Filmrezensionen

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    • Captain America: The Winter Soldier

      Ich habe mir gestern mal den neuen Marvel Film, Captain America: The Winter Soldier gegönnt (mit einem btw eher mieses deutschen Titel - The Return of the First Avenger) und finde, dass sich eine Rezension dazu definitiv lohnt. Ich sage mal jetzt schon, dass dieser Film mit den Avengers auf alle Fälle der beste Titel bisher im Marvel Cinematic Universe ist. Kurz zur Story ohne zu Spoilern: Die Handlung ist logischerweise nach dem Avengers Film angesetzt und gebietet zu Beginn einen Einblick in Steve Rogers Leben im neuen Jahrhundert und wie dieser damit klar kommt, bis er einen Auftrag bekommt eine Geiselnahme auf einem Schiff zu stoppen. Nachdem später Nick Fury von dem mysteriösen Antagonisten, der Winter Soldier genannt wird, in Verbindung auf die Geiselnahme attackiert wird, wird das Ganze dem Captain zu verdächtig und er will ohne die Hilfe von Shield etwas unternehmen.

      Man kann sich ja gerne mal fragen was passiert, wenn man einen Marvel Charakter nimmt, der schon in zwei Filmen aufgetaucht ist und zwei Regisseure, die hauptsächlich an Sitcoms (unter Anderem Community) beteiligt waren. Man bekommt den pursten Actionfilm, den Marvel bisher je geboten hat. Ich meine Actionfilme sind nichts neues, man bekommt dutzende davon im Jahr im Kino zu sehen, aber kennt ihr das, wenn ihr in einen Film reingeht und erwartet einen unterhaltsamen Actionstreifen zu bekommen, ihr dann aber etwas auf einem viel höherem Level serviert bekommt? Genau so habe ich mich nach diesem Film gefühlt. Gerade Captain America, dessen Superkraft im wahrsten Sinne Superkraft ist, macht ihn zu einem grandiosen Actionhelden, der einige extrem gut choreografierte Kampfszenen liefern kann. Alleine deshalb steht dieser Film auf eigenen Beinen und hebt sich vom den üblichen Marvel-Filmen ab, die bei Actionszenen meist auf CGI zurückgreifen müssen, gerade solche Sachen wie Hulk oder Iron Man. Steve Rogers dagegen beobachtet man in einem altmodischen Kampffilm mit Schauspielern wie Bruce Lee seine Gegner im Handgemenge plätten. Dadurch hat dieser Film sehr wohl etwas von Nolans Batman-Trilogie, da sich der Captain beim Kampfstil kaum von Bruce Wayne unterscheidet (Nahkampf + Gadgets/Schild) und die jeweiligen Regisseure, sowohl Nolan als auch die überraschenden Russo-Brüder, unglaublich gute Actionszenen drehen können. Gerade die Stealth/Kampfszenen zu Beginn auf dem Schiff und auch später die Kämpfe gegen den Winter Solder sind nicht nur total spannend, sondern auch technisch erste Klasse.

      Ich sage nicht, dass man jetzt einen Dark Knight erwartet sollte, da man schon merkt, dass es sich immer noch um einen Marvel Film handelt. So kommt der Humor nicht zu kurz, aber auch nicht zu viel, wie zum Beispiel in Thor. Eher handelt es sich um einen extrem gut gelungenen Actionthriller, mit einer gut erzählten Story, die auch teilweise auf den ersten Captain America Film aufbaut, weshalb es auch empfehlenswert wäre diesen zuerst gesehen zu haben. Anders als beim ersten Teil ist jedoch der Stil, weil die Handlung zuerst einmal in einer ganz anderen Zeit befindet und auch weil sich der Cast eher beim Avengers Film bedient, da neben Nick Fury nicht nur Maria Hill (Cobie Smulders), sondern auch die berauschende Black Widow (Scarlett Johannson), die btw in diesem Film ihren bisher besten Auftritt hat, dabei sind. Aber auch Robert Redford, der als Alexander Pierce ein hohes Tier bei Shield spielt, als auch Sebastian Stan als Winter Solder sind mit Sicherheit gute Zusätze im Captain America Universum.

      Insgesamt ein fantastischer und von mir ein überhaupt nicht erwarteter Zusatz im Marvel-Universum, der sich einfach viel frischer anfühlt und teilweise auch vom Avengers-Stil entfernt, der uns bisher geboten wurde. Natürlich gibt es auch dieses mal zwei Szenen nach dem Abspann, für die es sich lohnt im Kino zu bleiben, gerade da auch etwas zum zweiten Avengers-Film geteasert wird, ohne mal jetzt zuviel zu verraten. Dadurch, dass sich dieser Film traut anders zu sein, und sich auch einfach anders und frischer anfühlt, womit ich gerade bei einem Captain America Film nicht gerechnet hätte, bin ich einfach nur dankbar, da gerade als ich die ewig wiederholenden Comicverfilmungen langsam satt hatte, Marvel diese Bombe platzen lässt. Wohlmöglich seit Watchmen und den Batman-Teilen einer meiner Lieblings-Comicverfilmungen. 9.5/10
    • The Lego Movie



      Was kann man von einem Film mit dem kreativen Titel „The Lego Movie“ den bitte schön erwarten? Verdammt viel! Jeder der mal ein Legospiel in den Fingern hatte kann bestätigen: Lego macht auch außerhalb ihrer Komfortzone eine gute Figur

      Um was geht’s?
      Ein ganz normaler Typ namens Emmet wird irrtümlicherweise für „Meisterbauer“ gehalten – den einen, der das Universum retten kann. Mit Unterstützung des alten Mystikers Vitruvius, einer selbstbewussten jungen Dame namens Lucy und Batmans kämpft Emmet gegen den bösen Tyrannen Lord Business, der das Universum vernichten will, indem er es zusammenklebt.

      Animationen:
      Diese Film nutzt die Tatasche das es sich um einen animierten Legofilm handelt voll aus, das heißt man bekommt einen Mix aus Animationen und gefühlter Stopmotiontechnik. Es ist unglaublich faszinierend zu sehen wie z.B. etwas Einfaches wie ein Wasserstrahl nicht plump am PC zusammengeschustert wurde, sondern wirklich durch herabfallende blaue Legosteine dargestellt wird. Hier liegt einfach die Stärke des Film: Man sieht jeden einzelnen Stein. Die Landschafften sind atemberaubend, sei es ein Canyon, sei es ein Meer, diese Kombination aus Legolook und Animation ist einfach der Wahnsinn. Ebenso die Actionsequenzen. Ich hab in meinem Leben viele Animationsfilme gesehen aber ironischer weise war keiner so lebendig, so dynamisch wie der Film, der eigentlich aus starren Steinen besteht. Die Animationen sind im Grunde der wahrgewordene Traum eines jeden, der jemals mit Lego gespielt hat: Die Figuren erwachen zum Leben.

      Charaktere:
      Wenn man den Film unbedingt kritisieren möchte, dann dürfte man bei die Charaktere gefundenes Fressen sein. Keiner von ihnen sticht jetzt durch eine atemberaubend ausgefeilte Persönlichkeit heraus, im Gegenteil: Stereotypen reihen sich an Stereotypen. Charaktere wie Wyldstyle oder Vitruvius erfüllen die gängigen Klischees beinahe perfekt, leichte Variationen sind durchaus vorhanden und man bemüht sich einen frischen Anstrich auf alte Fasaden zu bekommen, trotzdem bleibt bei ihnen der schale Geschmack des schon mal gesehens. Klar könnten diese Charaktere aus dem entlegensten Ecke des Lego-Universums stammen und dort ihre Hintergrundgeschichte haben, aber: Um das zu wissen muss man echt ein absoluter Lego-Fanatiker sein. Und hier liegt auch oft das Problem, der Film setzt eine große Portion Grundwissen voraus, gerade weil er Charaktere aus den unterschiedlichsten Universen versammelt. Batman, Gandalf, Superman, alle haben einen Auftritt in diesem Film was mich auch sofort zum nächsten Kritikpunkt im Bereich Charaktere führt: Namedropping. Leider nutzt der Film hier die Lizenzen nicht wirklich aus, bei vielen der erwähnten Charaktere beschränkt sich ihr auftritt auf ein: “Hey guck mal wir haben Superman in unserem Film, wie geil!“ Wenn man schon bekannte Charaktere in einen Film einbaut, warum nutzt man ihre speziellen eigenschafften nicht mehr?

      Es gibt jedoch für all diese Kritikpunkte eine Erklärung, diese jetzt allerdings auszuführen würde zu zu großen Spoilern führen.

      Geschichte:
      Junge, ist die gut geschrieben, gerade weil sie sich auf dem Papier so unspannend und altbacken anhört. Sie hat einfach alles: Dynamik, gut vorbereitet aber trotzdem nicht offensichtliche Wendungen, dramatische Momente ohne Kitsch, dramatische Momente mit Kitsch, Action, Spaß und Spiel. Der Film nutzt hier perfekt das Lego nicht nur eine Welt sondern ein ganzen Universum an Spielesets sein eigenen nett. Kein anderer Film könnten eine Großstadt, ein Wildwestsetting, eine Fantasiestadt und ein unheimliches Bürogebäude so gut und sinnvoll miteinander verbinden. Auch merkt man in jeder Sekunde: Hier wurde nich einfach nur das Legosymbol auf ein halbgares Konstrukt geklebt um schnell ein paar Öcken zu verdienen, nein, hier wurde sich wirklich Gedanken um die Geschichte gemacht, um das große ganze das allen Aktionen und Erzählabschnitten einen Sinn verleiht. Und gerade als ich dachte: „Mhm, der Bösewicht ist etwas blass“ liest der Film meine Gedanken und präsentiert uns einen wirklich grandios durchdachte, toll vorbereitete Hintergrundgeschichte.

      Fazit:
      Dieser Film ist eine Liebeserklärung an Lego und an alle die jemals mit Lego gespielt haben. Eine charmante, actionreiche, unglaublich komische und grandios geschriebene Liebeserklärung. Hier passt einfach alles zusammen: Geschichte, Action, Humor, Animationen. Ein Stück Kino, nahe an der Perfektion. Jetzt schon der Film des Jahres und das sag ich obwohl im Juli „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ in den Startlöchern steht.

      10/10
      It's astounding. Time is fleeting. Madness takes its toll...

    • The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro



      In Ordnung, bevor ich auf den Film selbst eingehe möchte ich an dieser Stelle einfach schon mal direkt erwähnt haben, dass ich selten so überwältigt aus einem Film herausgegangen bin. Mag sein, dass da ein wenig der Spidey Fanboy in mir hochkommt, da ich mit dieser Comicfigur einfach aufgewachsen bin, doch ist dieser Film bereits jetzt mein persönlicher Film des Jahres. Egal was dieses Jahr noch kommt, toppen kann den für mich nichts mehr! Das ändert aber natürlich nichts daran, dass ich versuchen werde, so gut es mir irgend möglich ist, eine objektive Bewertung zu diesem Film abzugeben. Ich bitte allerdings schon mal im Vorfeld um Verzeihung, falls mir das nicht durchweg gelingen sollte.

      Zunächst mal möchte ich festhalten, wie froh ich doch über dieses Reboot bin! Die Trilogie mit Tobey Maguire als Peter Parker/Spider-Man hat mich einfach kein bisschen glücklich gemacht (bis auf Teil 2), da er diesen frechen Nerd von nebenan einfach wenig bis gar nicht verkörperte. Bei ihm hatte ich immer das Gefühl, als würde er sich stets mit irgendwelchen Selbstzweifeln plagen und deswegen sich selbst ein Stück weit verlieren. Mir fehlte einfach immer dieses gewisse Etwas. Dieser Witz, durch den sich Peter Parker überhaupt erst auszeichnet. Egal wie beschissen es in seinem eigenen Leben auch aussieht. Und genau das schafft Andrew Garfield nahezu perfekt. Er verkörpert Peter Parker, so wie er ist und dargestellt werden sollte, vollkommen. Dabei wirkt er auch noch völlig authentisch und man merkt einfach in jeder Sekunde wie viel Freude er an dieser Rolle doch hat. Das spiegelt sich in seiner Leistung sehr gut wieder. Dürfte wohl auch mit unter daran liegen, dass er sich selbst als Spidey Fan "geoutet" hat ... Alleine wegen dieser Neubesetzung, und dem damit verbundenen Wandel der Darstellung vom Protagonisten, hat sich das Reboot voll und ganz gelohnt.

