Filmrezensionen

    • Spoiler

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    • Fantastische Tierwesen – Grindelwalds Verbrechen.

      Vorweg, meine Rezession wird zum großen Teil spoilern, da ich auf einige Sachen im Geschehen gerne eingehen möchte. Wer den Film also noch nicht gesehen hat bitte hier aufhören.


      Der Film hat sowohl seine guten, als auch seine schlechten Seiten. Einige Schauspieler haben mich wirklich überzeugt, aber sie konnten die meiner Meinung nach schwache Story in vielen Punkten leider nicht wett machen.
      Jude Law ist für mich eine absolute Top Besetzung für den jungen Dumbledore, auch wenn ich seine in den HP Büchern beschriebene Verrücktheit vermisst habe. Die wurde aber auch in den anderen Filmen nie so deutlich, von daher kann ich damit leben. Man nimmt ihm die Rolle einfach ab und seine warme Ausstrahlung passt zu der des älteren Modells.
      Johnny Depp als Grindelwald… Ich muss sagen zum Ende des letzten Films empfand ich ihn als Fehlbesetzung und war sehr skeptisch wie er mir im Laufe der kommenden Filme gefallen würde. Hier wurde ich dann überrascht. Jonny Depp spielt Grindelwald wirklich hervorragend. Grindelwald geht nicht zwangsläufig gewalttätig vor, sondern überzeugt seine Mitmenschen durch sein Charisma und entsprechende Manipulation. Solche Rollen gefallen mir als Antagonisten meist deutlich besser.

      Eddie Redmayne… was soll ich sagen. Ich liebe seine Rolle und die Art mit der er Newt dem Zuschauer näherbringt. Ich mag ihn allerdings schon allein, weil er so tierlieb und awkward mit Menschen umgeht, dabei aber souverän ist und ein guter Zauberer. Er strebt weder nach Macht noch nach Anerkennung und hat keine große Rolle (bsp der Auserwählte, zukünftiger König etc.) die er erfüllen muss. Eine männliche Hauptrolle wie man sie eher selten zu Gesicht bekommt. Was ich recht schade finde.
      Leider merkt man dem Film jedoch an, dass es mehr und mehr um Grindelwald und Dumbledore gehen wird. Und hier bin ich persönlich zwiegespalten. Einerseits liebe ich Newt als Charakter, aber gleichzeitig hatte ich immer die Hoffnung die Geschichte der beiden größten Zauberer zu erfahren. Und hier dann auch gleich der erste Kritikpunkt: Ich hätte es deutlich angenehmer gefunden, wenn Fantastic Beasts ein Stand alone Film geworden wäre, abgekapselt von den anderen. Man merkt dem Film nun mal deutlich an wohin der Fokus gehen soll. Ein Film für sich selbst wäre perfekt gewesen und hätte sich meiner Meinung nach sehr gut gemacht. Das Hauptaugenmerkmal wurde hier falsch gesetzt. Hier hätten die Hauptrollen Grindelwald und Dumbledore sein müssen und Newt vielleicht als immer mal auftauchender Nebencharakter.
      Newts Verkörperung in jungen Jahren war übrigens äußerst gut gewählt. Anfangs dachte ich, dass Eddie Redmayne den jungen Newt spielt, weil sie sich so ähnlich sahen.

      Die Figuren aus dem ersten Film blieben eher blass, einzig Queenies Entwicklung, die zum Schluss die Seiten wechselt, hat mir recht gut gefallen. Der Rest war einfach nur da. Zoe Kravitz als Leta Lestrange und zu erfahren, dass die Lestranges zur damaligen Zeit auf der anderen Seite standen fand ich einen schönen Zusatz.

      Manchmal hatte ich jedoch das Gefühl der Film wolle zu sehr auf die HP Bücher verweisen. So empfand ich Nicholas Flamel als vollkommen überflüssig. Der Film war generell schon sehr vollgepackt an Charakteren und da hätte es diesen meiner Meinung nach nicht gebraucht. Es war ganz nett, ja, aber eben unnötig.

      Aber genug von den Charakteren und hin zu Story an der ich einiges auszusetzen habe.
      Die ganze Geschichte um Credence Familie war furchtbar übertrieben und erzwungen. Letas Geschichte zu ihrem Bruder und den Babytausch fand ich so absurd und ich habe im Kino nur augenrollend den Kopf geschüttelt. Was sollte das? Dieser ganze Plot war einfach schlecht gemacht und wenn ich jetzt wieder daran denke möchte JK Rowling einen Stift an den Kopf werfen. Wer legt während eines Schiffunglücks seinen Bruder in eine fremde Krippe und nimmt das andere Baby heraus? Wobei ich damit noch hätte leben können, aber der richtige Schluss war für mich ein Super Gau. Credence soll nun ein Bruder Dumbledores sein. Diese Entwicklung kann ich einfach nicht gutheißen, zumal sie auch keinen Sinn macht. Ich hätte es deutlich angenehmer gefunden, wenn Credence nicht zwanghaft in eine berühmt berüchtigte Familie gesteckt worden wäre. Zumal gerade die Dumbledores und ihre Geschichte in den HP Büchern behandelt wurde. Gut, es gibt einige Theorien, dass Credence kein wirklicher Verwandter von Albus ist und lediglich den Obscuru Arianas in sich trägt, aber auch das stört mich. Es würde den dramatischen Effekt den ihr Tod zu diesem Zeitpunkt auf Dumbledores Leben hatte deutlich abschwächen. Und falls Grindelwald hier gelogen haben sollte macht die Entwicklung mit dem Phönix keinen Sinn. Allerdings kam seine Verwandlung auch erst mit der Hilfe Grindelwalds zustande. Laut der Familiensage kommt zu jedem Dumbledore in Not ein Phönix, Credence war jedoch vorher schon in großer Not und kein Phönix tauchte je auf..
      Die Theorie, dass Grindelwald Credence nur benutzen will um an Dumbledore ran zu kommen, da er selbst ja durch den Blutpakt gebunden ist, finde ich noch am zufriedenstellendsten.
      Bevor ich mich hier aber weiter in möglichen Theorien verliere gehe ich lieber zu einem anderen Punkt.

      Ich finde es schade, dass JK Rowling die Handlung nicht mehr an die Erzählungen aus den Büchern angepasst hat. Und damit meine ich nicht, dass ich mehr HP will, eigentlich im Gegenteil. Für mich spielen die Filme zwar im selben Universum, aber stehen alleine. Ich bin einfach enttäuscht, dass vieles nicht zusammenpasst. McGonagall als junge Lehrerin macht keinen Sinn, da sie laut JK erst in den 50ern angefangen hat zu unterrichten, Dumbledore war Verwandlungslehrer und nicht Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste, Credence wurde in den Erzählungen um Albus und Gellert nie auch nur erwähnt und vieles mehr. Es passt einfach nicht zusammen. Ich hab gerne mehr aus der magischen Welt, aber es sollte stimmig sein und nicht Plotbedingt über den Haufen geworfen werden.

      Die Effekte im Film waren wirklich gut und filmisch mochte ich ihn, wobei man schon die Amerikanisierung bemerkt. Es wird deutlich actionreicher, das mag man jetzt finden wie man will.

      Die deutlich zu spürende Düsternis im Film mochte ich sehr und war somit ein klarer Kontrast zu seinem Vorgänger. Die Entwicklungen betrachtend ist das auch nur richtig so. Auch, dass die Reihe deutlich globaler zu werden scheint begrüße ich. Ist man doch als Fan schon interessiert wie die Magierwelt außerhalb Englands lebt. Sehr witzig fand ich da nebenbei erwähnt auch Grindelwalds Bezeichnungen für die Nichtmagier auf der Welt. Muggel, No Matches, Kann kein Zauber… Letzteres ist einfach so amüsant deutsch, dass ich mich im Kino begrinsen musste.

      Alles in allem kann man sich den Film ansehen, aber die Enttäuschung über manche Entwicklungen kann ich einfach nicht ignorieren. Die sind natürlich rein subjektiv und ein anderer mag genau das toll finden.
      Ich hatte beim schauen des Films etwas den Eindruck eine Fanfiction zu lesen/sehen und nicht eine Geschichte des Autors. Selbiges war bei The cursed Child aber auch schon ein Kritikpunkt für mich.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Lyca ()

    • Fantastic Beasts 2: The Crimes of Gellart Grindelwald

      Da Lyca jetzt den Anfang gemacht habe schiebe ich hier einfach mal noch meine Kritik hinzu. Auch hier gehe ich auf die Story ein daher erfolgt auch hier eine Spoilerwarnung.

      Gleich vorneweg im Gegensatz zur Presse die den Film ja teilweise regelrecht zerrissen hat empfinde ich ihn nicht als den schlechtesten Film bisher. Allerdings muss ich auch sagen das man bei manchen Dingen wohl leider nicht aus dem ersten Teil gelernt hat.

      Kommen wir am Anfang mal zu den Schauspielern und Charakteren. Hier möchte auch ich hervorheben das mir besonders Johnny Depp in seiner Rolle als Grindelwald wirklich sehr gut gefallen hat. Er hat Grindelwald wirklich sehr gut verkörpert und man konnte auch förmlich seine Macht im Saal spüren. Der Film zeigt aber auch einen großen Unterschied gegen Ende auf zwischen Grindelwald und Voldemort, was mir persönlich auch sehr gefällt so wirkt es nicht so kopiert. Aber kommen wir zum nächsten Charakter Jude Law als Dumbledore war auf jeden Fall auch eine gute Besetzung, leider hat Dumbledore in den Film nicht die größte Rolle erhalten. Dennoch freue ich mich schon wenn er hoffentlich im dritten Teil dann seine Rolle voll ausreizen kann. Eddie Redmayne passt nach wie vor immer noch sehr gut zu Newt und ich kann mir keinen anderen mehr als Newt vorstellen. Ja und dann hat man noch die altbekannten Charaktere aus dem ersten Teil und noch ein paar neue auf die ich jetzt jedoch nicht genauer eingehen möchte.

      Nach den Charakteren kann ich aber eigentlich auch schon meinen ersten Kritikpunkt ansetzten, es waren irgendwie für den Film zu viele Charaktere. Ich hatte das Gefühl vor allem Newt kam zu kurz. Ich bin sogar der Meinung der gesamte Film hätte sogar ohne Newt funktioniert, was angesichts daran das er eigentlich im Moment noch der Hauptcharakter ist dann doch vor allem traurig ist. Des Weiteren haben sich durch die vielen Charaktere sehr viele Nebengeschichten aufgespannt, so dass ich noch während des Films dann im Kopf puzzeln musste wie das denn jetzt alles zusammenpasst. Für den richtigen Harry Potter Fan tun sich durch die vielen Nebengeschichten dann viele Dinge verknüpfen und das ist dann auch cool. Aber es bremst die Hauptgeschichte des Films auch irgendwie aus. Ich weiß immer noch nicht ob man wirklich die Geschichte von Leita gebraucht hat, es war zwar nice to know, aber nichts was jetzt wirklich die Handlung nach vorne gebracht hat. Jedenfalls wirkt der Film im Nachhinein sehr überladen was einfach an der großen Anzahl der "wichtigen" Charaktere liegt die alle irgendwie noch eine Geschichte bekommen mussten.

      Da wir ja jetzt schon bei der Story sind muss ich auch diese irgendwie wieder kritisieren mit ist nach dem Film irgendwie immer noch nicht ganz klar was jetzt Grindelwalds Verbrechen waren. Denn obwohl der Film diesen Titel trägt ist er hier außerhalb der Versammlung und dem Ausbruch nicht wirklich aktiv gewesen, da war selbst im ersten Film mit dem Zeitungsartikel mehr drüber zu lesen. Wie ich oben schon angeschnitten habe war mir auch die Hauptstory zu oft unterbrochen durch zu viele kleine Einschübe. Man hatte teilweise in der Mitte des Films das Gefühl das die Story fast angehalten wurde. Was ich hingegen wieder sehr cool fand war Grindelwalds Redegewandtheit und auch diese Blick in die Zukunft auf den 2 Weltkrieg. Generell wusste das Setting mir auch zu gefallen, dieses etwas düstere hat gut zum Film gepasst. Aber zurück zur Story das man dann zum Schluss quasi noch mal auf den Tisch haut mit der Enthüllung war vielleicht notwendig um den Zuschauer zu überzeugen sich auch den dritten Teil anzusehen. Ich muss sagen das mich das Ende irgendwie mit vielen Fragen zurücklässt vor allem in welcher Beziehung Credence zu Dumbledore steht. Noch ein Bruder scheint möglich, aber der fügt sich für meinen Geschmack dann nicht gut in die Story von Harry Potter ein. Warten wir mal ich will ja hier jetzt auch nicht Theorien erstellen.
      Dennoch war die Spannungskurve in dem Film für mich relativ schwach bzw. gab es sie eigentlich nur gegen Ende. In Büchern wird dieses ganze verschachteln wahrscheinlich besser funktionieren im Film ist das aber dann teilweise einfach too much und wird schnell langatmig.

      Die 3D Effekte des Film waren übrigens überragend man hat sich da wirklich viel Mühe gegeben und die Animationen waren auch gut. Vor allem die Tierwesen wussten wieder zu gefallen. Die Musik empfand ich auch in keinen Moment als unpassend auch wenn ich sagen muss das mit kein Musikstück jetzt nachhaltig noch in den Ohren liegt. Da ich in der englischen Version des Films war kann ich die Synchronisation nicht beurteilen und zu den Schauspielern habe ich ja bereits oben meine Worte verloren.

