Heyho,
ich habe keine Ahnung warum, aber ich habe mal angefangen, eine "kleine" Geschichte zu schreiben. Ich will gar nicht zu viel vorwegnehmen. Sie handelt von einem Königreich, in dem monsterartige Wesen ihr Unwesen treiben, weshalb sie von bestimmten Menschen gejagt werden. (Ich habe mich da etwas von einem bestimmten Manga beeinflussen lassen *hust*)
In diesem ersten Kapitel ist ersteinmal keinerlei Action, die würde, bei Interesse, erst im nächsten Kapitel kommen
Ich weiß jetzt auch gar nicht, was ich sonst noch groß schreiben soll, da es mein erster.. öhmm.. Fantasy-Roman(?) ist.
Bitte schreibt mir, was ihr davon haltet, ob es so interessant ist, dass man es weiter lesen will und teilt mir bitte mit, wenn ich Rechtschreibfehler übersehen habe =)
Wenn ich es in den falschen Forenbereich gepostet habe, könnt ihr es natürlich gerne verschieben
Faith
Kapitel 1
Es war still in der kleinen Stadt Torkshare. Die Dunkelheit der Nacht lag wie ein Schleier über den Häusern und nur die kleinen Feuer in den Laternen ließen vermuten, dass hier Leben existierte. Ein kleiner Vogel kam geflogen und setzte sich mitten auf den Schotterweg. Er pickte im Boden umher, auf der Suche nach etwas Essbarem, als auf einmal neben ihm etwas in der Hecke raschelte. Er blickte auf, bereit zur Flucht.. als er plötzlich Schritte hörte. Es waren harte, dumpfe Schritte, wie die eines kräftigen Mannes. Das Rascheln in der Hecke verstummte und der Vogel flog davon.
Um die Ecke kam eine Gestalt. Sie trug einen braunen Mantel und einen braunen Hut, der seine Augen in Schatten barg. Sein brauner, dichter Vollbart war dennoch gut zu erkennen. Auf seinem Rücken trug der Mann ein langes, glänzendes Schwert. Er war muskulös gebaut und schien etwas größer als andere Männer zu sein. Er war nicht sonderlich alt. Vielleicht Anfang 30.
Der Mann passierte gerade die Hecke, an der der Vogel eben noch saß. Er blieb stehen. Im Schein der Laterne sah man nun seine Augen. Sie waren gestochen scharf und mit dieser Schärfe musterte er nun die grüne, dichte Hecke. Dann zog er ohne Vorwarnung sein Schwert und zerschnitt mit einem leisen, gezielten Hieb das Gewächs in zwei Hälften. Aus dem Grünzeug sprang eine graue Katze, die ihn missbilligend ansah. "Eine Katze?", fragte der Mann mit dunkler Stimme. "Die beste Verkleidung für eine Stadt, findest du nicht auch?", entgegnete die Katze. Ihr Gegenüber antwortete nicht. Die Katze verzog ihren kleinen Mund. Es sah aus, als würde sie lächeln. "Du magst die Städte noch immer nicht, nicht wahr?"
"Sie sind so beengend. Überall nur Stein und Metall. Keine Spur von Natur mehr..", sprach der Unbekannte. "Komisch, dies aus dem Mund von jemandem, der bei seiner letzten Jagd einen halben Wald abgebrannt hat, zu hören." Die Katze sprang bei diesen Worten auf eine kleine Mauer vor einem Haus und betrachtete etwas wehleidig die Hecke, in welcher sie zuvor noch lag. Sie war nun auf halber Höhe mit dem Mann. "Das war nicht meine Schuld!", entgegnete dieser. "Mir wurde nicht gesagt, dass es sich um einen Feuer-Moluk handelt." Die Katze warf ihm einen kurzen Blick zu und beschäftigte sich dann wieder mit der Fliege, die sich vor wenigen Augenblicken vor sie auf die Mauer gesetzt hatte. "Was machst du überhaupt hier, Jura?", fragte der Bärtige. Die Katze murmelte etwas von wegen "geschäftlich" und erlegte die Fliege mit ihrer Tatze. Nun wandte sie sich endlich dem Mann zu. "Hör zu", sprach sie, "ich habe einen Auftrag für dich. Nördlich dieser Stadt, einen halben Tagesmarsch entfernt, ist ein kleines Tal. Dort wurde ein Moluk gesichtet. Du weißt, was du zu tun hast. Jage und eleminiere ihn, bevor er sich über die Menschen und Tiere dieser Gegend hermachen kann." Der Mann nickte.
"Ach.. und nochetwas: es ist ein Wind-Moluk." Der Mann schien verdutzt. "Was macht ein Wind-Moluk in einem Tal?", fragte er. "Die leben doch normalerweise hoch oben in den Bergen.."
"Das, mein lieber Moror, musst du schon alleine herausfinden."
Moror murmelte etwas Unverständliches in seinen Bart, drehte sich um und verschwand in Richtung nördliches Stadttor.
Die Katze schaute ihm nach, bis er um eine Ecke verschwand. Dann drehte sie sich um und betrachtete die zuvor hinter ihr liegende Straßenecke. "Ich weiß, dass du dort stehst, Exei. Komm raus!" Eine, in eine schwarze Kutte gehüllte, Gestalt, betrat nun jenen Schotterweg, den auch Moror eben noch entlanggegangen war. Auch Exei trug ein langes Schwert auf seinem Rücken. Als er an einer Laterne vorbei ging, flackerte diese und erlosch. Tatsächlich sah es so aus, als würde es um den Neuankömmling herum immer dunkler werden. Die Katze schien nicht beeindruckt und widmete sich wieder der wehleidigen Betrachtung der zerstörten Hecke.
"Du schickst Moror auf die Jagd nach einem Wind-Moluk?", fragte Exei. "Warum nicht? Als Nummer 39 dürfte er das wohl schaffen", entgegnete ihm die Katze, die inzwischen eine neue Beschäftigung, in Form einer Maus, gefunden hatte. "Was machst du eigentlich hier?", fragte sie. "Ich dachte, du hättest einen Auftrag bei Crownville?"
"Hatte ich auch. Aber der Moluk ist geflohen, bevor ich kam. Es war ein Wind-Moluk.. und er ist in diese Richtung geflohen." Als die Katze nicht reagierte, sprach Exei weiter. "Es gibt da etwas, worüber ich mit dir reden will, Jura. Es geht um Legril. Er hat schon wieder einen Moluk entkommen lassen und wäre nicht zufällig ein anderer Jäger in der Nähe gewesen, hätte dieser Moluk ein kleines Dorf angegriffen. Dabei war es nichteinmal ein Elementar-Moluk. Legril ist nicht würdig, die Nummer 53 zu sein. Er ist schwach und lässt alles von seinen Dienern erledigen! Wieso mussten wir ihn aufnehmen?"
"Das weißt du doch", erwiederte die Katze, die die Maus vergnügt von einer Ecke zu nächsten scheuchte. "Der König will nunmal, dass sein Sohn ein erfolgreicher Jäger wird. Und da wir im Namen des Königs die Moluk jagen, haben wir uns seiner angenommen. Wenn du ihn als so schwach empfindest, dann trainiere ihn doch. Das dürfte dir, als die Nummer 3 von 100 doch leicht fallen", sagte die Katze grinsend und zerlegte die Maus mit einem gezielten Schlag ihrer Krallen. "Das wäre doch im Interesse aller. Der König und das Königreich Fena wären dir sicher dankbar."
Exei antwortete nicht. Er drehte sich um und verschwand in den Schatten. Die Katze blickte mit ihren grünen Augen gen Norden.
Dort ging Moror einen kleinen Waldweg entlang. Weit entfernt vernahm er ein leises, schrilles Schreien. "Darum ist es also in einem Tal..", dachte er sich.
