auf mich! Bin auch schon da!“
    Frederick klopfte Keru auf die Schulter. „Dann mal los Cowboy. Viel Glück. Ich gehe dann schon mal vor.“

    Frederick ging aus dem Hotel. Shoshana trat vor Keru. „Wo ist dein Kumpel?“, wollte sie wissen.
    „Der ist vorausgegangen.“
    „Aha, in Ordnung. Hier habe ich was für dich.“ Sie reichte ihm ein Buch in die Hand.
    „Was ist das?“
    „Das ist ein anderes Buch von Dr. Yves. Der ist auch sehr spannend“, sagte Shoshana voller Freude. Auch wenn Shoshana noch nicht soweit voraus dachte wie Keru, was das mögliche Näherkommen zwischen den Beiden anging. Jedoch fand sie Keru immerhin 'sehr nett' und wollte ihm unbedingt etwas mitgeben.
    „'Im Zwielicht', das Buch kenne ich ja gar nicht“, sagte Keru verblüfft.
    „Das kennen die Wenigsten. Kurz nach Veröffentlichung hat der Verlag auch schon aufgehört die Bücher zu Drucken. Das Buch erschien kurz nach Yves´ Verschwinden. Da die Regierung angenommen hatte, dass Yves Tod sei, haben sie sogar die schon verkauften Bücher zurückbeordert. Aus 'Pietätsgründen', wie sie offiziell verkünden ließ. Ich habe es zum Glück geschafft, mein Exemplar zu behalten“, grinste sie über beide Ohren. „Es geht um ein Paar Menschen die Schiffsbruch erleiden und auf einer einsamen Insel landen. Dann passieren auf der Insel mysteriöse Sachen. Ganz spannend, mit vielen Rätseln zum Mitraten und mit dem üblichem, unverwechselbarem Schreibstil von Dr. Elloy Yves. Viele der Rätsel habe ich noch nicht Lüften können. Vielleicht gelingt dir mehr und wir können darüber reden“, strahlte es förmlich aus ihr heraus.
    Keru konnte es nicht glauben. „Wahnsinn, sehr nett von dir! Wie kann ich dir danken?“
    „Ach, du kannst mich ja zu einem teuren Lokal einladen“, kicherte sie wie ein Mädchen ganz verlegen. „Aber nichts mit rotem Hummer oder so, die sind mir unheimlich.“
    „Und wie wäre es mit grünem Hummer? Ich kenne da ein Laden in der Kanalisation. Der soll richtig gut sein“, sagte Keru und bemerkte erst nach dem Aussprechen, dass der Witz grottenschlecht war. Shoshana machte das aber nichts aus und lachte trotzdem.

    Beide waren im Begriff fröhlich das Hotel zu verlassen. Da bemerkte der unglückliche Concierge Shoshana und bat sie herüber zu kommen: „Fräulein Shoshana. Heute morgen traf ein Geschenk für sie ein. Würden sie kurz rüber kommen.
    „Huch, was kann das wohl sein?“, fragte sie zu Keru.
    Sie ging zum Empfang und ihr wurde ein beachtlicher Blumenstrauß gereicht. Da waren Blumen dabei, die Keru noch nie gesehen hatte. Es war ein sehr schöner Strauß.
    Shoshana las die Karte:

    „Guten Morgen mein Schatz. Alles gute zum zweiten Jahrestag unserer Liebe. Ich bin gerade mordsmäßig im Prüfungsstress und konnte dich deshalb nicht besuchen – wer hätte gedacht dass Anwalt werden so schwer sein kann :) Außerdem wollte ich dich nicht bei deiner Arbeit stören wollen. Ich hoffe deine Gemälden verkaufen sich gut. Du hast mir bis heute keines deiner Werke gezeigt. Langsam glaube ich, dass du ein Doppelleben führst und in Wahrheit Profikillerin bist :) :) :)
    Wie dem auch sei, ich habe mit meinem Vater gesprochen und er wird uns in den Semesterferien eines seiner Yachten zur Verfügung stellen. Dann könnten wir nach Mailano fahren und dort die Modenschau verfolgen. Oder ich mache dich mal mit den Adelsleuten bekannt. Das wird ein Spaß! :) :) :)
    Ich wünsche dir noch einen guten Tag meine Zuckerblüte :)

    Lieben Gruß

    Dein Toni“


    „Von welchem 'Fan' ist die?“, fragte Keru mit einem Lächeln, ohne den Inhalt der Karte gelesen haben zu können.
    Das lächeln Shoshanas war schon seit dem Anblick des Blumenstraußes verschwunden.
    „Von meinem Freund“, antwortete sie konsterniert.
    Keru verging so eben das Lächeln.
    Völlig entsetzt sah Shoshana auf den Strauß und die Karte. Wie konnte es sein, dass sie ihren zwei Jahre langen Freund vergessen hatte?
    Seitdem sie mit Keru zusammen war, verging nicht ein Augenblick, an dem sie an ihrem Freund gedacht hatte. Das letzte Mal, an dem sie an Toni dachte, war vor gut einer Woche – kurz bevor sie Keru zum ersten Mal sah. Das wurde ihr klar, als sie den Blumenstrauß sah.
    Sie hatte nichts getan, was man ihr vorwerfen könnte. Sie war nicht untreu gewesen und hatte ja eigentlich nichts Derartiges im Sinn. Trotzdem fühlte sie sich schuldig. Sie wusste aber nicht warum? Warum fühlte sie sich dann schuldig? Sie hatte ja nichts getan? Sie wollte ja nichts tun und hatte auch keine Gefühle für Keru – einem Mann, den sie vor zwölf Stunden noch gar nicht richtig kennengelernt hatte, oder etwa doch?
    Shoshana war sehr verwirrt. Eigentlich sollte sie sich ja darüber freuen, dass ihr Freund ihr einen wunderschönen Blumenstrauß geschickt und sich an ihren Jahrestag erinnert hatte. Ganz im Gegensatz zu ihr.
    Warum hatte sie noch nicht an den Jahrestag denken können? Sie sah auf zu Keru. Der sah sie ebenfalls an und konnte nur im entferntesten ahnen, was gerade in ihrem Kopf vorging.

    Shoshana stammelte Etwas vom 'Zurücklegen'. Sie gab den Strauß dem Concierge wieder und wollte es heute Abend abholen. Dann entschuldigte sie sich bei Keru für die peinliche Situation, sagte, dass sie sich im Bunker sehen würden und trat völlig entrüstet aus dem Hotel.

    Keru blieb im Foyer zurück und war nicht weniger kopflos. „Oh Mann. Was mache ich den jetzt bloß?“, sprach er selbstbemitleidend zu sich selbst und ging mit einem leeren Blick nach Draußen.
    Kapitel 23: 'Aufteilung der Mission'
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    Schauplatz war wie angekündigt der Bunker. Es hatten sich alle, bis auf Ram der verhindert war, wie wir ja bekanntlich wissen, dort eingefunden.
    Hank hatte eigens dieser Einsatzbesprechung, alle Akten mit den bereits bearbeiteten Fakten wieder herausgekramt, damit sich Keru mit seinen Männern ein genaueres Bild über die Mission machen konnte. Sowohl neue, als auch alte Bilder von Verdächtigen und Schauplätzen wurden auf der Tafel aufgehängt. Hank hatte alles sehr sorgfältig aufgebaut. Links, auf der langen Tafel hingen Bilder und Dokumente, die schon zu Beginn dieser Mission aufgetrieben werden konnten. Je weiter man mit den Blicken nach Rechts wanderte, desto aktueller wurden die Beweisesstücke, die immer neuere Erkenntnisse mit sich gebracht hatten.
    Die Mannschaft war sehr aufgeregt. Selbst Frederick war so aufgeregt, dass er es nur bedingt mitgekriegt hatte, dass Keru und Shoshana getrennt im Bunker eintrafen.