      Trotz allem muss ich sagen mag ich den Film auch wenn er immer noch an gewissen Schwächen nagt. Man muss ihn wohl einfach als Übergangsfilm begreifen der viele Verbindungen aufzeigen soll. Ich denke ein Harry Potter Fan macht prinzipiell nichts falsches sich den Film zumindest einmal anzusehen. Ein normaler Kinozuschauer muss sich halt im klaren sein was er mit den Film bekommt. Ich würde sagen es ist ein solider Film, aber auch noch ein gutes Stück von einem Meisterwerk entfernt.
    • Fantastic Beasts 2: The Crimes of Gellart Grindelwald

      Achtung Spoiler!

      Auch ich bin mit gemischten Gefühlen aus dem Film herausgegangen. Vor allem die Enthüllung am Ende, die alle schocken sollte, war für mich einfach nur lächerlich. Das liegt aber vor allem daran, dass ich irgendwie keine Empathie für Credence empfinden kann. Seit zwei Filmen sehen wir nun, wie er traurig und gebückt durch die Gegend läuft und kaum redet. Ich habe keine wirkliche Charakterprofilierung sehen können, wie bei den vier Protagonisten im ersten Film, die wirklich alle sehr sympathisch sind. Mir war es schlichtweg egal, wer seine Eltern sind und letztendlich als es dann herauskam, kam es mir so unlogisch und irrelevant vor. Wenn ich mich Recht entsinne haben Dumbledores Eltern beide nicht mehr gelebt als Credence geboren wurde. Wie soll das also gehen? Sagen wir er ist der Sohn von Aberforth oder Ariana, dann wäre er aber nicht der Bruder von Albus...Was hat die Mutter alleine auf der Titanic? gemacht und warum wollte sie in die USA? Von Nagini will ich gar nicht anfangen...

      Leta war eine der besten Charaktere im Film und Rowling/Yates haben sich so viel Mühe gegeben, ihren Charakter aufzubauen und am Ende stirbt sie einen belanglosen Tod. Hätte sie wenigstens die Flammen aufgehalten, aber nein, sie starb einfach nur und Newt und Co. mussten sich alle selber retten...

      Queenie und Jacob waren eines der Highlights für mich. Auch wenn ich Queenies Entscheidung am Ende nicht vollständig nachvollziehen kann. Sie schließt sich einem Zauberer an, der Muggle als Untermenschen sieht und erhofft sich eine Heirat mit Jacob. Allein wegen ihrer Entscheidung hat sie ihn doch schon verloren. Aber gut, sie ist halt einsam und naiv und Tina ist wirklich keine gute Schwester, denn im Film scheint Queenie ihr vollkommen egal zu sein. Zumindest wissen wir, warum Grindelwald sie rekrutiert hat. Schöner Einschub am Ende.

      Tinas Szenen mit Newt sind ganz süß und die beiden passen echt gut zusammen, aber dadurch dass der Film so überfüllt ist, kriegt sie nicht wirklich viel zu tun. Nicolas Flamel, den Halbbruder von Leta, Newts Assistentin, den Doppelagenten vom Ministerium hätte man alle streichen und Tina und Dumbledore mehr Screentime geben können...Apropos, Jude Law war echt das Beste am Film und er kam so wenig vor. Ich wünsche mir in den nächsten Filmen mehr den Fokus auf ihn als auf Newt. Vor allem um die Inkonsistenz der Filme ggü der Harry Potter Filme wett zu machen. Denn Newt ist in der Zukunft nicht wirklich als Held bekannt, sondern als Buchautor. Wir wissen lediglich, dass Dumbledore Grindelwald zur Strecke bringt. Also darf Newt gar nicht mehr so viel Großes vollbringen, um auch weiterhin in der Zeitgeschichte irrelevant zu bleiben.

      Wenn man nicht an die 100 Logikfehler denkt, kann man den echt Film genießen. Die Perfomances und das Casting sind on point. Das Set- und Kostümdesign sowie die Effekte sind wirklich spektakulär. Ich rieche wieder einen Oscar für Colleen Atwood.
    • Baby5 schrieb:

      Fantastic Beasts 2: The Crimes of Gellart Grindelwald

      Achtung Spoiler!

      Auch ich bin mit gemischten Gefühlen aus dem Film herausgegangen. Vor allem die Enthüllung am Ende, die alle schocken sollte, war für mich einfach nur lächerlich. Das liegt aber vor allem daran, dass ich irgendwie keine Empathie für Credence empfinden kann. Seit zwei Filmen sehen wir nun, wie er traurig und gebückt durch die Gegend läuft und kaum redet. Ich habe keine wirkliche Charakterprofilierung sehen können, wie bei den vier Protagonisten im ersten Film, die wirklich alle sehr sympathisch sind. Mir war es schlichtweg egal, wer seine Eltern sind und letztendlich als es dann herauskam, kam es mir so unlogisch und irrelevant vor. Wenn ich mich Recht entsinne haben Dumbledores Eltern beide nicht mehr gelebt als Credence geboren wurde. Wie soll das also gehen? Sagen wir er ist der Sohn von Aberforth oder Ariana, dann wäre er aber nicht der Bruder von Albus...Was hat die Mutter alleine auf der Titanic? gemacht und warum wollte sie in die USA? Von Nagini will ich gar nicht anfangen...

      Leta war eine der besten Charaktere im Film und Rowling/Yates haben sich so viel Mühe gegeben, ihren Charakter aufzubauen und am Ende stirbt sie einen belanglosen Tod. Hätte sie wenigstens die Flammen aufgehalten, aber nein, sie starb einfach nur und Newt und Co. mussten sich alle selber retten...

      Queenie und Jacob waren eines der Highlights für mich. Auch wenn ich Queenies Entscheidung am Ende nicht vollständig nachvollziehen kann. Sie schließt sich einem Zauberer an, der Muggle als Untermenschen sieht und erhofft sich eine Heirat mit Jacob. Allein wegen ihrer Entscheidung hat sie ihn doch schon verloren. Aber gut, sie ist halt einsam und naiv und Tina ist wirklich keine gute Schwester, denn im Film scheint Queenie ihr vollkommen egal zu sein. Zumindest wissen wir, warum Grindelwald sie rekrutiert hat. Schöner Einschub am Ende.

      Tinas Szenen mit Newt sind ganz süß und die beiden passen echt gut zusammen, aber dadurch dass der Film so überfüllt ist, kriegt sie nicht wirklich viel zu tun. Nicolas Flamel, den Halbbruder von Leta, Newts Assistentin, den Doppelagenten vom Ministerium hätte man alle streichen und Tina und Dumbledore mehr Screentime geben können...Apropos, Jude Law war echt das Beste am Film und er kam so wenig vor. Ich wünsche mir in den nächsten Filmen mehr den Fokus auf ihn als auf Newt. Vor allem um die Inkonsistenz der Filme ggü der Harry Potter Filme wett zu machen. Denn Newt ist in der Zukunft nicht wirklich als Held bekannt, sondern als Buchautor. Wir wissen lediglich, dass Dumbledore Grindelwald zur Strecke bringt. Also darf Newt gar nicht mehr so viel Großes vollbringen, um auch weiterhin in der Zeitgeschichte irrelevant zu bleiben.

      Wenn man nicht an die 100 Logikfehler denkt, kann man den echt Film genießen. Die Perfomances und das Casting sind on point. Das Set- und Kostümdesign sowie die Effekte sind wirklich spektakulär. Ich rieche wieder einen Oscar für Colleen Atwood.
      Das Problem ist das man sich zu viel dazu denken muss, damit der Film Sinn macht auch wenn vieles recht offensichtlich ist, aber in der Fülle an Handlungssträngen und Aktionen untergeht.
      Der Plot mit Credence ist für mich eine offensichtliche Irreführung von Grindelwald, welcher ja schon frühzeitig ankündigt das sein Plan schon läuft und Credence sich ihm freiwillig anschließen wird. Man versucht das immer wieder anzuteasern das alle Handlungen in Bezug auf Credence bereits lange vorausgeplant sind, hat das aber mMn nicht klug gelöst. Für mich persönlich war am Ende klar das Grindelwald ein großes Theater veranstaltet hat um Credence so nah an den Rand der Verzweiflung zu bringen, damit dieser ihm bereitwillig die Dumbledore-Geschichte abkauft, denn wie schon mal erwähnt der Phönix kam nicht als wirklich Hilfe notwendig war, sondern wurde von Grindelwald verwandelt.

      Ich kann daher verstehen das man hier Unlogik sieht, weil man in dem Irrgarten nicht wirklich durchblickt, aber ich meine doch das wenn man den Film als Ganzes auf sich wirken lässt offensichtlich ist, dass die Schlussszene eben keine Offenbarung, sondern nur das Finale eines Schausspiels darstellt.

      Leta war als Charakter tatsächlich interessant, aber dieser ganze Handlungsstrang wirkte letztlich in den Film gepresst um noch mehr Drama zu erzeugen. Schade um den Charakter, welcher für mich ziemlich sinnlos verheizt wurde (höhö). Wie du schon sagst war ihr Abgang belanglos.

      Bei Queenie übersiehst du mMn etwas. In der Zeit ist es ihr überhaupt nicht möglich einen Muggel zu heiraten. Das meint Jacob doch auch zu Beginn des Filmes ihr gegenüber das er es nicht über das Herz bringen würde sie in Gefahr zu bringen nur weil sie ihn liebt. Grindelwald bietet ihr ja zumindest die Möglichkeit das sie als Teil der elitären Ränge mehr Einfluss haben wird und die Zauberer in die Öffentlichkeit treten, womit theoretisch eine Heirat ja möglich wäre. Queenie weis persönlich ja auch nicht das Grindelwald die Menschen so verabscheut, da er es ja nie offen kommuniziert und nur die Zauberer hervorhebt. Sie entscheidet sich letztlich also für die kleine Chance das sie frei lieben kann, wo sie das jetzt eben mit Sicherheit nicht kann und ihre Liebe verstecken muss.

      In Bezug auf Newt wissen ja auch nicht viele inwieweit er in die Geschehnisse involviert ist. Das Zaubereiministerium verheimlicht seine Teilhabe an den Vorkehrungen und für Dumbledore agiert er ja auch nicht offen. Letztlich wird man es so darstellen das Newt einen wichtigen Teil zum Sieg beiträgt, aber eben nie den Ruhm dafür ernten wird, da er ihn ja auch nicht möchte.

      Letztlich krankt der Film wohl wirklich daran das er einfach überladen ist und zu viele Belanglosigkeiten mit einbringt, welche letztlich nicht wirklich etwas beitragen. Weniger Charaktere und dafür mehr Screentime für diejenigen hätte dem Film und der Story wohl sehr gut getan. (Die vielen Charaktere habe ich daran gemerkt das ich immer wieder unsicher war welche der beiden Anhängerinnen von Grindelwald da jetzt gerade involviert ist)

      In Sachen 3D, Optik und Kostüme ist der Film allerdings echt ein Knaller und lässt über vieles hinwegsehen, aber leider nicht alles.
    • Auch nach ein Paar Tagen bin ich immer noch gemischter Gefühle über den 2. Teil. Aus meiner Sicht finde ich es spannend wie man Grindelwald als Hitler der Zauberwelt aufkommen lässt und sein Vorgehen errinnert extrem stark an das Vorgehen der Nazis. Auch der Vergleich zum Judentum passt ja wie die Faust aufs Auge. Dies wurde seitens JKR ja auch so bestätigt.

      Für mich hatte der Film zu viele Handlungsstränge und Dinge bei denen ich mich an den Kopf gefasst habe vor lauter Dummheit? Unpassender Moment? Wie wo sie im Minesterium sind und er anfängt über ihre Augen zu reden. In dem Moment dachte ich mir im Kino echt. Alter, really? Jetzt? Jetzt wo du entdeckt wurdest? Bleibst du stehen und redest über die Augen? Es hat mich wirklich extrem gestört.

      Was mich auch gestört hat ist der Umstand das der Titel nicht mehr passst. Der Film hat für mich wenig mit "Tieren" zu tun. Im ganzen Film haben wir nur 1 grösseres Tier das behandelt wird. Der ganze Rest sind zwar teils da aber nicht wirklich im Film. Paar Statisten eben. Ich wünschte man würde da mehr den Fokus drauf setzen oder den Titel völlig verändern.

      Auch das Ende wirkte für mich so künstlich gehalten. WOW, er soll ein Dumbledore sein? Really? Ich ergreiffe zwar Partei dafür, dass es nur ein Komplott von Grindelwald ist damit er ein Bauernopfer hat das sich Dumbledore stellt - denoch fand ich es "sehr plump" vor allem auch wegen dem Punkt, wieso eine Familie wie die Dumbledores mit einem Schiff reisen? Es passt für mich nicht ins Schema. Überhaupt nicht.

      Aber warten wir mal den 3. Teil ab (welcher sicher in 2 Teilen kommt - Umsatz ist wichtig).
      Frage mich hierbei ob die Muggelverfolgung auch dargestellt wird im Film.
    • Áyu schrieb:

      Aber warten wir mal den 3. Teil ab (welcher sicher in 2 Teilen kommt - Umsatz ist wichtig).
      Frage mich hierbei ob die Muggelverfolgung auch dargestellt wird im Film.
      Es wird keine Aufteilung in zwei Teile geben, denn es waren von vornherein fünf Filme geplant.


