Filmrezensionen

    • Spoiler

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    • Finde es vorab wirklich schade, dass der Thread ein wenig verstaubt. Immerhin gab es gerade großen Handlungsbedarf um hier wieder Anzugreifen, egal ob man jetzt von Tarrantino spricht oder König der Löwen, da dürfte sicher für jeden was dabei gewesen sein.

      Ich für meinen Teil hatte nun endlich die Chance für die nächste Fortsetzung:

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      Creed 2 - Hätte man auch einen Zusatz für Drago geben können


      Als wohl einer der größten Rocky Fans die es gibt, wundert es mich komischerweise dass ich so lange gebraucht habe ihn zu sehen, vielleicht war die Angst zu groß, dass dieser etwas kaputt machen könnte von meinem unendlichen Fanboy Dasein.

      Am Ende eine kleine Einschätzung von mir um auch Creed im Universe anzusiedeln, denn das kann man bei Leibe nicht als eigentständige Geschichte abstempeln etc. Beide Filme gehören zum Rocky-Versum durchaus dazu.

      Nun Also zu Creed 2. Mich verwundert es noch heute, dass Creed so gut funktioniert hat. Im Nachhinein betrachtet, würde ich es hauptsächlich auf die klein Gehaltenen Kämpfe (Nichts pompöses) und aber vor allem auch die Emotionalität schieben, welche auch viele Teile der Rocky Serie begleitet haben. Creed 2 geht eine andere Richtung, resümiert könnte man sagen, versuchen die Macher hier, viele Teile der Rocky Serie zu verbinden.
      1. Rocky Teil 2 die Story mit seiner Frau + Kind
        Das ist einer der Hauptgründe warum mir der Film gut gefiehl, die 2 und das Baby das passt alles und ist auch wirklich glaubhaft gemacht.
      2. Rocky Teil 3 Ein Übermächtiger Gegner
        Rocky spürt dass Adonis nicht bereit ist für diesen Kampf. Genau die gleiche Szenerie wie Mickey damals gegen Clubber
      3. Rocky Teil 3 Der Kampf mit sich selbst
        Beide mussten Dinge wie Kampfgeist, Selbstvertrauen etc. wiederfinden, nachdem eine herbe vernichtende Niederlage eingesteckt wurde
      4. Rocky Teil 4
        Ehrlicherweise kann man hier eigentlich nur das Training im Schnee mit dem Training in der Wüste heranziehen, sonst gibt es tatsächlich wenig parallele
      Zu Punkt 1
      Wie oben schon erwähnt, die Story mit seiner Frau und dem Baby, das fehlende Hören, alles sehr autentisch und richtig gut sowie Gefühlvoll gemacht. Hat mich wirklich angesprochen und es war eine schöne Geschichte. (Außer MaryAnne, die ist leider wohl als Witwe Gefühlslos geworden)
      Punkt 2
      Adonis verliert Haushoch gegen Drago. Ehrlicherweise finde ich es ein wenig schlecht durchleuchtet, warum Donnie in diesem Kampf so schwach unterwegs war, immerhin gehört ganz schön viel Professionalität dazu Weltmeister zu werden etc. und dann so schlecht in Form zu sein ist ein wenig unglaubwürdig (Hat extrem wenig ausgeteilt). Bei Rocky war es damals Übersättigung gegen schlechte Gegner, aber Donnie war gerade erst frisch auf den Trohn gekommen also eigentlich voll im Saft.
      Punkt 3
      Auch der Punkt hat mir sehr gut gefallen, wie Adonis sich Wiederfindet und sich selber "Ohrfeigt"
      Punkt 4
      Jetzt kommt mein großer Kritikpunkt an dem Film. Die Macher haben einfach versucht zu viel Story in einen Film zu packen. Es passiert so unfassbar viel in diesem Film dass es oft schwer ist jede Szene für sich zu betrachten. Gerade das Wiederbelebungstraining kommt für mich hier ein wenig zu kurz.

      Kritikpunkt 1 zu viel Story lässt ab und an über Szenen hinwegwischen

      Kritikpunkt 2 Dragos Training litt darunter enorm, sein Training vor dem Endkampf ist Meilenweit von "Harter Hund" entfernt er macht nur bischen Sparring

      Kritikpunkt 3 Dragos Taktik. Die Power hat nicht geholfen, der einzige Ausweg war ein Schlag auf die Rippen, eine andere Taktik durften die Dragos nicht aus dem Hut zaubern

      Kritikpunkt 4 Brigitte Nielsen
      Die Schauspieler sind wirklich gut besetzt, Victor und Dolph, Donnie und Bianca sowieso. Der Gegner ist eine Naturgewalt und Dolph ist und bleibt einfach ne coole Socke als Schauspieler. Brigitte Nielsen hingegen wurde so einfach nur als Bitch hingestellt, aber genau das war sie damals eigentlich nicht.

      Zusammenfassend kann man sagen, der Film war wirklich richtig gut, als Spielfilm. Als Boxer Film bin ich mir da nicht so sicher, denn ums Boxen geht es wie in Rocky Teil 2 tatsächlich recht wenig. Trotzdem sind die Fights wirklich gut gemacht, leider nicht ganz so pompös, es wirkt alles so wie wenn es nur das Weltergewicht wäre o.ä. der Flair vom Größten Titel der Welt kommt leider nicht ganz rüber. Trotzdem haben die Macher es geschafft, dass viel Emotionalität drin steckt, was dem Film viel Abwechslung verschafft.

      Mein persönliches Ranking also:
      Rocky 5 (Tommy wars leider einfach nicht)

      Rocky 6 (An sich gute Anlage, aber an zu vielen Stellen verkackt)

      Rocky 2, 3 und 4 und hier nun auch Creed 1 und 2 (Sehe diese Teile tatsächlich alle auf einem Level)

      Rocky 1 (Muss man nichts zu sagen, einfach der Perfekte Boxerfilm)

      Creed 2 hat nicht komplett den Charme von seinem Vorgänger macht aber an anderen Stellen Dinge besser. Sie ergänzen sich die 2 Teile und ich finde beide sind echt stark.

      Da kann man ruhig 8 von 10 Power Stars vergeben
      Toss a Coin to your Witcher`

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Helios ()

    • @OneBrunou
      Bin gestern endlich dazu gekommen:

      Avengers : Endgame

      In großen Teilen gehe ich mit deiner Rezension konform. Der Film ist wirklich gut und ein Fanboy kommt hinterher wahrscheinlich wie im Paradies wieder heraus. Das Thema mit dem Zeitsprung war zwar jetzt nicht der Ultimative WOW Effekt, aber es wurde auch nicht übertrieben und brachte mit den Sprüngen in die gewissen Szenen natürlich auch nochmal ordentlich Nostalgie.

      Stark fand ich, dass z.b. Thanos nochmal richtig auf den Putz hauen durfte und zeigen konnte dass selbst fast ALLE Avengers zusammen ihm noch nicht gewachsen sind. Auch diese düstere Stimmung die über den ganzen Film hinwegfegt war was wirklich neues. EIgentlich bleibt die auch bis zum Ende, weil es egal an welcher Stelle nie so wirklich ein 100% Geil alles passt wieder geschafft gibt, denn entweder ist an der Stelle dann keine Romanoff mehr da oder eben kein Tony. Mit Abstand der düsterste Teil.

      Jedoch ein Meilenstein der Filmgeschichte war das für mich nicht unbedingt. Dafür waren mir deutlich zu viele Punkte drin die mich gestört haben. Hierbei meine ich jetzt nicht unbedingt Kleinigkeiten, wie den Punkt warum Thor am Ende nicht weiterhin den Beschützer seines Volkes Mimen will sondern einfach mit den Guardians abhaut, oder Thanos Kinder, die in Endgame nur als Chitauri Story Schlampen herhalten müssen, dabei war gerade der Zauberer im ersten Teil noch richtig stark, in Endgame hingegen im Kampf recht schnell Out.

      Wirklich wichtig sind nur 2 Punkte:

      Die Infinity Steine
      Warum haben sie die Infinity Steine nicht separat benutzt? Strange den Zeitstein, Hulk oder Stark den Machtstein usw. Sie hätten die Steine im Kampf mehr benutzen können, wie den Realitätsstein. Wahrscheinlich Story Bedingt etc. aber eine gute Taktik war das nicht unbedingt. Jedoch hätten sie die Macht der 6 Steine besser nutzen können
      Captain Marvel

      Ich habe den Film noch nicht gesehen und muss auch zugeben dass ich garkein Fan der Figur bin. Noch weniger natürlich von den Kräften usw. War mir persönlich auch echt too much, aber das kommt sicherlich aus der Comic Vorlage. Was mich jedoch daran stört, der Charakter ist in Endgame finde ich recht flach gehalten, sie ist halt da und haut drauf. Nebenbei zeigt sie Hass gegen Thanos und dass sie wohl Retter des ganzen Universums ist. Trotzdem werde ich mit diesem Charakter sowas von überhaupt nicht warm. Auch finde ich sehr schade, dass im Kampf gegen Thanos die anderen dann herhalten mussten dass Captain Marvel sie retten kann und rein zufällig in dem Moment vorbei kommt. Sorry das war mir echt too much.

      Alles in allem war Endgame sicherlich richtig gut und hat mir auch super gefallen, aber mehr wie 8 von 10 Power-Sternen kann ich nicht geben und z.b. beim ersten Avengers konnte ich eine deutlich höhere Punktzahl vergeben.
      Toss a Coin to your Witcher`
    • Cineplex Time Wollen wir ein Spiel spielen?

      Ein wenig schlecht angeteasert, denken viele sicherlich im ersten Moment an SAW. Weit gefehlt, hier geht es um keinen Kramer, hier geht es um ein clownisches Grinsen, was mit 3 sich drehenden Leuchtkugeln im Rachen und totaler Benommenheit endet.

      ES 2

      Der 2e Teil der alten Serie war schon zu lange her und ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Persönlich bin ich mit einem sehr gemischten Gefühl ins Kino gegangen, für eine Fortsetzung war für mich persönlich das Gefühl für den ersten Teil einfach zu gut, ich hatte nicht die größten Erwartungen an den 2en Teil. Die Freunde haben mittlerweile vergessen, bis sie der einzig in der Stadt zurück gebliebene wieder nach Derry zurück holt. Nach und nach kommen die Erinnerungen wieder.