Kapitel 2
Die Klaue des Moluk schoss an ihm vorbei. Moror ließ sich zur Seite fallen und streifte seinen Gegner mit seinem Schwert. Der Moluk jaulte auf und hielt sich seinen aufgeschlitzten Bauch. Moror hob sein Schwert, zum Gnadenstoß bereit, als ein zweiter Moluk von hinten auf ihn zusprang. Moror sprang in die Luft, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Auch der dritte Moluk suchte nun seine Chance und sprang zu Moror in die Lüfte. Dieser setzte zu einem gezielten Schlag an und trennte den Kopf des Moluk vom Rest seines Körpers; doch der Erste hatte sich schon wieder weitgehend von seiner Verletzung erholt und setzte zum Sprung an.
"Überall diese Viecher", grummelte Moror. Er kam auf dem Boden auf, setzte zum Sprint an und schoss mit einer nicht menschlichen Geschwindigkeit nach vorne. Der sowieso schon verletzte Moluk kippte nach hinten und schloss seine roten, glühenden Augen. Nun war nur noch einer übrig. Bevor sich Moror umdrehen konnte, sprang der übriggebliebene Moluk auf seinen Rücken und setzte mit seinen Krallen zum Hieb an. Moror konzentrierte all seine Energie in seine Beine und sprang nach hinten. Er knallte mit seinem Rücken gegen einen Monolithen. Der Moluk wurde zwischen dem harten Stein und Moror's Rücken zerquetscht und fiel wie ein nasser Sack zu Boden.
Moror steckte sein Schwert in die Halterung auf seinem Rücken und ging zurück zu den anderen beiden Moluken, die tot auf dem Waldweg lagen. Dort stand ein Karren, gefüllt mit allem möglichen Krimskrams. Daneben kauerte ein kleiner, dicklicher Mann und blickte verstört auf die beiden Leichen neben sich. "Ihr habt Glück gehabt, dass Ihr mir begegnet seid, Händler", sprach Moror zum dem Mann. "Sonst wärt Ihr jetzt ihre Mahlzeit".
"Wa.. was sind das für Wesen?", fragte der Mann zittrig. "Moluken", entgegnete ihm Moror. Der Händler schien sich, nun, da die Moluken tot waren und Moror sein Schwert weggesteckt hatte, wieder langsam zu beruhigen. "Ich habe schoneinmal so etwas gesehen", murmelte er. "Ich bin durch einen verbrannten Wald gekommen und dort lag die Leiche eines ähnlichen Wesens. Aber es hatte ein Horn auf dem Kopf und seine Haut war rot". Moror betrachtete einen der Moluken. Er hatte eine schuppige, gepanzerte Haut von dreckigbrauner Farbe. Seine Statur war die eines Menschen, nur größer. Er brachte mit seinen knappen zwei Metern gut und gerne 500 Kilo auf die Waage. An seinen Händen und Füßen hatte er fingerartige Auswuchse, an denen scharfe, tödliche Krallen befestigt waren. An seinem unteren Rücken trug er einen länglichen Schwanz, der bis zum Boden reichte und mit welchem er einen Baum umhauen könnte. Doch das furchteinflößendste war sein Gesicht. Er hatte ein großes Maul mit spitzen, blutverschmierten Zähnen. Und darüber lag sein zweiter Mund. Niemand konnte sagen, was genau sich dort drin verbarg. Leider wurde dieser Teil des Gesichtes sofort steif, wenn der Moluk starb, sodass er sich nicht mehr öffne ließ.
"Sie sehen nicht alle gleich aus", erwiederte Moror. "Manche unterscheiden sich etwas von ihren Artgenossen. Seine Haut war rot, weil es ein Feuer-Moluk war".
Der kleine Händler sah nicht so aus, als hätte er dies komplett verstanden. Dann rappelte er sich auf und wankte zu seinem Wagen. "Wie kann ich Euch dafür danken, Fremder?", fragte er und beruhigte seine beiden Pferde, die vor den Wagen gespannt waren. Sie schienen von den drei Moluken ebensowenig begeistert zu sein, wie ihr Herr. "Schon in Ordnung. Ihr müsst mich dafür nicht entlohnen". Der Händler setzte seine Pferde in Bewegung. "Nun denn, habt meinen Dank, Fremder. Das werde ich euch nie vergessen". Moror nickte ihm zu und der dickliche Händler fuhr mit seinem Wagen Richtung Thorkshare. Moror drehte sich um und setzte seinen Weg fort.
Es war schon Nachmittag, als er an seinem Zielort, dem kleinen Tal, ankam. So, wie er erkennen konnte, gab es nur einen Weg in dieses Tal und dieser führte durch ein kleines Waldstück. "Naja", dachte er sich, "wenn der Moluk fliehen wollte, würde er sowieso den Luftweg nehmen. Einer der Nachteile bei Wind-Moluken". Er schritt durch den sonnendurchfluteten Wald und lauschte. Er legte einen Großteil seiner Energie in seine Ohren, um kein Geräusch zu überhören. Er erinnerte sich noch allzugut an Jura's Worte: "In jedem Mensch fließt Energie. Aber nur die Jäger können diese Energie nach ihrem Training auf einem Punkt konzentrieren. Tu es! Konzentriere all deine Energie in deinem Arm!" Moror musste unweigerlich lächeln. Plötzlich hörte er ein Rascheln. Er blieb stehen. Jemand näherte sich. Dieser jemand war nicht sonderlich schwer. Er ließ den Boden kaum vibrieren. Außerdem schien er zu schleichen. Er blickte nach links und sprang auf den Ast einer Tanne. Von dort aus sprang er auf den übernächsten Baum und ließ sich leise auf den Boden fallen. Er landete weich auf dem moosigen Boden. Vor ihm schlich ein jungen Mann. Er duckte sich hinter Bäumen und Sträuchern und schien so in seinem Element, dass er Moror gar nicht bemerkte. "Suchst du etwas?", fragte Moror. Der Mann schrie auf und drehte sich um, nur, um nocheinmal aufzuschreien, als er Moror's muskulöse Statur und sein langes Schwert erblickte. Hals über Kopf lief er davon und knallte gegen einen Baum. Kopfschüttelnd ging Moror auf ihn zu und hob ihn hoch.
"Bitte tu mir nichts", wisperte der Unbekannte. "Ich tue dir nichts", sagte Moror. "Echt nicht? Gott sei Dank, ich dachte schon, das wäre mein Ende". Der junge Mann schien sichtlich erleichtert. "Man kann ihn so leicht überzeugen?", dachte sich Moror. Er setzte ihn ab und betrachtete ihn. Sein Fang war nicht viel jünger als er selbst. Höchstens 25. Er hatte mittellanges, dunkelblondes Haar, ein spitzes Gesicht und trug eine braune Arbeiterhose mit einem weißen Hemd. Um die Taille hatte er ein Einhand-Schwert gebunden. "Wie heißt du", fragte ihn Moror. "Dreso. Und du?" Moror schaute ihn an und antwortete dann: "Moror".
"Dann erzähl mal, Moror. Was machst du hier so?" Dreso schien recht redselig zu sein. Seine anfängliche Angst schien jedenfalls vollends verfolgen zu sein. Moror zögerte dann einen Moment. Dann erwiederte er: "Jagen". "Soso, und was jagst du so? Die Hirsche sind in dieser Gegend ausgezeichnet. Hast du gewusst, dass Hirsche, wenn man sie am A...". "Moluken", unterbrach ihn Moror. Er sah, wie Dreso ein wenig Farbe verlor, aber er fing sich schnell wieder und fragte: "Moluken? Sind etwa welcher hier in der Nähe?"
"Leider ja. Auf dem Weg hierhin habe ich welche getroffen. In diesem Tal hingegen haust zur Zeit ein Wind-Moluk". Ähnlich wie der Händler am Vormittag, schien auch Dreso nicht ganz zu verstehen, was Moror meinte. "Ich habe letzte Nacht hier im Tal einen Schrei gehört. War das dieser Moluk?"