      Aber nicht nur das, auch wird in der neuen Reihe das Thema bearbeitet, das bei der Raimi Trilogie eigentlich überhaupt keine Erwähnung fand ... Peters Eltern. Wo sind sie hin? Wieso haben sie ihren Sohn an dessen Tante und Onkel übergeben? Warum haben sie diesen verlassen? Der zweite Teil der "The Amazing Spider-Man" Reihe knüpft an die ersten Indizien und Anhaltspunkte im ersten Teil nahtlos an, was insbesondere am Anfang doch sehr stark auffällt. Überhaupt muss ich sagen, hat mich die Erzählweise doch sehr beeindruckt. Zu Anfang hatte ich, aufgrund der riesigen Informations- und Trailerflut, die große Befürchtung, dass die Verantwortlichen vielleicht schon zu viele Informationen durchsickern ließen ... Aber Fehlanzeige. Alleine die Rollenverteilung fiel am Ende doch etwas anders aus, als ich zunächst annahm, was vor allem bei Rhino aufgefallen ist, dessen Auftritt ja, wie im Vorfeld bereits angekündigt wurde, doch recht kurz ausgefallen ist. Wie es jetzt jedoch gelaufen ist sagt mir schon wesentlich eher zu, als noch in meiner Vorstellung. Über sein Outfit lässt sich jedoch nach wie vor streiten ^^

      Wo wir gerade bei den Charakteren sind, so muss ich an dieser Stelle einfach mal wieder die Darsteller, aber ebenso die Leute hinter der Kamera, die sich für das Drehbuch und die Regie verantwortlich gezeichnet haben, in den höchsten Tönen loben. Die Chemie stimmt einfach auf ganzer Linie. Das fällt, natürlich, besonders zwischen Peter und Gwen, alias Andrew und Emma, auf, die sich ja auch im privaten Leben näher gekommen sind. Ihre Hingabe für diesen Film wird in jeder Szene, in der die beiden gemeinsam zu sehen sind, sehr deutlich. Aber auch die anderen Schauspieler, allen voran Jamie Foxx, von dem ich ohnehin ein begnadeter Fan bin, der anscheinend auch wirklich alles spielen kann und hier als Max Dillon alias Electro auf den Plan getreten ist, und Dane DeHaan, der als Harry Osborn alias Green Goblin eingeführt wurde, wussten zu gefallen. Hervorheben möchte ich hier allerdings noch mal speziell Jamie Foxx, denn dieser hat es doch tatsächlich geschafft dem (Haupt-)Antagonisten dieses Films, Electro, mehr zu geben, als man es von Feinden der Heldenfigur so gewohnt ist. Er ist nicht einfach böse, weil er böse ist, sondern ist sein gesamtes Handeln mit seinen bisherigen Erlebnissen verbunden, was ihm zusätzliche Charaktertiefe verschaffte. Dadurch gelang es mir persönlich doch tatsächlich so etwas wie Verständnis für sein Handeln aufzubringen. Man verstand wieso er das tat was er eben getan hat, was ihn für mich weniger zu einem Schurken, sondern viel mehr zu einem Anti-Helden, wenn man so will, gemacht hat. Jemanden, der zwar bewusst das Falsche tut, dessen Beweggründe man aber irgendwo auch nachvollziehen, und schon fast verstehen, kann. Die Drehbuchautoren, sowie Marc Webb, als Regisseur, werden diesbezüglich mit Sicherheit auch ihren Teil zu dieser Darstellung beigetragen haben, doch Jamie Foxx selbst brilliert hier einfach mal wieder und zeigt, was er schauspieltechnisch so alles drauf hat. Gilt für mich persönlich auch nicht grundlos als einer der talentiertesten Schauspieler Hollywoods.
      Ebenfalls hervorheben möchte ich die Rolle von Emma Stone, die der Gwen Stacy. So wie man es bereits aus dem ersten Teil kannte mischt auch diese wieder ordentlich mit und dient im Film nicht nur einfach als hilfloses Opfer, das von dem Helden immerzu gerettet werden muss, sondern wird sie selber aktiv und unterstützt Spider-Man, so gut es ihr eben möglich ist. So was würde ich gerne in anderen Comicverfilmungen ebenfalls sehen ... Wäre durchaus wünschenswert, aber gut, das ist ein anderes Thema.
      Man kann über die Besatzung also, wie ich finde, wirklich nicht meckern und besonders über einen weiteren Auftritt von Electro würde ich mich sehr freuen, wobei die Chancen dafür eher schlecht stehen. Aber wer weiß ^^

      Zum Abschluss möchte ich ganz gerne noch ein paar (kleinere) Dinge etwas hervorheben. Dazu gehört zum einen das neue Kostüm der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft. Da gibt es für mich wirklich nichts mehr dran auszusetzen, da sich dieses doch sehr sehr nahe an der Comicvorlage hält ... Ganz klarer, zusätzlicher, Pluspunkt.
      Ebenfalls positiv erwähnen möchte ich die Kameraführung, die mir auch dieses Mal wieder sehr gut gefallen hat und ihren Teil zur Inszenierung der Kämpfe beigetragen hat. Überhaupt haben die Leute hinter der Kamera eine grandiose Arbeit abgeliefert. Ton, Schnitt und Effekte waren absolut genial. Äußerst gelungen fand ich vor allem die Einbindung des Soundtracks und überhaupt der Musik. Gerade beim Soundtrack war ich fasziniert, wie die Macher es geschafft haben, diesen, den ich mich bereits am Freitag mal angehört hatte, und der mir da eigentlich überhaupt nicht gefiel, mit einzubinden, sodass die entsprechenden Szenen noch mal weiter aufgewertet und gepusht werden. Auf einmal war der Soundtrack nicht nur einfach erträglich, sondern passte er einfach wie die Faust aufs Auge. Hat mich wirklich überrascht. Die Synchronisation fand ich auch dieses Mal wieder ordentlich, da hab ich aber sowieso selten etwas zu meckern, da wir doch eine recht ordentliche Synchronisation haben, hier in Deutschland.
      Da die Special-Preview heute nur in 3D lief kann ich dazu auch noch ein paar kurze Worte verlieren ... Normalerweise bin ich ja echt kein Fan von Filmen, die nur in 3D überarbeitet werden, doch, ähnlich wie schon beim ersten Teil, fand ich die Überarbeitung auch in diesem Film durchaus gelungen. Ist natürlich nicht so eindrucksvoll wie bei Filmen, die direkt in 3D abgedreht werden, aber es hat seinen Zweck erfüllt und nur darauf kommt es mir an.
      Und bevor ich's vergesse ... Interessant fand ich auch noch, dass der Film einige Foreshadowings beinhaltete, die für weitere Filme doch sehr von Bedeutung sein könnten. Und das nicht einmal unbedingt wegen dem aktuellen Reboot des Spider-Man Franchises. Mehr sei an dieser Stelle allerdings noch nicht verraten. Vielleicht findet ihr die Stellen ja auch selber ^^

      Alles in allem muss ich noch einmal betonen, dass es für mich in diesem Jahr wohl keinen Film mehr geben wird, der mir so gut gefallen könnte, wie dieser hier. Es passte einfach alles ... Das Drehbuch war wirklich sagenhaft, der Regisseur hat dieses entsprechend souverän umgesetzt und die Besatzung, sowie der Rest des Teams (Kamera, Ton, Postproduktion etc.) hat ebenso seinen Anteil am Gesamtwerk gehabt. Was mir jedoch etwas sauer aufgestoßen ist, doch das ist wirklich rein subjektiv und fließt kein Stück weit mit in meine Bewertung ein, ist, dass man die Szene schlechthin tatsächlich eingebaut hat ... Wobei ich die ganze Zeit über gehofft hatte, dass man sich vielleicht doch dagegen entscheiden würde. Die Inszenierung eben jener Szene hat mir dann echt den Rest gegeben. Dramatischer ging es ja schon fast nicht mehr ^^
      Comic-Kenner werden vermutlich bereits wissen von welcher Szene ich rede. Ansonsten hat mich das Ende des Films bzw. vielmehr die Szene nach dem Abspann extrem geschockt. Und das nicht einmal wegen dem inhaltlichen Aspekt. Vorsichtshalber packe ich diese Information mal in einen Spoiler, aber ich rate jedem von euch, der sich diesen Film ansieht, bis nach dem Abspann sitzen zu bleiben ... Und zwar dringender, als bei jeder anderen bisherigen Marvel-Verfilmung!

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      Am Ende gab es einen Auftritt der X-Men ... Ja, ihr habt richtig gelesen. Der X-Men! Deren Rechte bei Fox liegen, während das Spider-Man Franchise von Sony aufgekauft wurde. Das wirft natürlich eine ganz spezielle Frage auf, die sich garantiert schon viele Comic-Fans, seit Jahren, stellen ... Besteht vielleicht tatsächlich die Möglichkeit, dass die Filmstudios (Marvel Studios, Fox und Sony) sich doch tatsächlich zusammen tun könnten, um gemeinsam an weiteren Verfilmungen zu arbeiten? Ich fände diesen Schritt jedenfalls extrem geil und ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass da jeder Fan drauf anspringen würde! Viel wahrscheinlicher ist es aber wohl, dass dies schlicht als eine Art Foreshadowing für den kommenden "The Amazing Spider-Man" Teil dienen sollte, da es sich bei den aufgetretenen X-Men um die jüngeren Versionen (beispielsweise Mystique, die von Jennifer Lawrence auch hier verkörpert wurde) handelte. Wenn es Einfluss auf den nächsten Film hat, dann nur in Form ihrer Aktionen, die dann dort zu spüren sein würden. Davon ab hat Sony wohl imo selbst große Pläne mit dem Spider-Man Franchise und will dieses prompt erweitern, so auch mit einer "Sinister Six" Verfilmung. Dass man hier also einen Deal mit der Konkurrenz abmachen würde scheint eher unwahrscheinlich. Aber hey, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt :rolleyes:
      Wäre natürlich ebenso möglich, dass es schlichten Werbezwecken galt. Ich meine, wenn man schon vorher nicht den Trailer zeigt, dann müssen halt ein paar Ausschnitte des nächsten X-Men noch hinten reingehauen werden. Welchen Sinn und Zweck das jedoch haben sollte ist mir unschlüssig ... Ich bin da doch eher für ein baldiges Zusammentreffen von Fox und Sony, zu denen sich dann auch noch gerne Marvel selbst hinzugesellen dürfte ^^


      Von mir bekommt der Film locker die 10/10. Alles andere kommt für mich da überhaupt nicht in Frage, da, für mich, einfach alles gestimmt hat. Romantik, Drama, Action, Humor ... Alles dabei. Das gekoppelt mit der genialen Handlung, der tollen Arbeit des restlichen Teams, nicht zuletzt dem Regisseur, Marc Webb, der gesamten Schauspielbesatzung (speziell Andrew Garfield, Emma Stone, Jamie Foxx und Dane DeHaan), sowie dem gesamten Team hinter der Kamera, macht für mich das möglich, was ich mir von Anfang an erhofft hatte ... Eine Spider-Man Verfilmung, die dem Reboot endgültig die vollständige Existenzberechtigung sichern und laut schreiende Aufrufe über das schnelle Reboot des Franchises verstummen lassen sollte! "The Amazing Spider-Man 2" macht im Prinzip alles richtig, was Spiderman 3, von Sam Raimi, falsch gemacht hat.
      Für mich, schon jetzt, der Film des Jahres. Und das nicht nur unter den Comic-Verfilmungen. Sehr empfehlenswert und ich selbst werde in den nächsten Wochen mit Sicherheit noch mehrfach in diesen Streifen gehen! :thumbup:
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von OneBrunou () aus folgendem Grund: Erste Korrektur/Überarbeitung

    • Knights of Badassdom

      Nachdem ich schon die neue Folge GoT gesuchtet habe, wollte ich schnell noch was zu unserem Lieblings-Halbmann Peter Dinklage nachschauen und bin auf diesen Film gestoßen, an dem er mitwirkte.





      Der Film ist leider dank vieler Schwierigkeiten erst im Januar in den USA rausgekommen und ist hier nur als Videoveröffentlichung geplant. Aber wenn man den Trailer sieht mit all diesen Top-Schauspielern und den geilen Witzen muss man ihn eigentlich direkt schauen. Was ich getan habe und ihn liebe, obwohl ich manches nicht gut verstanden habe, da die LARP Leutchen die ganze Zeit zwischen Studenten-Englisch und Pseudo-Mittelalter-Englisch hin- und herspringen.

      Zur Story gibts nicht viel zu sagen. Es ist LARP Zeit und die "Heroen" werden genau so dargestellt, wie man sich diese wunderbaren Freaks vorstellt. Als LARP versteht man "Life Action Role Playing" und Peter Dinklade spielt sich quasi selbst, nur heroischer^^. Die Gruppe um ihn mit unter Anderem Summer Glau beschwöhrt aus versehen einen Dämon (eher einen Sukubus), die natürlich hinter den Seelen her ist. Nun müssen die Möchtegerne wirklich gegen fantastische Gestalten antreten.

      Ich hab mich schon beim Trailer verpisst und bin gerade vom Cast total begeistert. Ich kann nur empfehlen, diesen Film zu schauen, auch wenn man sicherlich das ein oder andere Mal zurückspulen muss. Community meets Game of Thrones meets Firefly? So könnte man es sagen^^. Sehr erfrischend und sehr witzig.

      Also anschauen! 9/10 Punkte
    • Der Medicus 2013

      Dieser Film kam 2013 in die Kinos, habe mich damals eigentlich sehr gefreut, dass über diese Story ein Film gedreht wird. Der Medicus war bisher ganz oben auf meiner Liste gelesener Bücher. Habe deshalb natürlich tunlichst versucht, den Film anzuschauen ohne ihn mit dem Buch zu "messen". Das typische alte Lied, auch beim Medicus ist es von der Story im Vergleich zum Buch leider auch ein Witz. Vielleicht, wenn man das Buch nicht gelesen hat, kann man mit dem Film mehr Spannung aufbringen, bei mir blieb der Film so aber relativ emotionslos und flach.
      Der Film an sich war garnicht so schlecht. Robert Cole war wirklich sehr passend und gut gespielt. Genauso der Bader, hat Stellan Skarsgard sehr gut gemacht. Mit Ben Kingsley als Ibn Sina, naja, musste ich mich schon sehr sehr lange anfreunden. Hatte natürlich PoP und IM3 im Hinterkopf.
      Hätte ich das Buch nicht gelesen, würde ich hier sicherlich knapp 8/10 Punkte raushauen. Jetzt kommt aber das große Problem. Der Regisseur muss an manchen Stellen weiter ausholen, schafft es dann aber nicht, dies gekonnt zu lösen und viele Stellen wirken abrupt abgewürgt um auf die 2h Spielzeit zu kommen. Ich gebe richtig dicke Abzug, weil es meiner Meinung nach zu einem 2teiler werde hätten sollen. Genug Story etc, man hätte die Story in der Mitte gut kappen können, hier hätten die Verantwortlichen einen Mehrteiler machen müssen und es wäre eine ganz große Sache geworden. So wirkt die Story arg in 2 Stunden reingequetscht, man kann kaum Gefühle etc aufbauen, da geht die Story schon wieder ganz anders weiter.
      Für diesen ganz großen Bock der Regisseuere, gebe ich Medicus 6/10 Nachos, 2 Punkte Abzug dafür, dass die den Medicus von vorneherein zu wenig durchdacht haben, trotz der genialen Vorgabe des Buches.
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    • Die Eiskönigin - Völlig Unverfroren ... Pure Magie!



