Aktuelle Entwicklung des Videospielmarktes

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    • ernüchternde Bilanz

      Ab und Zu lese ich die Meinung, dass es DLCs früher nicht gegeben hat. Dem stimme ich so nicht zu, früher gab es Addons, so erinnere ich mich an die Siedler Reihe, bei der es dann immer eine Missions-CD einige Monate nach dem Release des Hauptspiels gab. Auch gab es beispielsweise Maps auf zustälich kaufbare CDs, was heutzutage halt als DLC angeboten wird. Teilweise gab es später dann eine Gold-Version (oder Platinum), die alle Addons enthielt, heute gibt es Game of the Year-Versionen, oder wie die alle heißen.
      Es ist schon ein bisschen seltsam. Früher hatte ich mit Addons kein Problem, aber DLCs sind bei mir doch negativ behaftet. All zu oft sind es nur Kleinigkeiten - Kleidungsstücke, einzelne Maps, einzelne Waffen, Autos, ... - die angeboten werden für ein paar Euro. In Extremfällen kostet dann alles zusammen 700€ oder mehr. Zumindest bei mir haben die (gefühlt) vielen schwarzen Schaafe das Bild negativ geprägt und bei den wenigen positiven Beispielen die ich sehe, also z.B. ganze Kampagnen oder eigene Handlungsstränge für nicht mehr als Addons damals, lehne ich doch teilweise ab. Die DLCs hätten ja auch gleich im ursprünglichen Spiel sein können, hätten sie halt mit der Veröffentlichung etwas länger gewartet und so weiter. Ich weiß, das gilt nicht immer. Ich weiß, nicht alles ist schlecht. Dennoch denke ich das immer wieder und muss mir dann selber auf die Finger hauen, um da vorurteilsfrei heran zu gehen.

      Ich stimme zu, dass dies auch mit Schuld der Spieler ist. Herr Fichtelmann von Daedalic hat in einem Interview mal gesagt, dass sie heutzutage 90%-95% der Verkäufe digital erreichen und die Box-Version im Laden kaum noch verkauft wird. Ich glaube er meinte auch, dass sie deshalb fast noch draufzahlen müssen. So verwundert es auch nicht, dass Spiele ohne Online-DRM wie Steam kaum noch existieren und wenn dann keinen Support mehr erfahren, also z.B. nie einen Patch erhalten, obwohl es selbiges für die Steam-Version gibt. Einen Patch einzupflegen kostet Ressourcen (z.B. muss es getestet werden) und das lohnt sich dafür einfach nicht mehr.
      Das gilt auch allg. für die Games-Branche. Die ganzen DLCs, jährlichen Ableger von Spielen und so weiter werden eben gekauft. EA hat oft einen schlechten Ruf, aber dennoch werden ihre Spiele in großem Stil gekauft und so können sie ihre "schlechte" Politik weiter fahren, erfolgreich. Da erinnere ich mich an eine Satire von vor einigen Jahren, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

      Früher habe ich explizit auf Spiele verzichtet, wenn es etwas gab, was mich zu sehr daran gestört hat - das bringt natürlich nichts dies still zu tun, also habe ich es bei "wichtigen" Spielen auch z.B. im Entwicklerforum kund getan. Und, was hat sich getan? Nun es hat sich noch stärker in eine Richtung entwickelt, die mir nicht gefällt. Auch haben es die Entwickler geschafft, mich soweit vom Spielen wegzubringen, dass ich von aktuellen Spielen quasi nichts mehr besitze oder spiele. Grob ähnlich wie Áyu kaufe ich mir Spiele nur noch im Angebot, wenn sie unter 5 Euro kosten, Jahre nachdem sie releast wurden, dann auch gleich in der kompletten Version. Meist sind es zudem nur noch Indie oder Indie-ähnliche Spiele, die großen Publisher wie Ubisoft, EA und Blizzard haben mich komplett verloren, was sie sicherlich überhaupt nicht interessiert.
      Auch kann ich sagen, dass ich oft Leute getroffen habe, die über die aktuelle Situation am Spielemarkt meckern, aber selber keine Konsequenzen ziehen und einfach fleißig weiter kaufen. Ich habe die Hoffnung verloren, dass sich dies noch einmal verbessert, Pandoras Krug ist zerschlagen.
    • Naja so extrem anders ist der unterschied im Gameplay bei FF nicht gewesen, lediglich wurde mit 12 und besonders 13 dem Spieler immer mehr die Arbeit abgenommen so das man fast den Controller aus der Hand legen konnte. 15 dagegen ist wirklich was neues aus FF sicht.
      Aber trotzdem geht es mir in erster Linie um die Story mit sammt Nebenquest. Ich Persönlich spiele Rollenspiele wegen der Story und dem ganzem drumherum, der Kampfmodus an sich rundet die sache dann ab.
      Ich weiß nicht ob einer noch Illusion of Time kennt, der Kampfmodus war nichts besonderes sondern das Spiel lebte von der Geschichte mitsamt Umgebung.