      Positiv
      • Der Film hat viele tolle Momente. An erster Stelle war es schier unfassbar, wie Schauspieler gefunden wurden die wirklich so brutal gut zu der "kindlichen" Vorlage gepasst haben, das war wirklich fast schon magisch. Einzig Ben fand ich als Erwachsener nach einer gewissen Zeit einfach nicht mehr so cool.

      • Die neuen Schauspieler sind wirklich gut besetzt und auch Skarsgaard ist wieder der coole Partyclown wie aus dem ersten Teil.
      Negativ
      • Die jugendlichen flockigen Witze wirken in diesem Teil oftmals leider nur Stimmungshemmend. Immer wenn man Spannung aufbaut kommt das Tageslicht oder oftmals ein flacher Witz. Vom Gefühl her hätte der 2e Teil wohl deutlich düsterer werden sollen, für mich persönlich wurde der Spannungsbogen hier zu oft aber "abgerissen"
      • Es selber, kam nicht zur Entfaltung. Der Film kämpfte Regelrecht mit der Erzählung der einzelnen Protagonisten, ES hingegen wirkte dann einfach nur immer wieder Zwischenrein geschoben. Über lange Zeit war es für mich vielmehr ein Spielfilm mit immer wiederkehrenden Horror Szenen. Die nicht vorhandene Story, vor allem aber die Flachheit der Charaktere (Was sie die letzten 27 Jahre getrieben haben weiß man nicht, bzw. nur ganz ganz kurz) macht den Film nicht unbedingt besser
      Alles in allem hat mir der Film über eine gute Stunde recht gut gefallen, als Spielfilm. Dann flacht er leider recht stark ab. Passend dazu wird Bill wegen seinen Buch Enden ausgelacht, leider geht es Es 2 genauso, gegen Ende hin und die ganze Thematik im Brunnenhaus, ist leider einfach nur flach, langweilig und ohne Liebe zum Detail erzählt, dass auch hier wenig Spannung aufkommt.

      Der ersten Stunde würde ich dem Film 8 von 10 Powersternen geben. Wegen der dann fehlenden Spannung etc. muss ich aber 1 wenn nicht sogar 2 Sterne abziehen und der Film ist leider Deutlich hinter dem 1en Teil abgefallen. Für Sonntag Abend auf dem Sofa vllt. ganz nett, im Kino wars leider nicht befriedigend.
      Toss a Coin to your Witcher`

    • In den USA stürmen viele Kinobesucher mitten im Film aus dem Saal, weil sie das Gezeigte nicht ertragen, die Kritiker diskutieren kontrovers miteinander und wissen nicht so recht, ob der Film nun gut oder schlecht ist, ich hingegen lege mich jetzt schon fest: Joaquin Phoenix muss bei der kommenden Oscarverleihung als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet werden. Egal wer für welchen Film sonst noch nominiert wird, an diesem Mann kann und darf es in diesem Jahr kein Vorbeikommen geben.

      Der Film geht ziemlich genau zwei Stunden und Joaquin Phoenix ist dabei Bestandteil jeder einzelnen Szene. Er ist dabei aber nicht einfach nur Teil jeder Sequenz, nein, er elektrisiert auch in jeder Einzelnen davon. Dieser Mann geht so dermaßen unter die Haut, dass ich sogar jetzt noch – am Morgen darauf – nur beim bloßen Gedanken an seine Performance schon wieder Gänsehaut bekomme.
      Über zwei Stunden hinweg erleben wir den langsamen, moralischen Verfall eines Mannes, der sein Leben lang mit einer neurologischen Störung zu kämpfen hat. Seine brüchige und ohnehin schon extrem kaputte Welt, gerät mehr und mehr ins Wanken. Der Wahnsinn, der von Natur aus Bestandteil seines Wesens ist, dringt damit immer mehr an die Oberfläche. Bis dieser Wahnsinn schließlich komplett Besitz von ihm ergreift und seine Verwandlung – von Arthur Fleck, der als Clown irgendwie versucht sich über Wasser zu halten, hin zum wahnhaften und anarchistischen Joker – abschließt.

      Dieser Film elektrisiert, polarisiert und ist einfach durchgehend extrem beklemmend. Dank eines Joaquin Phoenix, der einfach eine unfassbare Performance abliefert.
      Dabei handelt es sich hier auch nur indirekt um eine Comic Adaption, da der Joker eigentlich keine richtige Origin besitzt. Auch das ist etwas, worauf der Film – mehr oder weniger dezent –anspielt, was den Streifen noch faszinierender macht, als er es ohnehin schon ist. Der Gefahr, dass man den Joker mit diesem Film entmystifizieren könnte, gab Todd Phillips jedoch mit einem simplen, aber nicht weniger brillantem, Kniff keine Chance. Und das ist auch gut so.

      Was bleibt noch zu sagen? Jedem sollte bewusst sein, dass man sich hier keine Comic Adaption ansehen wird, wie man sie durch das MCU, die X-Men oder das – mehr oder weniger eingestampfte – DCEU kennt. Es ist eine Geschichte, die sich um den Villain schlechthin der Comicwelt dreht. Ohne ihn dabei aber direkt als Schurken zu zeichnen.
      Es ist eine Geschichte, die unabhängig von bestehenden oder möglicherweise kommenden Universen existiert und auch das ist gut so. Es braucht keinen zweiten Teil, es braucht kein Aufeinandertreffen zwischen dem Joker von Joaquin Phoenix und dem Batman von Robert Pattinson. Für The Batman kann und sollte ein neuer Joker gecastet werden, sofern diese Figur in der geplanten Trilogie von Matt Reeves auftauchen wird. Womit eigentlich gerechnet werden kann.
      Der Film ist eine in sich geschlossene Charakterstudie eines einfachen Mannes mit psychischen Problemen. Eine Geschichte über einen Niemand, der zu einem Jemand wird.

      Wenn DC und Warner Brothers an dieser Richtung festhalten – unabhängige, eigenständige Geschichten zu schaffen, die nicht Teil eines komplexen, zusammenhängenden Universums sind, sowie den Regisseuren weiterhin freie, kreative Hand zu lassen – dann könnten uns auch in Zukunft einige, absolut geniale Perlen erwarten. Denn der Joker mag vielleicht eine der populärsten, wie auch eine der interessantesten Figuren des DC Universums sein, die derartig fasziniert, aber sie ist gewiss nicht die Einzige. Ich würde es daher sehr begrüßen, wenn Joker nur der Startschuss für einige weitere, hoch brisante, düstere, vielleicht sogar derartig böse, und faszinierende Charakterstudien sein würde. Denn wie gesagt: Genügend Material bietet DC allemal, um daran in naher Zukunft anzuknüpfen.

      Um das Ganze hier jetzt aber zu einem Abschluss zu bringen: Gebt Joaquin Phoenix einfach seinen wohlverdienten Oscar!
      Alles andere wäre eine Farce. Denn dieser Film ist – schlicht und ergreifend – ein erdrückendes und atemberaubendes Erlebnis. Im wahrsten Sinne des Wortes.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von OneBrunou ()

    • Ich möchte mich kurz @OneBrunou anhängen denn bei jedem Satz seines Posts musste ich zustimmend nicken. Dabei hatte ich sogar noch das Gefühl er hat sein eigenes Maß an Begeisterung, die der Film vollstens verdient, zurückgehalten!

      Warum Kinobesucher zitternd das Kino verlassen kann ich mir ehrlich gesagt nur damit erklären, dass diese Menschen psychisch labil sind. Ich will mich darüber hier jetzt gar nicht lustig machen oder das ganze herunter spielen, denn der Film spielt m.M.n. absolut mit der Psyche. Er schafft es aber trotz der durchweg düsteren Darstellung seine Story durchzuziehen ohne je Angst zu schüren oder Gefahr zu laufen richtung Horror-Genre abzudriften. Auch die Gewalt in dem Film ist in meinen Augen weder exzessiv noch zu detailliert dargestellt. Es ist einfach wie alles Andere von der Inszenierung, über die Kamera & Musik bis hin zum Schauspieler (allen voran der Schauspieler) zu jeder Zeit on Point!

      Der Film geht dermaßen unter die Haut und obwohl man genau weiß um welchen Psychopathen sich der Film dreht, so fühlt man doch nahezu in jeder Szene mit ihm mit. Joaquin Phoenix schafft es einfach das Publikum abzuholen. Er schafft es dass man mit ihm fibert, dass man seinen Schmerz fühlt und sogar jeden einzelne seiner Schritte und Entscheidungen nachvollziehen kann! Ich persönlich dachte mir spätestens nach dem Finalen Showdown des Films sogar: "Es ist ok dass du jetzt der Joker bist". Ich finde diesem Joker, Joaquin Phoenix, kann man es einfach nicht verübeln und ich schließe mich absolut Onebrunou an! Wenn dieser Mann keinen Oskar bekommt, wäre es eine bodenlose Frechheit.
    • El Camino: A Breaking Bad Movie


      Diese Woche hat's wirklich in sich. Erst erschien auch endlich in Deutschland Joker - und ich kann an dieser Stelle nur noch einmal betonen, dass die Academy dem unfassbaren Joaquin Phoenix besser seinen mehr als nur wohlverdienten Oscar geben sollte (!) - und heute kommt's dann zum nächsten Paukenschlag: Vince Gilligan knüpft an das Ende der - meiner Meinung nach - besten Serie aller Zeiten an, um die Geschichte vom gepeinigten und flüchtigen Jesse Pinkmann zum Abschluss zu bringen.

      Auch wenn der Film nun 6 Jahre nach dem Serienende erschienen ist, so setzt man hier keinen Zeitsprung ein. Der Film setzt exakt da an, wo die Serie geendet hat. Jesse konnte - dank dem Opfer von Walter White alias Heisenberg - aus seiner Gefangenschaft entfliehen, muss sich nun aber damit befassen, dass die Behörden vehement nach ihm fahnden. Auf dieser Prämisse baut der Film nun auf und entführt den Zuschauer auf einen zweistündigen Trip, in dem sich Jesse seiner Vergangenheit stellen muss, um in die Zukunft blicken zu können. Alte Kapitel müssen geschlossen werden, um ein Neues öffnen zu können.

      Dabei kommt es zu wirklich unzähligen Cameos bekannter Gesichter aus der Serie, mit denen Jesse mal mehr, mal weniger zu tun hatte. Doch dabei hat man nie das Gefühl, als streue Gilligan diese Cameos nur der Cameos wegen ein, sondern verpasst er jedem Charakter, und damit jeder Sequenz, den er zurück bringt, seine Daseinsberechtigung. Sei es nun, um Jesse's aktuellen Weg etwas konkreter zu erörtern, ihm auf die eine oder andere Art unter die Arme zu greifen oder etwa einen Ausblick darauf zu geben, wo seine Zukunft womöglich liegen könnte.