      Auf die Spoilerwarnung verzichte ich jetzt trotzdem mal. Der Film ist jetzt ja schon eine Woche in den Kinos zu sehen.

      Ich war ja in der Pressevorstellung letzten Mittwoch und ich bin leider über mein gemischtes Fazit noch nicht hinweggekommen. Immerhin ist es kein negatives What the actual fuck?! mehr, sondern ein...Naja Licht und Schatten-Fazit, aber das scheint sich ja auch mit euren Erfahrungen zu decken.
      Ich mach es mal recht kurz, was ich positiv und was ich negativ fand.

      Positiv
      • Optische Effekte und Musik: Ich glaub, dass wir uns da nicht lange drüber unterhalten müssen. Die visual effects und auch die musikalische Untermalung waren auf dem Punkt und haben Film durchaus auch über seine schwächeren Passagen getragen. Auch wenn man sich an manchen Stellen fragen darf, warum die magischen Effekte im Laufe des 20./21 Jahrhunderts immer subtiler wurden. (Ich sag nur riesige Feuerdrachen auf dem Friedhof und Seidentücher über ganz Paris :D)
      • Die schauspielerische Leistung: Egal ob Jude Law, Eddie Redmayne und Johnny Depp...sie alle haben gut gespielt und ihre Rolle verkörpert, auch wenn ich bei Dumbledore den kleinen Abstrich machen muss, dass mir der Sprung in 70 Jahren zum Tattergreis einfach nicht gelungen ist. Vielleicht hätte schon ein ein wenig längerer Bart oder ein etwas auffälligeres Kostüm geholfen, um die beiden Dumbledores einander anzunähern. Ich frage mich auf jeden Fall, warum er seinen schnitten Anzug gegen nachtblaue Roben und nen Hut eintauscht.
      • Die Tierwesen: Wurden narrativ viel besser und subtiler eingebunden, als noch beim letzten Mal. ich war froh, dass sie nicht so extrem im Mittelpunkt standen, weil das im Gesamtgefüge des Films einfach unpassend gewirkt hätte.


      Negativ
      • ZU. VIELE. HANDLUNGSSTRÄNGE: Kurzzeitig hatte ich das Gefühl, dass wir drei unterschiedliche Drehbücher zu dem Film hatten und die dann alle irgendwie zusammengeworfen wurden. Einerseits haben wir den Credence-Grindelwald-Strang, den Queenie-Kowalsky-Strang, den Leta Lestrange-Strange, den Tina-sucht-Credence-Strang und den Wie-packen-wir-New-jetzt-in-die-Handlung?-Strang. Mal überschneiden sich die Stränge, mal laufen sie völlig separiert und es gelingt mal schlechter, mal besser sie miteinander zu verweben. Am meisten enttäuscht war ich dann eigentlich um die ganze Auflösung um die Lestranges. Irgendwie war der Plot nur dazu da, um alle zum Friedhof zu locken, aber wirklich was rumgekommen ist dabei auch nicht. Fand ich schade. Die Schauspielerin und die Familiengeschichte der Lestranges (im Hinblick auf die Harry Potter Romane und dann auch auch das Verwunschene Kind) hätte sehr viel mehr Potential gehabt.
      • Tina: Ach Tina. Ich werde nicht warm mit dir. Ich fand den Charakter in Teil 1 schon furchtbar blass und der Eindruck hat sich nur geringfügig geändert. Es liegt vielleicht nur an der Schauspielerin, vielleicht am Script oder der fehlenden Chemie zwischen ihr und Redmayne, aber ich werde mit Tina Goldstein einfach nicht warm.
      • Das Ende: Das bewerte ich mal vorsichtig. Sollte sich Credence wirklich als Dumbledore herausstellen, dann kann J.K.Rowling gleich ihren Hut ziehen. Ansonsten musste ich über Nurmengard schmunzeln. ich weiß ja nicht, wo das gedreht wurde, aber wie Österreich sah es nicht aus. Zumal ich das auch immer nach Osteuropa gesteckt habe. Ob hier tatsächlich die Parallelen zu einem anderen fanatischen Österreicher gelegt werden wollten, weiß ich nicht.
      • Die Tierwesen und Newt: Das war schon mein Eindruck nach dem ersten Teil, aber diese fünf Teile funktionieren nicht mit Newt und den Tierwesen im Mittelpunkt. Sie hätten einfach eine Anthology-Reihe zu Grindelwald machen können, in der Newt einer der Protagonisten ist, aber nicht der Fixpunkt. Denn Rowling selbst beschrieb Newt als relativ unwichtigen Charakter und jetzt ist er derjenige, der maßgeblich an der Beseitigung Grindelwalds beteiligt sein wird, für das am Ende aber nur Dumbledore die Loorbeeren einheimst. Das ist einfach unbefriedigend.


      Neutral
      • Nagini. Ich möchte die Schauspielerin und ich mochte ihre Rolle, was ich aber völlig seltsam fand, war, dass sie am Ende mit den Protagonisten vor Hogwarts chillt. Also vielleicht machen sie ihre Entwicklung noch düsterer, aber gerade frage ich mich wie die Schlange zu einem so loyalen Gefolgsmann Voldemorts werden kann.
      • Queenie: Ich verstehe sie und ich verstehe sie nicht. Mir wurde Queenie generell zu wenig beleuchtet, um jetzt wirklich entscheiden zu können, ob ihr Verhalten wirklich angemessen war oder nicht. Dass sie jetzt eine loyale Untergebene Grindelwalds ist, erscheint mir aber aus einem Bauchgefühl heraus einfach unpassend. Aber vielleicht wird das in Teil 3 noch besser beleuchtet. Solch fanatische Ideologien haben es ja gerade an sich, dass oft auch ganz normale Personen da mit reingezogen werden und gar nicht mehr verstehen, was sie eigentlich denken.
      - V.

    • Mortal Engines

      Jup, Mortal Engines, mitproduziert von Peter Jackson. Herr der Ringe, ich liebe die Filme. Dann kam die Hobbitreihe, welche mich schon über große Strecken arg enttäuscht hatte.
      Nun, ich hatte damals zufälligerweise nen ersten kurzen Trailer von ME gesehen und dachte, geil, riesige fahrende Städte, schön Steampunkmässig, könnte sicher geil sein.
      Dann hab ich letzte Woche den letzten neuesten Trailer gesehen und dachte mir dann, ok, der wird floppen. Im Trailer ist quasi der gesamte Plot des Films, unweigerlich musste ich an DC denken und meine Erwartungen wurden direkt mal heruntergeschraubt.
      Und was soll ich sagen? Der Film ist echt nicht gut, ich würde ihn auf keinen Fall empfehlen anzusehen. Ich kenne jetzt die Bücher nicht, kann mir aber vorstellen, dass diese wesentlich besser und spannender gestaltet sind.

      Der Plot ist echt langweilig, die Schauspieler najaaa, Hugo Weaving passt mir dort als Antagonist auch nicht so wirklich und Robert Sheehan ( der typ von Misfits ) sagt mir in so nem Szenario auch gar nicht zu. Ich mein, wirklich viel rausholen konnte man da als Schauspieler nicht, das will ich denen dann auch nicht ankreiden.

      Der Film ist richtig langatmig, oft und lange passiert einfach gar nichts. Obs an dem 3D gelegen hat, dass wirklich immens viele Szenen einfach blurry und hektisch waren, kann ich nichtmal sagen.
      Man hätte glaube ich mit dieser Idee der fahrenden Städte extrem viel Potential gehabt, vielleicht wäre es als Serie besser gewesen, als Film jedenfalles war es ein Reinfall.

      Schade jedenfalls, hätte glaub was echt cooles werden können. Ich hoffe ja irgendwie immernoch auf eine Legobaureihe mit den Städten, das könnte schon geil sein und dann dieses riesige fahrende London als Gegenpart zum Todesstern oder Sternenzerstörer mit eine Trilliarde Bauteilen.

      Also, bis auf die Städte auf Rädern (soviele gibs leider auch gar nicht im Film) und die Stadt in der Mauer, sowie die "Fliegerstadt" im Himmel gab es nichts Spannendes oder Sehenswertes in dem Film.
      Spart euch das Geld, ganz ehrlich. Wer die Bücher gelesen hat, wird vermutlich noch mehr enttäuscht (kenne sie nicht aber ich vermute einfach, dass es ungefähr so ist, als schaut man als DBZ Fan den DBZ live Action Film xD )

      Aber was solls, der Dezember hat ja noch ein paar mehr Kinogänge vorgesehen mit Spiderman, Aquaman, Grindelwalt und evtl. Bumblebee und Deadpool, sollte dieser auch hierzulande erscheinen <3
    • Spiderman: Into the Spiderverse

      Ich hab mir gestern diesen Film angesehen und war wirklich gespannt darauf, da es bis jetzt der erste Animationsfilm eines Comichelden ist, die ich auf der Leinwand gesehen hab. Der Film hat absolut gute Kritiken gehabt und kam überall gut an, hatte deshalb auch eine entsprechende Erwartungshaltung. Das Problem ist echt und damit hab ich auch für mich selbst ein Problem, ich kann absolut verstehen, warum die Meisten diesen Film super finden, aber mich hat er irgendwie nicht ganz abgeholt und das ärgert mich selbst. Ich gehe aber mal auf die für mich herausstechend relevanten Kategorien ein.

      Animation
      Die Animation und der Artstyle sind absolut top, es hat etwas absolut Erfrischendes diese Art von Animation im Kino zu sehen, weil es etwas sehr Neues ist und den Comicstyle sehr gut rüberbringt. Die Szenen sehen spektakulär und mitreißend aus. Vor allem die Szene kurz vorm Finale, die Miles Transformation darstellt, hat mich in den Sessel gedrückt und überzeugt. Was wohl diese Art der Animation mitbringt, dass sie für manche einen Overkill darstellen kann. Das Finale ist sehr flashy dargestellt und könnte für manche zu viel sein, genauso dass manche, wie etwa mein Bruder, oft das Gefühl hatten dass es ruckelt in 3D und anstrengend zum Anschauen ist, kann ich auch verstehen, dieses Gefühl hatte ich auch manchmal.

      Story und Charaktere
      Der Film entfernt sich von jeder Origin-Story und dreht sein eigenes Ding, großer Vorteil ist hierbei, dass jeder inzwischen Spiderman kennt und man ihn als Charakter als solches kaum noch durchkauen muss. Miles bringt dabei frischen Wind und eine neue Perspektive herein und durch die Vermischung der Universen wird uns eine völlig neue Art an Film präsentiert. Der Aufbau der Story ist dabei ziemlicher Standard, muss man aber auch keine großen Quantensprünge erwarten, denn es funktioniert solide. Fisk als Villain ist gut dargestellt. Der Plot Twist ist vorauszusehen, aber erfüllt seinen Zweck für Miles Charakterentwicklung. Miles selbst ist sympathisch dargestellt, wie er sein sollte. Etwas tollpatschiger Teenager mit dem Herz am rechten Fleck, dazu noch eine gute Prise Rabauke mit Streetstyle und den typischen Schwierigkeiten eines Jungen seines Alters runden ihn sehr gut ab.
      Die anderen Spidermans nehme ich sehr unterschiedlich auf. Peter und Miles Chemie stimmt sehr gut zusammen in Mentor und Schüler Ding, kommt am Besten, hatte aber auch am Meisten Screentime. Gwen hat mir auch sehr gut gefallen, vor allem durch ihre schön individuelle Darstellung, ohne dass es erwungen wirkt. Spiderpig und Japan-Spidey (weiß die richtigen Bezeichnungen jetzt nicht) sollten bewusst etwas anderes darstellen, aber mit ihnen konnte ich mich nicht groß anfreunden, der Humor in ihren Szenen hat mich nicht abgeholt. Noir-Spiderman war von den Nebenspideys am Besten, eine coole Sau, die einen auf zu sehr auf Dark macht hat mich absolut überzeugt. Insgesamt war das auch stimmig, einige Spideys waren natürlich flach, aber da musste man Abstriche machen und Zwei davon waren mir persönlich zu abgespaced, bzw. haben sich nicht in das restliche Gesamtkonzept eingefügt.

      All-Around-Style
      Die Musik ist stimmig und macht Laune, die Hip-Hop Soundtracks oft sehr genial, Der Humor schwankt sehr stark, mal absolut passend, mal bringt er einen nicht mal zum Zucken. Für mich persönlich oftmals zu kindisch und etwas zu sehr darauf bedacht ist, dass Menschen im Comicstil gegen eine Vielzahl an Wände klatschen, aber das ist natürlich auf etwas der Zielgruppe geschuldet, da der Film eine niedrigere Altersfreigabe hatte und ich auch merkte, was für Klientel mich umgab, worüber ich mich einfach selbst immer gern aufrege, weil das den Kinosaal immer in Unruhe bringt und ich immer gern meine Ruhe bei einem Film hab.
      Die Atmosphäre den Films weiß zu gefallen und holt einen ab, der Film wird nicht langatmig, für manche ist die Action vielleicht etwas undurchschaubar und das Finale etwas zu over the top, mir hat es alles gefallen, hatte aber irgendwie das Gefühl, dass mir da was fehlt, worauf ich aber nicht mit dem Finger deuten kann. Der Gesamteindruck des Films ist aber dann doch ein Positiver.

