Mir war ja von Anfang an klar, dass durch die Marvel-Euphorie der letzten Jahre genau diese Resonanz bei Kritikern und vielen Zusehern hervorrufen wird, die wir aktuell auf den meisten Review-Seiten vorfinden. Die letzten Jahre standen eindeutig im Zeichen einer regelrechten Flut von Marvel-Filmen, die meiner Meinung nach zu einer regelrechten Verdummung der breiten Zuseher geführt hat. Angefangen hat diese Entwicklung wahrlich schon reichlich früher, weil irgendein Hollywood-Autor vor Jahren wohl angenommen hat, dass die breite Masse nicht fähig ist, einen Film mit tiefgreifender Handlung und Stellen zum Nachdenken zu verstehen oder sich davon gar unterhalten zu fühlen. Dass die Jahrzehnte davor eben solche Filme sich großer Beliebtheit erfreut haben, wurde in Hollywood wohl beiseite geschoben.
So verwundert es - zumindest mich - nicht, dass Batman vs Superman: Dawn of Justice sich der aktuell negativen Rezensionen ausgesetzt sieht. Er wäre zu "düster", heißt es. Zu "kalt". Es fehlt der "Humor". Wo waren Batmans Witze über Wonder Womans Kostüm, als sie gerade in der Konfrontation mit Doomsday waren? Wo waren die Witzeleien zwischen Batman und Superman? Ich sage euch, wo sie waren: Im Hirn der aktuellen Marvel-Autoren. Und ich bin wahrlich froh, dass sie dort bleiben und diesem Film (Wie wohl auch seine Nachfolger) dieses Schicksal erspart geblieben ist.
Der Film versucht nicht, Marvels aktuellen (Und sicherlich auch kommerziell sehr erfolgreichen) Film-Aufbau zu kopieren. Ständige Witzeleien, humoristische Einlagen oder Anspielungen auf die Popkultur sucht man hier vergebens. Der Film ist kalt. Er ist hart. Er ist dreckig. Die Antagonisten versuchen nicht, Späße zu machen. Die Antagonisten werden getötet. Der Film macht im Prinzip alles anders, als es die Marvel Filme tun. Und genau dieser Umstand wird kritisiert.
Dies stößt bei mir auf Unverständnis. Wenn man den Marvel-Humor und seichte Unterhaltung wollt, sollte man sich Guardians of the Galaxy oder andere Filme dieser Riege anschauen. Aber ich gehe doch nicht in ein vegetarisches Restaurant und bestelle mir ein Steak. Aber sei's drum.
Nun zum Film selbst: Ja, es werden regelmäßig Alpträume in die Geschichte ein gesponnen. Ja, der Konflikt der Parteien ist auf den Ersten Blick etwas wirr. Aber gerade diesen Story-Aufbau finde ich faszinierend und mitreißend. Der Film regt endlich mal wieder zum nachdenken an. Einzelne Handlungselemente werden einen nicht fein-säuberlich präsentiert und verbunden: Man muss selbst aktiv werden und die Puzzlestücke kombinieren. Man muss mitdenken, um die Geschichte zu verstehen. Dass sowas in den Medien und beim Mainstream auf viel Kritik stößt, weil viele dieser Menschen mit solchen Denk-Mustern mittlerweile einfach überfordert sind, wundert mich nicht. Dass dieser Film und die damit einhergehenden Anforderungen des Mitdenkens und Zusammenhänge zu kombinieren aber hier, in einem One Piece-Forum, kritisiert werden, will ich beim besten Willen nicht verstehen.
Die absolute Mehrheit der User hier kennt es nämlich nur allzu gut, sich in ein Werk hineinzuversetzen und einzelne - scheinbar willkürliche - Elemente zu einem großen Ganzen zu kombinieren. Wir tun dies täglich und wöchentlich mit Odas Werk. Wo Dinge im ersten Moment wenig Sinn ergeben und der Verstand angeregt wird. Wo sich erst nach einiger Zeit das "große Ganze" offenbart.
Und für mich ist der Start der Justice League genau das: Ein Puzzlestück. Viele kleine Dinge, die auf den ersten Blick belanglos oder willkürlich in die Geschichte eingebunden wurden. Doch bei näherer Betrachtung ergibt sich ein Bild. Eines, dass sich mit ziemlicher Sicherheit über die nächsten Filme zusammensetzen wird. Ja, es gab einige Handlungsstränge, die nicht zu Ende erzählt wurden. Aber macht das nicht eine gute Geschichte aus? Nicht ein schneller Einheitsbrei oder eine schnelllebige Sache zu sein, sondern eben mehr. Etwas, dass sich nicht in eine zwei Stunden Vorführung drücken lässt, sondern über viele Filme (und Abschnitte) aufgebaut und weitererzählt werden möchte.