      Was bei dem Film sofort wieder ins Auge sticht, ist der unverkennbare Stil von Vince Gilligan. Drehbuch und Regie, sowie Produktion. Alles lief über ihn. Und das merkt man auch. Jede Szene ist einfach nur komplett on-point. Jeder Augenblick hat Gewicht, jeder Dialog sitzt, der Soundtrack ist perfekt und optimal dosiert, die Bilder atemberaubend und die damit verbundene Atmosphäre dieses zweistündigen Dramas sorgt für permanente Gänsehautgefahr.

      Aaron Paul, der für seine Performance in der Serie dreimal den Emmy erhalten hat, knüpft mit El Camino an seine damaligen, schauspielerischen Qualitäten nahtlos an. Anders als zu Serienzeiten, hat er nun keinen Co-Star von der Klasse eines Bryan Cranston an seiner Seite, sondern muss er die zweistündige Handlung vollkommen alleine schultern. Und das gelingt ihm hervorragend.
      Was mich für ihn wirklich unfassbar freut, geriet seine Karriere nach Breaking Bad doch ziemlich ins Stocken. Mit El Camino zeigt er nun aber einmal mehr - wohl vor allem auch deswegen, weil er sich in einer gewohnten Rolle, die ihm liegt, bewegen durfte - was für Qualitäten er doch hat. Ich würde mir daher wünschen, dass ihm dieser Film nun noch einmal etwas Aufwind gibt und dafür sorgt, dass er künftig auch vermehrt auf der großen Leinwand zeigen kann, zu was für fantastischen Leistungen er fähig ist. Wenn ich es jemandem gönnen würde, dann ihm.

      Alles in allem ein Film, bei dem ich nicht wollte, dass er zu Ende geht. Ein Film, der einfach alles richtig gemacht hat. Es handelt sich hierbei um nicht weniger, als zwei Stunden purer Nostalgie, jeder Moment des Films trägt die Handschrift der Serie. Neben Joker gewiss einer der besten Filme, die ich in diesem Jahr bisher gesehen habe.
    • One small thing

      When I win the Oscar, can you introduce me as JOKER?


      ;-)


      Also ich kann mich OneBrunou in allen Punkten auch nur anschließen. Was uns da auf die Leinwand gezaubert wurde, war wirklich einfach nur fantastisch. Selten hat mich ein Film von Anfang bis Ende so was von gefesselt. Das ist natürlich schlecht, weil ich dringend pinkeln musste, aber es waren ja nur zwei Stunden die ich aushalten musste, wollte ja einfach nichts verpassen :D

      DC sollte diese Art von Filmen einfach weiter verfolgen, sich wirklich nicht an Marvel fokussieren, wie öfters schon versucht.
      In diesem Bereich selten etwas so realistisches gesehen, besonders auf die heutige Gesellschaft bezogen. Man kann die Wandlung von Arthur und sein langsam stetiger Wahnsinn einfach bis auf den Punkt verstehen und leidet am Anfang mit ihm.
      Der Film an sich geht einfach nur unter die Haut und er lässt auch viele Fragen am Ende zurück, was aber überhaupt nicht negativ gemeint ist, den das Ende an sich, das hat es nochmal richtig in sich gehabt.

      Ich werde mir diesen Film definitv nochmal im Kino anschauen und ich werde mit Arthur Fleck wieder leiden, bis seine Verwandlung zum Joker wieder vollzogen wurde =)
    • Blair Witch (2016)

      The Blair Witch Project gilt als der Begründer des "Found Footage"-Genres und während ich den Film zwar nicht als überragend bezeichnen würde, hat dieser mir eigentlich immer gut gefallen, wo ich mich noch gut daran erinnern kann, wie man sich in der Schule darüber ausgetauscht hat, nachdem der Film im deutschen Free TV lief... Es war halt mal eine ganz andere Art von Horror, welcher versucht hat, den Zuschauer auf ganz subtile und recht realistische Art und Weise zu gruseln. Der Film nutzt dafür Volksmythen, aber vor allem auch die Angst vorm Unbekannten, wo eine Gruppe von Campern sich in einen tiefen Wald traut, in dem eine Hexe ihr Unwesen treiben soll und wo in der Vergangenheit wohl einige schlimme Dinge passiert sind. Ein paar Geräusche in der Nacht hier, merkwürdige Holzfiguren am nächsten Morgen da und ein Ende, wo man nicht genau weiß, was da nun eigentlich passiert ist... Der Film hat es geschafft, zu verstören, ohne groß irgendetwas Verstörendes zu zeigen, was ich persönlich schon als gewisse Kunst empfinde.

      Im Jahre 2000, ein Jahr nach dem ersten Film, gab es auch ein Sequel, was aber eher abgefahren war und dadurch dann enttäuscht hat. Es war nicht unbedingt schlecht, aber eher ein Film für sich, als ein wirkliches Sequel, welches dem Original gerecht wurde. Und danach war es erst einmal lange Zeit still um die Hexe von Blair... Inzwischen wurde das Franchise ja aber wieder mit einem Videospiel ausgegraben, welches Ende August erschienen ist. Dieses habe ich selber noch nicht gespielt und habe es auch nicht vor, aber ich habe zumindest entdeckt, dass es vor drei Jahren noch ein weiteres Sequel gab und mir dieses nun mal zu Gemüte geführt.

      Und tatsächlich versucht dieser Film an das Original anzuknüpfen, wo alles über selbstgedrehte Aufnahmen im Wald gezeigt wird. Es geht damit los, dass ein weiter VHS-Film in den Wäldern bei Burkittsville gefunden wurde, wo es Leute in ein Horrorhaus im Wald verschlägt. Der Protagonist, James, glaubt in diesem seine verlorene geglaubte Schwester Heather zu sehen - die Protagonistin aus dem ersten Teil, die nun seit 20 Jahren als verschollen gilt seit den Vorfällen aus dem ersten Film. Und dann kommt er auf die unglaublich sinnvolle Idee, selbst nach ihr zu suchen, weil sie nach 20 Jahren im Wald bestimmt noch lebt und nur auf Rettung wartet...

      Und seine Freundin Ashley ist zufällig Filmstudentin und will den Ausflug gleich für ein Projekt nutzen, um zu der Hexe von Blair einen Dokumentarfilm drehen, weshalb sie da samt Kameraequipment mitkommt. Dieses ist dann natürlich etwas moderner als im ersten Teil: Ear-Cams mit GPS, eine Drohne und Webcams sind im Gepäck, um wirklich alles aufzuzeichnen. Auch schließt sich ein befreundetes Pärchen der Sache an, sowie ein einheimisches Pärchen, welche das neue Tape gefunden hatten und im Übrigen auch eine klassischen VHS-Kamera dabei haben...

      Mal davon abgesehen, dass die Charaktere alle sehr eindimensional wirken, ist das soweit so gut. Und bis zur ersten Nacht wirkt die Sache auch wie ein vielversprechendes, wenn auch vielleicht dümmeres Sequel zum ersten Film. Aber danach merkt man schnell, dass das Sequel versucht auf die ganzen Kritiken zum ersten Teil einzugehen, wo Leute diesen nicht gruselig fanden, weil eben nicht wirklich viel passiert ist... Dabei wird irgendwo vieles aus dem ersten Film wiederholt, aber deutlich ins Extreme getrieben. Da knallt es eben bereits in der ersten Nacht ganz laut und so weiter.

      Und ich muss auch sagen, dass ich zumindest eine Stelle auch wirklich schön verstörend fand...

      Spoiler anzeigen
      Und zwar wachen die Charakter hier früh um 7 Uhr auf, nachdem sie sich den Wecker gestellt haben, stellen aber fest, dass es noch finstere Nacht ist, obwohl es schon Tag sein sollte. Und gleichzeitig ist das komplette Camp von den bekannten Holzfiguren umgeben, die teils aber echt riesig sind.


      Das war schon einer schöner WTF-Moment, aber alles danach führte den Film dann komplett ins Absurde, wo die Sache eigentlich fast nur noch aus Shaky Cams und dem Rufen nach den anderen bestanden hat, wo das Skript zum Film sich ungefähr so liest:

      "Peterrrrr!"
      "Peeeeteeeeerrrrrr!"
      "Peeeteeeeeeeeeeeerrrrr!"
      "Ashleyyyyyyy!!!"
      "Ashleeeeyyyyyy!!"
      "Jaaaammeeeeeeesss!!"

      Kann man auch falsch verstehen. Aber der Film dreht hier so mit dem Grotesken auf, dass man sich echt nicht mehr gruseln kann, weil es der Sache einfach den Realismus nimmt, welcher den ersten Teil so gut gemacht hat. Selbst einen Blick auf die "Hexe" darf der Zuschauer werfen, wo es diese Figur aber irgendwo entmystifiziert und die Angst vor dem Unbekannten einem eher schlechten Horror-Film weicht...

      Es ist ein klarer Fall vom "gut gemeint und schlecht gemacht", wo Blair Witch einfach nicht an das Original herankommt und dieses wohl weiterhin für sich stehen wird.
    • "Ich habe ausschließlich negative Gedanken."
      ---Arthur Fleck---

      Die ganze Zeit war ich am Überlegen, wie ich diese Rezension beginnen soll. Ich möchte nicht auf vergangene Schauspieler eingehen, welche mal den Joker spielten. Jeder für sich, auch ein Leto, ist ein Joker, doch Phoenix ist für mich zu dem Joker geworden. Es gibt viele Joker im Batmanuniversum und für mich persönlich ist der Phoenix-Joker mein Lieblingsjoker geworden. Daher wählte ich dieses Zitat aus, da ich finde, dass dieses Zitat den Film fürs erste ganz gut zusammen fasst.

      Kennt ihr Batman? habt ihr evtl. mal was von dem Joker gehört, außerhalb von One Piece oder einem Kartendeck wie es z.B. für Skat benutzt wird?
      Wenn nicht, ist es absolut nicht schlimm. Den Film kann man sich, meines Erachtens auch anschauen, wenn man sich nicht mit dem Batmanuniversums auskennt.