"Ja", antwortete Moror. " Hmm.. und ich dachte schon, da hätte jemand einem Hirsch seinen Fing..". "Jaja, schon gut", unterbrach ihn Moror erneut. "Wohnst du hier?" "Ja, in einem Blockhaus hinter dem Wald im Tal", antwortete ihm Dreso. "Dieses Blockhaus ist ab heute dein Zuhause!", schoß es Moror durch den Kopf. Er verdrang den Gedanken und wandte sich wieder Dreso zu. "Geh nach Hause und geh nicht nach draußen, bis ich dir sage, dass es sicher ist!"
"Was? Wieso? Nein! Ich will mitbekommen! Ich habe noch nie einen Jäger in Aktion gesehen!", rief Dreso begeistert. Moror musterte ihn verwirrt und murmelte nur: "Nach Hause!" Dann wandte er sich nach links und ging weiter ins Tal hinein.
Leise schlich sich Moror an die Lichtung heran, auf der er den Moluk erspäht hatte. Der Moluk trank gerade aus einem kleinen Bach und stieß einen kurzen, schrillen Schrei aus. "Der Gebärungsschrei", dachte Moror. "Dachte ich es mir doch. Sie ist in das Tal gekommen, um ihr Junges zu gebären". Er inspizierte das Moluk-Weibchen. Man sah eindeutig, dass es sich um einen Wind-Moluk handelte. Sie trug zwei ledrige Flügel auf ihrem Rücken und im Gegensatz zu normalen Moluken hatte sie eine hellblaue Haut. Aufeinmal ruckt sie mit ihrem Kopf nach links, als hätte sie etwas gewittert. Auch Moror spürte estwas und blickte nach links. Dort, hinter einem Busch hockend, saß Dreso und winkte Moror zu. Dann staarte er wieder gebannt auf den Moluk. "Dieser verdammte Idiot!", dachte Moror. Doch er hatte keine Zeit mehr, Dreso in Sicherheit zu bringen. Das Moluk-Weibchen schien bald zu gebären und davor wollte Moror sie erledigen. Er sammelte seine Kraft in seinen Beinen... und sprang!
Mit einem lauten "Rumms!!" krachte er in einen Baum. Ächzend stand er auf und erblickte den Moluk, der mit ausgestreckter Pranke auf der Lichtung stand. Scheinbar hatte sie ihm einen Luftstoß entgegengeschickt, bevor er auch nur sein Schwert ziehen konnte. Aus seinen Augenwinkeln sah er Dreso, der sich mit entsetztem Gesicht ein paar Büsche weiter nach hinten verkrümelt hatte. Moror zog sein Schwert und betrat die Lichtung. Das Moluk-Weibchen beobachtete ihn mit ihren roten Augen. Moror konzentrierte erneut seine Energie in seinen Beinen und setzte zum Sprung nach vorne an. Der Wind-Moluk sah dies und schickte ihm einen weiteren Luftstoß entgegen. Diesmal war Moror vorbereitet. Er sprang nach oben, stieß sich oben von der Luft ab und war nun im Sinkflug in Richtung Moluk. Diese sprang ebenfalls in die Höhe und entgang damit nur knapp Moror's Schwert, welches sich an die Stelle, an der das Weibchen eben noch stand, in den Boden bohrte. Als Antwort trat sie in die Luft und eine kleine Windböe flog auf Moror zu. Dieser ließ sich zur Seite fallen und im Staub der aufgewirbelten Erde stob er wieder auf den Moluk zu. Er war nun genau vor seinem Ziel, welches noch immer ein paar Meter über dem Boden schwebte. Diese erwiederte seinen Angriff durch zwei Luftstöße, die direkt auf Moror zurasten. Die gebündelte Luft schlug im Boden ein und der Moluk suchte nach ihrem Angreifer. Doch dieser war nirgends zu sehen. Hinter ihr erschien auf einmal Moror und holte zum Schlag aus. Sie drehte sich weg, aber zu spät. Moror erwischte sie. Zwar nicht wie geplant den Kopf, aber das Weibchen trudelte nach diesem Angriff mit nur einem Flügel zu Boden. Auch Moror landete nun im Staub. Er keuchte etwas. "Ein Kampf gegen einen Elementar-Moluk strengt mich immer noch mehr an, als gegen einen normalen Moluk", dachte er.
Das Moluk-Weibchen rappelte sich auf und schlug wütend mehrmals mit beiden Fäusten vor sich in die Luft. "Na toll", dachte Moror. Mehrere Luftstöße kamen ihm entgegen. Er konzentrierte seine Energie in seinen Armen und Beinen und wich allen so gut aus, wie nur möglich. Der letzte erwischte ihn jedoch leicht an seiner rechten Hand; allerdings stark genug, um ihm sein Schwert aus eben jener zu reißen und an den Waldrand zu schleudern. Der Moluk schien begriffen zu haben, was sie da gerade erreicht hatte und fletschte die Zähne. Wieder kamen Luftstöße und wieder wich Moror ihnen aus. Er rannte in Richtung Wald, wo sein Schwert lag, aber eine schneidende Böe versperrte ihm den Weg. "Jetzt wird's kompliziert", murmelte er. "Moror!", schrie eine Stimme. "Hier!"
Es war Dreso's Stimme und er deutete auf etwas, das durch die Luft auf Moror zu flog. Es war sein Schwert. Dreso muss es ihm zugeworfen haben. Moror griff es und sprang gerade noch rechtzeitig weg. Der Moluk hatte ihm wieder einen Luftstoß geschickt. "Jetzt ist aber Schluss", sagte Moror. Er sammelte all seine Energie und sprang nach vorne in Richtung Moluk. Diese öffnete ihren Mund und saugte immer mehr Luft ein. Zu spät erkannte Moror, was da auf ihn zukam. Das Weibchen ließ die gesammelte Luft frei und ein unglaublicher Sturm blas ihm entgegen. Er riss ihm sein Schwert aus der Hand und Moror landete hart auf dem Boden.
Ihm wurde schwarz vor Augen und er spürte, wie er langsam das Bewusstsein verlor. Er sah verschleiert, wie der Moluk an ihn herantrat und sich über ihn beugte. Der Moluk war nun an Moror's Kopf und öffnete sein zweites Maul. Moror erkannte keine Zähne. Es war vollkommen schwarz im Mund des Moluk. Dann kamen langsam dünne, buntleuchtende Fäden aus dem Maul und legten sich auf Moror's Gesicht. Er spürte, wie er langsam immer schwächer wurde. Es war, als würde ihm seine Energie ausgesaugt werden. Sein Blick verdunkelte sich immer mehr. In der Ferne hört er Dreso's Stimme, wie er verzweifelt auf den Moluk einrief. Dann sah er einen Schatten. Er hörte ein schlitzendes Geräusch. Dann spürte er, wie Blut auf ihn tropfte und die Fäden sich zurückzogen. Er fühlte, wie seine Energie zurückkam. Nein. Nicht nur zurückkam. Sie war aufeinmal so leicht.
Dann verlor er das Bewusstsein.
Kapitel 3
"Mein Herr, wir treffen bald im Dorf Edri ein!"
"Und dort wurden die Moluken gesichtet?"
"Ja, mein Prinz. Sie überfielen einen kleinen Bauernhof und verschleppten die Familie samt Tieren".
Legril lehnte sich auf seinem Schimmel zurück und gab dem Diener ein Handzeichen, dass er wieder verschwinden könne. Dieser verbeugte sich und reihte sich zu den anderen Lakaien, welche einen kleinen Wagen zogen, hinter seinen Herren.