    Beide hatten sich, wenn auch nicht ganz absichtlich, weil, bedingt durch die einzigen zwei noch verbliebenen Stühle, etwas getrennt voneinander hingesetzt. Sie hatten beide Gelegenheit, um auf dem Weg hierher nachzudenken. Vor allem Shoshanas Gewissensbisse machten mit ihr was sie wollten. Sie wusste selbst gar nicht, warum sie sich quälte. Erst wenn sie sich am Ende eines jeden Gedankenganges das Bild des Blumenstraußes vor Augen führen konnte, wusste sie, warum sie sich ihrer Meinung nach schuldig fühlen musste.
    Erst beim Anblick der Blumen wurde ihr klar, dass sie die ersten falschen Schritte in Richtung Untreue gemacht haben könnte. Eher im Unterbewusstsein, aber das machte die Sache nicht leichter. Oder war es gar doch nicht unterbewusst? Wollte sie was von diesem Marine? Er sah recht ordentlich aus, war gepflegt, hatte ein hübsches Gesicht, war schlank, schien sehr gebildet und intelligent zu sein, auch Humor schien er einigermaßen zu haben – 'einigermaßen' weil sie an die Sache mit dem grünen Hummer denken musste – und war zudem ein Marinekapitän.
    Sie musste sich eingestehen, dass das nicht gerade wenige Gründe waren, um einen jungen Mann kennen lernen zu wollen. Warum sonst ist sie gestern nicht einfach weggerannt, als sie die Kneipe verließ und um die Ecke ging. Oder warum hat sie sich beim Kontakt, neben der Kneipe, nicht mit Hilfe ihrer Soru-Fähigkeiten einfach davon gemacht? Warum hat sie ihn in der Scheune nicht einfach abgeschossen, wo sie sich doch eigentlich sicher war, dass Gassell Kerus Schuss mit Leichtigkeit ausweichen konnte? Ok, zugegeben, das wäre etwas unwahrscheinlich gewesen, aber sie hätte es machen können. Warum hatte sie ihn heute Morgen in ihr Zimmer gelassen, und warum wollte sie ihm unbedingt ein Geschenk machen? Es ging ihr nämlich nicht nur um das Buch, das wusste sie genau.
    Was war nur geschehen? Konnte es sein, dass dieser Marinekapitän, in so einer kurzen Zeit, mehr Eindruck bei ihr hinterlassen hatte als ihr Freund in zwei Jahren? Darüber wollte sie am liebsten gar nicht denken aber eines konnte sie sich selbst gegenüber nicht leugnen: sie hatte Gefühle für Keru übrig! Allein für diesen Gedanken schämte sie sich zutiefst. Deshalb, und auch wegen der Tatsache, dass sie diese Besprechungen mit Hank und die Anderen schon mal hatte, war sie in Gedanken verloren und konnte der Besprechung geistig nicht ganz beipflichten.
    Keru indes konnte natürlich nicht erahnen, was in ihr losging; Männer eben! Er selbst war jedoch auch überfragt. Er konnte sich aber zusammenraffen und konnte seine Aufmerksamkeit, wenn auch nicht ganz so leicht, der Besprechung widmen...

    Nun ergriff Hank das Wort: „Guten Morgen meine Damen und Herren. Ich freue mich sehr, dass ihr euch entschlossen habt uns zu helfen.“ Die Freude war ihm wirklich anzusehen. Wie ein kleiner Schuljunge freute er sich über Kerus Entschluss. Es war in diesem Augenblick schwer vorstellbar, dass dieser Mann Teil und Anführer einer berüchtigten Regierungsorganisation war und die mit gefährlichsten Kampftechniken dieser Welt beherrschte. Jeder Anführer einer CP-Einheit, egal ob 1,2,9 oder 0, beherrschte die 6 Formeln.
    „Zu aller erst möchte ich auf die Mannschaftsliste eingehen, die mir mein Freund Keru freundlicher weise überreicht hat.
    Ich sehe hier, dass vier Leute eine weiterführende Kampfausbildung genießen konnten. Natürlich der Cpt., Keru, sein 1. Offizier Frederick, der Bootsmann Shinji und der Schiffszimmermann Marv, ist das richtig?“, wollte sich Hank vergewissern.
    „Das ist richtig, wobei Keru und ich unsere Ausbildung bei der sarandokanischen Armee hatten, und nicht bei der Marine, wie die Meisten hier“, fügte Frederick hinzu.
    „Und wer kann den überhaupt mit Schwertern umgehen? Denn Nahkampf wird bei dieser Mission von immenser Bedeutung sein.“ Hank richtete seine Frage an Keru. Der brauchte eine Weile um zu schnallen, dass die Frage an ihn gerichtet war...
    „Ähh, was?! Ah ja, ehm...“, er räusperte sich, „bis auf Ritaré und Adrian eigentlich alle. Adrian kann zwar mit dem Schwert umgehen, jedoch will ich nicht, dass er unbedingt kämpft. Der Kleine kann ja vor dem Hof mit Ritaré als Nachhut für die Verletzten dienen.
    Craig und Cassagnol sind zwar nicht die besten Nahkämpfer, aber sicher besser als der Schnitt. Und Isurus braucht gar keine Schwerter, er kämpft mit bloßen Händen und ist, was die Stärke angeht, auch bei den ersten Vier bzw. Fünf anzusiedeln“, berichtete Keru.
    Hank schaute nochmal auf die Mannschaftsliste: „Also schön, da haben wir Keru, 178 cm, 26 Jahre und Frederick, 181 cm mit 28 Jahren. Das sind die stärksten unter euch. Ihr würdet dann ganz vorn mitmachen.
    Dann kommen Marv, 192 cm, 35 Jahre, Shinji, 176 cm, 30 Jahre und Isurus, 203 cm, 54 (Fischmensch)-Jahre.
    Anschließend Craig und Cassagnol mit 180 cm und 177 cm, und 32 und 27 Jahren.
    Und dann noch Ritaré und Adrian.
    Und wer ist dieser Ram?“
    „Ohh, der ist momentan abwesend. Er gehört auch zur dritten Gruppe“, sagte Keru.
    Hank nickte und zeichnete auf die Tafel eine Tabelle zur Veranschaulichung.