      Ich war nun am Samstag im Kino und was soll ich sagen?
      Ich fand ihn Geil!
      Er erinnerte mich an eine Mischung aus King of the Comedy und Taxi Driver. Den Rest pack ich mal in einen Spoilerkasten. ;)

      Spoi... HA HA HA... ler

      Dennoch war für mich der Film verdammt unangenehm. Von der ersten Sekunde hat mich dieser Film in den Bann gezogen, aber als man den tanzenden Arthur, spielend mit seinem Schild auf der Straße dabei beobachtet wie er sein Geld verdient. Wusste man, dass er anders ist. Nicht Arthur, sondern der Film. Es fühlt sich schon in dieser Szene so an, als würde ein dunkler Schleier über ihn wachen. So musste das folgende auch kommen, wie es kam. Eine Bande von Jugendlichen nehmen dem lustigen Clown sein Schild weg und niemand, auf den Straßen Gotham Citys, schenkt ihm Beachtung. Egal wie sehr er darum bittet und laut um Hilfe ruft, niemand schenkt diesem armen Clown Beachtung. Auch nicht, wenn dieser in einer Seitengasse verprügelt wird.

      So nimmt also das Schicksal seinen Lauf und wir dürfen 120 Minuten zuschauen, wie Arthur immer weiter von der Gesellschaft erniedrigt wird.
      Mir persönlich hat die Idee gefallen, sein Lachen als Psychose zu erklären. Eine... unangenehme Psychose...
      Quazie Tourette. Genau das war für mich unangenehm. Lachen ist doch was schönes. Wer lacht nicht gern? Aber wenn man unweigerlich lachen muss, weil man beschuldigt wird ein Kind zu belästigen, obwohl man doch nur gern Spaß macht oder dabei zusieht, wie drei Kerle eine Frau in einer U-Bahn belästigen, ist es doch eher nicht angemessen.

      Auch wenn ich sein Lachen doch ansteckend fand. Ich fand seinen Comedyauftritt lustig. Also seine Witzie waren... Mau aber sein Lachen war ansteckend. Dennoch war es unangenehm, wie er versucht sein Lachen unter Kontrolle zu kriegen und es war traurig dabei zuzuschauen. Gerissen in zweierlei Hinsicht.

      Ich möchte an dieser Stelle nicht den ganzen Film wiedergeben. Ich möchte aber eine bestimmte Szene aufgreifen. Wenn Arthur in die Liveshow von Murray eingeladen wird und meint er sei unploitisch. Er meint er trägt die Schminke nicht, weil er nicht politisch ist. Dennoch stellt er ein Statement zur Schau, was der Kinobesucher unterschreiben würde, da er die letzten 100 Minuten miterlebt hat. Den Joker kennt man evtl. als einen Mann, der nichts plant und vieles dem Zufall überlässt. Ich habe Bewertungen / Kritiken gelesen, dass ihnen genau das an Phoenix fehlt. Sind wir mal ehrlich, Phoenix macht das. Als Ledger seinen Joker auf die Leinwand brachte, sagte er in einer Szene, dass er wie ein Hund ist, der ein Auto Jagd und nicht wisse, was er mit dem Auto macht, wenn er es hat. Da weile hat dieser Joker alles genau geplant und war immer 2 Schritte der Polizei bzw. Batman vorraus.
      Phoenix Joker hingegen, nahm doch alles wie es der Zufall wollte und ist meines Achtens doch viel mehr impulsiver, als es Ledger war. Kritiken soll mal einer verstehen.

      Ich gebe für den Streifen volle Punktzahl! Die Farben und die Musik spielen in einer wunderbaren Symbiose und fühlen sich in jeder Szene richtig platziert an.
      Joker ist mal etwas anderes, neben den Superheldeneinheitsbrei! Wobei er für mich nicht in diese Riege fällt. Er versucht viel mehr die Psyche eines Schurken zu durchforsten. Kein Batman der das Gute spielt, da es nichts Gutes gibt. Nur ein Arthur der uns einen Einblick in seine tragische Welt gewehrt.

      Wer den Film gesehen hat und sich mit mir über das Ende des Films unterhalten möchte, den würde ich so einem neuen Bereich einladen. Dieser Film gibt meiner Anschicht nach einen großen Diskussionswert und wenn sich genug finden, können wir einen Bereich zu diesen Film öffnen. Denn ich gebe zu, ich glaube ich habe das Ende wohl nicht ganz verstanden, da es doch einen großen Platz für Interpretationen gab.

      Frage zum Ende

      Ist das wirklich alles passiert oder spielte es sich nur im Kopf von Arthur ab? Es ist ein Witz, den wir nicht verstehen...



      Wer bis hierhin gelesen hat, bei dem möchte ich mich für die Aufmerksamkeit bedanken.
      FF
      P.S. Das steht bewusst außerhalb der Spoiler ;)

      Eine Sache möchte ich nicht vergessen.
      Bitte interpretiert in die Figur des Jokers, vor allem in Arthur Fleck und diskutiert, wenn ihr wollt.
      Aber bitte eifert ihn nicht nach. Der Joker ist keine Figur, welche man nacheifern sollte. Er ist gefährlich und spiegelt evtl. immer das Gesicht der Gesellschaft.
      Die Figur des Jokers ist mit Vorsicht zu genießen.

      Absolute Gerechtigkeit!!!
      #AbsoluteGerechtigkeit
      #SakazukiRulez
      #KonteradmiralDerAboslutenGerechtigkeit
      #DorfbewohnerDieInEinemDorfMitWölfenWohnenSindGenausoSchuldigWieDieWölfeSelbstUndGehörenGelyncht
      #NoLongHashtags
    • Drachenzähmen leicht gemacht 3, Die geheime Welt


      Der erste Teil dürfte einer der am besten Bewerteten Animationsfilme auf dem Markt sein und ich muss sagen der war auch einfach gut.

      Der 2e war nicht unbedingt viel schlechter, war halt ne Fortsetzung aber dafür auch echt richtig gut. Mit den Alphas und der Konfrontation mit Hicks Mutter hatte der viel zu Bieten. Dementsprechend dürfte die Erwartung für den 3en Teil recht hoch gewesen sein.

      Hicks ist der Anführer von Berk, und kämpft als dieser weiterhin gegen Drachentöter. Berk selber hat sich deutlich vergrößert und wird von Drachen nur so überwuchert. Die Story vom 3en Teil an sich, finde ich persönlich am schlechtesten. Man zieht wieder einen "speziellen" Drachentöter aus der Versenke, der dann natürlich wieder der schlimmste von Allen ist. Am Anfang noch ganz nett, flachte für mich der Antagonist recht schnell ab.

      Gemacht ist der Film wirklich gut, die Animationen etc. schauen echt atemberaubend aus. Auch die Drachen und vor allem der Tagschatten wissen wirklich zu gefallen. Was mich an dem Film stört, ist mehr oder weniger Hicks selber. Die ich bin jetzt der Wikinger Chef Nummer wirkt einfach flach und ein ganzes Volk folgt ihm nach einer doch recht dürftigen Ansage und verlassen daraufhin Berk. Das war natürlich aus Zeitgründen für die Filmdauer, alles in allem aber recht flach. Er ist leider kein Stück erwachsener geworden, hat deutlich an Charisma verloren.

      Ansonsten bringt der Film nicht viel neues, gerade in der Geheimen Welt hätte ich persönlich gehofft, dass man nochmal eine andere spezielle Drachenart zu Gesicht bekommt, was aber so leider nicht geschehen ist. Im Endeffekt war der Kampf gegen Drago deutlich spannender wie der gegen Grimmel.

      Teil 1: 9 Powerstars

      Teil 2: 8 Powerstars

      Teil 3: Leider nur 6 Powerstars, hier wurde zu viel mögliches Verschenkt.
      Toss a Coin to your Witcher`
    • 6 Underground


      Netflix dreht dieses Jahr richtig auf. Mit The King, The Irishman und jetzt 6 Underground zeigt der Streamingdienst seit Kurzem, dass man endlich bereit ist richtig Geld in die Hand zu nehmen, um - für ihr jeweiliges Publikum - sehr hochwertige Filme bereitzustellen, die so auch problemlos im Kino hätten laufen können. Persönlich hatte ich häufig ein Problem mit der Qualität der Eigenproduktionen von Netflix - mit wenigen Ausnahmen - doch zuletzt hat Netflix hier doch echt eine ganze Menge richtig gemacht. Und das wird auch Zeit, denn die Konkurrenz - in Form von Amazon, Disney und Apple - schläft nicht.
      Man ist derzeit auf jeden Fall auf dem richtigen Weg, in dem man den Regisseuren nicht nur die finanziellen Mittel bereitstellt, sondern ihnen auch komplett freie Hand beim Ausleben ihrer Kreativität lässt.

      6 Underground ist da für mich in diesem Jahr tatsächlich das Sahnehäubchen. Zunächst einmal: Erzählerisch sind u.a. The King und The Irishman bedeutend stärker. Da kann und darf es keine zwei Meinungen geben. Mit 6 Underground kriegt man genau das, was man von einem Film von Michael Bay auch erwarten konnte. Allerdings in vollkommen abgedrehten Ausmaßen, die ich - in dieser Form - echt noch nie gesehen habe. Wer die Fast and Furious Filme schon für abgedreht hält, der sollte sich hier lieber doppelt anschnallen.
      Ryan Reynolds beschrieb den Film als Michael Bayigsten Film in der Geschichte von Michael Bay. Besser kann man diesen Streifen echt nicht zusammenfassen. Um das vielleicht auch kurz mit ein paar eigenen Worten zu untermauern: Das war der erste Netflix Film, den ich gesehen habe, bei dem mir eine Epilepsie Warnung angezeigt wurde. Das sagt mMn schon alles.

      Der Film ist von der ersten Sekunde an ein etwa zweistündiger Adrenalintrip, der die Abgedrehtheit und den Zerstörungswahn von Michael Bay auf ein völlig neues Level hievt. Die ersten 20 Minuten dürften dabei wohl die genialste Eröffnungssequenz 2019 sein. Alleine dafür lohnt sich der Film bereits.
      Danach offenbart der Film dann wieder direkt die großen Defizite von Bay. Die Story würde auf jeden Bierdeckel passen, die einzelnen Protagonisten bleiben absolut blass und austauschbar. Fast schon selbstironisch nimmt man das auch damit auf's Korn, in dem man den Charakteren einfach eine Zahl von 1 - 7 als Namen verpasst. Der einzige Charakter, dem man im Ansatz so etwas wie Tiefgang verschafft, ist der von Reynolds gespielte One. Ist aber alles halb so wild, denn ne interessante, gut durchdachte Geschichte mit facettenreichen Figuren will der Film halt auch gar nicht erzählen. Der Film will nur eines: Er will extrem sein.