      Ich finde auch nicht das es nur an der Nostalgie liegt sondern einfach daran das etwas einen gefesselt hat oder nicht. Mein erstes FF war 8 trotzdem finde ich 7 und 10 besser. Bei sämtlichen teilen bis 10 hatte ich auch Bock darauf es noch mal zu spielen, ab 12 habe ich keines mehr ein 2 mal gespielt.
      Und so linear waren die Teile nicht, man hatte immer die Möglichkeit in verschiedene Städte zu gehen, lediglich bei 10 war das erst etwas später möglich.

      Ein anderer vergleich ist Lufia 2. Auf dem SNES war es klasse, hatte ne gute Geschichte wenn auch etwas 0815. Als man das spiel neu für die NDS gemacht hat wurden viele Storypassagen raus genommen und das Kampfsystem wurde sehr simpel gemacht.

      Die DLC sind im grunde nix anderes als Geld abzuzocken. Nehmen wir CoD, eine DLC hat ein paar Maps drinnen und kostet glaub ich ca 15Euro. Holt man sich alle 4 hat man ein neues Spiel gekauft für ein paar karten. Ich kann mich an fast kein DLC erinnern wo man sagen konnte das es wirklich sinn macht. Genau hier ist auch das Problem das zu viele es noch kaufen, Spiele sollen fertig und Komplett auf den Markt kommen und maximal sollte eine Erweiterung etwas kosten. Man hat das Gefühl das einige wie EA und co mehr wert auf DLC und ähnliches legen als auf das Spiel an sich.
    • cloud88 schrieb:

      Die DLC sind im grunde nix anderes als Geld abzuzocken.
      Ich persönlich finde, dass bei den DLC's oft viel zu sehr in schwarz und weiß gedacht wird. Zeonom hat erst vor kurzem das Beispiel schlechthin für Aussagen wie die Obige genannt: The Witcher 3. The Witcher 3 ist ein in sich komplettes Spiel, das zunächst - kurz nach dem Release - nach und nach mit 16 kostenlosen (!) DLC's ausgestattet wurde, ehe zwei Kostenpflichtige gefolgt sind. Der Erste kam letztes Jahr im Oktober heraus, der Zweite Ende Mai 2016. Beide erzählen Geschichten, die vollkommen abseits der eigentlichen Handlung stattfinden. Heart of Stone konnte mit gut 10 - 20 Spielstunden aufwarten, Blood and Wine hat diese Spieldauer mal eben verdoppelt. Jeweils für 10 und 20 Euro, beim Kauf des Expansion Pass sogar für nur 25 Euro. Alleine Blood and Wine wäre von vielen Publishern - zum Vollpreis - locker als neues Spiel veröffentlicht worden. Pappnasen wie Ubisoft hätten mit dem kleineren DLC Heart of Stone wohl dasselbe gemacht.
      CDProjektRED hat sich mit ihrer Preispolitik und ihrem Engagement praktisch über Nacht in den Herzen vieler Gamer einen Ehrenplatz gesichert - Unter anderem auch in meinem.

      Ein anderes Beispiel wäre bspw. auch Bioware (EA!), mit ihren DLC's für Mass Effect 3. Dabei sei insbesondere der Citadel DLC erwähnt, der in Fankreisen auch heute noch als bestes Addon gilt, das Bioware je veröffentlicht hat und für das sich das Geld letztlich auch wirklich gelohnt hat. Wieso? Weil Bioware damit exzellent auf die vielen Hasstiraden bzgl. des Endes von Mass Effect 3 reagiert hat. Man hat den Spielern die Chance geboten all die Charaktere, die man über die vergangenen Jahre kennenlernen und in sein Herz schließen durfte, noch einmal zusammen zu sehen und sich gebührend von ihnen zu verabschieden. Gerade die Schlusssequenz ist an Emotionalität kaum zu übertreffen gewesen und bot im Grunde den perfekten Abschluss einer herausragenden Saga.