    Keru, 178 cm, 26 Jahre
    Frederick, 181 cm, 28 Jahre

    Marv, 192 cm, 35 Jahre
    Shin, 176 cm, 30 Jahre
    Isurus, 203 cm, 54 Jahre

    Ram, 187 cm, 31 Jahre
    Craig, 180 cm, 32 Jahre
    Cassagnol 177 cm, 27 Jahre

    Ritaré, 175 cm, 61 Jahre
    Adrian, 172 cm, 20 Jahre

    Die Mannschaft nickte beim Anblick der Tabelle zustimmend zu.
    „Nun, dann können wir zur Missionsbesprechung übergehen. Ich muss euch nochmals darauf hinweisen, dass diese Informationen, die Ihr zu hören bekommt, in langjähriger und harter Arbeit, zum Teil mit schweren Verlusten als 'Gegenleistung', zusammengetragen wurden. Deswegen gelten sie als streng geheim. Ihr dürft also kein einziges Wort über diese Informationen verlieren. Nicht einmal die b-times weiß auch nur annähernd so viel, wie wir vor zwei Jahren. Also, außerhalb dieser Mission hat diese nie existiert“, ermahnte Hank. Damit wollte er nicht auf die Strafen aufmerksam machen, die einen Plappermaul erwarten würden, sondern auf das Chaos, dass durch das zu frühe Durchdringen der Informationen an die Öffentlichkeit entstehen konnte.
    Hank fuhr fort: „Wie Ihr vielleicht wisst, wurde die Revolutionsarmee vor drei Jahren von einem Fanatiker ins Leben gerufen. Verschiedene Quellen bestätigen, dass es sich dabei um Jemand namens Dragon handelt. Dieser Dragon hat das Zepter aber in zwischen an den 'Koloss' Balthasar übergeben. Nun fungiert er als die rechte Hand vom Halbriesen. Wahrscheinlich haben die Beweggründe Dragons logische Gründe gehabt. So war Balthasar damals Führer der 'roten Legion', die das Imperium von Orenia zum Fall brachte. Bis heute konnte er nicht gefasst werden.
    Als Mentor von Dragon und äußerst erfahrener Revolutionsführer, ist Balthasar als noch gefährlicher einzustufen, als seine rechte Hand. Balthasar hat auch eine linke Hand, seinen Halbbruder, der als 'Todesengel' bekannt ist - ein Assasine. Jedoch ist uns der Name unbekannt. Überraschenderweise ist sein Bruder ein normaler Mensch, jedoch hat uns das nicht zu interessieren. Unser Zielobjekt ist ohnehin ein Anderer. Nämlich Inazuma – ein Offizier der Revolutionäre.
    Wir werden also den Hof von Lord Victor, ein Mitstreiter der Revolutionäre und eigentlicher Besitzer des Hofes, stürmen und Inazuma festnehmen. Unter anderem wissen wir auch, dass auf dem Hof noch drei weitere Unteroffiziere postiert sind: Coray, Jekhar und Mancoo. Coray kämpft mit einem Breitschwert, Jekhar ist ein großgewachsener Hüne, fast so groß wie Lord Victor und kämpft mit einem riesigem Hammer und Mancoo ist jemand, der flink ist wie ein Affe - kämpfen tut er übrigens mit zwei Dolchen. Seid also auf der Hut vor diesen Leuten.
    Das ist der Plan: Der Hof liegt auf einem Hügel. Wir werden uns im Schutz der Dunkelheit an das Hof schleichen. Sobald das Startsignal durch die Teleschnecke zu hören wird, werden wir nacheinander alle Wachposten, so leise wie möglich, eliminieren.
    Es gibt einen Haupteingang durch das Haupttor, und einen Hintereingang bei den Ställen. Außerdem werden wir eine Schwachstelle der Außenmauer als dritten Eingang nutzen. Hier ist der Lageplan...“ Hank hing eine Skizze des Hofes auf:



    "Je mehr Wachen wir vor dem Alarm auslöschen, desto besser. Am besten sollte gar kein Alarm ausgelöst werden, das wird wahrscheinlich jedoch nicht möglich sein. Ideal wäre es, wenn wir vor dem Auslösen schon den Hof durchquert und im Gebäude wären. In den engen Räumen würde unsere Unterzahl nicht so sehr ins Gewicht fallen.
    Unser Spion erklärte uns, dass Inazuma im dritten Stock des Hauptgebäudes residiert. In welches Zimmer er sich aufhält, dass konnte er uns nicht sagen. Der Zugang zum Dritten Stock ist den Offizieren vorbehalten. Also müssten mindestens drei von uns sich im dritten Stock umsehen, während der Rest sich um die Gefolgsleute kümmert. Die Männer werden wohl ziemlich gut ausgebildet sein, also seid vorsichtig.“

    An der Tür klopfte es. Hank wurde unterbrochen, das störte ihn aber nicht sonderlich. Viel eher ging er zur Tür und öffnete es. Eine junge blonde Frau mit Brille trat ein.
    „Agentin Kalifa von der CP 7 zur Stelle, Sir“, sprach die Frau sehr diskret und stellte sich Befehl erwartend hin.
    Ein raunen ging durch den Raum. Diese Frau war wahrlich nicht unattraktiver als Shoshana. Mit freudigem Blick empfingen die meisten Männer die Agentin. Shoshana dagegen hatte im Moment keine Augen dafür.

    Hank schloss die Tür und ging wieder zur Tafel. „Sie dürfen sich rühren. Willkommen auf St. Alvarez. Ihr Vorgesetzter hat Sie schon instruiert?“, fragte er.
    „Jawohl, Sir. Ich hoffe Ihnen helfen zu können.“
    „Das werden Sie bestimmt. Ich glaube wir können uns duzen. Du kommst gerade richtig...“
    Hank fuhr mit der Besprechung fort. Sein Plan sah vor, wie sie sich im schlimmsten Fall benehmen mussten - wie sie reagieren müssten, wenn etwas schief gehen- und der Alarm frühzeitig losgehen würde.
    Er beschloss, dass Er, Kalifa, Shin, Craig und Isurus durch das Haupttor hinein gehen würden und somit den Löwenanteil bewältigen würden.
    Keru sollte mit Nick, Ram und Marv den Hintereingang nehmen und von dort aus stürmen.
    Frederick, Shoshana, Cassagnol und Gassell würden die Mauer übernehmen.
    Ritaré und Adrian würden draußen warten, bis Hank das Zeichen geben würde.

    Das klang alles recht ordentlich. Hank gab allen nachher frei. Morgen sollten alle nochmal zum Bunker kommen, um eine Fete zu feiern. Er war der Meinung, dass man solch Festlichkeiten vor den Schlachten feiern sollte, da man von einem Erfolg ausgehen müsse. Anders könne man nicht konzentriert in die 'Schlacht' ziehen. Außerdem könne es für einige der letzte Kampf sein. Warum dürften diejenigen nicht auch feiern? Auch wenn nur einer bei der Mission umkommen sollte, gäbe es keinen Grund zum Feiern. Deswegen sollte sie vorverlegt werden. So sah es zumindest Hank.

    Alle entfernten sich für heute vom Bunker. Auch Shoshana und Keru gingen raus, getrennt...
    Kapitel 24: 'Die Fete im Bunker'
    Spoiler anzeigen
    Es war der nächste Tag. Keru war in seinem Zimmer und zog sich an. Die letzte Nacht konnte er nur mit Mühe einschlafen. Shoshana war für ihn interessant, nur hat sich das eigentlich spätestens dann erledigt, nachdem er über ihre Beziehung zu einem anderem Mann Bescheid wusste – oder sollte 'eigentlich' erledigt sein. Keru war wahrlich nicht der Typ, der anderen die Freundin ausspannen würde.
    Diese Situation war jedoch eine ganz andere. Ihm war klar, dass er diese 'Beziehung' unterbinden musste, bevor sie stattfand. Er musste für sich ein Schlussstrich ziehen. Das war eindeutig klar, jedoch hatte er sich mit einer scheinbar so einfachen Entscheidung nie so schwer getan. Das hatte ihm den Schlaf geraubt. Er überlegt viel: er sollte sie vergessen, er musste sie vergessen – Er durfte sie nicht vergessen, er konnte sie nicht vergessen.