      Fazit
      Ich weiß, dass der Film gut ist und warum er gefeiert wird und auch ich fand ihn in bestimmten Kategorien, vor allem in der Animation an manchen Stellen überragend, aber im Gesamten holt er mich dann doch nicht ganz ab. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich eine erwachsenere Version gewöhnt bin und damit, dass es etwas völlig Neues in der Darstellung ist, einem persönlich unpassend empfundene Dinge mehr ins Auge stechen, wie etwa subjektiv ruckelnde Animation, zu kindischer Humor, nicht in das Gesamtkonzept passende Charas. Trotzdem wurde insgesamt etwas Neues auf den Markt geschleudert, was man so in der Form noch nicht hatte. Einen High Budget Comichelden Animationsfilm, im sehr eigenen Stil und funktioniert hat es, wahrscheinlich kann man sich auf mehr in dieser Form freuen.
    • Pacific Rim: Uprising


      Lange Zeit auf den Nachfolger gewartet, gerade weil ich in Charlie Hunnam einen meiner liebsten Schauspieler hatte. Natürlich wurde dann gerade dieser ausgetauscht durch Scott Eastwood. Auch fragt man sich natürlich, nachdem Teil 1 so erfolgreich beendet wurde, wie gehts jetzt weiter. In Zeiten, in welchen man sich aber wie bei Fast and Furious oder ähnlichem überhaupt nicht zu schade ist die Story so hinzubiegen dass es doch weiter geht, ist das natürlich auch gar kein Problem.

      Cast
      Zum Cast zählen Berühmtheiten wie Mr. Finn oder auch Mr. Eric Reisner. Hinzu kommen viele Altgediente aus Teil 1, wie das damals zumindest fast schon lustige Wissenschaftler Duo, sowie immerhin 1 Figur aus der damaligen "Haupthandlung" mit Mako. Trotzdem habe ich die ersten Minuten Charlie Hunnam sehr vermisst. Das wars dann aber auch. Ich war selber erstaunt wie schnell ich auf Boyega klar kam und ich bin verwundert das zu sagen, aber der Typ hat echt abgeliefert in dem Film. Eastwood auch, aber der wird gegen Ende des Films wieder ein wenig blasser.

      Story

      Nun was soll man sagen, eigentlich haben sie es gut gemacht, weil sie nicht angefangen haben große Raumschiffe für die Kaiju zu schicken oder dergleichen, was mir sehr zugesagt hat. Die Story an sich ist also eigentlich garnicht schlecht. Einziger Kritikpunkt an der Stelle, dürfte sein dass ausser Boyega und noch der kleinen Amara so ziemlich jeglicher Charakter komplett ohne Hintergrund ziemlich flach bleibt. Sogar "SPOILER" der Bösewicht ist halt einfach Böse weil er Böse ist. Natürlich wird es erklärt aber gewisse Hintergründe fehlen mir da komplett.

      Vergleich

      Pacific Rim ist sehr schwer zu Werten. Er macht sehr viel gut und er macht aber mindestens genauso viel Grottig.
      Positiv hervorzuheben wären hier an dieser Stelle, ist die Action und Bildgewalt von dem Film. Man kommt sich ungefähr vor wie in Transformers 3, es scheppert und explodiert. Der Film gewinnt sehr schnell an Fahrt auf und bis zum Ende springt man von Action zu Action. Auch finde ich die Fortsetzung wie schon gesagt, wie sie von der Handlung angegangen wurde sehr gelungen. Das böse lebt auf der Erde weiter.

      Negativ

      Hier kann man nun leider wirklich verdammt viele Punkte aufzählen, welche man evtl. sogar als Fehler bezeichnen könnte...

      • 10 Jahre für Entwicklung, warum bekommt man es dann nicht auf die Reihe mehr als die Nachwuchs Piloten an den Start zu bringen, hätte Mako 10 Jahre trainiert müsste sie jetzt der Überpilot sein
      • 10 Jahre für Entwicklung der Technik und das kommt dabei raus, die Jäger hauen den Kaiju immernoch bevorzugt mit der Faust auf die Fresse. Das ist natürlich schön anzusehen, aber eine Technische Neuerung oder ähnliches ist nicht wirklich zu Erkennen.
      • Über die Kaiju oder ähnliche Hintergründe erfährt man so gut wie garnichts, der Film ist einfach ein banaler Actionfilm
      • Die Jäger an sich sind wie schon gesagt ziemlich das gleiche wie im Vorgänger, das ist auch echt gut so aber ich hätte mir dann doch die eine oder andere Neuerung gewünscht
      • Die Kaiju haben sich auch 0 Weiterentwickelt, aber gut das kann man dann natürlich einfach als mehr oder weniger Dinosaurier Rasse abstempeln
      • Mangelnde Technik auf der einen Seite, auf der anderen Seite muss ich aber sagen dass sie dem Faustkampf treu geblieben sind gefällt mir sehr gut ohne bombastische Explosionen
      • Mit ein wenig Feuerkraft wird einfach ein neuer Breach hergestellt
      • Aufeinmal ist es garnicht mehr so schwer Pilot zu sein
      • Man meint zwischenzeitlich, dass man in einer toten Stadt ohne Menschen kämpft, gerade die Szene mit Newton, kommt einem vor wie wenn der der einzige in der ganze Stadt wäre, so verflucht oft fliegt jemand durch ein Gebäude ohne dass es jemanden Interessiert, die Guten Reisen sogar selber einfach Gebäude ein die da Dumm in der Gegend umher stehen
      • Die Abwehrraketen der Stadt zu Beginn für den feindlichen Jäger sind so schwach dass er nicht mal einen Kratzer bekommt. Die Menschheit hat in Sachen Technik in dem Film wirklich Versagt, keine Feuerkraft keine großen Gadgets als Hilfe gegen Kaiju
      • Das Ende, man schleudert sich völlig unkontrolliert in den Himmel, um dann natürlich aus 1000m Höhe direkt nach unten auf dem Kopf vom Kaiju zu landen................. Garnicht auszudenken was wohl passiert wäre wenn das Kaiju in den Vulkan geflogen wäre nach dieser unkontrollierten Attacke............
      Wer Action mag mit Mörder Fiechern die ordentlich auf die Fresse kriegen und mit dem Cast klar kommt, dem kann ich diesen Film ehrlicherweise gern empfehlen. Man muss nur wie gesagt sehr viele Dinge auf die leichte Schulter nehmen und den Film als Montagabend Unterhaltung sehen, dann hat man aber auch wirklich seinen Spaß. Auch natürlich weil ich schon lange nicht mehr solch Unfassbar viele Vergleiche zu geklautem gesehen habe... Folgende Vergleiche sind mir aufgefallen:

      "Gestohlen"
      • Power Rangers (Man könnte meinen Rita kam vorbei um mit Ihrem Stab das Kaiju zu Megazord Größe anzupinnen)
      • Dead Space (Mindcontrol, mit so einer ähnlichen Fähigkeit werden hier ganze Gebäude auf ein Kaiju gestürzt)
      • Viele mehr...
      Wie gesagt der Film hat mich echt Unterhalten, aber er hat so unfassbar viele gedankliche Fehler oder Schwächen über die man Zwingend hinwegsehen muss...
      6 von 10 Nachos, kein Mustsee aber schon Unterhaltsam
      ">

    • Ohne jetzt übertreiben zu wollen, aber wenn man aus dem Kino rauskommt und beim Verlassen noch etwas Pippi in den Augen hat, dann weiß man genau, dass man gerade einen sehr speziellen Film gesehen hat. Und das ist das Letzte, womit ich nach dem Verfall des Transformers Franchise gerechnet hätte.

      Denn dieses befand sich bekanntlich - nach The Last Knight - so ziemlich am Tiefpunkt, weil hier nicht mehr nur die Kritiker weiterhin von den CGI-Orgien unbeeindruckt blieben, sondern auch die Einnahmen plötzlich ausblieben. Paramount erkannte schnell, dass man fortan einen anderen Ansatz verfolgen müsste, um das Franchise wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Und nicht einmal zwei Jahre später muss ich gestehen ... Der neue Ansatz ist hervorragend. Das dürfte mitunter auch daran gelegen haben, dass Michael Bay das Zepter der Regie nun - tatsächlich - weitergereicht hat. Und zwar an Travis Knight ("Kubo - Der tapfere Samurai"), der damit sein Regiedebüt einer Realverfilmung abgeliefert hat. Und was für ein Debüt das war.

      Travis Knight verpasst dem Franchise etwas, was der Reihe nach dem ersten Teil - mehr und mehr - verloren gegangen ist ... Herz. Der erste Transformers Film gilt heute noch immer als der beste Eintrag des Franchise, weil das Gesamtpaket hier einfach am besten getroffen wurde. Doch auch der Teil kratzte eigentlich nur an der Oberfläche des Potenzials, das die Autobots mitbrachten. Dass man sich darauf nun zurück besinnt hat - und von den übermäßig gewaltigen Materialschlachten vermehrt Abstand genommen hat - bringt genau das, was das Franchise so dringend gebraucht hat: Bodenständigkeit.
      Auch in Bumblebee bleiben die Kämpfe zwischen Autobots und Decepticons natürlich nicht aus, sie machen allerdings nur noch einen kleinen Teil des Films aus. Primär geht es um ein viel bodenständigeres Thema. Menschlichkeit. Es geht um Freundschaft. Es geht um Familie. Es geht um Trauer, um Vertrauen, um Wut und darum nach vorne zu blicken. Oder um es mit den Worten von Hailee Steinfeld's Titelsong zum Film zu sagen: Es geht darum wieder zu leben ("Back to Life").

      Travis Knight hat sich dafür entschieden die Ursprünge Bumblebee's zu erforschen. Wie er zum ersten Mal auf die Erde kam, wie er seine Stimme verloren hat und nicht zuletzt auch wie er zu seinem Namen gelangt ist. All dies sind zwar keine besonders gewichtigen Schwerpunkte, doch sind es Details wie diese, die den Film als Ganzes erst so richtig abrunden.
      Eine seiner ersten Begegnungen mit den Menschen ist sein Treffen mit der jungen Charlie Watson (Hailee Steinfeld), die selbst einiges durchgemacht hat und sich nur schwer damit tut ihren Platz im alltäglichen Leben zu finden. Bumblebee, dessen erste Begegnung mit den Menschen - erwartungsgemäß - wenig freundlich ausfiel, fühlt sich indes ebenso fehl am Platze. Gestrandet auf einem fremden Planeten, auf dem man ihm - weil man mit seiner Spezies nicht vertraut ist - feindselig entgegentritt, tut er sich nur schwer damit Vertrauen zu entwickeln.

      Der Film dreht sich im Grunde ausnahmslos um die Beziehung zwischen Charlie und Bumblebee, da sie einander genau das schenken können, was sie vermissen und brauchen. Travis Knight schafft es dabei Bumblebee derartig facettenreich und menschlich zu gestalten, wie ich es kaum für möglich gehalten hätte. Den Großteil des Films spricht er nicht, doch seine Mimiken und Regungen sind so authentisch, dass man seine Gefühlslage in jedem Moment genaustens erkennen kann.
      Dabei stehen aber nicht nur die Emotionen - die Kleinen, wie auch die Großen - im Fokus, sondern schafft Travis Knight es ebenso sehr die Unbekümmertheit, Verspieltheit und Neugier des gelben Käfers wiederzugeben. Was dem Film einen sehr angenehmen, lockeren Ton verpasst.

      Bumblebee's größte Stärke ist damit genau das, was die Filme von Michael Bay letztlich immer mehr vernachlässigten: Emotionen. Der Film ist voll davon. Er ist erheiternd, gefühlvoll, aber teils natürlich auch wieder bombastisch. Travis Knight versteht es Bumblebee's Wesen in 113 Spielminuten perfekt darzustellen und diese Figur mit derartig viel Tiefgang auszustatten, dass sie deutlich menschlicher wirkt, als ein Großteil der tatsächlich menschlichen Figuren des Films.

      Der Film ist - für mich - nichts Anderes, als der beste Blockbuster 2018. Sicher, die Handlung und der Spannungsbogen sind relativ altbacken und bieten eigentlich nichts Neues, aber der Film will auch gar nichts bahnbrechend Neues erzählen. Er will nur eines: Spaß machen und unter die Haut gehen. Und das schafft er mit Bravour. Weil es ein charmantes, herzhaftes, lustiges und emotionales Werk ist, mit dem ich in dieser Form niemals gerechnet hätte. Hailee Steinfeld ist überragend und Bumblebee einfach das beste Auto, das man sich nur wünschen könnte.

      Auch wenn der Film - vermutlich - finanziell nicht an die Vorgänger (bzw. den Großteil der Vorgänger) anknüpfen können wird, so bleiben seine inhaltlichen Qualitäten für mich unbestritten. Mit Abstand der beste Transformers Film und einer der besten Filme, die ich dieses Jahr im Kino gesehen habe.