Der Prinz selbst saß auf seinem Pferd, eingerahmt von vier Wachen; zwei vorne, zwei hinten. Er trug einen langen, edelroten Mantel; darunter ein blaues Seidenhemd und eine weiße Hose, welche in einem teuren Paar Stiefel endete. Er war eher schmächtig gebaut und sein Gesicht sah nicht besser aus. Er war blass und schien von der Meldung seines Dieners nicht sonderlich begeistert. Auf seinen kurzen, braunen Haaren trug er eine goldene, verzierte Krone und auf seinem Rücken ein langes Schwert. Zusammen mit seiner Karawane durchquerte er einen kleinen Wald, dessen Ende er schon sehen konnte. Links von ihnen lagen die mit Bäumen bewachsenen Ausläufer eines Berges, während rechts ein steiler Abhang gähnte.
Es dämmerte bereits und die Blätter der Bäume raschelten im Wind. Hinter ihm hörte er das Knarren des Karrens. Er hatte nie verstanden, wie die anderen Jäger damit zurecht kamen, bei ihren Reisen nicht ihr Hab und Gut dabei zu haben. Manche mussten dadurch ihre Kleidung wochenlang tragen, ohne sie zu wechseln. Ihm schauderte bei diesem Gedanken. Legril betrachtete die vor ihm marschierenden Wachen. Sie waren Soldaten des Königreichs und trugen eine graue, eiserne Rüstung mit einem Breitschwert an der Seite und einer Lanze in der Hand. Auf ihrer Brust prankte, in roter Farbe, das Wappen Fena's. Es war ein Kreuz, dessen vier Seiten ein weiteres Mal gekreuzt wurden. Auch er trug dieses Zeichen auf seiner Brust. Er seufzte. "Warum hast du mich nur zum Jäger ausbilden lassen, Vater?", dachte er.
Ein Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Er blickte auf und sah gerade noch, wie etwas die Böschung hinunter sprang und einen der beiden Soldaten, die vor ihm gingen, mit sich schleifte. "Moluken!", rief der andere und zog sein Schwert. Auch die beiden Männer hinter Legril zogen ihre Waffen und blickten verschärft in alle Richtungen. "Mein Prinz! Kommt von Eurem Pferd, dort seid Ihr eine leichte Beu...". Noch während er redete, fiel der Kopf des Dieners zu Boden. Ein Moluk war hinter ihm aufgetaucht und fletschte die Zähne. Einer der Soldaten lief auf ihn zu und schlug mit dem Schwert auf ihn ein. Die Klinge prallte an der harten Haut des Moluk ab; das Wesen gab dem Mann einen Tritt und dieser flog mit voller Wucht gegen das Pferd Legril's. Dieser schien endlich begriffen zu haben, was dort vor sich ging und sprang rechtzeitig ab, bevor Gaul und Mann hinter dem Rand des Abhangs verschwanden.
Legril zog sein Schwert und die beiden verbliebenen Soldaten scharrten sich um ihn. Sie rannten auf den Moluk zu und holten aus. Er ließ die Hiebe der beiden Eisernen durchkommen und parierte Legril's Schwert mit seinem Arm. Es schien fast so, als würde es ihm Spaß machen, die verzweifelten Versuche der drei Männer immer und immer wieder zunichte zu machen, während sie ein paar Minuten auf ihn losgingen.
Legril sprang hinter seinen Gegner und langte mit seinem Schwert nach vorne. Der Moluk seinerseits sprang ebenfalls weg und das Schwert des Prinzen sauste knapp am Kopf eines seiner Mitstreiter vorbei.
Dann sah er dort, wo zuvor noch sein Pferd stand, den zweiten Moluk, welcher den Abhang hochgeklettert kam. An seinem Mund klebte frisches Blut und er betrachtete das sich ihm darbietende Szenario. Legril konzentrierte seine Energie in seinen Beinen und sprang auf ihn zu. Zwei Meter vor dem Monster landete er im Geblätt. "Verdammt", dachte er, "wieso klappt das nicht?!" Der Moluk, der schützend die Arme gehoben hatte, schien verwirrt. Dann sammelte er sich und machte einen Schritt nach vorne. "Mein Prinz!", rief jemand. "Achtung!" Es war einer der Diener, der eine Muskete aus dem Wagen genommen hatte und nun auf das sich vor seinem Prinzen befindende Monster zielte. Der Moluk blickte auf und der zitternde Diener betätigte den Abzug.
Das Geschoss durchdrang die Brust des Wesens und ließ es nach hinten taumeln. Diese Chance würde sich Legril kein zweites Mal bieten. Es sammelte erneut seine Energie, sprang mit dem Schwert voran auf den Moluk zu und durchstieß sein Herz. Sein Gegner fiel um und schloss die Augen. Erleichtert drehte sich der blutverschmierte Prinz um.
Dort bot sich ihm ein entsetzliches Bild. Der Moluk, gegen den seine beiden Soldaten eben noch kämpften, stand dort in einem Blutbad und leckte sich sein Maul. Die Bäume, der Boden, der Wagen; alles war mit Blut bespritzt, welches in den letzten Sonnenstrahlen der Abendsonne glitzerte. Zu seinen Füßen lagen die beiden Leichen der Wachen. Ihre eisernen Rüstungen waren wie eine Nuss aufgeknackt und einem von ihnen fehlte ein Arm. Er lag unter dem kleinen Planwagen, welcher vor zehn Minuten noch von vier Dienern in schwarzen Gewändern gezogen wurde. Diese lagen nun verrenkt und blutig neben einem Baum, als wären sie dorthin weggeworfen wurden. Der Moluk schlug gegen die Eiche und gab einen lustvollen Schrei ab. Der Gewächs erbebte und seine Blätter fielen hinab auf die unter ihm liegenden Leichen. Es sah aus, als wolle es sie unter seinem Laub begraben.
Legril wurde es übel. Er schluckte schwer, als sein Gegenüber plötzlich auf ihn zukam. Der zuvor so edel aussehende und nun mit Blut und Dreck verschmierte Prinz schrie auf, hob sein Schwert und lief auf das Monster zu. Dieses drehte sich und schleuderte den Heranstürmenden mit seinem Schwanz weg. Blutspuckend sprang Legril auf. "Du Bastard!!", schrie er verzweifelt und weinerlich und erhob erneut sein Langschwert gegen den Moluk. Diesem bereitete es keine große Mühe, den Prinzen erneut abzuwehren. Langsam ging er auf den vor ihm liegenden Legril zu. Der Adelsmann schien unfähig sich zu bewegen. Das schuppige Wesen fuhr seine Krallen aus.
Legril hatte jedoch nur Augen für das, was sich hinter dem Moluk abspielte. Der Waldweg verdunkelte sich immer mehr und verbarg die auf dem Boden liegenden Leichen. Als die Dunkelheit den Karren passierte, erlosch die kleine Laterne und die Räder des Wagens versanken etwas im Dunkeln. Ihm wurde kalt und auch der über ihm stehenden Moluk schien etwas bemerkt zu haben. "So schwach..", murmelte eine Stimme. Jemand trat aus der Dunkelheit hervor. Noch bevor der Moluk reagieren konnte, schoss ein Schatten in Form einer Lanze aus der Hand des Unbekannten und spießte das Monster auf, welches schlapp in sich zusammensackte. "Aber das werden wir ändern", sprach die Stimme erneut. Schatten packten Legril und zogen ihn in Richtung ihres Ursprungs. "Wer... bist du?", flüsterte der Prinz, bevor er in Ohnmacht fiel.
Die Dunkelheit verzog sich und machte wieder der Dämmerung Platz. Der Prinz, das Blut und die Leichen waren verschwunden. Nur die Krone, die am Wegrand im Dreck lag, ließ darauf schließen, dass hier jemand entlanggekommen war.