    Doch siegte am Ende seine Vernunft und er entschloss sich schweren Herzens, keine weiteren Unternehmungen in Richtung Shoshana zu machen. Diese Sache war unorthodox und zudem raubte sie Keru Verstand, Konzentration und Energie gleichermaßen. Die brauchte er morgen aber, sehr dringend sogar. Die Mission erforderte all sein Können und er würde es sich nicht verzeihen können, wenn aufgrund seiner inneren Zerrissenheit Soldaten unter seinem Kommando umkommen würden. Als Marinekapitän war es seine Pflicht, in erster Linie an seine Gefolgsleute zu denken. So gehörte es sich für einen Kapitän und Keru fügte sich dieser Pflicht, auch wenn der Weg bis dahin Nervenaufreibend war.

    Keru wollte sein offenes Hemd zuknöpfen, doch es klopfte an seiner Tür, so dass er es zunächst sein lies.
    Er öffnete die Tür und sah zu seinem Erstaunen Shoshana vor der Schwelle stehen. Mit einem kurz andauerndem Blick auf Kerus Oberkörper, konnte sie ihren Blick schließlich abwenden und ihn ansehen. Ein flüchtiges Lächeln konnte sie sich nicht verkneifen, während Keru noch gefasst da stand.
    Sie begann zu Reden: „Guten Morgen. Ich hoffe du hast gut geschlafen?“
    „Ja, das habe ich, danke.“
    Es herrschte kurz Stille...
    „Darf ich kurz reinkommen?“, fragte sie vorsichtig.
    „Klar, komm nur herein“, Keru öffnete die Tür weit genug auf um sie dann zu schließen, nachdem Shoshana eingetreten war. Sie sah sich kurz um und drehte sich dann zu Keru.
    „Ähm, ich weiß nicht, wie ich anfangen soll“, fuhr sie aufgeregt, mit beiden Händen ihre Finger knetend, fort. „Ich denke, wir sollten...“, stammelte sie weiterhin. „Puhh, als ich mir die Worte gestern Abend zurecht gelegt hatte, erschien es mir nicht annähernd so schwer“, sagte sie lächelnd. Keru stand weiterhin zuhörend da. Die Situation war sehr schräg. Irgendwie wussten beide, dass sie aufeinander stehen. Dies kam bis her allerdings nicht zur Sprache. Und das war es im Endeffekt, das die Aussprache für beide schwieriger machte.
    Shoshana konnte sich jedoch endlich ans Herz fassen: „Ich versuche es kurz zu machen. Ich glaube, dass dir nicht entgangen ist, dass ich... dass auch eine Cipherpol Agentin nicht immun gegen die Streiche... von Amor ist.“
    Keru nickte und wies sie mit Blicken darauf hin, dass er verstanden hatte, was sie ihm sagen wollte, wodurch Shoshana innerlich endlich aufhorchen konnte.
    „Ich muss dir aber sagen, dass ich glücklich mit meinem Freund Tom bin.“
    Er nickte erneut verständnisvoll.
    „Ich würde vorschlagen, einen Neuanfang zu machen... als Freunde.“
    Keru wusste immer noch nicht, was er sagen sollte.
    „Deswegen sollten wir die Sache vergessen und uns lieber auf die Mission konzentrieren. Die ist sehr wichtig und wir sollten den Kopf frei kriegen“, sagte sie anschließend.
    „Der Meinung bin ich auch. Wir fangen von vorn an und geben morgen unser Bestes“, sagte Keru seine Hand hin haltend. Shoshana nickte freudig und gab ihm die Hand.

    Nach dem Händeschütteln ging Shoshana wieder. Sie hatte sich ausgesprochen, jedoch ohne die Wirkung erzielt zu haben, welches sie sich erhofft hatte. Irgendwie war das nicht der Befreiungsschlag, den sie für sich erreichen wollte. „Wegen sein hübsches Gesicht muss er sich vor anderen Kerlen nicht verstecken; Wegen sein Oberkörper erst recht nicht. Halt, du dumme Kuh! Du liebst Tom...“
    Auch Keru konnte nur hoffen, dass ihm, während der Mission, nicht die Gefühle mit ihm durchgehen würden.

    Am Nachmittag trafen immer mehr Leute im Bunker ein. Hank hatte alle Dokumente entfernt und aus dem grauen und tristen Betonklotz eine hübsche Einrichtung für Feten gezaubert. Da alles mögliche besprochen wurde, waren die Dokumente nicht mehr zwingend notwendig.
    Alles war hübsch eingerichtet worden. Es gab ein Buffet mit reichlich leckerem Küchenkost, Salate, Torten, Unmengen an Getränken aller Art und sogar Festdekoration, wie man sie sonst zu Geburtstagen verwendet.

    Hank empfing alle nacheinander, in dem er jedem einen Sektglas in die Hand, und anschließend einen dicken Schmatzer auf die Wange drückte. Man hätte meinen können, dass die Mission bereits erfolgreich verlaufen war. Dieser Hank unterschied sich wahrlich von anderen CP-Agenten.
    Jeder freute sich über die heitere Stimmung. Vor allem der Steuermann, Ram, der der Mannschaft seit heute wieder zugestoßen war, freute sich einen Keks. Der Säufer vom Nebenberuf kam gerade erst von Oma Cock-olo, traf zum ersten mal die berühmt berüchtigte Cipherpol und durfte sich gleich wieder kostenlos den Magen vollschlagen.