      Nachdem der Hype um diesen Film, und überhaupt der Erfolg (über 1 Milliarde US Dollar als Einspielergebnis sprechen wohl für sich) im letzten Jahr völlig an mir vorbeigerauscht ist bin ich erst heute durch Zufall im Internet auf den Film gestoßen und musste mir nach den Bewertungen, Kritiken und erst recht der Musik einfach diesen Film zu legen. Gesagt, getan. Fix in den nächsten Laden gestürmt, die Blu-Ray für's Heimkino gekauft und prompt eingelegt. Und, wie der Titel schon andeutet, bin ich verzaubert. Ja, wahrlich verzaubert.

      Eigentlich will man ja meinen, dass man irgendwann zu alt für die animierten Disney Filme wird ... Aber Fehlanzeige. Für solche Filme gibt es nicht ohne Grund keinerlei Altersfreigabe. Die Eiskönigin hat mich vollkommen in ihren Bann gezogen. Der Film ist einfach rundum perfekt. Charaktere, Story, Animationen, Synchronisierung, Atmosphäre und (vor allem) die Musik. Ich habe noch nie einen Soundtrack gehört, der mich derartig gepackt hat. Gekoppelt mit der super Besatzung der Stimmen und der gelungenen Story entsteht eine ergreifende Atmosphäre, die in diesem Genre definitiv ihres Gleichen sucht.
      Was diese Geschichte auch noch so überragend macht ist vor allem die Tatsache, dass es keinen wirklichen Schurken gibt. Es ist einfach nur die Geschichte zweier Schwestern, die völlig verschieden sind und einfach ihre Beziehung im Vordergrund steht. Zwar gibt es auch hier einen "Schurken", aber das ist eher nebensächlich und sorgt lediglich dafür, dass die Handlung weiter voranschreiten kann. Im Vordergrund steht dieser jedoch nicht, was eine willkommene Abwechslung ist.
      Besonders hervorheben möchte ich auch noch das Design der Charaktere, aber allen voran das von Elsa und Anna. Ganz besonders Elsa war einfach nur atemberaubend, speziell in den Szenen, in denen sie von ihren Kräften Gebrauch gemacht hat. Ich wüsste jetzt auch auf Anhieb kein Wort, dass in der Lage wäre diese Schönheit zu beschreiben ... Aber die Schönheit dieser Figuren (speziell Elsa) sucht wohl ebenfalls noch, im Bereich der Animationsfilme, seines Gleichen. Ich wüsste jetzt jedenfalls keine anderen weiblichen Charaktere, speziell aus den bisherigen Disney Filmen, die da auch nur ansatzweise herankommen könnten.
      Neben den Emotionen mangelt es der Geschichte natürlich auch nicht an Humor, für die vor allem der Sidekick, Olaf, sorgt, der mich praktisch in jeder Szene, in der er zu sehen war, zum Lachen gebracht hat. Etwas Action ist natürlich auch vorhanden, doch im Vordergrund stehen klar die Emotionen.

      Ich will auch gar nicht viel mehr dazu schreiben, da ich bereits merke, dass es eh nur auf eine einzige Lobeshymne hinausläuft, daher hier mal mein Fazit: Wer wahrhaftige Magie erleben will, der sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen. Auf emotionaler Ebene unübertroffen. 10/10.

      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Gut schreibe ich auch mal wieder ein paar Reviews über die letzten Filme die ich gesehen habe:

      Bad Neighbors

      Der neue Film mit Seth Rogen und Zac Efron. Andere erwähnenswerte Schauspieler sind Dave Franco (Bspw. aus der letzten/neuen Scrubs Staffel) und Rose Byrne (Spielte Nebenrollen in bspw Troja und Star Wars Episode II). Es geht im wesentlichen darum, dass Mac (Rogen) und Kelly (Byrne) gerade dabei sind sich ein beschauliches Familienleben einzurichten. Sie haben eine kleine Tochter und versacken langsam im Alltag, das Sexleben ist eingeschlafen, sie kommen zu nichts mehr und fühlen sich generell nicht mehr jung. Da kommt es auch nicht gerade gut, als sie neue Nachbarn in Form einer Studentenverbindung bekommen, deren Vorsitzene von Zac Efron und Dave Franco gespielt werden. Anfangs ist das Verhältnis noch recht locker (Rogen schenkt ihnen Gras und nimmt mit ihnen Pilze), später entwickelt sich aber ein Kleinkrieg.

      Der Film ist nette Unterhaltung für zwischendurch, einige gute Gags dabei, davon leider auch der ein oder andere im Trailer (Daher besser nicht angucken!). Es ist halt der typische Seth Rogen Humor, wer Filme wie Ananas Express mochte wird auch hieran gefallen finden, wenn auch hier ganz klar mehr Bezug auf junge Eltern in den 30ern gemacht wird, als auf Spätpubertäre Kiffer (Auch wenn Rogen auch in diesem Film einen spielt). Einige Dinge wirken dann schon irgendwie etwas reingequetscht (wie bspw. die Moralkeule, dass Efron nichts aus seinem Leben macht während Franco sich schon um Jobs bemüht) naja es ist wirklich nette Unterhaltung für zwischendurch aber nichts woran man sich noch in Jahren erinnern wird, da spielt This is The End bspw in einer viel höheren Liga.

      Sabotage

      Der neue Film mit Arnold Schwarzenegger und bspw Joe Manganiello. Nunja was soll ich sagen, ich fand den Film verwirrend bis schlecht, zu keinem Moment aber gut. Die Erwartungshaltung war bei mir zumindest relativ hoch, denn das Drehbuch stammt mal wieder von David Ayer, der einige von mir hochgeschätzte Filme geschrieben hat (Training Day, End of Watch, Street Kings). Naja diese Erwartung konnte nicht erfüllt werden.
      Zuerst einmal worum gehts? Arnie hat einen Spezialtrupp der Drogenfahndung, alles ziemlich hartgesottene Kerle (-und eine Frau), die sich vorallem auf Undercover Einsätze spezialisiert haben. Eines Tages, als sie einen Kartellboss festnehmen/ausschalten wollen, läuft etwas schief und sie werden beschuldigt dem Kartell 10 Millionen abgezogen zu haben. Daraufhin splittet sich die Einheit findet aber später wieder mehr oder weniger zusammen. Irgendwann gibt es fragwürdige Tode (innerhalb der Einheit) und eine Ermittlerin fängt an Fragen zu stellen...
      Der Film bemüht sich krampfhaft viele Wendungen einzubauen, was den Zuschauer aber eher mit einem Stirnrunzeln, als mit offenem Mund zurücklässt. Die Dialoge sind billig bis haarsträubend. Teilweise werden Kameraeinstellungen benutzt die eine Call of Duty Atmosphäre simulieren, was bei mir garkeine Wirkung erzielte. Viele der Charaktere bleiben blass und unbeleuchtet, keiner ist irgendwie sympathisch.
      Das Ende hat mich nicht mit einem schmunzeln zurückgelassen (wie es glaube ich beabsichtigt war) sondern bloß fassungslos über die Ideenlosigkeit. Mit dem Film wurde ich wirklich nicht warm und ich kann auch nur empfehlen davon wegzubleiben, Arnie hat seine besten Tage hinter sich und umso schneller er das selbst feststellt umso besser für uns Kinogänger.

      Mein Tipp also: Greift lieber zu Training Day, End of Watch oder Street Kings. (Das ist auch die Reihenfolge meiner eigenen Bewertung)


      Tristan und Isolde

      Ein etwas älterer Film (2006), der lose auf der gleichnamigen Legende basiert (nur ohne Magieeinflüsse). Wirklich nicht schlecht! Hauptrollen spielen unter anderem James Franco (Tristan) und Sophia Myles (Isolde). Der Film war zwar weltweit eher ein Flopp, ist aber gerade für Fans von Filmen wie Braveheart echt eine nette Unterhaltung.
      Nett auch für Game of Thrones Fans: Der junge Tristan wird von Thomas Sangster gespielt, welcher in GoT Jojen Reed, den Begleiter von Bran spielt! Da fühlt man sich doch direkt gut aufgehoben.
      Allerdings ist der Film auch wirklich nur nett. Es gibt nette Twists, nette Schwertkoreographien, und eine ganz schöne Liebesgeschichte. Im Genre gibt es besseres, aber die meisten Klassiker hat man einfach schon zu oft gesehen, daher kann mir gut zugreifen. Zudem sehe ich James Franco immer lieber und hier spielt er auch mal eine ernstere Rolle, umso lustiger dann seine Rolle in Your Highness wo er quasi eine ähnliche Rolle hat nur parodiert.

      Ride Along

      Noch ganz kurz zum neuen Film von Ice Cube und Kevin Hart. Meine Meinung: Brauch man nicht. Von diesen Filmen gibt es echt schon zuviele. Kevin Hart will Ice Cubes Schwester heiraten, aber muss erst Cube beweisen, dass er ein Mann ist und mit ihm auf Streife fahren. Die Gags sind wirklich schwach und alles hat man schonmal so oder leicht abgewandelt gesehen. Über Ice Cube kann ich auch nur weinen, was aus dem Typen geworden ist...unfassbar. Es ist wirklich einer dieser typischen Ice Cube Filme wie "Sind wir schon da" wo Ice Cube erstmal skeptisch ggü der neuen Situation ist am Ende aber eine Bromance entsteht. Langweilig.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Godzilla (2014)


      Ich habe gerade Lust, ein Review zum neuen Godzilla-Streifen zu schreiben. Der Film kam letzten Donnerstag (15.05.2014) in die deutschen Kinos. Ich habe ihn allerdings erst gestern Abend gesehen - zum Abschluss des Wochenendes. Ich muss auch dazu sagen, dass ich den Film nicht in 3D geschaut habe. Ich bin kein großer Fan von 3D-Filmen. Die Brille verursacht bei mir Kopfschmerzen, außerdem trage ich sowieso schon eine Brille aufgrund meiner Sehschwäche, was alles noch unangenehmer macht. Deswegen: Old-School 2D

      Ich bin mit gemischten Gefühlen in den Film gegangen. Ich kenne die alten japanischen Godzilla-Filme und ich kenne den einzigen US-amerikanischen Teil von Roland Emmerich. Der Emmerich-Teil war zwar super animiert, hatte insgesamt aber eher wenig mit Godzilla zu tun. So wirkte er wie ein T-Rex, der ein bisschen durch Manhattan spazieren geht. Und irgendwie kam er mir auch sehr klein vor. Nunja, wie bei den meisten Godzilla-Fans, fand ich den Film von 1998 ziemlich ... Anti-Godzilla. Klar, es war ein super Film. Aber er hat den Namen nicht verdient.

      Der neue Film ist aber viel stärker an die japanischen Teile gelehnt. Godzilla ist wieder größer, hat weniger die Form eines T-Rex und er passt nicht mehr ganz so locker durch die engen Straßen zwischen den Hochhäusern. Und auch sehr wichtig: Seine Zacken können wieder leuchten und er hat seinen thermonuklearen Feueratem zurück! Er ernährt sich auch wieder von radioaktiven Stoffen und nicht von Fisch.

      Der Film läuft sehr lange ohne unsere Lieblings-Riesenechse. Sehr lange. Aber das ist nicht schlimm. Gareth Edwars hat sich viel Zeit genommen, die Vorgeschichte zu erzählen. Dadurch, dass er weit ausholt, hat er das Risiko minimiert, Logikfehler einzubauen. Mir ist jedenfalls beim ersten Gucken noch kein großer Fehler aufgefallen. Dazu kommt, dass der Film sehr verständlich wird. Ich habe bzgl. der überdurchschnittlichen Länge des Films (123 Minuten) bereits negative Kritiken gelesen. Dem kann ich nur vehement widersprechen! Es liegt wohl tatsächlich an der schrumpfenden Aufmerksamkeitsspanne des durchschnittlichen Zuschauers. Länger als 90 Minuten darf mittlerweile kein Film mehr sein für Ottonormalverbraucher. Ansonsten wird er überfordert. Und innerhalb der Zeit sollten wohl auch mindestens 95% mit purer Action gefüllt sein. Das ist beim neuen Godzilla absolut nicht der Fall. Und deshalb stößt er an diesem Punkt auf Kritik vieler Zuschauer.

      Edwards zeichnet eine sehr dunkle und apokalyptische Welt. In einigen Szenen sieht man den Kontrast sehr deutlich, da er oft wechselt von einer fröhlichen, heilen in eine zerstörte und dramatische Welt. Selbst wenn kein Monster in der Nähe ist, hat man das Gefühl, dass die Bedrohung da ist. Das erinnert mich an das Gefühl, das ich hatte, als ich das erste mal den weißen Hai von 1974 gesehen habe.

      Story: Godzilla ist - eher weniger absichtlich, sondern eher aus egoistischen Gründen - auf der Seite der Menschen. Er kämpft gegen zwei "Mutos", die auf der Erde frisch geschlüpft sind. Diese sind selbstverständlich nicht unter Kontrolle der Menschen. Die Menschen haben ihr Glück wieder einmal zu sehr herausgefordert. Und sie haben geglaubt, sie hätten die Natur unter Kontrolle. Eigentlich wäre diese Arroganz über kurz oder lang das Ende der Menschheit. Aber natürlich hat Godzilla Wind davon bekommen, dass die beiden Mutos vorhaben sich fortzupflanzen. Und das sollte wohl in seinen Augen unbedingt verhindert werden (hier weiß ich nicht so genau, warum Godzilla unbedingt gegen die beiden kämpfen will. Warum kann er nicht mit ihnen co-existieren? Ist das hier möglicherweise ein kleiner Hint auf die alten japanischen Filme? Es ist lange her, dass ich diese gesehen habe. Wenn jemanden etwas dazu einfällt, bitte PN! Danke :) ). Mehr möchte ich nicht zu der Story sagen. Sonst wird zu viel gespoilert.