Erklärungen
Ersteinmal entfernt, bis ich mir überlegt habe, was hier rein kommt.
ich habe keine Ahnung warum, aber ich habe mal angefangen, eine "kleine" Geschichte zu schreiben. Ich will gar nicht zu viel vorwegnehmen. Sie handelt von einem Königreich, in dem monsterartige Wesen ihr Unwesen treiben, weshalb sie von bestimmten Menschen gejagt werden. (Ich habe mich da etwas von einem bestimmten Manga beeinflussen lassen *hust*)
In diesem ersten Kapitel ist ersteinmal keinerlei Action, die würde, bei Interesse, erst im nächsten Kapitel kommen
Ich weiß jetzt auch gar nicht, was ich sonst noch groß schreiben soll, da es mein erster.. öhmm.. Fantasy-Roman(?) ist.
Bitte schreibt mir, was ihr davon haltet, ob es so interessant ist, dass man es weiter lesen will und teilt mir bitte mit, wenn ich Rechtschreibfehler übersehen habe =)
Wenn ich es in den falschen Forenbereich gepostet habe, könnt ihr es natürlich gerne verschieben
Faith
Es war still in der kleinen Stadt Torkshare. Die Dunkelheit der Nacht lag wie ein Schleier über den Häusern und nur die kleinen Feuer in den Laternen ließen vermuten, dass hier Leben existierte. Ein kleiner Vogel kam geflogen und setzte sich mitten auf den Schotterweg. Er pickte im Boden umher, auf der Suche nach etwas Essbarem, als auf einmal neben ihm etwas in der Hecke raschelte. Er blickte auf, bereit zur Flucht.. als er plötzlich Schritte hörte. Es waren harte, dumpfe Schritte, wie die eines kräftigen Mannes. Das Rascheln in der Hecke verstummte und der Vogel flog davon.
Um die Ecke kam eine Gestalt. Sie trug einen braunen Mantel und einen braunen Hut, der seine Augen in Schatten barg. Sein brauner, dichter Vollbart war dennoch gut zu erkennen. Auf seinem Rücken trug der Mann ein langes, glänzendes Schwert. Er war muskulös gebaut und schien etwas größer als andere Männer zu sein. Er war nicht sonderlich alt. Vielleicht Anfang 30.
Der Mann passierte gerade die Hecke, an der der Vogel eben noch saß. Er blieb stehen. Im Schein der Laterne sah man nun seine Augen. Sie waren gestochen scharf und mit dieser Schärfe musterte er nun die grüne, dichte Hecke. Dann zog er ohne Vorwarnung sein Schwert und zerschnitt mit einem leisen, gezielten Hieb das Gewächs in zwei Hälften. Aus dem Grünzeug sprang eine graue Katze, die ihn missbilligend ansah. "Eine Katze?", fragte der Mann mit dunkler Stimme. "Die beste Verkleidung für eine Stadt, findest du nicht auch?", entgegnete die Katze. Ihr Gegenüber antwortete nicht. Die Katze verzog ihren kleinen Mund. Es sah aus, als würde sie lächeln. "Du magst die Städte noch immer nicht, nicht wahr?"
"Sie sind so beengend. Überall nur Stein und Metall. Keine Spur von Natur mehr..", sprach der Unbekannte. "Komisch, dies aus dem Mund von jemandem, der bei seiner letzten Jagd einen halben Wald abgebrannt hat, zu hören." Die Katze sprang bei diesen Worten auf eine kleine Mauer vor einem Haus und betrachtete etwas wehleidig die Hecke, in welcher sie zuvor noch lag. Sie war nun auf halber Höhe mit dem Mann. "Das war nicht meine Schuld!", entgegnete dieser. "Mir wurde nicht gesagt, dass es sich um einen Feuer-Moluk handelt." Die Katze warf ihm einen kurzen Blick zu und beschäftigte sich dann wieder mit der Fliege, die sich vor wenigen Augenblicken vor sie auf die Mauer gesetzt hatte. "Was machst du überhaupt hier, Jura?", fragte der Bärtige. Die Katze murmelte etwas von wegen "geschäftlich" und erlegte die Fliege mit ihrer Tatze. Nun wandte sie sich endlich dem Mann zu. "Hör zu", sprach sie, "ich habe einen Auftrag für dich. Nördlich dieser Stadt, einen halben Tagesmarsch entfernt, ist ein kleines Tal. Dort wurde ein Moluk gesichtet. Du weißt, was du zu tun hast. Jage und eleminiere ihn, bevor er sich über die Menschen und Tiere dieser Gegend hermachen kann." Der Mann nickte.
"Ach.. und nochetwas: es ist ein Wind-Moluk." Der Mann schien verdutzt. "Was macht ein Wind-Moluk in einem Tal?", fragte er. "Die leben doch normalerweise hoch oben in den Bergen.."
"Das, mein lieber Moror, musst du schon alleine herausfinden."
Moror murmelte etwas Unverständliches in seinen Bart, drehte sich um und verschwand in Richtung nördliches Stadttor.
Die Katze schaute ihm nach, bis er um eine Ecke verschwand. Dann drehte sie sich um und betrachtete die zuvor hinter ihr liegende Straßenecke. "Ich weiß, dass du dort stehst, Exei. Komm raus!" Eine, in eine schwarze Kutte gehüllte, Gestalt, betrat nun jenen Schotterweg, den auch Moror eben noch entlanggegangen war. Auch Exei trug ein langes Schwert auf seinem Rücken. Als er an einer Laterne vorbei ging, flackerte diese und erlosch. Tatsächlich sah es so aus, als würde es um den Neuankömmling herum immer dunkler werden. Die Katze schien nicht beeindruckt und widmete sich wieder der wehleidigen Betrachtung der zerstörten Hecke.
"Du schickst Moror auf die Jagd nach einem Wind-Moluk?", fragte Exei. "Warum nicht? Als Nummer 39 dürfte er das wohl schaffen", entgegnete ihm die Katze, die inzwischen eine neue Beschäftigung, in Form einer Maus, gefunden hatte. "Was machst du eigentlich hier?", fragte sie. "Ich dachte, du hättest einen Auftrag bei Crownville?"
"Hatte ich auch. Aber der Moluk ist geflohen, bevor ich kam. Es war ein Wind-Moluk.. und er ist in diese Richtung geflohen." Als die Katze nicht reagierte, sprach Exei weiter. "Es gibt da etwas, worüber ich mit dir reden will, Jura. Es geht um Legril. Er hat schon wieder einen Moluk entkommen lassen und wäre nicht zufällig ein anderer Jäger in der Nähe gewesen, hätte dieser Moluk ein kleines Dorf angegriffen. Dabei war es nichteinmal ein Elementar-Moluk. Legril ist nicht würdig, die Nummer 53 zu sein. Er ist schwach und lässt alles von seinen Dienern erledigen! Wieso mussten wir ihn aufnehmen?"
"Das weißt du doch", erwiederte die Katze, die die Maus vergnügt von einer Ecke zu nächsten scheuchte. "Der König will nunmal, dass sein Sohn ein erfolgreicher Jäger wird. Und da wir im Namen des Königs die Moluk jagen, haben wir uns seiner angenommen. Wenn du ihn als so schwach empfindest, dann trainiere ihn doch. Das dürfte dir, als die Nummer 3 von 100 doch leicht fallen", sagte die Katze grinsend und zerlegte die Maus mit einem gezielten Schlag ihrer Krallen. "Das wäre doch im Interesse aller. Der König und das Königreich Fena wären dir sicher dankbar."
Exei antwortete nicht. Er drehte sich um und verschwand in den Schatten. Die Katze blickte mit ihren grünen Augen gen Norden.
Dort ging Moror einen kleinen Waldweg entlang. Weit entfernt vernahm er ein leises, schrilles Schreien. "Darum ist es also in einem Tal..", dachte er sich.