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    • Max Payne (2008)



      Die meisten Filme die von einem Videospiel adaptiert werden scheitern grandios oder rücken ohnehin nicht besonders in den Fokus da sie oftmals mit geringem Budget produziert werden, oder aber ganz einfach schlecht umgesetzt werden. Max Payne ist ein Film an dem sich die Geister schneiden, die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Vor allem unter Fans der Videospielreihe ist der Film unbeliebt. Hier meine Meinung:

      Plot:
      Max Payne ist ein verbitterter New Yorker Detective, der nach dem brutalen Mord an seiner Familie auf der Suche nach den Tätern ist, um diese zur Strecke zu bringen. Ein großer Teile der Story ist auch die geheimnisvolle Droge Valkyre.

      Dies hört sich schonmal nach dem klassischen Rachethriller an, der Film enthält aber auch Elemente die man von einem solchen Film nicht unbedingt erwarten würde, bspw. Einflüsse der Nordischen Mythologie.

      Cinematographie:

      Die Grundstimmung des Films ist recht düster und kühl gehalten, was meiner Meinúng nach zur eher bedrückenden Story passt. Es erinnert in Teilen schon fast an Filme á la John Wick.

      Soundtrack:

      Neben den Soundtracks von Marco Beltrami und Buck Sanders, hat auch der Song "If I was your Vampire" von Marylin Manson einen Auftritt im Film. Der Soundtrack ist meiner Meinung nach gut gewählt und unterstreicht die Grundstimmung des Films.

      Schauspieler

      Die Hauptrolle im Film spielt Mark Wahlberg was ich als eine große Schwäche des Films sehe, da Wahlberg zwar gut darin ist den toughen Detective im Rachemodus zu spielen, er aber aufgrund seiner hölzernen Art die wenigen emotionalen Szenen im Film nicht besonders gut darstellt, und ihm auch die Coolness eines Keanu Reeves im Film John Wick fehlt. Auch Mila Kunis als knallharte Mafia-Killerin wirkt fehlplatziert und ist meiner Meinung nach ein Fehlcast. Vielleicht hat man hierbei gedacht, Kunis die aus der Ukraine stimmt wäre ideal um ein Mitglied der russischen Mafia zu spielen, was aber gründlich schiefging, da sie weder diese Rolle besonders gut spielt, noch irgendeine Form von Chemie mit Wahlberg an irgendeinem Punkt im verlaufe des Films entsteht. Den Antagonisten des Films will ich noch nicht preisgeben ich sag nur soviel, es ist eine Überraschung bzw. Plot Twist wenn man so will. Alles in allem wäre der Film mit einem talentierteren Schauspieler, wie etwa einem Josh Brolin (Der auch dem Videospiel Pendant ähnlicher sieht) besser besetzt. Positiv herauszuheben ist der Auftritt von Olga Kurylenko, die zwar nur einen kurzen Auftritt im Film hat, diesen aber hervorragend nutzt und Schauspielerisch einer der Lichtblicke des Films ist.

      Positiv

      Coole Cinematographie die sich den ganzen Film hindurchzieht und die Umgebung New Yorks im Winter gut zur Geltung bringt, sowie tolle Kameraarbeit. Auch Actionfans kommen in Max Payne nicht zu kurz. Der Film bietet wie auch sein Videospiel Pendant wilde Schiessereien und Nahkampfszenen. Auch die Story bleibt den Film hindurch spannend und undurchsichtig und kann, wenn man sich auf sie einlässt, den Zuschauer durchaus fesseln. Durch seine schnelle Storyprogression wird dem Zuschauer im Verlaufe des Film auch nie langweilig und er kommt ohne langatmigkeit aus

      Negativ

      Wie bereits oben erwähnt tun die Schauspielerischen Leistungen Wahlbergs und Kunis dem Film nichts gutes. Aufgrund der hölzernen Leistung Wahlbergs ist es schwer sich in die Hauptfigur des Max Payne hineinzuversetzen und mit ihm mitzufiebern. Wahlberg schwankt in seiner Rolle oftmals fluide zwischen Over- und Underacting hin und her, und wirkt zuweilen wie eine seelenlose Kampfmaschine ohne nennenswerte Charaktereigenschaften. Doch genau diese machten die Videospielreihe so beliebt, eben dadurch das Max Payne eben kein perfekter Held sondern ein gebrochener, von Rache getriebener Mann ist.

      Fazit

      Durchaus sehenswert, vor allem wenn man Freitag Abends ein bisschen Zeit totschlagen möchte. Wer allerdings auf tiefe Emotionen oder Charakter Developement steht, der wird mit Max Payne wenig Freude haben. Freunde geplfegter Action werden an Max Payne allerdings Freude haben.

    • Bereits seit dem Aquaman ("Jason Momoa") sein Debüt in Justice League gegeben hat, hab ich mich auf diesen Film gefreut. Ich liebe diese Figur und finde Momoa hier auch absolut top besetzt. Schauspielerisch gewiss nicht das Maß aller Dinge, allerdings sollte das bei einer Comic Adaption auch nur bedingt als Maßstab dienen. Zumal er dafür einfach viel zu sehr mit seinem Charisma und seiner Präsenz zu punkten weiß.

      Aquaman spielt nach den Ereignissen von Justice League, spielt auf diesen Film aber - zum Glück - nur einmal kurz am Rande gezielt an. Ansonsten erleben wir in diesem Film, wie aus dem Halbblut, das sich nie wirklich als Atlanter betrachtet hat, letztlich der König von Atlantis wird. Es handelt sich damit trotzdem weiterhin primär um eine Origin Story, die dabei nicht nur aufzeigen soll wie er letztlich den Thron bestiegen hat und damit zu dem Beschützer der Tiefsee wurde, sondern ebenso zeigt wie er und Mera sich nähergekommen sind. Schließlich sind sie in den Comics verheiratet. Man muss also nicht hellsehen können um zu erahnen in welche Richtung sich ihre Beziehung entwickeln wird.
      Zumal er von eben jener Prinzessin Mera ("Amber Heard") bei seiner Reise tatkräftig unterstützt wird, die den Trend der Powerfrauen in (Comic-)Filmen dabei konstant fortführt und hier ganz klar die zweite Hauptrolle bekleidet. Sie leitet Arthur an, folgt ihm letztlich aber eben auch und setzt alles daran, um das Vermächtnis ihrer alten Förderin - Königin Atlanna - zu bewahren. Selbst wenn das bedeutet sich gegen König Orm alias Ocean Master, den Halbbruder von Arthur und amtierenden König von Atlantis, zu stellen.

      Optisch dürfte das der bisher eindrucksvollste Eintrag im DCEU gewesen sein. Atlantis sieht einfach nur atemberaubend aus. Überhaupt ist die gesamte Unterwasserwelt großartig geworden und an Vielfalt kaum zu übertreffen.
      Aber auch an Land gibt es einiges zu bestaunen, reisen Arthur und Mera auf der Suche nach dem Dreizack des ersten Königs, doch über den halben Globus (und darüber hinaus). Besonders fasziniert hat mich dabei, dass hier immer wieder mal die Rollen der beiden vertauscht wurden. Im Wasser war Arthur derjenige, der zunächst noch geführt werden musste, während er an Land schon eher den Reiseführer spielte. Trotz enormer Länge von 144 Spielminuten merkte man dem Film u.A. deswegen auch diese Länge kaum an, weil er recht abwechslungsreich inszeniert und erzählt wurde.
      Besonders Arthur's Charakterentwicklung profitierte von dieser Reise doch sehr, interessierte ihn Atlantis zunächst doch noch herzlich wenig aus Gründen, auf die ich aufgrund möglicher Spoiler an dieser Stelle nicht weiter eingehen werde. Je weiter er jedoch kam, desto mehr wandelte sich sein Blickwinkel und seine Betrachtungsweise auf gewisse Dinge. Wodurch er letztlich bereit war sein Schicksal anzunehmen.

      Orm mag dabei zwar vordergründig der Antagonist des Films sein, allerdings wird auch bei ihm schnell klar, dass hinter der Fassade weit mehr steckt, als man zunächst noch vermuten mag. Das Ende des Films hätte hier auch seiner Figur kaum gerechter werden können und bietet reichlich Spielraum für ein mögliches Sequel.

      An Action mangelt es natürlich auch nicht und James Wan scheint vor allem an den Meeresschlachten und Kämpfen sichtbar Spaß gehabt zu haben. Die Tiefseekreaturen, die er hier ins Rennen geschickt hat, sind einfach bildgewaltig und teils auch ziemlich furchterregend. Die Kämpfe - vor allem die finale Schlacht - sind absolut bombastisch inszeniert worden und wirken teils wie aus einem Guss. Nur der abschließende Showdown ist - für meinen Geschmack - einen Ticken zu kurz geraten. Aber das ist an dieser Stelle eigentlich schon meckern auf ganz hohem Niveau.

      Mein einziger, wirklicher Kritikpunkt an dem Film liegt eher in einigen Dialogen begründet. Es kam jetzt nicht so häufig vor, dass ich mich wirklich verstärkt daran gestört hätte, aber bei manchen Dialogen konnte ich fast nicht anders, als mit dem Kopf zu schütteln. Ja, Jason Momoa ist ne verdammt coole Sau, aber wenn man versucht sowas - und zwar auf ziemlich penetrante und damit fast schon peinliche Art und Weise - auch in die Dialoge des Films einzuarbeiten, dann wirkt das meist weniger cool und mehr hölzern. So leider auch hier. Das kam jetzt zwar nicht permanent vor, aber doch oft genug, dass es mich etwas zu stören gewusst hat.

      Davon aber mal ganz abgesehen ist Aquaman eine absolut gelungene Comic-Adaption, die viel richtig und wenig falsch macht. Optisch mit Abstand der beste Titel des DCEU und auch von seinen narrativen Qualitäten her einer der deutlich besseren Filme neben Wonder Woman.
      Dass Warner & DC Origins liegen haben sie damit - einmal mehr - bewiesen. Das DCEU ist aktuell auf jeden Fall auf einem guten Weg und mir persönlich bleibt nur zu hoffen, dass das auch so bleibt und auch die nächsten Filme, u.A. Shazam und Wonder Woman 1984 qualitativ daran anknüpfen werden. Aquaman stimmt mich aktuell aber optimistisch genug um zu glauben, dass das DCEU endlich die Kurve kriegt und auf einem guten Weg ist, um künftig auch konstant Filme dieser Qualität abzuliefern. Ich würde es mir wünschen.

      Kurzum: Aquaman ist ein quietschbuntes, optisch atemberaubendes und charmantes Unterwasser-Action-Adventure!

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    • Battle Angel Alita oder: Alita - Battle Angel

      Hier ist ja tote Hose, gerade bei einem Film von Cameron und zudem mit Mangavorlage, hätte ich wesentlich mehr erwartet^^. Wenn auch letzteres ein eher schlechtes Argument ist, würde zumindest Cameron sicher mehr überzeugen, oder? Oder?

      Wie auch immer. Ich habe mir den Film heute Spätnachmittag im Kino angesehen und war erst einmal überrascht, ob des leeren Saals! Schon bei der Vorbestellung der Karten, waren es fünfe auf dem Screen, im Saal selbst, waren es um die 30. Dreizig! Ich hatte zwar schon gehört, dass der Film keine großen Erwartungen an Einnahmen setzt, aber sowas hat er nun wirklich nicht verdient. Meiner Meinung nach ein das beste mit Manga-Bezug, was jemals aus Hollywood herauskam! Der Beitrag wird natürlich Spoiler enthalten, auch für u.a. Mangaleser, die nicht nicht über den zweiten Perfect Edition Band hinaus sind.

      Aber lasst mich mehr ins Detail gehen.
      Zugegeben wird Alita nicht vielen was sagen, denke ich. Es gehört mittlerweile zu einer Art Klassiker im Seinen Bereich, ist aber auch irgendwo Nische und nicht Mainstream, läuft demnach unter dem Radar. Vielleicht ist es auch ein Grund, warum es kein Massenkino ist. Ich selbst hatte bis zur Veröffentlichung der Perfect Editions des Manga auch keinen Bezug zu Alita gehabt. Zwar davor schon mehrere Empfehlungen erhalten, aber die einzelnen Mangabände sind wie ehemals Berserk und z.T. auch Vagabond sehr schwer zu bekommen.
      Jedenfalls hatte mich der Manga dann doch in den Bann gezogen und so tat es letztlich auch der Film. Klar gibt es Abstriche, die meisten davon fallen aber gar nicht so stark ins Gewicht. Zusammengefasst ist es eine solide und vorallem actionreiche und choreographische Umsetzung der rund ersten zwei Perfect Edition Manga.