      Die schauspielerischen Leistungen waren alle sehr stabil. Sie wirkten in ihren Rollen, aber waren nicht überragend. Aber das mussten sie auch nicht. Sie haben sich nicht immer wieder in den Vordergrund gedrängt. Das wäre mit noch größeren Stars in die Hose gegangen. Deshalb gibts auch für die Schauspieler-Wahl von mir ein dickes Plus.

      Insgesamt gefiel mir der Film sehr gut! Godzilla wirkte wieder stark, groß und unaufhaltbar. Er war näher an dem japanischen Original, genau wie die Story. Die Animationen waren bombastisch, man hat wirklich jeden Penny von den 160 Mio. € Produktionskosten gesehen. Ich denke, Godzilla-Fans werden viel Spaß mit diesem Film haben. Und auch für den neutralen Zuschauer kann der Film lohnenswert sein (wenn man 123 Minuten aufmerksam sein kann!). 10/10


      *Sicherlich fällt mir noch mehr dazu ein, aber das editiere ich eventuell rein / Oder jemand anderes schreibt noch was dazu.
    • Godzilla 2014

      Ich kann Red-Haired Shanks über mir leider so gar nicht zustimmen, denn gerade für die Fans von Godzilla (und ich bin schon seit meiner Kindheit einer) ist der Film eine herbe Enttäuschung.

      Klar, ist dieses ''Remake'' besser als der Witz den Emmerich damals geboten hat und es ist sehr schön zu sehen, dass sich Gareth Edwards am aller ersten Godzilla Film von 1954 orientiert hat, dennoch konnte er mich nicht überzeugen.

      Liegt zum einen daran, dass der Film über weite Teile hin (also immer dann, wenn Godzilla nicht zu sehen ist, was etwa 95% des Films wären) einfach nur langweilig ist. Ich will nicht sehen, wie die Menschen ums Überleben kämpfen oder irgendwelche tragischen Familiengeschichten bestreiten, ich will Monster sehen und ich will sehen wie diese gegeneinander Kämpfen während die Menschen am Rand stehen und um ihr Leben fürchten.

      Der Film mag zwar viele coole Bilder haben und ein wahres Action-Spektakel sein, aber was bringen einem bombastische Szene wenn diese leer sind?

      Was mich aber am meisten gestört hat, man sieht Godzilla so gut wie nie. Er taucht erst in der zweiten Hälfte des Films auf (und der Streifen geht gute zwei Stunden), und selbst dann steht er immer in der Dunkelheit oder in einer Staubwolke oder es ist Nacht. Die beiden MUTOs als Gegenspieler waren da eine noch größere Enttäuschung. So sieht man die zwar öfter, doch es sind einfach keine Monster und der Kampf der beiden gegen Godzilla.... für die Tonne. Wenn zwei Kaiju gegeneinander Kämpfen dann will ich Hitzestrahlen und Laserblitze sehen, die aus Mäulern und Hörnern abgeschossen werden, aber kein lächerliches Beißen und Gekratze.

      Zweimal, lediglich zweimal feuert Godzilla seinen Strahl ab und dann ist der Kampf auch schon vorbei.

      Außerdem strotzt der Film nur so vor Plotholes! Bestes Beispiel das Nest der MUTOs.

      Also Action-Blockbuster-Popcorn-Kinofilm mag Godzilla zwar funktionieren, aber als Godzilla-Film leider nicht. Aber da der Film in den USA gerade den erfolgreichsten Kinostart des Jahres hingelegt hat, und ein zweiter Teil sichere Sache ist, hoffe ich dass Gareth Edwars und auch alle anderen Beteiligten, im nächsten Streifen mehr Godzilla und weniger die menschlichen Akteure zeigen. Oder aber Toho fasst sich endlich ans Herz und macht es besser!
    • Godzilla (2014)

      Morgen Piratefolks,



      Ich war in meinen Kindheitstagen ein riesen Godzilla-Fan und bin es heute noch! Ich erinnere mich noch gerne an die Nachmittage auf Kabel 1, ich glaube meistens sonntags, an denen alle paar Wochen die alten Filme liefen! Godzilla, der mal als Feind, mal als Freund der Menschheit auftritt, im Kampf gegen andere Monstren! Neben Power Rangers war Godzilla mein liebstes 'Genre' in meiner Kindheit! Allgemein diese Gut gegen Böse-Thematik hatte es mir angetan und wenn dann noch riesige Monster oder Roboter dabei waren... war es um mich geschehen!

      Wie wohl die meisten, die Godzilla während ihrer Kindheit kennengelernt haben, kannte ich lange den richtigen, den ersten, Godzilla nicht. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich ihn das erste Mal sichten durfte oder konnte. Aber selbst wenn ich ihn schon als Kind sah, war ich mir wohl kaum um die Thematik, die Dramatik und das Stückchen Filmgeschichte bewusst! Denn bis zu meiner ersten Sichtung, war Godzilla für mich einfach 'nur' Spaß und Action. Ein liebenswertes (relativ gesehen) Ungetüm mit einer riesigen Ladung Charme auf den Schultern! Heute mag ich ihn wie gesagt immer noch, allerdings teilte ich Godzilla für mich selbst in drei bzw. nun vier Kategorien auf: Den ersten Godzilla von 1954, alle folgenden japanischen Godzilla zwischen '54 und '04, dann den ersten amerikanischen Godzilla und nun den, der aktuell durch die Kinos stapft.

      GODZILLA (1954)
      Da wäre als wichtigster Eckpfeiler der aller erste Film von 1954, welcher als ernste Botschaft zu verstehen war und heute absolutes Pflichtprogramm für jeden Cineasten sein sollte! Godzilla als 50m hohe personifizierte Atombombe/-kraft, die der Menschheit die Quittung aufdrückt -bereits ca. 10 Jahre nach Hiroshima- ist anschaulich schaurig schön inszeniert und auch die schwarz-weiß Optik tut ihr übriges an der bedrohlichen Atmosphäre. Godzilla ist aus Sicht der Menschen eindeutig böse und kann nicht gestoppt, gar verwundet werden. Wie eine Atombombe, einmal gezündet, ist sie unaufhaltsam! Ich denke das sollte auch die Botschaft oder Symbolik dahinter sein, weswegen er dieses Merkmal der Unzerstörbarkeit erhalten hat, welches von da an in allen weiteren japanischen Filmen zu seinem Charme gehören sollte! Lediglich eine weitere Massenvernichtungswaffe konnte ihn dann aufhalten, sogar töten, allerdings zu einem anderen hohen Preis.

      Ich persönlich bin ein Fan davon, wenn in Filmen etwas möglichst realistisch bzw. theoretisch möglich gehalten wird. Dieser Godzilla sei eine Art "Dinosaurier" aus dem "Jura-Zeitalter" von vor "2 Millionen Jahren" [dt. Filmversion!], welcher in einer Höhle tief im Meeresboden durch Atombombentests wiedererweckt wurde. Ich konnte nur den Kopf schütteln, als dies im Film von einem Wissenschaftler todernst vorgetragen wurde und mir einen Grinsen. Genauso wie seine Unzerstörbarkeit, die sich, wie bereits gesagt, für mich nur in einem Symbolcharakter begründet, sind eben diese "Fakten" eigentlich zu viel des Guten für meinen Geschmack! Dennoch kann ich dies auch sehr gut ausblenden. Godzilla ist mir nach wie vor sehr sympathisch, diese Sachen gehören einfach zu diesem japanischen Monster!

      GODZILLA (1955-2004, jap.)
      Danach kamen... die anderen! Nachdem der erste Film zurecht sehr ernst gehalten war, wurden alle weiteren Filme eher trashig-witzig gehalten, zwar mit dem Charme des ersten Godzilla, aber mal mit Godzilla als Retter oder eben nicht. Zudem natürlich mit gänzlich anderen Storyelementen und ohne den ursprünglichen Ernst inszeniert. Unter diesen Filmen gab es mal schlechtere Streifen, mal coolere, durchweg aber mit den selben Art von Tricks zum Leben erschaffen. Es kommt wohl rückblickend auch darauf an, ob man dieses Mann-in-Anzug-macht-Miniatur-Modellstadt-platt-Schema zu schätzen wusste oder nicht. Unterhalten konnte mich dennoch jeder dieser Filme, vor allem als Kind und auch heute noch! Eben diese Machart trug ebenfalls zum Charme des Godzilla bei!

      GODZILLA (1998)
      Vorweg, dieser erste amerikanische Versuch den König der Monster auf die Leinwand zu bringen, wird fast unter allen Godzilla-Fans stark verurteilt! Godzilla ist nicht unzerstörbar, sieht aus wie ein mutierter T-Rex und hat keinen radioaktiven Hitze-Strahl. Er wird auch gern mal GINO bezeichnet, die Abkürzung für Godzilla Only In Name.

      So sehr ich auch die Unterschiede erkennen kann, ich mag diese Interpretation von Godzilla einfach - nicht mehr, aber auch nicht weniger als das Original! Er basiert auf derselben Botschaft, wie eben jener von 1954, hat aber -neben den sicherlich vorhandenen Drehbuchschwächen- natürlich nicht den zeitlichen Vorteil im Sinne des Atom-Themas und dadurch grundlegend weniger Charme. Dennoch haben sich die Ammies die Mühe gemacht, ihn so realistisch aufzuziehen wie möglich, wodurch die Bedrohung nochmals einschneidender wird finde ich! Dieser Godzilla ist ein durch Fallout mutierter 60m hoher und 120m langer Leguan, asexuell, eierlegend, Instinkt-getrieben, nicht böse, sondern einfach nur ein Tier! Ich mochte das! Deswegen ist er auch nicht unzerstörbar, dafür aber mit Instinkten, gewissem (tierischen) Verstand und Agilität ausgestattet! Einen Hitze-Strahl hat er direkt nicht, allerdings gibt es eine Szene, in dem sich sein stinkender Atem entzündet - wohl eine Hommage an den Hitze-Strahl des japanischen Originals. Wie gesagt, ich mochte diesen Film und Ja, ich mochte diese Neu-Interpretion Godzillas!

      Genau das sollte es sein, eine Neu-Interpretation des ursprünglichen Godzilla-Mythos - zumindest empfand ich es so! Ich hatte mich auch erst gewundert, dass Godzilla ein neues Design und letztlich einen anders gestalteten Background bekam, aber wieso dem keine Chance geben? Und wie gesagt, enttäuscht war ich nicht. Es wurde definitiv nicht der Original-Godzilla, aber der Anspruch galt auch nicht! Zudem sehe ich rückblickend in den Godzilla-Filmen von 1955-2004 auch nicht den Original-Godzilla!

      Der ursprüngliche Plan war es, einen zweiten Teil zu produzieren, in dem ein neuer Godzilla -der Baby-Godzilla, der am Ende des Films noch schlüpfen konnte- gegen ein Monster-Insekt antritt. Mit einem Budget von 120 Millionen hatte er damals das 3-4-fache wieder eingespielt, wodurch dem nichts entgegen gesprochen hätte. Wie schon angedeutet war aber die allgemeine Resonanz nicht so toll, eben weil es für die meisten nicht GODZILLA war, sodass der Plan eines Sequels verworfen wurde und stattdessen eine Trickserie mit 2 Staffeln produziert wurde. Ich war echt traurig als dies beschlossen wurde, allerdings ist die Trickserie, trotzt gewöhnungsbedürftiger Animation, ein minimales Trostpflaster gewesen.

      Die Abneigung gegen diesen Godzilla zeigte sich auch im letzten japanischen Streifen von 2004: Final Wars. Hier wurde Emmerichs Godzilla komplett per 0815-CGI eingefügt, als Zilla benannt -weil kein Gott- und vom japanischen Godzilla per Hitze-Strahl gebraten! Ich wusste nicht wie ich das finden soll. Die Japaner waren bestimmt voll stolz, ich empfand das aber als respektlos und kindisch - obwohl es trotzdem irgendwie cool war.

      GODZILLA (2014)
      Insgesamt bin ich begeistert und damit zufrieden aus dem Kino gegangen! Ich habe keinen Pacific Rim-Verschnitt erwartet, noch habe ich einen Godzilla meiner zweiten Kategorie erwartet, indem sich mehrere Monster blindlings am laufenden Band verprügeln. Ich wollte einen an das Original angelehnten möglichst ernst-gemeinten Film sehen, der dem Original wenigstens ansatzweise gerecht wird! Und das wurde er mMn! Der Film lässt sich schön Zeit ehe Godzilla endlich auftaucht, baut schön Spannung auf, wie es mMn aber auch im Original der Fall war, was viele vergessen finde ich und was man schon in Filmen wie Alien, Jaws oder Jurassic Park zu schätzen wusste! Sein erstes Auftauchen ist echt schön inszeniert, angekündigt durch einen Tsunami, dann die Staubwolke und dann... die volle Pracht! Dass er danach wieder weg war, war kein Problem. Im '54er zeigt er sich das erste Mal auch nur ganz kurz, schaut über eine Bergkuppe auf die kleinen Japaner herab und haut wieder ab. Dass dann bereits sein zweites Auftauchen gleich das Finale einleitete war auch kein Kritikpunkt, sondern wieder ähnlich dem Original. Hier folgte ebenfalls auf sein zweites Auftauchen der Höhepunkt des Films, in dem Godzilla die ganze Stadt nieder macht. Einziger womöglich gerechtfertigter Unterschied: Godzillas Screentime insgesamt! Ein weiterer Unterschied ist, dass Godzilla im '54er beim dritten Mal getötet wird und dies im Neuen halt nicht passiert. Dort erwacht er aus einem Nickerchen und spaziert stolz ins Meer.