Die Klaue des Moluk schoss an ihm vorbei. Moror ließ sich zur Seite fallen und streifte seinen Gegner mit seinem Schwert. Der Moluk jaulte auf und hielt sich seinen aufgeschlitzten Bauch. Moror hob sein Schwert, zum Gnadenstoß bereit, als ein zweiter Moluk von hinten auf ihn zusprang. Moror sprang in die Luft, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Auch der dritte Moluk suchte nun seine Chance und sprang zu Moror in die Lüfte. Dieser setzte zu einem gezielten Schlag an und trennte den Kopf des Moluk vom Rest seines Körpers; doch der Erste hatte sich schon wieder weitgehend von seiner Verletzung erholt und setzte zum Sprung an.
"Überall diese Viecher", grummelte Moror. Er kam auf dem Boden auf, setzte zum Sprint an und schoss mit einer nicht menschlichen Geschwindigkeit nach vorne. Der sowieso schon verletzte Moluk kippte nach hinten und schloss seine roten, glühenden Augen. Nun war nur noch einer übrig. Bevor sich Moror umdrehen konnte, sprang der übriggebliebene Moluk auf seinen Rücken und setzte mit seinen Krallen zum Hieb an. Moror konzentrierte all seine Energie in seine Beine und sprang nach hinten. Er knallte mit seinem Rücken gegen einen Monolithen. Der Moluk wurde zwischen dem harten Stein und Moror's Rücken zerquetscht und fiel wie ein nasser Sack zu Boden.
Moror steckte sein Schwert in die Halterung auf seinem Rücken und ging zurück zu den anderen beiden Moluken, die tot auf dem Waldweg lagen. Dort stand ein Karren, gefüllt mit allem möglichen Krimskrams. Daneben kauerte ein kleiner, dicklicher Mann und blickte verstört auf die beiden Leichen neben sich. "Ihr habt Glück gehabt, dass Ihr mir begegnet seid, Händler", sprach Moror zum dem Mann. "Sonst wärt Ihr jetzt ihre Mahlzeit".
"Wa.. was sind das für Wesen?", fragte der Mann zittrig. "Moluken", entgegnete ihm Moror. Der Händler schien sich, nun, da die Moluken tot waren und Moror sein Schwert weggesteckt hatte, wieder langsam zu beruhigen. "Ich habe schoneinmal so etwas gesehen", murmelte er. "Ich bin durch einen verbrannten Wald gekommen und dort lag die Leiche eines ähnlichen Wesens. Aber es hatte ein Horn auf dem Kopf und seine Haut war rot". Moror betrachtete einen der Moluken. Er hatte eine schuppige, gepanzerte Haut von dreckigbrauner Farbe. Seine Statur war die eines Menschen, nur größer. Er brachte mit seinen knappen zwei Metern gut und gerne 500 Kilo auf die Waage. An seinen Händen und Füßen hatte er fingerartige Auswuchse, an denen scharfe, tödliche Krallen befestigt waren. An seinem unteren Rücken trug er einen länglichen Schwanz, der bis zum Boden reichte und mit welchem er einen Baum umhauen könnte. Doch das furchteinflößendste war sein Gesicht. Er hatte ein großes Maul mit spitzen, blutverschmierten Zähnen. Und darüber lag sein zweiter Mund. Niemand konnte sagen, was genau sich dort drin verbarg. Leider wurde dieser Teil des Gesichtes sofort steif, wenn der Moluk starb, sodass er sich nicht mehr öffne ließ.
"Sie sehen nicht alle gleich aus", erwiederte Moror. "Manche unterscheiden sich etwas von ihren Artgenossen. Seine Haut war rot, weil es ein Feuer-Moluk war".
Der kleine Händler sah nicht so aus, als hätte er dies komplett verstanden. Dann rappelte er sich auf und wankte zu seinem Wagen. "Wie kann ich Euch dafür danken, Fremder?", fragte er und beruhigte seine beiden Pferde, die vor den Wagen gespannt waren. Sie schienen von den drei Moluken ebensowenig begeistert zu sein, wie ihr Herr. "Schon in Ordnung. Ihr müsst mich dafür nicht entlohnen". Der Händler setzte seine Pferde in Bewegung. "Nun denn, habt meinen Dank, Fremder. Das werde ich euch nie vergessen". Moror nickte ihm zu und der dickliche Händler fuhr mit seinem Wagen Richtung Thorkshare. Moror drehte sich um und setzte seinen Weg fort.
Es war schon Nachmittag, als er an seinem Zielort, dem kleinen Tal, ankam. So, wie er erkennen konnte, gab es nur einen Weg in dieses Tal und dieser führte durch ein kleines Waldstück. "Naja", dachte er sich, "wenn der Moluk fliehen wollte, würde er sowieso den Luftweg nehmen. Einer der Nachteile bei Wind-Moluken". Er schritt durch den sonnendurchfluteten Wald und lauschte. Er legte einen Großteil seiner Energie in seine Ohren, um kein Geräusch zu überhören. Er erinnerte sich noch allzugut an Jura's Worte: "In jedem Mensch fließt Energie. Aber nur die Jäger können diese Energie nach ihrem Training auf einem Punkt konzentrieren. Tu es! Konzentriere all deine Energie in deinem Arm!" Moror musste unweigerlich lächeln. Plötzlich hörte er ein Rascheln. Er blieb stehen. Jemand näherte sich. Dieser jemand war nicht sonderlich schwer. Er ließ den Boden kaum vibrieren. Außerdem schien er zu schleichen. Er blickte nach links und sprang auf den Ast einer Tanne. Von dort aus sprang er auf den übernächsten Baum und ließ sich leise auf den Boden fallen. Er landete weich auf dem moosigen Boden. Vor ihm schlich ein jungen Mann. Er duckte sich hinter Bäumen und Sträuchern und schien so in seinem Element, dass er Moror gar nicht bemerkte. "Suchst du etwas?", fragte Moror. Der Mann schrie auf und drehte sich um, nur, um nocheinmal aufzuschreien, als er Moror's muskulöse Statur und sein langes Schwert erblickte. Hals über Kopf lief er davon und knallte gegen einen Baum. Kopfschüttelnd ging Moror auf ihn zu und hob ihn hoch.
"Bitte tu mir nichts", wisperte der Unbekannte. "Ich tue dir nichts", sagte Moror. "Echt nicht? Gott sei Dank, ich dachte schon, das wäre mein Ende". Der junge Mann schien sichtlich erleichtert. "Man kann ihn so leicht überzeugen?", dachte sich Moror. Er setzte ihn ab und betrachtete ihn. Sein Fang war nicht viel jünger als er selbst. Höchstens 25. Er hatte mittellanges, dunkelblondes Haar, ein spitzes Gesicht und trug eine braune Arbeiterhose mit einem weißen Hemd. Um die Taille hatte er ein Einhand-Schwert gebunden. "Wie heißt du", fragte ihn Moror. "Dreso. Und du?" Moror schaute ihn an und antwortete dann: "Moror".
"Dann erzähl mal, Moror. Was machst du hier so?" Dreso schien recht redselig zu sein. Seine anfängliche Angst schien jedenfalls vollends verfolgen zu sein. Moror zögerte dann einen Moment. Dann erwiederte er: "Jagen". "Soso, und was jagst du so? Die Hirsche sind in dieser Gegend ausgezeichnet. Hast du gewusst, dass Hirsche, wenn man sie am A...". "Moluken", unterbrach ihn Moror. Er sah, wie Dreso ein wenig Farbe verlor, aber er fing sich schnell wieder und fragte: "Moluken? Sind etwa welcher hier in der Nähe?"
"Leider ja. Auf dem Weg hierhin habe ich welche getroffen. In diesem Tal hingegen haust zur Zeit ein Wind-Moluk". Ähnlich wie der Händler am Vormittag, schien auch Dreso nicht ganz zu verstehen, was Moror meinte. "Ich habe letzte Nacht hier im Tal einen Schrei gehört. War das dieser Moluk?"