      Was hat mir also nicht gefallen:
      1. Im gesamten Film über die schauspielerischen Leistungen sämtlicher Protagonisten. Alles wirkte recht ausdruckslos und nichtssagend. Selbst Idos Zorn konnte ich nicht ernstnehmen. Ich bin kein großer Filmfan, gehe einmal im Jahr ins Kino, wenn was kommt und kenne daher auch Waltz nicht besonders, weiss nur, dass er schweizerischer Schauspieler ist. Seine Synchro hat mir ebenso nicht gefallen, ob er sich selbst gesprochen hat, oder jemand anderes, kann ich aber nicht sagen. Der Einzige der mich wirklich überzeugt hat, war Zapan und auch Hugo, zu weiten Teilen. Selbst Rosa Salazar als Alita - sei es durch das veränderte Gesicht - konnte nicht so wirklich mit ihren Ausdrücken überzeugen.
      2. Es gab wie angesprochen, viele Änderungen, die zum Teil nötig und zum Teil auch nicht sonderlich störend wirkten, selbst als Mangaleser. Das Gesamtkonzept hat gestimmt und war stimmig. Nur eine Sache kann ich absolut nicht gutheißen. Die Sache um Nova! Desty Nova gehört wohl zu den skurrilsten und interessantesten Figuren des Manga. Hier wird er komplett anders dargestellt, nicht nur scheint er im Film der heimliche Herr der Factory zu sein und auch Vektor zu kontrollieren, nein er selbst hockt in Zalem! In Zalem! Im Original ist er ebenso in Schrottstadt (Iron City) unterwegs und versucht ja erst nach Zalem zu kommen, mithilfe seiner Forschungen, was ihm letztlich auch gelingt. Ferner kann er scheinbar im Film einen Mind Switch vollziehen und in die Köpfe anderer eindringen. Im Film wirkt er eher wie ein handfester, kühl berechnender, Endboss der letztlich alle Zügel in der Hand hält, doch im Manga hatte sein Charakter eine ganz andere Note, eines verrückt, sympathisch, genialen Wissenschaftlers.
        Dazu kommt, das das Ende des Films geradezu nach einer Fortsetzung schreit und dann gibt es aufgrund der ganzen Desty Nova Neucharakterisierung erst recht zu weitreicherenden Änderung, im Vergleich zum Manga und das macht mir irgendwie sorgen. Falls es dazu kommen sollte natürlich, denn wenn der Film nen Flop wird, bezweifle ich das.
      3. Die Factory und ihre Rolle im Ganzen kam mir zu kurz. Auch das Schrott-Stadt eigentlich viel dreckiger, schäbiger und gefährlicher ist, als es rüber kam. Der Film wirkte starkt wie eine von touristen und backpackern überflutete Havanna Kulisse, gerade in den Anfangssequenzen. Für meinen geschmack gab es auch zu viele reine Menschen, im Manga hatte ich den Eindruck als seien sie nicht nur Minderheit, sondern auch selten. Kaum einer hatte keine Metallteile an irgendeinem Körperteil. Schön anzusehen, keine Frage, bringt aber nicht ganz die Essenz der Schrott-Stadt rüber. Auch die grotestken Factory Roboter mit den skurilen Menschengesichtern waren dahingehend abgeflacht dargestellt. Hätte mir dahingehend schon "fleischlichere" Gesichter mit Menschenstimmen gewünscht.
      Das waren so ziemlich die zwei Hauptpunkte die ich zu kritisieren habe, was fand ich also gut am Film?
      1. Zum einen wie die Geschichte so stimmig und detailreich zusammengefasst wurde. Szenen die viel Ausdruck im Manga hatten, wurden generell sehr gut umgesetzt, auch Hugos zweifacher Tod letztlich. Hugo hat zwar eine ganze Menge Screentime bekommen, im Vergleich zum Manga, aber da Hollywood nun einmal Hollywood ist war etwas mehr Charakterisierung Hugos und seiner erwiederten Liebe zu Alita etwas mehr hervorgehoben wurde, finde ich gar nicht so schlecht.
      2. Mototball! Ich war etwas überrascht als ich hörte das Cameron das Motorball mit in den Film bringen wollte, da es ja doch ganz schön viel Story bis dahin ist. Doch das Resultat überzeugt und Cameron hat einen gelungenen Spagat zwischen Vorlage und seinem Film geschafft. Zwar gab es nur ein Rennen zu sehen, aber der Hype war dennoch da. Auch wenn Jashugan als - ka - Ire dargestellt wurde - tse... Rasante Action, scharfe und detaillierte Gegner und eine klasse Kamerafahrt. Teils wirkte es etwas zu leicht für Alita, zwischendrin hatte sie aber dennoch etwas Gegenwind bekommen. Kurzum war das Motoball Rennen durchweg das Highlight. Auch das Hugo und seine Kumpels es auf den Straßen gespielt haben, war schlüssig und gut eingebaut.
      3. Ganz besonders schön fand ich die zwei Flashback Szenen Alitas die Szenen aus dem Krieg zeigten und auch erklären warum bei Zalem eins der Verdbindungskabel zur Erde gebrochen ist. Jedenfalls sehen wir Gerda und Alita, und die Szenen sind echt klasse geworden! Auch der Bezug zur Gegenwart anschließend, das Alita mehr und mehr über sich lernt, vielleicht ein wenig zu viel für den ersten Film, aber dennoch dadurch auch selbstbewusster und typisch Jugendliche Rebellionszüge zu ihrem Stiefvater Ido aufweist. Zum richtigen Bruch zwischen den beiden, wie im Manga, kam es aber nicht.
      4. Das wir auch außerhalb Schrott-Stadts kamen und Alita dort den URM Fighter findet, hatte mir gefallen, ebenso die Szenen im Schiff selbst, als sie den Berserkerkörper herausgeholt hatte. Ihren Wutanfall anschließend bei Ido, wirkte allerdings konstruiert und unnatürlich.
      5. Der Film wirkte insgesamt nicht gehetzt, sondern recht natürlich, gut durchdacht, aufgebaut und strukturiert, etwas das so einigen Filmen fehlt. Von der Warte her, habe ich es sehr genossen die zwei Stunden im Kino zu verbringen.
      Keiner der charaktere wirkte irgendwie fehl am Platz oder unterbesetzt, außer Idos Gehilfin (weiblich!), die Schwarz war, einen mechanischen Arm hatte und - Kein Witz - Gerhard hieß! :D. Die Änderung zum Original hin kann ich nicht nachvollziehen, zumal sie nicht mehr als zwei Sätze zu spechen hatte und fünf Mal in die Kamera schauen durfte. Gerhard pfft.

      Alles in allem: Sehr gelungener Film, 8 von 10 Punkten. Eine der besten Mangaverfilmungen die ich je gesehen habe. Ich hoffe es wird eine Directors Cut DVD Edition geben, mit noch mehr Szenen und das der Film von vielen geschaut wird. Verdient hat er es. Mich würden auch die Meinungen anderer interessieren die das Original gelesen haben. Wie gesagt bin ich derzeit auf dem Stand der Perfect Editions (Last Order in dem Fall) und kenne auch Mars Chronicles noch nicht.

      torajiro =)


    • Natürlich muss ich mich auch nun zu dem Film äußern, der einen meiner, wenn nicht meinen, absoluten Lieblingsmanga verfilmt: Alita Battle Angel. Ich finde, dass @torajiro eine gute Zusammenfassung gegeben hat, aber ich möchte hier doch noch einige Punkte anbringen, welcher meiner Meinung nach wichtig sind.

      An dieser Stelle warne ich ausdrücklich davor, dass mir wohl Spoiler entschlüpfen werden (den richtigen Spoiler intensiven Teil werde ich vorher markieren), es sei gesagt, dass ich den Film auf der einen Seite sehr gut fand, auf der anderen Seite teilweise sehr enttäuscht bin.

      Auf der einen Seite fand ich, dass bildtechnisch der Film absolut in der obersten Liga mitspielt und die Welt sehr schön transportiert, vom ursprünglichen Gedanken her. Auf der anderen Seite wurde der Manga in diesem Film fast durch die Bank weg weichgespühlt. Natürlich liegt das daran, warum auch immer, wahrscheinlich aus Geldgeilheit, dieser Film ab 12 (!!!) in die Kinos kommt, wenn der Manga damals erst ab 18 (!!!) erhältlich war! Sorry, dass die teilweisen sehr starken Spladdermomente weggelassen wurden, kann ich völlig nachvollziehen, dass der Film letztendlich ab 16 wäre, okay, aber ab 12 ist so ein Ding, das wird dem Manga und der transportierten Materie einfach nicht gerecht.

      Und dieses Element zieht sich fast durch den gesamten Film. Hugo hat mit seiner Gruppe nicht einfach nur mal die Bauteile von Cyborgs abmontiert, die irgendwie toll waren. Nein, es wurde die Wirbelsäule mit dem Rückenmark entfernt, da diese für die Funktion der meisten Cyborgs in Schrottstadt essentiell ist! Ein viel schwerwiegenderes Verbrechen als nen mechanischen Arm abzusägen.
      Auch der Hintergrund von Hugo hätte ruhig etwas besser belichtet werden können und eigentlich unterstrichen werden können, dass die Beziehung zwischen beiden eigentlich fast die ganze Zeit einseitig war, was das emotionale anging. Gut, Hollywood braucht den Liebeskitsch, sei geschenkt, auch wenn ich sagen muss, dass der Tod im Manga selbst heute noch dramatischer wirkt als im Film.

      Schade fand ich, dass Alitas Kopfgeldjägerdasein ziemlich nicht vorhanden war. Mit Grewishka wurden zwar mehrere Charaktere zusammengefügt. Dass nun keine Gehirne weggelutscht werden ist kein Verlust, auch wenn selbst ein offensichtlich solch diabolischer Akt immer noch mit einer logischen Begründung im Manga daherkommt. Dass aber auch hier nicht wenigstens kurz auf den Hintergrund eingegangen wird, verspielte die Chance, den Gegner Alitas einfach mehr Tiefgang in diesem Film zu verpassen, dass dann der faule Mainstreamkritiker, der sich eben nicht mal ansatzweise mit der Materie beschäftigt hat, so etwas zerreißt, braucht einen auch nicht zu verwundern. (Allgemein, wenn man für das Kritiken schreiben bezahlt wird, kann man da nicht ein Mindestmaß an Recherche erwarten, in meiner Schulzeit musste ich auch in jeder Arbeit den Hintergrund des Autoren und das Drumherum kennen ...)

      Dass der Film einiges an Freiheit nimmt, wie gesagt, vieles einkürzt und auch Motorball vorzieht, kann ich alles noch verstehen und verschmerzen.
      Auch kann ich verschmerzen, dass Schrottstadt zu Ironcity wurde, nicht mehr in Nordamerika liegt, sondern am Äquator und eher Lateinamerikanisch ist, das geht in Ordnung, damit wird Iron City zwar wesentlich angenehmer als Schrottstadt, aber im Zuge der geringeren Altersfreigabe verschmerzbar.
      Kleine Nerdinfo bezüglich des Ortswechsel und ein damit verbundener Fehler, hier in Spoilern:
      Spoiler anzeigen
      Robert Rodriguez sagte in einem Interview, dass er und Cameron entschieden den Ort zu verschieben, da es aus wissenschaftlicher Sicht eben sinnvoller ist, einen Orbitalaufzug am Äquator zu haben. Dumm nur, dass Kishiro später in Last Order genauestens erklärt, warum es trotzdem möglich sein könnte, was im Umkehrschluss zeigt, dass wohl beide doch nicht die Fortsetzungen kennen oder zumindest nicht genauer recherchiert haben ...



      Kommen wir aber nun zum Elefanten, der im Raum steht, Alitas Background und die Sache mit Desty Nova, den werde ich euch in Spoilerklammern setzen:

      Spoiler anzeigen

      Ich möchte eigentlich gar nicht so sehr auf den "Fall" oder diesen großen Krieg eingehen, auf dem im Film hingedeutet wurde. Aber ein was sei gesagt, Alita hatte persönlich erheblichen Anteil daran und war alles andere als die Gute. Sie war eine gezielt trainierte Killerin, welche einen terroristischen Akt ungeahnten Ausmaßes durchführte und schlussendlich erhebliche Mitschuld an der Gegenwart trägt, so wie es nun in Ironcity und sonst wo auf der Erde aussieht.

      Das wird komplett im Film über den Haufen geworfen. Alita war zuvor niemals auf dem Mond. Auch nicht auf der Erde. Sie war im Gegenstück zu Zalem in der Orbitalstadt Jeru. Aber ihre Operation lief schlussendlich nicht ganz so wie geplant, sie wurde geschnappt und zum Tode verurteilt durchs in den Orbit werfen, was sie auf wundersame Art und Weise überlebte.
      Aber nun schien sie von Anfang an für etwas gutes zu Kämpfen, gegen Desty Nova. Und hier habe ich wirkliche Bedenken. Desty Nova ist wirklich eine sehr gelungene und geniale, wahnsinnige Figur, ich habe selten Geschichten gelesen oder gesehen, die solch ambivalente Charaktere hervorgebracht hat. Es sei nur gesagt, dass die Beziehung zwischen Alita und Nova selbst bis zur aktuellen Mars Chronik stetig schwankend ist, zwischen offener Feindschaft hin zu Zweckbündnissen.

      Und hier im Film? Nova lebte schon vor 300 Jahren? Okay, mag sein, wurde im Manga nie gesagt, aber eins ist klar, damals hatte er noch keinerlei bedeutende Rolle. Dass Nova hier nun die ganze Zeit in Zalem ist, okay, aber was mich wirklich stört ist, dass der Eindruck entsteht, dass er unsterblich ist und all dies tut, da er sich langweilt? Wie kann man denn bitte den Fakt herunterspülen, dass er einer der briliantesten Wissenschaftler ist, der sich mit Nanotechnologie und Quantenmechanik auseinandersetzt und selbst Karma in Verbindung mit beidem untersucht, aber eben so durchgeknallt ist, dass er bei seinen Experimenten keinerlei Skrupel zeigt, zu solch etwas herunterbrechen. Jo, bin unsterblich, langeweile mich, mache das aus Spaß.
      Der ganze Hintergrund, dass er eigentlich auch nur eine Anomalie wie Ido ist und der inzwischen eigentliche Zweck Zalems, scheint hier schon dermaßen in den Hintergrund zu treten, dass ich hier an dieser Stelle wage zu behaupten, dass es selbst in den möglichen Fortsetzungen nicht besser wird.