      Obwohl ich bei der Meinung bleibe, dass ich den Film sehr mag und evtl nochmal im Kino sichten werde, gibt es natürlich ein paar Sachen zu kritisieren. Ich sehe es z.B. als grundlegend kritisch an, dass unbedingt Gegner-Monster herangezogen werden mussten. Klar ist das cool, aber das Original hatte aus gutem Grund sowas nicht schon drin. Nun hatte das Original andere Vorteile, wie die zeitliche Einordnung, die Geschichte des Herkunftslandes etc. sodass es vollkommen logisch ist, dass die Ammies hier etwas drauf setzen müssen - vor allem nach dem '98er Film und auch mit Blick auf Pacific Rim. Godzilla bleibt also erstmal etwas im Hintergrund, bis inhaltlich ca. 10-15 Jahre vor der Handlung, die Einführung seiner Gegner einsetzt. Dr. Serizawa -dessen gleichnamige Figur Godzilla und sich selbst im Original übrigens tötet- findet Überreste von drei weiteren riesigen Organismen. Ein sehr langes und altes Skelett, wie von einer Schlange o.ä. und zwei Kleinbus-große Eier, von dem eines nur kurze Zeit vorher geschlüpft ist. Jenes Wesen gräbt sich auch dann schnurstracks zum nächsten Atomkraftwerk nach Fukushima durch. Das andere Ei wird in die USA nach Nevada verschifft, in ein Atommüll-Lager. In der gegenwärtigen Handlung, hat sich das geschlüpfte Vieh von damals verpuppt und brütet seit dem vor sich hin, die radioaktive Strahlung als Ernährungsquelle nutzend! Kurz darauf entsteigt das insekten-artige Monster, später Massiver Unbekannter Terrestrischer Organismus (M.U.T.O.) genannt, dann auch seinem Gefängnis, legt alles mit einem EMP lahm und verschwindet in die Lüfte, auf dem Weg zum anderen Ei, welches ebenfalls geschlüpft ist.

      Kurz darauf wird man dann auch etwas näher in die Materie eingeladen und erfährt auch um die Existenz von Godzilla, wobei Serizawa ihn zuerst als Gojira ausspricht, so wie er im Original auch eigentlich heißt -nette Anspielung. Dieser wurde 1954 durch ein Atom-U-Boot gestört bzw. erweckt und kam das erste Mal an die Oberfläche. Die Atomtests von damals waren demnach keine Tests, sondern versuche ihn zu töten. In einem kurzen Video scheint er auch voll erwischt zu werden und ist seitdem nicht mehr gesehen worden. Im Weiteren wird erklärt, dass diese riesigen Wesen aus einer Epoche der Urzeit stammen, in dem das Strahlungslevel viel höher war! Sie ernährten sich von der Strahlung und als diese schwächer wurde, zogen sie sich an die tiefst-möglichen Punkte der Erde zurück, um die dortige, vom Erdkern abgegebene, Strahlung zu verzehren.

      Tolle Erklärung oder? Dieser Part gehört nämlich immer noch zu meiner kleinen Kritik! Mich hat die Erklärung nicht wirklich zufrieden gestellt, ganz ehrlich. Es wurde kein Mal wörtlich erklärt, wieso die so -Entschuldigung- beschissen groß sind! Man könnte sich selbst zusammenreimen, dass es Mutationen sind, eben auf Grund der höheren Strahlung damals, aber wieso kann man das nicht in 1-2 Sätzen sagen? Oder halt was anderes einigermaßen theoretisch nachvollziehbares. Sowas interessiert mich wirklich, wie eben beim '98er Godzilla, da es mir das ganze Filmerlebnis viel näher bringt wenn mir etwas möglichst realistisch verkauft wird.

      Hinzu kommt, dass nicht wirklich geklärt wird, wieso Godzilla auf die M.U.T.O.'s los geht! 'Er ist ein Alpha-Predator, die Welt ist sein Revier und er dulde keine anderen Viecher neben sich' genügt mir einfach nicht! Zugegeben, bei diesen Stellen im Film hat man sichtlich versucht möglichst viel aus dem Original rauszuholen und dennoch möglichst verständlich zu erklären - was mMn einfach nicht geht ohne sich davon zu distanzieren. Deswegen zolle ich dem '98er einfach etwas Respekt, weil man sich hier getraut hat weiter zu gehen, sich loszureißen vom Original!

      Was mich nun kaum gestört hat, war der menschliche Part. Zu keinem Zeitpunkt hat mich auch nur einer der Darsteller bzw. seine Rolle genervt und das heißt schon was. Die Menschheit musste einfach einen gewissen Part einnehmen und so wie es schließlich geschah war es völlig in Ordnung und nachvollziehbar!


      Aber wie gesagt, insgesamt bin ich doch sehr zufrieden mit dem was da abgeliefert wurde! Es ist einfach mega schwer dem -mMn sehr unrealistischen und überzogenen- Bild der meisten Fans gerecht zu werden. Ich bin ja auch selbst ein großer Fan, aber ich unterscheide halt auch stark zwischen jeder Godzilla-Ära. Ich sehe in jeder ihre Stärken!


      Monkey Shibata schrieb:

      Liegt zum einen daran, dass der Film über weite Teile hin (also immer dann, wenn Godzilla nicht zu sehen ist, was etwa 95% des Films wären) einfach nur langweilig ist. Ich will nicht sehen, wie die Menschen ums Überleben kämpfen oder irgendwelche tragischen Familiengeschichten bestreiten, ich will Monster sehen und ich will sehen wie diese gegeneinander Kämpfen während die Menschen am Rand stehen und um ihr Leben fürchten. Der Film mag zwar viele coole Bilder haben und ein wahres Action-Spektakel sein, aber was bringen einem bombastische Szene wenn diese leer sind?
      Das ist er eben mMn auch nicht. Dort wo es angebracht ist, wird natürlich ordentlich Action geliefert, aber auch nicht so viel, das es wieder lächerlich überzogen wird. Bei Deinem Beitrag hatte ich unfreiwillig immer Pacific Rim im Hinterkopf, aber naja...

      Monkey Shibata schrieb:

      Zweimal, lediglich zweimal feuert Godzilla seinen Strahl ab und dann ist der Kampf auch schon vorbei.

      Und? Ganz ehrlich, BEIDE Szenen kamen hammer geil rüber, besser inszeniert, sprich getimed hätten die nicht werden können! Erst steckt Godzilla einen M.U.T.O. spielend in die Tasche, dann kommt der Zweite hinzu und verschiebt das Kräftegleichgewicht etwas und dann packt Godzilla eben seinen Trumpf aus - so läuft das halt. Und wie gesagt, die Art wie er das erste Mal seinen Hitzestrahl auspackt... einfach toll! Das er nur noch ein zweites Mal vor kam war nicht schlimm, denn dieser Einsatz hat den ersten nochmals getoppt! Überhaupt, beide Finisher-Moves gegen die M.U.T.O.'s waren der Hammer!


      So viel zu Godzilla,
      dD.
    • X-Men: Days of Future Past



      Auch dieses Mal kann und will ich keine Zeit verlieren, ehe ich meine Meinung zu einer der weiteren großen Comic-Verfilmungen des Jahres 2014 zum Besten gebe, daher gibt es auch jetzt bereits mein Review zum neuen X-Men Film. Und dieser teilt sich momentan Platz 1 meiner Lieblings-Kinofilme des aktuellen Jahres gemeinsam mit "The Amazing Spider-Man 2". Letzterer steht bei mir aber auch nur wegen meiner Vorliebe für Spider-Man soweit im Kurs, weswegen ich an dieser Stelle auch mal direkt erwähnen möchte, dass der neue X-Men den letzten Spider-Man, in Sachen Qualität, ziemlich locker in die Tasche steckt. Und das in so ziemlich jeglicher Hinsicht.

      Alleine die Besatzung ist ein wahrer Augenschmaus. Der Cast von der ersten Trilogie, aber auch der der jüngeren Versionen, speziell die Rollenverteilung von Magneto und Professor Xavier, waren ja schon für sich alleine hervorragend. Mein persönlicher Favorit war jedoch der fantastische Omar Sy, der den meisten wohl aus dem Film "Ziemlich beste Freunde" bekannt sein dürfte. Zwar blieb er im Film etwas farblos, da er lediglich als Kämpfer in Erscheinung trat und sonst eigentlich keine weitere Relevanz für den Film hatte, aber alleine ihn in diesem Blockbuster zu sehen, in dem er übrigens in die Rolle von Bishop geschlüpft ist, hat mich bereits sehr erfreut.
      Aber auch der restliche Cast war mal wieder absolut top. Hugh Jackman, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence, James McAvoy, Patrick Stewart, Ian McKellen, Ellen Page, Halle Berry und und und. Eine weitere Auflistung spare ich mir an dieser Stelle einfach mal. Bei dem Cast gibt es eigentlich niemanden, der mich in irgendeiner Weise enttäuscht hätte. Jeder von ihnen liefert eine gewohnt gute Leistung ab und spielt seine Rolle ebenso überzeugend, wie in diversen Vorgängern. Dieses Mal hat man, aufgrund der Thematik des zeitreisenden Wolverine, nun jedoch beide Besatzungen, mit einer wirklich gelungenen Story, zusammen gewürfelt, was auch mit ein Grund dafür war, wegen dem man dem Film seine Länge von über zwei Stunden kein bisschen angemerkt hat. Es gab in der Handlung immer wieder Sprünge zwischen den Zeiten, von der Vergangenheit rüber zur Gegenwart bzw. Zukunft und umgekehrt. Diese verschafften dem Film zusätzliche Dynamik und sorgten stets für etwas Abwechslung. Nach Langeweile sucht man hier jedenfalls vergebens.

      Ich habe zwar auch die erste X-Men Trilogie gesehen, war von dieser aber nicht ansatzweise so begeistert wie von den neueren Filmen ("X-Men: First Class" & "X-Men: Days of Future Past"), was nicht nur an der gelungenen Atmosphäre, dem genialen Cast und den intelligenten Handlungen und Wendungen liegt, sondern auch einfach daran, dass gewisse geschichtliche Aspekte stets aufgegriffen und mit eingebracht werden. In "X-Men: First Class" war es die Kuba-Krise. In "X-Men: Days of Future Past" sind es nun das Kennedy Attentat, sowie der Vietnam-Krieg. Unter anderem wegen diesen Parallelen zur Geschichte, und wie diese mit dem X-Men Universum verknüpft werden, sprechen mich die neuen Teile wesentlich mehr an, als die vorherige Trilogie.

      Was mich allerdings etwas überrascht hat war die Rollenverteilung der Charaktere an sich. Sprich welche Bedeutung manch einer von ihnen zugesprochen bekam. Hierbei denke ich vor allem an Raven/Mystique, alias Jennifer Lawrence, deren Rolle weit umfangreicher, und neben der von Wolverine, Magneto und Professor Xavier, wohl die Wichtigste im ganzen Film war. Etwas, womit ich niemals gerechnet hätte. Natürlich gab es keinen Charakter, der ohne jegliche Funktion da stand, aber, wie weiter oben bei meiner Bemerkung zu Omar Sy bereits erwähnt, gab es so manche Figur, die lediglich zu kämpferischen Zwecken aus der Trickkiste geholt wurde. Bedenkt man diesbezüglich aber auch die Lage der X-Men in der Zukunft/Gegenwart, dann ist das nicht weiter verwunderlich, da hier eigentlich nichts dringender benötigt wurde, als Leute, die austeilen können. Ähnliches traf daher auch auf, beispielsweise, Storm zu, die in der ersten Trilogie sehr stark im Vordergrund stand, hier aber nur eine handvoll Auftritte spendiert bekam, wenn überhaupt. Aber wie gesagt, das war auch gar nicht weiter schlimm und letzten Endes sogar zwingend notwendig, da man Leute wie sie einfach gebraucht hat, um genügend Zeit zu gewinnen, womit ich auch schon zum nächsten Aspekt komme ... Der Rahmenhandlung.

      Am Ende von "The Wolverine" wurde ja bereits am Rande kurz erwähnt worum es sich im nächsten Ableger der "X-Men" Filme drehen würde. Mit der Erwähnung von Trask Industries sowie deren bahnbrechenden Fortschritten in der Robotertechnologie, aber auch dem Wiederauftauchen von Professor Xavier und Magneto, die, gemeinsam, Wolverine um dessen Hilfe bitten, war schon fast abzusehen worauf es im neuen X-Men, ungefähr, hinauslaufen würde. Mich persönlich hat es zwar zu Anfang etwas irritiert, dass man direkt prompt in das Weltuntergangs-Szenario geworfen wurde, das man, aufgrund dieser Informationen, zu erwarten hatte, doch inszeniert wurde dieses wirklich mehr als nur gelungen. Ich bin ja allgemein ein absoluter Fan von solchen postapokalyptischen Szenarien und kann mich daran einfach nie satt sehen. Und besonders am Anfang, aber generell in jeglichen Szenen aus der Zukunft/Gegenwart, konnte man diese bedrückende Atmosphäre förmlich im ganzen Kinosaal vernehmen ... Im ganz krassen Gegensatz dazu standen dann einige Szenen aus der Vergangenheit, mit diesem Retro-Style der Umgebung, der besonders zu Anfang sehr deutlich hervorgehoben wurde.