    Alles war schön: Ram und die üblichen Verdächtigen (Adrian und Craig) versuchten sich mit Gassell, der sich als sehr Trinkfest herausstellte, an allen möglichen Spirituosen.
    Die eigentlich so wortkargen Marv und Nick saßen in einer Ecke. Entgegen der Erwartungen, die man beim Blick auf diese beiden Beteiligten stellen würde, hatten sie am Abend, zusammen mit Isururs und den allwissenden Ritaré ne menge zu diskutieren. Die Herren zeigten sich von ihrer ungewohnten, politischen Seite. Gesprächsthema war unter anderem die Ausbeutung von Alabasta, die gestiegene Teleschneckengebühr und die neue Lehranstaltsreform, mit all ihren Vor- und Nachteilen. Die Tabakdose war aus der Hand von Nick gar nicht wegzudenken. Eine Zigarette nach der anderen wurde vernichtet.
    Cassagnol unterhielt sich humorvoll mit Shoshana. Beflügelt durch sein Erfolg neulich in der Kneipe, versuchte er seinen Umgang mit Frauen weiter zu verbessern.
    Und während Keru mit Shin über Neuigkeiten der Marine redeten, wollte der angeschwipste Hank mehr über Fredericks und Kerus Laufbahn wissen.
    „Ihr seid also schon gemeinsam in die Schule gegangen?“, wollte Hank wissen.
    „Genau. Wir fanden uns aber ziemlich bald in der Armee wieder. Antep, Kerus Vater war nämlich Heerführer der Allianz von Sarandoka. Damit war es vor seiner Schule schon klar, dass er auch zur Armee gehen würde. Ich bin ihm gefolgt.“
    „Hast du dort auch schon unter ihm gedient?“
    „Nee, wir waren meist auf einer Ranghöhe. Einige Male war er mir sogar untergeordnet, weil ich die jeweiligen Prüfungen zwei Jahre vor ihm machen durfte“, sagte Frederick mit einem Grinsen.
    „Obwohl er stärker war als du?“
    „Nö, Keru war nie stärker als ich. Heute noch bin ich ihm im Kampf überlegen; Bin nicht sehr viel stärker, aber überlegen.“
    Hank hob die Augenbrauen weit nach oben. „Was?! Du bist stärker als er? Dabei ist er doch dein Captain. Und warum weiß keiner davon? Will er das geheim halten?“
    „Nein, ganz im Gegenteil. Ihm würde es nichts ausmachen, wenn das heraus käme. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob man das sagen muss. Wenn das raus käme, würde das innerhalb der Marine nur Unruhen nach sich ziehen. 'Ein Marinekapitän, schwächer als sein Offizier... ein Skandal!' Auf so was habe ich keine Lust. Außerdem wäre es nicht förderlich für seine Karriere.“
    „Du bist ein wahrer Freund“, ehrte ihn Hank. „Obwohl du stärker bist, macht es dir nichts aus, unter deinem Freund zu dienen.“
    „Das wird aber nicht lange so bleiben...“, sagte Frederick. Hank hörte aufmerksam zu.
    „Ich bin jetzt zwar stärker, aber innerhalb der nächsten Zeit wird er mich überholen, weit überholen. Die Kluft zwischen uns wurde immer kleiner. Ich bin mit 28 Jahren fast an mein Maximum angelangt. Er ist noch lange nicht am Ende. Keru hat das Talent, immer besser zu werden. Nicht nur körperlich. Seit wir bei der Marine sind, wird er immer erfahrener. Er wird klüger, von Tag zu Tag. Er saugt seine neuen Erfahrungen wie ein Schwamm auf.
    Ich betrachte ihn eigentlich nicht als Freund, sondern als meinen Bruder. Er ist mein kleiner Bruder und es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich seine unaufhörlichen Fortschritte auf´s Neue begutachten kann. Er steigt mit riesigen Schritten zurecht die Karriereleiter hoch und ich bin nicht mit einer Faser meines Körpers neidisch. Ich werde ihm bei seinem Weg helfen und würde mein eigenes Leben, ohne mit der Wimper zu zucken, hergeben, wenn ich ihn damit retten müsste.“
    Hank sah Frederick erstaunt und bewundernd zugleich an. Erst an seiner Reaktion bemerkte Frederick, dass er selbst völlig in Gedanken verschwunden war und musste lachen.
    „Du hältst sehr viel von ihm, oder?“
    „Absolut! Das habe ich ihm so aber nie gesagt. Ich glaube, dass ist auch besser so. Mein Onkel hat mir mal eine Geschichte erzählt, dass er mal einen Freund hatte. Das beste an seinem Freund war, dass er lustige Geschichten, wie etwa aus seinem Leben, so erzählen konnte, dass er die Pointe geschickt an die bestmögliche Stelle im Satz stellen konnte, so dass der gewollte Witz seine vollste Effektivität erzielen konnte. Das machte der Freund meines Onkels eher unbewusst, oder wusste nicht, wie geschickt er das im Unterbewusstsein machte. Mein Onkel hat ihn eines Tages darauf angesprochen und fortan war das Talent des Freundes dahin. Weil er sich damit bewusst auseinander gesetzt hatte.
    Das gleiche könnte mit Keru passieren, dessen Auffassungsgabe und Lernwillen auch unterbewusst funktioniert.
    Wenn er wüsste, dass ich mich seinetwegen zurückhalte, was zum Beispiel die abgelehnte Kapitänsprüfung angeht, würde er es womöglich nicht zulassen.
    Fakt ist, dass er ein viel größeres Talent für Kampf und Geschick hat als ich. Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn Keru in 20 Jahren Großadmiral werden würde.“
    Hank hob sein Glas: „Auf Keru, den zukünftigen Großadmiral!“, sagte er grinsend.
    „Auf Keru, und auf das die Mission morgen ein Erfolg wird.“
    „Prost!“
    Sie stießen an.

    So ließ man den Abend ausklingen.


    Hier geht´s zu den nächsten Kapiteln: KLICK

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  • Fertig!!! hab dir diesen Beitrag schon vor längerem versprochen und jetzt ist es soweit.

    Rechtschreibfehler finden sich eigentlich nur in den ersten drei kapiteln, danach fehlen sie beinahe vollständig. Was mir allerdings nicht gefällt ist die Grammatik. Du machst häufig Leichtsinnsfehler bei den Zeiten, die eigentlich nicht passieren sollten. Diese überliest der Leser gerne, was allerdings auch darauf zurückzuführen ist, dass diese in beinah allen Tageszeitungen auftauchen :thumbdown: Kannst du also weniger was dafür. Speziell meine ich solche Sätze wie diesen aus dem 14.Kapitel:
    Üblich waren normalerweise ca. 150 Meldungen von neuen Piraten im Jahr.
    Da du hier jemanden sprechen lässt, verwendet man Präsens(Gegenwart), also sind. Nur ein kleiner Tip.

    Sprachlich/Stilistisch gefällt mir dein Stil sehr gut, du schreibst wirklich wie ein richtiger Romanautor. Was mich allerdings stört, ist die verwendung von Wörtern wie sau cool, einchecken, eben diese Anglizismen, die du normalerweise im Gespräch mit Freunden verwendest. Diese Wörter stechen einem echt ins Auge, wäre dein Stil auf diese Wörter ausgelegt, dann würden sie nicht so stören. Entweder dein Stil verändert sich, was nicht nur ich schade finden würde, oder du verzichtest auf solche Wörter. Letzteres wäre sicher einfacher.

    Die Bilder, die bei der Vorstellung der Crew verwendet hast, fande ich eher störend. das liegt zum einen daran, dass normalerweise der Autor die Charaktere so beschreibt, dass sich jeder vorstellen kann, wie sie aussehen, oder er überlässt es den Lesern. Bilder hingegen zeugen von einer Unsicherheit des Autors selbst, der sich nicht sicher ist, ob er gut genug ist, das rüber zu bringen. Und du bist es, glaub mir. Bei dir meckert Blink nicht über die Beschreibungen, dabei verwendest du genau soviele wie ich und genauso detailiert ;) Die Szenen kann man sich Dank der ausführlichen Beschreibungen wirklich gut vorstellen, ein Pluspunkt. Seit Sirus.0 habe ich keine so gute Geschichte gelesen, selbst blink steht dir in der Sache nach, allerdings hat der anderstwo Pluspunkte, die dir fehlen.