      Neben dem Einfluss von Bay, ist aber auch der der beiden Drehbuchautoren - Rhett Reese und Paul Wernick - deutlich spürbar, die beide auch schon für die Deadpool Filme eng mit Reynolds zusammengearbeitet haben. Hier wird geflucht, gedisst und gevögelt was das Zeug hält. Man sieht teils in Superzeitlupe, wie den einzelnen Bösewichtern die Kugeln durch den Schädel gejagt werden, der eine oder andere Kopf darf auch mal komplett zum Platzen gebracht werden uvm.

      Die Kombination aus Bay, Reese & Wernick, sowie Reynolds ist einfach nur Größenwahn in Perfektion. Jeder der Beteiligten darf sich hier vollkommen frei austoben, wodurch ein Film entsteht, der - wie es für Filme von Michael Bay üblich ist - vor allem die Kritiker wieder arg spalten dürfte.
      Wenn man jedoch mit der richtigen Einstellung an den Film herangeht, wenn man vorab genau weiß, was einen erwartet - oder vielmehr glaubt das zu wissen - dann bekommt man hier einen zweistündigen, adrenalingeladenen, derben, humoristischen und brutalen Action-Film serviert, der, was das Ausmaß anbelangt, wohl jede Skala pulverisiert. Ein Film, der einfach nur Spaß macht, nach dem der eine oder andere aber vielleicht auch eine Kopfschmerztablette brauchen wird.
    • Star Wars: The Rise of Skywalker


      Da ist er nun, der Abschluss der neuen Trilogie und das Finale der Skywalker Saga. JJ Abrams übernimmt - sowie schon für The Force Awakens - die Regie, sowie er auch mit am Drehbuch geschrieben hat. Insofern dürfte jeder, der mit seinen Filmen vertraut ist, schon in etwa ahnen, worauf man sich hier einlässt. JJ geht auch mit The Rise of Skywalker großteils den geringsten Widerstand, schafft es dabei allerdings auch bei all dem Fanservice, all den Querverweisen zu den bestehenden Filmen (insbesondere The Last Jedi) und dem damit einhergehenden Schließen der meisten Lücken, die zuletzt aufgerissen wurden, die Trilogie zu einem versöhnlichen Abschluss zu führen, imo.

      Anders als noch in The Force Awakens , traut sich JJ dieses Mal tatsächlich ein bisschen mehr ins Risiko zu gehen. Teils bedingt dadurch, dass er den Schlamassel, den Rian Johnson der Trilogie mit seinem Film eingebrockt hat, irgendwie wieder in Ordnung bringen musste - ohne sich dabei in Widersprüche zu verfangen - teils aber scheinbar auch aus einer gewissen Eigeninitiative heraus. So versucht er sich daran ein bisschen mit dem Konzept der Macht zu spielen, es um eine kleine, aber feine Komponente zu erweitern. Mag im ersten Moment erstmal seltsam anmuten, vor allem mit Blick darauf, dass man derartiges von Größen wie eben Luke oder Yoda nie zu sehen bekommen hat, ist aber schnell akzeptiert, wenn man sich kurz darauf mal an den Quatsch mit den Midi-Chlorianer zurück erinnert ...

      JJ hat hier viel zu erzählen. Eigentlich fast schon zu viel. Der Film hat eine stolze Laufzeit von 144 Minuten, wirklich merken tut man das allerdings nicht. Das liegt vor allem auch in den ersten 30 - 60 Minuten begründet, die fast schon was vom Abhaken einer Checkliste haben. JJ springt hier von einem Ort zum nächsten, klärt binnen weniger Minuten einige der essentiellsten Fragen der neuen Trilogie auf, ehe er seine Protagonisten dann auch auf ihre finale Reise schickt, in der u.a. auch die Frage von Rey's Herkunft - endlich - zentral in den Mittelpunkt geschoben wird. Und ab da entfaltet der Film dann auch sein volles Potenzial. Weitere 30 Minuten hätten dem Film und seinem Pacing aber zumindest nicht geschadet.
      Schon in der Ur-Trilogie, als aber auch in den häufig belächelten Sequels, waren die Plots, in denen die Hauptfiguren gemeinsam agierten, oft das Beste an den jeweiligen Filmen. Sie waren das Herzstück dieser Geschichten. Das Gespann aus Luke, Han und Leia hat ja nicht grundlos absoluten Kultstatus erlangt. Diesen Status werden Rey, Finn und Poe und Ben vermutlich nie erreichen, denn dafür kam vieles dann doch einfach zu spät. The Rise of Skywalker ist in dieser Hinsicht damit auch ein zweischneidiges Schwert, da hier unweigerlich die Frage aufgeworfen wird, wie die gesamte Trilogie womöglich hätte aussehen können, wenn die drei Protagonisten mehr Zeit zusammen verbracht hätten. Auch hier wieder: The Last Jedi is to be blamed.

      Wie eingangs erwähnt, so handelt es sich hier um einen Film, wie man ihn von JJ gewohnt ist. Vor allem auch in narrativer Hinsicht. Man sollte was etwaige Plottwists angeht jetzt nichts sonderlich Überraschendes erwarten. Tatsächlich war ich diesbezüglich, während des Schauens, bei so mancher Enthüllung ziemlich enttäuscht. Doch dieser Zustand verflüchtigte sich - zum Glück - letztlich mit dem finalen Akt, in dem Trilogie, wie auch die gesamte Saga, ihren absoluten Höhepunkt erreicht hat. Was Abrams hier in Sachen Spannung, Dramaturgie und Action aufgefahren hat, ist schlichtweg brillant. Die Balance zwischen der gewohnt bombastischen Action, den intensiven, emotionalen Momenten, sowie auch den sehr ruhigen, entschleunigten Szenen, die genau zum richtigen Zeitpunkt einsetzen, würde ich hier tatsächlich als nahezu perfekt bezeichnen.

      Das Ende dieser Saga bietet daher alles, was man von Star Wars gewohnt ist. Bildgewaltige Action, eine aufreibende Abenteuerreise, wohl dosierten Humor, Emotionen und Dramatik pur, sowie auch wieder Stoff für die eine oder andere Kontroverse, die der Rezeption des Films vermutlich folgen werden. The Rise of Skywalker ist damit ein bittersüßes Ende dieser jahrzehntelangen Saga, wodurch JJ ein wahres Kunststück gelungen ist. Wie er es geschafft hat hier nahezu alle Fäden der Saga - insbesondere natürlich die der neuen Trilogie - zusammen zu spinnen und in einem würdigen Finale münden zu lassen, gebührt Respekt. Vor allem auch deshalb, weil ich persönlich ihm das schlichtweg nicht zugetraut hätte. Dafür hat er mir in der Vergangenheit einfach schon zu oft seinem Drang zu plagiieren nachgegeben. Umso erstaunlicher ist es mMn auch, mit wie viel Feingefühl er diese Trilogie zum Abschluss gebracht hat.

      Die Frage, ob es sie überhaupt gebraucht hätte, wird wahrscheinlich bestehen bleiben. Für mich lässt sich diese Frage nun folgendermaßen beantworten: Gebraucht hätte es die Trilogie zwar nicht. Aber ich bin froh, dass es sie gibt.
    • Da war @OneBrunou schneller. Ich war auch gerade dabei meine Meinung zum neuen Star Wars nieder zuschreiben. Da aber das wesentliche schon genannt wurde, kann man @OneBrunou nur zustimmen. Daher von mir hier nur ein ganz kurzes Fazit meiner Seits.

      Ich war bereits im neuen Star Wars und ich muss wirklich sagen, dass er mir im großen und ganzen sehr gut gefallen hat. Für mich ist es der beste Teil der neuen Trilogie und man sieht, was man daraus hätte machen können, wenn man J.J. Abrams die ganze Trilogie hätte machen lassen. Gefühlt wird der 8. Teil größtenteils ignoriert. Natürlich gibt es auch einige plotbedingte Entscheidungen, die so wirken, als ob sie nur zum füllen der Gesichte sind. Es gibt immer noch Anspielungen auf die Original-Trilogie. Was mich aber nicht gestört hat.
      Auf jeden Fall bereue ich es aber nicht, dass ich für diesem Film im Kino war.

      Mal noch eine Frage an @OneBrunou und an jeden anderen, der den Film schon gesehen hat. Natürlich in spoilern.

      Spoiler anzeigen

      Hat man mit der Entscheidung Rey als Enkelin von Palpatine nicht Anakin/Darth Vader als denjenigen, der das Gleichgewicht der Macht bringen soll ad absurdem geführt?
      Den in Teil 9 ist es ja Rey, die Palpatine, diesmal wohl endgültig, tötet und somit die Siths auslöscht. Dadurch ist hat ja nun kein Skywalker das Gleichgewicht gebracht, sondern ein Kind Palpatines. Somit ist doch eigentlich die ganze Story rund um die Familie Skywalker bedeutungslos. Ja, Rey wurde zwar von der Familie Skywalker ausgebildet, aber jetzt hätte Letzen Endes jeder beliebige noch lebende Jedi diesen Part übernehmen können.
      Oderbhab ich hier einen Denkfehler?
    • Bad Boys 3

      Diese WICHS Ratten fressen mein ganzes Geld...

      Hier ist er also, der 3e Teil, nach über einem Jahrzehnt Pause. Da stellt sich natürlich gleich die Frage, hat sich die Warterei (Auch wenn das damals eher am Budget hing) gelohnt? Ja, zumindest zu einem großen Teil.

      Story

      Zumindest ich hatte am Anfang lange das Gefühl, dass die Macher hier hauptsächlich Nostalgie fahren wollen und möglich alle coolness von damals mit hinein packen wollen. Das machte den Start in den Film für mich recht zäh, was sich dann aber relativ zeitnahe revidiert und der Film Gas gibt. Die Story ist im großen und ganzen wahrscheinlich die flachste der Triologie. Es wird erwähnt, wie man den Ruf wieder aufbauen will, somit also auch das ganze Kartell, im ganzen Film passiert aber eigentlich nichts anderes von der bösen Seite aus wie Leute zu meucheln. Da wurde an Story merklich gespart.

      Schauspieler

      Das haben sie ganz gut gelöst, gerade Martin Lawrence so darzustellen. Will Smith hat von seiner coolness von damals im Film merklich verloren, macht trotzdem aber noch eine recht gute Figur. Persönlich haben für mich in dem Film aber hauptsächlich eher die Frauen abgeliefert und die sind auch unfassbar gut gewählt, aber sexy Girls gab es ja bisher in jedem Teil.