      Besonders gefreut habe ich mich aber speziell über die Bedrohung, wegen der man überhaupt erst in diese Situation der Zukunft/Gegenwart geraten ist und wegen der man diesen ganzen Aufstand überhaupt erst veranstaltete ... Die Sentinels! Gott, wie ich mich auf die Dinger gefreut habe ... Und enttäuscht wurde ich definitiv nicht :'D
      Das Design war super, die Fähigkeiten dieser Maschinen wurden sehr stark in Szene gesetzt und überhaupt wirkten diese so bedrohlich wie sie sich wohl jeder Fan erhofft hatte! Überhaupt waren die Kämpfe, allerdings speziell die in den postapokalyptischen Sequenzen, fantastisch inszeniert und choreografiert. Hier bekam der entsprechende Cast wieder die Chance zu glänzen. Schwerpunkt war allerdings die Vergangenheit, was man auch zu jeder Zeit gemerkt hat, da eben diese entscheidend für alles war, was sich in der Zukunft abspielte, abspielen würde oder niemals abgespielt hatte.
      Ja, es ist schließlich noch immer ein Film über Zeitreisen gewesen. Eine Thematik, bei der Logikfehler, Plotholes und Paradoxons eigentlich vorprogrammiert sind. Tja, nur hier scheinbar nicht. Ich für meinen Teil konnte jedenfalls nichts Dergleichen ausmachen. Alles war in sich stimmig, was auch besonders beim Ende des Films, und einigen damit verbundenen Cameo-Auftritten, auffiel. Ich will hier jetzt nicht zu tief darauf eingehen, will allerdings noch einmal erwähnt haben, dass alles durchaus Sinn macht, sofern man sich noch an die Vorgänger, diesbezüglich speziell an die erste Trilogie, erinnern kann, sowie beim Ende in der Vergangenheit gut aufgepasst hat. Es passt auf jeden Fall und ein Paradoxon jeglicher Art konnte ich hier jedenfalls nicht ausfindig machen.

      Alles in allem hatte der Film so ziemlich alles, was ich mir erhofft hatte. Schöne Actionszenen, eine Prise Humor, einen wirklich beeindruckenden Cast, der voll und ganz zu überzeugen wusste, eine schwierige Thematik, die aber zeitgleich nahezu perfekt umgesetzt wurde, als auch eine hervorragende und recht intelligente Handlung. Dazu ist es auch noch eine Comic-Verfilmung, an denen ich mich sowieso niemals satt sehen kann ^^
      Für jeden (nicht nur für Fans!) eine klare Empfehlung von mir. Allerdings sollte man wohl zuvor die anderen Filme gesehen haben, da einem sonst einiges an Kontext fehlen dürfte. Jedenfalls bekommt der Film von mir volle 10/10, und, was sämtliche filmischen Qualitäten betrifft, ist dieser für mich die imo beste Comic-Verfilmung seit langem. Auch die so gehypten Avengers können damit derzeit, mEn, einfach nicht konkurrieren.

      Und hier noch mal einer der letzten Trailer für all jene, die noch immer nicht überzeugt sein sollten diesem Film eine Chance zu geben, die er mehr als nur verdient hat:

      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • X-Men: Days of Future Past

      Moin,

      wie OneBrunou bin auch ich gestern in den neuen X-Men gegangen. Ich haue zwar keine 10/10 Wertung raus, aber ich möchte trotzdem etwas zum Film sagen.

      Der Film ist an sich von der Qualität gut. Es ist ein genuss zu sehen wie Hugh Jackman und Michael Fassbender gemeinsam interagieren und James MacAvoy als gefallener Anführer der X-Men vom vorherigen Teil an sich selbst zweifelt. Eine Inhaltliche Zusammenfassung bringe ich hier nicht nochmal. Daher ist meine Kritik eher für diejenigen, die den Film schon bereits gesehen haben.

      Der Beginn mit der Postapokalyptischen Zukunft waren zwar bedrückend aber irgendwie kann ich solchen Bildern nicht wirklich mehr etwas abgewinnen. Trostlos wirkt das ja und es kann ja sein, dass durch den Krieg die Städte und alles schöne zerstört wurden, aber wo leben dann die Menschen? Ich habe mich bei diesem Szenario beinahe an Matrix erinnert gefühlt. Man sieht nur die Transporter heranfliegen, die die Sentinels abwerfen um dann die Mutanten zu vernichten. Fertig. Kein Stryker oder sonstiger Befehlshaber der in dieser Welt lebt und die Reste der Menschlichen Rasse irgendwo zusammen hält. Als würde die Welt nur noch aus Sentinels bestehen, welche darauf programmiert sind Mutanten zu jagen. Egal zum Glück nimmt dieses Szenario nur einen kleinen Teil der Rahmenhandlung ein. Der Großteil spielt in der Vergangenheit. Und die wirkt wie schon beim Vorgänger sehr stimmig. Jennifer Lawrence die nun auf Magnetos Seite gewechselt ist und nach dessen Inhaftierung sich allein durchkämpfen muss. Einerseits rettet sie Mutanten vor Trask Industries und auf der anderen Seite versucht Trask persönlich nachzustellen, weil dieser an Mutanten experimentiert. Ihre Beweggründe sind eindeutig und Nachvollziehbar, aber manche Handlungen stoßen bei mir teilweise auf Unverständnis. Der Weg mit dem sie versucht Bolivar Trask auszuschalten erscheint mir wenig einfallsreich bis dumm. Dafür ist Bryan Singer der Showdown wiederum gut gelungen. Generell wirkte der Film wie ein reset der Franchise. Aufgrund des durcheinander, welches das X-Men Universum mit sich bringt ist es auch zumindest für mich wünschenswert. Was man noch negativ erwähnen kann ist, dass er teilweise Potential verschenkt. Z.B. als Wolverine in Paris auf Stryker traf und aufgrund dessen Kitty Pryde in der Zukunft schwer verletzte. Dort hätte man mMn noch mehr herausholen können und mit den schwinden Kräften von Ellen Page spielen können, sonst hätte man diese Szene nicht so aufbauen müssen. Generell war der Zwischenfall in Paris schlecht gelöst, da mir Magnetos Handlung gegenüber einer der seinen äußerst zuwider war. Ebenso als Wolverine zum Schluss aus dem Spiel genommen wurde und somit keinen weiteren Einfluss mehr auf das Schicksal nehmen konnte fand ich unglücklich gelöst.

      Trotz mancher Inhaltlicher Mängel und der Zeitreisethematik fand ich den Film sehenswert. Was ein Großteil dem Sympathischen Cast und den damit lieb gewonnen Charakteren geschuldet ist. So sind die nicht nur die Auftritte unterhaltsam, sondern auch die Dialoge zwischen den Schauspielern interessant gestaltet.


      Grüße, ATTi
    • OneBrunou schrieb:

      Tja, nur hier scheinbar nicht. Ich für meinen Teil konnte jedenfalls nichts Dergleichen ausmachen



      Naja es gibt für mich schon ein paar Plotholes und Logikfehler. Resp. sie hängen eher an der "Ist-einfach-so-Theorie".

      Zum einen die Sentinels. Wer kontrolliert die? Haben die sich von den Menschen losgesagt und arbeiten in einer Art von K.I.? Wie können die Sentinels eine Kraft absorbieren und sogleich auf einen weiteren Sentinel übertragen? Wer sind die Bösewichte in der Zukunft. Man spricht immer nur von den Sentinels aber das sind Exekutive Teile und keine Herscher.

      Das ist für mich so ein fehlendes Element in diesem Film. Ich hätte gerne mehr über die Herschende Schicht gesehen.

      Ein weiterer Logikfehler ist für mich der gute Xavier. Man spricht davon, das er das mächtigste Hirn hat jedoch war er nicht fähig die Gedanken jener zu lesen die darauf hingearbeitet haben (in 50 Jahren total) diese Kreaturen/Maschinen zu erschaffen? Mir ist klar, dass es vermutlich darauf keine Antwort gibt weil es eben unter die "Ist-einfach-so" theory fällt.

      Auch frage ich micht wie Magnteo und Xavier zusammen gefunden haben. Das war ja noch lange bevor die Menscheit die Probleme hatte und Sentinels überhaupt aktiv waren. Das war noch bevor Wolverine aus Tokio zurück gekommen ist. Also wie und weshalb und was hat sie zusammen geführt?

      Dann Wolverine. Im letzten Film werden ihm die die Adamantiumklingen abgehauen und am Flughafen hält ihn Magneto auf, er zieht seine Krallen welche nun wieder knöchrig sind. Im Film aber hat er wieder Adamantium. Woher hat er das? Angeblich gibt es keines mehr. Also woher kommt das und wie hat man ihm das wieder angebracht?

      Dann das ende vom Film. Logan erwacht in der Schule im Zeitpunkt +/- von X-men 1 in einer neuen Zeitlinie. Hat er nun einen Körper aus Adamantium oder nicht?
      Auch ist witzig das Wolverine plötzlich graue Haare hat^^ Hat er die gefärbt? :D

      Auch frage ich mich. Wird der Last Stand überhaupt passieren?

      Oder Mystik gibt auch fragen auf. Anscheinend wurde sie damals gefangen genommen nach dem Mord. Wie konnte sie als Forschungsobjekt überhaupt fliehen?

      Oder Magneto? Wie kam er frei als angeblicher Mörder von JFK?^^


      Es sind eben immer diese "Zeitreisen" welche immer wieder solche Fragen aufwerden weil Zeitreisen nunmal einfach nicht Logisch sind, nicht logisch erkärbar sind und niemand wirklich begreifen kann.

      Aber wer das einfach aktzeptiert der wird mit X-Men Future Past einen wirklich guten Film vorfinden.


      Und ich persönlich freue mich mich ja schon auf den nächsten X-Men Film



      Spoiler anzeigen
      X-Men Apocalypse

      Dieser wird ja natürlich schon dadurch erläutert wenn man den Epilog anschaut und zum andern dadurch das Logan keine Errinnerung hat an eine bestimmte Zeit sowie diese Xavier anscheinend erzählt.
      Ich Áyu akzeptiere, dass es durchaus möglich ist den Shonen typischen Aufbau eines Arcs zu hinterfragen und ein Antagonist nicht zwingend in jenem Arc fallen muss wo er die Hauptperson ist
    • Áyu schrieb:

      Naja es gibt für mich schon ein paar Plotholes und Logikfehler. Resp. sie hängen eher an der "Ist-einfach-so-Theorie".

      Die von dir angesprochenen "Plotholes" oder "Logikfehler" beruhen aber nicht (alle) auf der Thematik der Zeitreise.

      1. Die Sentinels und wer diese kontrolliert: Spielt in der Zukunft und ist eben nicht das Resultat der erfolgreichen Umschreibung der Vergangenheit.
      2. Xavier: Hierzu kann man eigentlich nur sagen, dass es wohl wirklich unter die Rubrik "Ist einfach so" fallen wird, allerdings ist der gute alte Xavier ja auch nicht im Dauerbetrieb und liest tagtäglich die Gedanken jedes einzelnen Menschen. Hauptsächlicher Fokus lag bei ihm ja immer auf dem Finden neuer Mutanten, die er aufnehmen könnte, sowie der dauerhafte Kampf mit Magneto und dessen Bruderschaft, die seinem Ziel stets im Wege standen. Dass ihm da solche Details entgangen sind verwundert nicht und wurde soweit eben auch mit diesem ständigen Konkurrenzkampf zwischen ihm und Magneto erklärt.
      3. Wolverine: Die Adamantiumklingen sind auch ein Punkt, den ich etwas seltsam und als zu künstlich gestrickt empfand. Allerdings ist auch dies kein Fehler, der durch die erfolgreiche Zeitreise entstanden ist, sondern bereits im Vorfeld entstanden ist. Hier fehlen einem einfach entscheidende Informationen zu der Zeitspanne zwischen dem Ende des letzten Wolverine-Films und dem Anfang des neuen X-Men. Selbes trifft auch auf die Wiedervereinigung von Xavier und Magneto zu.
      4. Das Ende: Soweit ich es verstanden habe wachte Wolverine nicht zu einem Zeitpunkt irgendwo rundum X-Men 1 auf, sondern exakt zur selben Zeit, in der sich die düstere Zukunft abgespielt hatte, in der die Sentinels beinahe einen Genozid verübt hatten. Die Geschehnisse von X-Men 3 haben also nie stattgefunden. Was mit seinen Adamantiumklingen jetzt ist kann ich jedoch nicht beantworten. Hat er diese trotzdem im Laufe der Geschichte erhalten? Hat er sie nicht erhalten? Auch hier fehlen uns die Hintergründe der neu geschriebenen Vergangenheit, um darüber wirklich urteilen zu können.
      5. Mystique und Magneto: Wurden wohl beide anderweitig befreit. Wirkliche Logikfehler sehe ich hier nicht. Nur die Art und Weise ihrer Flucht war in dieser neugeschriebenen Vergangenheit eben eine andere. Hier herrscht, mEn, ein kleiner Denkfehler, da wir eben keine Ahnung haben, wie sie ursprünglich aus diesen Situationen entfliehen konnten. Dass sie es jedoch konnten wissen wir, dank X-Men 1 - 3. Im neuen Film wurde einfach nur die Geschichte komplett umgeschrieben, weswegen auch die Hintergründe der Flucht von Magneto, oder Ravens Hintergrund, bezüglich der Herstellung der Sentinels, eine vollkommen andere war. Besonders wegen letzterem gelang ja überhaupt erst das, was das Ziel dieser Zeitreise war. Dass die Sentinels in ihrer finalen Form nie existieren konnten und so auch nicht den sicheren Weltuntergang hervorbringen konnten.

      Es ging mir in meiner Rezension auch nur um Fehler, die eben durch die Zeitreise hervorgerufen worden sind. Und da gibt es, in meinen Augen, einfach keinen. Die, die manch einer dort vielleicht vorfindet, basieren mEn eher auf einer eigenen Interpretation der Geschehnisse, als auf einen wirklichen Logikfehler seitens der Drehbuchautoren.
      Mehr will ich dazu aber hier auch gar nicht mehr sagen, da das doch vom Sinn dieses Threads anfängt zu stark abzuweichen. Alles Weitere gerne per PN, aber hier werde ich darauf nicht noch einmal eingehen.