    Der Handlungsplot selbst ist klar und nachvollziehbar,auch die Thematik, die du mit dieser Geschichte vermitteln willst, ist greifbar. Das schaffte nur Blink, der im Gegensatz zu den anderen Autoren hier, nicht einfach ein Abenteuer auf der Suche nach Stärke veranstaltet. Er zeigt uns auf, welche Schwächen eine totalitäre Regierung ht, wie unsere Menschheit verkümmert, ohne diese explizit zu erwähnen. Vielleicht ist das der Punkt, warum so viele seine Geschichte lesen, wobei ich glaube, wenige haben das bislang bemerkt. Aber zurück, diese Lorbeeren sollte ich ihm in meinem nächsten Beitrag mal schreiben. Deine Thematik, die wahrscheinlich auf das Problem Gerechtigkeit abzielt, wird ja eigentlich schon durch den Titel wiedergegeben. Bislang handelt Keru/Drake ja noch nach der Moral der Marine, die die Geerechtigkeit vorgibt. Dies wird sich ja in den nächsten Kapiteln ändern, er wird vermutlich immer mehr nach seiner eigenen Gerechtigkeit handeln. Wie du die Geschichte allerdings bis August zu Ende bringen willst, ist mir noch ein Rätsel.

    Fazit: die Geschichte ist bislang gut, dein Stil trifft genau meinen Geschmack, die Handlung ist klar und einfach vorgegeben. Minuspunkte sehe ich nur bei der Grammatik, kann aber auch sein, dass man bei euch da oben doch anderst spricht als bei uns im tiefen Süden. Auf alle Fälle versuche ich dein Geschichte möglichst Zeitnah zu verfolgen, was mir allerdings nicht immer möglich sein wird. Einen Newsletter kannst du mir gerne schicken.

    Gruß Icedragoon
    Mörderspiel

    Denn du weißt nicht, welche Figur du bist...

    Still in progress...
  • Ein weiterer Leser mehr! Willkommen bei meiner Geschichte.
    Es freut mich, dass dich meine Geschichte so anspricht. Mit Blink oder Sirus.0 verglichen zu werden ist für mich natürlich super! :D Danke für dein Lob.

    Mit den Anglizismen hast du natürlich recht. Hin und wieder schleichen sich solche Wörter in die Geschichte ein. Werde versuchen darauf mehr Acht zu geben.

    Das mit den Bildern ist wieder so ne Sache. Ist oft drüber geredet worden, ich belasse es mal dabei ;)

    Dass ich die Geschichte bis August sehr wahrscheinlich nicht beenden kann, das leuchtet mir langsam aber sicher auch ein. Habe die Länge meiner eigenen Geschichte wohl unterschätzt^^

    Jetzt habe ich ganz 5! Leser/innen :thumbsup:

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von zongo67 ()

  • So die zweite Runde kann beginnen, dann wollen wir mal...

    Hmm, was die Rechtschreibung angeht muss ich mich korregieren, da schwangst du ein bisschen. In Kapitel 15 finden sich einige kleinere Fehler, du hättest vermeiden können. Verbittert scheint mir Cassagnol nicht, der ist doch eher bieder. Es sind gerade solche Dinge die auffallen, da sie nicht gerade mit den bisherigen Beschreibungen decken. Da kann man noch was machen. Ebenfalls in kapitel 15 und 16 fallen Wörter auf, die nicht unbedingt in die Zeit passen, in der deine Geschichte spielt. Taccos und Sambuca sind ja deutlich jünger als 500 Jahre. Solche Kleinigkeiten kann das Gesamtwerk deutlich beeinflussen.

    Ansonsten sind die Kapitel gut durchgeplant und es wird interessant. vllt sehen wir ja bald den Beginn von Drake's Wandel. Auf alle Fälle werden die nächsten Kapitel spannend, so viel steht jetzt bereits fest.

    hmm, was das Turnier angeht, hast du dich ja doch zu früh gefreudet. Aber auf Konkurrenz freut man sich ja immer.

    Gruß Icedragoon
    Mörderspiel

    Denn du weißt nicht, welche Figur du bist...

    Still in progress...
  • Welcher CP-Agent darf irgendwann in der Geschichte seinen Auftritt haben? (2 Stimmen) 11
    1.  
      Kalifa - 18 Jahre (5) 45%
    2.  
      Jabura - 28 Jahre (2) 18%
    3.  
      Ecki - 16 Jahre (5) 45%
    4.  
      Bruno - 23 Jahre (1) 9%
    5.  
      Nero - Alter unbekannt (hat eine Chance verdient) (1) 9%
    6.  
      irgend ein Neuer - zwischen 20 und 30 Jahren (1) 9%
    7.  
      irgend eine Neue - -"- (2) 18%
    (Edit)
    Nur so nebenbei: im späterem Verlauf der Geschichte, wird ein
    CP-Agent eine Rolle spielen. Ich lasse euch jetzt an meiner Geschichte
    Teilhaben und biete euch eine Umfrage an.

    Bemerkung: Eule und
    Kumadori passen von der Statur her nicht. Lucci ist nicht dabei, weil er
    auch zu diesem Zeitpunkt (7 Jahre vor aktuellen Ereignissen), im
    Vergleich zu den anderen Agenten, schon zu überpowert sein dürfte.





    Stimmt! Was das Turnier angeht, bis du ja doch noch dabei. Dadurch ist ein vermutlich guter Autor doch weiter gekommen was ich persönlich gut finde. Je stärker die Konkurenz desto besser. ;)

    Icedragoon schrieb:

    Ebenfalls in kapitel 15 und 16 fallen Wörter auf, die nicht unbedingt in die Zeit passen, in der deine Geschichte spielt. Taccos und Sambuca sind ja deutlich jünger als 500 Jahre. Solche Kleinigkeiten kann das Gesamtwerk deutlich beeinflussen.
    Da muss ich widersprechen. Ich glaube kaum, dass man das aktuelle OP-Zeitalter mit dem 15. Jahrhundert vergleichen kann. Wobei ich garnicht genau weiß, wie du auf 1500 nach Christus kommst :D

    Ich weiß zwar nicht, ob es Taccos und Sambuca vor 500 Jahren nicht gab, vorstellen könnte ich es mir schon, aber meine Geschichte spielt nun mal im OP-Universum. Wenn es in diesem OP-Piratenzeitalter, vergleichbar mit dem 17. Jahrhundert unserer Welt schätze ich, Teleschnecken, Riesenräder, Fernseher, Megaphone, Cola, Cyborgs und U-Boote gibt (Ich glaube mich zu erinnern, dass ich mal was von Wodka gelesen hatte), dann finde ich, dass ich als FF-Autor es mir durchaus erlauben darf, Elemente wie eben Taccos oder Sambuca einzubauen. Ich achte auch wirklich darauf, dass meine eingefügten Elemente nicht zu sehr im Kontrast zur OP-Welt stehen. Vorallem nachdem ich weiß, dass ich mit dir einen kritischen Leser dazu gewinnen konnte, was ich sehr begrüße^^
    Auf Anglizismen werde ich weiterhin acht geben, wobei es mir mit dem 'Blazer' aus Kapitel 16 nicht ganz gelungen zu sein scheint ^.^

    Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von zongo67 ()