      Auch der Story DLC Left Behind zu The Last of Us sei hier mal gesondert erwähnt. Dieser bietet zwar bei Weitem nicht den Umfang der DLC's zu Witcher 3 oder schließt so elementare Lücken, wie es der Citadel DLC getan hat, doch dafür handelt es sich dabei um einen Zusatzabschnitt in der Geschichte, über den zwar gesprochen wurde, den man im Hauptspiel jedoch nicht zusehen bekommen hat. Schließlich spielte man Joel und nicht Ellie. Naughty Dog hat diesen Teil der Geschichte letztlich kostenpflichtig nachgereicht, um den Spielern die Chance zu bieten auch dieses Kapitel von Ellies Leben zu erforschen. Die Geschichte an sich - die sich ausschließlich um die Beziehung zwischen Joel und Ellie dreht - war mit dem Hauptspiel trotzdem vollständig erzählt und man bekam nie das Gefühl, als hätte man diesen Abschnitt zuvor aus dem fertigen Spiel herausgeschnitten, nur um nachher noch mal etwas Geld dazu zu verdienen.

      Das sind jetzt nur mal drei der vielen Beispiele, die mir auf Anhieb einfallen und bei denen ich auch sehr gerne zusätzliches Geld investiert habe. Weil ich eben nicht das Gefühl hatte, dass man mich abzocken wollte.
      Natürlich gibt es auch die anderen Fälle, allen voran natürlich Ubisoft mit ihren bescheuerten DLC-Plänen, die am besten immer schon Wochen/Monate vor Release des eigentlichen Spiels publik gemacht werden, es gibt aber eben auch die andere Seite der Medaille. Und ich persönlich finde es immer sehr schade, wenn diese von einigen entweder nicht wahrgenommen oder bewusst ignoriert wird. Fälle wie die Obigen zeigen für mich deutlich, dass DLC nicht von Grundauf schlecht sind und nur der Abzocke der Spieler dienen. In erster Linie bieten diese Addons die Gelegenheit das Spielerlebnis noch intensiver und langfristiger zu gestalten, sofern das Thema auch richtig angepackt wird. Was DLC betrifft, so finde ich sollte man da allmählich mal anfangen etwas differenzierter heranzugehen.

      Gerade The Witcher 3, dass erfolgreicher kaum hätte sein können und auch mal eben so ziemlich alles abgeräumt hat, was man an Awards abräumen konnte, hat doch deutlich gezeigt, dass die Community großen Wert darauf legt, dass die Publisher sie mit dem Respekt behandeln, den sie verdienen. Im Gegensatz dazu stehen bspw. auch die stetig weiter sinkenden Verkaufszahlen der Assassin's Creed Reihe von Ubisoft, deren Aktienkurse vor allem durch Unity ordentlich gelitten hatten.
      Und gerade diese gegenteilige Entwicklung zeigt für mich doch, dass die Spieler eben nicht alles mit sich machen lassen und längst nicht so dumm sind, wie sie immer mal wieder gerne hingestellt werden. Denn abzocken lassen wollen sich die Wenigsten und für mich ist es inzwischen auch nur noch eine Frage der Zeit, bis Ubisoft, EA, Activision und wie die ganzen "Abzocker" auch heißen, das nächste Mal wieder kräftig auf die Schnauze fallen ... Und Publisher wie eben CDPR mit ihrem nächsten heißen Eisen - in diesem Fall Cyberpunk 2077 - wieder ordentlich für Furore sorgen.
    • Aktuell zeigt Capcom wieder wie es geht. Diese Woche kommt ein kostenloser Story DLC zum Resident Evil 2 Remake der die Geschichte aus der Sicht von drei Nebencharaktere zeigt. Auch wenn dieser DLC kostenpflichtig gewesen wäre, wäre es absolut in Ordnung gewesen.

      Solange das Hauptspiel in sich abgeschlossen ist und die DLCs einfach eine andere Sichtweise oder zur Lore beitragen, aber es nichts ist was im Hauptspiel zu fehlen scheint, ist es in Ordnung und genau das ist der Weg den DLCs beschreiten sollen.

      Blood and Whine lassen wir mal als eine der großen Ausnahmen gelten. Mir ist kein DLC bekannt der so groß und vollgepackt war. Ich könnte mich irren, aber mir fällt keiner ein.