Es ist genau diese Sache, die ich an den meisten Marvel-Filmen kritisiere und die Batman vs. Superman meiner Meinung nach genau richtig macht. Wenn ich mir einen der unzähligen Marvel-Filme anschaue, fühlt sich jeder Film wie ein eigenständiges Bild an. Klar, es gibt hier und da mal Anspielungen auf ein großes "Marvel-Universum". Aber ich kann mir jeden Film anschauen (Auch die Avenger-Reihe), ohne wirklich Vorinformationen zu brauchen. Die Filme funktionieren für sich genommen. Sie tun dies - meiner Meinung nach - weil sie auf Humor und seichte Handlungen aufbauen, die innerhalb eines Films abgeschlossen werden. Sie sind schlicht kurzlebig.
Ich gebe weder den Autoren von Batman vs. Superman, noch den Autoren der Marvel-Filme oder gar dem allgemeinen Trend in Hollywood die Schuld, sondern viel mehr den zahlreichen Zusehern, die sich überfordert fühlen, sich etwas näher mit dem gerade gesehenen auseinanderzusetzen.
Mein persönliches Fazit: Batman vs. Superman ist genau das, was er verspricht: Kalt, dreckig, düster, depressiv und brutal. Wir sehen nicht einfach nur Strahlemänner und Frauen, die sich in ihren Ruhm sonnen. Wir sehen, wie das Superhelden-Dasein nach Ansicht der DC-Autoren wirklich ist: Eine Qual für den Helden und ein Opfer für die Gesellschaft. Ob Gotham, dass zu Anfang bereits als "Drecksloch" voller Armut und kriminellen Abschaum erwähnt wird oder die allgemeine Situation, in der sich die Welt zu diesem Zeitpunkt befindet. Es ist das ganze Ambiente, dass den Film so besonders macht. Nicht nur die düsteren, fast schon depressiv-machenden Landschaftsaufnahmen sondern auch die melodische Untermalung von Hans Zimmer, die erneut ihresgleichen sucht erschafft hier einen regelrechten Sog der Finsternis, der den gewillten Zuseher in sich zieht.
Wer mit der Absicht in den Film geht, 2 Stunden lang unterhalten zu werden, einige Lacher zu haben, den Kinosaal zu verlassen und nicht weiter über die Geschichte nachdenken zu müssen, ist mit Batman vs. Superman definitiv nicht gut beraten. Der Film will, dass man darüber nachdenkt. Der Film will, dass man spekuliert. Der Film will, dass man Zusammenhänge zu den Nachfolgern spinnt.
Für mich ist Batman vs. Superman ein grandioser Einstieg in das düstere DC-Universum, der Anerkennung verdient und versucht, die aktuelle Wand von Humor und Kurzlebigkeit zu durchbrechen. Der Film wagt viel und hat mich auf ganzer Linie überzeugt, weshalb ich eine persönliche Wertung von 9/10 Punkten als angemessen erachte.
So verwundert es - zumindest mich - nicht, dass Batman vs Superman: Dawn of Justice sich der aktuell negativen Rezensionen ausgesetzt sieht. Er wäre zu "düster", heißt es. Zu "kalt". Es fehlt der "Humor". Wo waren Batmans Witze über Wonder Womans Kostüm, als sie gerade in der Konfrontation mit Doomsday waren? Wo waren die Witzeleien zwischen Batman und Superman? Ich sage euch, wo sie waren: Im Hirn der aktuellen Marvel-Autoren. Und ich bin wahrlich froh, dass sie dort bleiben und diesem Film (Wie wohl auch seine Nachfolger) dieses Schicksal erspart geblieben ist.
Der Film versucht nicht, Marvels aktuellen (Und sicherlich auch kommerziell sehr erfolgreichen) Film-Aufbau zu kopieren. Ständige Witzeleien, humoristische Einlagen oder Anspielungen auf die Popkultur sucht man hier vergebens. Der Film ist kalt. Er ist hart. Er ist dreckig. Die Antagonisten versuchen nicht, Späße zu machen. Die Antagonisten werden getötet. Der Film macht im Prinzip alles anders, als es die Marvel Filme tun. Und genau dieser Umstand wird kritisiert.
Dies stößt bei mir auf Unverständnis. Wenn man den Marvel-Humor und seichte Unterhaltung wollt, sollte man sich Guardians of the Galaxy oder andere Filme dieser Riege anschauen. Aber ich gehe doch nicht in ein vegetarisches Restaurant und bestelle mir ein Steak. Aber sei's drum.