  • Ich habe in der Umfrage für Kalifa und Ecki gestimmt, da deine Mannen momentan im Tatendrang sind und ich eine Szene zwischen Craig und dieser dominanten Blondine doch sehr begrüßen würde. Ecki ist zudem eine coole Sau und hat es mehr als jeder andere verdient, in einer Geschichte vorzukommen. Eine neue CP-9 Agentin würde ich auch begrüßen, jedoch reichten meine Stimmen dafür nicht aus, auch wenn ich es theoretisch ändern konnte, ist aber deine Umfrage. Heute kommt ein kleiner Marathon zu diversen Geschichten, da ich die letzte Zeit mit einem gewissen Turnier beschäftigt war. Zuerst einmal: Wie weit bist du mit meiner Geschichte?
    Dann wollte ich auf die drei Kapitel zu sprechen kommen, die ich nachgelesen habe:
    Mir gefällt es, wie du das Feeling der Insel rüber bringst! Zu Beginn kommt gleich diese mysteriöse Piraten-Verschwörung. Es gibt sie, aber dennoch wird nichts getan. Ob es wirklich nur am Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom dieser Personen, oder doch an einem übergreifenden Flächenbrand liegt - ich lasse mich in der Hinsicht gerne überraschen, hoffe, da steckt eine annehmbare Begründung dahinter, sonst kann man in Kapitel 14 nur noch den Humor betrachten, der in der Herstellung der Zigarren gelegt wurde. Was mir nicht zusagte, war die Aussicht auf Kerus "Privatleben", wo eine Begegnung mit einer Dame doch sehr verlockend geklungen hat. Dass diese Einstellung später durch die Arbeitswut gedrückt wurde, fand ich in der Hinsicht deplatziert. Das nächste Kapitel beschrieb dann die normale Stimmung, die ich auf dem alljährlichen Schützenfest begegne. Verwechslungen, Geruch, Flirt und [Messer-] Stecherei - bezogen auf 'den Stecher' - sowie ein selten verschnürtes Sprachpaket. Hin und wieder habe ich ein paar falsch gesetzte Anführungszeichen oder Wortwiederholungen im gleichen Satz gesehen, jedoch schreibe ich mir solche Fehler nie auf uns bin in Anbetracht deiner Kapitellänge auch zu bequem, um sie dir ernsthaft vorzuhalten. Daher: Es gab Fehler, aber nicht viele, als das ich meckern müsste. Aus meinem Schützling hat sich ein prächtiger Autor entwickelt, da bin ich sehr froh darüber. ^^ Zum Schluss kam noch ein fieser Cliffhanger, wo zuvor noch die Zielsetzung ausreichend angesprochen wurde. Man kann sich daher ein gutes Bild deines roten Fadens machen und besonders die letzten Postkarten, die die Besatzung noch schreiben sollten, haben mir besonders gefallen. Es wird ernst in deiner Geschichte und niemand der Guten ist vom Tod ausgenommen. So eine Einstellung finde ich prima, da es jeden treffen kann und so Überraschungen bereits vorprogrammiert sind.
    Gut gemacht! Und dir auch viel Glück für Runde 2! Die Aufgaben sind dieses Mal sehr viel offener und die Kreativität steht dieses Mal sehr im Vordergrund. Mal sehen, wie du dich schlägst.
  • Für den kleinen Überblick habe ich ein Charackterguide erstellt. Nicht sonderlich ausgefeilt aber immerhin^^


    Für alle, die es noch nicht mitgekriegt haben: Ich verweise nochmal ein meinem vorherigem Post mit der Abstimmung. Drei Stimmen sind doch etwas wenig, um eine plausible Resonanz zu bekommen^^ Ein Paar mehr Stimmen könnte ich vertragen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von zongo67 ()

  • Very nice! Da hast du doch wieder bewiesen, dass du im FFT nur aufgrund eines Ausrutschers den Hut nehmen musstest. Okay, deine Kurzgeschichte war auch für viele fürchterlich, aber man muss dir auch mal den Kopf waschen, da du hier fast nur Lob erntest - so wie ich - und auch wieder auf den Boden zurückkehren solltest. Wie Keru an das Mädel herangegangen ist und ihn die Gefühle überkamen war sehr schön beschrieben worden. Es entwickelt sich eine hohe Motivation, um fortzufahren, was mir bei anderen Geschichten manchmal ein wenig fehlt. Da ist es meist sehr linear und berechenbar, hier aber, fand ich es nach anfänglichem Zweifeln doch sehr schön, dass Kerus Lust und seine Arbeitswut ineinander überliefen und er völlig unkonzentriert wurde.
    Du erwähntest, dass ein paar Gute sterben könnten, so dachte ich erst, dass Shin nun draufgeht, allerdings wäre das einmal zu früh, dann eine Affekthandlung, die man nicht sinnvoll auflösen kann, zum anderen ist der Höhepunkt noch nicht erreicht, an welchem ein Tod gut gesetzt und für ein Ausscheiden aus der Geschichte durchaus vertretbar wäre. Da bin ich doch sehr erfreut, dass deine Niederlage deiner Schreiblust keinen Abbruch tut. Es macht ja auch einen feinen Unterschied, ob man auf Knopfdruck, oder nach eigenem Ermessen die Sätze formulieren kann!
  • Die Sonne ist gerade weg, also widme ich mich mal meinen FFs.
    Letztes Mal blieb ein Kommentar von meiner Seite aus, da ich blink in allen Punkten zustimmen musste.
    Wäre dann eh nur eine Wiederholung gewesen ^^
    Ich hab auch für Kalifa und Ecki gestimmt, aus den selben Gründen wie blink.

    Der Charakterguide ist auch nicht schlecht. Die Idee mit den Inseln gefällt mir.

    So zum aktuellen Chap:
    Bei Keru staut sich ja eine ganz schön große Lust an...
    Ich glaub da muss mal wieder was bei ihm laufen, sonst passiert was schlimmes.
    Nacher vergreift er sich noch an seiner Crew ^^
    Aber vielleicht wird ja doch noch was mit der Blonden. Sie hatten vielleicht Startschwierigkeiten, aber wer weiß.
    Jedenfalls können wir in den nächsten Kapiteln auf etwas mehr Action hoffen.
    Aber da muss ich blink echt rechtgeben. Deine FF ist echt überhaupt nicht vorraussehbar. Wer weiß was als nächstes passiert? ^^
    Meine ist schon etwas einfach gestrickt, aber ich versuche sie etwas mysteriöser zu gestalten...

    Bis zum nächsten Kapitel ^^
  • Soooooooo~oooo ^^. Nach so langer Zeit kommentiere ich wieder mal bei dir ^^. Auf der Insel findet ja so einiges statt, was aber Großteils Freizeitbeschäftigung war ^^. Irgendwie kommt in deiner Story verhältnismäßig viel Gerede übers (auf bayrisch gesagt) "schnackseln" vor ... naja, für mich persönlich jetzt nicht unbedingt interessant und ich persönlich bräucht es nicht, aber den Gag um Craig und Cassagnol baut es natürlich sehr gut auf ;) ... aber ich persönlich bräucht es wie gesagt nicht :D.

    Ansonsten ist die Story natürlich sehr in Ordnung, weswegen ich sie noch weiterverfolge ;). Die Sache mit den Piraten, die zwar unzählig zu sein schein werden, klingt echt interessant und irgendwie nach einer Art "Revolutionäre", nur etwas offener. Und ich vermute einfach mal, dass diese blonde Schönheit dazugehört (ich weiß, wie spitzfindig :D). Auf jeden Fall bin ich gespannt, was diese gefährliche Kajalbande und die anderen Piraten planen, was ihre Ziele sind usw. Ich meine, sie plündern nicht, greifen keine Zivilisten an oder kämpfen auch nicht gegen die Marine. Sie scheinen eher zu "observieren" als zu "handeln", was wohl jeder seltsam finden würde. Mal sehen, wie das ausgeht, vor allem die Kämpfe gegen die Kajalbande, die sicher noch kommen werden. Oder auch nicht, mal sehen :D.