      Gut, habe mich doch noch etwas mit den genaueren Details zurückgehalten. Dass der Film zwar in Amerika floppte, ist zum einen dem Film selbst verschuldet, zum anderem immer noch der vorherrschenden Ansicht, dass alles wirklich kreative nur aus dem Westen kommen könnte. Da aber der Film in Europa besser lief und wohl in Asien ordentlich Kasse machen wird, hoffe ich trotz allem, dass es noch weitere Fortsetzungen geben wird. An sich bietet das gesamte Alita Universum, wenn man weiterhin Kürzungen vollzieht, was durchaus an der einen oder anderen Stelle wieder Sinn ergebe, noch einiges an Potential für eine ganze Stange an Filmen...
      SHUT UP, MIMSY!!!
    • Captain Marvel


      Nach etwa 10 Monaten - für Kevin Feige und seine Teams eine ungewöhnlich lange Wartezeit - geht es endlich mit dem MCU weiter. Nun betritt also auch Captain Marvel die Bühne, um sich künftig den Avengers anzuschließen und voraussichtlich nicht nur im Endgame eine tragende Rolle zu spielen, sondern auch darüber hinaus zu einem festen Bestandteil der neuen Zusammensetzung der Avengers, die uns in Phase 4 wohl erwarten wird, werden wird. Ihr erster Auftritt allerdings lässt mich doch ziemlich zwiespältig zurück.

      Vorab: Marvel liefert hier gewohnt seichte, lockere Kost ab. Man geht keine Risiken ein, liefert einen grundsoliden Standalone Film, der die Thematik noch dazu auf eine - für die Verhältnisse des MCU - höchst innovative Art und Weise angeht. Carol Danvers ist Teil der Kree, kann sich an ihre Vergangenheit aber nur bruchstückartig erinnern. Der Zuschauer lernt hier eine etablierte Kriegerin kennen, die sich letztlich auf einer Reise der Selbstfindung wiederfindet, durch die sie lernt den Blickwinkel zu ändern. Was letztlich auch dafür sorgt, dass sie ihr wahres Potenzial entfesselt und zur mächtigsten Heldin des MCU wird. Ihre Entwicklung weist damit gewisse Ähnlichkeiten zu Wonder Woman von 2017 auf. Nur hat's Warner - und ich kann kaum glauben, dass ich das jetzt sage - vom Gesamtpaket einfach besser hinbekommen.
      Denn Captain Marvel scheint manchmal das Problem zu haben, dass der Film selber nicht so recht weiß, was er eigentlich sein will. Soll er ein intergalaktisches Weltraumepos sein? Oder doch eher eine Buddy-Komödie mit 90er Jahre Flair, der sich - was auch schon bei Thor: Ragnarok zum Problem wurde - einfach zu sehr am Stil der Guardians Filme orientieren möchte? Stilistisch dümpelt der Film ziemlich ziellos vor sich her ohne sich letztlich wirklich festzulegen.

      Ebenfalls problematisch wird es, wenn man mal etwas tiefer geht und den Film u.a. auch im Kontext zum restlichen MCU setzt. Tut man das ergeben sich plötzlich ungewohnte Schwächen im Film. So werden zwar einige Lücken geschlossen, aber bei Weitem nicht alle. Und manche davon auch eher unzureichend. Das gilt insbesondere für ihre bisherige Abstinenz bei vorangegangenen Konflikten, in die die Avengers involviert waren. Hier bleibt nur zu hoffen, dass Marvel in Endgame und / oder einem Sequel zu Captain Marvel die hier nun gelieferte Antwort weiter ausbaut.
      Auch was die Figuren - und deren Ausarbeitung - betrifft, hat man sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das gilt im besonderen Maße für die Charaktere, die man bereits aus anderen MCU Filmen kennt. Mit Nick Fury, Phil Coulson, Ronan und Korath bringt man gleich vier bekannte Figuren zurück. Im Fokus davon steht aber nur einer und das ist Nick Fury. Samuel L. Jackson scheint dabei sichtlich Spaß an der Rolle gehabt zu haben. Womöglich auch deshalb, weil man hier - neben der Origin von Carol Danvers - auch die von Nick Fury erzählt hat. Primär im Fokus steht natürlich weiterhin die Heldin, treten aber beide gemeinsam auf, so ist in so ziemlich jedem Moment der junge SHIELD Agent der Star der Szene.
      Doch vor allem die Aussicht auf die anderen drei, altbekannten Figuren hätte die Möglichkeit geboten, um ihnen mal etwas mehr Spielraum zur Entfaltung zu geben. Doch dazu kommt es nicht. Jeder von ihnen ist einfach nur da, bleibt absolut oberflächlich und erfüllt eigentlich keinen weiteren Zweck. Sie sind letztlich nicht mehr als Easter Eggs, wobei man wohl vor allem mit Ronan und Korath die Brücke zu den Kree vereinfacht schlagen wollte, die man bereits im ersten Guardians of the Galaxy kennengelernt hat. Korath ist dabei aber nur einer von vielen, hebt sich lediglich dadurch hervor, dass man sein Gesicht bereits zuvor gesehen hat. Und Ronin bleibt halt der 0815er böse Bube, der er auch schon in GotG war.

      Auch beim CGI gab es einige Mängel, die nicht hätten sein müssen. Wenn das Space-Adventure von 2014 des MCU (Guardians of the Galaxy) optisch deutlich authentischer und epochaler daherkommt, dann ist in der Postproduktion eines Films aus demselben Hause, der knapp 5 Jahre später erschienen ist, irgendwas schief gelaufen. Wenngleich James Gunn natürlich ein visueller Virtuose ist.
      Leider ist das hier aber kein Einzelfall, auch Black Panther hatte schon mit schwankendem CGI zu kämpfen. Bei Infinity War hat man's dagegen bombastisch hinbekommen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch bei Endgame wieder sitzen wird. Eine gewisse Konstanz auf dem Niveau der großen Heldenversammlungen wäre zukünftig allerdings wünschenswert.

      Captain Marvel ist - so negativ das alles jetzt auch klangen mag - bei Weitem kein schlechter Film, aber wirklich gut ist er leider auch nicht. Carol Danvers Geschichte ist durchaus interessant gestaltet, wenngleich sie nicht allzu schwer zu hinterblicken ist. Das kann und sollte aber auch keine Erwartungshaltung bei einem MCU Film sein. Die Schwächen des Films liegen woanders. Technisch teils überholtes CGI, kein durchgängiger Stil sowie die Rückkehr bekannter Figuren, die aber komplett oberflächlich bleiben und absolut keinen Mehrwert bringen, zählen imo zu den deutlichsten Problemen des Films. Vor allem der letzte Aspekt wird dem Zuschauer vom Film fast schon penetrant vor Augen geführt: Denn wenn eine Katze der Star des Films ist, muss bei der Ausarbeitung der meisten Charaktere irgendwas schief gelaufen sein.

      Letzten Endes hat der Film seinen Zweck erfüllt und Captain Marvel in Bereitschaft gebracht, um im Endgame einzugreifen. Dabei liefert er grundsolide Popcorn-Action mit einer tollen Chemie zwischen Brie Larson und Samuel L. Jackson, zeigt darüber hinaus aber anderweitige Schwächen, die man so teils vom MCU gar nicht gewohnt ist.
      Alleine für die hervorragende Widmung an Stan Lee lohnt sich der Gang ins Kino schon, für den Film selbst würde ich das Fazit aber wohl - so sehr mich das als Fan der Figur auch schmerzt zu sagen - wie folgt formulieren: Kann man sehen, muss man aber nicht.

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    • Tja, was ist so über Captain Marvel zu sagen. Es ist halt eine typische fluffig-lockere MCU-Origin-Story mit Witz und Charme, die einige bislang noch ungeklärte Fragen beantwortet, sich aber ansonsten nicht all zu tief in Details verstrickt. So wurde zum Beispiel endlich geklärt wem Fury seine Augenklappe zu verdanken hatte, warum er Agent Coulson in jeder Situation sein bedingungsloses Vertrauen schenkt und wieso Fury bislang nie eine tausendstel Millisekunde lang von den überragenden Fähigkeiten der Avengers beeindruckt war.

      Eine der wohl häufigsten Kritikansätze an Captain Marvel ist der, dass es sich bei der Protagonistin um eine so genannte „Mary Sue“ handelt. Also eine Art idealisierte perfekte Persönlichkeit ohne nennenswerte Schwächen, die nicht die geringste Mühe damit hat, auf Anhieb etwas Neues zu erlernen und dann diese neu erworbenen Fähigkeiten auch im Handumdrehen perfekt beherrscht. Kann man natürlich so sehen, muss man aber nicht. Denn der Film schneidet wie schon gesagt viele Themen nur recht oberflächlich an, ohne diese näher zu beleuchten und den Dingen auf den Grund zu gehen, was einen am Ende vermutlich sowieso nur gelangweilt und die Laufzeit unnötig verlängert hätte. Vers kann ein Motorrad bedienen ohne dabei einen Unfall zu bauen, oder wegen Raserei und Falschfahrens von den Cops angehalten zu werden, während Thor damals in eine Tierhandlung spazierte und nach einem Ross fragte? Geschenkt. Vielleicht hatte sie ja in ihrem früheren Leben bei der Air Force ja einen Motorradführerschein. So what. Hauptsache die Protagonistin überbrückt mal eben von einer Szene zur nächsten eine große Distanz. Am beispielhaftesten ist aber wohl doch am Ende des Films der Moment, in dem sie das volle Potential ihrer kosmischen Kräfte freisetzt, wenig später auf einmal das Fliegen beherrscht und dann ihren Gegnern mit Überschallgeschwindigkeit in den Hintern tritt. Doch auch da kann man drüber hinwegsehen, wenn man den Blickwinkel einmal darauf richtet, dass Carol Denvers früher einmal eine Air Force Testpilotin war und danach als hirngewaschene Vers über sechs Jahre hinweg zu einem herausragenden Mitglied der wohl härtesten Kree-Elite-Spezialeinheit trainiert wurde und in dieser Hinsicht schon einiges an Erfahrung mitgebracht hat. Ich denke Captain Marvel ist mit einem langweiligen Superman nicht wirklich zu vergleichen. Denn kugelsicher und vollkommen Unverwundbar wird sie trotz ihrer Stärke wohl kaum geworden sein.

      Als ein weiterer Kritikpunkt wird häufig geäußert, warum Fury erst jetzt nach Ende des Infinity Wars nach Carol Danvers gerufen hat und nicht schon vorher bei Age of Ultron, oder bei Lokis Angriff auf New York auf diese Idee kam. Ist schon irgendwie eine berechtigte Frage. Aber mir gefällt hier der erzählerische Ansatz einiger Nerds, dass er Captain Marvel halt erst wirklich dann rufen wollte, wenn die Avengers eindeutig versagt haben sollten. Und das war eben am Ende des Infinity War zweifellos der Fall.

      Brie Larsons Schauspielerische Leistung wird von vielen als zu hölzern und emotionslos beschrieben. Aber wie soll man sich eine beinharte kampferprobte Elitesoldatin mit kosmischen Kräften denn bitte sonst vorstellen, wenn nicht als von Selbstbewusstsein und Siegesgewissheit strotzend? Etwa als zaghaftes Zuckerpüppchen, dass ihrer Vergangenheit nachweint und ständig mit Depressionen kämpft? Never! Möglicherweise wird ihrem Charakter dadurch in Endgame ja sogar Anfangs eine gewisse arrogante Einzelgänger-Stellung zugeordnet, über das sie im Laufe des Films erst einmal stolpern und sich dann schließlich in das Avengers-Ensemble einfügen und zum Team-Player werden wird. Mal abwarten.

      Ronan der Ankläger wird ganz nebenbei wieder einmal nicht sehr ernst genommen und bekommt kräftig den Popo versohlt. Scheint sich langsam aber sicher zum Running Gag zu entwickeln.

      Ich für meinen Teil bin jedenfalls der Ansicht, dass es doch ein recht guter und gelungener Film ist. Nicht der Beste der Reihe … aber doch definitiv im oberen Drittel der Tabelle. Mir gefällt Carol Denvers. Finde sie genau so sympathisch wie Thor und Tony Stark. Alles in allem seichte Kost und exzellentes Popkornkino. Freue mich schon auf ein baldiges Wiedersehen und die kommende Fortsetzung. Denn die wird es bei dem First-Weekend-Rekord-Einspielergebnis wohl garantiert geben.

    • Ein DC Film, der witzig und humorvoll sein soll? Das hat man schon bei Suicide Squad und Justice League versucht und ist in beiden Fällen damit kolossal auf die Schnauze gefallen. Ein DC Film, der nicht nur einen, sondern gleich acht Villains - die 7 Todsünden und Dr. Sivana - liefert? Schon in Batman v Superman war man mit nur zwei Antagonisten - Lex Luthor und Doomsday - sichtbar überfordert. Ein DC Film, der Herz hat? Bei Wonder Woman gelang das, was aber auch daran liegt, dass sie nun mal auch das Herz der Justice League darstellt. Noch dazu soll Shazam! ein Familienfilm werden, sowie er die Origin Story des titelgebenden Helden abliefern soll? Und das alles von einem Regisseur - David F. Sandberg - der bisher ausschließlich im Horror Sektor gearbeitet hat?