      Aktion

      Hier war es eher wieder an den 1en Teil angelehnt wie den 2en, es gab deutlich weniger Kollateralschäden wie noch in Teil 2. Auch umfangreiche Schiessereien gibt es nicht En Masse.

      Alles in allem ein besser als erwarteter 3er Teil, der deutliche Schwächen hat, aber wie gesagt, er war besser als erwartet und unterhält wirklich gut. Wäre die böse Seite ein bischen besser aufgebaut worden, hätte es ein noch größerer Sprung werden können. Wobei man sagen muss, die gute ist da nicht besser, der Captain wird umgelegt und weder Nachfolger noch ähnliches wird präsentiert, also mit "Filmtiefe" geizt der Film nicht gerade.

      Von mir 6 von 10 Powerstars

      Toss a Coin to your Witcher`
    • Spoiler anzeigen

      Streissi schrieb:

      John Wick 3
      Alter Verwalter was war das bitte für ein Film. Punisher^10?
      Allgemein ein klassischer John Wick Film aber doch erheblich zu viel für meinen Geschmack.
      Ich kann ja darüber hinweg sehen, dass jeder 3e in NY ein Auftragskiller ist und die Polizei sowieso nicht existiert da es in den anderen Teilen genauso war und es halt so ist aber, dass mitten am Bahnhof/Ubahn Leute gekillt werden und es die Menschen rundherum nicht einmal juckt stört mich schon ein bisschen. Kein Geschrei oder irgend eine Reaktion der Passanten^^
      Und das Einsteckpotenzial von John wurde nochmal in neue Dimensionen gehoben wtf.
      Ich muss mir am Wochenende nocheinmal die ersten Teile anschauen. Vl hab ich die auch falsch in Erinnerung mal schaun.
      Film bekommt von mir 3/10
      Das Geld war es meiner Meinung nach nicht wert^^ aber bestimmt Ansichtssache.


      John Wick 3 ist ein Film der Enttäuschungen.
      Natürlich war es wohl nahezu unmöglich aus dem 3en Teil etwas geiles zu basteln, jedoch hat mir persönlich hauptsache das Flucht Thema von Anfang bis Ende nicht zugesagt.

      Handwerk
      Es geht los damit, dass ich finde rein Handwerklich war der Film eine Enttäuschung. Die Kampf Choreos waren finde ich einfach schlecht durchdacht oder auch einfach zu wenig "Vorbereitet", entweder hatte Reeves zu wenig Zeit sich vorzubereiten oder hatte keinen Bock mehr auf Teil 3 oder was weiß ich, aber die Kämpfe an sich waren finde ich einfach schlecht gemacht

      Sophia
      Ein weiblicher John Wick, aber leider eine einzige Enttäuschung. Hat gefühlt auch 200 Kugeln in einer Pistole gehabt :)

      Story
      Hier brauchen wir natürlich nicht viel drüber reden, aber der Film hatte keine sonderlichen Zusammenhänge und es ist eben leider zur Lächerlichkeit verkommen dass John noch lebt. Hauptsächlich weil die Killer immer noch weniger Stormtrooper mäßig treffen... Unabhängig davon, dass man sich an einer Million von Sequenzen aus anderen Filmen bedient hat.

      Und der größte Scherz vom ganzen Film, der abgeschnittene Finger war in mehreren Szenen danach dann wieder dran...
      Es war schön John wiederzusehen, aber der Film war größtenteils nicht mal die von dir zitierte 3/10
      Toss a Coin to your Witcher`
    • Birds of Prey (And The Fantabulous Emancipation Of One Harley Quinn)


      Meine Liebe für DC dürfte hier ein offenes Geheimnis sein, allerdings beschränkte sich das lange Zeit maßgeblich auf die Comicbücher und die Videospiele (insbesondere die Arkham Reihe von Rocksteady). Die Filme hinkten dieser hohen Messlatte lange hinterher, weil man bekanntlich zu schnell zu zwanghaft auf den Erfolgszug von Marvel aufspringen wollte. Spätestens mit Joker hat DC aber genau das geschafft, wofür auch der neueste Eintrag unter den DC Filmen sinnbildlich steht: Sich zu emanzipieren. Unabhängig zu sein. Mittlerweile lautet die Devise hier: Fuck it, we'll do our own thing! Und wie man sein eigenes Ding macht! Denn inzwischen sorgen Warner & DC mit ihren Adaptionen echt in aller Regelmäßigkeit für Abwechslung im Comic-Genre. Was ich sehr begrüße und eine willkommene Abwechslung zu dem sehr durchdachten und strukturierten, aber damit leider auch etwas 'festgefahrenem' MCU darstellt.

      Birds of Prey hält auch komplett, was Trailer und Marketing versprochen haben. Man bekommt hier im Grunde exakt das Gegenteil von dem zu sehen, was Joker gemacht hat. War eben jener noch sehr düster und realistisch angehaucht, macht DC für BOP jetzt einmal ne Drehung um 180°. Hier gibt's ne Hyäne in der Badewanne, eine Konfettiparade in nem Polizeirevier oder auch ein Baseballspiel unter Einfluss einer gehörigen Menge Kokain. Es werden munter Knochen gebrochen, "Motherfuckers" verteilt und vierte Wände durchbrochen. Deadpool wäre stolz auf Harley.
      Der Film lebt dabei ganz klar von seiner Kurzweiligkeit und der lockeren Erzählweise, wenngleich man sich über die Erzählstruktur durchaus streiten kann. Ähnlich dem ersten Deadpool Film wird die Haupthandlung häufiger mal für einen Ausflug in die Vergangenheit unterbrochen, um kurz zu erklären wer jetzt genau wem weshalb eins aufs Fressmaul gegeben hat. Das kann bisweilen etwas nervig sein, zumal die Handlung nun wirklich nicht so komplex ist, als dass man dem Zuschauer jedes kleine Detail haargenau erklären müsste, damit der kapiert, was da gerade los ist. Der Film ist mit einer Laufzeit von 109 Minuten schon einer der kürzeren Vertreter seines Genres, hätte sich hier und da aber auch noch die eine oder andere Minute mehr, die für solche Einblicke drauf gegangen sind, sparen können. Dafür hätte es dann gerne noch mehr von der abgedrehten und genialen Action geben dürfen.

      Denn innerhalb des Genres bietet der Film wohl einige der genialsten und innovativsten Actionszenen überhaupt. Die zwei großen Action-Sequenzen liefern diesbezüglich absolut abgefahrene Szenen ab und das R-Rating kommt der gelungenen Inszenierung wirklich sehr entgegen. Insbesondere der Showplatz vom Finale sorgt hier für geniale Momente, auf deren (erneute) Sichtung - dann auf heimischer Kulisse - ich mich jetzt schon enorm freue.
      Man merkt dem Film dabei auch gut an, dass es nur von Vorteil ist, dass man dieses Mal nicht wieder auf eine (absurde) Weltuntergangsorgie wie noch im mäßigen Suicide Squad zurückgegriffen hat. Für mich - bis heute - das größte Manko von SS (mal ganz davon abgesehen, von was für einem Chaos schon die Pre-Produktion begleitet wurde). Stattdessen hat man sich mit Black Mask (genial gespielt von Ewan McGregor) für einen Villain aus dem Batman Kosmos entschieden, der uns dagegen eher das bodenständigere Unterweltler-/Gangsterthema bringt, wenngleich bodenständig bei diesem überdrehten Streifen wohl relativ ist. Die Actionszenen sind dadurch aber deutlich geerdeter, wodurch die Choreographien, sowie die geniale Kameraführung, hier viel, viel besser zur Geltung kommen können. Dass man sich dafür u.a. Hilfe von John Wick Mastermind Chad Stahelski geholt hat, merkt man diesen Szenen überdeutlich an.

      Bei all der Schwärmerei für die Inszenierung will ich das Negative natürlich nicht vergessen. Die Story ist so dünn, dass sie auf einen Bierdeckel drauf passen würde. Dabei gibt's hier und da auch diverse Verweise an den ersten Film mit Harley, allerdings bleiben das absolute Randnotizen, was auch gut so ist. Inkl. eines kleinen Teasers darauf, wer - abseits von Margot Robbie als Harley Quinn - für das anstehende (Soft) Reboot von Suicide Squad, das nun von James Gunn realisiert wird, u.a. ebenfalls zurückkehren wird.
      Die Birds of Prey bleiben leider - wie erwartet - verhältnismäßig flach (obwohl sie durchaus beleuchtet werden) und stehen dann doch etwas zu sehr im Schatten von Harley Quinn. Es ist und bleibt eben eine One-Harley-Show, was ich persönlich aber auch gar nicht weiter tragisch finde. Was aber auch einfach daran liegt, dass ich von Margot Robbie's Interpretation der Figur unfassbar angetan bin. Die Frau treibt die Verrücktheit dieser Figur absolut auf die Spitze und verkörpert sie in etwa so genial, wie Ryan Reynolds Deadpool spielt. Hinzu kommt eben noch, dass sie halt einfach eine absolute Charisma-Kanone ist. Selten hat sie das stärker gezeigt, als hier.

      Was bleibt noch zu sagen? Der Humor kann bisweilen etwas willkürlich erscheinen, ist auch eher - abgesehen von Harley's abgedrehter Art und Show, die sie liefert - auf kleine Momente für zwischendurch beschränkt. Hier werden keine Sprüche und Oneliner geklopft, die humoristischere Note ist da teils viel subtiler, wenn sie nicht gerade durch die Abgedrehtheit der Szenen zur Geltung kommt.
      Das Aussehen der Figuren wird weiterhin Streitthema sein. Gotham sieht leider nur in sehr wenigen Momenten wirklich gotham-like aus. Insbesondere bei den Szenen zu Tag geht der Kulisse hier komplett das Feeling für diese kaputte, von Korruption zerfressene Stadt ab. Da fühlt man sich zwischendurch halt einfach mal so, als würde die Geschichte gerade in Los Angeles stattfinden.

      Fazit

      Mitnichten ein perfekter Film und mit Sicherheit einer, an dem sich die Geister wieder scheiden werden, aber genau das, was ich erwartet und gewollt habe. Die titelgebenden Birds of Prey bleiben leider etwas flach, dafür liefert Margot Robbie als Harley Quinn aber famos ab. Ewan McGregor gibt einen genialen Black Mask ab und damit einen der besseren Villain der bisherigen DC Filmeinträge. Die Story ist aber - wie erwartet - absolut nicht der Rede wert. Dafür überzeugt der Film mit fantastischen Action-Szenen (von denen es gerne mehr hätte geben dürfen) und einem der wohl innovativsten Showdowns, den es in etwaigen Comic-Adaptionen bisher wohl gegeben hat. Wenn ich den Film mit einem Satz auf den Punkt bringen müsste, würde dieser wie folgt lauten: DC & Harley Quinn presenting - John Wick meets Deadpool.