Nun zum Film selbst: Ja, es werden regelmäßig Alpträume in die Geschichte ein gesponnen. Ja, der Konflikt der Parteien ist auf den Ersten Blick etwas wirr. Aber gerade diesen Story-Aufbau finde ich faszinierend und mitreißend. Der Film regt endlich mal wieder zum nachdenken an. Einzelne Handlungselemente werden einen nicht fein-säuberlich präsentiert und verbunden: Man muss selbst aktiv werden und die Puzzlestücke kombinieren. Man muss mitdenken, um die Geschichte zu verstehen. Dass sowas in den Medien und beim Mainstream auf viel Kritik stößt, weil viele dieser Menschen mit solchen Denk-Mustern mittlerweile einfach überfordert sind, wundert mich nicht. Dass dieser Film und die damit einhergehenden Anforderungen des Mitdenkens und Zusammenhänge zu kombinieren aber hier, in einem One Piece-Forum, kritisiert werden, will ich beim besten Willen nicht verstehen.
Die absolute Mehrheit der User hier kennt es nämlich nur allzu gut, sich in ein Werk hineinzuversetzen und einzelne - scheinbar willkürliche - Elemente zu einem großen Ganzen zu kombinieren. Wir tun dies täglich und wöchentlich mit Odas Werk. Wo Dinge im ersten Moment wenig Sinn ergeben und der Verstand angeregt wird. Wo sich erst nach einiger Zeit das "große Ganze" offenbart.
Und für mich ist der Start der Justice League genau das: Ein Puzzlestück. Viele kleine Dinge, die auf den ersten Blick belanglos oder willkürlich in die Geschichte eingebunden wurden. Doch bei näherer Betrachtung ergibt sich ein Bild. Eines, dass sich mit ziemlicher Sicherheit über die nächsten Filme zusammensetzen wird. Ja, es gab einige Handlungsstränge, die nicht zu Ende erzählt wurden. Aber macht das nicht eine gute Geschichte aus? Nicht ein schneller Einheitsbrei oder eine schnelllebige Sache zu sein, sondern eben mehr. Etwas, dass sich nicht in eine zwei Stunden Vorführung drücken lässt, sondern über viele Filme (und Abschnitte) aufgebaut und weitererzählt werden möchte.
Es ist genau diese Sache, die ich an den meisten Marvel-Filmen kritisiere und die Batman vs. Superman meiner Meinung nach genau richtig macht. Wenn ich mir einen der unzähligen Marvel-Filme anschaue, fühlt sich jeder Film wie ein eigenständiges Bild an. Klar, es gibt hier und da mal Anspielungen auf ein großes "Marvel-Universum". Aber ich kann mir jeden Film anschauen (Auch die Avenger-Reihe), ohne wirklich Vorinformationen zu brauchen. Die Filme funktionieren für sich genommen. Sie tun dies - meiner Meinung nach - weil sie auf Humor und seichte Handlungen aufbauen, die innerhalb eines Films abgeschlossen werden. Sie sind schlicht kurzlebig.
Ich gebe weder den Autoren von Batman vs. Superman, noch den Autoren der Marvel-Filme oder gar dem allgemeinen Trend in Hollywood die Schuld, sondern viel mehr den zahlreichen Zusehern, die sich überfordert fühlen, sich etwas näher mit dem gerade gesehenen auseinanderzusetzen.
Mein persönliches Fazit: Batman vs. Superman ist genau das, was er verspricht: Kalt, dreckig, düster, depressiv und brutal. Wir sehen nicht einfach nur Strahlemänner und Frauen, die sich in ihren Ruhm sonnen. Wir sehen, wie das Superhelden-Dasein nach Ansicht der DC-Autoren wirklich ist: Eine Qual für den Helden und ein Opfer für die Gesellschaft. Ob Gotham, dass zu Anfang bereits als "Drecksloch" voller Armut und kriminellen Abschaum erwähnt wird oder die allgemeine Situation, in der sich die Welt zu diesem Zeitpunkt befindet. Es ist das ganze Ambiente, dass den Film so besonders macht. Nicht nur die düsteren, fast schon depressiv-machenden Landschaftsaufnahmen sondern auch die melodische Untermalung von Hans Zimmer, die erneut ihresgleichen sucht erschafft hier einen regelrechten Sog der Finsternis, der den gewillten Zuseher in sich zieht.
Wer mit der Absicht in den Film geht, 2 Stunden lang unterhalten zu werden, einige Lacher zu haben, den Kinosaal zu verlassen und nicht weiter über die Geschichte nachdenken zu müssen, ist mit Batman vs. Superman definitiv nicht gut beraten. Der Film will, dass man darüber nachdenkt. Der Film will, dass man spekuliert. Der Film will, dass man Zusammenhänge zu den Nachfolgern spinnt.
Für mich ist Batman vs. Superman ein grandioser Einstieg in das düstere DC-Universum, der Anerkennung verdient und versucht, die aktuelle Wand von Humor und Kurzlebigkeit zu durchbrechen. Der Film wagt viel und hat mich auf ganzer Linie überzeugt, weshalb ich eine persönliche Wertung von 9/10 Punkten als angemessen erachte.
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