"Ja", antwortete Moror. " Hmm.. und ich dachte schon, da hätte jemand einem Hirsch seinen Fing..". "Jaja, schon gut", unterbrach ihn Moror erneut. "Wohnst du hier?" "Ja, in einem Blockhaus hinter dem Wald im Tal", antwortete ihm Dreso. "Dieses Blockhaus ist ab heute dein Zuhause!", schoß es Moror durch den Kopf. Er verdrang den Gedanken und wandte sich wieder Dreso zu. "Geh nach Hause und geh nicht nach draußen, bis ich dir sage, dass es sicher ist!"
"Was? Wieso? Nein! Ich will mitbekommen! Ich habe noch nie einen Jäger in Aktion gesehen!", rief Dreso begeistert. Moror musterte ihn verwirrt und murmelte nur: "Nach Hause!" Dann wandte er sich nach links und ging weiter ins Tal hinein.
Leise schlich sich Moror an die Lichtung heran, auf der er den Moluk erspäht hatte. Der Moluk trank gerade aus einem kleinen Bach und stieß einen kurzen, schrillen Schrei aus. "Der Gebärungsschrei", dachte Moror. "Dachte ich es mir doch. Sie ist in das Tal gekommen, um ihr Junges zu gebären". Er inspizierte das Moluk-Weibchen. Man sah eindeutig, dass es sich um einen Wind-Moluk handelte. Sie trug zwei ledrige Flügel auf ihrem Rücken und im Gegensatz zu normalen Moluken hatte sie eine hellblaue Haut. Aufeinmal ruckt sie mit ihrem Kopf nach links, als hätte sie etwas gewittert. Auch Moror spürte estwas und blickte nach links. Dort, hinter einem Busch hockend, saß Dreso und winkte Moror zu. Dann staarte er wieder gebannt auf den Moluk. "Dieser verdammte Idiot!", dachte Moror. Doch er hatte keine Zeit mehr, Dreso in Sicherheit zu bringen. Das Moluk-Weibchen schien bald zu gebären und davor wollte Moror sie erledigen. Er sammelte seine Kraft in seinen Beinen... und sprang!
Mit einem lauten "Rumms!!" krachte er in einen Baum. Ächzend stand er auf und erblickte den Moluk, der mit ausgestreckter Pranke auf der Lichtung stand. Scheinbar hatte sie ihm einen Luftstoß entgegengeschickt, bevor er auch nur sein Schwert ziehen konnte. Aus seinen Augenwinkeln sah er Dreso, der sich mit entsetztem Gesicht ein paar Büsche weiter nach hinten verkrümelt hatte. Moror zog sein Schwert und betrat die Lichtung. Das Moluk-Weibchen beobachtete ihn mit ihren roten Augen. Moror konzentrierte erneut seine Energie in seinen Beinen und setzte zum Sprung nach vorne an. Der Wind-Moluk sah dies und schickte ihm einen weiteren Luftstoß entgegen. Diesmal war Moror vorbereitet. Er sprang nach oben, stieß sich oben von der Luft ab und war nun im Sinkflug in Richtung Moluk. Diese sprang ebenfalls in die Höhe und entgang damit nur knapp Moror's Schwert, welches sich an die Stelle, an der das Weibchen eben noch stand, in den Boden bohrte. Als Antwort trat sie in die Luft und eine kleine Windböe flog auf Moror zu. Dieser ließ sich zur Seite fallen und im Staub der aufgewirbelten Erde stob er wieder auf den Moluk zu. Er war nun genau vor seinem Ziel, welches noch immer ein paar Meter über dem Boden schwebte. Diese erwiederte seinen Angriff durch zwei Luftstöße, die direkt auf Moror zurasten. Die gebündelte Luft schlug im Boden ein und der Moluk suchte nach ihrem Angreifer. Doch dieser war nirgends zu sehen. Hinter ihr erschien auf einmal Moror und holte zum Schlag aus. Sie drehte sich weg, aber zu spät. Moror erwischte sie. Zwar nicht wie geplant den Kopf, aber das Weibchen trudelte nach diesem Angriff mit nur einem Flügel zu Boden. Auch Moror landete nun im Staub. Er keuchte etwas. "Ein Kampf gegen einen Elementar-Moluk strengt mich immer noch mehr an, als gegen einen normalen Moluk", dachte er.
Das Moluk-Weibchen rappelte sich auf und schlug wütend mehrmals mit beiden Fäusten vor sich in die Luft. "Na toll", dachte Moror. Mehrere Luftstöße kamen ihm entgegen. Er konzentrierte seine Energie in seinen Armen und Beinen und wich allen so gut aus, wie nur möglich. Der letzte erwischte ihn jedoch leicht an seiner rechten Hand; allerdings stark genug, um ihm sein Schwert aus eben jener zu reißen und an den Waldrand zu schleudern. Der Moluk schien begriffen zu haben, was sie da gerade erreicht hatte und fletschte die Zähne. Wieder kamen Luftstöße und wieder wich Moror ihnen aus. Er rannte in Richtung Wald, wo sein Schwert lag, aber eine schneidende Böe versperrte ihm den Weg. "Jetzt wird's kompliziert", murmelte er. "Moror!", schrie eine Stimme. "Hier!"
Es war Dreso's Stimme und er deutete auf etwas, das durch die Luft auf Moror zu flog. Es war sein Schwert. Dreso muss es ihm zugeworfen haben. Moror griff es und sprang gerade noch rechtzeitig weg. Der Moluk hatte ihm wieder einen Luftstoß geschickt. "Jetzt ist aber Schluss", sagte Moror. Er sammelte all seine Energie und sprang nach vorne in Richtung Moluk. Diese öffnete ihren Mund und saugte immer mehr Luft ein. Zu spät erkannte Moror, was da auf ihn zukam. Das Weibchen ließ die gesammelte Luft frei und ein unglaublicher Sturm blas ihm entgegen. Er riss ihm sein Schwert aus der Hand und Moror landete hart auf dem Boden.
Ihm wurde schwarz vor Augen und er spürte, wie er langsam das Bewusstsein verlor. Er sah verschleiert, wie der Moluk an ihn herantrat und sich über ihn beugte. Der Moluk war nun an Moror's Kopf und öffnete sein zweites Maul. Moror erkannte keine Zähne. Es war vollkommen schwarz im Mund des Moluk. Dann kamen langsam dünne, buntleuchtende Fäden aus dem Maul und legten sich auf Moror's Gesicht. Er spürte, wie er langsam immer schwächer wurde. Es war, als würde ihm seine Energie ausgesaugt werden. Sein Blick verdunkelte sich immer mehr. In der Ferne hört er Dreso's Stimme, wie er verzweifelt auf den Moluk einrief. Dann sah er einen Schatten. Er hörte ein schlitzendes Geräusch. Dann spürte er, wie Blut auf ihn tropfte und die Fäden sich zurückzogen. Er fühlte, wie seine Energie zurückkam. Nein. Nicht nur zurückkam. Sie war aufeinmal so leicht.
Dann verlor er das Bewusstsein.
"Mein Herr, wir treffen bald im Dorf Edri ein!"
"Und dort wurden die Moluken gesichtet?"
"Ja, mein Prinz. Sie überfielen einen kleinen Bauernhof und verschleppten die Familie samt Tieren".
Legril lehnte sich auf seinem Schimmel zurück und gab dem Diener ein Handzeichen, dass er wieder verschwinden könne. Dieser verbeugte sich und reihte sich zu den anderen Lakaien, welche einen kleinen Wagen zogen, hinter seinen Herren.