      Gruß OneBrunou
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Edge of Tomorrow

      Was für ein Film. Ich habe ja schon keinen billigen Streifen erwartet, nachdem ich wusste dass er eine Adaption des Graphic Novels "All You Need Is Kill" von Hiroshi Sakurazaka ist. Diesen habe ich zwar nicht gelesen, aber mit Doug Liman als Regisseur (Die Bourne Trilogie) war kein Anfänger am Werk und mit Tom Cruise und Emily Blunt zwei meines Erachtens nach ausgezeichnete Schauspieler als Hauptdarsteller dabei. Dazu kommt, dass die Story ein ähnliches Konzept von zwei meiner Lieblingsfantasy bzw. SciFi-Filme, Und täglich grüßt das Murmeltier und Source Code aufwies, bei denen der Tag stets von vorne beginnt bzw. ein bestimmter Zeitraum wiederholt wird. Dennoch fühlt sich Edge of Tomorrow trotz des vergleichbaren Konzeptes ganz anders an. Ich weiß nicht woran es liegt, dass Tom Cruise scheinbar nach Oblivion einen echt guten Geschmack für Science-Fiction entwickelt zu haben, aber auch in diesem Film ist er voll bei der Sache und schafft es den Film in der Rolle des Cage so ziemlich alleine zu tragen. Egal was man von ihm hält, als Schauspieler hat er so Einiges drauf.

      Der eigentliche Plot des Filmes wird nicht von Anfang an klar, aber doch schnell deutlich nachdem Cage auf Rita trifft (Emily Blunts Charakter). Ich probiere es mal mit einer möglichst spoilerfreien Beschreibung: Auf der Erde herrscht eine Invasion einer außerirdischen Rasse, deren Intilligenz scheinbar den der Menschn überlegen ist und somit ein Großteil der irdischen Armeen ausgeschaltet wurden. Der PR Offizier Cage, dessen Aufgabe es eigentlich ist Menschen für die Armee anzuwerben, hat keinerlei kamptechnische Fähigkeiten, wird aber gegen seinen Willen selbst in eine Militärbasis geschickt um sich auf einen Angriff gegen die Aliens am nachfolgenden Tag vorzubereiten. Dort angekommen, muss die Truppe feststellen, dass sie in einen Hinterhalt geraten sind, weshalb Cage letztlich stirbt, doch nur um einen Moment später wieder am vorherigen Tag auf der Militärbasis aufzuwachen. Zudem ist er der Einzige, der sich an die Ereignisse erinnern kann. Wie die Soldatin Rita jetzt ins Spiel kommt, lasse ich lieber mal weg, aber ich muss sagen, dass Emily Blunt, die mir schon in Looper sehr gefallen, wieder mal unglaublich in ihrer Rolle ist und würde mir wünschen mehr von ihr auf der Leinwand zu sehen.

      Was den Film jetzt allgemein betrifft, ist er recht einfach zu beschreiben. Bei SciFi-Filmen ist das Konzept immer das Wichtigste. Dazu muss zwar nicht das Rad komplett neu erfunden werden, aber der Film sollte nicht in ein schon mehrfach gesehenes Schema fallen. Eine simple Alieninvasion lässt sich einfach nicht mehr gut verkaufen, weshalb Filme, die solche Geschichten gerne den ein oder anderen Twist einbauen (z.B. District 9, Oblivion) viel innovativer sind und genau hier kann man auch Edge of Tomorrow einordnen, welches mehrere erfolgsversprechende Konzepte in einer noch nicht dagewesenen Art vereint. Dabei wirkt der Film auch stets kurzweilig, da genau die richtige Portion Humor dabei ist, was vor allem der Chemie der zwei Hauptcharaktere geschuldet ist.
      Die Atmosphäre des Films ist daher auch eher locker, da man einfach nur den Charakter Cage verfolgt und beobachtet, wie er sich in seiner Situation einfindet, was er als nächstes anstellen möchte und vor allem auch wie er seine scheinbare "Unsterblichkeit" ausnutzt. Gerade das finde ich gut und hat auch schon mit Bill Murrays Charakter in Und täglich grüßt das Murmeltier funktioniert, da dieser sich einfach das Verhalten der Leute in allen möglichen Szenarien merkte und dementsprechend reagierte und auch in dem Film funktionierte die Situationskomik aufgrund des Konzeptes so gut. Zwar hat Edge of Tomorrow durchaus einen ernsteren Hintergrund, aber dieser bleibt trotz des Humors enthalten, da es sich meist um komische Situationen handelt, die es nicht bezwecken die Handlung des Filmes aufzulockern, womit der Film unglaublich balanciert wirkt. Zum Soundtrack noch ganz kurz: sehr stimmig! Ich habe einen Teil davon mal in den Spoiler unten gepackt.

      Der Film ist erst frisch im Kino und obwohl er als SciFi-Film wohl im BoxOffice mächtig im Schatten vom ebenfalls genialen X-Men Film liegen wird, kann Edge of Tomorrow qualitativ definitiv mit diesem mithalten. 10/10, da es genau mein Film ist.


    • Frozen

      Es schaut halt richtig gut aus und es war eine Arschladung an Spaß. Die Charaktere konnte man gern haben. Die Musik war natürlich sehr gut aber wenn man einmal Whole New World macht kann man den Zuschauern auch nichts schlechteres mehr auftischen, auch wenn die Genialität von A Whole New World wahrscheinlich nie wieder überbieten werden kann. Es ist aber auf keinem Fall so reflationär in Sachen weibliche Protakonistinnen wie man mir im Internet einreden wollte.

      Spoiler:
      Das ende ist ein totales Gimmick. Ich glaub eigentlich nicht das es von Anfang an so geplant war. Man wollte halt ein Bisschen was anders machen was schon funktioniert aber die Rolle von Christopher runterdummt, man hätte die Romanze mit ihn eigentlich garnicht gebraucht und es bei einer Freundschaft belassen können was ich besser gefunden hätte.
      Kalopsia
      (n.) the delusion of things being more beautiful then they really are
    • A Million Ways to Die in the West



      Der neueste Kinostreich des vor allem für "Family Guy" und "American Dad" bekannten Seth MacFarlane führt diesmal in den Wilden Westen, genauer, nach Arizona im Jahre 1882, wo eine Millionen Dinge nur darauf warten, dich zu töten. Der einfache Schafzüchter Albert (Seth MacFarlane) ist für das grausame Wild-West-Leben einfach nicht gemacht. Er ist ein netter, liebenswerter, aber absolut nicht harter, draufgängerischer oder gar mutiger Typ und hasst sein Leben bzw. seine Lebensumstände daher mit zynischer Schwere. Einzig seine Freundin Louise (Amanda Seyfried) gibt dem bedauernswerten Helden Kraft und Lebensmut, zumindest bis die ihn für den wohlhabenden Schauzbartträger Foy (Neil Patrick Harris) verlässt. Mit der neu ins Dorf gezogenen Anna (Charlize Theron) scheint jedoch bald eine aufmunternde Gefährtin und Hilfe in sein Leben getreten zu sein, die ihm sogar helfen will, Louise zurück zu gewinnen. Was Albert nicht ahnt: Anna ist die Frau des berüchtigtsten Revolverhelden weit und breit, dem gefürchteten Clinch (Liam Neeson)...

      Damit ist die Geschichte im Groben auch schon erzählt und der geneigte Kinogänger bzw. Filmfreund wird bereits wissen, wie der Film ablaufen und enden wird - zumindest in seinen Grundzügen, denn wer für MacFarlane bezahlt, der bekommt auch MacFarlane. Wie schon in "Ted", seinem erfolgreichen ersten Kinofilm, zerrt er die eigentlich simple Geschichte durch den Reißwolf und vermischt sie mit seinem typischen bitterbös-schwarzen, gesellschaftskritischen und zuweilen auch etwas abartigen Humor, sodass am Ende ein Film herauskommt, bei dem man lachen, weinen und mitfiebern -vor Allem aber lachen- kann.
      Zumindest, wenn man bereits Family Guy, Ted usw. mochte, wer dem nicht viel bzw. gar nichts abgewinnen kann, sollte von "A Million Ways to Die in the West" lieber auch die Finger lassen. Denn wie gesagt: Der Regisseur (und Produzent und Hauptdarsteller und und und...) ist Programm.

      Von der FSK12-Einstufung sollte man sich nicht täuschen lassen - dieser Film ist KEIN FAMILIENFILM.
      Ich habe den Streifen mit zwei Kumpels gesehen und keiner von uns ist sonderlich zimperlich, was Humor angeht und trotzdem saßen wir teilweise prustend und hustend im Kinosessel - und dachten mit Sorgen und Belustigung an die Eltern mit den ca. 8-und 11-jährigen Kindern in der zweiten Reihe.
      Denn was der Film an durchgehenden Witzen und Gags abfeuert ist in keinem Universum für FSK12 geeignet und übertrifft "Ted" teilweise sogar noch an Schwärze, Boshaftigkeit und Zoten. Ein wahres Fest für jene, die solchen krassen Humor schätzen und gewissenlos über Dinge lachen, bei denen andere Gewissensbisse haben und/oder an ihre moralischen Grenzen stoßen.

      Wie schon für seine Cartoons und "Ted" konnte MacFarlane auch für "A Million Ways to Die in the West" eine Riege an großen Namen versammeln, die auch alle sichtlich Spaß beim Dreh dieses herrlichen Schwachsinns hatten, bei dem sie sich alle nicht so ernst nehmen mussten. Die Leistungen der großen Stars sind erwartungsgemäß tadellos. Zu Erwähnen sei hier noch besondern Neil Patrick Harris, der sein alter Ego Barney Stinson zwar nicht komplett ablegen kann, es aber mit cleverer Art und Weise für seine Rolle nutzt - die es ihm aber auch schwer machte, seine HIMYM-Figur vergessen zu machen.
      Wie sieht es aber mit MacFarlane aus, der nun auch als Hauptdarsteller vor die Kamera tritt? Kurzum: Er macht seine Sache gut. Sein Albert ist eine sympathische Figur und spätestens nach seinem langen Monolog, in dem er in zynischer Verzweiflung sämtliche Probleme und Gründe aufzählt, wieso der Wilde Westen scheiße ist (dieser Monolog ist zugleich nicht nur eine der witzigsten Szenen für mich, sondern fängt auch wunderbar die ganze Atmosphäre des Films ein), fühlt man mit dem Charakter und will wissen, wie es mit ihm weitergeht. MacFarlanes Vorteil ist, dass es sein Film ist, sein Humor und er wahrscheinlich eine etwas abgewandelte, überspitzte Version von sich selbst spielt. So oder so, dass er selbst die Hauptrolle übernimmt, schadet dem Film in keinster Weise, ganz im Gegenteil. Probleme hatte ich lediglich mit der Synchronisation. Wie schon Ted im gleichnamigen Film bekam auch MacFarlane die Synchronstimme von Peter Griffin aus Family Guy, die für mich persönlich in ihrem dumpfen, tiefen Ton nicht dem relativ jung wirkenden MacFarlane, vor Allem in der Rolle des gutmütigen Albert, passen wollte. Aber das ist auch nur ein kleiner Kritikpunkt, die restliche Synchronisation ist einwandfrei.

      "A Million Ways to Die in the West" ist ein typischer MacFarlane-Film im Stile von "Family Guy" und "Ted": bitterböse, zynisch und zuweilen krank in seinem Schwachsinn, der aber nie ohne Augenzwinkern und Gesellschaftskritik daherkommt. Es sind diese feinen und dabei so heftigen Witze, die MacFarlane so erfolgreich gemacht haben und die ich so sehr liebe. Von der FSK12-Einstufung sollte man sich nicht täuschen lassen, wer auch immer die vorgenommen hat, ist entweder Scientologe oder hat sich den Film nicht angesehen, denn was da gezeigt wird, ist nicht und wird niemals familienfreundlich sein.
      Von mir bekommt der Film klare 9/10 Punkte. Ein Punktabzug gibt es von mir wegen zwei infantilen "Pipi-Kacker-Witzen", die mir persönlich zu stump und kindisch waren, nicht meinen Humor treffen und die der Film, mMn, auch nicht nötig hatte.
      Aber davon mal abgesehen, erwartet einen ein herrliches Gag-Feuerwerk und durchgängig gute Unterhaltung, bei der kein Auge trocken bleibt - zumindest, wenn man kein überstringenter Moralapostel ist, denn wer für MacFarlane bezahlt, der bekommt auch MacFarlane!


    • Edge of Tomorrow


      Nach mehrfachen Überlegungen hab ich mich nun doch dazu durchringen können diesem Film eine faire Chance zu geben. Dies lag hauptsächlich an Emily Blunt, von der ich seit ihrem Auftritt in dem Film "The Adjustment Bureau" (zu deutsch: "Der Plan") absolut begeistert und fasziniert bin. Zudem fand ich das grundlegende Thema des Films, Zeitschleifen, sehr reizvoll und eigentlich wie gemacht für einen ordentlichen Blockbuster, sofern man es auch vernünftig umsetzt. Und ja, enttäuscht wurde ich nicht.

      Die Story selbst lässt sich bereits mit einigen wenigen Worten zusammen fassen und ist weder sonderlich umfangreich, noch wirklich komplex. Die Geschichte handelt von einer Alieninvasion durch die so genannten Mimics. Inmitten dieses Krieges, der damit droht die gesamte Menschheit auszulöschen, befindet sich der ehemalige Major Bill Cage, der zum Private degradiert wurde, der unfreiwillig an die vorderste Front geschickt wird. Dort dauert es nicht lange, bis er den Tod findet. Allerdings erwacht er kurz darauf wieder beim vorherigen Tag und der ganze Spaß fängt wieder von vorne an ... Er befindet sich in einer nie enden wollenden Zeitschleife.