    So, das wäre mal alles gesagt. Ansonsten kann man sagen, dass die Kapitel entweder gut oder mit Grammatik- und Rechtschreibfehlern gespickt sind, oder dazwischen ^^. Ist zwar nicht schlimm, aber zweiteres hemmt etwas den Lesefluss. Das wäre endgültig alles ^^.

    Wie gesagt, ich werde die Story noch weiterverfolgen, mal sehen, ob das noch lange so hält :D ... aber bei dem Potential der Story, die sie zu Anfang hatte und immer noch hat, kann das noch lange so währen ^^.
    Immer schön Smiley bleiben :thumbup: .

    Aktualisierung meiner FF: Missionsbericht 4 - Abschnitt 6 (Stand: 18.07.2015)
  • Jo, zunächst bedanke ich mich für die Lorbeeren^^ Ich bemühe mich oft die Geschichte etwas undurschsichtiger zu gestallten. Gewöhnt Euch also an Nebelkerzen, die in dieser Geschichte geworfen werden ;) .

    blink schrieb:

    Du erwähntest, dass ein paar Gute sterben könnten,
    Das hat Frederick erwähnt, nicht ich :D.

    Member of cp9 schrieb:

    Irgendwie kommt in deiner Story verhältnismäßig viel Gerede übers (auf bayrisch gesagt) "schnackseln" vor ... naja, für mich persönlich jetzt nicht unbedingt interessant und ich persönlich bräucht es nicht, aber den Gag um Craig und Cassagnol baut es natürlich sehr gut auf ;) ... aber ich persönlich bräucht es wie gesagt nicht :D.
    Darüber hatte ich mir auch schon Gedanken gemacht, aber eher nebenbei. Ich selbst mag *'gute' Konversationen, sei es im Film oder Buch. Wenn meine Geschichte zu dialoglastig ist, wie MoCP9 es angemerkt hat - Kritik ist IMMER erwünscht, also nur her damit - dann lasst es mich wissen. Das letzte was ich will ist, die Leser müde zu quatschen.

    *Das Wort 'gute' habe ich deshalb in Ausrufezeichen gesetzt, weil ich stets bemüht bin, gute und interessante Konversationen zu schreiben. Falls meine Werke den gewünschten Effekt nicht erfüllen, dann sagt mir Bescheid. Kann sein, dass MoCP9 es nur nebenbei bemerken wollte aber sicher ist sicher.

    Gruß

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  • Ich meine nicht, dass du zu viele Dialoge einfügst oder zu langweilige oder plumpe, das wollte ich nicht damit anmerken. Ich mag Geschichten mit Dialogen, ich mach das ja auch gerne ;). Ich wollte nicht die Menge an Dialogen kritisieren, eigentlich wollte ich gar nichts kritisieren, keine Sorge, das machst du alles gut :). Mir ist eben nur das Verhältnis von Länge der Story und den Erwähnungen des "Schnackselns", aber wie ich selbst schon anmerkte, das macht ja den Großteil der Streitgespräche zwischen Craig und Cassagnol aus, deswegen find ichs schon ok ;). Die Story gefällt mir noch und ich verfolge sie weiter, ausser, deine Story verliert den Reiz ggg ... aber davon bist du noch weit, WEIT entfernt.

    PS: Die Bewertung und den Kommentar zu deinem aktuellen Kapitel werden hier eingefügt, keine Sorge g.
    Immer schön Smiley bleiben :thumbup: .

    Aktualisierung meiner FF: Missionsbericht 4 - Abschnitt 6 (Stand: 18.07.2015)
  • Kapitel 18 + 19

    Mir haben die beiden Kapitel sehr gut gefallen, wie eben die meisten von dir ^^
    Das sich die Blonde als CP-Agentin entpuppt hätte ich nicht gedacht, aber das macht sie noch interessanter, als sie es eh schon zuvor war.
    Allgemein hat die CP4 ein sehr cooles Charakterdesign. Besonders Nick, der scheint ja von der der ganz harten Sorte zu sein.
    Den Namen des Blonden mit den Holzstiften habe ich vergessen, aber der wird wohl auch härter durchgreifen, als man es von ihm denken könnte...
    Und allen voran natürlich der Big Boss Hank.
    Gefällt mir, die Truppe.

    Die Verfolgungsjagd fand ich sehr treffend beschrieben.
    Treffend, weil ich selber einmal durch ein Maisfeld gejagt wurde...
    (Was einem nicht alles auf einem Zeltlager passieren kann...)
    Deine Beschreibung hat mich daran erinnert und ich konnte sie auch sehr gut nachvollziehen.

    Viele Grüße,
    Le Roux
  • Le Roux schrieb:

    Die Verfolgungsjagd fand ich sehr treffend beschrieben.

    Treffend, weil ich selber einmal durch ein Maisfeld gejagt wurde...

    (Was einem nicht alles auf einem Zeltlager passieren kann...)

    Deine Beschreibung hat mich daran erinnert und ich konnte sie auch sehr gut nachvollziehen
    Ich musste auch mal durch ein Maisfeld rennen. Ich weiß aber nicht warum. Komisch, ich weiß ganz genau wo es geschah, in Dachau nämlich (nahe München), aber nicht warum ?( .
    Wie dem auch sei; Es war Sommer und die Maispflanzen waren größtenteils geerntet worden, jedoch ragten die ausgetrockneten Wurzeln eben noch raus. Das war die Hölle. Sicher nicht so schlimm wie bei dir :D .

    Btw. die Umfrage kann als beendet gewertet werden. Es sah aus als ob Kalifa das Rennen lockerleicht gewinnen würde doch Ecki hat es gegen Ende noch einmal spannend gemacht. Jetzt steht aber doch ein Sieger/Siegerin fest. Danke an alle die gevotet haben.

    Gruß

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  • Wirklich schönes Kapitel.
    Es war jetzt nicht sonderlich spannend, einfach nur schön.
    Die Stelle mit dem Buch fand ich besonders toll, die war richtig filmreif :)
    Die Szene am Ende hat mich natürlich auch zum Schmunzel gebracht ^^
    Ich bin schon gespannt auf die Zusammenarbeit zwischen den beiden.
    Und, ob die Rolle des Elloy Yves noch vertieft wird.

    Unter Strich: Ein wirklich gelungenes Kapitel.
    Viele Grüße,
    Le Roux
  • Thx. Das mit dem Buch war so ne Sache, die ich unbedingt mit einbauen wollte. Jedoch habe ich es beim ersten Mal vergessen. So musste ich Kapitel 20 nochmal editieren. Wer es noch nicht gelesen hat, kann es ja nochmal versuchen^^.

    Die Umfrage hatte ich eigentlich beenden wollen, weiß aber nicht, wie ich sie löschen soll. Nun hat noch jemand abgestimmt und Ecki kommt auf die gleiche Anzahl von Stimmen wie Kalifa.
    Eigentlich hatte ich (Ihr) ja Kalifa schon auserwählt, und sie wird auch kommen, nur finde ich dass Ecki auch etwas verdient hat.
    Zwischenzeitlich lag Kalifa mit 5 zu 1 Stimmen gegenüber Ecki vorn. Nun haben beide 5 Stimmen. Ich glaube diese Aufholjagd sollte irgendwie belohnt werden ;) .

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