Der Prinz selbst saß auf seinem Pferd, eingerahmt von vier Wachen; zwei vorne, zwei hinten. Er trug einen langen, edelroten Mantel; darunter ein blaues Seidenhemd und eine weiße Hose, welche in einem teuren Paar Stiefel endete. Er war eher schmächtig gebaut und sein Gesicht sah nicht besser aus. Er war blass und schien von der Meldung seines Dieners nicht sonderlich begeistert. Auf seinen kurzen, braunen Haaren trug er eine goldene, verzierte Krone und auf seinem Rücken ein langes Schwert. Zusammen mit seiner Karawane durchquerte er einen kleinen Wald, dessen Ende er schon sehen konnte. Links von ihnen lagen die mit Bäumen bewachsenen Ausläufer eines Berges, während rechts ein steiler Abhang gähnte.
Es dämmerte bereits und die Blätter der Bäume raschelten im Wind. Hinter ihm hörte er das Knarren des Karrens. Er hatte nie verstanden, wie die anderen Jäger damit zurecht kamen, bei ihren Reisen nicht ihr Hab und Gut dabei zu haben. Manche mussten dadurch ihre Kleidung wochenlang tragen, ohne sie zu wechseln. Ihm schauderte bei diesem Gedanken. Legril betrachtete die vor ihm marschierenden Wachen. Sie waren Soldaten des Königreichs und trugen eine graue, eiserne Rüstung mit einem Breitschwert an der Seite und einer Lanze in der Hand. Auf ihrer Brust prankte, in roter Farbe, das Wappen Fena's. Es war ein Kreuz, dessen vier Seiten ein weiteres Mal gekreuzt wurden. Auch er trug dieses Zeichen auf seiner Brust. Er seufzte. "Warum hast du mich nur zum Jäger ausbilden lassen, Vater?", dachte er.
Ein Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Er blickte auf und sah gerade noch, wie etwas die Böschung hinunter sprang und einen der beiden Soldaten, die vor ihm gingen, mit sich schleifte. "Moluken!", rief der andere und zog sein Schwert. Auch die beiden Männer hinter Legril zogen ihre Waffen und blickten verschärft in alle Richtungen. "Mein Prinz! Kommt von Eurem Pferd, dort seid Ihr eine leichte Beu...". Noch während er redete, fiel der Kopf des Dieners zu Boden. Ein Moluk war hinter ihm aufgetaucht und fletschte die Zähne. Einer der Soldaten lief auf ihn zu und schlug mit dem Schwert auf ihn ein. Die Klinge prallte an der harten Haut des Moluk ab; das Wesen gab dem Mann einen Tritt und dieser flog mit voller Wucht gegen das Pferd Legril's. Dieser schien endlich begriffen zu haben, was dort vor sich ging und sprang rechtzeitig ab, bevor Gaul und Mann hinter dem Rand des Abhangs verschwanden.
Legril zog sein Schwert und die beiden verbliebenen Soldaten scharrten sich um ihn. Sie rannten auf den Moluk zu und holten aus. Er ließ die Hiebe der beiden Eisernen durchkommen und parierte Legril's Schwert mit seinem Arm. Es schien fast so, als würde es ihm Spaß machen, die verzweifelten Versuche der drei Männer immer und immer wieder zunichte zu machen, während sie ein paar Minuten auf ihn losgingen.
Legril sprang hinter seinen Gegner und langte mit seinem Schwert nach vorne. Der Moluk seinerseits sprang ebenfalls weg und das Schwert des Prinzen sauste knapp am Kopf eines seiner Mitstreiter vorbei.
Dann sah er dort, wo zuvor noch sein Pferd stand, den zweiten Moluk, welcher den Abhang hochgeklettert kam. An seinem Mund klebte frisches Blut und er betrachtete das sich ihm darbietende Szenario. Legril konzentrierte seine Energie in seinen Beinen und sprang auf ihn zu. Zwei Meter vor dem Monster landete er im Geblätt. "Verdammt", dachte er, "wieso klappt das nicht?!" Der Moluk, der schützend die Arme gehoben hatte, schien verwirrt. Dann sammelte er sich und machte einen Schritt nach vorne. "Mein Prinz!", rief jemand. "Achtung!" Es war einer der Diener, der eine Muskete aus dem Wagen genommen hatte und nun auf das sich vor seinem Prinzen befindende Monster zielte. Der Moluk blickte auf und der zitternde Diener betätigte den Abzug.
Das Geschoss durchdrang die Brust des Wesens und ließ es nach hinten taumeln. Diese Chance würde sich Legril kein zweites Mal bieten. Es sammelte erneut seine Energie, sprang mit dem Schwert voran auf den Moluk zu und durchstieß sein Herz. Sein Gegner fiel um und schloss die Augen. Erleichtert drehte sich der blutverschmierte Prinz um.
Dort bot sich ihm ein entsetzliches Bild. Der Moluk, gegen den seine beiden Soldaten eben noch kämpften, stand dort in einem Blutbad und leckte sich sein Maul. Die Bäume, der Boden, der Wagen; alles war mit Blut bespritzt, welches in den letzten Sonnenstrahlen der Abendsonne glitzerte. Zu seinen Füßen lagen die beiden Leichen der Wachen. Ihre eisernen Rüstungen waren wie eine Nuss aufgeknackt und einem von ihnen fehlte ein Arm. Er lag unter dem kleinen Planwagen, welcher vor zehn Minuten noch von vier Dienern in schwarzen Gewändern gezogen wurde. Diese lagen nun verrenkt und blutig neben einem Baum, als wären sie dorthin weggeworfen wurden. Der Moluk schlug gegen die Eiche und gab einen lustvollen Schrei ab. Der Gewächs erbebte und seine Blätter fielen hinab auf die unter ihm liegenden Leichen. Es sah aus, als wolle es sie unter seinem Laub begraben.
Legril wurde es übel. Er schluckte schwer, als sein Gegenüber plötzlich auf ihn zukam. Der zuvor so edel aussehende und nun mit Blut und Dreck verschmierte Prinz schrie auf, hob sein Schwert und lief auf das Monster zu. Dieses drehte sich und schleuderte den Heranstürmenden mit seinem Schwanz weg. Blutspuckend sprang Legril auf. "Du Bastard!!", schrie er verzweifelt und weinerlich und erhob erneut sein Langschwert gegen den Moluk. Diesem bereitete es keine große Mühe, den Prinzen erneut abzuwehren. Langsam ging er auf den vor ihm liegenden Legril zu. Der Adelsmann schien unfähig sich zu bewegen. Das schuppige Wesen fuhr seine Krallen aus.
Legril hatte jedoch nur Augen für das, was sich hinter dem Moluk abspielte. Der Waldweg verdunkelte sich immer mehr und verbarg die auf dem Boden liegenden Leichen. Als die Dunkelheit den Karren passierte, erlosch die kleine Laterne und die Räder des Wagens versanken etwas im Dunkeln. Ihm wurde kalt und auch der über ihm stehenden Moluk schien etwas bemerkt zu haben. "So schwach..", murmelte eine Stimme. Jemand trat aus der Dunkelheit hervor. Noch bevor der Moluk reagieren konnte, schoss ein Schatten in Form einer Lanze aus der Hand des Unbekannten und spießte das Monster auf, welches schlapp in sich zusammensackte. "Aber das werden wir ändern", sprach die Stimme erneut. Schatten packten Legril und zogen ihn in Richtung ihres Ursprungs. "Wer... bist du?", flüsterte der Prinz, bevor er in Ohnmacht fiel.
Die Dunkelheit verzog sich und machte wieder der Dämmerung Platz. Der Prinz, das Blut und die Leichen waren verschwunden. Nur die Krone, die am Wegrand im Dreck lag, ließ darauf schließen, dass hier jemand entlanggekommen war.
Ersteinmal entfernt, bis ich mir überlegt habe, was hier rein kommt.
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