      I love it!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von OneBrunou ()

    • "Wie verwirrend sollen Zeitreisen in diesem Film sein?"
      "Wie künstlich sollen sich die Dialoge im Film anhören?"
      "Wie sehr sollen wir den Zuschauer mit einem dumpfen Score zudröhnen?"
      "Wie oft sollen wir Ihren Atemmasken-Fetisch befriedigen?"

      Vier Fragen, auf welche Christopher Nolan bei der Produktion von Tenet einfach mit "Ja" geantwortet hat. Tenet, rückwärts auch teneT, lautet das neue "Meisterwerk" vom Regisseur, der für Filme wie Memento, The Dark Knight, Inception und Interstellar bekannt ist. Tenet lässt sich dabei am ehesten mit Inception vergleichen: es bedient sich eines unglaublichen Konzepts und zieht dieses den kompletten Film durch mit einer Reihe von Steigerungen und Twists, um einiges an absolut surrealer Action zu bieten. Nur dass es hier anstelle der Erforschung von Traumwelten um die Invertierung von Zeit geht.

      Fans von Inception dürften sich an der Stelle bereits die Finger lecken, aber so wirklich wollte mir die Sache nicht gefallen. Ich bin ja bekanntlich eh kein großer Fan von Zeitreisen und während das Konzept von Tenet durchaus interessant ist, ist es einfach zu konfus um den Film wirklich zu tragen. Wenn die Sache schon mit dem Satz "Versuchen Sie es nicht zu verstehen" beginnt, dann weiß man Bescheid.

      Grundsätzlich ist die Idee hinter dem Film aber recht simpel: Objekte und Personen können sich rückwärts durch die Zeit bewegen, wo sich dabei ihre Entropie umgekehrt verhält. Am Anfang hat man es hier primär mit "invertierten" Objekten zu tun, die sich sogar steuern lassen. Der Wille, eine invertierte Kugel abzufeuern, fängt diese dann wieder in die Waffe ein (wie im Trailer zu sehen). Nur verläuft sich diese Fähigkeit ein wenig im Sande und der Fokus rückt vor allem auf invertierte Personen, die sich rückwärts durch die Zeit bewegen und dabei auf obskure Art und Weise mit ihrer Umgebung interagieren.

      Dabei benötigen sie speziellen, invertierten Sauerstoff, da sie sonst nicht atmen können, weshalb invertierte Personen stets mit Atemmasken herumlaufen oder sich in Sauerstoffzelten aufhalten. Und während man an so etwas gedacht hat, fragt man sich gleichzeitig auch, warum invertiere Personen nicht auch spezielle Brillen und Ohrhörer benötigen, um die für sie invertierten Licht- und Schallwellen überhaupt wahrnehmen zu können. Da wird nur bisschen was gesagt, dass man erstmal alles verzerrt sieht und hört, aber das war's... War wohl zu viel Aufwand, dass auf so eine Ebene zu bringen, während man gleichzeitig hier hoch wissenschaftlich tut.

      Ziemlich genial sind die "temporalen Zangengriffe", wo zwei Teams in entgegengesetzter Richtung sich durch die Zeit aufeinander zu bewegen und das invertierte Team das normale Team über den Ausgang warnt, so dass bestimmte Ereignisse verhindert werden können. Die Action-Szenen zeichnen sich dabei aber hauptsächlich leider durch viel unübersichtliches Geballer aus, wo Geschosse eben vorwärts und rückwärts durch die Zeit fliegen. Wer dem Geschehen aufmerksam folgen will, um zu verstehen, was da gerade passiert, wird wahrscheinlich mit Kopfschmerzen aus dem Film gehen. Aber man wird ja am Anfang gewarnt, dass man nicht darüber nachdenken soll, ne...?

      Das alles spielt sich im Rahmen eines "Temporalen Kalten Krieges" ab (Star Trek lässt grüßen), aber die Story schwenkt dann zu sehr auf den Antagonisten in Form eines russischen Oligarchen, der gerne Machtspielchen mit seiner Frau betreibt, die er mit ihren gemeinsamen Kind fesselt. Alles schon irgendwo mal gesehen, gehört und erlebt, weshalb das in dem Ausmaß in diesem Film irgendwie vollkommen unnötig und deplatziert wirkte. Als bräuchte man irgendetwas Greifbares für das von den Zeitreisen überforderte Publikum... Aber ich hätte an der Stelle lieber den Fokus darauf gesetzt, die verworrene Zeitreise-Action etwas greifbarer zu machen und die anderen Charaktere besser auszuarbeiten.

      Vor allem der "Protagonist" wirkt in diesem Film unglaublich hölzern und eindimensional. Er ist halt ein Geheimagent, der tut, was er tut, weil er es kann und muss, weil Ende der Welt oder was auch immer. Wir erfahren quasi nichts über diesen Charakter, sowie seinen Kollegen gespielt von Robert Pattinson, wo die beiden vor allem den Schnitzeljagd-Plot vorantreiben und das war's. Die Frau vom Antagonisten ist in diesem Film irgendwo noch die menschlichste Figur, ist aber aufgrund der flachen Klischees auch nicht sonderlich interessant. Und dass sich bei all dem jeder Satz aus dem Wort einer Person in diesem Film einfach nur absolut steif und unnatürlich anhört, macht die Sache nicht besser. Selten so schlecht geschriebene Dialoge gehört...

      Hier fehlt halt klar einer der Stärken von Inception, wo die Chemie zwischen den Charakteren einfach gepasst hat und wo der Hauptcharakter auch wesentlich besser geschrieben war. Da kann Tenet einfach nicht mithalten, genauso wie auch mit dem fantastischen Score von Hans Zimmer, der Inception so einprägsam gemacht hat. In Tenet wird man irgendwie einfach nur 150 Minuten lang dumpf zugedröhnt, was sogar soweit geht, dass man in der Originalfassung teils die Charaktere nicht verstehen kann. Es gibt zwar auch gewisse Melodien, welche den Film auszeichnen, aber so wirklich wollte bei mir da nichts hängen bleiben.


      Fazit:

      Tenet würde ich jetzt als einer von Nolans schlechteren Filmen, was natürlich Kritik auf hohem Niveau ist. Aber an die Genialität von Inception kommt es dann einfach nicht heran. Dafür ist das Zeitreise-Konzept zu verwirrend und die Story einfach zu unbefriedigend. Die Action rund um Dinge, die sich rückwärts durch die Zeit bewegen, ist zwar ziemlich cool, aber hier muss man den Film wahrscheinlich ein zweites Mal schauen, um da wirklich alles zu erfassen. Ob ich das aber jemals will, weiß ich gerade nicht so wirklich...

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von TourianTourist ()

    • Doctor Sleeps Erwachen

      Da war sie nun also, die Fortsetzung eines meiner aller ersten Horrorfilme (Neben so Schinken wie im Land der Raketenwürmer, oder Friedhof der Kuscheltiere)

      Der Cast ist absolut nicht schlecht, bis sogar gut. Leider geht hier aber gerade Ewan McGregor ein wenig in den Erwartungen unter. Rebecca Ferguson finde ich sowohl in The Greatest Showman als auch hier einfach herrlich und auch ehrlich gesagt verdammt sexy. Zusammen mit ihrem Partner Zahn McClarnon geben sie ein durchaus diabolisches Duett. Ein bischen mehr Sex an deren Stelle hätte dem Film vllt nicht geschadet

      Auch der Zeitpunkt, an welchem der Nachfolger ansetzt ist durchaus gut gewählt. Das Danny nach den Ereignissen zu einem verkommenen Arschloch wurde, ist hier nach der Kindheit auch absolut nicht wirklich Unverständlich. Ich weiß aber nicht, ob der Film sich einen großen Gefallen getan hat, dass man so viele Parallelen gesucht hat zum damaligen Film. Es werden sehr viele Handlungsstränge angerissen und viele verlaufen sich dann leider wieder im Sand.

      Die Idee mit den "Shining-Vampiren" fand ich sehr gelungen und wie sie kleine Kinder ermorden ist schon Hammer Hart etc. Aber das ganze ist eben gefühlt nur ne Teilstory und rückt dann ganz bald in den Hintergrund weil mit einem Schlag ausser der Big Mama alle eliminiert sind und man über Herkunft und haste nicht gesehen gar nichts erfäht. Auch denkt man am Anfang, Emily Alyn Lind wäre wichtig in dem Film, alles in allem wird sie aber fast schon als Statist degradiert.

      Der Film hat viele Ansätze, geht aber leider auch an den Ideen zu Grunde. Gerade das Overlook Hotel ist zwar schöne Nostalgie, ich hatte aber leider 0% Spannung, weil alles einfach schon Bekannt war und gerade hier weder Grusel noch unbekanntes noch neues Aufkommt. Der Film ist irgendwie Zu Lange, aber irgendwie auch zu Kurz. Ich weiß nicht ob ich das Overlook wirklich gebraucht hätte, oder man die 2e Hälfte des Films hätte wieder mehr auf die Charaktere selber Fokussieren sollen. Auch kommt im Buch das Overlook Hotel nicht direkt vor und Dannys Vater wird ander dargestellt, hätte man im Film durchaus glücklicher Lösen können.


      Ich fand den Film gut und er weiß auch zu Unterhalten, aber auch an den Kritiken im Internet kann man deutlich erkennen, dass er sich maximal im eher Unteren Durchschnitt bewegt, obwohl er gerade die erste Stunde wirklich sehr gute Ansätze hat. Seis drum, sehr schade aber mehr als 5 von 10 Nachos is leider nich...
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Helios ()

    • Wonder Woman 1984


      Nach langem, unerträglichen Warten gibt es endlich (filmischen) Nachschub für mein schon beinahe ausgeblutetes Comic-Herz. Wonder Woman 1984 ist nun also auch im deutschsprachigen Raum verfügbar. Ein Film, auf den ich mich wirklich sehr gefreut habe, was zum einen an der hervorragenden Origin von 2017 lag, zum anderen aber auch schlichtweg daran, dass der erste Trailer so unfassbar catchy war und mich sofort gehookt hat.
      Die Messlatte hing also bereits sehr hoch, bedingt durch die längere, durch Corona erzwungene, Pause vom Kino sogar noch mehr als ohnehin bereits. Konnte der Film dieser immensen Erwartungshaltung gerecht werden? Jain. Müsste ich meinen Eindruck mit nur einem Wort zusammenfassen, würde es der Ausdruck ambivalent wohl am Ehesten treffen.