      Die Handlung mag zwar nicht sonderlich komplex sein und innovativ, zumindest was die Invasion betrifft, schon mal gar nicht, doch die Figuren sind dafür aber umso gelungener und authentischer geraten. Dies ist vor allem den beiden Hauptdarstellern, Tom Cruise und Emily Blunt, geschuldet. Beide liefern eine enorm gute Leistung ab und legen mal wieder wirklich alles in ihre Rollen. Allerdings muss ich sagen, dass mich Emily Blunt ein Stück weit mehr beeindruckt. Dies liegt vor allem an ihren Mimiken. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, aber, mEn, besitzt diese Frau einfach das Talent jede Rolle, egal welche, so authentisch wie kaum ein anderer zu verkörpern. Ich würde schon fast von einer einzigartigen Fähigkeit sprechen, dem Zuschauer in jeder Szene, nur mit ihren Gesichtsausdrücken, die Gefühle, die ihre Figur zu diesem Zeitpunkt empfindet, perfekt nahe zu bringen, wodurch es einem möglich ist sich immerzu in diese hineinzuversetzen.
      Tom Cruise brilliert natürlich ebenfalls, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Man kann von ihm als Privatmensch, und dessen Vorlieben in Sachen "Religion", ja denken was man will, aber schauspielerisch hat er es einfach drauf. Auch bei ihm sehe ich eine große Stärke bei den Mimiken, auch wenn mich Emily Blunt diesbezüglich einfach noch ein Stück weit mehr abgeholt hat.

      Alles in allem werten vor allem die Leistungen von Tom Cruise und Emily Blunt den Film sehr stark auf, trotz relativ einfacher Handlung und sorgen für ein fantastisches Sci-Fi Erlebnis. Eine große Prise an Humor ist ebenfalls vertreten, vor allem weil man hin und wieder das Gefühl bekommt, als wenn sich die Charaktere selbst nicht ganz ernst nehmen würden, und zu guter Letzt überzeugt besonders das Ende dieses Streifens noch einmal, dank eines kleinen Twists. Daher auch von mir eine klare Empfehlung. 9/10.
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

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    • Boyhood:



      Im Ernst, geht alle diesen Film schauen. 12 Jahre Dreharbeiten begleiten einen Jungen von der 1. Klasse bis zum College. Das selbe Team von Schauspielern trifft sich jährlich, um eine bisher nie dagewesene Wandlung zu zeigen. Klingt nach klassischem Coming-of-Age Film, ist aber mit soviel Details und Natürlichkeit gemacht, dass man gerade in unserem Alter so viel von sich selbst darin wiederfindet ohne dass es klischeehaft wird. Sei es, wenn man mit seinem Dad beim Campen über den neuen Star Wars quatscht, sich im Juni ewig für das neue Harry Potter Buch anstellt oder Mom das neue Lady Gaga Video verbietet. Auf die klassischen Sachen, die erste Liebe, der erste Sex, Alkohol etc. wird überwiegend verzichtet, nur am Rande bekommt man diese Dinge mit. Der Fokus liegt hier auf den Kleinigkeiten, die sein Leben besonders machen, mit denen sich aber jeder ein wenig identifizieren kann. Hab sicherlich schon gut über 200 Filme im Kino gesehen, aber als ich da raus bin, musste ich irgendwie etwas heulen, nicht weil's traurig war, sondern einfach aus Freude. Klingt ziemlich doof, ist mir vorher auch noch nie passiert, aber das sollte man echt gesehen haben, vielleicht mit Mom oder Dad, Geschwistern, dem Partner etc. Lohnt so krass.
      (Für alle, die nichts von meiner Meinung halten: 8,9 imdB; 93 Metascore; 94% rotten tomatoes)
    • Kaze Tachinu - Wie der Wind sich hebt


      Vorwort
      Nachdem ich gestern die Wahl hatte, entweder das letzte Viertelfinale - Niederlande gegen Costa Rica - anzusehen, oder doch am letzten Tag der Müncher Filmfestspiele einen "frühen" Blick auf Hayao Miyazakis wohl letzten Film zu werfen, habe ich mich mit einen Freund spontan zu Letzterem entschieden, auch weil der Film hier mit Originalton und deutschen Untertiteln gezeigt wurde. Also ab zum Sendlinger Tor, an Fan-Meuten vorbei und erst mal festgestellt, dass in München doch einige Japaner wohnen (etwa ein Drittel der Besucher waren ganz dem Cliché entsprechend Asiaten, der Sprache nach auch alles Japaner - sonst sieht man an der TU München nur haufenweise Chinesen :P ). Das Kino war dann doch recht voll, da der Name Miyazaki auch hierzulande recht bekannt ist, nicht nur bei Anime-Nerds wie unsereins :D Und eben da man den guten Mann und seine Filme bereits kannte, bin ich auch mit einer entsprechenden Erwartungshaltung in den Film gegangen.

      Handlung
      Zur Handlung möchte ich gar nicht so viel sagen (selber anschauen :) ), aber kurz muss sie wohl doch erwähnt werden:
      Der Film spielt ausnahmsweise komplett in unserer Welt, in Japan zwischen den Kriegen, und handelt von Jirō Horikoshi, einem Nerd, der vom Fliegen träumt, was ihm als Kurzsichtigen aber verwehrt bleibt. So begegnet er in einen Traum seinem großen Vorbild, dem italienischen Flugzeugbauer Giovanni Caproni und entschließt sich so, Luftfahrtingenieur zu werden. Natürlich darf auch die obligatorische Liebesgeschichte nicht ganz fehlen ebensowenig wie ein gewisses Drama und der am Rande dämmernde Krieg.
      Die Handlung ist dabei übrigens weitgehend fiktiv, nur das Vorbild gab es so in Echt.

      Animation
      Der Film stammt von Hayao Miyazaki und seinem Studio Ghibli - und das ist natürlich unverkennbar und jedem ein Begriff.
      So gab es natürlich wieder wundervolle, handgemalte Hintergründe, eine lebendige Welt und gut umgesetzte Animationen. In alter Manier wird man wieder zum Eintauchen in den Film eingeladen und kann das Ganze einfach auf sich wirken lassen - da vermisst man richtig die Pause-Taste im Kino, um einfach mal die Landschaft zu genießen ^.^
      Allerdings fällt der Apfel nicht weit vom Stamm, und so sieht dann jeder Charakter mal wieder so aus, als könnte er in jedem Film des Studios vorkommen - nur mit geänderter Haarfarbe oder Kleidung... Aber wie heißt's doch? "Never change a winning horse", die Leute wissen was sie erwartet, die Animationen sehen wie immer gut aus und gefallen mir ohne Frage besser als mal wieder ein Anime-Held mit grün-schwarz-lila-blassblauer Sayajinfrisur...

      Stil
      Jetzt mal zum eigentlichen Hauptaspekt vom Film, dem Stil und wie er sich von anderen Werken Miyazakis unterscheidet:
      Gleich mal vorneweg: entgegen dem Trend der vergangnen Jahre (Ponyo, Chihiro) ist dieser Film hier eindeutig nicht für Kinder gemacht worden, sondern ganz klar an Erwachsene gerichtet. So sind schon mal alle Charaktere Erwachsene, der Film handelt von einem Ingenieur (mit einigen entsprechenden Begrifflichkeiten, was mir als angehendem Ingenieur natürlich gefallen hat :P ), der letztendlich Waffen, nämlich Jäger für die Marine, entwirft. Auch hat der Film kein wirkliches Happy End, es handelt sich hier mehr um einen Ausschnitt aus dem Leben dieses Flugzeugphantasten, das natürlich auch von Dramatik und traurigen Elementen geprägt ist.
      Schon am Erzählstil erkennt man den erwachsenen Charakter. So ist die Handlung mehr ein kontinuierlicher Fluss als wie bei den meisten anderen ein Aufbau mit Dramatik und Wendepunkt, einem großen Schluss"kampf" und so weiter. Man sollte also nicht erwarten, dass der Film mitten drin die Einführung verlässt und dann doch noch Fahrt aufnimmt. Unterstrichen wird das ganze dann auch dadurch, dasss er, auch anders als die meisten Miyazaki-Filme komplett in der Real-Welt angesiedelt ist (die paar Traumsequenzen jetzt mal außer Acht gelassen). Keine magische Welt wie in Chihiro, keine phantastischen Elemente wie im Wandelnden Schloss und keine Fabelwesen wie in Prinzessin Mononoke.
      Entsprechend erinnert der Film mehr an Die letzten Glühwürmchen, auch ein Film vom Studio Ghibli, aber von dessen Mitbegünder Isao Takahata. Auch hier geht es um die japanische Sicht auf den Zweiten Weltkrieg. Und auch hier wird man wieder mit einem Kloß im Hals aus dem Film entlassen.
      Was auch noch erwähnt werden sollte, ist mal wieder das Hauptthema des Fliegens, dass es Miyazaki offensichtlich angetan hat. Nicht umsonst hat Porco Rosso sogar einen Cameo (den ich leider nicht erkennen konnte, da mir dieser Film noch fehlt ;( ). Auch Kikis Lieferservice oder Nasicaä haben das Fliegen ja als essentielles Thema.
      Aber trotz der erwachsenen Themen kommt auch das Schöne nicht zu kurz. Neben den erwähnten wundervollen Landschaften gibt es wie immer auch Romantik, viel Zwischenmenschliches und liebenswürdige Charaktere (kennt ihr noch den Arbeitgeber Mr. Incredibles am Anfang von den Unglaublichen? Genau der kommt hier durchweg vor :thumbup: ) Und selbstverständlich werden auch die Clichés schön brav erfüllt. Der Deutsche in Großaufnahme ist natürlich blond, der deutsche Maschinist redet (auf Deutsch) vom Deutschen Stolz usw. :rolleyes:

      Musik
      Abermals von Joe Hisaishi, wie bei Studio Ghibli üblich. Also abermals gut und ihr wisst, was euch erwartet.

      Synchronisation
      Zur deutschen Synchro kann ich ja nichts sagen, da ich, wie oben erwähnt, den Film im Originalton erleben durfte (was ich übrigens generell jedem empfehlen würde!).
      Trotzdem paar kleine Punkte: So hat mir die erwachsene Stimme des Protagonisten nicht ganz zugesagt, sie wirkte irgendwie zu männlich, für den doch verträumten Nerd (außerdem war das die erste Rolle für den Sprecher!). Aber nach kurzer Zeit gewöhnt man sich doch gut daran. Die weiteren Stimmen haben mir alle soweit gefallen, das Studio hat eben Erfahrung damit.
      Dafür gab es ein super Feature, den Film auf Japanisch zu sehen: So spielt ein Teil des Filmes in Deutschland und es kommt tatsächlich (akzentfreies, was sie in Hollywood ja nicht hinbekommen) Deutsch vor, an einer Stelle singt sogar der Hauptcast "https://www.youtube.com/watch?v=RLKxktLucrI", da lacht natürlich das ganze Publikum :thumbsup:
      (Da wir schon bei Deutschland im Film sind: Auch Dr. Junkers in Dessau hat einen wichtigeren Teil und passenderweise kann man in München nicht nur im Deutschen Museum eine Junker von innen betreten, sondern es gibt sogar Rundflüge über die Stadt mit der guten alten Tante Ju :D Auch Schubert und Thomas Mann werden wiederholt erwähnt)

      Kritik
      Einiges an Kritik ist ja schon weiter oben eingeflossen, deswegen will ich nochmal kurz auf internationale Kritik zum Film eingehen: So war ein großer Kritikpunkt, dass der Film einen (letztendlich) Waffenbauer als Haupthelden nimnmt, ohne sein Schaffen übermäßig kritisch zu beleuchten. Ich finde allerdings, dass im Film mehr als deutlich wird, dass es dem Luftfahrtingenieur darum ging, einfach ein tolles Flugzeug, etwas Schönes zu bauen. Auch Miyazaki hat das so verteidigt und weiter ausgeführt, dass bei den vielen schlimmen Dingen die Flugzeuge eines der wenigen waren, auf die man stolz sein kann.
      Sonst fiel die Kritik mal wieder hervorragend aus, da es sich mal wieder um ein Meisterwerk handelt. Dass es für den Oscar doch nicht gereicht hat, war aber leider klar gegen Frozen (2 weibliche Protagonisten, ein etwas anderer Gegenspieler, eine weibliche Co-Regisseurin und Made in Hollywood). In Japan hat es trotzdem zum erfolgreichsten Film seit 5 Jahren (damals Ponyo) gereicht, wobei die späte Ansage Miyazakis, dass dies sein letzter Film sei, natürlich die Kartenverkäufe nochmal angekurbelt hat.

      Schlusswort
      Nicht mein liebster Miyazaki-Film, aber dennoch erneut ein Meisterwerk und ein gelungener Abschluss einer Karriere, empfehle ich jedem, den Film im Kino anzusehen (Filmstart 17. Juli, also etwa 1 Jahr nach Japan...).
      Im Nachhinein wäre ich aber fast lieber in Kaguya-hime no Monogatari (Die Legende von Prinzessin Kaguya) (auch von Studio Ghibli) gegangen (der auch als Teil der Filmfestspiele kam), einfach da ich den Miyazaki-Film sowieso einmal gesehen hätte und die Geschichte der Prinzessin Kaguya ja auch bei OP schon Erwähnung gefunden hatte, also mich durchaus interessiert hätte...

      Zum Schluss gebe ich dem Film eine 8/10 und euch einen Trailer:

      p.s.: Da die Holländer den Sieg gegen Costa Rica nicht erzwingen konnten, bin ich dann perfekt zum Elfmeterschießen aus dem Kino gekommen und war sofort in einer riesigen CRC-Fan-Traube :D Also gelungener Abend ^.^
      Heute (16.07.) findet sich eine ganz gute Kritik auf der Titelseite des Feuilleton in der SZ.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hans Landa ()