      Ganz ehrlich, die Grundprämisse, unter der dieser Film entstanden ist, ist so herrlich bekloppt, wie es der Film selbst auch geworden ist. Die Trailer gaben bereits einen sehr guten Einblick in das, worauf man sich bei Shazam! einstellen sollte. Der Film ist voller Witz, Selbstironie und ist mit DC-Referenzen gerade zu vollgestopft, ohne dabei aber jemals penetrant zu erscheinen. Mit besonderem Fokus auf Batman und Superman.
      Shazam! macht einfach nur Spaß. Dass David F. Sandberg zuvor hauptsächlich Horror-Filme inszeniert hat, bekommt man übrigens auch deutlich zu spüren, denn die 7 Todsünden fackeln nicht lange und sehen auch nicht unbedingt umgänglich aus. Zachary Levi hat hier seine bisher größte Rolle abgegriffen und dabei voll abgeliefert. Die Chemie zwischen ihm und den jungen Darstellern stimmt einfach, was wohl auch daran liegt, dass Levi selbst ein Kind im Körper eines erwachsenen Mannes ist. Wie er selber auch immer wieder in diversen Interviews betont. Und wie man's ihm im Film auch absolut abnimmt. Was natürlich auch perfekt passt, denn immerhin spielt er genau das: Einen Jugendlichen, der durch das Ausrufen seines Schlagwortes - Shazam - zu einem Erwachsenen wird, der noch dazu allerlei Superkräfte besitzt, wie Superstärke, Superspeed und Fliegen. Und welches Kind hat nicht schon mal davon geträumt Superkräfte wie die verehrten Comic Helden zu bekommen und sich dann mit irgendwelchen Schurken anzulegen?

      Das Ganze sorgt natürlich auch für entsprechenden Witz, der sich durch den ganzen Film zieht. Zu Beginn hatte ich noch ein wenig die Befürchtung, dass man in den Trailern schon alle witzigen Szenen vorweggenommen hätte - oder der Film gar nur aus diesem Jugendhumor bestehen würde - doch weit gefehlt. Der Humor zieht sich im Grunde durch den ganzen Film, artet aber nie so dermaßen aus, dass es lächerlich wird. Sandberg gelingt es den Witz des Filmes mit den anderen Themen nahezu perfekt zu vereinen: Denn im Kern geht es um die Familie und was eben jene auszeichnet. So ist Billy Batson ein Waisenkind, das von einer Pflegefamilie zur Nächsten flüchtet. Ohne sich jemals irgendwo wirklich dazugehörig zu fühlen.
      Dass sich das ändert - und auch seine neu erworbenen Superkräfte dabei eine entscheidende Rolle spielen - dürfte wohl nicht der Rede wert sein. Der finale Showdown gehört übrigens zum Besten, was Comic Verfilmungen diesbezüglich bisher auf die Leinwand gebracht haben. Herrlich innovativ.

      Der Film macht einfach Spaß und unterhält von der ersten bis zur letzten - vor allem auch in der letzten - Minute. Ich würde zwar nicht so weit gehen und ihn als bisher besten DC Film bezeichnen, wie es manch einer von der Presse vorab per Twitter tat, er gehört aber gewiss zu denen, die die eigenen Qualitäten am besten auszuspielen wissen.
      Gerade auch mit Blick auf das umstrukturierte DCEU macht mir das doch langsam Hoffnung darauf, dass Warner und DC hier nun tatsächlich die Kurve gekriegt haben und endlich auf dem richtigen Weg sind. Erschien Wonder Woman damals noch wie ein Ausrutscher, dessen Qualitäten weit über dem standen, was man bis dahin gewohnt war (und durch Justice League schon wieder drohte sich dran gewöhnen zu müssen), so hat man nun binnen weniger Monate zwei wirklich gute Filme - Aquaman und Shazam! - geliefert. Ich will mich noch nicht zu früh freuen, aber die Richtung stimmt auf jeden Fall. Und wer weiß, vielleicht fasst sich Warner in ein paar Jahren - bei hoffentlich entsprechendem, kontinuierlichen Erfolg - doch noch mal ein Herz und bringt einen neuen Justice League Film heraus, der den DC Figuren dann aber auch vollends gerecht wird. Wünschen würde ich es mir und bei der aktuellen Richtung, die man verfolgt, stehen die Vorzeichen darauf zumindest schon besser, als noch vor 6 Monaten.

      Kurzum: Viel falsch kann man mit dem Film eigentlich nicht machen. Macht einfach Laune. Weiter so Warner & DC!
    • Avengers: Endgame


      Das Ende einer Ära ist gekommen. Die Avengers gehen in die vierte Runde und stellen sich dabei erneut gegen Thanos, gegen den sie zuvor eine vernichtende Niederlage erfahren haben. Mehr will und kann ich auch gar nicht guten Gewissens zur Handlung sagen, da jedes weitere Wort bereits massive Spoilergefahr für jeden Leser bedeuten würde. Und wie in einem erneuten, sehr trefflichen, Schreiben bereits formuliert wurde: Remember, Thanos still demands your silence.

      Allerdings soll gesagt sein, dass auch ein Rewatch des bisherigen MCU's einen nicht auf das vorbereiten kann, was dieser Film liefert. Er ist eine einzige, respektvolle Verneigung vor den vergangenen 11 Jahren, die Kevin Feige und seine vielen Teams investiert haben, um ein bis dato einzigartiges, filmisches Universum auf die Leinwand zu bringen. Und ebenso wie sich die Russos vor Kevin Feige verneigen, so muss man sich ganz klar auch vor den Russos verneigen, denn was sie mit ihrer Anteilnahme im MCU - von The Winter Soldier, über Civil War, zu Infinity War, bis hin zu Endgame - erreicht haben, wird wohl noch über viele Jahre hinweg unerreicht bleiben. Viele Geschichten, die sie selbst begonnen haben, kommen hier zu ihrem wohlverdienten Ende. Auch andere Geschichten, die von anderen Regisseuren angestoßen wurden, werden abgeschlossen. Andere sind noch nicht am Ende und haben das Meiste - oder das Wichtigste - erst noch vor sich. Denn gerade das muss man den Russos lassen: Sie kennen die Figuren sehr genau, wissen sie praktisch perfekt wiederzugeben und wissen genau wie die jeweilige Reisen zu Ende gehen müssen, um den Charakteren wahren Tribut zu zollen. Avengers: Endgame ist zwar das Ende einer Ära, aber auch der Beginn einer neuen Ära.

      Der Gipfel des MCU's, den Endgame zweifelsohne darstellt, ist aber vor allem auch eins: Fanservice. Und zwar vom aller, aller Feinsten. Dachte man schon, dass Infinity War nicht gerade sparsam mit den Querverweisen umgegangen ist, so setzt Endgame da nochmal eine ganze Schippe drauf. Der Film ist - trotz seiner düsteren Ausgangslage - nicht nur überaus dramatisch, sondern auch unheimlich charmant, voller Witz und voller Emotionen. Die Action ist, einmal mehr, absolut atemberaubend. Die Effekte waren im MCU wohl niemals besser.

      Endgame ist alles, was ich mir erhofft hatte. Und noch so viel mehr. Es ist ein absoluter Meilenstein der Filmgeschichte - insbesondere des Blockbuster Kinos - und wird dies wohl auch noch über viele Jahre bleiben. Gebe es je einen Film dieser Größenordnung, der in seiner Kategorie als "perfekt" umschrieben werden sollte, dann sollte es Endgame sein.

      Kurzum: Der perfekte Abschluss einer 11-jährigen Reise, sowie der perfekte Start in die kommenden Jahre. Einen Film, den man auf der großen Leinwand erleben muss und der wohl - in absehbarer Zeit - unerreicht bleiben wird.
    • John Wick 3

      Alter Verwalter was war das bitte für ein Film. Punisher^10?

      Allgemein ein klassischer John Wick Film aber doch erheblich zu viel für meinen Geschmack.
      Ich kann ja darüber hinweg sehen, dass jeder 3e in NY ein Auftragskiller ist und die Polizei sowieso nicht existiert da es in den anderen Teilen genauso war und es halt so ist aber, dass mitten am Bahnhof/Ubahn Leute gekillt werden und es die Menschen rundherum nicht einmal juckt stört mich schon ein bisschen. Kein Geschrei oder irgend eine Reaktion der Passanten^^
      Und das Einsteckpotenzial von John wurde nochmal in neue Dimensionen gehoben wtf.

      Ich muss mir am Wochenende nocheinmal die ersten Teile anschauen. Vl hab ich die auch falsch in Erinnerung mal schaun.

      Film bekommt von mir 3/10

      Das Geld war es meiner Meinung nach nicht wert^^ aber bestimmt Ansichtssache.
    • X-Men: Dark Phoenix


      Nach den teils vernichtenden Kritiken und den ausbleibenden Einnahmen - sprich die Zuschauer scheinen an dem Film auch nahezu kein Interesse zu haben - hatte ich jetzt nicht mehr die aller größten Erwartungen an den neuen, und nunmehr letzten, Eintrag der X-Men aus dem Hause Fox (New Mutants wird - wenn er denn dann mal irgendwann endlich kommt - dann bereits von Disney vertrieben). Allerdings muss ich jetzt, nachdem ich den Film nun doch im Kino gesichtet habe, mal wieder feststellen, dass Filme häufig zu unrecht vollkommen zerrissen werden. So leider auch hier. Der Film ist beileibe kein Meisterwerk und hat gewiss so seine Probleme, doch besser als Apocalypse fand ich ihn allemal. Ebenso wie er mir dann doch nochmal ne ganze Ecke besser gefallen hat, als das Vor- und Vergleichsprodukt von 2006: X-Men: The Last Stand.

      Unter den vielen Comic Adaptionen, die seit dem ersten X-Men Film ihren großen Aufschwung erleben, gefiel mir das X-Men Franchise von Fox immer am besten. Und das hatte einen ganz einfachen Grund: Mir gefiel die Thematik. Mir gefiel dabei vor allem die Gesellschaftskritik, die hier stets im Vordergrund stand. Gerade in den neueren Ablegern wurde der Disput zwischen Xavier und Erik auf ein neues Level gehievt und deutlich intensiver behandelt, als noch zu Zeiten von Patrick Stewart und Ian McKellen. Doch auf dieses Element verzichtet Dark Phoenix nun quasi völlig. Es wird zwar - aufgrund der Entwicklungen - nochmal angerissen, das Ganze bleibt allerdings sehr oberflächlich und kaum relevant wie die eigentliche Handlung.

      Die ist nämlich dieses Mal deutlich geerdeter und intimer, als es vor allem noch im direkten Vorgänger - Apocalypse - der Fall war. Der Rahmen ist hier einfach ein viel kleinerer, wenngleich ein bisschen Weltuntergangsdramatik natürlich auch bei dieser Comic Adaption nicht gänzlich fehlen darf. Das liegt vor allem daran, dass der Film sich - wie der Titel schon preisgibt - fast ausschließlich um Jean Grey und ihrem Wandel zum Dark Phoenix beschäftigt. Diesbezüglich liefert man auch eine solide Vorstellung ab. Sophie Turner macht hier einen sehr ordentlichen Job, wenngleich da auch noch mehr drin gewesen wäre. Zumal der ganz große Tiefgang dann leider doch irgendwo fehlt. Das liegt aber auch vor allem daran, dass der Film - mit einer Laufzeit von ca. 114 Minuten - verhältnismäßig kurz geraten ist. Mit Ausnahme des ersten Deadpool Films ist Dark Phoenix von den neueren X-Men Filmen - seit First Class - der mit Abstand kürzeste Film geworden. Und das merkt man auch. Manche Dialoge wirken etwas holprig und gehetzt, ebenso wie so manche Entwicklung etwas zu schlagartig daher kommt. 10 - 20 Minuten mehr hätten dem Film sehr gut getan, um das Tempo etwas zu drosseln und sich etwas mehr Zeit für die ruhigen, dramatischen Momente - von denen es an und für sich doch eine ganze Menge gibt - zu nehmen. Insbesondere zwischen Xavier und Raven bot sich ein interessanter, philosophischer Konflikt an, der aber einfach liegengelassen wird. Was mitunter daran liegt, dass schon kurz darauf alles aus den Bahnen gerät und Jean's Entwicklung verheerende Ausmaße schafft. Auch hier merkt man, dass dem Film wichtige Minuten fehlen, um den Tiefgang so manches Vorgängers zu erreichen.

      Nichtsdestotrotz halte ich Dark Phoenix für einen soliden Abschluss des X-Men Franchise, ehe es von Disney im MCU eben - auf welche Art auch immer - neu aufsetzt wird. Ich hatte mir zwar ursprünglich dann doch mehr erhofft, eben weil ich die X-Men Reihe bisher fast ausnahmslos sagenhaft fand, bin nach den vielen, extrem negativen Kritiken nun aber doch eher positiv überrascht worden. Trotz teils etwas fehlendem Tiefgang, trotz manch holprigem Dialog und auch trotz der etwas zu kurz geratenen Länge. Es ist nicht der Film, den ich erwartet habe und vielleicht auch nicht der absolut krönende Abschluss, den das Franchise verdient gehabt hätte. Aber schlecht ist er halt auch nicht. Grundsolide eben.