      In Wonder Woman 1984 fristet Diana ihr Dasein in Einsamkeit. Sie lebt allein, hat keine Freunde, isst allein und hat den Tod von Steve Trevor noch immer nicht überwunden. Nebenbei sorgt sie hier und da, nicht immer so unauffällig, wie sie es gerne würde, für Recht und Ordnung. Wirklich glücklich wirkt sie jedoch nicht. Das alles ändert sich, als Steve Trevor plötzlich wieder auf der Bildfläche erscheint. Doch wie und zu welchem Preis?

      Die Ausgangslage des Films ist super. Die Dynamik zwischen Gal Gadot und Chris Pine hatte bereits großen Anteil an der emotionalen Wucht des ersten Teils. So gehört dieser Aspekt des Films auch dieses Mal ganz klar mit zum Besten, was der Streifen zu bieten hat. Interessanter- und konsequenterweise sind die Rollen der beiden nun allerdings vertauscht. Während sich Diana zu Zeiten des ersten Weltkriegs noch in der Welt zurechtfinden musste, dabei ständig mit neuen Eindrücken überfrachtet wurde, ergeht es Steve nun genauso, wie ihr damals. Nun ist sie es also, die ihm die neue Welt zeigt, was einen Großteil des Charmes der ersten Filmhälfte ausmacht. Und das hatte der Film auch nötig, denn damit wird zumindest versucht so manche Problemstelle zu kaschieren. So wirken die hier dargestellten 80iger extrem plastisch und klischeehaft. Ja, es war ein buntes Jahrzehnt, aber ganz so tief in die Farbpalette hätte man nun auch nicht unbedingt greifen müssen. Dies wirkt sich auch auf so manchen Witz aus, der leider nicht ganz so gut zünden kann, wie es sich das Team rundum Petty Jenkins wohl erhofft hat. Viel absurder finde ich jedoch, dass nahezu jeder Mann in dieser Geschichte ein potenzieller Triebtäter zu sein scheint ... Ugh.

      Der Film geht satte 152 Minuten, also knapp 2,5 Stunden. Und das merkt man auch. Die Geschichte kommt nur schleppend voran, entwickelt sich äußerst gemächlich. Wirklich schlimm fand ich das nicht, weil davon vor allem die Figur des Maxwell Lord profitiert hat, die von Pedro Pascal verkörpert wurde, der hier die Leistung aller anderen Schauspieler komplett überragt. Jede Szene mit ihm war ein Hochgenuss der Ekstase.
      Aber auch Kristen Wiig macht ihre Sache sehr, sehr gut und holt das Bestmögliche aus dem raus, was die Autoren ihr ermöglichen. Den Spagat zwischen der tollpatschigen Barbara Minerva auf der einen und der versessenen, skrupellosen Cheetah auf der anderen Seite ist ihr hervorragend gelungen.

      Was mich an dem Film aber wirklich stört, sind die Effekte. Das CGI sieht hier stellenweise so aus, als wäre es den Verantwortlichen etwaiger Arrow-Verse Serien entsprungen. Auch Marvel hat immer mal wieder mit schwächelndem CGI zu kämpfen (Black Panther ist mir da besonders negativ haften geblieben), aber das hier untertrifft so ziemlich alles, was ich in den jüngeren Kinojahren in einem Blockbuster gesehen habe.
      Nicht falsch verstehen, der Film hat auch seine guten Augenblicke, was die Special-Effects betrifft, doch besonders hängen bleiben werden wohl vor allem jene Momente, bei denen sich mir die Haare zu Berge gestellt haben. So sehr zum Fremdschämen war diesbezüglich so manche Sequenz des Films.

      Alles in allem ist Wonder Woman 1984 gewiss kein Meisterwerk geworden. Der Film hat seine Schwächen, die auch die Dynamik zwischen Gal Gadot und Chris Pine, sowie die schauspielerische Leistung von Pedro Pascal und Kristen Wiig nicht vollends zu kaschieren wissen. Der ausgebrochene Hate, der dem Film entgegenschlägt, wird der erzählten Geschichte allerdings auch nicht gerecht.
      Wonder Woman 1984 ist nicht so stark wie Wonder Woman von 2017 und zählt gewiss nicht zu den stärksten DC Filmen der jüngeren Vergangenheit. Lässt man sich auf den Film ein, bietet der - nichtsdestotrotz - knapp 2,5 Stunden spaßiges Popcorn-Kino für Zuhause. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

      @Vongola
      Verstehe deine Kritik komplett, allerdings seh ich die Sache etwas lockerer. Liegt aber auch einfach daran, dass ich folgendes Video bereits vor dem eigentlichen Film gesehen hatte und all die Missstände, die du völlig korrekt aufgelistet hast, beim Gucken mit deutlich mehr Humor nehmen konnte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von OneBrunou ()

    • Wonder Woman 1984 - oder wie ich nach dem Film versuchte, mich zu besaufen um den Film zu vergessen

      Vorab sei gesagt, das ich schon nicht der allergrößte Fan vom ersten Wonder Woman. Es war für mich ein durchschnittlicher Film, der keine großen Höhe und auch keine großen Tiefen hatte. Er hatte das gleiche Niveau wie Doctor Strange. Ein Film, dem man nach dem ersten Mal schnell wieder vergessen hat und seine Zeit im Kino nicht bereut. Für mich kam der Hype um den Film zu gewollt vor, nach der ganzen MeToo Debatte. Aber wie dem auch sei. Nach den ersten Kritiken aus den USA habe ich schon meinen Erwartungen gedämpft, aber was kommen sollte, hat mich zutiefst schockiert. Nicht nur das der ganze Film voller Logiklöcher strotzt, er widerspricht sich zum teilen selbst und wirkt so dämlich konstruiert, das man meinen könnte, man höre Petty Jenkins noch aus dem Off.

      Aber fangen wir mal von Anfang an. Wonder Women, alias Diana, befindet sich in den Achtzigen. Seit Steve Trevor tot ist, hat sie keinen Schmußepartner mehr und andere Freunde findet sie sowieso nicht. In der Zwischenzeit arbeitet Diana als Museumsmitarbeiterin in Washington und verkloppt hier und da mal ein Schurken. Soweit war der Film noch in Ordnung, auch wenn ich es dämlich finde, das Diana hier immer noch Steve nachtrauert, aber ich habe lieber eine Figur mit Ecken und Kanten, als eine leere Schablone, die alles beim ersten hinkriegt (Rey Shadow Legends Skywalker lässt grüßen). Was dann aber kommt wird von Minute zu Minute dämlicher. Diana trifft auf Barbara Minerva, eine Arbeitskollegin von Diana. Barbara hat ein Problem. Sie kann nämlich nicht in High Heels laufen und ist deswegen eine soziale Außenseiterin. Auf der Arbeit wird sie von den anderen Mitarbeitern ausgelacht. Keine Ahnung wie es in Amerika ist, aber in Deutschland sind die Leute, die in Museen arbeiten nicht gerade die Leute, die ständig auf irgendwelche Hausparties eingeladen werden. Naja, irgendwann stoßen die beiden auf einen Wunschstein, der sämtliche Wünsche erfüllt. Auch ein Öltycoon namens Maxwell Lorde hat Interesse an dem Stein und ergattert ihn schließlich und wird dann selbst zum Stein. Also nicht zum Stein an sich, sondern er erhält die Kraft selbst Wünsche zu erfüllen. Muss schon sagen, der Stein hat eine gute Interpretationsfähigkeit.

      Soviel zur Handlung. An sich wäre die Grundprämisse auch spannend. Nur ist sie einfach dämlich umgesetzt worden. Diana wünscht sich Steve Trevor zurück, der dann nicht einfach erscheint, sondern das Bewusstsein eines anderen Mannes übernimmt. Wer dieser Mann ist, ist egal. Ob er eine Frau, Kinder, Freundin oder Eltern hat, ist Diana egal, Hauptsache sie kann mal wieder ordentlich im Bett loslegen. Das man hierdurch quasi eine Vergewaltigung eines wehrlosen Mannes darstellt, juckt Patty Jenkins auch nicht. Was sie aber juckt, ist anscheinend, das jeder Mann in den 80ern ein Sexualverbrecher war. Oder sie hat es so wahrgenommen. Denn hier wird ein Männerbild gezeigt, das hochgradig toxisch ist. Wirklich jede männliche Figur, die hier ein paar Sätze spricht, hat anscheinend Probleme befriedigt zu werden, denn ständig versuchen sie Diana und dann später Barbara um den Fingern zu wickeln. Wären die Geschlechterrollen umgekehrt gewesen, hätten sich gewisse Kritiker wahrscheinlich zu einem Mob zusammengerauft und zur WB Zentrale marschiert, inklusive Mistgabel und Fackel. Dieser Film hat auch so dämliche Dialoge, das sie direkt aus The Room stammen könnten. Wirklich, ich meine das ernst. Die Dialoge sind eine reine Katastrophe. Schlimmer finde ich aber, wieviel Glück Diana und Steve immer haben. Hey, wir brauchen ein Flugzeug um von A nach B zu gelangen. Zum Glück steht im Museum ein vollgetankter Kriegsflieger rum. Diana muss das Flugzeug unsichtbar machen, zum Glück hat sie passenden Kräften dafür. Ich weiß worauf das alles anspielt, aber wenn man zumindest nicht zeigt wie sie vorher diese Kräfte einsetzt, kommt das alles aus dem nix und wirkt reichlich konstruiert und wie die schlimmste Sorte Fanservice die es gibt. Schlimm ist auch das Ende. Einfach Klischee beladen und ohne Sinn und Verstand. Die Rede kann auch nur jemand halten, die eigentlich keine Probleme hat.

      Ja, ich finde diesen Film einfach nur Müll. Er regt mich einfach nur auf. Es ist einfach eine Idiotie und mich würde eine Dokumentation über die Entstehung dieses Filmes sehr interessieren. Nur um zu wissen, wer jetzt dafür verantwortlich ist. Denn der erste WW hat mich gut unterhalten, aber der hier war einfach zum Erbrechen.
      Almost Dead Yesterday
      Maybe Dead Tomorrow
      But Alive, Gloriously Alive, Today